Meines Bruders Augen von Ezmeralda_la_Felidae (Kinder Tage) ================================================================================ Kapitel 1: Kontakte ------------------- Mit 10 oder 11 Jahren ging ich mit meinem ersten Kunden mit. Es war eine dieser dunklen Gassen wo viele Kinder, so wie ich aufgetakelt oder im Schein der Unschuld gehüllt, standen. Von dem Geld was ich dort verdiente lebte ich eine Woche. Eine Zeitlang war mein Plan, dass ich einen Abend arbeiten würde und eine Woche davon leben könnte. Manchmal fragte mich einer dieser Männer ob ich nicht einige Zeit bei ihm wohnen wolle was ich manchmal auch tat. Ich wurde als Enkelin oder Nichte vorgestellt. Die dunkle Gasse, wie bei Rotkäppchen der dunkle gefährliche Wald, die Kids, die fast alle älter waren als ich und die Männer, die freundlich wie die Großmutter waren und später große starke Wölfe sein wollten. In Wirklichkeit waren es gebrochene armselige Menschen, die wie hungrige Hyänen das faulende Fleisch, die Mädchen anstarrten und wirklich glaubten, dass diese sie mögen könnten. Ich ging an diesem Abend das erste Mal mit, und auch wenn ich in meiner kindlichen Unschuld und Naivität geglaubt hatte alles zu wissen, so wurde ich, wie so oft, eines Besseren belehrt. Mit 13 erstach ich in Berlin einen Zuhälter im Affekt. Der wollte, dass ich für ihn anschaffe. Nun, vielleicht gibt es ja doch Schutzengel und einer wachte über mich. Natürlich musste ich Berlin erst mal verlassen. Es ist schon amüsant wie weit die Menschen mit sich selbst beschäftigt sind und wie viele Lügen sie glauben, nur um ihre Sicht der Welt nicht zu ändern. Egal was ich dem Schaffner oder sonst jemandem für eine Geschichte erzählte, meist kam ich damit durch. Es war leicht zu glauben, dass ein 12 oder 13 jähriges Kind allein mit der Bahn durch ganz Deutschland fährt weil es dann am Bahnhof von der Oma abgeholt wird, als dass man ihr die Geschichte glaubte, dass in einer Vorstadt wo jeder sein Häuschen hat, der Garten gepflegt ist und die Kinder immer ordentlich aus dem Haus gehen, dass dort in der Nachbarschaft die Frau Alkoholikerin ist die ihre Kinder schlägt und dass der Mann nur solange arbeitet, weil er schon lange sein Herz einer anderen geschenkt hat, sich aber nicht traut aus dem Bild hinaus zu treten. Mit 14 kannte ich schon die meisten großen Städte, ihr Nachtleben und wo ich die Infos herbekam die ich brauchte. Mit 15 besaß ich kleines Einzimmer-Appartement, einen gefälschten Ausweis und sogar ein Motorrad. Maria traf das erste Mal als ich gerade mal wieder spontan in Berlin war. Eigentlich wollte ich nur das Berliner Nachtleben genießen, nicht mehr. Da rennt mir plötzlich eine wildgewordene Italienerin vor mein Motorrad und beinahe hätte ich sie überrollt. Schnell hatte ich mein Bike wieder im Griff und da sah ich auch schon aus dem Augenwinkel wie zwei Machos auf uns zurannten. Wie Blitze ging es mir durch den Kopf. Eigentlich halte ich mich immer aus so was raus, aber die Gelegenheit jemandem eins auszuwischen der es auf ein Mädchen abgesehen hat, war genial. Ich war ja nur heute Abend hier und kannte zwar einige Leute, war aber selber nicht allzu bekannt, warum also nicht. So begann einer meiner interrasantesten Abende in Berlin. Ich fuhr neben die Kleine: “Na komm schon, spring auf“ schrie ich ihr zu. Sie sprang auf und klammerte sich gleich an mich. Ihre kalten Hände jagten mir einen Schauer über den Rücken. Wir fuhren los und innerlich lachte