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Pain of Hell & Heavens Cure

- I can not change what I am -
von

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Chapter 1

Chapter 1
 


 

Worte, mit schwarzer Tinte auf Pergament geschrieben, sind nichts als Utopie, und ich als Schriftsteller weiß das nur allzu gut. Die Aussprache verändert sich; die Bedeutung unterliegt Wandlungen; nichts übersteht unversehrt das Toben blinder Zeit.

Also, warum schreibe ich dies? Warum betreibe ich diese Narretei? Dies ist nicht das erste Mal, dass ich ihre verdammte Geschichte erzähle. Ich habe schon oft über sie geschrieben, in vielen Verkörperungen. Einmal jungfräulich zu ihrer Ehre. Ein anderes Mal böse, ohne Seele und Gewissen. Ich habe sie als Posenreißerin, als Prophetin, als Gauklerin, als Erlöserin, als Heldin, als Schurkin und als Verrückte dargestellt. Aber in Wirklichkeit war sie all dies und nichts davon. Sie war einfach ein Mädchen.

Und zum ersten Mal werde ich jetzt ihre wahre Geschichte erzählen. Eine Wahrheit, die mich – wenn ich Glück habe – letztendlich zerstören wird. Ich erinnere mich noch gut an ihr Versprechen, so als ob nur ein Herzschlag vergangen wäre: „Fluch oder Segen, Menschensohn? Mach damit was du willst. Aber wenn der Lauf der Jahre zu schwer auf dir lastet, erzähl meine Geschichte...Erzähl meine wahre Geschichte, dann wirst du dein Ende finden.“

Aber kann ich das? Es ist viel Zeit vergangen.

Tausende Zungen, einschließlich der meinen, haben mit jeder Wiedergabe der Geschichte die Ereignisse verzerrt, sie in jeder Einzelheit, mit jedem Wort verdreht, und jeder Erzähler hat seinen Lieblingsteil ausgeschmückt. So wie hungernde Köter sich um einen Fleischknochen balgen, zerren wir an ihrer Substanz, ziehen sie durch den Dreck, beschmutzen sie mit Speichel und Blut, bis nichts mehr übrig bleibt als ein zerfetzter Rest des Ursprünglichen.

Während ich die Tinte zu Papier bringe, zittert mir die Hand. Ich sitze in diesem gemieteten Raum und kritzle jedes Wort mit schmerzendem Handgelenk nieder. Um mich herum türmen sich Haufen von zerknittertem Papier und staubigen Büchern, Einzelteile des Puzzles. Während ich die Feder in der Schwebe halte, erinnere ich mich an ihre letzten Worte – jedes davon ein Messer, das eine gezackte Wunde reißt. Ihr süßes Gesicht, der Feuerschein auf ihrem wunderschönen weißen Haar, der blaue Fleck unter dem rechten Auge, die blutige Lippe, die sie immer wieder mit der Zunge berührt, während sie um die letzten Worte an mich ringt...Und ich erinnere mich an die Verzweiflung in ihren Augen, als ich über sie lachte. Verdammt sollen ihre Augen sein!

Aber das war später, viel später. Um das Ende zu verstehen muss man den Anfangen kennen. Und um den Anfang zu verstehen, muss man die Vergangenheit verstehen.

Ich will es Ihnen zeigen, wenn ich es finden kann: ein Pergament, das von jener Nacht im Tal der Sterne an sich erzählt. Die Folgern werden später mal ein Mädchen und ihre Welt zerstören.

Ach, hier ist es:

Chapter 2 - Midnight in the Valley of Stars

Midnight in the Valley of Stars
 

Trommeln schlugen die Stille des winterlichen Tals zurück, Schnee färbte die Landschaft silbern. Ein Falke schrie seine Empörung über die Störung seines nächtlichen Ruhe hinaus.

Malenda stützte die Fingerknöchel auf den bröckeligen Fenstersims und reckte den Hals zum Fenster hinaus. Der Talboden war gespickt von Feuern der Krieger, die immer noch die Regeln des Himmels befolgten.

‚So wenige Lagerfeuer’, dachte sie.

Sie sah zu, wie die schwarzen Schatten um den Feuerschein herumhasteten und sich bewaffneten. Auch sie kannten die Bedeutung der Trommeln. Die nächste Brise trug Fetzen von gebrüllten Befehlen und den Geruch von geölten Waffen mit sich. Rauch von den Feuern stieg zum Himmel auf und trug die Gebete der Soldaten in die Höhe.

Und jenseits der Feuer, am Rand des Tals, verdichtete sich eine Dunkelheit, die die Sterne aufzufressen schien.

Der Falke schrie erneut. Malendas Lippen wurden schmal, und ihre Stirn kräuselte sich.

