Deep in my heart von Tigers-Kitten ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Deep in my heart Meine leeren Augen streifen durch das Zimmer. Es ist mein Zimmer, in meiner Wohnung, und doch… ist es mir fremd und leer und kalt… Ich bin hierher zurückgekommen, ohne mich umzusehen, ohne dich, mein Leben… Es fing an mit einem Fehler, den ich dachte nie zu machen, und nun habe ich alles verloren… „Kari, beeil dich, wir müssen den Zug erwischen, sonst schaffen wir es nicht mehr rechtzeitig nach London“, rief Kyôko. Hikari küsste ihren Freund, den Fußballer Kojiro, noch ein letztes Mal ganz zärtlich, bevor sie sich schweren Herzens von ihm losriss. Sie drehte sich noch einmal kurz um als sie schon fast im Zug war und rief ihrem Freund zu, „Pass gut auf unsere Kleinen auf!“ Damit war sie verschwunden. Kojiro schüttelte den Kopf mit einem Lächeln im Gesicht und verschwand durch die großen Schiebetüren der Bahnhofshalle. Hikari saß nervös im Zug und starrte die ganze Zeit aus dem Fenster. Yukari schaute grad zur Tür rein und reichte ihren Freundinnen eine Getränkedose. „Kari! Kari!“, sagte sie und wedelte damit vor derer Nase rum. „Ich mach mir Sorgen…“, sagte diese schließlich, worauf sie nur ein Augenrollen von ihrem Freundinnen erntete, „Wenn Kojiro nicht klar kommt und…“ „Wir wollten uns ein paar schöne Tage machen, vergessen!?“, ermahnte sie Kyô. Dabei winkte sie mit dem Stadtplan von London vor Hikari, die sofort darauf an sprang und mit einem Nicken ihre Sorgen von sich streifte. Es war alles in Ordnung. Kojiro und ihren Kleinen, bei denen es sich um zwei HamHams, zwei Mäuse und ein Hasi handelte, kamen bestens aus. Sogar zu gut, wie Kari fand. Schon oft war sie eifersüchtig gewesen, wenn Kojiro sich einmal mehr mit Serenity beschäftigte anstatt ihr Gesellschaft zu leisten. Allmählich neigte sich die Fahrt dem Ende zu und die drei Mädels erreichten die Liverpool Station. Kyô sprang als erstes aus dem noch nicht ganz haltenden Zug und rief „Ah, finally back! My lovely London!“ Yukari warf ihr darauf nur „Red-gefälligst-in-einer-verständlichen-Sprache“-Blicke zu. Doch bevor Kyô ihre Freundin noch weiter provozieren konnte, erwischte ein fliegender Koffer ihr Bein und riss sie zu Boden. Gerade als sie sich aufrappeln wollte, landete ein zweiter auf ihrem Bauch. Mit einem breiten Grinsen stieg Hikari aus, ihren Koffer in der Hand, „Ihr glaubt doch nicht, dass ich die alleine schleppe? Selbst Schuld, wenn wir die Jungs schon zu Hause lassen mussten!“ „Oh ja, ich bin mir sicher, Tsubasa, Braz und Kojiro werden sich zu helfen wissen!“, fing Kyô nun mit Kari an, die nur zu gern auf diese angehende Fiesivität anstieg. Doch diesmal unterbrach Yuki die beiden, „Wissen wir uns denn zu helfen?“ Sie schaute verwirrt auf den Plan. Ihre Freundinnen warfen nun auch einen Blick mit darauf und wussten auch nicht so Recht wo sie hin sollten. „Am besten ist wir fragen jemanden!“, schlug Kari vor und sah sich nach potentiellen Opfern um. Da die drei Mädels soweit die einzigen auf dem Gleis waren, mussten sie erst einmal in die Vorhalle gelangen. Doch schon bei ihrer Ankunft wären sie am liebsten wieder umgekehrt, denn die Engländer hetzten nur so an ihnen vorbei und trennten die drei voneinander. Hikari stieß dabei mit voller Wucht an einen blonden Typen mit einem langen schwarzen Rock und Oberteil mit Netz. Sie war sich nicht sicher ob sie weglaufen sollte. Doch dann reichte er ihr die Hand und ihre Blicke trafen sich. Für einen kurzen Moment erstarrte Kari unter dem stechenden Blick des Fremden. Seine grünen Augen durchbohrten ihren Körper. Mit einem Mal fühlte sie sich so schuldig und doch frei. Sie nahm ihre Hand aus seiner, „Thank you!