ich schon, als Schüsse bellten und Kugeln an uns vorbei flogen! Ich schaute nach hinten und sah einen Dodge Viper hinter uns herjagen, mit zwei Waffen Mündungen die uns Grüße zuriefen. Die Art Grüße, die ich nicht mochte. Ich gab Gas, “der Asphalt brannte“, und während sich mein Sprit immer mehr dem Ende näherte, zog sich die Jagt quer durch Berlin. Nach einem harten Ruck nach links rief die Kleine mir zu: „Fahr zum Nordfriedhof“ und ich bog in Richtung Süden ab. Dort kannte ich eine Bahnunterführung wo einige Gangs manchmal feierten, sodass das Schloss der Absperrung schon so gelitten hatte, dass es mir ein Leichtes sein könnte mit meinem Bike durchzubrechen. Ich musste nur bis dort hin aushalten. Ganz knapp schafften wir es und noch knapper war es bis zum Friedhof mit dem Sprit zu kommen. Dort angekommen lotste Maria mich bis zu einer Gruft und ich lies das Bike stehen. Sie schob einen Sargdeckel zur Seite und wir stiegen hinein. Ich fand das zwar etwas seltsam, trotzdem folgte ich ihr hinein. Es ging überraschend steil nach unten! Unten angekommen sah ich eine große Halle die, soweit ich sehen konnte, gemütlich ausgeschmückt war. Schwaches Licht erleuchtete einen großen Saal der rundherum mit Tüchern ausgehangen war. Unzählige Sitzkissen versprachen gemütliches Sitzen und der Rauch von vielen Räucherstäbchen lies mich ganz vergessen, dass wir unter einer Gruft waren. Plötzlich schnellte ein Arm um meinem Hals, währenddessen mein Springmesser zu dem dazu gehörigen Bauch aufsprang. „Sancho lass sie, sie hat mir gerade geholfen“, hörte ich Maria brüllen. Der junge Mexikaner mit dem krausen Kopf der zu dem Arm gehörte, ging seelenruhig weg. Ich könnte schwören, dass ich ihm mein Messer genau in den Magen gerammt und hochgezogen hatte. Was war denn hier los? „ Hey Icefire, feiere mit uns! Du hast mir gerade den Arsch gerettet und so was vergessen die Roma nicht!“, rief sie durch die Halle. Die voller Leute war, in dessen Mitte Maria stand, die unsere nächtliche Vervollgungsjagt mit einigen zulagen erzählt. Jetzt erst sah ich sie genau: schwarzes lockiges Haar, capuccinobraune Haut, ein verspieltes stolzes Funkeln in den Augen und an einem Ohr ein goldenes Kreuz. Ihren rassigen Körper bedeckte eine Bluse die etwas zu weit offen war, die enge Jeans schmiegte sich an ihre Beine und unzählige goldene Armreifen an ihren Armen ließen uns jede ihrer Bewegungen vernehmen. Um ihren Bauchnabel spielten tätowierte Rosenranken die im Bund der Hose verschwanden. Aus großen Boxen, die in allen Ecken angebracht waren, ertönte Musik und etwas zu Trinken wurde rumgereicht. Anfangs sah ich kaum jemanden etwas trinken. Es war eine seltsame athmospfhäre, unheimlich düster und doch auf eine unbeschreibliche art interrasant anregend. Als ob man mit dem Feuer spielen würde. Von da an weiß ich nichts mehr genau! Tanz, Musik, Bilder … so wirr in meinem Kopf! Wow, der Stoff muss gut gewesen sein denn er haute mich total aus den Socken. Manchmal glaubte ich Blut an den Mundwinkeln einiger der Anwesenden zu sehen, dachte aber dass es eine weitere Einbildung ist. Wenn ich jetzt so zurück denke, wird mir klar, dass eigentlich keiner etwas trank, außer mir. Irgendwann wachte ich im Park auf, mein Helm und mein Bike befanden sich neben mir. In der Hosentasche fühlte ich einen Anhänger in der Form eines Kreuzes. Mein Geld war weg, meine Waffe auch. Als Andenken des letzten Abends hatte ich einen riesengroßen Brummschädel. Einige