„Ruhig, kleiner Jäger“, flüsterte sie in die mondlose Nacht. „Morgen früh wirst du dich zusammen mit den Aasfressern an einem Festmahl laben. Aber im Augenblick lass mich in Ruhe.“

Farin, der alte Kommandant, sprach hinter ihr. „Sie haben die Anhöhen. Wie stehen unsere Aussichten?“

Malenda schloss die Augen und ließ den Kopf tief hängen; ein Anfall von Übelkeit spannte plötzlich krampfartig ihren Bauch. „Wir geben ihm noch ein wenig Zeit. Vielleicht findet er doch noch eine Schwachstelle in ihren Reihen.“

Malenda wandte sich vom Fenster ab, um sich mit einem Seufzen Farin zuzuwenden; sie setzte sich auf die Fensterbank und betrachtete den alten Mann. Das Gewand hing zerfranst an seiner Gestalt; er schritt vor dem schwachen Feuer auf und ab. Der alte Kommandant, dem das staubige Haar in dünnen Strähnen um die Ohren hing, ging mit leicht gebeugtem Rücken, die Augen vom Qualm aus dem Kamin gerötet.

„Bete für ihn“, sagte Malenda. „Bete für uns alle.“

Farin blieb stehen und wärmte den Rücken am Feuer, während er den finstern Blick der anderen erwiderte. „Ich weiß was hinter deinen schönen Augen arbeitet, Malenda aus dem Geschlecht der Musen: Hoffnung. Aber sowohl du als auch die Soldaten greifen in leere Luft.“

„Was sollen wir deiner Meinung nach tun? Etwa die Köpfe vor ihren Waffen beugen?“

„Dazu wird es bald genug kommen“ Farin reib sich den Stumpf seines rechten Handgelenks.Es glich beinahe einer stummen Anklage.

Malenda schwieg. Ihr Blick war vom Anblick des glatten Stumpfes gefangen. Sie hätte den alten Mann vor sechs Monaten nicht bedrängen sollen. Malenda erinnerte sich an die Dämonen aus der Hölle, die sie beide und einige weitere Kämpfer in eine Falle gelockt hatten.

Farin bemerkte, wie die andere ihn anstarrte. Er hob den Stumpf ins flackernde Licht.

„Hör zu, Mädchen, wir beide wussten um die Gefahr.“

„Ich bin in Panik geraten.“

„Du hattest Angst um die Kinder, vor allem, weil deine Cousine unter den Leuten war.“

„Ich hätte dich nicht bedrängen sollen. Du hattest mir gesagt, was geschähe, wenn du es versuchen würdest.“ Malenda senkte den Kopf, vor ihrem inneren Auge erschien das Bild des spätnachmittäglichen Sonnenscheins. Sie sah wieder, wie Farin vor sie hechtete um den Schlag abzuwehren. Nur einen Monet war sie unaufmerksam gewesen. Und dafür musste er bezahlen.

„Es war meine eigene Entscheidung, Malenda. Lass es dabei bewenden. Du warst es, die an jenem Tag unser aller Haut rettete.“

Malenda betastete die Narbe an ihrem Unterarm, die sie eigentlich hätte entfernen lassen können, aber sie hatte darauf bestanden sie zu behalten.

„Vielleicht...“

Nach Farins Verstümmelung hatte sie sich auf die Dämonen gestürzt und sie in blutige Stücke zerfetzt. Selbst jetzt war sie sich nicht sicher, ob Zorn oder Schuldgefühle ihre wilden Hiebe beflügelten hatten. Anschließend war sie von Blut – teils noch dampfend, teils schon halb verkrustet – bedeckt gewesen. Die Kinder hatten sich aus Angst vor ihr versteckt – sogar ihre Cousine –, als ob sie ein Ungeheuer wäre.

Farin schnaubte.

„Die Vergangenheit kann man nicht mehr ändern. Wir müssen unseren Blick auf die Gegenwart richten“ Er schob den Ärmel über den Stumpf, um ihn zu verdecken.

Malenda hob den Blick.

„Dennoch bleibt es meine Schuld.“ Farin seufzte.

Inzwischen hatte Farin das Gesicht wieder dem Feuer zugewandt. Er schwieg einige Atemzüge lang, dann sprach er zu den Holzscheiten.

„Wie konnten eine über Jahrhunderte Jahre alte Kultur so schnell dahinschwinden? Unsere aus Zauber entstandenen Türme sind zu Staub zerfallen. Unser Volk lehnt sich gegen uns auf und gibt uns die Schuld an den Verlusten. Städte liegen in Ruinen. Das Grölen der dämonischen Festgelage hallt übers Land.“

Malenda schwieg. Sie hatte die Augen zu schmalen Schlitzen zusammengekniffen, als plötzlich ein Horn durchs Tal schallte – ein Engelshorn! Wie war das möglich?

