A finaly mysterium von abgemeldet (an eternal life) ================================================================================ Kapitel 4: Zweifel ------------------ Etwas unsicher landete ich in der Nähe von Neko-chans und Tsuki-chans WG. Die nassen Blätter quitschten unter meinen Schuhen während ich meinen Weg fortsetzte. In der Jigoku-Straße bog ich schließlich links ab und gelangte so zu meinem Ziel. Ich drückte die Klingel, doch niemand öffnete die Tür. Ich klingelte noch einmal- vergeblich. Waren sie etwa ohne mich losgegangen? Nein, das glaubte ich nicht. Ein letztes mal drückte ich die Klingel- keine Reaktion. Verdammt! Was war mit den beiden los?! Ich beschloss zur Schule zu gehen und dort nach ihnen zu suchen. Ich kam grade noch rechtzeitig zum Schulbeginn, denn als ich die Klasse betrat kam auch schon der Lehrer die Treppe raufgetrampelt. Neko und Tsuki saßen auf ihren Plätzen und unterhielten sich; anscheinend hatten sie mich nicht bemerkt. Ich schmiss meine Sachen auf den Tisch und ordnete diese. Die meisten waren schon aufgestanden, nur Jan und Kira hatten davon wohl noch nichts mitbekommen. Darauf meinte unser Engrisch-sensei den beiden noch vor Unterrichtsbeginn eine Strafarbeit aufhalsen zu müssen, was sich allerdings verzögerte. "Open your books on page 24!", sagte unser Sensei mit ernster Stimme. Ich hörte nur noch halb zu, denn etwas anderes interissierte mich momentan viel mehr. Ich fragte, ob ich aufs Klo gehen könnte und eilte aus dem Klassenraum. Nachdem ich den langen weißen Schulflur durchquert hatte, entdeckte ich eine schwarze Gestalt. Sie drehte sich zu mir um und sagte in einer Sprache, die nur Vampire kannten: "Armand-sama wünscht dich zu sehen. Jetzt." "Aber ich kann hier nicht so einfach weg!", antwortete ich in derselben Sprache. "Dann lass dir was einfallen! Aber beeil dich." "Juniko, was will Armand von mir?!" Ich hatte Mühe diesen Namen halbwegs normal auszusprechen. Innerlich kochte ich vor Wut und Hass. Ich spührte, wie mir die Tränen in die Augen schossen, doch ich konnte sie noch zurückhalten. Meine Hände hatten sich zu Fäusten geballt, ohne dass ich es gemerkt hatte. Als ich sie wieder öffnete, sah ich gerötete Abdrücke von Fingernägeln. "Er will etwas wegen deinem Plan mit dir besprechen." "Heute? Jetzt??" "Ja." Mein Magen verkrampfte sich und mir wurde schlecht, jedoch unterdrückte ich dieses Gefühl so gut es nur irgendwie ging. Ich drehte mich ruckartig um und ging schnellen Schrittes in Richtung Klassenraum. Vor der Tür blieb ich stehen; ich konnte die heißen Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich sank auf den kalten Boden, hatte keine Kraft mehr zum Stehen. Meine Tränen fielen zu Boden, so wie die ersten Regentropfen im Frühling, doch meine Tränen waren bitter und voller Schmerz und Hass; sie hätten jede Blume verdürren lassen, anstatt ihnen zu neuem Leben zu verhelfen. Ich zog meine Knie näher an meinen Körper und weinte stumme Tränen. Niemand würde sie jemals sehen! Niemand... Ein leichter Windhauch trocknete meine bereits versiegten Tränen, fast als wäre... Nein! Das kann nicht sein! Ich presste meine Hände auf die Ohren, wollte nichts mehr hören. Genauso schloss ich meine Augen, auch sehen wollte ich nichts mehr! Ich hatte genug von dieser Welt voller Zweifel und Lügen!! Und ich fiel...in ein tiefes schwarzes Loch...das offenbar kein Ende fand....und fiel immer weiter..... Kleine Lichter erschienen um mich herum...Kerzen, die nacheinander erloschen...bis es wieder dunkel war...dann ein harter Aufprall. Ein Schrei durchbrach die friedliche Stille, die bis vor wenigen Sekunden noch in der Schule