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Eine Weihnachtsgeschichte

von

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Kapitel 1: Ein unerwarteter Besucher

Eine Weihnachtsgeschichte
 

Die Weihnachtszeit ist für viele Leute die schönste Zeit des ganzen Jahres. Zu dieser Zeit wird einiger Aufwand betrieben,

sowohl in den trauten, gemütlichen Heimen, als auch in den Einkaufsmetropolen. Dunkelgrüne Weihnachtsbäume werden überall aufgebaut und reichlich geschmück:

Mit bunten Lichterketten, die die Umgebung in ein angenehm warmes Licht tauchen, mit wunderschönen Christbaumkugeln und süß duftenden Leckereien, wie zum Beispiel Lebkuchen, Zuckerstangen und Bratäpfeln. Auf den Spitzen der prächtig gezierten Bäume tront meist noch ein güldener Weihnachtsstern, der wie eine Krone auf dem Grünen sitzt.

Dieser köstliche Duft von Pfefferkuchen, Zimt, gebrannten Mandeln und kandierten Früchten, der von den Weihnschtsmärkten ausgeht, schwebt überall in der kalten Winterluft. Besonders schön ist die Weihnachtszeit, wenn eine weiße Schneedecke das Land bedeckt.

Ja, die Weihnachtszeit ist wahrlich wie ein Traum. Ein Traum, in dem die Leute mit Familie und Freunden beisammensitzen und Spaß haben. Doch es gibt auch manch einen, der das Alleinsein bevorzugt und sich nichts aus der ansteckenden Freude macht, die durch die Welt geht. Ihn kümmern die Menschen nicht, die sich freudestrahlend beschenken und gern haben. Oft liegt dieses Denken des Weihnachtszeitverachtenden daran, dass er keine Freunde und Familie hat, mit denen er Weihnachten genießen kann. Doch mancher meidet diese Festlichkeit aus Egoismus und Furcht vor Geldverlusten.

Und über einen solchen Menschen geht es in dieser Geschichte.
 

Kapitel 1: Ein unerwarteter Besucher
 

Wir befinden uns hier in der aufregenden Stadt Domino City. Diese Stadt liegt irgendwo in Japan und ist sehr modern, dank des jungen, erfolgreichen Milionärs, Seto Kaiba. Er und sein kleiner Bruder Mokuba leben in einer riesigen Villa am Rande der Stadt. Auch diese beiden haben sich schon auf das bevorstehende Weihnachtsfest eingestellt. Sie haben beschlossen dieses Jahr mit ihren Freunden zu feiern und wollen für die Weihnachtsfeier sogar ihre Villa zur Verfügung stellen.

Es ist der 24. Dezember. Die Wände der Villa sind bereits ein wenig geschmückt, da Tags zuvor in diesen Räumlichkeiten ein Geburtstag gefeiert wurde.

Es war der Geburtstag des jungen Ägypters Malik Ishtar gewesen. Die Party war ein voller Erfolg, dank der Stimmungskanone Jonouchi und einer gewissen Menge Alkohol. Nun wartete die Partymäute sehnsüchtig auf den nächsten Tag, an dem die Weihnachtsfeier stattfinden sollte.

Die Truppe hatte sich bereits in der Kaiba-Villa eingefunden und machte sich eifrig daran das Haus zu dekorieren und in Weihnachtliche Stimmung zu bringen. Sie alle halfen die Wände mit Tannengrün zu behängen, einen Weihnachtsbaum aufzustellen und diesen mit Christbaumschmuck einzukleiden. Der Herr des Hauses, Seto Kaiba, dirigierte die ganze Aktion mit Adleraugen. Dabei fiel ihm auf, als er in die Runde sah, dass einer fehlte.

»Hey! Wo steckt Mariku?!«, rief Kaiba verwundert.

Alle hoben die Köpfe und sahen sich im Raum um.

»Stimmt, Mariku fehlt!«, kam es von Yugi, einem ziemlich klein geratenem Jungen.

»Ich habe ihn den ganzen Tag noch nicht gesehen...«, bemerkte Bakura nachdenklich. Wildes Getuschel machte sich im Raum breit.

»Mann, Malik! Wo steckt der Kerl denn? Ihr wohnt doch zusammen, da müsstest du ihn doch gesehen haben?!«, meinte Jonouchi zu dem jungen Ägypter.

Dieser schnaubte nur genervt.

»Mal im Ernst, warum sollte ich ihm hinterherlaufen, nur weil er zufällig bei mir wohnt und mein Yami ist?! Wenn der Blödhammel meint den Einzelgänger spielen zu müssen, dann bitte! Außerdem ist doch Bakura sein bester Freund, ER müsste ihn doch gesehen haben!«, gab Malik zurück.

»Ja, ich bin sein bester Freund, na und? Bedeutet noch lange nicht, dass ich jede Sekunde weiss was er wann und wo macht!«, warf der Silberhaarige empört ein.

»Leute, das bringt uns doch auch nicht weiter!«, rief Atemu ernst in die Runde.

Das Stimmengewirr verstummte und aller Augen richteten sich auf den etwas größeren Zwilling Yugis.

»Ich glaube, er will keine Weihnachtsfeier mit uns veranstalten! Denkt doch mal an die letzten Tage zurück:

Schon die ganze Zeit ist er wieder richtig ekelhaft geworden! Er mault nur rum, ist gemein zu uns und lässt sich nicht einmal auf der Geburtstagsfeier

seines Hikaris blicken!«, bemerkte er.

»Neulich, als wir auf dem Weihnachtsmarkt waren, da hat er sogar einem kleinen Mädchen den kandierten Apfel weggenommen und ihn ihr auf den Kopf geklebt!«, erzählte Otogi entrüstet.

Von Bakura kam ein krampfhaft unterdrücktes Prusten, dass schließlich in Schadenfrohes Gelächter ausatete.

»Jaha! Das war `ne echt geile Aktion! Wie das kleine Rotzgör rumgeheult hat! Echt unbezahlbar, hahahaha! Und dann ist es weggerannt,

mit dem Apfel auf dem Kopf!«, lachtete Bakura laut.

Die Anderen warfen dem Silberhaarigen nur verständnislose Blicke zu.

»Das war überhaupt nicht lustig, BAKAkura!«, giftete Malik ihn an, was Bakura verstummen ließ.

Beleidigt schnaubend gab Bakura zurück: »Ja, vertuschen wir die Tatsache, dass es WOHL lustig war und spielen wir einen auf braven, rechtschaffenden Engel!«.

»Zurück zum Thema! Wann hat denn Marikus kotziges Verhalten wieder angefangen?«, unterbrach Yugi die beiden Streithähne.

Alle im Raum dachten angestrengt nach. Schließlich kam es langsam von Malik: »Um genau zu sein...seit Beginn der Weihnachtszeit!«.

»Komisch...vielleicht hasst er ja Weihnachten?«, überlegte Mokuba.

»Weihnachten hassen?! Warum sollte jemand Weihnachten hassen?«, wiederhohlte Jonouchi unglüubig, als eine tiefe, dunkle Stimme durch den Raum hallte:

»Ganz einfach: Weil es nichts weiter als alberner, kindischer Schwachfug ist!«. Aller Köpfe richteten sich zur Wohnzimmertür, an derer Rahmen jemand mit vor der Brust verschränkten Armen lehnte. Es war Mariku. Mit schnellem Schritt ging Malik auf den älteren Ägypter zu und blieb vor ihm stehen.

»Schwachfug, ja?! Und warum, glaubst du, freuen sich dann alle so darauf und warum, glaubst du, machen die Geschäfte dadurch so einen riesen Profit?«, fauchte Malik seinen Yami an.

»Naja, vielleicht weil alle ein bisschen bekloppt im Kopf sind!?«, antwortete Mariku gelassen.

»Und DU bist wohl der Bekloppteste!«, zischte Jonouchi aufgebracht. Leises Gelächter schwebte durch den Raum.

»Ich sag euch jetzt mal was«, knurrte Mariku genervt, »Weihnachten ist Blödsinn! Dieses ganze Gerede vom Weihnachtsmann, Engeln, Liebe,

glückliches Beisammensein...Pah! Alles Quatsch!«. Empört stemmte Malik die Hände in die Hüfte.

»Quatsch! Das ist wohl kaum Quatsch!«, entgegnete der jüngere Ägypter.

»Weihnachten ist die Zeit des Schenkens, Beisammenseins und Friedens! Die ganze Welt freut sich auf diese Zeit, allein schon wegen ebend diesem Aufwand, der darum getrieben wird! Die schönen Lichter, die süßen, leckeren Düfte und die imense Freude, die in die Herzen der Menschen einkehrt sind der Beiweis dafür-...«.

»Dass du ja den totalen Dachschaden hast! Wer hat dir nur diese Flausen in deine hohle Birne gesetzt?!«, unterbrach der ältere Ägypter seinen Hikari mit

verächtlichem Schnauben.

Die andreren, die hinter Malik standen und das Wortgefecht beobachtet hatten, hoben allesamt ihre Hände, sehr zum Ärgernis Marikus, der ebenfalls eine Hand hob,

nur lies er diese in sein Gesicht klatschen.

»Ich glaub's nicht...war ja klar...war so klar! Nur der Kindergarten könnte DAS fertig bringen!«, stöhnte er genervt.

»Ach, nun komm schon! Was ist daran denn so schlimm?«, wollte Otogi wissen. Mariku richtete seinen scharfen Blick auf den Schwarzhaarigen und man konnte glatt denken, dass er ihn mit seinem Blick in Stücke schneiden wollte.

»Ganz einfach: Es-ist-eklig!«, gab der Ägypter knurrend zurück.

Alle im Raum Anwesenden hoben fragend eine Augenbraue.

»Warum denn das? Was bitte schön ist an Weihnachten "eklig"?!«, fragte Yugi nach.

»Alles! Dieses ganze Getue von wegen Nettigkeit und Nächstenliebe, alles Schwachsinn! Was nützt das alles, wenn die Leute es noch nicht einmal ernst meinen?!

Unnötiger Geldrausschmiss sowieso! Darum frage ich mich, warum der reiche Pinkel diesen Zirkus mitmacht!«, schnaubte Mariku in Kaibas Richtung.

Dieser erwiderte Marikus lodernden Blick mit seinem, im Gegensatz dazu, eisig kalten Blick.

»Tja...das lässt sich leicht erklären...«, begann Kaiba.

»Ja, na dann: Leg los!«, drängte Mariku ungeduldig.

»Nun gut: Ich mache diesen..."Zikus", wie du ihn nennst...aus einem Grunde mit. Zu dieser Zeit verkauft sich alles schon fast von selbst! Alle wollen ihren Rotzblagen Videospiele kaufen, oder eine Duel Disc...da wär ich doch schön blöd, wenn ich das nicht nutzen würde!«, erklärte Kaiba mit einem fast schon stolzen Unterton.

»...Idiot.«, erwiderte Mariku daraufhin nur grummelnd.

»Du hast ja sowas von überhaupt keine Peilung von den wirklich wichtigen Dingen im Leben!«, rief Malik dazwischen, wobei er seinen Yami wütend anstarrte.

Dieser jedoch schien nur wenig beeindruckt davon zu sein. »Ach, aber du, oder was?!«, gab er gelangweilt zurück.

Wütend knurrend hob Malik seine Hand und wollte diese schon in Marikus Gesicht rammen, als sich eine andere Hand um die von Malik schloss und sie wieder nach unten drückte.

Verwundert wandte sich der jüngere Ägypter um und blickte in das ernste Gesicht Bakuras, der nur gleichgültig an Malik vorbei sah.

Die finsteren Blicke der beiden Yamis trafen sich und auf Marikus Gesicht legte sich schließlich ein zufriedenes Lächeln.

»Du stimmst mir natürlich wieder zu, Bakura!«, freute sich der ältere Ägypter schon, als er jäh enttäuscht wurde.

»Mariku...so schlimm ist Weihnachten doch nun wirklich nicht!«, meinte der Silberhaarige.

Marikus Mine wurde schlagartig von Zufriedenheit zur Fassungslosigkeit. Ungläubig starrte er den Jungen mit der blassen Haut an.

Das hat er jetzt nicht wirklich gesagt!, dachte Mariku, wobei sein Blick noch wütender wurde als er sowieso schon war.