Tage später, als ich wieder mal in Berlin war, ging ich zu dieser Gruft. Es war nichts zu finden. Keinerlei Anzeichen eines Geheimgangs. ______________________________________________ »Eines Tages hatte sie Glück im Unglück. Ein gesprächiger Freier, ein Mitarbeiter eines Politikers, gab ihr die Informationen die sie brauchte, um eben diesen Politiker zu erpressen. Es gelang ihr so in die “höhere Klasse“ zu kommen. Sie konnte bessere Preise verlangen und eine eigene Wohnung erpressen um von dem Straßendreck wegzukommen. Zu Ihrem Pech, oder soll ich Glück sagen, hatte dieser Politiker Verbindungen zu dunkeln Mächten. Eines Tages kam ein Kunde der anders war als die anderen. Sie war schon einige extravagante Spiele gewohnt, doch als dieser Mann seine Fänge entblößte wusste auch sie, dass da mehr hinter steckte als sie ahnte. Er warf sie auf das Bett und bald war sie sich sicher, dass er etwas anderes unter `härtere Gangart´ verstand als sie, vielleicht sogar unter Sex. Er musste mehr als pervers sein. Sie versuchte schnell an ihr Messer zu kommen das sie immer griffbereit hatte. Trotzdem sie sehr gut damit war, er schlug es ihr ganz leicht aus der Hand. Dann war auf ihr und mit einer Hand hielt er ihre fest und zwang sie ihm in die Augen zu sehen. „Du wirst jetzt schön brav sein, dann hast du es vielleicht schnell und schmerzlos hinter dir“, flüsterte er. Kein Ton kam von ihr. Dieser Mann schien sich über die Einfachheit dieses Auftrages zu freuen und er ließ sie bald los. Jedoch hatte er nicht damit gerechnet, dass ein einfaches Mädchen seinem Willen Paroli bieten könnte. Kaum waren ihre Hände frei, griff sie schnell hinter das Bett, fasste ihre Knarre und feuerte zweimal auf den Mann: auf den Kopf und danach auf die Hände. Sie atmete auf und überlegte wie sie die Leiche loswerden könnte als ihr ein schmerzhafter Schlag fast die Hand zertrümmerte in der sie noch die Waffe hielt! Der Mann lebte noch! Während er sie nun wieder fest unter sich fixierte sah sie erstaunt zu, wie seine Wunden sich schlossen. Er wanderte mit seinem Gesicht zu ihrem und leckte ihr hart über die Wange: „Du wirst bestimmt gut schmecken. Verabschiede dich schon mal von der Welt.“ flüsterte er ihr mit höhnischer Stimme ins Ohr. "Du wist bestimmt gut schmecken." wiederholte er wie in Trance. Er wanderte weiter, kam an ihrem Hals an und es durchfuhren sie unbekannte Gefühle als er anfing zu trinken. Sie merkte kaum noch wie sie schwächer wurde und in der Leere zu verschwinden drohte. Da kam mit einem mal jemand herein. Sie sah nicht wer es war, erkannte ihn nicht. Er riss den sabbernden Burschen von ihr runter und schmiss ihn aus dem Fenster. Und brachte zu Ende was der eine angefangen hatte! Als sie tot in seinen Armen lag, zumindest glaubte er das, war er aus irgendeinem Grund fasziniert von diesem Wesen. Ein leichtes Stöhnen vor Schwäche war zu hören. Wie sie sich ans Leben klammerte! Er legte sie wieder auf das Bett, nahm das runtergefallene Messer, schnitt tief an seinem Handgelenk entlang und gab ihr von seinem Blut. Sie schluckte es. Warum nur? Wer weiß!? Vielleicht wusste er selber nicht mal warum. Er zog noch alle Vorhänge zu, dann verschwand er. Lies sie dort liegen. « ______________________________________________ Mit ca. 19 Jahren kam eines Tages ein seltsamer Kunde, ich weiß nicht was geschah. Aber ich weiß noch, dass sich nach diesem Abend mein ganzen Leben änderte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)