herrschte und ich brauchte einige Zeit um zu begreifen, dass es mein Schrei gewesen war. Dann wieder Totenstille...eine Tür wurde aufgerissen...aber ich nahm alles nur noch gedämpft war... Erst als mich jemand schüttelte und meinen Namen rief kam ich wieder halbwegs zu mir. Es war Neko. Sie kniete vor mir und sah mich schon fast panisch an. Tsuki und der Rest der Klasse stand hinter ihr. Ihre Blicke verfolgten mich mit jedem neuen Herzschlag. Ich reagierte nicht auf Nekos Fragen, konnte keine einzige beantworten; wozu auch? Sie hätte es ja sowieso nicht verstanden! Oder doch? Nein, wahrscheinlich nicht... Also hüllte ich mich in Schweigen. Mein Blick muss dem einer Leiche ähnlich gewesen sein, denn einige traten erschrocken zurück, vielleicht hatten sie gedacht ich wäre tot..vielleicht. Viel hätte eh nicht mehr gefehlt. Ich fühlte mich wie eine leere Hülle; ohne Emotionen. "AIRIIN!!!" Nekos verzweifelte Schreie hallten in meinem Kopf wieder...und immer wieder. Sie trieben mich fast bis zum Wahnsinn! "Hör auf.", sagte ich so leise, dass ich es nicht mal selbst hören konnte. Seltsamerweise ließ Neko von mir ab. Spührte sie, was ich gesagt hatte? Sie drehte sich zu den anderen um und befahl ihnen wieder in die Klasse zu gehen, sogar unser Lehrer hörte auf sie. Worte hämmerten in meinem Kopf, brachten ihn fast zum explodieren. Neko kniete sich wieder zu mir runter und sah mir in die Augen, doch ihr gewährte ihr keinen Einblick in meine Seele. Dann geschah etwas, womit ich nicht gerechnet hatte: Sie umarmte mich. Sie sagte nichts, sondern blieb einfach sitzen und wartete. Dann hörte ich einen Satzt, der mich noch mehr überraschte: "Du bist nicht allein, wir sind bei dir." und ich erwiderte: "Arigatou." Neko ließ mich los und stand auf. Ich dachte, sie würde wieder gehen und mich allein lassen, doch sie reichte mir eine Hand. Ich ergriff diese nach kurzem Zögern, da ich dachte, sie würde mich wieder fallen lassen, damit der Schmerz und die Enttäuschung noch größer werden würden, aber sie half mir hoch, hielt mich fest. Wir gingen nach draußen und setzten uns auf eine Bank. Vom ersten Stock aus hörte ich das Geschrei unserer Klasse und ich musste leicht lächeln. "Was ist?", fragte Neko leicht verwirrt und sah mich fragend an. "Du hast recht. Ich bin nicht allein! Aber ich muss mich jetzt meinen Ängsten stellen, um meine Familie zu rächen und der Zukunft eine Chance zu geben! Das bin ich euch schuldig.." Ich verbeugte mich und sagte: "Gomen ne, Neko-chan." Mit diesen Worten telepatierte ich mich nach Paris, doch Nekos fragenden und besorgten Blick konnte ich so schnell nicht vergessen. Ich eilte die langen Gänge entlang und durchquerte mehrere kleinere Hallen, bis ich schließlich an einem großen Tor angelangte. Zwei Wachen standen davor. Sie fragten ob ich eine Erlaubnis hätte, Armand zu stören. Ich sagte, er habe mich wegen meines Planes ein Reich für Vampire zu erschaffen hergebeten. Sie ließen mich ohne weitere Fragen das Tor passieren und schlossen es hinter mir wieder. "Ah, Airiin-san. Ich hoffe es geht dir gut! Also..eh..setz dich doch bitte.", begrüßte er mich mit einem schiefen Lächeln. Ich erwiederte nichts auf seine Aussage und ging auf ihn zu, den Blick gen Boden gerichtet. Meine Schritte hallten von den steinernen Wänden wieder. Lange Schatten bildeten sich auf dem Boden im Licht der vielen Fackeln. Ich beschleunigte meine Schritte etwas und stand im Bruchteil einer Sekunde direkt vor ihm. Meinen Blick noch immer gesenkt, zog ich blitzschnell ein Schwert hervor und verletzte Armand am Arm. Erschrocken wich er zurück. "Wa-!?!" "Verräter." Dieses Wort floß kalt und emotionslos