A Song of hopeless Love von Tenshis (Fortsetzung von "Ein Trip ins Chaos") ================================================================================ Kapitel 14: 永遠の愛 ~Eien no ai~ ------------------------------- Kapitel 14: 永遠の愛 ~Eien no ai~ Serie: Gackt // Hyde Disclaimer: Die beiden Hübschen gehören immer noch sich selbst und das Gleiche gilt für sonstige Personen, die in der FF auftreten. Autoren: Tenshis Kommentar: Ok, nachdem wir unseren Betaleser irre gemacht haben, könnt ihr nun das letzte Kapitel lesen. *grins* Sorry, das es so lange gedauert hat. Fast 2 Monate. Eine so lange Wartezeit war nicht geplant, jedoch waren einige vorhergesehene und unvorhergesehene Dinge passiert. Aber keine Panik. Das war ja nun auch das letzte mal, das ihr warten musstet. Viel Spaß ^^ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ 08. Februar XXXX „Dieses Foto hier ist am besten“, nickte Gackt, zog das Foto, welches er meinte, hervor und legte es auf den Tisch, auf dem weitere Bilder ihres heutigen Fotoshootings lagen. „Oder was meinst du Haido?“ fragte er den Kleineren, der neben ihm stand und sich, wie auch Gackt, über den Stapel Fotos beugte. Der Angesprochene blickte desinteressiert auf das Bild, welches Gackt ihm unter die Nase hielt und nickte. „Ja ist in Ordnung“, antwortete er ohne die Spur von Begeisterung. Gackt betrachtete den Älteren skeptisch von der Seite und wurde nachdenklich. So war es die letzten Tage ständig gewesen. Hyde vollkommen abwesend und ohne Interesse an dem was sie taten. Sei es ein Fotoshooting, den Videozusammenschnitt oder ein Interview. Er schien mit seinem Kopf immer weit weg zu sein, getrennt von den Gedanken, die Gackt hatte. Was ging in ihm vor? Wieso wollte er sich ihm wieder nicht anvertrauen? Dass er ein Problem hatte, war deutlich zu sehen. Keine einzige Sekunde entging dem Jüngeren, in der Hyde abwesend ins Leere starrte. Was nicht hieß, dass er in letzter Zeit Unmengen an Gelegenheiten hatte, ihn zu beobachten. Es war viel eher so, dass Hyde ihm aus dem Weg ging. Nach getaner Arbeit war er sofort verschwunden, oft auch sogar ohne sich zu verabschieden. Und das machte Gackt noch stutziger. „Gut, wir nehmen das hier.“ Gackt reichte dem Fotografen das ausgesuchte Foto und nickte. Dann neigte er sich zur Seite, blickte Hyde ins Gesicht. „Kann ich kurz mit dir reden?“, flüsterte er. Hyde neigte seinen Kopf nach unten, nickte aber, wenn auch erst zögerlich. Gackt war überrascht. Eine Einwilligung ohne Widerspruch? War er müde geworden sich dagegen zu wehren oder hatte er einfach nur genug davon, allein darüber nachzudenken? „Dann komm“, entgegnete Gackt sofort, bevor Hyde es sich noch anders überlegen konnte, und deutete mit seinem Blick in das Hinterzimmer des Studios. Abermals ein stummes Nicken von Hyde, der dem Größeren sofort folgte und die Tür hinter sich schloss. Lange Zeit hatte er zum Nachdenken gehabt, hatte sich absichtlich von Gackt fern gehalten, um einen klaren Kopf zu bewahren. Er wusste, dass er an einem Gespräch mit ihm nicht vorbeikam. Er hatte Zeit gehabt, sich darauf vorzubereiten. Schweigend hob Hyde seinen Kopf und blickte Gackt in die blauen Augen, die ihm erwartungsvoll entgegenleuchteten. „Was ist los?“, fragte dieser im ruhigen Ton, als er merkte, wie Hyde stumm um Worte bettelte. „Du gehst mir seit Tagen aus dem Weg, willst nicht mit mir reden. Habe ich irgendwas falsch gemacht?“ Hyde schüttelte den Kopf. Sein Gesicht war zu einer leidenden Grimasse verzogen und obwohl er so gern mit ihm reden wollte, wusste er nicht, was er sagen sollte, geschweige denn wie er überhaupt anfangen sollte. Ihm war es, als wurde sein Mund versiegelt, unfähig überhaupt seine Lippen zu bewegen. Und doch wollte er nicht, dass Gackt sich die Schuld an seinem merkwürdigen Verhalten gab. Wieder einmal hatte er ihn verletzt, vollkommen bewusst darüber, was er tat. „Es ist doch wegen Megumi oder? Machst du dir immer noch Sorgen?“ Damit war er schon mal auf einer heißen Spur, nur war die Sorge, die er hegte, nicht die Art, die Gackt wohl fälschlicherweise annahm. Er schämte sich immer noch so sehr, dass er es einfach nicht über sich brachte die Wahrheit zu sprechen. Gackt, der durchaus bemerkte, wie Hyde darum kämpfte Worte zu sprechen, sie aber aus irgendeinem Grund nicht über seine Lippen brachte, legte seinen Arm um die Schultern des Kleineren und zog ihn in seine Arme. „Sag es einfach. Nichts kann so schlimm sein, dass es uns auseinander bringen könnte“, nuschelte er in das dunkelbraune Haar des Älteren, in das er seine Lippen gebetet hatte. Hyde zog wie im Schmerz seine Augenlider zusammen und schüttelte den Kopf. Gackts Geruch zu riechen, seine Wärme und Zärtlichkeit zu spüren und dann diese Worte zu hören, das funktionierte nicht. „Das stimmt nicht“, murmelte Hyde endlich. Er wusste nicht wieso, aber plötzlich sprudelte es aus ihm hinaus. „Was ich getan habe, kann ich mir selbst nicht verzeihen. Ich schäme mich dafür und kann dir kaum mehr unter die Augen treten.“ Hyde drückte sich näher an Gackt heran, legte sein Gesicht an seine Brust und sah zu Boden, so dass es dem Größeren nicht mehr möglich war in seine Augen zu blicken. Wie schamlos er doch war. Klemmte er sich doch ausgerechnet an den Menschen, den er unverzeihlich verraten hatte, obwohl dieser grenzenlose Liebe schwor. Er nutze seine Unwissenheit aus, wusste, dass es nicht richtig war, was er tat, und trotzdem konnte er seinen Körper, der nach dieser Wärme suchte, nicht aufhalten. Er war ein hoffnungsloser Fall. Verwirrt über diese Worte blickte Gackt auf den braunen Haarschopf. „Was hat Megumi gesagt?“, wollte er wissen. Er wusste, dass es mit diesem Gespräch vor einer Woche zutun hatte. Er wusste, dass Megumi irgendetwas gesagt hatte, dass Hyde unsicher gemacht hatte. Er wollte endlich wissen, was es war. Hyde zog sich aus Gackts Armen und tat einige Schritte zurück. Gackt konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten, denn noch immer blickte er zu Boden. Die Hände zu Fäusten geballt, die Brust unregelmäßig hob und senkend. „Als ich letzten November einige Male nicht zu den Proben und Aufnahmen kam, da war ich mit Megumi zusammen.“ „Ich weiß. Du wolltest sie heiraten“, bestätigte Gackt. Ihm war nicht klar, worauf Hyde hinauswollte, und auch nicht, was es mit seinem Verhalten der letzten Tage zutun haben sollte. Es lag Monate zurück, war vergangen. „Und kurz nach unseren Skiurlaub, hatte ich auch eine Nacht mit Megumi verbracht.