Coming home for Christmas (Ati X Yuugi) von Princess_Leiya (Beitrag zum WeihnachtsFF-WB) ================================================================================ Coming home for Christmas ------------------------- Das Lied "Coming home for Christmas" das der FF auch ihren Namen gibt, ist von Banaroo, also auch nicht meins (Aber ohne das Lied würde es diese FF nicht geben ^^). Die Dialoge am Anfang sind Teile meiner eigenen Übersetzung der Szene in der Grabkammer aus dem Japanischen. Sonstige Anmerkungen: "..." wörtl. Rede ~*~*~*: Abtrennung, großer Zeitsprung ~~~~~~: Sichtwechsel So, mehr hab ich glaub ich nicht zu sagen, außer: VIEL SPAß BEIM LESEN/i] Coming home for Christmas *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* „Los… Mach schon… Aibou“ „Silent Magician! Direkter Angriff auf den Spieler“ „Ich habe verloren, Aibou. Steh auf!... Seit wann fällt der Gewinner auf die Knie… Wenn ich du wäre, könnte ich keine Tränen zeigen!“ „Ich bin… ein Feigling… Du warst ein direktes Ziel für mich… Ich wollte doch so stark werden, wie du! Schon immer...“ „Du bist nicht schwach. Du hast doch die Stärke gegen wirklich niemanden zu verlieren... ‚Sanftmut' bedeutet auch Stärke … Das habe ich von dir gelernt, Aibou. In diesem zeremoniellen Kampf hast du mir Mut gegeben. Du hast mir den Weg gezeigt, den ich gehen muss.“ „Mein anderes Ich….“ „Ich bin nicht mehr dein anderes Ich. Und du bist niemand anderes, als du selbst… Der einzige, der auf dieser Welt, der den Namen Yuugi verdient.“ „Ja…“ ----- „Yuugi! Du bist vielleicht ein Pharao Du bist vielleicht Atemu Und doch bist du Yuugi Vielleicht vergehen 1000 Jahre Aber wir werden immer Freunde bleiben.“ „Ja!“ „Ich werde dich unter keinen Umständen vergessen… Mein Freund“ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Wieder einmal seufzte er, wie so oft in letzter Zeit. Er war an diesem 24. Dezember allein in den weihnachtlichen Straßen Dominos unterwegs. Seine Freunde waren bei ihren Familien und feierten. Überall waren die Geschäfte weihnachtlich geschmückt und man wurde mit Weihnachtsmusik berieselt. Ach ja… Weihnachten, das Fest der Liebe… Der etwas zu klein geratene Junge mit der auffälligen Stachelfrisur lächelte bei dem Gedanken an die Bedeutung des Festes bitter. Derjenige, den er liebte war tot… und das seit nun mehr 3000 Jahren. Wie sehr vermisste er den Geist des Millenniumspuzzles, mit dem er so lange seinen Körper geteilt hatte, der ihm immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden hatte. Wie lange hatten sie sich nicht nur einen Körper sondern auch ihre Gedanken geteilt? In dieser Zeit, die voller Abenteuer gewesen war, war zwischen ihm und dem Geist des Pharaos ein besonderes Band entstanden. Es gab einfach keine Geheimnisse zwischen ihnen. Außer einem. Seinen tiefen Gefühlen für den anderen. Und nun war der Pharao weg. Vor 2 ½ Jahren in die Welt zurückgekehrt, in die er rechtmäßig gehörte. Yuugi vertrieb diese Gedanken und versuchte, die herrschende Weihnachtsstimmung zu genießen. Er brauchte noch immer ein Geschenk für seinen Großvater. Sie hatten es zur Tradition gemacht, dass Yugi seinem Großvater eine spontane Kleinigkeit vom Weihnachtsmarkt schenkte. Während Sugoroku zu Hause das Essen machte und die Geschenke für Yuugi unter den Weihnachtsbaum legte, schlenderte sein Enkel über den Weihnachtsmarkt, der am Heiligen Abend noch geöffnet war und besorgte das Geschenk für seinen Großvater, welches dann aufgrund der Spontanität nie eingepackt wurde. Grübelnd schlenderte der junge Mann über den Weihnachtsmarkt, knabberte am Inhalt seiner Tüte frischer gebrannter