Malenda drehte sich schwungvoll zum Fenster um und hätte beinahe das Gleichgewicht verloren, als sie sich in die Nacht hinausbeugte, die Ohren zum Lauschen gespitzt. Das Horn ertönte erneut, und selbst die Trommeln der Dämonenlegion schienen deswegen einen Schlag auszusetzen. Malenda machte eine Unruhe bei den nördlichen Lagerfeuern aus. Sie blinzelte und versuchte, die Decke der Nacht mit den Augen zu durchbohren. Emsiges Treiben herrschte um die Feuerstellen herum. Dann erhaschte sie einen Blick auf den sich aufbäumenden schneeweißen, geflügelten Hengst, dessen Umrisse sich im Licht der Feuer im Lager abzeichneten.

Es war Gabriels Reittier!

Die Dunkelheit verschluckte das Bild, bevor Malenda erkennen konnte, ob überhaupt ein reiter auf dem Pferd saß. Malenda schlug die Faust auf das Fenstersims.

Farin stand bereits neben Malenda.

„Ist das Gabriel?“

„Ich glaube ja!“ Malenda entfernte sich eilig vom Fenster.

„Schnell, hinunter! Vielleicht braucht er Hilfe!“

Malenda wartete nicht, um zu sehen, ob Farin ihr folgte, sondern lief aus dem Raum und in großen Sprüngen die Holztreppe des Gasthauses hinunter, wobei sie den letzten Absatz zum Boden des Erdgeschosses mit einem kühnen Satz überwand.

Sobald ihre Füße die Diele berührten, rannte sie weiter durch den Gemeinschaftsraum. Notdürftig hergerichtete Betten säumten die Wand, und auf fast allen lagen Männer mit Verbänden. Gewöhnlich wäre sie neben dem ein oder anderen Bett stehen geblieben, hätte die Hand auf ein Knie gelegt oder mit einem der Verletzten einige aufmunternde Worte gewechselt. Doch jetzt aber fehlte ihr die Zeit dazu. Heilkundige traten zur Seite, als sie durch den Raum stürmte, und ein an der Tür postierter Wachmann stieß diese weit auf, um sie ins Freie zu lassen.

Die eisige Nacht brannte ihr in den Lungen, als sie durch die Vordertür und über die Eingangsveranda des Gasthauses rannte. Als sie den eisigen Schlamm am Fuß der Veranda erreichte, hörte sie das Klacken von schwer beschlagenen Hufen, die sich rasch näherten. Flackernde Fackeln um den Eingang herum trugen wenig dazu bei, das herannahen des Pferdes in ein helleres Licht zu tauchen. Erst als der Hengst schon bei ihr war, erblickte sie die bebenden Nüstern und die wilden Augen. Der Reiter riss die Zügel zurück. Der Gaul vergrub die Vorderbeine bis zu den Fersen im Schlamm, als er keuchend anhielt. Schaumiger Speichel flog ihm von den Lippen, als er die Mähne schüttelte und große weiße Schleimklumpen fielen von seiner fieberhaften geblähten Nase in die schwarze Nacht.

Doch Malenda schenkte dem zutiefst erschöpften Pferd nur flüchtig Beachtung.

Während sie sonst den rücksichtslosen Reiter wegen der schlechten Behandlung eines so schönen Tieres gerügt hätte, wusste sie in dieser Nacht um die Dringlichkeit des Anliegens. Sie hob die Hand zum Bruder hinauf.

Gabriel schüttelte den Kopf und glitt vom Pferd, er kam mit einem Stöhnen am Boden auf, blieb jedoch auf den Beinen. Sie klopfte ihren Bruder auf die Schultern.

„Schön dich zu sehen, Malenda. Ich hatte schon das schlimmste hier befürchtet, aber wie es aussieht komme ich noch rechtzeitig.“

„Keinen Augenblick zu spät, Gabriel.“

Freundlich lächelte sie ihren Bruder an und betrat mit ihm gemeinsam das Gasthaus.

„Wir haben ein warmes Zimmer und etwas heißen Tee oben im dritten Stock.“

Malenda sah den Schmerz in Gabriels Augen, als er die Zügel seines Hengstes dem Stallknecht überreicht hatte und dieser nun das völlig ausgelaugte Pferd davonführte.

Beide Geschwister hatten die grauen Augen und das glänzende Haar der Engel. Allerdings war Gabriels Gesicht von tiefen Sorgenfalten in den Mund – und Augenwinkeln gezeichnet. Malenda wünschte sich, sie hätte mehr von der Last ihres Bruders auf ihre Schultern nehmen können, doch sie war keine so begabte Magierin wie Gabriel, deswegen konnte sie lediglich die Kraft ihrer beschränkte Magie anbieten um zur Sache beizutragen.

„Also dann, schnell. Hinauf in das Zimmer.“ Gabriel neigte den Kopf zur Seite und lauschte auf die Trommel, deren dumpfes Wummern von den Höhen herunterschallte.

„Wir haben noch eine lange Nacht vor uns.“

Malenda ging voraus und führte ihren Bruder die Treppe hinauf in das Zimmer.

Gabriel betrachtete die Anzahl von den Betten, als sie durch den Gemeinschaftsraum kamen.

„Noch mehr Verletzte?“

„Scharmützel auf den Hügelkämmen entlang des Tals“, erklärte Malenda.

