It's a matter of life and death... II von Deco (Japan. Mein Sommermärchen.) ================================================================================ Kapitel 6: 6. Matsuyama – Big Osaka, tschüß Gruppenphase, hallo K.O.-Runde! --------------------------------------------------------------------------- 6. Matsuyama – Big Osaka, tschüß Gruppenphase, hallo K.O.-Runde! 14.06.2006 – Big Osaka besiegt SV Honshu! Nun kam die zweite Auswechselung für uns, die Gegner wechselten gleich alle drei auf einmal aus. Bei uns kam Hidetoshi Kurtkowsky für Koji Steinschweiger. Und wieder nutzten wir den neuen Mann für unsere Angriffsversuche, doch wieder dieser verdammte Torhüter! Und es ging weiter, bis zur 83. blieb es so, dann kam der Joker in die Partie. Unerwarteterweise war es weder Heiji noch ich, der ausgewechselt wurde, sondern Tomate, der schon Gelb sah und wir nutzen diese Auswechselung um den Gegner ein bisschen zu überrumpeln, wir formatierten uns neu, was unser Trainer mit Applaus begrüßte. Wir spielten jetzt mit einer 4-3-3-Formation, die Abwehr bildeten weiterhin Yoshikatsu, Kouki, Kenta und Haruki, im Mittelfeld spielten Souta, Conan und Hidetoshi und im Angriff spielte rechts jetzt der Joker Shunsuke Takayama, links Heiji und ich als Mittelstürmer. So konnten wir die Abwehr gut verwirren, inzwischen war es die 89. Minute und es war Kenta der Gelb sah. Dann kam Haruki Schmidt mit nach vorne, er flankte den Ball in den Strafraum, wo ich zur Stelle war und ihn köpfte – Latte! Und auch Hidetoshi, der im Strafraum war, trat den Ball an die Latte. Da kam Shunsuke, doch bevor er zum Abschluss kam, stolperte er über einen gestürzten Abwehrspieler und der Ball rollte zu Hidetoshi, der wollte zu Heiji passen, aber der ließ zu Yoshikatsu durch und der schoss – Tor! Der Linienrichter riss die Fahne hoch, Abseits. „SO EIN MIST, ABER AUCH!“, dachte ich mir. Dann ging es weiter, der Torwart der Honshu machte einen langen Abstoß, der Ball flog in unsere Abwehr, Haruki passt den Ball zu Hidetoshi, der rannte nicht los, sondern passte den Ball weiter. Und so ging es weiter, bis zur 93. Minute, die 3. von 5 Minuten Nachspielzeit. Jetzt kam der Pass zu Souta Henry, welcher den Ball locker nach vorne flankte – zu Yoshikatsu! Der war nämlich aufgerückt und stürmte los, dann kam die Flanke und der Ball sprang knallhart in den Strafraum und Shunsuke rutschte gegen den Ball, jetzt aber Tor, TOR DURCH SHUNSUKE TAKAYAMA, VORBEREITET DURCH YOSHIKATSU OJIDOTOR, DIE BEIDEN JOKER HATTEN DAS SPIEL ENTSCHIEDEN UND DAS WAR HOCHVERDIENT! 19.06.2006 – Flugzeug nach Matsuyama Prinzipiell hatten wir nichts mehr zu verlieren, wir standen durch den Lastminute-Treffer. Es war eine traumhafte Erinnerung an das letzte Spiel, doch das neue stand bevor. Wir waren bereits im Flieger nach Matsuyama, wo wir am nächsten Tag nur noch um die Platzierung in der Gruppe spielen sollten. Außerdem konnten wir noch nach dem Spiel, dass zeitgleich mit dem Endspiel in Gruppe B abgepfiffen werden sollte, erfahren, gegen wen wir spielen sollten im Achtelfinale. Kurz vor der Landung hisste der Co-Pilot eine Osaka-Flagge und wedelte mit ihr aus dem Fenster heraus. Und wir kamen an. Wir verabschiedeten uns kurz brav von den Piloten, schnappten unsere Taschen, auf denen überings unsere Trikotnummern standen, und Rucksäcke und gingen zu unserem Bus, den der Busfahrer extra nach Matsuyama fuhr. Wir stiegen ein, grüßten unseren Busfahrer und ließen uns auf unseren Plätzen nieder, Gerald gab unserem Busfahrer noch eine CD, die er sofort anmachte. „WAS WIR ALLEINE NICHT SCHAFFEN, DASS SCHAFFEN WIR DANN ZUSAMMEN!