Pieces von Phoenix_Frost (eine Psychoanalyse) ================================================================================ Kapitel 4: Perdono ------------------ Kapitel 4. »If you believe it’s in my soul…« “Frieren…?” Ein fragender Ausdruck legte sich auf des Colonels Gesicht. Wieso sollte Alphonse frieren… der Junge war doch tot… Konnte es etwa sein, dass…? Er warf einen besorgten Blick auf das wimmernde Wesen, welches über seiner Schulter hing und sich mit den Händen an den Rückenteil seiner nassen Uniform krallte. Er schien halt zu suchen. Ob er durch diesen Schreck total verrückt geworden war? Vorsichtig stricht er mit der Hand über seinen Rücken, „Alles wird gut, Edward…“ Was zwang ihn bloß zu solch sanften Worten? Das Wimmern wurde wieder zum Schluchzen, welches wieder vernehmbarer wurde, als das Donnergrollen sich nun hörbar verleiserte. Das Gewitter zog ab, doch der Regen blieb bei konstanter Stärke. Das erste mal, dass es ihm, dem Flammen Alchemisten, nichts aus zu machen schien. Konnte es sein, dass es ihm Kraft gab, das Gefühl zu haben, jemanden schützen zu müssen? Das plötzliche Zittern Edwards riss ihn aus seinen Gedanken. „Edward…“ „Lassen Sie mich endlich runter!“ Bettelte der Junge mit weinerlicher Stimme und schlug mit den Fausten wieder auf seinen Rücken ein, wie er es zu Anfang schon getan hatte. Die Schläge taten nicht weh – viel schlimmer war für den Soldaten das erbitterte weinen und flehen Edwards, welches er noch nie auch nur annährend so gehört hatte. Nicht einmal nach Ninas Tod war es so schlimm gewesen. Ergeben stellte er ihn wieder auf die Füße. »…I’d say all the words that I know…« Kaum, dass der Junge wieder auf den Beinen stand, wollte er wieder in die entgegen gesetzte Richtung losrennen. „Halt!“ Sofort ging Roy auf die Knie und riss ihn in seine Arme, um ihn festhalten zu können, was bei seiner Kraft gar nicht Mal so einfach war… „Nein! Lassen Sie mich gehen!“ “Edward, es ist mitten in der Nacht! Wir sind hier in einem Wohngebiet…“ „Na und! Lassen Sie mich los, ich will zu Al!!!“ Brachte Edward ihm aus einer Mischung von Hysterie und Verzweiflung entgegen. Warum verstand dieser Idiot es denn nicht? Er MUSSTE zu Alphonse! Er musste auf ihn aufpassen! Es ging ihm sicher grade nicht gut, er brauchte sicher seine Hilfe! Ja, er wartete sicher auf ihn! Grob packte Mustang ihn an den Schultern und wendete ihn sich zu, um ihm ins Gesicht sehen zu können. Leere, verzweifelte Augen sahen ihn an. Er erschrak. Da war nichts. Selbst ein Homunkulus schien lebendiger zu wirken… »…just to see if it would show…« “Er braucht mich doch…” Mit durch Mark und Bein gehendem Weinen wollte er zusammen sinken, doch Roy hielt ihn weiter an den Schultern aufrecht. „Edward, sieh mich an! SIEH MICH AN, VERDAMMT!“ Nein, er wollte ihn nicht ansehen. Warum sollte er? Er wollte ihn doch nur überreden, seinen armen Bruder zu vergessen, der sicherlich schon nach ihm suchte und Angst hatte. Ja, er brauchte ihn, ganz sicher! Und er, dieser miese Kerl, den er eh nicht leiden konnte, wollte ihn noch davon abhalten, zu ihm zu kommen! Er fühlte sich so hilflos… warum verstand dieser Colonel das denn nicht? Er spürte den starken Druck an seinem linken Arm, den Mustang versuchte, mit seinem Griff aus zu üben, jedoch spürte er keinen Schmerz – er hatte viel zu lange im kalten Regen gelegen. Sein Körper war vollkommen durchgefroren, alles war taub. Langsam hob er den Blick. Sah den Mann an, der vor ihm kniete, ihn grob an den Armen festhielt und versuchte, ihn wach zu rütteln. Er schüttelte ihn hin und wieder, redete auf ihn ein, schrie ihn an. Er hörte nichts. Er hörte nicht einmal mehr, wie der Regen auf sie nieder peitschte. »…that I’m trying to let you know…« Al… er musste doch zu Al. Er konnte doch nicht einfach hier stehen bleiben oder gar noch weiter weg gehen… Doch nicht ohne ihn…! Die Tränen wollten nicht aufhören, immer wieder aufs Neue seine Sicht verschwimmen zu lassen. „Du kannst nicht zu ihm!“ Las er seinem Gegenüber von den Lippen. Warum konnte er nicht zu Alphonse? Das war doch Unsinn! „Unsinn!“ Schrie er gerade raus, “Natürlich! Ich MUSS zu ihm! Er braucht mich!” „Edward, er ist tot!“ „Und ich muss mich um ihn kümmern!“ Schrie er verzweifelt. Warum verstand dieser Idiot das denn nicht? „Du kannst das nicht mehr ändern oder gut machen, Ed!“ „Doch, ich muss! ICH HAB IHN UMGEBRACHT!!!“ »…that I’m better off on my own…« Mit einem hysterischen Schrei aus voller Kehle ließ er sich auf die Knie sinken und fasste mit beiden Händen an seinen Kopf. Immer wieder schüttelte er diesen, schrie verzweifelt… Mustang hatte ihn unterdessen los gelassen. Wie? Er hatte ihn umgebracht? Aber das ging doch nicht, das konnte doch… Nein, dass musste ein Irrtum sein! Dieser Junge war tatsächlich vollkommen verrückt geworden… »…on my own…« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)