»Du...du willst mich jetzt verarschen, oder!? DU sagts, dass Weihnachten "nicht so schlimm" ist?! Was für `ne scheiss Droge haben dir diese Freaks

hier verabreicht?«, tobte Mariku aufgebracht, doch Bakuras Gesichtsausdruck blieb unverändert.

»Mariku, es ist wirklich nicht so schlimm! Im Gegenteil! Es-...«, hatte der Silberhaarige gerade über die Lippen gebracht, als Mariku sich mit einem lauten Knurren umdrehte.

»Spar dir das! Ich will nichts davon hören! Weder von euren beschissenen Überzeugungsversuchen, noch will ich das Wort "Weihnachten" noch einmal hören!«.

»Du wirst es noch bitter bereuhen, so ein Ekel zu sein! Dir wird noch klar werden, dass das, was du sagst, vollkommener Schwachsinn ist! Und dann wirst du dieser Gelegenheit hinterhertrauern mit uns zu feiern!«, rief Malik seinem Yami hinterher, der gerade durch die Tür der Villa verschwand.

Stille breitete sich in dem Haus aus. »...zumindest hoffe ich, dass ihm das passieren wird...«, murmelte Malik leise.

»Mach dir keine Sorgen, Malik«, meinte Bakura ruhig, »er wird sich schon wieder einkriegen! Du wirst sehen!«.

Mit einem schwachen Kopfnicken zeigte Malik, dass er Bakuras Worte wahrgenommen hatte.

»Wie geht es eigentlich Ryo?«, fragte Atemu nun.

»Ihm geht's sehr viel besser! Er selbst meinte, dass er schon wieder ganz gesund ist, aber er soll lieber heute noch im Bett bleiben. Nur zur Sicherheit!

Aber morgen kommt er zur Feier!«, erklärte Bakura. Ein Lächeln legte sich auf Maliks Lippen.

»Das ist schön! Ich habe ihn richtig vermisst! Schule ist ja so langweilig, wenn er nicht da ist...«, meinte er.

Draußen, einige Meter von der Villa entfrent, stapfte Mariku wütend durch den Schnee, wobei er diesen versuchte weg zu treten.

Dämlicher Kindergarten! Elender Bakura! Verdammtes Weihnachten!, dachte Mariku verbittert. »SCHEISS VERFICKTER KACKSCHNEE!!!«, brüllte der Ägypter wutentbrannt, woraufhin ein paar Vögel verschreckt in den Himmel hinaufflogen. Laut vor sich hinknurrend setzte der Ägypter seinen Weg fort.

Nach einigen Minuten stand er schließlich vor seiner Wohnungstür und kramte nach seinem Schlüssel. Endlich fand er ihn, steckte ihn auch gleich in das Schlüsselloch und entriegelte somit die Haustür. Mit einem weiteren leichten Druck öffnete sich die Tür. Erleichtert betrat Mariku die warme Wohnung und hängte den Schlüssel an den Haken, der neben der Tür angeracht war. Mit einer flinken Bewegung hatte Mariku die Schuhe von seinen Füßen gestreift und wollte nun seinen Mantel aufhängen, als ein Entsetzensschrei seiner Kehle entwich.

Vor ihm stand Maliks und sein Vater, den er vor Jahren selbst getötet hatte, doch er war es auch wiederum nicht.

Denn die Gestallt, die dem Ägypter den Weg versperrte, sah zwar aus wie sein längst schon toter Vater, doch in einem fragwürdigem Zustand:

Seine Haut zeigte Spuren der Verweseung, doch war der mehr ätherische Körper erstaunlich gut erhalten, sogar die Wunden, die ihn damals dahingerafft hatten, waren noch zu sehen. Schwere Eisenketten waren um seine Handgelenke gebunden, die im Boden zu stecken schienen. Mit leeren Augen schaute die Gestallt Mariku an.

Unter den Augen der Gestallt zeichnete sich ein dunkler Schatten ab, der dem schon zu Lebzeiten finster aussehendem Mann ein noch bösartigeres Aussehen verlieh. Ungläubig und entsetzt starrte Mariku die Gestallt an. Schließlich fasste er sich und schaute wieder ernst drein, womit er eigentlich nur sich selbst beruhigen wollte.

Mit toten Augen schaute die Gestallt Mariku an. Die Sicherheit wich aus Marikus Gesicht, Skunde um Sekunde die verging in der sich die beiden anstarrten. »...V-...Vater...?!«, kam es vorsichtig von Mariku.

»...Mariku...«, hauchte die Gestallt düster. Die Stimme der geisterhaften Erscheinung war eisig und undefinierbar.

Unbewusst wich Mariku einen Schritt zurück, wobei er die Gestallt vor sich nicht aus den vor Angst geweiteten Augen verlor.

»...Mariku...!«, kam es erneut von dem toten Vater. Mariku konnte spüren, wie sich einzelne Härrchen auf seinem Nacken aufstellten. Der Ägypter musste schwer schlucken. Allein der Anblick der Gestallt war beängstigend und zu Marikus Entsetzen kam diese auch noch auf ihn zu.

»B-Bleib wo du bist!!«, rief Mariku fast schon panisch, doch die Geistergestallt machte keinerlei Anstallten auf seine Worte einzugehen.

Immer näher kam die fast durchsichtige Erscheinung, immer näher und näher und näher...

Mariku war inzwischen an die Wand zurückgewichen und drückte sich nur noch von Grauen gepackt an die Wand, während die Gestallt seines verstorbenen Vaters weiter auf ihn zukam. Wie aus Reflex kniff der junge Ägypter seine Augen zusammen und hoffte innigst, dass die Gestallt endlich verschwinden würde, die unaufhörlich seinen Namen wie in einem einzigen Hauch des Todes flüsterte, immer näher kam, immer deutlicher zu hören war, so nah, bis Mariku eine schaurige Kälte um sich spürte und das Flüstern direkt an seinem Ohr zu sein schien. Und dann, in jenem Moment, da Mariku schon ein Stoßgebet an die Götter schicken wollte, war es verschwunden.

Das Flüstern, die Kälte und, als Mariku vorsichtig ein Auge öffnete, auch die Gestallt selbst. Zitternd stand der Ägypter an die Wand gepresst und schaute sich in dem menschenleeren Raum um. Niemand war zu sehen. Keine Vaterleiche, keine Geister, nichts. Sichtlich erleichert atmete Mariku aus. Kraftlos sank er auf die Knie und stüzte sich mit den Händen am Fußboden ab. Noch immer zitterte sein Körper wie verrückt.

Was war das nur gewesen?, fragte er sich. Mit Mühe schaffte er es sich vom Boden zu erheben. Mit zitternder Hand wischte sich der junge Mann über die Stirn und schluckte erneut schwer, bis er sich endlich ins Wohnzimmer wagte. Mitgenommen von dem Schrecken ließ sich Mariku auf das weiche Sofa fallen. Noch immer konnte er das Abebben des Zitterns spüren. Er schloss die Augen. Es war unmöglich, dass sein Vater, den er selbst vor Jahren ermordet hatte, nun in seiner Wohnung auftauchte. Selbst er, ein echter Ägypter, der an das Leben nach dem Tode glaubte, war diese Vorstellung einfach zu absurd um wahr zu sein. Doch es war eindeutig sein Vater gewesen, doch wie war das möglich? Und warum? Oder hatte er sich diese Begengung einfach nur eingebildet?

Diese Gedanken wirbelten in seinem Kopf herum, doch fand er keine Antwort auf diese Fragen.

Seufzend erhob sich Mariku von dem weichen Sofa und ging in die Küche. Er öffnete den Kühlschrank und holte eine Colaflasche heraus. In Gedanken versunken schlenderte er ins Wohnzimmer zurück. Gerade erreichte er das kleine Fernsehtischchen, als er aus den Augenwinkeln etwas wahrnahm. Langsam wandte er den Kopf zur Seite als er urplötzlich von jenerer eisigen Kälte erneut umhüllt wurde.

Schlagartig war sie da gewesen, genau wie die geisterhafte Gestallt seines Vaters, der nicht einen halben Meter neben ihm stand und ihn mit seinen kalten, leblosen Augen zu durchdringen schien. Mariku zuckte derbe zusammen und geriet vor Schreck ins Taumeln. Er versuchte noch das Gleichgewicht zu halten, doch da schlug sein Kopf auch schon auf der Glasplatte des Tisches auf.

Für den Bruchteil einer Sekunde verschwamm das Wohnzimmer Augen und schwarze Punkte flimmerten vor seinen Augen. Mit schmerzendem Kopf rappelte sich der junge Mann auf und starrte verängstigt den Geist seines Vaters an, der ungerührt vor ihm stand und auf ihn herabsah. Mariku kroch panisch aus der Reichweite des Geisterwesens. Sein Kopf schmerzte immernoch vom Aufprall auf den Tisch, doch er wollte auf keinen Fall diesem Wesen zu nahe kommen. Allein die Kälte, die dises Ding ausstrahlte war Mariku zutiefst unangenehm. Der Schmerz, der von seinem Kopf ausging war ein eindeutiges Zeichen dafür, dass dies kein Traum war.

»W-was willst du von mir?!«,brachte Mariku hervor.

»...Mariku...du hast mich ermordet, weisst du noch?! Warum hast du das getan? Mariku, warum?«, wollte der Geist mit seiner eisigen Stimme von Mariku wissen. Dieser schaute den Toten leicht verwundert an.

»...warum ich das getan habe? Weil du immer nur grausam warst! Weil du Malik und damit auch mich in einem Grab gefangen gehalten hast! Weil du uns dieses verdammte Zeichen verpasst hast! Darum hab ich dich getötet! Damit wir frei sein konnten!«, antwortete Mariku aufgebracht. Er hatte in diesem Moment die Tatsache verdrängt, dess er hier mit einem Geist sprach. Der Geist schaute Mariku unverwand mit seinen leeren Augen an. Ein seltsames Geräusch ging von ihm aus.

Mariku konnte erst nicht definieren was es war, doch schließlich, als dieses Geräusch lauter und deutlicher wurde, erkannte der junge Ägypter, dass es ein Lachen war. Ein seltsames, unheimliches Lachen, aber ein Lachen. Mariku hatte diesen Mann noch nie lachen gesehen oder gehört. Kein Wunder, denn er selbst erblickte das Licht dieser Welt ja erst nachdem Malik der Grabwächetweihe unterzogen wurde. Doch diesen Mann hatte Mariku, vom ersten Mal da er ihn sah, aus tiefstem Herzen gehasst. Darum musste er auch als Erster sterben.

Dieser Mann musste zu aller Erst aus dem Weg geräumt werden. Und eigentlich hätte er auch Maliks Schwester und seinen Adoptivbruder Rishido getötet, wenn dessen starke Bindung zu Malik ihn nicht davon abgehalten hätte.

Doch nun war Mariku endgültig frei. Er war nicht länger an den Körper eines anderen Menschen gebunden, nun konnte er frei handeln, egal was es war.

Doch mittlerweile war ihm die Lust am Töten vergangen, denn nun hatte er soetwas wie Freunde gefunden, glaubte er zumindest.

Der Geist hatte aufgehört zu lachen. Stattdessen sprach er nun mit unheilvoller Stimme: »Mariku...du glaubst, du wärst anders als ich es war...doch du irrst dich!

Du bist genauso wie ich es war! Kaltherzig. Grausam. Skrupellos. Böse. Deine Seele ist von Grund auf verdorben, Mariku!Du bist nur ein Schatten. Der Schatten meines Sohnes, seine dunkle Seite! Schon immer und du wirst dies auch für immer bleiben!«.

Mariku blickte den Mann mit zunehmend zorniger werdendem Blick in die weissen, toten Augen.

»...das stimmt nicht. Ich bin nicht einfach nur ein Schatten! Das war ich vielleicht mal, doch nun haben sich die Dinge geändert! Jetzt bin ich frei und habe Freunde...«, entgegnete Mariku, als er von dem Geist durch ein spöttisches Lachen unterbrochen wurde.

» "Freunde"?! Als ob du jehmals soetwas wie Freundschaft empfinden könntest!«.

»Das kann ich sehr wohl! Ich bin nicht wie du! Und ich will es auch nicht sein! Niemals!«.