Mandeln und sah sich um. Er wusste nicht, was er seinem Opa schenken könnte. Als er ihn gefragt hatte, hatte der alte Mann gesagt, er wünsche sich nur eines: Dass sein Enkel glücklich sei. Aber wie sollte das gehen? Ohne Atemu, mit dem er so viel erlebt hatte? Night has come The day is done We've been on the road so long Wieder sah Yugi die Bilder der Vergangenheit vor seinem inneren Auge. Er lehnte mit geschlossenen Augen an einem Laternenpfahl, vor seinem inneren Auge sah er ganz deutlich die Szene in Atemus Grab vor sich. „Ich bin nicht dein anderes Ich. Und du bist niemand anderes, als du selbst… Mutou Yuugi. Du bist derjenige von uns der in dieser Welt bleibt.“ Das hatte er ihm gesagt. Und doch würde der Pharao immer sein anderes Ich bleiben. Der einzige der immer gewusst hatte, was tief in seinem Inneren vorging. Eigentlich sollte Yuugi ja froh sein. Atemu war da, wo er hingehörte. Alles hatte seine Richtigkeit, und doch war er traurig, weil er ihn verloren hatte. „Atemu…“ wie so oft in letzter Zeit seufzte er den Namen seines Geliebten. Er fehlte ihm einfach. Er fühlte sich so unendlich einsam, auch wenn seine Freunde stets für ihn da waren, ihn immer von den trüben Gedanken abzulenken wussten. Keiner von ihnen wusste, dass Yuugi noch immer nicht über den Verlust des Pharaos hinweg war. Er wusste es gut zu verstecken, auch wenn es vielleicht falsch war. Pictures of you Making me blue Feel this moment wrong and true Aber Atemu war nun einmal etwas ganz Besonderes für Yuugi. Was war er denn für ein Mensch gewesen, bevor der stolze Pharao in sein Leben getreten war? Schüchtern, zurückhaltend, der Prügelknabe der Schule. Nun kamen auch andere Szenen aus seinem Leben mit Atemu hinzu. Das Königreich der Duellanten, wo er sich noch vor seiner anderen, dunkleren, Hälfte gefürchtet hatte und versucht hatte, gegen ihn anzukämpfen, bis er gemerkt hatte, dass er seinem anderen Ich vertrauen konnte, dass er mit diesem zusammenarbeiten konnte. Battle City, wo sie erfahren hatten, dass dieser Geist in ihm die Seele eines Pharaos war, der vor 3000 Jahren die Welt gerettet hatte und dabei seine Erinnerungen verloren hatte. Dort hatte er die Götterkarten und die Millenniumskette bekommen, einige der Schlüssel für die verschollenen Erinnerungen seines anderen Ichs. Dartz und Orichalcos. Noch immer sah er genau die Szene vor sich, als er sich für seinen Pharao, geopfert hatte. Schon länger war er sich seiner tieferen Gefühle für sein anderes Ich bewusst gewesen, sonst wäre er wohl zu feige gewesen, hätte den anderen seinem Schicksal überlassen. So aber war er dazu nicht in der Lage gewesen und er konnte einfach nicht anders, als seine eigene Seele dem Monster zu opfern. Als er dann aus der Geisterwelt heraus gegen Atemu gekämpft hatte, konnte er zwar sehen, dass der Pharao wegen ihm litt, doch dass von seiner Seite aus mehr als nur eine tiefe, ehrliche Freundschaft war, konnte Yuugi sich nicht vorstellen. Atemu war stolz, stark und unabhängig. Er, der kleine, schwache Yuugi würde ihn höchstens behindern. Und schließlich der Ausflug in die Erinnerungen Atemus. Er hatte den Kampf gegen Bakura, den König der Grabräuber und Zork Nekrophades miterlebt, hatte seinen Pharao als starken aber gerechten Herrscher kennen gelernt, bis er schließlich sein Leben für sein Land opferte, um sein Volk vor dem Untergang zu retten. Wieder schloss sich der Kreis und Yuugi stand wieder in der Grabkammer, seinem selbstbewussten, starken Ich gegenüber. Auch er, Yuugi, war selbstbewusster, stärker geworden, hatte es sogar geschafft, den König der Spiele zu schlagen, und doch… fühlte er