“, sagen alle laut mit. Der Bus fuhr los zum Stadion. Auf dem Weg überprüften wir noch mal die Taschen, ob wir alles dabei hatten. Es dauerte nicht lang bis wir da waren. Natürlich gingen wir sofort in die Stadionkatakomben und in unsere Umkleidekabine. Wie immer ließen wir uns auf unseren Plätzen nieder und lauschten der Ansprache von Professor Agasa: „Es geht um nix mehr. Wir sind in der K.O.-Runde und das als Gruppenerster, des kann uns keiner mehr nehmen. Aber bevor wir jetzt die K.O.-Spiele bestreiten, da hauen wir denen noch eins auf die Fresse. Das lassen wir uns jetzt von niemandem mehr nehmen und erst recht nicht von Matsuyama. Also, los geht’s.“ Recht zügig zogen wir uns schnell unsere Spielbekleidung an, wie es immer war umwickelte ich meine Handgelenke mit Tapeverband und krempelte meine Stutzen ein Stück runter. Ich schnürrte meine Schuhe zu und ging als erster auf den Gang. Ich strich mein Trikot glatt und grüßte einen Gegenspieler kurz mit einer netten Geste und einem Handschlag. Dann kamen die anderen Spieler aufs Feld. Bis jetzt zum fünften Mal gingen wir auf das Spielfeld und reihten uns auf. Neben uns reihten sich die kleinen, putzigen Kinder, die wir aufs Spielfeld führten. Wir stellten uns in einer Reihe auf und begannen lautstark zu singen: kimi ga yo wa chi-yo ni yachi-yo ni nisazare ishi no iwao to narite koke no musu made Jetzt ging der Spaß los, der gegnerische Spielführer und ich diskutieren über die Seitenvergabe und dann stellten wir uns auf. Wir spielten von links nach rechts und hatten Anstoß. Für Tom, der im letzten Spiel gelb sah, spielte nun Hidetoshi Kurtkowsky, anstelle von Kenta ist Jiyzou Hutt aufgestellt. Und das Spiel wurde angepfiffen. Heiji brachte die Partie in Gang indem er den Ball zu mir anstieß. Ich nutze die Rückpassvariante und spielte einen Pass auf Souta Henry, dieser nahm den Weg über den Flügel und wollte flanken, doch bereits in diesen frühen Minuten landete der Ball im Aus. Und Kouki Fring rückte mit auf – Eckball von der rechten Seite, Souta schoss ihn. Er passte den Ball quer in den Strafraum, dort spielte Kouki Fring einen Pass, stolperte und fiel zu Boden. Der Ball rollte rüber, niemand stand da – doch Koji Steinschweiger kam angelaufen und spielte den Ball elegant durch die Beine eines gegnerischen Innenverteidigers. – zu mir, ich nahm ihn an, brachte ihn kurz unter Kontrolle und schoss ihn ins Netz. Tor in der vierten Minute. Ich ließ alles aus mir raus, in dem ich glücklich aufschrie. Endlich habe ich wieder getroffen seit diesem Nervenkrimi gegen den SV Honshu. Alle kamen auf mich zu gestürmt und sprangen mich an. Ich konnte nur grinsen, fröhlich gab ich allen die Hände. Während Kouki Fring mir die Haare durchstrubbelte und zurück auf seine Position ging, drehte ich mich um und sah Heiji an. Dieser grinste. Ich erwiderte sein Grinsen, zuckte mit den Schultern und drückte ihn freundschaftlich an mich. Ich legte den Arm um ihn, er ihn um mich und wir gingen zurück zur Mittellinie. Es ging weiter. Nach dieser Szene kam allerdings nicht mehr viel. Bis auf einen Pfostenkracher und einer anschließender Rangelei zwischen Torwart und Heiji, geschah nichts. Heiji erhielt eine gelbe Karte weil er sich nach einem Schubsen des Torwartes im Strafraum fallen ließ, der Torwart wegen dieses Schubsers. Es waren noch fünf Minuten zu spielen, der Torwart schoss den Ball weit ins Mittelfeld, wo ihn sich Koji eroberte. Im Doppelpass mit Conan schickte er Hidetoshi, dieser lupfte den Ball genial über die gegnerische Abwehr, ich starte, drängelte an einem Spieler vorbei, eroberte den Ball, umtänzelte den Torwart und knallte den Ball unter die Latte ins Tor. 2:0, viertes Tor für mich – jetzt will ich aber wenigstens den goldenen Schuh für den besten Torschützen. Nach nur einer Minute Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Helmut Koch aus Deutschland das Spiel ab. Zur Pause ging es in die Kabine wo sich die meisten von uns neue Trikots anzogen, was tranken, sich frisch machten und der Rede von Professor Agasa, die aus drei Wörtern bestand lauschten. („Bloß – weiter – so.