»So, du sagst also du könntest Freundschaft empfinden?! Und warum bist du dann nicht bei ihnen? Sie wollen doch so unbedingt ein Fest feiern und alle helfen dabei...nur du nicht! Ein schöner Freund bist du! Ein Freund, der sich selbst belügt und sie ebenso!«.

Mariku schaute zur Seite. Was sollte denn dieser Schwachsinn jetzt? Als wenn es einen Geist etwas anginge, was er tat!?

Ein verächtliches Schnauben kam von dem jungen Mann.

»Was soll das? Warum laberst du mich mit so einem Mist zu?!«, fragte Mariku. Der Geist schaute auf Mariku herab und erwiderte gleichgültig:

»Mariku...du wirst ebenso in die brennenden Tiefen der Hölle gezogen werden, genau wie ich! Auch, wenn du mich meines Lebens beraubt hast, ich will sehen, ob du diesem Schicksal entkommen kannst! Darum werden dich noch heute Nacht drei weitere Geister besuchen. Sie werden dir deine Schwächen schon zeigen...wenn du wirklich Gefühle haben kannst, wie du sagst, dann wirst du deine Vergehen schon erkennen...falls nicht wirst du die größten aller Qualen erleiden...bis in alle Ewigkeit!«. Mit diesen Worten entfernte sich der Geist langsam aus Marikus Reichweite, bis er schließlich verschwunden war. Doch mit seinem Verschwinden wurde alles um Mariku herum schwarz. Der junge Ägypter versuchte angestrengt etwas zu sehen, aber vergebens.
 