Gabriel nickte nur, doch die Falten um seine Lippen wurden noch tiefer. Sanft drängte er seine Schwester die Stufen hinauf.

Als sie das Zimmer betraten, fand Malenda Farin an derselben Stelle vor, wo sie ihn zurückgelassen hatte – immer noch mit dem Rücken zum Feuer, um sich zu wärmen.

Gabriel betrat den Raum.

„Es überrascht mich, dich immer noch hier anzutreffen, Farin.“

Der Alte trat zur Seite, um für Gabriel Platz am Feuer zu machen.

„Wo sollte ich denn sonst sein?“, erwiderte Farin. „Sie haben uns in dieses Tal getrieben, jetzt sitzen wir hier fest.“

„Du bist mir nun schon so lange und weit gefolgt, Farin, im blinden Vertrauen auf mein Wort. Jetzt bringe ich gute Nachricht für euch. Es kommt Verstärkung hier her. Aus dem Westen. Magier und Krieger.“

„Wie viele?“ Farin schaute den Erzengel an.

„Und wann werden sie hier sein?“

„Mindestens zwei Dutzend. Und sie werden innerhalb der nächsten Stunden eintreffen.“ Gabriel stellte sich mit dem Gesicht zum Feuer.

„Stunden?!“ Farin wandte sich von Gabriel ab. Er nickte zum Fenster hinüber, wo die Trommeln immer noch zu hören waren.

„In wenigen Stunden werden wir ohnehin alle abgeschlachtet sein. Ich glaube kaum das sie noch rechtzeitig hier sein werden.“

Malenda sah den Kommandant entsetzt an und verpasst ihm eine schallende Ohrfeige. Tränen stiegen ihr in die Augen und sie biss sich auf die Unterlippe bevor sie zu Farin sprach.

„Wie kannst du so was nur sagen?! Wie kannst du diese Fünkchen Hoffnung das wir haben zerstören?“

Betroffen senkte Farin den Blick und schwieg.

„Immerhin stehen unsere Überlebenschancen besser als noch vor wenigen Stunden. Wir können es schaffen, Farin.“

Allmählich sah Farin wieder auf.

„Verzeiht mir, Malenda. Es stand mir nicht zu.“

Gabriel entfernte sich wieder vom Feuer und ging zu dem Holztisch in mitten des Zimmers und breitete dort eine Karte von dem Tal und dessen nähere Umgebung aus. Malenda und Farin stellten sich neben ihn und betrachteten alles eine Weile.

Gabriel brach das Schweigen.

„Wir müssen versuchen so viele wie möglich in die Feste zu bringen. Die Verstärkung wird uns den Weg frei kämpfen. Also müssen wir hier nur unsere Stellung halten.“

„Wie weit ist die Feste entfernt?“

„Zu Fuß? 3 Stunden schätze ich.“

„Das ist Wahnsinn! Wie wollt ihr das schaffen mit den Höllendämonen im Nacken? Wir werden die Feste nie sehen. Vorher wird man uns abschlachten“

Malenda sah zu ihrem Bruder in der Hoffnung er würde einen Plan aus dem Ärmel zaubern, da sie wusste, dass Farin recht damit hatte. Es war in der Tat der reinste Wahnsinn einen 3-Stunden-Marsch mit den Höllendämonen hinter sich und noch den Verletzten zu wagen.

„Ich weiß. Aber es gibt keine andere Möglichkeit. Wir müssen es versuchen.“ Gabriel packte die Karte wieder weg und schaute aus dem Fenster.

„Ihr solltet noch ein wenig schlafen. Es wird ein anstrengender und langer Kampf werden bis wir in Sicherheit sind.“
 


 

Es war etwas mehr als zwei Stunde bis Mitternacht, als Gabriel Malenda weckte. „Es wird Zeit. Wir müssen aufbrechen.“

Mit einem leisen Stöhnen erhob sich Malenda von ihrem Schlafplatz und sah zu ihrem Bruder.

„Ist die Verstärkung schon da?“

Hoffnungsvoll wartete sie auf eine Antwort, die sie beruhigen würde, doch sie kam nicht. Ein schwerer Seufzer entwich ihren Lippen und ihr Blick wanderte zum Fenster.

Draußen schlugen immer noch die Trommel des Feindes, doch in der Zwischenzeit waren sie bedrohlich näher gekommen.

„Uns bleibt keine Zeit mehr um auf die Truppen zu warten. Wir müssen es so versuchen.“ Gabriel schickte sich schon an zu gehen, als er sich noch mal zu seiner Schwester umwand.

„Beeil dich, wir wollen in 10 Minuten aufbrechen.“ Mit diesen Worten verließ er das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

Malenda ging an das Fenster und verschaffte sich so einen kurzen Überblick über ihre immer schlimmer werdende Lage.