sich schwach. Er war zu schwach gewesen, denjenigen, den er liebte bei sich behalten zu können. When I look inside my mind I will never find Someone like you Erneut seufzte der junge Mann den Namen des Pharaos, doch stieß er sich dann von der Laterne weg, um weiter an den Ständen vorbeizuschlendern. Die noch halbvolle Mandeltüte ruhte in seiner Manteltasche. Letztendlich fand er an einem Stand ein Duftstövchen in ägyptischem Stil, welches er für seinen Großvater kaufte. Dann sah er sich noch bei den kleinen Fläschchen mit den dazugehörigen Duftölen um. „Egyptian Summer“, Yuugi griff nach dem Probefläschchen und schnupperte daran. „Ein ganz neuer Duft, gerade in diesem Jahr rausgekommen.“ wurde er von dem Verkäufer informiert, doch achtete er nur halb auf die Worte, schnupperte an dem nun geöffneten Fläschchen. Der Duft war sehr gut getroffen. Er fühlte sich ins alte Ägypten zurückversetzt. So frisch und würzig hatte es auf dem Basar in Theben gerochen, als er mit seinen Freunden dort in Richtung Palast geschlendert war. Erneut drohte Yuugi in Gedanken zu versinken, doch irgendjemand drängte ihn zur Seite, sodass er dazu gezwungen war wieder aus seinen Gedanken aufzutauchen. Der kleine Japaner nahm ein ungeöffnetes Duftfläschchen mit diesem Duft, eines mit Wildrosenduft und ein weiteres Duftstövchen für sich selbst. Mit diesen Errungenschaften verließ er langsam den Weihnachtsmarkt und schlenderte nach Hause, wo sein Großvater wartete. Wie erwartet saß der alte Mann am gedeckten Tisch. Yuugi lächelte und umarmte ihn. „Bin wieder da und fröhliche Weihnachten.“ wünschte er. „Auch dir fröhliche Weihnachten, mein Junge.“ Die Tüte stellte Yugi unter den Weihnachtsbaum, wo bereits einige schön verpackte Pakete lagen. Sugoroku hatte kurz den Raum verlassen, um das Abendessen, frische Ente, aus dem Ofen zu holen. Dazu gab es dann Reis und verschiedene Saucen. Schnell hatte Yuugi sich die Hände gewaschen und sich umgezogen. So erschien er im Wohnzimmer, gerade, als dass Essen vollständig auf dem Tisch stand. „Lass es dir schmecken, mein Junge. Guten Appetit“ „Danke, wünsch ich dir auch.“ Yugi füllte seinen Teller mit Reis, Ente und einer dunklen Sauce und ließ es sich schmecken. Beim Essen wurde wenig geredet. Die beiden hingen ihren Gedanken nach. Als er satt war, lehnte Yuugi sich zurück und hielt sich den Bauch. „Danke, das war sehr lecker.“ lächelte er. „Dann kümmere dich mal um deine Geschenke.“ forderte Sugoroku seinen Enkel auf. Das ließ dieser sich kein zweites Mal sagen und ging zum geschmückten Weihnachtsbaum, um vorsichtig die Pakete zu öffnen. Es waren, wie üblich, ein paar brandneue Spiele, worüber Yuugi sich sehr freute. Er umarmte seinen Großvater zum Dank. Dieser widmete sich der Tüte die Yuugi vom Weihnachtsmarkt mitgebracht hatte. Er stellte die identischen Stövchen nebeneinander und betrachtete die Ölfläschchen. Nachdem er diese abgestellt hatte, sah er zu Yuugi. „Du denkst immer noch an ihn, nicht wahr?“ fragte er leise. Überrascht sah Yuugi von dem Spiel auf, welches er gerade genauer unter die Lupe genommen hatte. Irgendwie fühlte er sich ertappt. Sein Großvater rutschte zu ihm und schloss ihn in die Arme. „Du vermisst Atemu, nicht? Auch wenn es schon über zwei Jahre her ist.“ Der Jüngere schmiegte sich an seinen Großvater und nickte. Da dieser spürte, dass sein Enkel nicht reden wollte, schwieg er einfach, gab Yuugi Halt. Erst nach einer Weile löste sich Yuugi von seinem Großvater und sah ihn an. „Darf ich noch einmal rausgehen? Nur eine Runde im Park drehen?“ erkundigte der jüngere der beiden sich und sah seinen Opa bettelnd an. „Na gut, aber denk nicht zu viel ja?