Fortsetzung folgt...
 

~~~~Bemerkung der Autorin~~~~

So, was haltet ihr von dieser Story bis jetzt?^^

An manchen Stellen musste ich beim Durchlesen selbst lachen...

Über ein paar Kommis würde ich mich sehr feuen*grins*

Kapitel 2 : Begegnung mit dem ersten Geist

Begenung mit dem ersten Geist
 

Von Besorgnis gepackt hatte sich Malik über seinen am Boden liegenden Yami gebeugt und versuchte nun diessen aufzuwecken.

Vorsichtig rüttelte er an den Schultern des Älteren und sprach leise zu ihm.

»...Mariku...Mariku, wach auf!«.

Langsam öffnete der Angesprochene die Augen und blickte in das besorgte Gesicht Maliks. Ein stechender Schmerz ging von Marikus Kopf aus.

»...wo...?...Was zum...?!«, murmelte Mariku benommen. Die Umrisse, die er erkennen konnte wurden schärfer und nach kurzer Zeit erkannte er, dass er im Wohnzimmer lag. Plötzlich fiel ihm wieder alles ein. Er hatte mit dem Geist seines Vaters gsprochen. Mühsehlig wollte sich Mariku aufzusetzten, doch er wurde bei diesem Versuch gleich wieder von seinem Hikari auf das weiche Sofapolster zurückgedrückt.

»Mariku, was ist denn jetzt schon wieder passiert?! Du lagst auf dem Fußboden und an der Kante meines Tisches klebten ein paar Tropfen Blut...was hast du denn gemacht...«, setzte Malik an, doch wurde er von Mariku unterbrochen.

»Malik! Ich habe unseren Vater gesehen! Er war hier, er stand genau da und hat mit mir gesprochen! Er...«.

Mariku brach seinen Satz ab, denn er bemerkte Maliks ungläubigen und eine Spur verständnislosen Blick. »...das ist nicht lustig, Mariku! Ich will jetzt nicht an IHN denken, nicht jetzt an Weihnachten!«,sagte Malik leise. Von Mariku kam nur ein entnervtes Schnauben.

»Fängst du schon wieder mit Weihnachten an!? Ich wollte doch nichts mehr davon hören, hab ich mich unklar ausgedrückt, oder was?!«, meckerte Mariku aufgebracht.

Malik stand auf. Er wollte sich jetzt sicher nicht mehr mit diesem sturen Esel streiten. Er beschloss lieber zu Bett zu gehen.

Mit einem leisen Knallen fiel die Tür zu Maliks Schlafzimmer hinter ihm ins Schloss und ein leicht beleidigter und zudem schlecht gelaunter Mariku blieb im Wohnzimmer zurück. Leise grummelte dieser vor sich hin. Warum glaubte Malik ihm nicht?! Und warum war er nur so versessen auf dieses blöde, unnütze Weihnachten?

Daran war doch gar nichts so Besonderes. Kopfschüttelnd begab sich Mariku in sein Zimmer und ließ sich dort in sein weiches Bett fallen. Genervt stöhnte er auf.

Was ist denn heute bloss los?!, fragte sich Mariku. Erst hatte er diese merkwürdigen Haluzinationen und jetzt wurde er auch noch von seinem Hikari mit diesem doofen Weihnachten gstresst...

»Ist doch alles Quatsch! Mein Verstand hat mir einfach nur einen Streich gespielt....ist ja auch kein Wunder, ich hab mir ja den Kopf gestoßen! Mann, bin ich naiv...und ich Depp habe auch noch Malik von diesem unsinnigen Traum erzählt...« stöhnte Mariku, als er sich seine Handfläche an die Stirn schlug.

Ein lautes Klatschen schallte durch den dunklen Raum. Naja, passiert ist passiert...oder wohl eher NICHT passiert...ach, egal! Besser ich hau' mich jetzt auch aufs Ohr, mir brummt der Schädel, überlegte Mariku müde. Tatsächlich war es auch schon reichlich spät, immerhin schon 21 Uhr. Widerwillig schleppte sich der Ägypter ins Badezimmer und putzte sich rasch die Zähne, ehe er wieder ins Schlafzimmer spazierte und sich in die weichen Kissen sinken ließ.
 

Überraschend schnell war der Schlaf über Mariku gekommen. Ruhig lag er in seinem Bett, in seine Bettdecke eingekuschelt.

Um nichts in der Welt hätte er nun sein warmes, gemütliches Bett verlassen. Doch genau dies sollte geschehen.

Die Wanduhr im Wohnzimmer schlug 23 Uhr. Die Wohnung lag in völliger Stille, nur das leise Ticken der Uhren waren zu hören.

Die Vorhänge in Marikus Zimmer wehten leicht im Wind und sahen aus wie schwarze Wellen. Ein leichter Windzug ließ Mariku die Decke fester um sich schlingen.

Ein erneuter, diesmal etwas kräftigerer Wind riss Mariku schließlich aus seinem Traum. Benommen blinzelte der Ägypter mit den vom Schlaf verklebten Augen.

Ihm war als hätte jemand ganz leise seinen Namen geflüstert. Mariku sah sich in seinem dunklen Zimmer um: Alles schien normal zu sein.

Dort, in der Ecke neben seinem Bett, stand das kleine Nachttischchen, gefolgt vom Kleiderschrank, eine Wand weiter, direkt neben der Tür. Mariku ließ seinen Blick weiterschweifen.

Dort stand sein Schreibtisch mit dem PC und dem kleinen Radio, das Fenster, vor dem eine dunkle Gestallt stand und von den Vorhängen umweht wurde, dann war dort das Bücherregal.... Mariku stockte.

>Eine Gestallt, die von den Vorhängen umweht wurde<!? Geschockt richtete Mariku seinen Blick zum Fenster, vor dem eindeutig jemand stand. Der Ägypter saß mit einem Mal kerzengerade im Bett und starrte zum Fenster. »Malik?«, fragte er die Gestallt langsam. Keine Antwort. Dies war für Mariku schon Aussage genug.

Dies war ganz sicher nicht sein Hikari. »Okay, zeig dich gefälligst!«, befahl Mariku. Die Gestallt trat näher ans Bett heran. Schließlich konnte der Ägypter ihr Geischt erkennen und wich ein Stückchen an die Wand zurück. Die Augen des Marikus weiteten sich ein Wenig.

»Ryo? Was machst du denn hier? Wie bist du hier hoch gekommen, die Wohnung befindet sich im dritten Stock! Hast du keine Höhenangst mehr?«, kam es überrascht von Mariku. Die Gestallt, die tatsächlich aussah wie Ryo, schaute Mariku schweigend und ausdruckslos an.

»Hey, was ist, hat die Grippe dir die Stimme geraubt?!«, fragte Mariku. Als er erneut keine Antwort bekam, wollte er aufstehen und zu dem Weisshaarigen hinübergehen, als dieser plötzlich seine Stimme vernehmen ließ. Jedoch war diese Stimme irgendwie nicht die Ryos. Mariku verharrte in seiner Bewegung und starrte den Jungen an.

»Mariku...komm her!«, befahl der Junge. Der Angesprochene hob verwundert eine Augenbraue. So ein Ton passte gar nicht zu Ryo, auch seine Stimme klang irgendwie anders als sonst...viel dunkler und bestimmter. Mariku bleib wo er war, stattdessen schaute er die Gestallt vor sich aufmerksam an.

»...wer bist du?«, fragte Mariku schließlich. Der Junge antwortete mit jener bestimmten Stimme: »Ich bin der Geist der vergangenen Weihnacht!«

Ein Lächeln machte sich im Gesicht des Geistes breit. Mariku starrte den Geist nur verwirrt und ungläubig an.

»...>Geist der vergangenen Weihnacht<?! Willst du mich verarschen??!«, tobte Mariku aufgebracht. Das durfte doch jetzt echt nicht wahr sein.

Erst diese Halluzination von seinem Vater und jetzt das! Womit hatte er das nur verdient? Der Geist schaute Mariku nur unverwand lächelnd an.

»Ryo, das ist ein echt mieser Scherz!«, sagte Mariku mit finsterer Mine. »Mariku, dies ist weder ein Scherz, noch ein Traum! Es ist real.

Ich bin wirklich der Geist der vergangenen Weihnacht, also nicht der, für den du mich hälst. Und wenn du jetzt so freundlich wärst dich neben mich zu stellen, wäre das wirklich prima, wir haben nämlich viel zu tun und so wenig Zeit...«, entgegnete der Geist ruhig.

Der Ägypter hingegen wetterte ungehalten weiter. »Mann, Ryo, jetzt lass den Scheiss! Ich will nur in Ruhe schlafen, also hau ab!«.

Der Geist schaute nun wirklich ernst drein. »Mariku, steh jetzt auf, sofort!«, befahl er.

»Erst wenn du mir bewiesen hast, dass du wirklich ein Geist bist.«, verlangte Mariku mit vor der Brust verschränkten Armen.

Der Geist wirkte alles andere als begeistert.

»Na schön...seit wann kann ein Mensch bitte durch Wände gehen?!«. Daraufhin ging der Geist auf die nächste Wand zu und ging direkt durch sie hindurch, um nur wenige Augenblicke später durch die Wand hinter Mariku wieder zu erscheinen. Der Ägypter erschrak sich dermaßen, dass er vom Bett aufsprang und ans Fenster zurückwich. Der Geist hingegen wirkte eher belustigt, denn ein Grinsen zierte sein blasses Gesicht.

»Sehr schön, dann können wir also los?«, grinste der Geist, während er auf Mariku zuschritt. Dieser wich weiter an das Fenster heran, bemüht sich wieder zu fassen. Diese Gestallt war ihm unheimlich. Klar, das haben Geister so an sich, dachte Mariku, während er mit dem Rücken schon an das Fenster stieß.

Der Geist kam weiter auf ihn zu und bleib dann vor ihm stehen. Mariku schaute dem Geist in seine leicht nebligen Augen. Die Gestallt des Geistes war, wie Ryo, kleiner als Mariku. Normaler Weise fürchtete sich der Kleine immer vor dem Yami, doch diesmal war es umgekehrt. Nun ließ der Weisshaarige ihn erschaudern.

Gerade spielte der Ägypter mit dem Gedanken einfach an dem Kleineren vorbei zu rennen und ihm so zu entkommen, als der Geist Mariku einen kräftigen Stoß versetzte und der Ägypter rücklings aus dem Fenster stürzte. Er konnte im Fall die Fensterscheiben zerspringen hören und als er für einen kurzen Moment die Augen öffnete, sah er diese auch hinabfallen. Der Körper Marikus schlug auf dem mit Schnee bedeckten Boden auf. Ein stöhnen entwich der Kehle des jungen Mannes. Er öffnete seine Augen, überrascht überhaupt noch am Leben zu sein. Der Fall kam ihm auch merkwürdig kurz vor, wenn er nun so daran dachte. Und plötzlich, während er noch so in den Nachthimmel und zu dem Dach des Hauses blickte, da bemerkte er es:

Dies war gar nicht sein Haus.

Das Gebäude, vor dem er hier lag, war um mindestens zwei Etagen kleiner, als das seine und auch die Fassade des Hauses war anders.

Verwirrt runzelte Mariku die Stirn, als urplötzlich das grinsende Gesicht des Geistes vor seinem Gesicht auftauchte. Mariku zuckte leicht zusammen.

Der Geist hatte sich über Marikus Gesicht gebeugt und grinste ihn nun breit an. »Na, angenehmen Flug gehabt?«, fragte der Geist fröhlich.

»Nein, keinen >angenehmen Flug gehabt<!«, keifte Mariku wütend und sprang auf. Er schaute erneut auf das Haus. »Wo sind wir eigentlich hier gelandet?«.

Der Geist spazierte auf eines der Fenster zu, in denen noch helles Licht brannte. Das Fenster befand sich im ersten Stock, der Geist war einfach mit einem kleinen Sprung hinaufgeschwebt und stand nun auf einem kleinen Balkon. Mariku hingegen hatte Schwierigkeiten an dem am Gebäude emporwachsenden Efeu hinauf zu klettern. Schließlich zog er sich mit einem erschöpften Ächzen über die Brüstung des Balkons und lag nun keuchend am Boden.

»Uff...hey...warum musste ich klettern?«, wollte Mariku ausser Atem wisen. Der Geist grinste ihn nur erneut an und sagte dann: »Na, ist doch logisch!

Du bist ein schlechter Mensch!«. Mit diesen Worten wandte er sich wieder dem Fenster zu.

Mariku bemerkte erst jetzt, dass die Stimme des Geistes nun viel heller geworden war, als in seinem Zimmer. Mit einem Grummeln rappelte sich Mariku auf und stellte sich neben den Geist ans Fenster um hinein zu schauen. Was der Ägypter sah überraschte ihn sehr: Er blickte direkt in ein Wohnzimmer, das weihnachtlich geschmückt war und mit hellem Kerzenschein erleuchtet wurde. Das Haus wirkte sehr altmodisch, dennoch kam es Mariku bekannt vor.

»...warte mal...ist das nicht...?«, überlegte Mariku leise, als der Geist seine Vermutung bestätigte. »Ja, ist es!«, sagte er.

Mariku drückte sich noch mehr an die Fensterscheibe und versuchte alles genauestens zu erkennen. In der einen Ecke des Raumes, neben der Tür, stand ein kleiner Weihnachtsbaum, geschmückt mit kleinen Lichtern und duftenden Äpfeln. Unter dem Bäumchen standen ein paar kleine Geschenke, die in rubinrotes Geschenkpapier gewickelt waren. Auf einem kleinen Tischchen stand ein Teller mit Süßigkeiten, der von Tannengrün umrandet war.

Auf Marikus Gesicht machte sich ein Lächeln breit.

»Ich erinnere mich noch daran...das Geschenk dort in der Mitte war meins...naja...wohl eher Maliks...«. Das Lächeln auf Marikus Gesicht erstarb.

Der Geist schaute Mariku von der Seite an. »Auch wenn dieses Geschenk nicht direkt für dich war, du hast dich doch auch darüber gefreut! Allerdings aus einem anderen Grund...«, sagte der Geist leise und deutete dann wieder in das Zimmer. Drei Kinder kamen in das Zimmer: Es waren Rishido, Isis und der kleine Malik.

Alle drei hatten ein strahlendes Lächeln im Gesicht und freuten sich über die Dekoration und ihr Lächeln wurde zu einem freudigen Lachen, als sie die drei kleinen Geschenke entdeckten.

Ihre Kindergesichter strahlten vor Glück als sie sich auf den Boden um das Bäumchen herum setzten und begierig die Geschenke aufhoben. Der kleine, acht Jahre alte Malik begann freudig sein Geschenk auszupacken. Isis und Rishido taten es ihm gleich.

Mariku lächelte sanft bei Klein-Maliks freudestrahlendem Geischtchen. »Ich weiss noch, dass es ein Buch war, das Malik bekommen hatte...aber welches es war,

daran kann ich mich nicht mehr erinnern!«, schmunzelte Mariku. Er musste zugeben, dass Maliks Anblick ihm seltsam warm ums Herz werden ließ.

Der kleine Malik hatte sein Geschenk aus dem roten Papier befreit und hielt nun ein Buch in den klienen Händchen. Ein freudiges Quieken war zu hören. Der kleine Ägypter drückte das Buch an sich und begann im Zimmer umher zu hüpfen. Bei dem Buch handelte es sich um ein Märchenbuch, gesammelte Werke verschiedener Schriftsteller.

»Ach ja, richtig! Dieses Buch hatte Malik über Alles geliebt. Er hatte es schon mindestens zehn Mal durchgelesen und dennoch hatte es ihm jedes Mal gefallen und neue Ideen in den Kopf gesetzt! Er sprudelte geradezu über vor Phantasie...«, lachte Mariku leise. Der Geist lächelte den Ägypter an.

»Du hattest dich auch darüber gefreut...besser gesagt über die Freude von Malik, nicht wahr!?«, harkte der Geist grinsend nach.

Von Mariku kam ein zustimmendes Nicken. Der Geist wandte sich um und schaute in die Landschaft hinein. »Mariku, wir müssen weiter!«, sagte er.

»Jetzt schon? Ich will aber noch ein wenig zuschauen!«, antwortete Mariku, ehe er langsam sein Gesicht dem Geist zuwandte.

»Nein, Mariku, wir müssen jetzt weiter. Die Nacht dauert nicht ewig und meine Zeit hier ist nur begrenzt...«. Mariku wandte sich noch einmal um und schaute in das Wohnzimmer, ehe er sich zu dem Geist umwandte. Kaum hatte er das getan, wurde alles um sie herum schwarz. Im nächsten Moment jedoch war alles wieder normal und die beiden fanden sich an einem zugefrorenen See wieder. Leicht verwirrt schaute sich Mariku in der Gegend um und erblickte Bakura, gar nicht weit von ihm an einer Parkbank. Doch er war nicht allein. Er stand einem jungen Mann gegenüber, den Mariku erst jetzt erkannte. Es war niemand anderes als er selbst.

Überrascht starrte Mariku sich selbst an, mussterte sich von oben bis unten. An diese Situation konnte er sich nun gar nicht erinnern. Langsam trat er näher an Bakura und sich heran um ihrem Gespräch lauschen zu können.

»...so sieht meine Frisur von Weitem aus?!«, murmelte Mariku überrascht und strich sich dabei mit einer Hand durch die blonde Mähne. Er versteckte sich hinter einem Baum, da er nicht von sich selbst entdeckt werden wollte.

»Keine Sorge, Mariku, sie können uns nicht sehen! Dies hier ist die Vergangenheit und uns gibt es hier nicht, zumindest nicht für sie!«, erklärte der Geist,

der nun direkt hinter Mariku stand und diesem so einen ziemlichen Schrecken einjagte.

»Musst du dich immer so anschleichen!?«, fuhr Mariku den Geist an, der davon jedoch nur wenig Notiz zu nehmen schien. Stattdessen schaute er zu dem Mariku der Vergangenheit und zu Bakura, die sich gerade unterhielten. Mariku trat näher an die beiden heran um sie besser verstehen zu können.

Bakura schaute Mariku ernst an während er sprach.

»Mariku...ich habe nachgedacht...auch über...uns. Dir ist doch sicher auch schon aufgefallen, dass sich etwas zwischen uns verändert hat, nicht wahr?!«.

»Worauf willst du hinaus?«, kam es von Mariku, der auf den See schaute. Bakura blickte seinen Gegenüber weiterhin ernst an.

»Naja...wir kennen uns jetzt schon ziemlich lange und sind Freunde, haben schon miteinander geschlafen...und da habe ich überlegt...ob wir nicht...«

»Ich weiss was du sagen willst!«, unterbrach Mariku ihn.

»Wirklich?«, fragte Bakura überrascht.

»Natürlich. Darüber habe ich auch schon nachgedacht.«

Bakuras Gesicht hellte sich schlagartig auf.

»Echt? Das hätte ich echt nicht von dir erwartet...«, lächelte Bakura.

»Also wirklich! Wie wenig traust du mir zu?! Natürlich habe ich schon daran gedacht. Du wolltest sagen, dass wir unser gemeinsames Leben etwas ändern sollten!«

»Ja, genau das!«

»Immerhin hängst du ja sowieso immer bei mir zu Hause ab, zahlst aber immer noch die Miete für deine Wohnung, obwohl das unnötig ist, weil du immer bei

mir bist...«

»Ja! Genau, darum wollte ich ja fragen, ob...«

»Ob du nicht mit zu mir ziehen kannst!«

Es sah beinahe so aus, als wollte Bakura Mariku sofort um den Hals fallen und ihn von oben bis unten abküssen.

»Ja! Genau so wie du's sagst!! Mariku, ich bin so froh, dass du das genauso siehst!«

»Natürlich! Hälst du mich für blöd?! Ich weiss doch, dass du Ryo helfen willst auf eigenen Beinen zu stehen! Darum willst du ausziehen und stattdessen bei mir wohnen! Geht klar, kein Problem! Bezahlst du einfach deinen Anteil der Miete und alles ist geritzt.«

Bakura starrte Mariku ungläubig an. Das Helle in seinem Gesicht war verschwunden. Im Gegenteil sah er nun mehr sehr traurig aus.

»Oh...das meintest du...«, kam es leise und betrübt von Bakura.

»Was tust du denn da, du Volldepp!? Hast du Schaschlickspieße in den Augen?!«, fuhr Mariku sein Selbst aus der Vergangenheit an, was natürlich

herzlich wenig Erfolg zeigte.

»Ach, jetzt merkst du's? Jetzt merkst du was du für einen Fehler gemacht hast!?«, warf der Geist vorwurfsvoll ein. Mariku schaute schuldbewusst in den weissen Schnee, der in dicken Flocken vom Himmel rieselte. Ihm fiel ein, dass sich dieses Ereignis letztes Jahr Weihnachtenzugetragen hatte.

Dann jedoch schaute Mariku wieder auf. Bakura hatte den Blick und auch das Gesicht von Mariku abgewandt und schaute nun hinter sich. Mariku erschrack, als Bakura fragend die Stirn runzelte und ihn direkt ansah. Langsam kam er auf ihn zu und panisch wich Mariku zurück, stieß schließlich jedoch an einen Baum.

»Äh...Bakura...also...ich...eh...kann dir erklären warum ich zweimal da bin! Also das ist so, ich...ehm...«, stammelte der Ägypter, als Bakura seine Hand nach ihm ausstreckte. Hilfesuchend schnellte Marikus Blick zu dem Geist, der ganz gelassen lächelte.

Verwundert darüber sah er Bakura wieder an und konnte einen Aufschrei des Entsetzens nicht unterdrücken, denn Bakuras ausgestreckte Hand ging geradewegs durch Marikus Körper hindurch.

So schnell er konnte sprang der Ägypter zur Seite und drehte sich zu Bakura um, während er sich die Stelle hielt, durch die die Hand des Silberhaarigen gegenagen war. Dieser wischte nun die Schneeschicht von der Baumrinde jenes Baumes, an dem Mariku ebend noch gestanden hatte. Zum Vorschein kamen tief in das Holz geritzte Linien, die bei näherem Betrachten zu Buchstaben wurden.

Zu einzelnen Wörtern. Zu einem Satz. Marikus Erinnerung an diese Zeichen kehrte zurück. Er wusste wieder, dass er diese Buchstaben vor langer Zeit in diesen Baum geritzt hatte, er und Bakura standen zu der Zeit am Anfang ihrer Freundschaft. Diese Zeichen waren ein Versprechen, dass sie sich damals gegeben hatten.

Mariku schritt näher an den Baum heran, um die Inschrift lesen zu können.

>BAKURA + MARIKU = FRIENDZ UNTILL THE END<

Sanft strichen Bakuras Finger über diese Linien und zwangen ihn zu einem sanften Lächeln. Auch Mariku Lächelte. Sanft legten sich Marikus Arme von hinten um Bakura. Zumindest hätten sie das getan, wenn sie nicht durch ihn hindurchgegangen wären wie durch Luft. In diesem Moment verwünschte der Ägypter diesen Phantomzustand. Doch dann spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Als er sich umsah blickte er in das Gesicht des Geistes, das seltsam transparent wirkte.

»Was hast du denn?«, fragte Mariku den Geist, der ihn anlächelte. »Es wird Zeit für mich zu gehen. Und auch für dich.«, antwortete der Geist mit einer Stimme,

die fast schon ein Flüstern war. Leichte Enttäuschung zeichnete sich auf Marikus Gesicht ab, als er noch einmal zu Bakura schaute. Dieser seufzte nur einmal schwer und verabschiedete sich dann von dem Mariku der Vergangenheit und ging nach Hause...genau wie der echte Mariku.
 

Fortsetzung folgt...
 