Die Feuerstellen waren inzwischen alle gelöscht worden und nur noch Fackeln spendeten Licht in der Dunkelheit. Männer wie auch Frauen rannten eilig hin und her um alles fertig zu machen für den langen Marsch. Farin brüllte einem Knaben, nicht älter als 14 Winter einen Befehl zu, den der Junge sofort ausführte.

Dann wand sie sich von dem Treiben ab und zog sich ihre Drachenlederrüstung, ihren schwarzen Umhang mit dem Zeichen der Musen an. Ihre Schwertscheide band sie sich an die Hüfte.

Ein kurzes Stoßgebet, dafür das sie es alle heil in die Feste schafften, schickte sie an Gott und verließ dann ihr Gemach.

Mit festen Schritten stieg Malenda die Treppe hinab ins Erdgeschoss. Alle Betten waren leer, als sie den Gemeinschaftsraum betrat. Gabriel stand in der Mitte des Raumes und unterhielt sich mit einem Jungen.

Malenda stellte sich neben ihren Bruder, sobald der Junge den Raum verlassen hatte.

„Die verletzten sind auf den Pferden und die Kämpfer die wir haben werden gleichmäßig auf den Zug verteilt.“

Der Erzengel sah sie an. Gabriel hatte wohl nicht geschlafen, denn dunkle Augenringe unterstrichen seine grauen Augen. Liebevoll strich Malenda ihm über seine Wange.

„Du hättest dir auch etwas Schlaf gönnen sollen, Gabriel.“

„Dazu war keine Zeit.“

Zusammen verließen sie das Gebäude und traten auf die Veranda.

Die kalte Nachtluft schlug ihnen entgegen, während sie zu Farin traten, der alle antrieb schneller zu machen.

„Wie sieht es aus?“ Gabriel sah den Kommandanten nicht an, als er ihn fragte. Kurz schweifte Farins Blick zu dem Engel.

„Alle verletzten sind auf den Pferden, sowie Alte und Schwache. Die Kampftauglichen Männer sind stationiert. Wir können jederzeit los.“

Zufrieden nickte Gabriel.

„Sehr gut. Ich möchte, dass ihr beide vorausreitet und den Weg sichert. Sobald irgendeine Gefahr droht kommt ihr zurück und gebt bescheid.“

Malenda wie auch Farin nickten. Der Ältere eilte dann schon voraus zu seinem Pferd. Malenda wollte ihm schon hinterher, als sie von ihrem Bruder am Handgelenk gefasst wurde und er sie in seine Arme zog.

„Pass auf dich auf und geh kein unnötiges Risiko ein.“

Fest drückte er seine Schwester an sich, die seine Nähe und Wärme sichtlich genoss. Ihre Blicke trafen sich und keine Sekunde später vereinigten sich ihre Lippen zu einem innigen Kuss. In diesem Moment stand für beide die Zeit still und sie vergasen alles – den Krieg, die Höllendämonen. Alles wurde unwichtig.

Ein unüberhörbares Räuspern holte sie zurück in die Realität. Es war Farin, der nur einige Meter entfernt auf seinem Pferd saß.

Bevor sich Malenda ganz von ihrem Bruder löste, schaute sie ihn noch mal tief in die Augen.

„Ich liebe dich.“

„Ich liebe dich auch“

Als sie sich aus der Umarmung befreit hatte merkte sie erst wieder wie schrecklich kalt es war. Fest zog sie ihren Umhang an sich, während sie zu ihrem Pferd, ein weißer Hengst mit silbernen Haar und Schweif, schritt. Malenda saß auf und blickte zu Farin.

Was war das?

Hatte sie FArin gerade lächeln gesehen oder spielte ihr Verstand ihr einen Streich? Kurz blinzelte sie und sah nochmals zu dem alten Kommandanten. Sein Gesicht war nun wieder so angespannt wie vorher und er zog eine ernste Mine. Anscheinend hatte sie sich geirrt und das spärliche Licht ihr einen Streich gespielt.

Die beiden Späher nickten einander zu und preschten davon.
 


 

Farin und Malenda ritten nun schon einige Zeit voraus und hatten – zum Glück – noch nichts Verdächtiges bemerkt. Schweigen herrschte. Nur das Zirpen der Grillen war zu hören. Aufmerksam beobachtete Malenda ihre Umgebung immer darauf gefasst angegriffen zu werden.

Fast wäre sie in Farin hineingeritten, als dieser ohne Vorwarnung anhielt. Mit einem kurzen Zeichen bedeutete er ihr abzusitzen, was Malenda sofort tat.

„Was ist?“ die Stimme von der Frau war nur ein Hauchen.

Der Kommandant sagte nichts, sondern deutete nur auf einen Lichtfleck etwa 100 Schritte von ihrem jetzigen Standort entfernt.

Malenda erschrak leicht, da sie den Lichtschein nicht bemerkt hatte.

„Denkst du es sind welche von den Höllendämonen?“ Ihr Blick ruhte die ganze Zeit auf dem Lichtpunkt.

