A Christmas Story von Leiser_Tod ================================================================================ Kapitel 5: Nächtliche Übergriffe -------------------------------- A Christmas Story Kapitel #5 Hyde ging in den Korridor, winkte seinen Cousin zu sich. Wunderte sich kurzzeitig, warum dieser sich den Mund mit Mentholspray flutete. Ließ den Gedanken jedoch gleich sein. Gefährlich. „Gut, wenn du mir vertraust, dann lass dir folgendes sagen.“ Der Langhaarige hob den Kopf. Den Mund nah an Masashis Ohr. „Psst...Masashi...(dieser fing an zu zittern)...du...bist der größte Vollidiot, der mir jemals begegnet ist...“, wurde verheißungsvoll geflüstert, „ich würde mir eher alle Haare einzeln ausrupfen, als dich zu heiraten...kapiert?!“ Der Langhaarige schaute erwartungsvoll sein erstarrtes Gegenüber an. Ein Hysterieanfall wäre jetzt eigentlich recht unterhaltsam. Wäre. Wie war das noch mit Weihnachten und nichts klappen? Absolut zutreffend. Masashi zog eine Schnute. „Heißt das, du wirst mich nicht bei unserer Hochzeit küssen...?“ Hyde sah ihn ein paar Sekunden lang an, drehte sich wortlos um und schlug – genauso wortlos, aber dafür umso rhythmischer – seinen Kopf gegen die Wand. Das. Konnte. Doch. Nicht. Wahr. Sein. Eine sanfte Hand an Hydes Stirn unterbrach weitere Interaktionen mit der Blumentapete. Ein lächelndes: „Weißt du, Haido, ich denke, so geht es viel einfacher – und eindeutiger...“, und warme weiche Lippen auf den seinen. Und schon schmolz der Langhaarige dahin. Des Anstandes halber wurden natürlich schwache Versuche des Protestes unternommen. „Gackuto...man wird uns sehen...“ „Sollen sie doch. Und lernen auch noch etwas dabei...dein Cousin scheint mir auf jeden Fall sehr interessiert...“ Warm. „Nicht...“ Hände vergruben sich in den blonden Haaren. „Ach, was...“ Unverschämtes Grinsen in den kurzen Atempausen. „...verdammter Egoist...“ Heiseres Flüstern. „...ich liebe dich auch.“ Schnurren. Ein entsetzter Aufschrei seitens Masashi war die Belohnung. Hyde und Gackt brachten etwas Abstand zwischen sich, als die Vorhut des Untersuchungskomitees – von dem Lärm angelockt – sich lallend nach den versteckten Sake-Flaschen erkundigte. Schweigend wies Hyde Richtung Bad. Mit einem mürrisch-zufriedenen „Ha...dascht...dachst isch’s mir dosh...“ wurde vorbei geschlurft. Masashi zeigte mit weit aufgerissenen Augen auf den Blonden. „Wer ist DAS denn?! HYDE! Wie kannst du mir das nur antun! Und das, wo unsere Beziehung auf dem Höhepunkt ihrer Glücksseligkeit verweilte! Und dann auch noch BLOND?! Hast du überhaupt -“ Der Langhaarige gähnte. Ging zurück ins Wohnzimmer, sagte seinen Eltern Bescheid, dass er müde sei und sich nun zu Bett begeben werde – das anzügliche Lächeln, ein sarkastisches „Jaja...!“ und ein Augenzwinkern in seine Adresse stoisch ignorierend. Verabschiedete sich von den wenigen Verwandten, die noch ansprechbar waren. Überließ es seinen Eltern die peinlichsten Fotos des Jahres von seinen herumtorkelnden Onkeln zu schießen. Ging nach oben. Der Blonde folgte ihm. Um nicht zu sehr aufzufallen, ging jeder in sein Zimmer. *** Es war kurz nach Mitternacht. Der Langhaarige lag in seinem Bett – geduscht, in seiner Nachtbekleidung – und schaffte es sogar, ein Buch zu lesen. Irgendwann hatten seine Eltern wohl genug und der Lärm von Schuhumziehen, unterdrückten Flüchen über Saufgeier und sonstigen liebevollen Verabschiedungen von den Verwandten drang zu ihm herauf. Der lauteste unter ihnen war Masashi. Hyde vermutete, dass sie ihn gefesselt und geknebelt in den Wagen getragen hatten. Seiner Ansicht nach wäre dies die beste Lösung, um den