“ meinte dieser mit einem Augenzwinkern. „Und zieh dich warm an, es ist kalt.“ „Das brauchst du mir nicht zu sagen. Du vergisst dass ich schon draußen war heute.“ erwiderte Yuugi und grinste leicht. Schnell war er wieder in seinen dicken Mantel geschlüpft, hatte sich Schal und Mütze aufgesetzt und Handschuhe und Schuhe angezogen. „Bis nachher.“ rief er in die Wohnung und machte sich auf den Weg in Richtung Park. Now I'm coming home for christmas Where you hold me in your arms Knowing you will never let me down Coming home for christmas Counting all the stars And one of them is shining just for us ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Brrrr war das kalt hier… Zum Glück hatte der Fremde sich darauf vorbereitet und seinen Hofschneider beauftragt ihm einen langen Mantel, wie man ihn in der Zukunft tragen würde, zu schneidern. Er musste unwillkürlich schmunzeln, als er daran dachte, wie der Meister über Nadel und Faden zu ihm gekrochen war, sich mindestens tausend Mal entschuldigt hatte, um ihn, den allmächtigen Pharao, bei dieser Aufgabe um Hilfe zu bitten. Dieser hatte natürlich sofort zugesagt und nun trug er einen reich verzierten Leinenmantel, welcher mit Daunen gefüllt war und ihn vor der bitteren Kälte schütze. Dazu trug er eine nicht unmoderne Leinenhose, sodass der braungebrannte junge Mann nur durch seine arabischen Gesichtszüge unter den ganzen Japanern auffiel. Er war tief in Gedanken, wie würde er, für den er seine Zeit verlassen hatte, reagieren? Was war aus ihm geworden? hatte er jemanden an seiner Seite? Gut, Atemu hatte die Liebe seines Partners damals bemerkt, doch es waren immerhin zwei Jahre vergangen, seit er gegangen war… Da konnten sich diese Gefühle wieder abgekühlt haben und sein Herz konnte für eine junge Dame offen sein… Da musste er sich überraschen lassen. Seine Gefühle für den zierlichen, etwas klein geratenen Jungen hatten sich jedenfalls nicht abgekühlt und so sehr er es versucht hatte… so sehr er versucht hatte, seine Liebe in seinen Pflichten als Pharao zu ersticken… es war ihm einfach nicht gelungen. Und genau darum war er jetzt hier, im 21. Jahrhundert. Mit Hilfe seiner Hohepriester hatte er sich von der Doppelkrone verabschiedet und hoffte nun, vielleicht doch lieben zu dürfen, in dieser Zeit. Every day While I'm away Hope our love is here to stay Suchend ging er durch die Straßen Dominos. Oft hatte er sie durch Yuugis Augen gesehen. Oft war er sie in Yuugis Körper gegangen und doch erkannte er sie nun kaum wieder. Lag es nur daran, dass er nun seinen eigenen Körper hatte und nicht mehr von Yuugis Leben, seinen Erinnerungen zehren konnte? Dies war ja das erste Mal, dass er alleine hier war. Oder lag es daran, dass die ganze Stadt so festlich geschmückt war? Weihnachten nannten die Menschen in dieser Zeit das. Er wusste, dass man sich da Geschenke machte und dass es auch das Fest der Liebe genannt wurde. Und er liebte Yuugi… schon lange. Nie hatte er es ihm gestanden, obwohl er sich der Gefühle des anderen bewusst gewesen war. Er hatte es geahnt, dass sie sich irgendwann trennen mussten und er wollte seinem „Aibou“ diesen Schmerz ersparen. Nein, es war besser gewesen nichts zu sagen. So konnte Yuugi jetzt ruhig leben. Erneut fragte er sich, wie dieses Leben aussah und ob er noch einen Platz darin finden würde. Darum hatte er sich dazu entschieden, Yuugi erst einmal nur zu beobachten und dann zu entscheiden, was er tun sollte. Er kannte einen Zauberspruch, der ihn zurück in seine eigene Zeit bringen konnte, sollte sein Partner einen anderen Menschen gefunden haben. Zwar begehrte