“ Damit machte sie sich auf die Suche nach ihren Mädels. Mit einigen Luftsprüngen hoffte sie sie über die Menge hinweg fixieren zu können. Plötzlich legten sich zwei Hände um ihre Taille und hoben sie in die Luft. Von dort aus konnte sie Yukari und Kyôko erspähen. Das schloss diese beiden aber auch als Heber aus. Sie zappelte und stürzte auf die Person, die sich als der Blonde herausstellten. Mit schmerzverzerrtem Gesicht blickte er sie an. „It´s my pleasure to help cute girls!“, lächelte er. Hikari errötete etwas und stand dann schweigend auf. Der junge Mann hielt sie zurück, „Won´t you tell me your name? I´m Mike.“ Hikari wollte ihm nicht weiter Beachtung schenken, aber als er seinen Namen erwähnte, gefror alles in ihr. Mit zitterndem Körper drehte sie sich zu ihm um, “Mike? Sagtest du… pardon, did you just say…“ „Oh, du kannst deutsch!? Das vereinfacht die Sache.”, grinste er. Hikari musste ihre Gedanken ordnen. Klar, er hieß genauso wie ihr Bruder, aber das war auch schon die einzige Gemeinsamkeit. Es war nur der Name, der Kari einen Stich versetzt hatte. Ihre grünen Augen nahmen schon wieder einen mysteriösen Glanz an. Diesmal war sie gewillt Mike stehen zu lassen, aber nicht ohne sie ihm vorzustellen. Nachdem er nun auch ihren Namen wusste, fühlte sie sich sicherer bei ihren Mädels, die sie nun endlich erreichen konnte. „Wir haben mal ausgecheckt wo wir hin müssen. Also, dieses St. Christopher Hostel ist nicht weit, nur die Straße rechts, über die Brücke und dann links.“ Yuki sah die Fragezeichen auf den Gesichtern ihrer Freundinnen. „Let´s go!“, rief Kyô und machte sich laufbereit. Yuki gab ihr eine Kopfnuss und fügte mit einem kecken Lächeln hinzu, „Ich hatte dich gewarnt!“ Endlich kamen die drei Mädchen im Hostel an. Zu allem Überfluss hatten sie auch noch ein 6-er Zimmer. Kari lief nur grummelnd durch den Raum, „Da ist mein Freund ein Profifußballer, und dann so was… Ich kann so nicht schlafen… Ich brauch frische Luft!“, sagte sie letztendlich und entschied sich einmal um den Block zu laufen. Doch kaum war sie vor der Tür, wurde sie von hinten umarmt. Erschrocken drehte sie sich um und entdeckte Mike hinter sich. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und schon wieder fühlte sie diese Schuld in sich. Es war als würde sie Kojiro betrügen, jenen Jungen, den sie über alles liebte und in drei Monaten heiraten wollte… Doch diese eine Umarmung ließ sie in ihrer Entscheidung wanken. Ohne Zweifel liebte sie Kojiro, aber mit jeder Sekunde, die sie atmete, fühlte sie sich mehr zu Mike hingezogen. Kann eine Umarmung alles verändern? Hätte mich jemand vor ein paar Wochen gefragt, hätte ich ihm ganz sicher einen Vogel gezeigt. Nur leider ist es die Wahrheit… Ich war mir sicher mein ganzes Leben nur mit Kojiro verbringen zu wollen. Alles war perfekt und dann kam Mike und mein Märchen fällt in sich zusammen. Hikari war dabei sich in ihn zu verlieben. Ihr Herz versuchte eine Mauer dagegen zu stemmen, aber das nütze nichts, Kari konnte nicht mehr das Gefühl seiner Umarmung vergessen. Tränen bildeten sich in ihren Augen wenn sie an Kojiro dachte. Sie konnte den Schmerz in ihrem Herzen nicht ignorieren. „Möchtest du uns nicht deine neue Bekanntschaft vorstellen?“ Kyôkos Stimme riss Hikari aus ihrem Traum. Sofort schnellte ihr Kopf in die Richtung aus der diese kam, und reflexartig stieß sie sich selbst etwas von Mike weg. Kyô lehnte halb an der Tür, während Yukari mit verschränkten Armen daneben stand und Kari nur ein Kopfschütteln schenkte. Ihre Blicke wirkten enttäuscht. Sie schaffte es nicht einmal ihren Freundinnen in die Augen zu sehen. „Kari, wir machen jetzt eine Stadttour, wenn du dich von deinem neuen Freund losreißen kannst, begleite uns doch.“ Yukis Worte prallten gegen ihren Kopf und zogen sich eiskalt über Karis gesamten Körper hindurch. Zaghaft und kaum merklich nickte sie und begab sich zu ihren Mädels. Als sie es endlich in den Bus geschafft hatten, herrschte dort ein betroffenes Schweigen. „Macht mir Vorwürfe, schreit mich an, sagt mir wie schlimm es ist was ich Kojiro antue, aber bitte schweigt nicht! Ich kann es nicht haben wenn ihr mir böse seid… Nicht ihr!