“) Hayato gab Koji ‚Steini’, wie er liebevoll genannt wurde, eine kurze taktische Anweisung, er solle raus und dann wieder rein laufen um sich anzubieten, was für mich in dem Moment komisch klang, aber sehr logisch war. Ich entschloss mich, noch kurz einmal auf die Toilette zu gehen. Und dann ging es zurück aufs Spielfeld. Der Gegner bekam den Anstoß. Und es ging rasant los, schnell griffen wir an. Und es kam zur ersten Torchance dieser Halbzeit, der Torwart rannte zu weit aus dem Tor Heiji schoss aus etwa 16 Metern am leeren Tor vorbei. Er ließ sich auf den Boden fallen und fuhr sich mit den Händen durch die Haare. Er litt sehr drunter, dass er noch kein Tor geschossen hatte – und auch ich. Ich wollte ihm unbedingt ein Tor auflegen. Jetzt waren unsere Gegner dran mit einer Torchance, Freistoß. Es übernahm der rechte Außenverteidiger und „der Lars de la Fuß“. Er schoss aus gut 17 Metern den Ball mit Links. Unser Torwart musste sich auf einem anderen Spieler stützen um den Ball auf der Luft zu fischen – und darüber beschwerte sich der Spieler! Doch der Schiedsrichter sagte nichts gesehen zu haben und beriet sich mit seinen Linienrichtern. Doch sie entschieden sich auf weiterspielen. Es war die 57. Minute, eben war Gerald Aoyama eingewechselt wurden, für ihn ging Souta vom Platz. Ich eroberte den Ball in letzter Sekunde im eigenen Strafraum, ansonsten wäre es ein sicheres Tor gewesen. Und ich starte los. Wie Slalomstangen umdribbelte ich einen Spieler nachdem anderen, schoss den Ball in die Luft, kickte ihn bevor er auf den Boden fiel und der Gegner ihn eroberte zur Seite und lief am Spieler vorbei. Der Ball fiel auf den Boden, ich nahm ihn wieder und tänzelte mich durch den Strafraum. Ich war nur auf den Torwart gerichtet, nach meinem langen Solo hätte ich ihn eigentlich zum Hattrick einlochen müssen, doch ohne mich umzudrehen spielte ich ihn mit der Hacke hinter mich, dort lauerte Heiji nämlich und haute ihn an mir und dem gegnerischen Torhüter vorbei. Er ballte die Fäuste, riss sie in die Luft und rannte los, bei der Eckfahne rutschte er auf den Boden und schrie fröhlich auf. Zu ihm gerannt kam Gerald, genannt DJ Aoya, sprang über ihn und bejubelt ihn fröhlich, in dem er ihn anschrie vor Freude und durchschüttelte. Weiter geschah leider nichts mehr, zwischen durch kamen Takashi für Hidetoshi und Shunsuke für mich, die Spielführerbinde gab ich an meinen Stellvertreter Koji. Koji und ich waren gute Freunde, wie Poldi und Schweini. Ich streckte mich und ließ mich auf die Bank fallen. Es waren noch 15 Minuten zu spielen, ich ließ mich zwischen Souta Henry und Jens Schumacher fallen und legte die Arme hinter die Stühle der Beiden. Von der Bank aus zuzusehen war was anderes, aber spielen war mir viel lieber. Dankend nahm ich eine Flasche von Ronaldo entgegen und trank einen Schluck. Ich strich meine nassen Haare nach hinten und sah dem Spiel zu. Bis auf haufenweise Pässe zurück ins Mittelfeld und Zweikämpfe geschah nichts. Und dann nahm der Schiri die Pfeife in den Mund und beendete das Spiel – wir waren als Gruppenerster in die nächste Runde gerutscht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)