“ Hyde fiel es sichtlich schwer darüber zu reden. Seine Stimme wurde zunehmend leiser, was seine Scham für das, was er getan hatte, ausdrückte und doch war er stolz, überhaupt Worte über die Lippen zu bringen. In welchen Zustand sich diese Worte befanden, war gerade völlig belanglos. Gackt senkte seinen Kopf und schloss die Augen. „Ich weiß“, flüsterte er. Er erinnerte sich noch genau an diesen Tag, als Hyde ins Studio kam und er über Ecken davon erzählte. Es waren keine direkten Worte und doch wusste er bescheid, was geschehen war. Immerhin war er mit ihr verlobt, die Hochzeit sollte nur wenige Wochen später stattfinden. Es war also kein großes Wunder, dass ein zukünftiges Brautpaar zusammen war. Und doch hatte er unglaubliche Schmerzen gespürt, als er davon erfahren hatte. Als er es dann später in seinem Tagebuch las, spürte er denselben Schmerz. Immer wieder, wenn er daran dachte. Wieso war es damals so intensiv gewesen? So stark, als hätte Hyde ihn betrogen? Hyde schüttelte langsam mit dem Kopf. „Aber weißt du auch, dass ich dich damals schon liebte? Ich liebte dich schon so lange davor und trotzdem habe ich das getan.“ Gackt blickte auf, in Hydes Gesicht, das ihn ebenfalls ansah. Er sah Reue in seinen Augen. Unglaublich tiefe Reue. Und Gackt wusste, hätte Hyde ihn damals noch nicht geliebt, wäre es heute nicht so schwer darüber hinwegzukommen. Für ihn und auch für Hyde selbst. „Nur um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen und dich zu vergessen“, fuhr der Kleinere fort. Es war, als würde er sich mit seinen Worten selbst von einer Last befreien wollen, einer Last die er die ganze Zeit über im Verborgenen trug, vergessend in die hinterste Ecke seines Herzens gesperrt. Und doch funktionierte es nicht. Diese Last blieb in ihm, als wäre sie mit ihm verwachsen und jeder Versuch sie loszuwerden, ließ sie größer werden. Für manch einen Menschen schien es vielleicht wie eine Lappalie, jedoch für ihn war es wie ein Betrug seiner eigenen Gefühle. Er konnte sich selbst nicht verzeihen, wie also konnte er erwarten, dasselbe von Gackt zu bekommen? „Und dann habe ich es dir eiskalt unter die Nase gerieben, in dem Wissen dich damit zu verletzten.“ Gackt schüttelte stumm den Kopf. Das stimmte nicht. Niemals hatte er Kälte gespürt. Er fühlte sich betrogen, jedoch niemals dachte er daran, dass Hyde es aus kalten Gefühlen zu ihm getan hatte. Er las es in seinem Tagebuch. Er kannte die Worte, die von Liebe sprachen, lange vor diesem Tag. Und er wusste auch wie sehr er alles bereute. „Warum sagst du mir nicht, dass es dich verletzt hat?“ meinte Hyde jetzt etwas rauer. Er hatte wohl die ganze Zeit auf eine Reaktion des Größeren gewartet, denn er blickte ihm herausfordernd in die blauen Augen, die abwesend in seine braunen starrten. „Sag es mir doch“, brüllte er fast. Doch Gackt wusste keine Worte, die er darauf entgegnen konnte. Es schwirrten Unmengen von Gedanken in seinen Kopf und doch war er nicht wirklich in der Lage ihm zu sagen, was er fühlte, oder den Älteren für seine Taten zu verurteilen. Wie konnte er das auch tun. Er kannte die Lage, in der er sich befand, er wusste von den Problemen, die es zwischen ihm und Megumi gab und auch von den Selbstmordgedanken dieser Frau. Wie konnte er Hyde dafür verurteilen, dass er in erster Linie an ihr Leben dachte und dann erst an seine wahren Gefühle? „Haido...“, war alles was er über seine Lippen brachte. Er tat einige Schritte auf den Älteren zu, wollte ihn berühren und zeigen, dass ihm unwichtig schien, was in der Vergangenheit geschehen war. „Sag es“, schrie Hyde fast zornig darüber, dass Gackt ihn nicht ein einziges Mal für irgendetwas hasste. Nicht einmal für Betrug kannte dieser Mann wohl irgendein negatives Gefühl. Gackt schüttelte den Kopf und wusste, dass er den Kleineren damit noch wütender machte. Dieser blickte ihn an, als wolle er unbedingt von ihm Vorwürfe hören. Aber das konnte er nicht, damals, wie auch jetzt nicht. „Haido,.. ich hatte damals nicht das Recht dazu, es dir zu sagen. Natürlich war ich verletzt, weil ich spürte, dass es falsch war, was du getan hast. Deine Augen, in denen ich Gefühle lesen konnte, die du mir bis dahin nie gesagt hast,... in ihnen habe ich gesehen, dass du dich selbst dafür gehasst hast.“ Erschrocken realisierte Hyde, dass Gackt jeden seiner Gedanken kannte. All seine Gefühle und Ängste hatte er ihm dargelegt. Es gab nichts, was verschwiegen geblieben war. Natürlich nicht. Er hatte es selbst so gewollt, er hatte sich völlig allein dazu entschieden(,) ihm sein Tagebuch zu geben(,) und sich somit vollkommen nackt darzustellen. Bereute er es oder war ihm dieses Gefühl einfach nur zu fremd? „Ich fühlte mich nach dieser Nacht so unglaublich schrecklich. Ich ekelte mich vor mir selbst, ich hasste es sogar mich im Spiegel anzusehen. In diesem Moment erkannte ich, dass ich so nicht weiter machen konnte“, sprach Hyde, jetzt wieder etwas ruhiger, obwohl es in seinem Inneren immer noch unbeschreiblich brodelte. Laut auszusprechen, wie er sich selbst sah, war etwas völlig anderes, als es in einem Buch niederzuschreiben. Es war auf der einen Seite befreiend, weil er glaubte, nun wirklich den Menschen die Gelegenheit zu geben, ihn zu verstehen,... doch auf der anderen Seite war es unglaublich erniedrigend. Aber war er nicht selbst Schuld? Hätte er auch nur einmal auf den Jüngeren gehört und sich ihm anvertraut, wäre es nie soweit gekommen. „Das ist doch unwichtig“, meinte Gackt, der den Kleineren prüfend ins Gesicht sah. Es wunderte ihn, dass Hyde einer vergangenen Tat noch immer soviel Bedeutung zuschrieb. Er hatte ihm verziehen, schon in den Moment, als er es erfuhr. Eigentlich hatte er nie von irgendwelchen Vorwürfen gesprochen oder Hyde irgendwie das Gefühl gegeben, dass er es tatsächlich war. Warum also, war er deswegen eine Woche lang so distanziert und abwesend ihm gegenüber gewesen? „Das ist Vergangenheit“, murmelte Gackt und davon war er überzeugt. Während er weiter auf Hyde zutrat und ihn in eine Umarmung einschließen wollte, entfernte sich der Ältere und schüttelte verzweifelt den Kopf. „Nein, es ist nicht Vergangenheit. Es liegt zwischen uns, als wäre es erst gestern gewesen.“ „Warum denkst du das? Was hat dir Megumi gesagt?