“, schluchzte Kari. Ihre Freundinnen sahen sich an und schwiegen weiterhin. Keine von ihnen wusste etwas zu sagen. Wenn ich an diese Tour zurückdenke, kommen mir immer noch die Tränen. Ich habe mich nicht mehr wie ein Mensch gefühlt, sondern eher wie ein… Ding. Ein kaltes, hartes Ding… Wohl eher ein Stein... Die Tour wurde beendet mit einem Besuch auf der Tower Bridge. Das sollte meine Chance sein das alles zu beenden. Die Schuldgefühle, einfach alles. Ich stehe also auf dem Verbindungsdach und möchte springen, als ich meinen Namen höre… „Hikari!“ Das Mädchen schaute sich vorsichtig um, sich sicher, dass es nur träumte. Doch da stand er, ihr Kojiro. Durch die vielen Tränen sah sie seine Gestalt nur verschwommen, aber auch unter tausenden konnte Hikari ihren Kojiro erkennen. Langsam ging sie auf ihn zu und ließ sich weinend in seinen Armen nieder. Sie gleitete mit ihm zu Boden und dort saßen sie dann eine Weile. Yukari und Kyôko sahen ihnen mit gebührendem Abstand zu. „Wir sollten sie allein lassen, anscheinend gibt es da was zu klären!“, schlug Braz vor, der seinen Arm um Kyô gelegt hatte. Tsubasa, der Kojiro und Braz begleitet hatte, nahm Yuki an die Hand, und zu viert verließen sie die Plattform. Kojiro fragte Hikari nicht nach den Gründen für ihr Verhalten, er merkte, dass es sie nur bedrückte es ihm nicht zu sagen. „Lass uns etwas unternehmen. Hier in der Nähe soll doch dieses Wachsteil sein… Wie hieß das noch?“, fragte Kojiro und stellte sich dumm. Hikari zwang er damit ein Lächeln ab, „Madame Tussaud´s… Allerdings ist das von hier noch ziemlich weit!“ „Na dann kann ich ja doch noch trainieren!“ Hikari musste laut lachen. Am Abend saß Hikari mit Kojiro, ihren Freundinnen und deren Boyfriends in einem Restaurant. Sie lachten und redeten als wäre nichts geschehen, als Mike an ihrem Tisch vorbeiläuft. Es war nur ein kurzer Moment und auch nur ein kleines Lächeln seinerseits, und Hikari bekam Gänsehaut. Kojiro nahm ihre Hand und schaute sich um, was diese Wandlung in seiner Freundin hätte ausgelöst haben können. Er entdeckte nichts. Kari stand einfach auf und verließ das Restaurant. Kojiro zögerte keine Sekunde und folgte ihr. Hikari stand an die Wand neben der Eingangstür gelehnt und starrte in den Himmel. Ohne Kojiro anzusehen, sprach sie, als sie seine Anwesenheit bemerkte, „Bist du sicher, dass du mich heiraten möchtest?“ Kojiro ergriff ihre Hand, „Das bin ich. Aber wie steht es mit dir?“ Hikari blickte in seine wilden, schönen schwarzen Augen und Tränen rannen ihr übers Gesicht. Er drückte sie etwas gegen die Wand. „Ich liebe dich!“ flüsterte er in ihr Ohr und küsste ihre Stirn. Seine Verlobte hielt ihn zurück, als er sie wieder sich selbst überlassen wollte. Ihre Arme schlangen sich um seinen Oberkörper, „Ich liebe dich auch, sehr sogar! Natürlich möchte ich dich heiraten – immer noch!“ Beide küssten sich leidenschaftlich. Kojiro musste schon den nächsten Tag abreisen. Die Tiere waren allein und sein Training hatte er auch ohne jemandem etwas zu sagen abgebrochen. Hikari verspürte nur noch die Liebe von ihrem Fußballer in sich. Sie freute sich schon ihn in zwei Tagen wieder in die Arme schließen zu können. Doch gleichzeitig passierte auch etwas mit ihr. Gefühle von denen sie nicht wusste, dass sie sie hatte. Es geschah wenige Stunden vor ihrer Abreise. Kyô, Yuki und Hikari hatten beschlossen noch in den London Dungeon zu gehen. Naja, es waren eher Kyô und Kari. Yuki mochte keine Gruselkabinette, wurde aber eher von den anderen beiden überredet. Sie streiften durch das Kabinett, als Kari von hinten gepackt wird und sich auf einmal in den Armen von Mike wieder fand. Yuki und Kyô bemerkten durch die Dunkelheit nichts vom Verschwinden ihrer Freundin. Kari erkannte sofort die Augen des Jungen. Sie schreckte sofort hoch und war im Begriff zu gehen, als er sie zurückzog und küsste. Kari konnte sich nicht losreißen. Ihr Herz wehrte sich nicht dagegen, aber trotzdem weinte es. Tränen kamen ihr. Sie schubste Mike von sich weg und beeilte sich den Dungeon zu verlassen. „So gruselig war es doch gar nicht!