~~~~Bemerkung des Autors~~~~

So, ein weiteres Kapitel ist on!^^ -wahahaha!

Wie ihr seht werdet ihr mich nicht los und das heisst?

Genau! Ich nerve euch weiterhin mit meinen Fanfictions! XD

Ich hoffe dennoch, dass sie euch gefällt...^^

Kapitel 3: Der zweite unerwünschte Besucher

Kapitel 3: Der zweite unerwünschte Besucher
 

Aufrecht saß Mariku in seinem Bett und starrte in die Finsternis hinein. Er war nicht mehr im Park, im Schnee, bei Bakura. Auch der Geist war nicht mehr da.

Nein, nun war er wieder allein in seinem Zimmer. Die Vorhänge vor dem heilen Fenster wehten leicht im Wind, der durch die kleine Ritze im Holz hereinkam.

Mariku ließ sich wieder zurück in die Kissen sinken.

War das ebend nur ein Traum? Aber es wirkte so real, mal ganz von der Tatsache abgesehen, dass ich durch Menschen gehen konnte, dachte Mariku, während er an die Decke seines Zimmers starrte.

Ein Seufzer entwich Marikus Kehle.

»Ja, das war nur ein Traum! Definitiv. Als ob jemand durch Menschen und Wände gehen könnte...ich bin ja auch blöd. Es war schlichtweg ein alberner Traum,

mehr nicht!«, sagte Mariku zu sich selbst mit bestimmtem Ton, ehe er die Decke wieder bis zur Nasenspitze hochzog und wieder einschlief, jedoch nicht für lange Zeit.

Die Uhr im Wohnzimmer schlug gerade 23 Uhr, als Mariku erneut aus dem Schlaf erwachte. Diesmal hatte ihn ein Duft geweckt, ein ausgesprochen köstlich riechender Duft. Müde richtete sich Mariku in seinem Bett auf und rieb sich die Augen. Das helle Licht der Kerzen blendete den Ägypter ein wenig. Komisch, ich kann mich gar nicht daran erinnern Kerzen in meinem Zimmer gehabt zu haben, dachte Mariku verwirrt. Er blinzelte ein paar Mal, ehe er wieder auf den Duft aufmerksam wurde. Neugierig schaute sich Mariku um und erblickte schon bald eine Gestallt, die in der einen Ecke seines Zimmers saß, einen dampfenden Kuchen auf dem Schoß. Doch als Mariku die Gestallt erkannte, wurde er recht ungehalten.

»Malik! Was zum Henker tust du um diese von den Göttern verdammte Zeit in meinem Zimmer?! Hast du Todessehnsüchte, oder was!?«, knurrte Mariku den Hikari an. Der Angesprochene legte nur den Kopf schief und schaute Mariku fragend an. »Malik? Nein, einen Malik kenne ich nicht...«, meinte die Gestallt schließlich. Nun fiel es auch Mariku auf: Der Junge war wirklich nicht Malik, dafür hatte er zu blasse Haut. Sie war zwar auch gebräunt, jedoch nicht so sehr wie die Maliks. Auch wirkte die Gestallt an sich ziemlich anders, irgendwie viel unschuldiger. Skeptisch musterte Mariku den ungebetenen Besucher.

»Und wer bist du dann?«, wollte Mariku barsch wissen.

»Ich bin der Geist der gegenwärtigen Weihnacht!«, trällerte der Geist, der plötzlich neben Mariku saß.

Überrascht zuckte der Ägypter zurück. Ich habe doch nur einmal kurz geblinzelt, wie konnte er also so schnell so nah an mich herangekommen sein?, fragte sich Mariku. »Das ist doch ganz leicht! Ich bin eben ein Geist!«, grinste der Geist frech. Marikus Augen weiteten sich. »Du-...du kannst meine Gedanken lesen?!«, brachte Mariku leise hervor. Von dem Geist kam ein belustigtes Lachen. »Ach, Mariku, jetzt tu doch nicht so überrascht! Du tust ja gerade so als wärst du noch nie einem Geist begegnet!«

»Eh...bin ich auch nicht.«, gab Mariku zurück. Der Geist schaute den Ägypter daraufhin verständnisvoll an.

»Ach, Mariku, Mariku, Mariku...du glaubst wirklich, dass das nur ein Traum war?! Da muss ich dich enttäuschen, das hier ist alles Realität!«.

Mariku satrrte den Geist fassungslos an. Das konnte einfach nicht wahr sein. Das durfte nicht wahr sein.

»Nein! Nein, nein, nein, nein!! Das ist nur ein Traum! Nur ein schrecklicher Traum!«, sagte sich der Ägypter laut, wobei er wie wild mit den Armen herumfuchtelte. Der Geist beobachtete Mariku nur teils verwundert und teils belustigt. »Hier, iss was von dem Kuchen, dann wird's dir besser gehen!«, unterbrach der Geist Mariku schließlich und hielt ihm ein Stück Kuchen entgegen. Mariku starrte erst den Geist an, dann das Kuchenstück in seiner Hand.

Misstrauisch verengte Mariku die Augen zu Schlitzen. »...ist da Gift drinne?«, fragte er, als hätte er einen entflohenen Sträfling vor sich.

Der Geist lachte nur frech. »Nein, wie kommst du denn auf diese absurde Idee?«, Mariku zuckte leicht mit den Schultern.

»Woher soll ich das denn wissen?! Vielleicht esst ihr Geister ja nur Sachen, die irgendwie vergiftet oder verschimmelt sind!? Ihr seid ja schließlich schon tot und so...«, erklärte Mariku schneidend. Der Geist schüttelte nur leicht den Kopf.

»Keine Angst, DIESER Kuchen ist nicht prepariert!«, meinte er leicht nachdenklich und ließ einen weiteren Kuchen erscheinen.

»Aber der hier schon!«, lachte er und biß von einem Stück ab, was ihm einen leicht angeekelten Blick Marikus einbrachte.

»...nein, lass mal stecken...«, lehnte Mariku das Angebot ab. Der Geist neigte erneut den Kopf zur Seite und meinte darauf:

»Sehr gut, dann können wir ja losmarschieren!«, grinste der Geist. Mariku konnte ein widerwilliges Stöhnen nicht unterdrücken. Jetzt musste er schon wieder irgendwohin. »Wehe dir du schmeisst mich auch aus dem Fenster!«, knurrte der Ägypter und stand von seinem Bett auf.

Wie erwartet stand der Geist bereits am Fenster und wartete nun auf Mariku, der widerwillig zu dem Geist hinschlurfte. Als er endlich bei diesem ankam wurde Mariku auch schon von dem Geist am Handgelenk gepackt und mit aus dem Fenster hinausgezogen.

»UWAHH! Sag mal, spinnst du?! Ich sagte doch-...«, begann sich Mariku gerade aufzuregen, asl er bemerkte, dass sie bereits an ihrem Ziel angelangt waren.

Sie standen direkt vor der Kaiba-Villa, in derer unterstem Fenster noch Licht brannte. Es war eindeutig das Wohnzimmer, denn Mariku konnte den Weihnachtsbaum erkennen, der noch beleuchtet war. »Hui! Schickes Haus!«, staunte der Geist und schaute an dem Gebäude herab. Mariku betrat, ohne wieter auf den Geist zu achten, das Anwesen. Allerdings ließ es den Ägypter doch etwas erschaudern als er durch das geschlossene Eisentor marschierte. Daran werde ich mich niemals gewöhnen, dachte er und setzte seinen Weg fort. »Du hast es aber eilig, Mariku! Bist du etwa ein so gelehriger Mensch?«, grinste der Geist, während er vor Mariku her schwebte und ihn breit grinsend mit seinen dunklen Augen musterte. »...ich hasse Geister...«, knurrte, Mariku leise. Von dem Geist kam nur ein amüsiertes Glucksen.

Nach wenigen Schritten hatte Mariku schon das große Fenster erreicht und konnte nun ungehindert hineinschauen. Er konnt Seto Kaiba erkennen, der im Raum umherwanderte und noch ein wenig dekorierte. Wow, so viel Weihnachtsfreude hätte ich dem reichen Pinkel gar nicht zugetraut, dachte der Ägyper.

»Los, komm schon mit rein!«, sagte der Geist als er selbst schon durch das Fenster schwebte und nun im Wohnzimmer stand.

Mit einem leicht entnervten Seufzen schritt auch Mariku in das Wohnzimmer, wobei er mehr durch die Wand fiel, als das er ging. Eigentlich war es ein Stolpern gewesen, da es für ihn überraschend kam, dass er plötzlich durch eine massive Wand gehen konnte.

»...also...eigentlich habe ich gar keine Lust morgen mit denen zu feiern...schon gar nicht, da dieser stressige Mariku kommt...der wird doch eh nur alles versauen...«, kam es nachdenklich von Seto Kaiba. »Was?!«, rief Mariku ungläubig und eine Spur verärgert. Natürlich konnte Kaiba ihn nicht hören, so redete er ungehindert weiter.

»Warum muss Bakura auch so unbedingt darauf bestehen, dass er morgen kommt?! Echt ätzend, dieser Kindergarten...«, murmelte Kaiba.

Verwundert hob Mariku eine Augenbraue. Bakura hatte Kaiba darum gebeten, dass er, Mariku, zu dieser albernen Weihnachtsfeier kommen dürfe?!

Bestimmt plant er etwas hinterhältiges, überlegte Mariku misstrauisch. Kaiba legte noch ein paar ordentlich verpackte Geschenke unter den reich geschmückten Weihnachtsbaum und musterte das Bild, das sich ihm bot. Schließlich nickte er zustimmend und streckte sich genüsslich.

»Ahh...naja...versteh einer diese Verrückten...wenn er mir morgen das Fest versaut, dann kann er was erleben...nur weil er keine Freude kennt muss er anderen diese nicht nehmen...«, murrte Kaiba noch ehe er das Wohnzimmer verließ und die Treppe hinauf ging.

Mariku stand nur da und versuchte die letzten Worte Kaibas zu verdauen. »...ich weiss wohl was Freude ist...«, murmelte der Ägypter kleinlaut.

»Ach, ist das so? Da bin ich aber anderer Meinung!«, warf der Geist mit ernstem Gesicht ein. Ertappt drehte Mariku den Kopf dem Geist zu und starrte ihn fragend an.

»Was? Warum? Woher willst du denn das wissen?!«, entgegnete Mariku schnippisch. »Das fragst du noch?! Wenn du wirklich wüsstest was Freude ist, dann hättest du nicht solch eine Abneigung gegen Weihnachten!«, sagte der Geist vorwurfsvoll. »Ach...!«, schnaubte Mariku nur und wandte den Blick ab.

>...na schön...dann sollten wir mal denjenigen besuchen, der das wohl mit am besten beurteilen kann...«, meinte der Geist und packte Mariku erneut am Handgelenk, um ihn wieder mit sich zu ziehen. Gerade wollte Mariku sich losreissen, da riss er überrascht seine lavendel farbenen Augen auf. Sie befanden sich in einem schwach beleuchteten Schlafzimmer. Mariku gegenüber stand ein Bett, in dem ein weisshaariger Junge lag. Es war Ryo, der das Gesicht seinem Yami zugewandt hatte und mit diesem sprach. Ein erleichtertes Lächeln legte sich auf Marikus Lippen. Der kleine Engel ist also wieder gesund, dachte Mariku. Er hatte sich schon Sorgen um den Jungen mit den rehbraunen Augen gemacht, als er hörte, dass dieser schon zwei Wochen mit einer dicken Grippe kämpfte. Aber nun schien er wieder gesund zu sein.