“ wollte Gackt nun endlich wissen und sah ihn deshalb eindringlich in die Augen. Er wusste, dass da noch mehr war. Wäre es wirklich nur diese eine Nacht, die Hyde noch heute bereute, hätte er schon viel früher sein Unbehagen diesbezüglich zum Ausdruck gebracht. Oder aber er hätte es früher an seiner Stimmung bemerkt. Hyde senkte schuldig seinen Blick. Gackts Hände, die nun doch den Weg auf seine Schultern gefunden hatten, nahm er wie eine Art Hilfe wahr. Hilfe sich zu stützen, sich festzuhalten. Er wagte es nicht dem Größeren in die Augen zu sehen, während sich seine Lippen teilten und murmelten. „Sie ist schwanger. Das hat sie mir gesagt. Es war in dieser Nacht passiert. Dieses Kind ist das Ergebnis meiner Dummheit und die Narbe unserer Beziehung.“ Nun war es raus. Er wusste es. All seine Vergehen, die nicht mehr rückgängig gemacht werden konnten. Was dachte er jetzt? Würde er ihn jetzt abstoßend finden? Noch immer wagte er nicht seinen Kopf zu heben, Gackts Gesicht zu sehen, seine Reaktion darauf zu erleben. Er spürte dessen regungslose Finger auf seinen Schultern, während ihm die Stille, die zwischen ihnen herrschte, Angst machte. Irgendwann hätte er es erfahren. Wenn nicht von ihm, dann von jemand anderen, vielleicht auch von Megumi selbst. Es war gut, dass er die Gelegenheit hatte, es ihm persönlich zu sagen. Und doch hatte er den seltsamen Wunsch es am liebsten doch nicht getan zu haben. Wäre er doch weiterhin so feige geblieben und hätte sich wie die letzten Tage auch in ein Loch verkrochen, niemanden sehen wollend. Vor allem dem Jüngeren unter die Augen zu treten, war ihm die letzte Woche fast unerträglich gewesen. Weil er nicht wusste, wie er es sagen sollte, wie er es erklären konnte. Doch am meisten hatte er genau vor so einer Reaktion Angst gehabt. Eine Reaktion, die nichts sagte, keine Gefühle zeigte. Wieso nur sagte er denn nichts? Wieso rührte er sich nicht? War es der gutbegründete Schock, den er, wenn er es sich ehrlich zugestand, tatsächlich sehr gut verstehen konnte, oder wusste der Größere einfach nur nicht, wie er seine Enttäuschung und Wut am besten ausdrücken sollte? Er hatte es ja geahnt und die ganze Zeit befürchtet. Es würde Schwierigkeiten geben, so oder so. Egal wie tolerant Gackt solchen Fakten gegenüber war, egal wie sehr er ihn liebte. Ein Kind war nicht irgendetwas Unwichtiges, über das man einfach so hinwegsehen konnte. Hyde sah ihr Glück, das sie gerade erst richtig genießen konnten, an sich vorbeirauschen. Nicht dass er dieses Gefühl erst seit den letzten Sekunden hatte, nein, schon als er es aus Megumis Mund hörte, war es da. Die Angst. Hyde hob sein Gesicht, sammelte all seinen Mut und suchte nach einer Reaktion im Gesicht des Jüngeren. Was er fand, waren starre Augen, die ihn geschockt ansahen. Hyde wusste nicht was er erwartet hatte, doch das einfach gar nichts kam, nichts als Stille, empfand er als die schrecklichste aller Reaktionen, die er sich ausgemalt hatte. Unsicher wanderten Hydes Augen ziellos umher, suchten einen Punkt, den er ansehen konnte, während ihm Gackts Hände unangenehm seine Bewegungsfreiheit nahmen, obwohl er sie die ganze Zeit nicht bewegt hatte. Und doch wagte er nicht sich aus diesen Händen zu befreien und einfach zu gehen. Vielleicht hatte die Hoffnung auf ein einziges Wort doch seine ganze Unsicherheit weggespült, denn er konnte einfach nicht anders, als immer wieder mit seinen herumirrenden Augen in die des anderen zu blicken. Aber die verstrichenen Sekunden änderten nichts. Tatsächlich hatte er mit so etwas nicht gerechnet. „Siehst du,... es gibt Dinge, die uns trennen können“, meinte Hyde, nachdem er erfolglos nach besseren Worten gesucht hatte und ihm die Tatsache, dass Gackt einfach nichts zu sagen hatte, fast das Herz zerriss. Aber was sollte er auch sagen? ’Na toll, ein Baby, du wirst Papa. Freu dich doch!’? Nein wohl kaum. Hyde fühlte sich merklich miserabel in seiner Situation, die schien, als würde er auf einer Anklagebank sitzen, völlig zu Recht, jedoch ohne angehört zu werden. Was ja nicht auch unbedingt hieß, dass er sich irgendwie verteidigen konnte, geschweige denn wollte. Er hatte etwas Dummes getan und dazu musste er wohl oder übel auch stehen. „Wir waren damals nicht zusammen und doch habe ich dich betrogen. Aber vor allem habe ich mich selbst betrogen“, gab er anschließend hinzu und fasste nach Gackts Händen, zog sie von seinen Schultern und schritt reuevoll zurück. „Ich kann verstehen wie du dich fühlst. Du bist verletzt und wieder sagst du es nicht. Ich habe einen schrecklichen Fehler gemacht und erwarte nicht, dass man es mir verzeiht.“ Mit diesen Worten verließ er das Hinterzimmer, ohne Gackt in die Augen zu sehen und dessen perplexen Ausdruck zu bemerken. Er ertrug diese wortlose Atmosphäre einfach nicht mehr. Gackt wusste nun, was er wissen wollte. Und doch ging es ihm persönlich nicht gerade besser dabei. Im Gegenteil. Es machte ihn noch unsicherer, was wahrscheinlich auch auf Gackts fehlende Reaktion zu schließen war. Er wusste nicht wie dieser darüber dachte und doch wollte er um kein Wort betteln. Dazu war sein Stolz einfach noch zu stark. Wie es nun weitergehen würde, wusste er nicht. Der Gedanke, Gackt in Zukunft in die Augen sehen zu müssen, widerstrebte ihm. Und doch würde kein Weg daran vorbeiführen, auch wenn er im Augenblick absichtlich feige davor floh. Er griff nach seiner Jacke, die über einem Stuhl hing, zog sie über seine Schultern und verließ das Studio, den verdutzen Gackt nicht weiter beachtend. Hätte er es anders machen können? Wenn ja, dann wie? Hätte er gleich an diesem Abend mit der Wahrheit rausrücken sollen? Gab es denn wirklich irgendeine andere Möglichkeit, die er übergangen hatte?! Verzweifelt schüttelte Hyde den Kopf. „Verdammt“, murmelte er den Tränen nahe, während er dem Geräusch von knirschendem Schnee unter seinen Füßen lauschte. Warum nur fühlte er sich ausgerechnet jetzt so schrecklich allein? Es war doch die ganze Zeit nicht wirklich anders gewesen. Nein, es war sicherlich nur das Herz, das sich allein fühlte, weil es doch so sehr auf mehr gehofft hatte. So glücklich hatte es sich diesem wundervollen Gefühl hingegeben geliebt zu werden. Wie sehr schmerzten jetzt Worte, die in ihrer ersten Nacht gefallen waren. ’Bitte ... bitte bleib immer bei mir.’ Eine Bitte, auf die Gackt mit einem zärtlichen Kuss eingegangen war. Und er hatte wirklich geglaubt, es würde immer so sein, wie sie es sich versprochen hatten. Aber allein schon in dieser Nacht war eigentlich völlig klar gewesen, dass es sich ändern würde. Sie hatten es nur noch nicht gewusst. Und diese Wahrheit hatte sich jetzt wie ein Messer in sein Herz gebohrt. Es war ihm doch viel zu plötzlich vor Augen geführt worden. ’Ich habe nie einen Menschen so sehr geliebt wie dich.’ Wie ein leises Echo hallten diese Worte in seinem Kopf, die so plötzlich in seine Erinnerung schossen, dass es ihn fast erschreckte. Diese wundervollen Worte, die ihn so glücklich gemacht hatten. Jetzt hatten sie eine völlig andere Bedeutung. Seine unglaublich großen Schuldgefühle wuchsen an, wenn er an Geständnisse dieser Art dachte. Er selbst hatte alles zerstört. „Ah...“ stöhnte Hyde, der sich in Verzweiflung verzogenen Gesicht die Zähne auf die Unterlippe biss, während sich doch tatsächlich diese besagten lästigen Tränen den Weg ins Freie suchten. ~Hör doch auf zu heulen~, fluchte er innerlich. Die heißen Tränen wischte er sich grob aus dem Gesicht, aber es half nichts, sie kullerten immer wieder nach, bis er es endgültig aufgab sie zu verstecken. ~Warum weinst du denn? Dazu hattest du doch lange genug Zeit, warum jetzt?~ Er schüttelte über sich selbst wundernd den Kopf. „Du bist doch selbst schuld“, flüsterte er, während er nach nur wenigen Schritten in eine Seitengasse einbog und sich dort kopfhängend an die Hauswand lehnte. Noch immer flossen die Tränen, gegen die er kaum noch kämpfte, über sein Gesicht, während er geistesabwesend dem warmen Atem, der aus seinem Mund kam und sich an der kalten Luft kleine Wölkchen bildete, betrachtete. Er schüttelte den Kopf, als ihm erneut Bilder aus seinen Erinnerungen vor Auge kamen und Worte, die er immer noch als unmöglich empfand, begleitet durch Herzklopfen, hörte. ’Wenn man liebt, dann verzeiht man. Dir zu verzeihen, war mir nie schwer gefallen.’ Daran hatte er zwar wirklich geglaubt, jedoch nie recht verstanden. Und doch wünschte er sich innerlich, Gackt würde immer noch so denken. Aber war diese Annahme nicht etwas zu utopisch? Seine Reaktion, die eigentlich keine rechte Reaktion war, sprach Bände. Er konnte ihm nicht verzeihen. So war es wahrscheinlich wirklich. Ihr Glück hatte viel zu spät begonnen. Zu einem Zeitpunkt, als es einfach nicht mehr funktionieren konnte. Hyde schloss kapitulierend die tränennassen Augen, lehnte seinen Kopf zurück an die Hauswand und lauschte dem ständig knirschenden Schnee, vorbeilaufender Menschen. Er vernahm jeden einzelnen Schritt, und doch bemerkte er nicht wie Gackt, der ihn verzweifelt suchte, an ihm vorbeischritt. ~ „Verdammt, wo ist er hin?“ murmelte Gackt leise fluchend, während er sich panisch umsah. „So weit kann er doch noch nicht sein.“ Verzweifelt blickte er durch die Menschmasse, die ihm entgegenkam. Warum hatte er nur so gezögert, warum hatte er seinen Mund nicht aufgekriegt? Wieso war er in entscheidenden Momenten immer so unentschlossen? Hyde hatte ihm die Wahrheit gesagt. Er hatte endlich das Vertrauen gehabt ihm zu sagen, was in ihm vor sich ging. So lange hatte er es sich gewünscht und nun, als es tatsächlich passiert war, schwieg er wie ein dummes Kind. „Haido“, flüsterte er, während er rennend den Weg zurück nahm. Vielleicht hatte er die andere Richtung genommen, vielleicht hatte er gar nicht vor nach Hause zu gehen. Es war einfach unheimlich wichtig, dass er den Kleineren sofort fand. Er rannte den Weg zurück. Den Schnee, der unter seinen Füßen knirschte. beachtete er nicht, er blickte von links nach recht, bis er plötzlich stehen blieb und eine Gestalt, die in einer Seitenstraße lehnend an einer Hauswand stand, entdeckte. „Haido“, murmelte er. Er wusste sofort, dass es Hyde war. Er rannte los, ohne weiter darüber nachzudenken, dass er es vielleicht doch nicht sein könnte. Sein Gespür würde ihm diesmal sicher nicht im Stich lassen. Was genau er ihm sagen würde, wie er sich entschuldigen wollte, wusste der Sänger nicht. Seine Füße trugen ihn wie automatisch dem Älteren näher, ohne wirklich wahrzunehmen, dass er ohne seine Jacke, die er im Studio vergessen hatte, unglaublich fror. Kaum stand er vor dem Älteren, der geistesabwesend zu Boden blickte, packte diesen und zog ihn tiefer die Straße hinunter, bis sie geschützt vor neugiereigen Blicken hinter einer Mauer stehen blieben. Hyde war erschrocken zusammengefahren, als er die kalten Hände um seine Finger gespürt hatte. Wie überfahren ließ er sich vom Größeren hinter die Mauer ziehen, ohne zu fragen was das sollte, denn innerlich war er unheimlich froh, dass er ihn gefunden hatte. Einige Sekunden vergingen, in denen sie sich ansahen, und Hyde dachte, Gackt würde etwas sagen, als er seinen Mund öffnete und die Augenbrauen seltsam zuckten, doch er hatte sich getäuscht. Gackt dachte gar nicht daran, ein Wort zu verlieren. In dem Augenblick, als er Hyde in dieser Gasse sah, waren alle Gedanken über klärende Worte wie weggeblasen. In den Sekunden, als er die Tränen erblickte, die über das Gesicht des Älteren geflossen waren, fühlte er sich schuldig. Stürmisch zog er den Kleineren zu sich heran, fasste mit seinen kalten Händen in den Nacken des Braunhaarigen und küsste mit wilden Lippen, die dem salzigen Mund des anderen kaum Gelegenheit gaben zu realisieren, was geschah. Seine Hände gruben sich fest in Hydes Haar und drückten diesen so fest an seine Brust, dass der Sänger glaubte, er wolle ihm die Luft abschnüren. Und doch unternahm Hyde nichts zur Gegenwehr. Als er gespürt hatte, wie sich Gackts Lippen so plötzlich auf seine gedrückt hatten, war es, als wäre ihm ein Blitz durch seinen Körper gejagt worden. Völlig unerwartet und rücksichtslos und doch so wundervoll, dass er erneute Tränen krampfhaft zurückhalten musste. Er konnte nicht abstreiten, dass ihm Gackts Nähe unbeschreiblich gefehlt hatte, auch wenn er sich selbst dazu gezwungen hatte. Sein Herz hatte die ganze Zeit gegen diese Entscheidung gekämpft. Der Mund, der kurze und doch feste Küsse auf seinen Lippen verteilte, zog sich über sein ganzes Gesicht. Es war so wundervoll, so zart. Er bedeckte seine Augen, küsste all seine Tränen von ihnen, um dann wieder zu seinen Lippen zu gelangen. „Haido... es... tut mir... leid“, keuchte er zwischen nun weitaus zärtlicheren Küssen, die den Mund des anderen tiefer in Besitz nahmen. Und Hyde spürte auf einmal, wie er innerlich einsah, dass es unmöglich war, diesen Menschen so schnell und einfach aus seinem Gedächtnis zu