von Verrat, Nachteilen der Bigamie und schlechten Einfluss von blonden Haaren Schwadronierenden zum Schweigen zu bringen. Oder sie haben ihm schlicht und einfach eins übergebraten. Nach und nach wurde es still. Wahrscheinlich würde Gackto heute nicht mehr zu ihm kommen...Hyde versuchte, die Enttäuschung zu unterdrücken. Es war ein anstrengender Tag gewesen...Der Langhaarige drehte sich auf den Rücken, das offene Buch auf das Gesicht gelegt, die Arme unter dem Kopf. Er ließ all die Ereignisse wie einen bunten Wirbelsturm an seinem inneren Auge vorbeisausen. Merkte, wie er langsam müde wurde. Seltsam dünne, knochige Hände tasteten sich ihren Weg unter Hydes Nachthemd. Stück für Stück wurde sich vorgearbeitet, von hechelnden Seufzern begleitet. Aus dem Schlummer gerissen konnte Hyde nicht gleich die sich aufdrängende Frage beantworten, wann der Blonde in sein Zimmer hereingekommen war. Und dann auch noch so leise, dass der Langhaarige nichts gehört hatte. Sich mit einem Mal nicht so wohl bei den Berührungen fühlend, hob Hyde das Buch vom Gesicht und kreischte – sehr unmännlich, aber dafür laut genug, um die Nachbarschaft im Umkreis von 150 Kilometern aufzuwecken – auf. Vor ihm, halb von Schatten verdeckt, aber trotzdem zu gut erkennbar, stand Masashi. Ein feuriger Blick, verwuschelte Haare – und zur sicheren Abschreckung ein traumatisierender Anblick seiner nackten, weißen und dürren Brust. Der Langhaarige gab sich nicht die Zeit, sich zu wundern, wie sein Cousin in das Zimmer hereinkommen konnte – oder in das Haus überhaupt. Die Schnelligkeit, mit der Hyde aus seinem Bett schoss, hätte jede Pistolenkugel neidisch gemacht. Zitternd vor Schreck hielt sich Hyde die Hand ans Herz gedrückt – in der sicheren Vorahnung, dass dieses ihm bald den Dienst versagen würde. Sein Gegenüber grinste – wie er hoffte – verführerisch und fuhr sich über die Brust. Leckte sich die Lippen und zwinkerte dem panischen Hyde zu. Dieser wich einen Schritt zurück. Sanftes Rauschen von Buchseiten erinnerte den Langhaarigen daran, dass auch er nicht ganz hilflos war. In diesem Moment entschloss sich der Eindringling zu dem entscheidenden Vorstoß... Ein zweites Kreischen hallte durch das Takarai-Anwesen. Und falls die Nachbarn noch nicht gänzlich wach waren, so war diese Tatsache jetzt eindeutig gewährleistet. Die Geräuschkulisse schwoll an. Türen klapperten, Schritte waren zu vernehmen. Als erster traf der Blonde auf dem Unfallort an. Falls ihn die Szenerie im Entferntesten verunsicherte – ein am Boden liegender, sich die blutende Nase haltender Masashi und ein mörderisch aussehender, jedoch verräterisch zitternder Hyde – so ließ er sich nicht anmerken. „Haido? Was ist denn - ?“ Der Satz blieb unvollendet, als der Langhaarige sich in Gackts Arme warf. „Hey...shhh...ist alles in Ordnung...ich bin ja da...“ Fest wurde die bebende Form Hydes umschlossen, beruhigende Nichtigkeiten ins Ohr geflüstert. Die erhoffte Wirkung ließ nicht lange auf sich warten. Der Kleinere atmete tief durch. „Ich...ich hab keine Ahnung, wie er hier rein gekommen ist...Ich hab nur Hände auf mir gespürt (hier wurde verschämt zu Boden geschaut) und als ich ihn gesehen habe...(das Nuscheln erfuhr eine Verständnis erschwerende Zunahme)...ein Buch nach ihm geworfen...“ Der Blonde war hin und her gerissen zwischen Stolz (/Haido macht sie alle fertig!/), kurzzeitiger Konsequenz (/...mich leider auch.../) und der Mordwut (/Wie konnte dieser Bastard es nur wagen, MEINEN Hyde anzufassen?!