»...aber morgen darf ich doch mit zu der Weihnachtsfeier, oder, Bakura?!«, fragte Ryo mit seiner unschuldigen Stimme. Der silberhaarige Yami lächelte feundlich.

Dieses Lächeln hatte er sich antrainiert und es war wirklich mühsam gewesen, Mariku war ja dabei gewesen. Am Anfang hatte sich der Ägypter noch über die lächerlichen Versuche des Grabräubers lustig gemacht, doch inzwischen mochte er dieses Lächeln. Er mochte es sogar sehr gerne. Er sieht mit diesem Lächeln so süß aus, dachte Mariku und auch auf seine Lippen schlich sich ein Lächeln.

»Ja, morgen darfst du mit zur Weihnachtsfeier kommen! Ich hab´s dir ja versprochen...«, antwortete Bakura dem Hikari. Dieser grinste breit als er diese Worte hörte.

»Das ist toll! Ich freue mich schon Malik wieder zu sehen...ich habe auch ein tolles Geschenk für ihn...appropos...hast du auch ein Geschenk für mich?«, wollte Ryo neugierig wissen. Der Yami verschränkte nur die Arme vor der Brust und schaute gespielt genervt zur Seite.

»Als ob ich jemandem was schenken würde...glaubst du etwa ich würde ausgerechnet dir etwas schenken? Auch noch wegen so etwas dämlichen wie Weihnachten!? Tse! Wohl kaum!«, entgenete Bakura mit verächtlicher Stimme. Da war er wieder, der alte, mürrische Bakura, ging es Mariku durch den Kopf. Jedoch hob er überrascht beide Augenbrauen, als er sah, dass Ryo amüsiert kicherte. »Das war eindeutig Mariku! Haargenau wie er!«, lachte der Weisshaarige. Auch Bakura grinste breit.

»...achso...er hat nur so getan...«, bemerkte Mariku und seufzte leise. Dem Gespräch weiter lauschend schritt der Ägypter weiter auf das Bett zu und setzte sich auf dessen Rand, sodass er Bakura ansehen konnte. »Hör sofort auf zu lachen, du minderbemitteltes Gör! Wie kann man sich nur auf so etwas vollkommen verblödetes wie Weihnachten freuen? Alles nur Getue...und unnötiger Geldrausschmiss!«, ahmte Bakura den Ägypter weiter nach, was zu noch mehr Gelächter Ryos führte.

Mariku hingegen fand das ganz und gar nicht lustig. Beleidigt und vorwurfsvoll blickte er Bakura an, was leider rein gar nichts brachte, da er ja für beide unsichtbar war.

»...ist doch alles Kinderkram...und dieser bescheuerte Wicht von Hikari macht da auch noch mit! Echt nicht zu fassen! Und wer hat diesem blöden Bakura diesen Schrott eingeimpft?! Echt nicht zu fassen!«, schüttelte Bakura den Kopf. »Das stimmt nicht! Du bist nicht blöd, Bakura, im Gegenteil! Ich finde-...«,setzte Mariku gerade an, als Ryo ihm dazwischen sprach: »...ich finde, dass du ein netter Kerl bist und blöd bist du auch nicht, überhaupt nicht!«. Etwas irritiert schuate Mariku Ryo an.

»...Nachmacher!«, meinte der Ägypter. »Danke, Ryo!«, lächelte Bakura, »Aber du weisst ja was Mariku von alle dem hält...Alles Unsinn! >Ich bin lieber allein und bockig, anstatt mich mal ausnahmsweise mit den anderen zu freuen! Ich brauche niemanden und ich will auch niemanden!< «, äffte Bakura den Ägypter nach.

Mariku schuate betrübt zu Boden und stand vom Bett auf. »...du denkst also auch so über mich, Bakura...ich bin für dich also auch nur ein kaltherziger Trottel...«, flüsterte Mariku leise und unterdrückte eine Träne, die gerade in seinem Auge brannte.

»...aber...weisst du was, Ryo...ich wünschte, das wäre nicht so...«, meinte Bakura ernst und etwas nachdenklich. »Wie meinst du das?«, fragte Ryo.

Der Ägypter wandte sich wieder zu Bakura um und sah, dass dieser bedrückt auf Ryos Bettdecke schaute.

»...ich meine...es wäre schön, wenn Mariku nicht so wäre...wenn er...sich auch freuen könnte...wenn er sich mit mir freuen könnte! Weisst du...wenn ich mir dieses Jahr etwas wünsche, dann nur, dass Mariku seinen Hass gegenüber der Welt und auch mir einfach wegwirft...dass er endlich anfängt sich an seinem Leben zu feuen!«.

Ein tiefer Seufzer entwich Bakuras Kehle, ehe er leise sagte: »...aber das wird wohl nie passieren...vielleicht ist es besser...wenn ich ihn einfach ziehen lasse...vielleicht ist es besser so....wenn ich ihn...vergesse...«.

Abrupt war Mariku auf den Geist zu geschritten. »...genug! Ich will nichts mehr sehen...auch nicht hören...hör bitte auf mich weiter zu quälen, Geist!«, hatte er über seine stark zitternden Lippen gebracht, wobei jedes Wort den Kloß in seinem Hals zum schmerzen brachte. Der Geist schaute Mariku nur ausdruckslos an.

Er wusste, dass der Ägypter, der sonst immer so rau und gemein war, jetzt am liebsten weinen würde.

»...ja...ich denke, es wird sowieso nun Zeit für uns zu gehen...«, sagte der Geist leise mit einem letzten Blick zu Bakura und Ryo.

Dann wurde alles um Mariku herum schwarz. Alles wurde schwarz und alles verschwand, worauf Mariku in einer grenzenlosen Finsternis alleingelassen war.

...allein, wie vor zwei Jahren. Allein, wie er es sein Leben lang war. Allein und einsam.
 

Fortsetzung folgt...

Kapitel 4: Eine Schmerzvolle Wahrheit

Kapitel 4 : Schmerzvolle Wahrheit
 

Eine eisige Kälte umhüllte Mariku. Er wusste nicht wo er war und es war ihm auch im Moment egal. Er spürte wie sein Körper zitterte.

Dachte Bakura wirklich so über ihn? Hatte sich Mariku wirklich so sehr in dem Silberhaarigen getäuscht? Er hatte immer geglaubt, dass Bakura sein Freund war und wenigstens er zu ihm hielt. Doch nun hatte der Ägypter feststellen müssen, dass auch Bakura sich über ihn lustig machte.

"...Bakura...",kam es als leises Flüstern über Marikus Lippen. Wie sehr sehnte er sich jetzt nach der unterschwelligen Zärtlichkeit des Grabräubers.

Wie er jetzt in seiner Verletztheit darüber nachdachte, so erschienen ihm nun Bakuras Albereien und Anspielungen vollkommen eindeutig.

Das ganze "Betatsche", wie Mariku es immer genannt hatte, was ihn immer genervt hatte, waren lediglich Bakuras sehnliche Versuche gewesen die Aufmerksamkeit des immer mauligen Ägypters für sich zu gewinnen. Doch blind wie Mariku war, so stellte dieser nun schlechten Gewissens fest, hatte diese Tatsache nie erkannt. Stehts hatte ihn der Schleier seines Selbsthasses die Sicht getrübt. Nur wegen seines Egoismuses hatte er Bakura schon so oft verletzt. Nur wegen dieser dummen Charaktereigenschaft hatte der eine, der ihn je gemocht hatte, angefangen zu glauben, er würde ihn hassen. Nur deswegen wollte Bakura nun nichts mehr mit Mariku zu tun haben.

Der Ägypter biß sich hart auf die stark zitternde Unterlippe um das erneute Aufkommen von Tränen zu unterdrücken, was ihm nur unter Schmerzen gelang.

Plötzlich fuhr Mariku zusammen. Ein kalter Schauer hatte sich gerade über seinen Rücken geschlichen. Aufmerksam schuate sich der Ägypter in der grenzenlosen Dunkelheit umher, versuchte irgendetwas, oder irgendjemanden zu entdecken. Doch nichts war zu sehen. Nur Dunkelheit.

Verwirrt starrte Mariku in das endlose Nichts, das ihn umgab. Da war doch eindeutig etwas gewesen...oder hatte er sich das nur eingebildet?

Gerade wollte Mariku einen tiefen Seufzer entweichen lassen, als er einen leichten und eisigen Wind in seinem Rücken spürte. Langsam drehte der Ägypter sich um und stieß nur einen Moment später einen entsetzten Schrei aus, wobei er erschrocken zurücksprang. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Mariku die Gestallt an, die genau vor ihm stand: Sie war groß und vermummt, in eine pechschwarze, zerschlissene Kutte gehüllt. Die Knochigen Finger waren um eine lange, scharfe Sense geschlungen.

Mariku war vor Angst wie gelähmt. War sein Ende schon gekommen? Sollte er jetzt schon das Zeitliche segnen?

Der Körper des Ägypters zitterte nun noch stärker als zuvor. Die Gestallt schaute auf Mariku herab, zumindest sah es so aus, denn Mariku konnte kein Gesicht unter der Kapuze erkennen. Alles, was der Ägypter sehen konnte, war Schwärze. Der Blondhaarige konnte sein Herz schlagen spüren, doch schien es in seinen Hals gerutscht zu sein. Nach einigen weiteren Augenblicken in denen nichts geschah gelang es Mariku endlich etwas zu sagen, doch seine Stimme klang irgendwie heiser.

"...w-...wer bist du?", brachte er hervor. Die Gestallt antwortete nicht. Mit leicht zuckenden Augenbrauen starrte Mariku die Gestallt an.

"...bist...bist du...der Tod?", fragte Mariku weiter und erneut erhielt er keine Antwort. Noch immer stand die Gestalt bewegungslos da. Nur der Saum der schwarzen Kutte flatterte leicht in dem kalten Wind. Dann, ganz langsam, bewegte die Gestallt den Kopf. Es war ein schwaches Kopfschütteln.

Eine Spur erleichtert atmete Mariku aus. Dann musste er also doch noch nicht sterben. Aber wenn dies nicht der Tod war, was war diese Gestallt dann?

"...aber...wenn du nicht der Tod bist...wer, oder was bist du dann?". Mariku überlegte. Schließlich kam ihm ein Gedanke.

"...bist du vielleicht...der dritte Geist?", kam es langsam von dem Ägypter. Ein kurzes und schwaches Nicken bestätigte seine Vermutung.

Der Geist streckte seine Sense nach Mariku aus und wandte sich dann um und entfernte sich langsam von ihm. Mariku hielt es für besser dem Geist zu folgen, jedoch zog er es vor nun nichts mehr zu sagen.

Nur wenige Schritte waren sie gegangen, als sie auch schon an einem anderen Ort waren. Mariku erkannte, dass sie sich in einer Wohnung befanden, doch wessen, das wusste er nicht. Aber anscheinend hatte hier lange niemand mehr gewohnt. Der gesamte Boden war mit einer Staubschicht bedeckt und auch die Möbel sahen nicht besser aus.

"...wo sind wir hier?", wollte Mariku wissen, doch wie zu erwarten war erhielt er keine Antwort. Auf eine gewisse Art kam ihm dieser Ort bekannt vor, jedoch konnte er nicht sagen woher. Der Ägypter schritt an das von Staub verschmierte Fenster und wischte mit der Handfläche den Staub weg, sodass er hinaus schauen konnte.

"Hey, ich kann endlich mal was anfassen! Ist ja mal ein echter Fortschritt...", meinte Mariku mit sarkastischem Unterton. Er schaute aus dem Fenster und blickte auf eine Straße, die mit Schnee bedeckt war. Jetzt erkannte der Ägypter diese Gegend wieder.

"Moment mal...ist das nicht meine Wohnung?! Aber...wo ist Malik? und warum sieht es hier so aus?", fragte Mariku mit gerunzelter Stirn. Er wandte sich zu dem Geist um, der nur im Raum stand und schwieg. Mariku schritt langsam auf den Geist zu und blieb vor ihm stehen.

"Ich will zu Malik! Wo ist er?",sagte er bestimmt. Der Geist erwiderte nichts, er hob nur seine Sense und ließ ihren Schaft wieder auf dem Boden aufkommen.

Im nächsten Moment begann das Zimmer sich zu drehen. Immer schneller drehte es sich und Mariku bekam allmählich das Gefühl sich übergeben zu müssen.