löschen. Nicht dass er es jemals vorhatte, doch ihm wurde klar, dass er es auch niemals versuchen musste. Er hatte innerlich damit abgeschlossen und jetzt lag er doch wieder in seinen Armen und wurde, ohne dass etwas geklärt war, geküsst und das so unglaublich liebevoll, dass er glaubte, Gackt hätte überhaupt nicht verstanden, was er vor wenigen Minuten gesagt hatte. Wieso ließ er selbst es zu? Müsste er Gackt nicht von sich stoßen und fragen, was das sollte? Ja,... doch er konnte es nicht. Statt den Kuss zu beenden, was wesentlich klüger gewesen wäre, kam er den warmen Lippen entgegen. Zog Gackt sich zurück, kam er ihm nach und verband seinen Mund mit dem des Größeren, so oft und so dermaßen haltlos, dass sie sich irgendwann geschwollen anfühlten und so jegliche kleinste Berührung intensiver spürten. Als in Hyde die letzte gedankliche Barriere gefallen war, ließ er seine Hände über Gackts Oberkörper streichen. Er spürte das Hemd, dann den kühlen Körper darunter. Und es traf ihn wie ein Blitz, als er erkannte, mit welch dünnen Kleidungsstücken er bekleidet war. War er denn wahnsinnig geworden? Es war weit unter der 0° Grenze. Heute Morgen hatte es geschneit und dieser Irre rannte nur mit einem hauchdünnen Hemd durch die Straßen. Dies ließ Hyde aus seiner erregenden Gefühlswelt hochschrecken. Er stürzte in die Realität zurück, erinnerte sich daran, dass er immer noch kein einziges Wort von Gackt bekommen hatte. Wie hatte er sich nur wieder dazu hinreißen lasen? Wie konnte er einen Kuss erwidern, wenn doch so vieles zwischen ihnen stand, wenn doch eigentlich alles schon fast zu Ende war? „Hör auf.“ Entsetzte Augen seitens des Jüngeren. „Haido.“ Gackt blickte nicht minder erschrocken über diese plötzliche Abwehr. „Hör auf und lass mich in Ruhe“, kam es barsch von dem Älteren, der sich wild in der Umarmung wehrte. Doch Gackt ließ sich nicht so einfach abwimmeln. Im Gegenteil, er drückte ihn fester an sich, gab ihm zu verstehen, dass dies das letzte war, was er tun würde. „Haido, es ist mir egal.“ „Ist es nicht“, schrie Hyde, bevor er sich aber nur wenige Millisekunden später dafür am liebsten sofort selbst geohrfeigt hätte. Seine lauthals gesprochenen Worte hallten durch die Seitenstraße. Erschrocken presste er die Hand auf seinen Mund. Zum Glück hatte ihn anscheinend keiner gehört. Wäre ja noch schöner, würde er jetzt auch noch von jemanden entdeckt werden. Die kommenden Schlagzeilen würden einfach alles übertreffen. „Dieses Kind wird uns nicht trennen. Es war kein Fehler von dir. Ein Kind ist nie ein Fehler. Ich wusste doch von dieser Nacht, du hast es mir selbst erzählt. Ihr wart zusammen, ich empfand es als normal, auch wenn es mir wehgetan hat. Ich hatte keinen Anspruch darauf sauer zu sein. Aber wenn du mich jetzt verlässt, dann habe ich das Recht dazu. Hörst du? Ich liebe dich. Ein Kind zu bekommen, ist etwas Wunderbares. Es ist dein Kind, wieso sollte es zwischen uns stehen?“ floss es ununterbrochen über Gackts Lippen. Überrascht über diesen Vortrag blickte Hyde in seine Augen. Er wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Ehrlich gesagt hatte er damit überhaupt nicht mehr gerechnet. War er also doch zu voreilig gewesen? „Oder will Megumi, dass du zu ihr zurückkehrst?“ fragte Gackt mit unsicherer Stimme. Und Hyde merkte sofort, wie sich ein seltsamer Ausdruck auf sein Gesicht stahl. Er sah Angst. Eine starke Angst. Genau dieselbe, die auch er immer wieder spürte? „Nein“, schüttelte der Gefragte den Kopf. „Nein, sie möchte nur, dass ich weiß, dass ich der Vater bin, und mich um das Kind kümmere“, erklärte er von selbst etwas detaillierter. „Und warum ... warum...“ „Weil ich geglaubt habe, du würdest es nicht verstehen.“ „Was sollte ich nicht verstehen?“ Darauf wusste er keine Antwort. Er wusste es nicht. Wovor hatte er wirklich Angst gehabt? Vor seiner Reaktion, die Tatsache, dass er sich damit einen Fehler eingestehen würde oder einfach nur, dass er Gefahr lief verlassen zu werden? „Ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht. Ich hatte einfach nur Angst“, schüttelte Hyde zweifelnd den Kopf. Am liebsten wäre er vor Scham über seine eigene Person weggerannt, doch er wusste, dass Gackt ihn nicht aus den Händen lassen würde. War er denn nicht eigentlich froh, dass der Jüngere so dachte? Dass er ihn bedingungslos liebte, selbst nach einem solchen Fehltritt. Doch er war es und doch konnte er die Scham nicht von einer Sekunde auf die nächste abschütteln. Auch wenn er jetzt wieder mit ihn gehen würde, konnte er nicht einfach so sofort zur Tagesordnung übergehen. Dazu hatte er viel zu viel falsch gemacht. „Es tut mir leid“, flüsterte Hyde, kaum lauter als ein Mausepiepen. Er blickte zu Boden auf den glitzernden Schnee, wich Gackts Augen erfolgreich aus. Gackt nahm ihn wortlos in seine Arme, lehnte sein Gesicht leicht an den braunen Haarschopf und nuschelte. „Ich werde dich nie verlassen. Davor musst du keine Angst haben.“ Hyde wusste, dass es sein Ernst war. Er wusste es, warum also kamen ihm immer und immer wieder diese dummen Zweifel? Lag es an seiner Person? War er wirklich ein so dummer Mensch? „Willst du nach Hause gehen oder kommst du noch mal kurz mit rein?“ Erst jetzt fiel dem Älteren wieder ein, dass Gackt ohne Jacke und nur mit seinem dünnen Hemd bekleidet war. Er fror, dass sah er nun deutlich, doch vor allem spürte er es, denn Gackts Zittern übertrug sich fast auf seinen eigenen Körper. Besorgt schloss der Braunhaarige den Größeren in eine tiefere wärmende Umarmung ein. „Warum hast du keine Jacke angezogen?“ murmelte er schon fast zu schüchtern. „Dazu hatte ich keine Zeit“, antwortete Gackt mit einem Lächeln. „Ich musste dir ja hinterher rennen.“ Hyde verzog sein Gesicht zu einer beleidigten Grimasse. „Hättest du es mir gleich gesagt, hättest du mir nicht nachlaufen müssen“, gab Hyde zurück. Und obwohl sich auf seinen Lippen ein zaghaftes Lächeln stahl, konnte er noch immer nicht in die blauen Augen blicken. Sein Lächeln vergrub sich in Gackts Hemd, ohne dass dieser es je gesehen hatte. In erster Linie genoss er diese Körpernähe, den Duft des Jüngeren, der sich mit dem Geruch der schneebedeckten Straße vereinte. „Mein Gehirn läuft heute nur auf halber Batterie. Hättest du noch 10 Sekunden gewartet, dann hätte ich dir schon drin eine Standpauke halten können.“ „Hätte ich noch 10 Sekunden länger gewartet, wäre ich vorher vor Scham gestorben. Ich habe auch meinen Stolz.