“, ärgerte sie Kyô noch, nachdem Hikari weinend an ihnen vorbei zum Ausgang gerannt war. Auf der ganzen Rückfahrt sprach sie nicht ein Wort. Nur ein leerer Blick zeigte, dass es dieses Mädchen noch gab – oder auch nicht. Am Bahnhof verabschiedete sie sich von ihren Freundinnen. „Bist du sicher, dass wir dich nicht doch begleiten sollten?“, fragte Yukari unsicher. Kari schüttelte den Kopf und machte sich auf den Weg nach Hause. Dort angekommen, öffnete ihr Kojiro die Tür, noch ehe sie den Schlüssel aus der Tasche holen konnte. Er nahm sie auf den Arm und trug sie zum Sofa, wo er sie sanft absetzte. Er selbst platzierte sich vor sie und lächelte sie glücklich an. „Was soll das?“, fragte Hikari monoton. Kojiro versuchte diesen Unterton zu ignorieren, „Ich übe schon für die Hochzeit!“ „Ach die…“, kam es nur gleichgültig von Kari. Kojiro wollte gerade etwas erwidern als er seine Geliebte gleichmäßig atmen hörte. Sie war eingeschlafen. Er trug sie zum Bett und deckte sie vorsichtig zu, bevor er sich neben sie legte und den Blick nicht von ihr wendete während er mit ihren Haaren spielte. Irgendwann schlief er doch ein. Hikari schlug panisch die Augen auf und schaute sich panisch um. Kojiro lag neben ihr und sah so gut aus, dass es ihr das Herz zerriss, dass sie ihn so verletzen würde. Sie beugte sich über ihn und küsste sein Gesicht – immer wieder. Kojiro wachte lächelnd auf und erwiderte ihre Küsse. Er merkte, dass mit Hikari etwas nicht stimmte und brach ab. „Süße, was hast du? Du bist komisch seit du wieder da bist… Ist etwas passiert?“, wollte Kojiro wissen. Hikari zögerte. Sie vergrub das Gesicht in den Händen, „Ich glaube, ich habe mich verliebt…“ Kojiro stand auf und zog sich wieder an. Bevor er das Zimmer verließ, wollte er noch sicher gehen, dass er alles richtig verstanden hatte, „Damit meinst du nicht mich, oder?“ „Kojiro, ich liebe dich! Ich weiß nicht was der andere für mich ist, aber an dich kommt er nicht ran.“ Kojiro ging. Ich war allein. Schon als Kojiro durch die Tür schritt merkte ich für wen sich mein Herz entschieden hatte – für Kojiro! Ich hatte nicht die Kraft und den Mut ihm zu folgen. Bemitleidenswert… Hier sitze ich nun und warte bis es besser wird. Aber wird es das wirklich. Langsam erhebe ich mich aus dem Bett und schreite auf das Fenster zu. Ich schaue nach unten, bereit den Flug zu wagen. Ich stehe im offenen Rahmen und denke noch einmal an die schönen Zeiten mit Kojiro. Ich bin bereit diese Erinnerung als Letzte mit mir zu nehmen. Ich schließe die Augen und wage den Schritt. Doch etwas versetzt mir einen Stoß und ich werde zurück in die Wohnung gestupst. Neben mir liegt ein Fußball. Ich rapple mich hoch und laufe zurück zum Fenster. Unten steht Kojiro. Erst jetzt sehe ich, dass auf dem Ball etwas steht, „MARRY ME“. Erleichtert atme ich auf. Ich laufe so schnell ich kann nach unten und kuschle mich in Kojiros Arme. „Du hast mich sehr verletzt, aber ich liebe dich zu sehr um dich aufzugeben!“, sagt Kojiro. „Es tut mir so Leid! Ich liebe nur dich, das weiß ich nun mehr denn je!“ Wir küssen uns. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ timecode: 17.11.06 21.42 Meine kleine Deprigeschichte spiegelt zu einem Teil mein derzeitiges Gefühlsleben wieder. Ich musste das schreiben um meinen Liebeskummer abzubauen. Anscheinend funktioniert das nicht so ganz wie ich mir das gedacht habe. Vielleicht kommt noch ein Remake. *g* Scherz! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)