Schließlich wurde es wieder langsamenr und kam nach kurzer zum Stillstand. Als Mariku wieder normal sehen konnte stellte er fest, dass sich die Umgebung gänzlich verändert hatte: Die beiden Gestallten standen nun in einer Essküche. Sie war gar nicht Marikus Geschmack, doch viel mehr interessierte es ihn wessen Küche das eigentlich war. Aufmerksam schlenderte Mariku durch die Wohnung und in ein Wohnzimmer hinein. Jemand saß auf einem dunkelblauen Sofa und blickte gedankenverloren zu dem kleinen Weihnachtsbäumchen, dessen bunte Lichter hell leuchteten. Ein tiefes Seufzen drang von dem Jungen her. Mariku schritt näher an das Sofa heran um erkennen zu könnnen wer dieser Junge war. Aus der Nähe konnte Mariku einen blonden Haarschopf ausmachen, ein Haarschopf, den er nur zu gut kannte:

Es war Malik. der junge Ägypter seufzte erneut schwer. Schließlich ließ er den Kopf an der Sofalehne herabhängen.

"Was hat der Kleine denn?", fragte Mariku. Seine Frage sollte bald beantwortet werden, denn just in diesem Moment war zu hören, wie die Wohnungstür geöffnet wurde.

Sofort hob Malik den Kopf und setzte sich auf. Mariku und Malik hatten die Köpfe zur Wohnzimmertür gewandt und warteten nun darauf den Hereinkommenden zu sehen.

Er ließ auch nicht lange auf sich warten, mit einem leisen atemlosen Seufzen trat Bakura ins Wohnzimmer. Er hatte ein dünnes Lächeln auf den Lippen. Man sah sofort, dass dieses Lächeln nicht echt war, doch auch Malik zwang sich zu einem Lächeln.

"Na, wie war es?", fragte der jüngere Ägypter den Dieb, der sich neben Malik aufs Sofa fallen ließ. Bakura schaute zu Boden.

"...es sieht schön aus...auch wenn der Grund, wesshalb es überhaupt da ist, alles andere als schön ist...", antwortete Bakura leise und deutlich bedrückt.

Sanft legte Malik eine Hand auf Bakuras Rücken.

"Ich weis...", flüsterte er ebenso leise, ,,...aber es ist leider so...da können wir nichts tun, das weisst du doch, Baku...". Bakura nickte schwach.

"Ja...ich weiss...aber dennoch...warum? Ich frage mich jeden Tag aufs neue warum, Malik! Ich meine...er war doch noch so jung...so lieb und unschuldig...warum er?", brachte Bakura schließlich hervor, offensichtlich mit den Tränen kämpfend. Malik hingegen hatte den Kampf bereits aufgegeben, seine Tränen rannen ihm über die Wangen und fielen Geräuschlos zu Boden.

"Malik, ich-...entschuldige...", flüsterte Bakura und nahm den Ägypter tröstend in den Arm. Der Junge drückte seinen zitternden Körper an den Bakuras und weinte leise.

"...Baku...", schniefte er mit erstickter Stimme in das Shirt des Räubers. Bakura streichelte sanft den Rücken des jüngeren und vergrub sein Gesicht in den Haaren Maliks.

"...du hast es wohl am schwersten...immerhin wart ihr zusammen...", meinte Bakura schließlich nach kurzem Schweigen. Mali8k hob den Kopf und schaute seinen Gegenüber mit tränenverschmiertem Gesicht an.

"Aber was ist mit dir?", fragte Malik mit stark zitternder Unterlippe. Bakura schaute den Ägypter nur mit einem sanften Lächeln an.

"Was soll denn mit mir sein?", entgegnete Bakura. Malik blickte nun ernst drein.

"Er war immerhin dein Hikari! Und was ist mit...". Malik brach ab. Von Bakura kam ein tiefes Seufzen. Er wusste genau wer gemeint war. Mariku jedoch nicht.

"Hallo?! Könntet ihr vielleicht mal so reden, dass ich auch den Zusammenhang verstehe?!", beschwerte sich der ältere Ägypter.

"Nun ja...es war ja nichts Richtiges...", bagenn Bakura, wurde aber von Malik unterbrochen.

"Nichts Richtiges?! Du hast ihn geliebt! Du hättest alles für ihn getan, Bakura! Aber er war ja so blind und hat es nie gemerkt! Er hätte dich nicht verdient, zugegeben und ich leugne auch nicht, dass ich jetzt ziemlich egoistisch klinge, aber es ist doch nunmal so!...hätte ich Ryo damals nicht kennen gelernt, dann hätte ich mich für dich entschieden...tja...aber nun ist alles zu spät...". Bakura legte seine Hand auf Maliks Kopf und verwuschelte leicht dessen Haare.

"Ist schon gut...du hast ja recht...aber...lassen wir das...es ist Weihnachten und wir sollten uns lieber freuen!", meinte Bakura bestimmt.

Mariku stampfte mit dem Fuß auf. Seine Arme hatte er verschränkt und funkelte Malik eine Spur eifersüchtig an.

"Danke, dass ihr mir so toll zuhört! Von wem redet ihr eigentlich, verdammt noch mal?!", regte sich der Ägypter auf, wurde jedoch von niemandem gehört, abgesehen von dem Geist, der direkt hinter Mariku stand. Der Ägypter verstummte und wandte sich langsam zu dem Geist um. Die Gestallt ströhmte eine unheimliche Kälte aus.

"W-...was ist denn?", fragte Mariku unsicher, da er das dumpfe Gefühl hatte, dass der Geist ihn ansah.

Wiedereinmal erhielt er keine Antwort. Gerade wollte Mariku sich von dem Geist entfernen, als dieser den Arm mit der Sense hob und ausholte.

Mariku war wie gelähmt. Die vor Schreck geweiteten, lavendelfarbenen Augen starrten den Geist an und warteten förmlich darauf von der Sense zerteilt zu werden.

Der Geist ließ den Arm und damit die messerscharfe Sense hinabsausen und Mariku kniff reflexartig die Augen so fest zusammen wie er nur konnte.

Dies war das, wovor Mariku am meisten Angst hatte beim Sterbe. Das Warten. Das endlos lange Warten. Nun war es da. Angespannt wartete Mariku auf den letzten, zerreissenden Schmerz und die Dunkelheit. Er wusste nicht wie lange er schon wartete. Normaler Weise wäre es doch schon längst vorbei gewesen, dachte Mariku.

Zögernd öffnete der Ägypter ein Auge, dann das andere. Er wäre vor Erleichterung beinahe in Ohnmacht gefallen.

Der Geist hatte ihn gar nicht töten wollen. Die Sense musste an Mariku vorbeigerauscht sein. Was dem Ägypter jedoch auffiel war, dass sie nun auf einem Friedhof standen. Dichter Nebel kroch am kalten Boden entlang und verfing sich sogar im kahlen Geäst der mindestens genauso toten Bäume, was aussah wie dicke Spinneweben.

Das krächzende Geschrei der Krähen hallte über den Feidhof und verliehen ihm eine noch düstere und unheimlichere Ausstrahlung.

Kalter Wind umwhete den Körper Marikus und ließ ihn frösteln.

"...was sollen wir denn hier?", fragte Mariku und rieb sich die Oberarme. Der Geist jedoch schwebte förmlich über den mit Nebelschwaden besetzten Friedhofsboden, zu einigen Grabsteinen hinüber. Widerwillig folgte Mariku dem Geist, wobei er darauf achtete nicht über einen der niedrigen Grabsteine zu stolpern. Schließlich blieb der Ägypter neben der Sensenmann-artigen Gestallt stehen und schaute sich um.

"...ist ja schrecklich hier-...nichts für ungut!", fügte Mariku noch rasch hinzu und ließ seinen Blick dabei kurz zu dem vermummten Gesicht des Geistes huschen.

Der Geist jedoch hatte den Kopf gesenkt und schien uf das Grab vor sich zu blicken. Fragend richtete auch Mariku seinen Blick auf den Grabstein vor sich und versuchte die Inschrift darauf zu entziffern. Tatsächlich gelang es ihm, auch, wenn er nicht alles lesen konnte, doch was er da las, ließ ihn mit weit aufgerissenen Augen zurückweichen:
 

REST IN PEACE

RYO BAKURA
 

"...w-...was?!...R-...Ryo...?! Aber...das kann nicht...wieso...?!", stammelte Mariku entsetzt. Er konnte es nicht glauben. Der kleine Ryo, das kleine Sonnenscheinchen, das von so ziemlich allen gemocht wurde, konnte doch nicht einfach tot sein! Zudem war es dem Ägypter gänzlich unbegreiflich wie das hatte geschehen können.

Plötzlich fiel es ihm ein. Konnte es sein, dass Ryos Grippe daran Schuld gewesen war?, überlegte Mariku immernoch schockiert.

Vielleicht hatte er einen Rückfall bekommen und hatte nicht mehr die Kraft um auch diese zu überstehen...

Mariku senkte den Blick. Er hatte noch nie darüber nachgedacht was eigentlich wäre, wenn Ryo jemals einfach so sterben würde.

Der Ägypter verspürte mit einem Mal das Gefühl der Schuldigkeit. Er war immer gemein zu Ryo gewesen, hatte ihn geärgert, einmal sogar mit einem Küchenmesser an der Hand verletzt. Damals hatte er ihm beim Kochen Gesellschaft geleistet und dabei nur geärgert, woraufhin er ihm beinahe einen Finger abgehackt hätte, wenn ihm das Messer nicht abgerutscht wäre. Die Hand hatte dennoch stark geblutet. Die Folge dieser Aktion war, dass Mariku einen Monat lang Hausverbot bei den Bakuras hatte.

"...ich bin doch ein Arschloch...", murmelte der Ägypter leise, "...ich wollte doch niemals, dass er stirbt...".

Mariku wurde aus seinen Gedanken gerissen, als der Geist plötzlich einen seiner knochigen Finger auf den Ägypter richtete.

Fragend blickte Mariku auf. Der Geist wnadte seinen Finger nun von Mariku ab, stattdessen deutete er nun auf ein anderes Grab.

Zögernd begab sich Mariku zu der gezeigten Stelle. Er hatte ein sehr seltsames Gefühl im Magen. Nach wenigen Schritten hatte er das Grab erreicht.

Er musste kräftig schlucken ehe er sich die Inschrift besah. Schließlich riskierte er einen Blick auf die stark verwitterte Inschrift. Mit Müh und Not gelang es ihm den Namen, der in den Stein eingraviert war zu entziffern:
 

MARIKU ISHTAR
 

Ein Schrei des Entsetzens entwich Marikus Kehle, als er erschrocken nach hinten taumelte und zu Boden fiel. Da stand sein Name. Eindeutig sein Name.

Der Körper des Ägypters zitterte stark. Seine Augen brannten und schmerzten, bis schließlich heisse Tränen an seinem Gesicht hinabliefen und auf den kalten Boden fielen. Er konnte das alles nicht glauben.

Aus den Augenwinkeln bemerkte Mariku plötzlich den Geist, der genau neben ihm stand.

"Warum tust du mir das an?! Habe ich wirklich so viel falsch gemacht?", fragte Mariku den Geist, der darauf nicht antwortete. Mariku vergrub das Gesicht in den Händen.

"...kann ich dieses Ende denn nicht irgendwie verhindern...?", kam es als dumpfes Schluchzen von Mariku.

"...wer weiss...!?", vernahm Mariku plötzlich die Stimme des Geistes. Mariku horchte auf. Dies war das erste Mal, dass er die Stimme dieses Geistes vernahm, doch sie kam ihm so vertraut vor und er wusste auch gleich warum:

Es war seine eigene.

Langsam hob der Ägypter den Kopf und blickte hinauf in das Gesicht des Geistes und endlich, zum allerersten Mal, konnte er es auch erkennen. Marikus Augen weiteten sich, als er in sein eigenes Gesicht sah, in seine Augen, die nun mit dieser eisigen Kälte auf ihn herabsahen.

"...aber...das...das ist doch...", stammelte Mariku entsetzt.

"...unmöglich?! Nichts ist unmöglich, Mariku!", unterbrach der Geist den Ägypter kalt.

"...aber...du bist...ich?!", brachte Mariku schließlich hervor, was ein dunkles Grinsen auf das blasse Gesicht des Geistes zauberte.