/) Letzteres gewann zusehends an Kraft. Mit ein paar schnellen Schritten erreichte ein sehr unzufrieden drein blickender Gackt den immer noch am Boden liegenden und auf Mitleid, Entschuldigungen und erste Hilfe wartenden Masashi. Unnötig zu erwähnen, dass seine Nase noch mehr in Mitleidenschaft geriet... Hydes Eltern konnten gerade noch ein Blutbad verhindern. Ein wenig später erfuhr der Langhaarige, dass seinem Cousin – der vorgab, sich bei Hyde für sein asoziales Verhalten entschuldigen zu wollen – ein Schlafplatz gewährt wurde. Der Eindringling wurde des Missbrauchs von Gastfreundschaft Schuldig gesprochen und als ein heulendes, zitterndes Häuflein Elend dessen beklagenswerten Eltern übergeben. Endlich kehrte Ruhe ein. Der Langhaarige setzte sich auf die Bettkante und fragte sich, warum eigentlich ER immer das arme Schwein sein musste, das von besessenen Cousins und sonstigem Geviech verfolgt wurde. Er seufzte resigniert. Gackt nutzte diesen schamlosen Übergriff, um als offizieller Beschützer des Takarai-Sprosses die Erlaubnis (oder den Segen) für die Mitbenutzung von Hydes Zimmer zu erhalten. Er strich dem Ausgelaugten sanft die Locken aus dem Gesicht und wandte sich zum Gehen. „Gackuto...?“, wurde sich sogleich erkundigt. Der Blonde lächelte. „Bin gleich wieder da. Meine Hand ist voller Blut...“ Hyde machte Anstalten, den in Mitleidenschaft geratenen Körperteil einer genaueren Untersuchung zu unterziehen. Gackt winkte ab. „...ist ja nicht meins...“ Das munterte den Langhaarigen etwas auf. Er bereute nur, kein dickeres Buch zur Hand gehabt zu haben. Das Ergebnis hätte sich sicherlich noch besser sehen lassen. Aber scheinbar half bei solcher liebestollen Hartnäckigkeit auch eine ordentliche Tracht Prügel nicht. Für ein paar Sekunden erging sich Hydes Gedankenwelt in malerischer Vorstellung einer sicheren und masashi-freien Nacht. Granatenwerfer und Biowaffen mit eingeschlossen. Oder einfach Gackt in sein Zimmer einziehen lassen. Obwohl seine Eltern sicherlich etwas gegen den Lärm hätten, die...gewisse Tätigkeiten nachtsüber zweifellos nach sich zogen. Der Langhaarige erlaubte sich ein dreckiges Grinsen. „Eine Katze, die gerade einen Vogel zum Nachtisch verspeist hat, könnte nicht zufriedener aussehen. Du hast doch nicht etwa gerade an mich gedacht?“ Eine gehobene Augenbraue und ein spöttisches Lächeln zierten die Züge des eingetretenen Blonden. Falls Hyde etwas aus den Schuhen hauend cleveres sagen wollte, so entfiel es ihm verräterischerweise, als ihm seine Sehwerkzeuge die nächtliche Aufmachung seines Geliebten meldeten. Eine Jacke drüber und man hätte ihn problemlos in alle Luxus-Clubs Tokyos herein gelassen. „Nettes Pyjama...neu?“, brachte der Langhaarige etwas heiser heraus. Bemerkte nur am Rande seines Bewusstseins, dass die Tür zu seinem Zimmer fürsorglich verriegelt wurde. „Nein. Schon zwei Wochen alt.“ Der Blonde meinte es völlig ernst. „Snob“, konstatierte Hyde die unumstößliche Tatsache. Gackt lachte nur. „Aus deinem Mund ist es ein Kompliment.“ Als der Blonde jedoch die wachsende Empörung auf Hydes Gesicht bemerkte, fügte er noch schnell hinzu: „Wenn du willst, kaufe ich dir auch solch ein Paar zum Geburtstag...“ Doch dann wurde entschieden den Kopf geschüttelt. „Nein...ohne Pyjama gefällst du mir sowieso am besten...“ Die letzten Worte verheißungsvoll flüsternd wurde raubtierhaft schleichend die Distanz zwischen Gackt und dem auf dem Bett sitzenden (aus einem unerklärlichen Grund errötenden) und auf einmal etwas schneller atmenden Hyde verringert. „Ach, tatsächlich?