er Yuugi, doch das Glück des Kleineren war ihm weit wichtiger als sein eigenes. Sollte er also jemand anderen gefunden haben, konnte er sich unbemerkt, um Yuugis Gefühle nicht erneut in Unruhe zu versetzen, wieder ins alte Ägypten zurückziehen. All that I do Is longing for you And I hope you feel it too Nun kam er im Stadtpark an, schlenderte über die Kieswege. Oft hatte Yuugi sich hier mit seinen Freunden getroffen. Gedankenverloren ging er am See vorbei. Etwas Kaltes landete auf seiner Wange und Atemu wischte es weg. Was war das? Er sah sich um und sah nun, wie viele weiße Flocken vom Himmel rieselten. Unter den Straßenlaternen sah man es besonders deutlich. Es war wie Regen und auch wieder nicht. „Schnee.“ kam es dem Herrscher von Ober- und Unterägypten auf einmal in den Sinn. Das musste Schnee sein. Er streckte seine Hand aus und eine der dicker werdenden weißen Flocken landete auf seiner warmen Handfläche, schmolz aber sofort wieder, was Atemu ein sanftes Lächeln auf die Lippen zauberte. Bald aber wandte er seine Aufmerksamkeit wieder auf den Park. Dieses fremde und doch so vertraute Gefühl in ihm ließ ihn schaudern. Es schien ihm, als sei er schon so oft hier gewesen, doch war es nur Yuugi. Er hatte diese Gegend nur durch die Augen seines Partners gesehen. Trotzdem, irgendwie war dies auch seine Heimat. Hier lebte derjenige, der, ohne es zu wissen, sein Herz in Besitz hatte, hier hatte er gelebt, als seine Erinnerungen verschüttet waren. Nun hatte er sie wieder, und trotzdem fühlte es sich vertraut an, hier entlangzugehen. Doch wo sollte er hin? Er erinnerte sich nicht mehr, wie er von hier aus zum Spielladen kommen sollte und es war bereits dunkel. Außerdem… sollte er Yuugi so einfach unter die Augen treten, als sei er gar nicht oder nur kurz weg gewesen? Grübelnd lehnte er sich an einen Baum und versuchte verzweifelt, sich den Weg zu Yuugi oder, zu Jonouchi oder Honda oder Anzu, oder auch Seto zu erinnern, aber auch diese Wege fehlten in seinem Gedächtnis. Wieso hatte er damals nicht besser aufgepasst? Now the snow is falling down See the lights of my home town Show me the way Ganz plötzlich schreckte der Pharao aus seinen Gedanken. Er hatte etwas gespürt, eine ihm bekannte Gegenwart. Unwillkürlich fing sein Herz an schneller zu schlagen. Zwar konnte er ihn noch nicht sehen und doch spürte er deutlich, dass sein Aibou in der Nähe war. Und er hatte Recht. Gerade schlug eine Turmuhr in der Nähe 10 Uhr, als die schlanke Gestalt Yuugis in Atemus Blickfeld erschien. Er wirkte bedrückt, trotz der angenehmen Stille, die im Park herrschte. Atemu fragte sich, was mit ihm los war, doch rührte der Pharao sich nicht von der Stelle. Sollte er sich ihm jetzt zeigen? Oder würde er Yuugi nur bedrängen und es wäre besser, er würde sich zurückziehen, ehe es zu spät war? Urplötzlich blieb Yuugi stocksteif stehen und sah sich um. Hatte er Atemus Präsenz bemerkt? Anscheinend. Aus der Traum vom unbemerkten Rückzug. Also konnte er sich dem Jüngeren nun getrost zeigen. Der Pharao stieß sich von seinem Baum weg und trat auf seinen Aibou zu. Er war noch schöner geworden, fand er, auch wenn seine Augen traurig leuchteten. Doch nun hob Yuugi seinen Blick, um denjenigen, der ihm in den Weg getreten war, anzusehen. Als sich die Blicke der beiden trafen, spürte Atemu deutlich den Schauer, der durch Yuugis Körper ging. Zwar war ihre Verbindung nicht mehr ganz so stark, wie zu der Zeit, als sie sich noch einen Körper geteilt hatte, doch war sie noch immer da. Lange sahen sich die beiden Ebenbilder schweigend in die Augen. Jeder Passant, der vorbeigekommen wäre, hätte sie wohl für verrückt gehalten, doch der ganze Park schien Menschenleer zu sein. Alle waren zu Hause und genossen das Beisammensein mit dem Liebsten. Now I'm coming home for christmas Where you hold me in your arms Knowing you will never let me down Coming home for christmas Counting all the stars And one of them is shining just for us „Ich wünsche dir frohe Weihnachten, Aibou.