„Das werden wir gleich wissen.“ Malenda verstand nicht genau was der Alte damit meinte und sah ihn nun fragend an.

„Ich werde mich hinschleichen und nachsehen was dort ist. Du wirst hier warten, bis ich wiederkomme. Sollte irgendetwas Unvorhergesehenes geschehen, reitest du sofort zu Gabriel.“

Malenda wollte schon Einspruch gegen dieses Vorgehen erheben, doch Farin sah sie eindringlich an.

„Hast du verstanden, Malenda?“

Sie nickte nur, damit war der alte Mann zufrieden und machte sich auf den Weg zu dem Lichtschein.

Malenda saß wieder auf ihren Hengst auf und sah zu wie der Kommandant in der Dichte des Waldes aus ihrem Sichtfeld verschwand.
 


 

Malenda konnte schlecht in der Dunkelheit abschätzen wie viel Zeit nun schon seit Farins Abwesenheit vergangen war. In ihr wuchs die Angst, dass ihm etwas zu gestoßen war. Schon mehrmals hatte sie den Gedanken, nach ihm zusehen aus ihrem Kopf verbannt. Sie musste hier bleiben.

Plötzlich machte sich hektisches Treiben bei dem Lichtpunkt breit und ein lauter Schrei zerriss die nächtliche Waldstille.

Das Blut gefror in Malendas Adern und sie war wie gelähmt.

LOS! Seht nach ob noch weitere in der Nähe sind!“ Der Engel brauchte eine Weile um zu realisieren, was das zu bedeuten hatte.

Das konnte sie nicht glauben. Das durfte nicht war sein. Tränen kämpften sich den Weg nach oben, die sie nur mit Mühe runterschlucken konnte. Als sie wieder fähig war sich zu bewegen, schwenkte sie ihr Reittier in die entgegengesetzte Richtung, um zurück zu ihrem Bruder zu reiten. Doch daraus würde nichts werden.

Ihr Blick weitete sich vor Entsetzen als ein junger Mann mit schwarzbraunen Haaren in ihrem Weg stand. Ein teuflisches Grinsen stand in seinem Gesicht.

„Na, wen haben wir denn da?“

Schwer schluckte Malenda und kämpfte mit ihrem Hengst damit er nicht durchging, da er sich in der Nähe dieses Mannes sich nicht wohl fühlte. Dies war eindeutig ein Zeichen dafür dass sie vor sich einen Höllendämonen hatte.

Sofort war der Himmelsbewohnerin klar, dass sie hier so schnell wie möglich weg musste.

Aber wohin? Zu Gabriel konnte sie nicht. Nicht so lange sie diesen Dämonen im Schlepptau hatte. Also musste sie sich erst seiner entledigen. Ohne weiteres Zögern spornte sie ihren Hengst an und ritt direkt auf ihren Feind zu. Während sie auf ihn zu schnellte, hatte sie ihr Schwert gezogen und machte sich bereit damit zu zuschlagen. Malenda holte aus und versuchte den Höllendämonen zu treffen. Doch genau in dem Moment als Metall auf Fleisch treffen sollte, verschwand der Dämon. Überrascht hielt sie ihren Hengst wieder an und schaute sich um. Nirgends war eine spur von dem Höllenbewohner. Wo war er?

Panik stieg ganz langsam in ihr hoch. Dennoch zwang sie sich einen klaren Gedanken zu fassen, was ihr allerdings nicht richtig gelang.

Plötzlich war sie nicht mehr alleine.

Zwei weitere Dämonen stürzten aus dem Unterholz zu ihrer Rechten und der, den sie schon eben angreifen wollte und dann verschwunden war, tauchte auf ihrer linken Seite auf.

Als die drei gleichzeitig auf sie zukamen, war sie so überrascht, als ihr Hengst sie aufbäumte. Zwar versuchte sie noch die Zügel fest zu halten, doch sie bekam keine Kontrolle mehr über das Tier. Die Zügel fielen ihr aus der Hand. Ihr Reittier stolperte und zusammen fielen sie auf den Boden.

Malenda kam hart auf den Boden auf, überschlug sie ein, zwei Mal, bevor sie schließlich außer Atem liegen blieb.

Die Welt um sie herum begann sie zu drehen. Dennoch versuchte sie sich zu erheben, schaffte es aber nur auf die Knie.

Die drei Höllendämonen standen nur ein paar Schritte von ihr entfernt und schauten auf sie herab. Als sich langsam ihr Blick wieder klärte, konnte sie deutlich das diabolische Grinsen in ihren Gesichtern sehen.

„Was haben wir denn da?“, sagte der Dämon mit langen roten Haaren. Eine Narbe zierte seine rechte Wange.

Erneut versuchte Malenda aufzustehen, schaffte es aber wieder nicht.

Die drei Höllendämonen sprachen mit einander, doch sie achtete nicht darauf. Viel mehr konzentrierte sie sich darauf, die Folgen des Sturzes zu überwinden, um dann Kräfte zusammeln, damit sie schnell Handeln konnte.