über meine Lippen; fast hätte ich mich selbst vor der Kälte meiner Stimme erschreckt. Ich erkannte mich nicht mehr wieder, aber das war in dem Moment auch gut so. "Wo..woher....?!" "Woher ich das weiss? Nun, war ich nicht auch anwesend, als du meinen Vater kaltblütig und ohne mit der Wimper zu zucken umbrachtest!?" Wieder holte ich aus und verwundete Armand am Bein. "Das- das kann doch.." Seine Augen weiteten sich plötzlich vor Entsetzen, jedoch wandelte sich sein Blick schnell in Hass um. "Du..DU WIRST MICH NIEMALS BESIEGEN!!!!!!!!!! Es stimmt: ICH habe damals die Vampire hintergangen, mich mit Werwölfen verbunden und deine Eltern umgebracht, aber sie hatten es nicht anders verdient!!! ICH sollte eigentlich von Anfang an der Herrscher über alle Vampire sein!!! Nicht dein Vater!!!!! ICH!!!!!" Mit wütendem Geschrei stürzte er sich auf mich und stach mit seinem Dolch in meinen Bauch. Das Blut spritzte mir aus dem Mund und ich wich schell aus, um nicht noch einmal getroffen zu werden. "Dann", keuchte ich mit einem zusammengekniffenen Auge, während ich mit einer Hand die Wunde abdeckte, damit nicht zuviel Blut auf den kalten Steinboden tropfte, "war mein Vater also der Herrscher über alle Vampire?" "Ja, aber diese Ehre gehört jetzt MIR!!!", schrie Armand schon fast hysterisch. Ich schloss die Augen, denn ich konnte seine Bewegungen nicht verfolgen, sie waren einfach viel zu schnell. Ich hörte das Rascheln seines Mantels, wich aus und traf ihn mit meinem Schwert in den Rücken. Armand schrie wie am Spieß und ich stellte mich neben ihn. Er lag vor mir am Boden. Hilflos. So verletzlich. Und dennoch nichts weiter als ein Verräter und Mörder. Jedoch brachte ich ihn nicht sofort um. Die Wachen, die von draußen wohl das Geschrei gehört hatten, kamen hineingestürmt und richteten ihre Waffen auf mich. Ich befahl ihnen sämmtliche Vampire unverzüglich zusammenzurufen. Sie befolgten meine Anweisung sofort und eine halbe Stunde später waren alle Vampire in Paris versammelt. Ich hörte das Geschrei von draußen und wie einige um eine Aufklärung dieses Spektakels baten. Ich schleppte Armand auf einen der vielen Balkone und bat um Ruhe. Ich setzte Armand ein Messer an die Kehle und sagte so laut, dass es alle hören konnten: Armand ist kein Herrscher, sondern ein Verräter! Er verband sich mit unseren Feinden, den Werwölfen, um die Vampire zu hintergehen, was er auch schaffte. Er brachte meine Eltern und viele andere Vampire um, nur um an die Macht zu kommen. Seht, wohin ihn seine Macht nun getrieben hat! Armand, willst du diese Anschuldigungen leugnen!?" Und Armand antwortete: Nein! Ich habe die Vampire hintergangen und alles getan was du grade so schön vorgetragen hast, Prinzesschen, aber sie hatten es nicht anders verdient!!!" Höhnisches Gelächter Seitens Armands brach aus und viele Vampire forderten seinen sofortigen Tod. Ich sah runter in die Menge der Vampire und sah Mana, Shimei, Shikyo und Gackt ratlos dastehen. Közi, Yu~ki und Juka forderten seinen Tod. Vater, wie hättest du an meiner Stelle entschieden? Hättest du ihn umgebracht? Laute Rufe drangen an mein Ohr, ich solle ihn sofort umbringen. Ich konnte keinen Widerspruch heraushören. Sollte ich ihn wirklich umbringen? Wäre das der richtige Weg? Die Vampire wurden immer ungeduldiger. Und so verkündete ich mein Urteil: Armand wird auf ewig verbannt! Er darf nie wieder in die Welt der Vampire zurückkehren! Zudem darf er nicht mehr als einen Menschen pro Monat umbringen! Er wird seinem Schicksal überlassen... Sollte er zurückkehren, droht ihm der schmerzhafte Tod durch Verbrennen!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)