“ brach Atemu schließlich nach schier unendlicher Zeit die Stille. „Atemu...“ flüsterte der Kleinere ungläubig. „Ich bin wieder da.“ Der Pharao trat einen Schritt auf Yuugi zu und schloss ihn sanft in die Arme. Deutlich spürte er den starken Herzschlag seines Partners. An seinen Gefühlen hatte sich also nichts geändert, was Atemu erleichtert aufatmen ließ. Wieder schwiegen sie eine lange Zeit, und bewegten sich kaum, nur dass Yuugi seine Arme irgendwann ebenfalls um sein Ebenbild legte. Keiner der beiden realisierte den Schnee, der sanft auf sie herabrieselte. Erst als ein leichtes Zittern durch den Körper Yuugis ging, öffnete Atemu seine Augen wieder und sah zu ihm herunter. Auch Yuugi sah nun auf und in seinen Augen glänzen Tränen. Ob diese oder die Käte da Zittern verursachten, konnte der Pharao beim besten Willen nicht sagen. Er lächelte sanft und beugte sich zum Gesicht des anderen um die Tränen zärtlich wegzuküssen. Dann, von ganz allein, legten sich seine Lippen auf die Yuugis. Es war nur ein ganz zarter Kuss und doch spiegelte er die Gefühle Atemus wider. Es dauerte einige Sekunden, ehe Yuugi das Geschehen realisierte und den Kuss etwas scheu erwiderte. Erst nach endlosen Sekunden lösten sie sich wieder voneinander und kuschelten sich aneinander. „Ist das wieder nur ein Traum?“ fragte Yuugi kaum hörbar und deutlich unsicher. „Ein Traum wie ich ihn so oft habe wenn ich an dich denke? In dem du wieder bei mir bist und mich einfach küsst?“ Atemu lächelte Yuugi sanft an und küsste ihn erneut, dieses Mal etwas intensiver, schnappte immer wieder sanft nach den zarten Lippen Yugis, zog ihn dabei eng an sich. „Fühlen sich deine Träume so an?“ fragte er dann genauso leise und streichelte eine Schneeflocke von Yuugis leicht geröteter Wange. Ob dies vom Schnee kam oder eine andere Ursache hatte, wusste er nicht und es war auch egal. Auf jeden Fall ließ es seinen Aibou noch niedlicher aussehen. When the nights are cold And I am feeling blue I just close my eyes and dream away to you Yuugi schüttelte den Kopf und schmiegte sich so eng es ging an Atemu. „Dann ist es wahr und du bist wirklich wieder bei mir?“ fragte er erneut, konnte es anscheinend nicht wirklich glauben, dass der andere hier und jetzt bei ihm war. Atemu nickte nur und streichelte Yuugis Rücken. „Lass uns nach Hause gehen. Mir wird kalt.“ bat der Pharao. Ohne etwas zu sagen griff Yuugi nach der Hand des Herrschers und führte ihn zum Spielladen. Keiner der beiden sprach ein Wort. Jeder wusste, was im anderen vorging, sodass jedes Wort fehl am Platze war. Nur die Weihnachtsmusik die noch in der Luft lag, obwohl alle Läden zu und die Weihnachtsmarktstände verriegelt waren, begleitete die angenehme Stille zwischen den beiden. Am Laden angekommen schloss Yuugi die Tür auf und ließ seinen Pharao in den warmen Raum, um die Tür wieder sorgsam abzuschließen. „Hast du Hunger?“ erkundigte er sich leise um die Atmosphäre nicht zu abrupt zu zerstören. Atemu konnte darauf nur nicken, war er doch schon seit Mittag hier in der Stadt und da er kein Geld besaß, hatte er sich auch nichts kaufen können. „Dann komm.