„Also was machen wir jetzt, Train.“, fragte Narbengesicht und sah den jungen Mann mit den schwarzbraunen Haaren an.

„Sie ist alleine und dazu noch eine Frau“. Meinte er. Sein Blick ruhte nun wieder auf dem Engel.

„Du hast doch wohl keine Angst vor einem kleinen Engelchen, oder? Wir sind schon mit ganz anderem fertig geworden.“

„Ich bin dafür wir bringen sie ins Lager.“, meinte jetzt der dritte. Er war größer als die anderen beiden und hatte eine Glatze.

„Einen scheiß werdet ihr!“, schrie Malenda plötzlich. Im selben Moment trat sie nach dem Glatzköpfigen, so fest sie konnte. Die Absätze ihrer Stiefel krachten gegen sein Schienbein. Er schrie auf und ging zu Boden.

Die anderen beiden reagierten zu langsam.

Malenda sprang trotz ihrer Schmerzen in den Beinen und im Rücken hoch und hob dabei ihr Schwert auf.

Bevor sie jedoch überhaupt eine Gelegenheit bekam es einzusetzen, hatte sie das Narbengesicht gefangen und auf sie gestürzt.

Der Aufprall raubte ihr den Atem und schlug sie erneut zu Boden. Ihr Schwert fiel ihr aus der Hand und landete einige Meter weit entfernt im Dreck.

Mit einem gezielten Schlag ins Gesicht befreite sich Malenda aus dem Griff von ihrem Hascher. Sie schlängelte sie schnell von dem Höllendämonen weg.

„Schnappt sie! – Aber lebendig!“, befahl Train.

Der Glatzköpfige sprang ihr nach und umfasste eins ihrer Beine. Sofort fuhr Malenda herum, ging auf ihn los und hämmerte mit wilden Schlägen auf seinen Kopf ein. Doch ihre Schläge nützten nichts. Es war pure Kraftverschwendung.

Um sich von dem Dämonen loszureisen, platzierte sie den Stiefel ihres freien Fußes genau ins Gesicht ihres Gegners und drückte mit aller Kraft. Ihr Stiefel versank immer tiefer in seiner rotanlaufenden Wange. Schluss endlich gewann der Stiefel. Er ließ ihr Bein los, taumelte rückwärts und fiel zu Boden.

Als Malenda sich wieder erhob, legte sich sofort ein Arm um ihren Hals und drückte fest zu. Nach Luft ringend, stieß sie ihren Ellenbogen hart in die Magengegend ihres Peinigers. Sie hörte ein Keuchen und tat es sofort noch mal. Doch immer noch wurde sie nicht los gelassen.

Bevor sie erneut zu schlagen konnte, begann alles um sie herum sich zu drehen. Übelkeit stieg in ihr hoch.

Nur schwach bekam sie mit, dass alles allmählich wieder zum Stillstand kam.

„Willkommen in unserem Lager.“ Die Stimme war eiskalt, sodass Malenda ein Schauer über den rücken lief, als sie in ihr Ohr flüsterte.

Nur langsam realisierte der Engel, was diese Worte zu bedeuten hatten. Entsetzt weiteten sich ihre Augen.

Sie befand sich mitten in dem Lager der Höllendämonen!
 


 

Gedämpfte Stimmen, sowie das treiben im Lager, drangen nur schwach in sein Zelt.

Syrael marschierte auf und ab. Geduld war keine seiner Tugenden und er hatte es nie für nötig gehalten, welche zu entwickeln. Seiner Auffassung nach, musste man sich das nehmen was man wollte und wenn man dadurch seinem Ziel näher kam war es umso besser.

Er brütete über den schon lange andauernden Krieg zwischen den Engel und den Höllendämonen, der immer mehr Opfer verlangte. Innerlich fragte sich der Höllenfürst wie lange das ganze noch dauern sollte.

Frustration und eine leichte Unsicherheit machten ihn nur noch gefährlicher als er sonst schon war. Was in Syraels Fall eine Menge heißen sollte.

Kurz spielte er mit dem Gedanken, irgendeinen völlig kapriziösen Befehl zu erteilen. Einen, mit dem sich abgesehen von der sinnlosen Verschwendung von ein paar Leben und seiner Freude am Blutgeruch nichts brachte.

Doch dann teilten sich die Klappen vor dem Zelteingang, und ein junger Mann mit schwarzbraunem Haar trat respektvoll ein.

Er verbeugte sich und machte Anstalten etwas zu sagen.

„Was ist, Train?“ wollte Syrael wissen, dabei achtete er wenig auf die üblichen Formalitäten.

„Wir haben einen weiteren Engel entdeckt und gefangen genommen.“

Syrael sah auf und ein gefährliches Lächeln zierte sein Gesicht.

„Tatsächlich?“ Er hatte keine Antwort auf die Frage erwartet, da er wusste, dass man ihm keine falschen Nachrichten brachte.

„Ja, Sir. Er gehört vermutlich zu dem Alten.