“ „Ach wirklich?“ „Ja, genau.“ Dann herrschte Stille. Nur einige Minuten, bevor Gackt sich aus Hydes Umarmung zog und mit ihm zurück ins Studio ging. Hydes Gesicht gesenkt, immer noch zu feige dem Größeren Blickkontakt zu gewähren und doch unheimlich froh, dass er mit seinen Ängsten wahrscheinlich Unrecht hatte. * 15. Februar XXXX „Ich kann es immer noch nicht glauben, dass du endlich deine Wohnung möblierst.“ Tetsu, der bereits den vierten schweren Karton in das Wohnzimmer trug, wischte sich stöhnend den Schweiß von der Stirn, bevor er Hyde, der ebenso schwer zu schleppen hatte, ansah. Dieser zuckte nur mit den Schultern, bevor er sich von dieser Last befreite, um sich sofort eine neue zu besorgen. Tetsu grinste, weil er wusste, dass der Sänger darauf nichts entgegnen konnte. Er folgte dem etwas Kleineren zurück nach draußen, wo noch mindestens 10 Kartons mit schwerem und leichtem Inhalt auf sie warteten. „Megumi wollte mein Zeug loswerden. Was sollte ich denn machen?“ Tetsu schmunzelte. „Sag mir nicht, du würdest sonst immer noch so ganz ohne Möbel in dieser Wohnung leben.“ Schon wieder ein Schulterzucken seitens des Frontsängers. „Hey, bist du schlecht drauf?“ brüllte Tetsu seinem Freund hinterher, der mürrisch seinen nächsten Karton in die Wohnung schleppte. „Du könntest ruhig etwas netter zu mir sein, schließlich helfe ich dir bei deinem ’Einzug’.“ Genervt rollte Hyde mit seinen Augen. „Entschuldigung, Tet-chan“, gab er gelangweilt von sich, bevor er sich seufzend auf einen der Kartons setzte. „Was ist denn jetzt schon wieder los?“ wollte Tetsu teils erstaunt, teils genervt von Hyde wissen. „Hast du wieder Probleme mit Gackt?“ fügte er hinzu, ohne dem anderen die Gelegenheit geboten zu haben, auf die erste Frage zu antworten. Hyde schüttelte den Kopf, dann abermals ein Seufzen, bevor er sich zeitschindend durch sein Haar fuhr. „Ich habe das Gefühl, dass, egal was ich tue, es immer falsch ist.“ „Wie meinst du das denn jetzt?“ Erstaunt blickte Hyde zu seinem Freund auf. „Du weißt doch ganz genau, wie ich das meine“, gab Hyde etwas giftig zurück, nur um sich zwei Sekunden später zu fragen, weshalb er wirklich so reagierte. Lag es an der Tatsache, dass Megumi ihm extrem abweisend gegenübergetreten war, als er seine restlichen Sache abgeholt hatte, oder einfach nur, weil ihm die ganze Zeit immer und immer wieder durch den Kopf ging, wie dumm er sich doch schon wieder verhalten hatte. Die ganze Sache mit dem Baby und dass er so sehr Angst hatte Gackt deswegen zu verlieren, gingen ihm nicht aus den Sinn. Wahrscheinlich hätte er den Jüngeren tatsächlich verlieren können, jedoch nicht wegen des Babys, sondern wegen seinem dummen Handeln. Und das wurmte den Sänger sehr. Gackt schien es nicht weiter zu beschäftigen. Er war so liebevoll und aufmerksam wie immer. Doch er selbst war es, der sich da wahrscheinlich schon wieder viel zu viele Gedanken machte. Er wusste es genau und doch konnte er es nicht abstellen. „Jetzt hör doch endlich auf darüber nachzudenken. Es ist doch alles in Ordnung. Du liebst Gackt und er liebt dich. Ihr wollt euch nicht verlieren, es liegt nichts zwischen euch. Was also ist dein Problem?“ „Ehrlich gesagt, weiß ich es auch nicht“, seufzte Hyde hoffnungslos. „Das mit dem Baby hat mich extrem unsicher gemacht, weil es mein Fehler war, verstehst du?“ Natürlich würde er es nicht verstehen. Niemand ahnte, wie groß seine Schuldgefühle hinter seiner verhassten Maske, die nichts anderes kannte als zu lügen, tatsächlich war. Tetsu schüttelte nur mit dem Kopf. „Aber Gackt hat dir doch gesagt, dass es kein Fehler war.“ Stumm blickte Hyde seinen Freund ins Gesicht. Ja das hatte er ausdrücklich versucht ihm klarzumachen. Und doch konnten all jene Bemühungen nichts von diesen negativen Gefühlen nehmen. Er hatte es selbst versucht,... es sich immer wieder eingeredet und trotzdem wusste er immer noch nicht, wie er damit umgehen sollte. Tetsu sah ihn fragend ins Gesicht und Hyde konnte in seinen Augen lesen, dass er die Sorgen, die er hatte, nicht im geringsten verstand. „Er verurteilt dich nicht, ist das nicht das wichtigste?“ fragte der Bassist, der genau wusste, was Hyde über ihn dachte. Dieser blickte noch hoffnungsloser drein, während er seinen Blick sinken ließ. „Und genau das ist es, was ich nicht verstehe. Wie kann er nur einfach darüber hinwegsehen, dass ich zusammen mit Megumi dieses Kind haben werde. Eine Verbindung, die ewig besteht,... eine Verbindung die WIR nie haben werden, nie haben können.“ Die ganze Zeit über hatte er nur darüber nachgedacht, es jedoch jetzt einfach so auszusprechen, offen zu sagen, wie er das mir dem Baby wirklich sah, war, als würde er sich nun endgültig zur Schau stellen. Es war seltsam. Seit er von seinen Gefühlen zu Gackt wusste, hatte er sich nie über ihre Zukunft Gedanken gemacht. Er hatte nie daran gedacht, dass eine Bindung neben ihrer Liebe niemals entstehen würde. „Du siehst das alles viel zu schwarz“, murmelte Tetsu, während er ihm auf die Schulter fasste. „Aber...“ „Mag sein, dass dich dieses Kind mit ihr verbindet, aber glaubst du denn nicht, dass deine Liebe zu Gackt viel größer ist? Diese Bindung ist doch viel stärker und reicht vollkommen für ein ganzes Leben.“ Tetsu lächelte, weil er wusste, dass seine Worte weiser waren, als alles, was er während dieses Gespräches von sich gegeben hatte. Und er spürte, wie Hyde darüber nachdachte und eingestand, dass er völlig Recht hatte. Aber Hyde wäre nicht Hyde, würde er darauf Einspruch erheben. „Ja schon, aber...“ „Gott, ich versteh einfach nicht, was du willst“, kam es genervt von dem Freund. Tetsu wusste genau, dass der Ältere genau verstanden hatte, worauf er hinaus wollte, und doch kam wieder ein ’Aber’. Er hatte es geahnt und trotzdem nervte es den Leader unglaublich. „Kannst du denn nicht einmal auf das hören, was ich dir sage?“ Hyde senkte seinen Kopf. Er wusste, dass Tetsu Recht hatte. Er spürte es, denn die Liebe, die er für Gackt empfand, war tatsächlich größer, als jedes andere Gefühl in ihm. Wenn er morgens aufstand, dachte er sofort daran, wie schön es wäre, neben ihm den ersten Moment des Tages zu beginnen. Wenn er ihn mittags traf, war der Drang ihn zu küssen das größte Problem, das er ständig zu bewältigen hatte. Er liebte es mit ihm zu reden, ihn einfach nur anzusehen, doch das schönste war das Gefühl bei ihm zu sein. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, jemals ohne diesem Menschen zu sein. Das Gefühl von dem Jüngeren genau dieselben Empfindungen zurückzubekommen, bescherte ihm tagtäglich das wundervollste Herzklopfen und er ertappte sich immer wieder dabei, wie ihm fast alles andere egal wurde. Wenn er doch nur immer so denken könnte. Wenn ihm wirklich alle negativen Gedanken wie durch Zauberei genommen würden. Er würde sich nichts sehnlicher wünschen, als die Vergangenheit und seine eigenen Fehler zu vergessen. So schwer war es nicht. Gackt dachte nicht daran,... dann musste er es doch auch schaffen. Es gab niemanden, der ihm Vorwürfe machte. Keiner stellte ihn an den Pranger und verlangte Entschuldigungen. Am allerwenigsten Gackt. Er selbst musste es nur endlich akzeptieren. Das war alles. Hyde seufzte. Tetsu, der bemerkte, wie die Mauer langsam bröckelte, grinste, während er sich in dem Zimmer umsah. „Wenn wir das noch heute schaffen wollen, solltest du aufhören Trübsal zu blasen und einfach wieder anfangen, alles optimistischer zu sehen.“ Obwohl keine Antwort kam, wurde sein Lächeln breiter. „Hast du morgen was vor?“ Hyde nickte stumm. „Und was?“ fragte Tetsu weiter, der sich durch Hydes Schweigen nicht aus dem Konzept bringen ließ. „Nachdem gestern die Single herauskam, ist morgen ist unser erster Live-Auftritt.“ „Das ist ja großartig“, brüllte der Größere, bevor er aufsprang und sich die Hände rieb. „Morgen wirst du ihm sagen, dass dir alles Leid tut.“ „Und dann?“ „Und dann wirst du aufhören so dummes Zeug zu denken und alles wird gut.“ Hyde musste unweigerlich über diese naive Äußerung grinsen. Wenn es doch nur wirklich so einfach wäre. Nichts wäre ihm lieber. Aber vielleicht funktionierte es ja. Vielleicht würde ihm diese Entschuldigung tatsächlich ein Teil seiner Last nehmen. * 16. Februar XXXX Unkonzentriert blätterte der L’Arc~en~Ciel-Sänger in einem zusammengebundenen Ordner von beschriebenen Seiten, deren Inhalt er nach dem 10. Mal raschen Durchsehens immer noch nicht erläutern konnte. Er wusste noch nicht einmal, um was es grob handelte, oder weshalb dieser Block auf dem Tisch lag. Er hatte einfach so danach gegriffen, um irgendwie beschäftigt auszusehen, während ihm immer wieder verstohlene Blicke auf das Spiegelbild Gackts entglitten, der sich gerade die Haare frisieren ließ. Außer dem Frisör und den beiden Sängern befand sich niemand weiteres in dem Umkleide- und Vorbereitungsraum der Fernsehshow, in der sie in nur wenigen Minuten ihren ersten gemeinsamen Auftritt haben würden. Gackt bemerkte eine gewissen Unruhe und Nervosität, die von Hyde ausging, seit er den Raum betreten hatte. Seit geschlagenen 30 Minuten blätterte dieser nun schon in diesem Ordner, in dem lediglich allgemeine Informationen zur Sendung standen. Und dies tat er mit einem gespielten Interesse, das Gackt zum Schmunzeln brachte. Und die heimlichen Blicke, die er ihm über dem Spiegel zuwarf, waren ihm auch nicht verborgen geblieben. Würde der Frisör, der schon viel zu lange an seinen Haare herumzupfte, doch endlich sein grandioses Ende finden und verschwinden. Er spürte doch, dass dem Kleineren etwas auf dem Herzen lag und dieser damit rang es auszusprechen. Stattdessen aber herrschte Stille, die allein durch das Rascheln der Seiten und dem nervenden Sprühgeräusch der Haarspraydose begleitet wurde. Gackt blickte über den Spiegel in das Gesicht des Älteren. Wie automatisch formten sich seine Lippen zu einem Lächeln, als Hyde abermals zu ihm aufsah. Als Hyde dieses Lächeln bemerkte, hielt er in seiner Blätteraktion inne und starrte ganz offensichtlich in den Spiegel, der ihm gegenüber das Gesicht des wichtigsten Menschen in seinem Leben zeigte. Er spürte Wärme, Vertrauen, Sorge, aber keine Unsicherheit. Und das in nur einem Blick. Dieser Mensch, der ihn mit Zärtlichkeit ansah, hatte so oft über seine Fehler hinweggesehen und nie etwas gefordert. Nichts, außer dass er seine Liebe akzeptierte. Wie blind hatte er diese Augen angesehen und so lange nichts gemerkt, wie gefühllos hatte er Annäherungsversuche in Scherze verwandelt, und doch war er immer noch da und zeigte ihm seine grenzenlosen Gefühle wie ein offenes Buch. Je länger die Tage der Zweisamkeit wurden, desto mehr wuchs das Gefühl, nicht mehr ohne den anderen leben zu können. Und die Angst irgendwann alleingelassen zu werden konnte nicht gestillt werden. Aber Hyde wusste, das er diese Furcht wohl nie loswurde. Alles konnte er vergessen, vieles verzeihen, jedoch daran zu denken, das Gackt ihn irgendwann verlassen würde, zerriss ihm immer wieder aufs neue. Dagegen würde er wohl nichts tun können. Er hatte oft an das gestrige Gespräch mit Tetsu gedacht. Er sah nun endlich ein, dass allein die Stunden zusammen mit Gackt sein Leben erfüllten, dann vergaß er sogar diese Angst und fühlte sich wie der glücklichste Mensch auf Erden. All jene Sorgen, die er hatte, waren im Moment unbegründet und nebensächlich. Trotz dieser Gedanken hatte sein Herz tatsächlich endlich ein Stück Ruhe gefunden, sein Gewissen dachte an andere Dinge. Auch wenn der Weg zu dieser teilweise inneren Ruhe lange gedauert hatte, war Hyde froh, dass er jemanden hatte, der ihn immer geduldig darauf hinwies, wie es besser funktionierte. Tetsu hatte einen großen Beitrag dazu geleistet. Dank ihm konnte er endlich die gemeinsame Zeit mit dem Jüngeren beginnen und ohne Rückblicke genossen werden. Hyde freute sich darauf. Und heute würde der erste Tag ihres neuen Lebens beginnen. Gackt, der ununterbrochen Hyde ins Gesicht sah, während der Frisör die letzten Strähnen an ihren passenden Platz zupfte, formte seine Lippen und sprach ein stummes „Ich liebe dich“, in den Spiegel. Hyde, der diese stille Botschaft mit einem vielsagenden Blick entgegennahm, vergewisserte sich sogleich darüber, dass dieser Blick und Wortwechsel von unbeteiligten Augen ungesehen geblieben waren. Der Frisör allerdings schien tatsächlich nichts davon mitbekommen zu haben. Dieser blickte ernst auf den Hinterkopf des Stars und zupfte an kleinen Strähnen. Erleichtert fiel Hydes Blick zurück in die blauen Augen, die ihn die ganze Zeit beobachtet hatten. ~Es war doch so unfair~, dachte der Ältere, während er tatsächlich den Versuch unternahm seine Aufmerksamkeit etwas anderem zu schenken, was sich als unheimlich schwierig herausstellte. Er konnte einfach nicht die Augen von ihm wenden. Er seufzte. Bevor Hyde erneut nach dem Ordner auf seinem Schoss greifen konnte, öffnete sich auf einmal die Tür. Ein kleiner Mann lugte kurz hinein und murmelte: „In 10 Minuten geht’s los.