"Könnte man so sagen...du hast das aus uns gemacht", antwortete er leise. Mariku verstummte und schaute zu Boden. Erst nach wenigen Augenblicken hob er seinen Blick wieder und schaute dem Geist, der ihm zum verwechseln ähnlich sah, in die Augen.

"Sag...kann...kann ich dieses Ende noch verhindern? Ich...ich will nicht, dass es so aufhört...", flüsterte Mariku unter erneuten Tränen.

Der Geist blickte weiterhin kalt auf Mariku herab.

"Wie schon gesagt...wer weiss...willst du es denn wirklich vehindern?", fragte er ohne jegliches Gefühl in der Stimme. Mariku nickte.

"Ja...ja, das will ich!", sagte der Ägypter mit dünner Stimme. Daraufhin schwieg der Geist.

Ein eisiger Windzug umwehte Marikus Körper und ließ ihn erneut erzittern.

"...nun gut...", meldete sich der Geist schließlich wieder zu Wort und beugte sich zu Mariku hinab. Dieser schuate den Geist unsicher an.

"...dann mach was aus deinem restlichen Leben!", konnte Mariku den Geist noch hören, ehe dieser ihn in das offene Grab neben sich stieß.

Mit einem letzten Schrei fiel Mariku in die Dunkelheit hinein, immer tiefer und tiefer...
 

...Fortsetzung folgt...

Kapitel 5: Ein Happy End

Kapitel 5: Ein Happy End
 

Nach Luft schnappend wachte Mariku auf dem Fußboden seines Schlafzimmers auf. Ein feiner Sonnenstrahl traf Marikus Auge und zwang ihn so dazu zu blinzeln.

Unter leichten Schmerzen richtete sich der Ägypter auf.

"...ohh...wo bin ich denn jetzt?", murmelte Mariku verschlafen und rieb sich den Kopf. Nach einigen weitern Malen Blinzeln konnte Mariku sein Zimmer klar erkennen.

Alles war ganz normal, keine Geister, keine Friedhöfe.

Als Mariku sich streckte knackten seine Wirbel geräuschvoll. Dies war ein Geräusch, dass sein Gemüt immer wieder befriedigte.

"...war das alles...nur ein Traum?", fragte sich Mariku leise. Ohne länger nachzudenken stand Mariku auf und verließ sein Zimmer.

Er war überrascht, dass Malik nicht daheim war.

"Ach ja...der ist ja bei der Weihnachtsfeier...sehr gut...", murmelte Mariku leise vor sich hin und konnte sich ein düsteres Grinsen nicht verkneifen.
 

Weiter weg, in der Kaiba-Villa, hatten sich bereits alle Gäste eingefunden und waren gut gelaunt. Als Ryo das Wohnzimmer betrat, wurde er gleich von Malik in die Arme genommen.

"He, Malik, du sollst ihn nicht erwürgen!", ermahnte Bakura den Ägypter scherzhaft. Der Ägypter streckte dem Grabräuber frech die Zunge heraus.

"Denkst du ich höre auf dich?! Ich habe jetzt so lange auf meinen Ryo verzichten müssen, da werd ich ihn doch wenigstens heute an Weihnachten durchknuddeln dürfen!", protestierte Malik. Bakura konnte ein Lachen nicht zurückhalten.

"Wie ein kleines Kind!", lachte der Dieb. Auch Malik und Ryo mussten nun lachen.

"Hey, wollt ihr weiterhin rumstehen, oder setzt ihr euch auch langsam mal hin?", warf Jonouchi grinsend ein, der sich bereits auf dem großen Sofa nieder gelassen hatte.

Die drei Angesprochenen nahmen ebenfalls auf dem Sofa Platz.

"So, da wir ja jetzt alle vollzählig sind, würde ich mal sagen, dass wir unsere Geschenke auspacken!", schlug Jonouchi breit grinsend vor.

"Findet die Bescherung nicht traditionell am Abend statt?", entgegnete Seto Kaiba mit ernstem Blick.

"Ach was! Wer hält sich denn bitte daran?!", konterte der Blondschopf,

"Also, wo sind meine Geschenke?". Yugi schüttelte nur lächelnd den Kopf.

"Mal wieder unverbesserlich, was Jonouchi?!", meinte er.

"Seto, bitte, ich will mein Geschenk jetzt auch schon haben!", bettelte Mokuba mit leuchtenden Augen. Seufzend gab Steo Kaiba nach.

"Na gut...dann kriegt ihr eben jetzt eure Geschenke...", stimmte der braunhaarige widerwillig zu. Kaum hatte Seto diesen Staz gesagt war Jonouchi bereits zum Weihnachtsbaum gezischt und hatte sich eines der vielen Päckchen gegriffen, auf denen sein Name stand. Gerade wollte er das erste öffnen, als es an der Haustür klingelte.

"Nanu? Wer könnte das sein?", fragte Otogi überrascht als Kaiba selbst zu Tür schritt und diese öffnete. Bis ins Wohnzimmer war Kaibas Stimme zu vernehmen.

"Was machst DU denn hier?!", rief er. Wenige Augenblicke später stand Mariku auch schon im Raum, ein finsteres Lächeln auf den Lippen.

"Oh nein! Nicht du! Verschwinde gefälligst!", befahl Malik, der sofort aufgesprungen war. Doch Mariku zeigte keinerlei Interesse an Maliks Worten. Er sah ihn nur ernst und kalt an. Auch die anderen standen nun auf und schauten missmutig drein.

"So...du bist also tatsächlich zu dieser Weihnachtsfeier gekommen, Malik!", meinte der ältere Ägypter ernst.

"Ja, und du hast mir gar nichts zu sagen, kapiert!", zischte Malik wütend.

"Alter, hau ab, ich will endlich meine Geschenke auspacken!", beschwerte sich Jonouchi, der sein Geschenk noch immer fest umklammert hielt.

"...Na schön...da du ja nicht auf mich hören wolltest, bleibt mir wohl nichts anderes übrig...", begann Mariku leise.

"Es wäre besser, wenn du einfach gehst...", meinte Atemu bestimmt. Mariku warf dem Pharao einen kurzen Blick zu, ehe er fortfuhr.

"Wie gesagt, mir bleibt wohl nichts anderes übrig...als...euch allen frohe Weihnachten zu wünschen!", grinste Mariku.

Die anderen erstarrten. Was hatte Mariku da gerade gesagt? Alle im Raum warfen sich fragende Blicke zu.

"...äh...Mariku? Geht´s dir gut?", fragte Malik vorsichtig. Marikus Grinsen wurde noch breiter.

"Klar, mir geht es sogar ausgezeichnet, mein kleiner Lieblingshikari!", strahlte der Ägypter und drückte seinen Hikari an sich. Malik verstand die Welt nicht mehr.

Auch der Rest der Anwesenden starrten die beiden Ägypter nur fassungslos an. Nach wenigen Augenblicken ließ Mariku schließlich von Malik ab und wandte sich nun Ryo zu.

"Ryo! Du lebst ja noch! Und du bist gesund! Das ist aber toll!", lachte der ältere der beiden Ägypter und umarmte nun auch Ryo, der nicht wusste wie er nun reagieren sollte.

"Was ist denn auf einmal mit dir los?", brachte der Weisshaarige hervor. Mariku löste sich wieder von ihm und betrachtete den Klienen nun lächelnd.

"Ich fühle mich einfach nur toll!", meinte Mariku zufrieden lächelnd. Nun fiel sein Blick auf Bakura, der bisher nur teilnahmslos auf dem Sofa gesessen hatte.

"Aber du...", begann Mariku und sein Lächeln erstarb. Bakura schaute auf und blickte in die lavendelfarbenen Augen des Ägypters, der genau vor ihm stand.

Bakuras Blick war ebenso ernst wie der Marikus und keiner der beiden beendete den Augenkontakt.

"...du, Bakura...", fuhr Mariku mit snafterer Stimme fort und ließ sich dicht neben Bakura auf dem Sofa nieder, ,,...du bist für mich das aller Wichtigste auf der ganzen Welt! Wenn du nicht mehr wärst, oder mich sogar hassen würdest...dann hätte mein Leben keinen Sinn mehr...".

Stille hatte sich im Raum ausgebreitet. Aller Augen waren auf Bakura und Mariku gerichtet, die sich immernoch in die Augen sahen. Bakura senkte leicht eine Augenbraue. Es sah so aus, als konnte er nicht glauben was sein Gegenüber da gerade gesagt hatte.

"...Mariku...was...?", brachte er nur hervor, ehe er von Mariku unterbrochen wurde.

"Bakura...es...es tut mir leid, dass ich so ein Idiot war...und es tut mir lied, dass ich die ganze Zeit über so blind war...ich hatte nicht gesehen...was du fühlst...und was ich fühle...aber jetzt weiss ich es...ich weiss es ganz genau...ich liebe dich!".

Mit diesen Worten hatte der Ägypter auch schon seine Lippen sanft auf die des Räubers gedrückt, der, nach k einem kurzen Moment der Verwirrtheit, erwiderte.

Die Umstehenden begannen zu aplaudieren, was von einem zu Tränen gerührten Ryo angeführt worden war.

Seit diesem Tag waren Bakura und Mariku ein Paar und hatten auch keines Falls vor daran etwas zu ändern. Auch Marikus Hass auf Weihnachten war gänzlichst verflogen, tatsächlich feierten er und Bakura noch viele Weihnachtsfeste, gemeinsam mit ihren Hikaris und deren Freunden.

Auch für Jonouchi hatte diese Geschichte mehr oder weniger ein Happy End:

Er hatte sein Geschenk auspacken dürfen, dass überraschender Weise von Seto gewsen war. Was jedoch der Inhalt dieses Geschenks war, das bleibt jedem selbst überlassen...
 

ENDE
 

Dies war die Weihnachtsgeschichte, etwas anders, als das Original, aber ich hoffe, dass sie euch trotzdem gefallen hat und wünsche euch allen Fröhliche Weihnachten und frehes neues Jahr! ;)
 

P.s.:Diese Story, bzw. diese Kapitel sollten bereits an Weihnachten on gestellt werden sollen, aber leider hat das ja irgendwer nicht so ganz hinbekommen...ich will jetzt niemanden ansehen... Trotzdem würde ich mich über Komentare freuen! ^^



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Kommentare zu dieser Fanfic (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-09-28T21:04:19+00:00 28.09.2007 23:04
Immer wieder schön!
Schön traurig!
Von: abgemeldet
2007-03-06T12:21:39+00:00 06.03.2007 13:21
Ich mag deine Geschichten so!^^
Ich lese sie gern. Du hast das talent alles spannend zu gestalten! Weiter so!^^
Von: abgemeldet
2006-12-29T12:19:12+00:00 29.12.2006 13:19
Jaaaaaaaa!
Ein tolles HappyEnd für alle.
Diese Weihnachtsgeschichte ist klasse.
Schade das die schon vorbei ist.
DU bist echt dafür geboren um solche GEschichten zu schreiben.
Ich hoffe ich krieg sowas öfter zu lesen.
Von: abgemeldet
2006-12-29T12:00:13+00:00 29.12.2006 13:00
geil!
wieder mal ein gelungenes kapi.
ich hab mich schon so darauf gefreut.
einfach orginell, mal ins eigene gesicht zu blicken.
Von: abgemeldet
2006-12-29T12:00:01+00:00 29.12.2006 13:00
geil!
wieder mal ein gelungenes kapi.
ich hab mich schon so darauf gefreut.
einfach orginell, mal ins eigene gesicht zu blicken.
Von: abgemeldet
2006-12-17T12:19:47+00:00 17.12.2006 13:19
jaaaa toll.
das war wieder mal ein super kapitel.
ich hoffe das es schnell weitergeht.
ICH LIEBE DIESE GESCHICHTE!

bye und viel spaß Yami-BakuraRyou
Von: abgemeldet
2006-12-04T13:14:15+00:00 04.12.2006 14:14
dazu kann ich nur eins sagen:
süß!
hoffentlich wird aus den zwein noch was.
schreib bitte schnell weiter!
Von: abgemeldet
2006-11-29T14:56:38+00:00 29.11.2006 15:56
Schönes Kapitel! *dich ganz doll knuddel*
Schreib bitte schnell weiter.


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