“ forderte Yuugi ihn auf, nahm wieder seine Hand und führte ihn in den Wohnteil des Hauses, wo sie sich ihrer dicken Sachen entledigten. Dann betraten sie das Wohnzimmer, wo Sugoroku auf dem Sofa saß und fernsah. Als die beiden Jungs den Raum betraten, sah er aber auf. Überrascht sah er auf den Gast doch dann stand er auf um ihm die Hand zu reichen. „Pharao Atemu nehme ich an. Seid gegrüßt und in meinem Haus willkommen.“ Atemu nickte und schüttelte die Hand des alten Mannes. „Aber bitte seien Sie nicht so höflich. Ich habe meine Krone in Ägypten zurückgelassen. Ich bin nur noch Atemu ohne Herrschertitel.“ „Und doch wirst du immer ein Herrscher bleiben.“ wandte Yuugi leise ein. „Und zwar regierst du über mein Herz.“ Erneut nahmen Yuugis Wangen eine leichte Rotfärbung an. Atemu schloss ihn in die Arme und sah mit liebevollem Blick auf seinen Partner hinunter. „Und du hast mein Herz in Besitz, Aibou.“ flüsterte Atemu und hauchte einen Kuss auf Yuugis Stirn. Now I'm coming home for christmas Where you hold me in your arms Knowing you will never let me down Coming home for christmas Counting all the stars And one of them is shining just for us Sugoroku stand nur daneben und lächelte. Er war einfach nur froh, dass Yuugi wieder so befreit lächeln konnte. Lange schon hatte er vermutet, dass sein Enkel mehr für sein zweites Ich empfand, als er vorgab. Und er war froh, dass Yuugis Gefühle erwidert wurden. Leise verschwand er, um dem Pharao etwas zu Essen warm zu machen, ahnte er doch, dass dieser hungrig war. Als er wiederkam, fand er Atemu und Yuugi noch an derselben Stelle vor, nur waren sie in einem tiefen Kuss versunken. So stellte er einfach den Teller leise auf dem Tisch ab und verschwand, um sch bettfertig zu machen. Er wollte die beiden Jungen Männer nicht in ihren Gefühlen füreinander stören, wo sie einander doch so lange entbehren mussten. Es dauerte noch lange ehe Atemu und Yuugi sich aus diesem Kuss lösten und als Yuugi zum Tisch sah, entdeckte er den Teller mit Essen. Erneut wurde er rot. Sein Großvater musste gesehen haben, wie sie sich so geküsst hatten. „Komm. Du hast Hunger.“ meinte er sanft und führte Atemu zum Tisch. Dieser setzte sich aufs Sofa und zog den Teller zu sich. Vergeblich mühte er sich mit den Stäbchen ab, doch nie schaffte er es ein Reiskorn bis zum Mund zu bekommen. Yuugi lachte nur leise und nahm seinem Pharao die Stäbchen ab. „Mund auf, mou hitori no boku“ forderte er Atemu auf und hielt ihm die gefüllten Stäbchen vor die Lippen. Dieser ließ sich sehr gern füttern. „Ich habe dir doch bereits gesagt, dass ich nicht dein anderes Ich bin.“ wandte er ein, nachdem er geschluckt hatte. „Doch, Atemu. Ich liebe dich und noch immer fühle ich mich dir verbunden, fast wie damals, als wir uns noch meinen Körper geteilt haben. Und genau darum bist und bleibst du mein anderes Ich.“ erwiderte Yuugi sanft und küsste seinen Pharao zärtlich, worauf dieser liebend gern einging. „Kann ich dir noch irgendetwas Gutes tun?“ erkundigte Yuugi nachdem der Teller geleert war. „Nimmst du mit mir ein Bad?“ fragte Atemu doch würde er auch auf ein Nein nicht böse reagieren, wusste er doch nicht, wie weit Yuugi jetzt schon gehen wollte. Doch dieser lächelte seinen Pharao nur sanft an und nickte. „Gern komme ich mit dir.“ flüsterte er ihm ins Ohr. „Geh schon mal vor, ich komme nach.