“ Dann verschwand er, genauso schnell wie er gekommen war. Daraufhin nickte der Frisör. „Ich bin auch fertig.“ Während der großgewachsene Mann seine Utensilien zusammenpackte bedankte sich Gackt mit einem ebenso kurzem Nicken und einem mehr gemurmelten. „Danke.“ Der Frisör lächelte zufrieden über sein Werk, bevor er sich schließlich verbeugend zurückzog. Gackt seufzte erleichtert auf. Jetzt waren sie allein. Hyde hatte sich die letzten Minuten kaum von seinem Platz bewegt. Aufmerksam hatte er den Mann, der eine geschlagene Dreiviertelstunde zwischen ihnen gestanden hatte, beobachtet. Hatte er vielleicht doch etwas gemerkt? Es hatte schließlich doch eine seltsame Stimmung geherrscht. Zu auffällig waren doch ihr Schweigen und ihre heimlichen Blicke über den Spiegel. So etwas konnte diesem Mann doch nicht entgangen sein. Diese Sorge wurde Hyde allerdings sogleich wieder genommen, als Gackt kopfschüttelnd auf ihm zukam. „Er hat schon nichts gemerkt. Dieser Mann interessiert sich für nichts anderes, als für die Haare seiner Kunden“, meinte Gackt, als hätte er die Gedanken des Älteren gelesen. Hyde nickte, auch wenn es ihm gerade herzlich wenig interessierte, wofür sich der Frisör begeistern ließ. Ein wenig unsicher sprang Hyde von dem Tisch, auf dem er die ganze Zeit über beobachtend gesessen hatte. Er räusperte, bevor er in das Gesicht des Größeren sah. „Ich wollte dir noch was sagen, bevor wir da rausgehen.“ Verwundert runzelte Gackt die Stirn, nickte jedoch geduldig wartend auf das, was Hyde wohl schwer auf dem Herzen lag. Dieser fuhr sich nervös durch sein Haar, atmete einmal tief durch und fand erstaunlicherweise eine feste Stimme, die seine Unsicherheit grandios überspielte. „Für alles, was ich falsch gemacht habe, für alles, was ich dir Schlechtes gesagt habe, wie ich dich manchmal grässlich behandelt habe. Für all die unbegründeten Taten, für die ich mich heute noch schäme, für meine Lügen... dafür möchte ich mich entschuldigen.“ Ohne seine Augen von dem Jüngeren zu nehmen oder diesem die Gelegenheit zu geben dazu etwas zu sagen, fuhr er nach einer kleinen Pause fort. „Einige Dinge kann ich nicht mehr rückgängig machen, sie werden auch in Zukunft unser Leben beeinflussen, aber ich möchte mit deiner Hilfe das beste daraus machen. Ich möchte für immer mit dir zusammen sein. Ich möchte, dass unser unsichtbares Band stärker als alles andere wird. Und wenn ich jemals wieder auf Abstand gehen sollte, dann schlag mich und frag nach dem Grund. Ich möchte versuchen dir von nun an alles zu sagen, egal wie unverzeihlich es ist, was ich getan habe. Ich möchte dir vertrauen, genauso bedingungslos, wie du mir vertraust. Ich weiß, dass das zu Anfang nicht gleich klappen wird, weil ich mich auch nicht vollkommen ändern kann, aber ich bin mir sicher, das du mich wieder zurückholst, egal wo ich sein werde.“ Hyde verstummte, als er zärtliche Finger an seinen Wangen spürte, die federleicht über seine Haut streichelten. Die blauen Augen glänzten, als würden sie in Tränen getränkt sein. Tränen der Berührung, des Glücks. Er spürte regelrecht, wie alles einfacher wurde. Als würde sich schlagartig sein ganzes Leben ändern, alles Negative von diesen Augen aufgesogen und für immer verschwinden. Er sah Gackts zärtlichen Blick, der ihn warm einhüllte. Und obwohl er sich für sie viele Dinge entschuldigt hatte, lag ihn immer noch eine Sache tief in seinem Herzen. „Es tut mir leid, dass ich dich immer wieder weggestoßen habe, ohne dir echte Gründe zu geben. Könnte ich diese Schuld mit meiner Liebe begleichen, würde sie nie groß genug sein. Es tut mir leid.“ Er senkte seinen Blick, doch die Finger auf seiner Haut entfernten sich nicht, sie fuhren an seinen Wangen vorbei über seine Ohren in das dunkelbraune Haar. „Dafür hast du dich doch schon oft genug entschuldigt“, flüsterte Gackt. „Ich hätte dich nie aufgegeben, egal wie oft du mich weggestoßen hättest, denn in meinem Inneren habe ich wohl immer gewusst, das in dir Gefühle für mich schlummerten. Und ich war so glücklich, als sie tatsächlich wahr wurden.“ Daraufhin lächelte Hyde zaghaft. Es war ihm wie ein Wunder, dass er einen Menschen gefunden hatte, der soviel Geduld und Liebe für ihn übrig hatte. Nie hatte er an einer solchen Liebe geglaubt, sie stets als Märchen abgestempelt, aber für ihn war sie real geworden. ~Das ist doch ein irres Wunder~, dachte Hyde, bevor laute Musik aus dem Flur ertönte. „Ich würde dich ja jetzt gern küssen, aber ich denke, dann würde uns garantiert jemand erwischen“, grinste Hyde, nachdem er nach Gackts Händen griff und sie in seine tat. „Ich denke, da wirst du Recht haben“, antwortete Gackt mit einem ebenso glücklichen Lächeln auf den Lippen. Und als hätten sie es geahnt, rissen sie sich auseinander, bevor die Tür aufging und der kleine Mann von vorhin hineinschaute und ihren Auftritt ankündigte. Beide nickten und verließen in Gedanken an den anderen den Raum. Ihre Augen trafen sich ein letztes Mal, bevor sie als normal befreundete Musiker die kleine Bühne ihres Lebens betreten würden. Nach außen hin getrennt, doch im geheimen fest verbunden. „Und nun ist es mir eine große Ehre ein weiteres Highlight dieser Sendung anzukündigen. Zwei grandiose Sänger vereinen ihre Stimmen und schenken uns ihren gemeinsamen Song. HYDE und Gackt mit „絶望的な愛の唄” (Zetsubouteki na ai no uta). Sie sangen ihren Song über Liebe. Einer stillen Liebe, die erst so hoffnungslos schien. ~Owari~ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ So, nja… jetzt habt ihr es so gut wie geschafft. Der Epilog ist bereits in Arbeit und wird in wenigen Tagen folgen. Dann ist es vorbei. Aber hier jetzt mal nicht viel der abschließenden Worte, die folgen dann nach dem Epilog. Noch sind wir nicht weg vom Fenster der FF-Schreiber. *lol* Oh Gott... *heul* Jetzt ist es echt fast zu ende *schnief* Naja vielleicht schreibt ihr uns zu diesem letzten Kapitel noch ein paar Kommis. Weil wir die sehr vermissen werden. Erst mal... man weiß ja nicht was es in Zukunft noch von uns geben wird. *grins* PS: Der Letzte Satz ist eine Anlehnung an den FF-Titel. ^^ Habt ihr es gemerkt??? In diesem Sinne... erst mal tschüüüü Bis in ein paar Tagen. ^O^ Eure Tenshis Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)