“ Der Langhaarige fühlte sich nun doch etwas unsicher, versuchte, auf seinem Bett weiter nach hinten zu rutschen – die Wand bereitete diesen laienhaften Fluchtversuchen ein jähes Ende. Den Blonden schien dies nicht zu stören. Ein Schritt, schon kletterte er auf die ächzende Matratze. Hyde wagte einen letzten Versuch. „Bist du gar nicht müde? Es war schließlich ein anstrengender Tag...“, begleitet von einem angstvollen Lächeln – das eigentlich das Gegenteil sein sollte. „Ich hatte ganze fünf Nächte ohne dich, um mich auszuruhen...“ Der Blonde war auf allen Vieren stehen geblieben, bedachte Hyde mit einem durchdringenden Blick. „Weißt du, wie viele davon ich geschlafen habe?“ Der Hunger dröhnte in jeder Schwingung der dunklen Stimme. Der Langhaarige erschauerte. Versuchte dennoch etwas Zeit zu gewinnen. „Uhm...vier?“ Eindeutig die falsche Antwort. Die blauen Augen verengten sich gefährlich. „Gar keine.“ Mit diesen Worten wurde Hyde von der Wand – an die er sich sorgfältig gepresst hatte, in der Hoffnung, sie möge ein paar Meter wegrücken – weggerissen und seine Lippen auf den hungrigen Mund des Blonden gedrückt. Fordernd. Rücksichtslos. „Hmmpff...!“ Hyde wehrte sich. Er versuchte, sein Gesicht außerhalb der Reichweite des Blonden zu bringen. Im gleichen Moment jedoch ließ der Druck auf seinem Mund nach, die Berührung wurde sanfter. Hyde riss sich los und schaffte es, sich umzudrehen, bevor die Bewegung durch zwei starke Arme, die sich um seine Mitte schlängelten, gestoppt wurde. Er wurde an die sich schnell hebende und senkende Brust gedrückt. Der Langhaarige spürte ein flatterndes Herz im Rücken. Nicht ungleich dem seinen. „Bitte...nicht so schnell...“, flüsterte Hyde. „Ein wenig Zeit nur, bitte...“ Die Arme schlossen sich etwas fester um seine Form. „Verzeih...“ Heißer Hauch an Hydes Ohr, dieser erschauerte. „Schon allein der Gedanke, jemand anderes als ich hätte dich angefasst...ich hätte den Bastard in der Luft zerrissen...“ Das glaubte der Langhaarige ihm aufs Wort. Der Vorfall begann immer mehr an Ekelhaftigkeit zu gewinnen. Übertrieben? Vielleicht. Er wusste es nicht genau. Doch er wusste, dass er keine anderen Hände auf sich dulden würde. Fremd, kalt, nass geschwitzt. Unerfahren, aber dafür umso aufdringlicher. Übertrieben? Wahrscheinlich. Hyde schüttelte sich. Drückte sich gegen den Blonden, legte den Kopf auf dessen Schulter. Die Umarmung Gackts wurde noch fester. „Ich wusste nicht, wann du kommen würdest...oder ob überhaupt.“ Trockene Lippen konnten nur flüstern. „Ich habe...ein Buch gelesen, muss wohl eingenickt sein...habe seine Hände...ekelhaft. Ich habe dann sein Gesicht gesehen...er hatte so einen debilen Ausdruck...widerwärtig.“ Übertrieben? Sicherlich. Lippen strichen über Hydes willig dargebotenen Hals. Vorsichtig wurde die zarte Haut von Zähnen auf ihre Echtheit geprüft, um gleich daraufhin wieder losgelassen zu werden. Eine vorwitzige Zunge kostete das Ergebnis. Der Langhaarige biss sich in die Unterlippe, um ein Stöhnen zu unterdrücken, als sich weiter vorgearbeitet wurde – immer höher, einer feuchte Spur hinterlassend. „Hnnnnnn...“ Hyde konnte nicht länger an sich halten, als die Zähne des Blonden an seinem Ohrläppchen knabberten. Gackt kannte all die wunden- „Haaaahhh...“ -Punkte des Langhaarigen nur zu guuut... Hyde presste seine Hand auf die des Blonden, versenkte die andere im seidigen blonden Haar. Ein leichter Druck. Gehorsam setzte der talentierte Mund seine Wanderschaft auf Hydes Gesicht fort. Kleine Küsse auf die Stirn, die Wangen, die Augen. Um sich dann genüsslich dem Preis in Form von wartend-geöffneten Lippen des Langhaarigen zu widmen. TBC A/N: #verstört hin und her wipp# Ichhabsbaldgeschafft, ichhabsbaldgeschafft, ichhabsbaldgeschafft... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)