“ Damit stand der Kleinere auf und nahm Atemus Teller um ihn in die Spüle zu entsorgen. Atemu tat wie ihm geheißen. Im Haus kannte er sich noch aus, sodass er ohne Probleme das Bad fand. Kurz besah er sich die Apparatur mit der man das Wasser an und ausstellte, bis er sich erinnerte, wie Yuugi das immer gemacht hatte. So drehte er probehalber das Wasser auf, doch war dieses eiskalt. Also was tun? Schnell war herausgefunden, wie man das Wasser wärmer stellen konnte und als es die richtige Temperatur hatte, sah er sich die Sache noch einmal an. Okay, das Wasser lief, aber wie stellte man es an, dass es in der Wanne blieb? Glücklicherweise kam Yuugi gerade in den Raum und schmunzelte, als er sah, wie sein Pharao über der Wanne hing und den Abfluss studierte um herauszufinden, wie man ihn verschloss. Mit einem Griff drehte Yuugi an dem Rad das am Wannenrand über dem Abfluss angebracht war (Atemu hatte es für Dekoration gehalten) und dieser schloss sich sodass sch die Wanne nun langsam füllte. Yuugi gab nach westlicher Art noch etwas Badezusatz hinzu und begann, sich zu entkleiden. Der Pharao tat es ihm gleich, sodass die beiden sich bald unbekleidet gegenüberstanden. Atemu trat auf Yuugi zu und streichelte einmal ehrfürchtig über seine Brust. „Du bist wunderschön, Aibou.“ flüsterte er sanft und küsste diesen voller Liebe. Dann hob er ihn hoch und setzte ihn in das nach Wildblüten duftende Wasser. Er selbst nahm hinter seinem Partner Platz und zog ihn an sich. „Wie lange bleibst du?“ fragte Yuugi unsicher, wusste nicht, ob er das jetzt wirklich wissen wollte. „So lange du mich bei dir haben willst.“ antwortete Atemu sanft. „Ich bin hierher zurückgekehrt, weil ich es ohne dich nicht mehr ausgehalten habe. Ich wollte dich wieder sehen und wenn möglich ein Leben gemeinsam mit dir aufbauen. Ich denke, Seth wird das Land gerecht führen, sodass ich mir da keine Gedanken machen brauche.“ Mit glücklichem Lächeln auf den Lippen schmiegte Yuugi sich an seinen Pharao und begann leise Schnurrgeräusche von sich zu geben. „Ich liebe dich, Atemu.“ flüsterte er. „Mein Weihnachtsengel.“ Atemu lächelte sanft und streichelte Yuugis Bauch und Brust. „Ich liebe dich auch, Aibou.“ sagte der Pharao genauso leise und hauchte einen zarten Kuss auf Yuugis Ohrmuschel. „Und ich bin froh, dass ich bei dir zu Hause sein darf“ Now I'm coming home for christmas Where you hold me in your arms Knowing you will never let me down Coming home for christmas Counting all the stars And one of them is shining just for us Immer wieder zog es die Lippen der beiden zueinander und sie schenkten sich viele zärtliche und etwas verlangende Küsse, streichelten einander liebevoll. Erst als das Wasser zu kalt wurde, stiegen sie aus der Wanne und trockneten sich gegenseitig ab. Atemu hob Yuugi, unbekleidet wie er noch war, auf seine Arme um ihn auf Händen in sein Zimmer zu tragen und vorsichtig auf dem Bett abzulegen. Er selbst hatte das Duftstövchen entdeckt, welches Yuugi ins Zimmer gebracht hatte, bevor er ins Bad gekommen war. In dem Schälchen über dem Teelicht war bereits Wasser, sodass Atemu nur ein paar Tropfen von dem ägyptischen Duftöl hineinträufelte und das Teelicht mit einem Streichholz entzündete. Dann ging auch er zum Bett, legte sich neben seinen Aibou und ließ sich von diesem zudecken. Eng kuschelte er sich an seinen Partner und verwöhnte ihn mit vielen Zärtlichkeiten, welche Yuugi ihm zu gern wiedergab, wobei der Duft aus dem Stövchen sich langsam im Raum verteilte. Zu sehr hatten sie sich nach der Nähe des jeweils anderen verzehrt und so wollten sie sich nun zeigen, wie sehr sie sich liebten und gaben sich ganz ihren Gefühlen hin, um in tiefster Liebe erneut eins zu werden. Coming home for Christmas „Atemu?“ „Ja?“ „Dies ist wirklich das schönste Weihnachten, das ich je erlebt habe. Und das liegt nur daran, dass ich dich bei mir habe.“ „Das freut mich, Yuugi. Ich freue mich, dass du Glücklich bist und ich nun bei dir bleiben darf.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)