Der Fürst nickte nur und entließ Train mit einer kurzen Geste.

Nach einer leichten Verbeugung verlies Train das Zelt.

Doch auch Syrael ließ nicht lange auf sich warten. Nur wenige Augenblicke nach ihm trat auch Syrael aus seinem Zelt. Kurz überblickte er die Situation.

Mitten auf dem Platz ihres Lagers standen mehrere Dämonen um eine Gestalt mit langem zartrosanem Haar, das im Schein der Feuer und Fackeln zu fließen schien wie Wasser. Die Gestalt versuchte die ganze Zeit irgendwie zu fliehen, aber man lies ihr keine Chance. Immer wieder wurde sie zurück auf den Boden geworfen.

Als Syrael auf die Ansammlung zukam, wurde sofort Platz gemacht. In der vordersten Reihe blieb er stehen und betrachtete den Engel genauer.

Wenige Schritte entfernt lag der Engel im Dreck. Auf seinem ganzen Körper waren kleinere Wunden verteilt.

‚das ist er also’, dachte Syrael leicht enttäuscht. Er hatte innerlich gehofft, dass es ein bedeutender Engel war, den man als Druckmittel einsetzen konnte, aber mit diesem Bengel konnte er nichts anfangen.

Allerdings Bengel war nicht das richtige Wort, wie er erkannte, als sich der Engel langsam erhob.

Sie war zierlich, und die Lederrüstung trug nur sehr wenig dazu bei ihre weiblichen Körpermerkmale – die wenigen die sie überhaupt hatte – hervorzuheben. Anfangs hatte Syrael geglaubt, dass sie kaum älter als 20 maximal 30 sein konnte, ein schmächtiger Engel, der im Krieg eigentlich nichts verloren hatte, doch als sie sich ganz aufgerichtet hatte und ihn nun ansah, musst er zu geben, dass er sich getäuscht hatte. Das Gesicht mit dem blassen Teint und den Lippen wie Rosenknospen wurden von dem Blick der zartgrauen Augen Lügen gestraft: eine Entschlossenheit und eine kalte Wut lagen darin, die nur auf die Erfahrungen vieler schwerer Jahre beruhen konnte.

Mir einem einzigen Schritt stand Syrael direkt vor ihr, nur noch wenige Zentimeter trennten sie.

„Was macht ein so schönes Wesen in so gefährlichen Zeiten ganz alleine im Wald?“ Seine Stimme war nur ein Flüstern, dennoch konnten sie alle hören.

Zwei graue Augen blickten ihn an. Kurz hätte er schwören können, lag darin Panik und Furcht, aber davon war nichts mehr zu sehen. Er musste sich getäuscht haben.

„Lasst mich gehen...“ Ihre Stimme war so leise, dass selbst Syrael sie kaum verstanden hatte.

„Ihr wollt schon gehen? Aber das kann ich nicht so einfach...“ Ein bedrohlicher Ausdruck legte sich in seinen Blick.

Der Engel wich sofort zurück, aber Syrael umfasste ihr Handgelenk und zog sie zurück. Aus den Zentimetern, die sie zuvor getrennt hatten, waren nur noch Millimeter geworden.

Er spürte deutlich wie ihr Herz anfing zu rasen, wie Panik in ihr hochstieg und sich in ihrem ganzen Körper ausbreitete.

„Ihr geht nicht bevor Ihr uns nicht einen kleinen Gefallen getan habt.“

Bei diesen Worten weiteten sich ihre Augen, denn sie ahnte bereits was er damit meinte.

„Sei heute Nacht meine Muse...“, flüsterte er ihr ins Ohr, so dass nur sie es verstand.

Und noch bevor sie etwas sagen konnte, veränderte sich ihr Umgebung schon wieder.

Syrael hatte sie in sein Zelt gebracht.

Erst jetzt fing sie sich an zu wehren. Mit zusammengeballten Fäusten schlug sie gegen seine starke Brust. Aber er zeigte keine Reaktion. Nur ein gefährliches Grinsen legte sich auf sein Gesicht.

Sanfter als man es ihm zugetraut hätte, drückte Syrael sie auf sein Bett. Erst als sie zwei seidene Fesseln sich um ihre Handgelenke geschlungen hatten, ließ er sie los.

Die Panik in ihr stieg noch mehr als er mit rauer Stimme zu ihr sprach

„Du entkommst mir nicht...“

Er beugte sich vor und vereinigte seine Lippen mit ihren.
 


 

Und so wurde es Mitternacht im Tal der Sterne. Und einsam ertönte der Schrei des Falken in der Dunkelheit der Nacht.

Chapter 3

Chapter 3
 

Und so wurde ein Wesen – ein Mädchen – gezeugt, von einem Engel und einem Höllendämonen, die jetzt noch nicht begriffen, was diese eine Nacht im Tal der Sterne später für Folgen haben würde.

Aber warum soll ich mich beschweren? Schließlich bin ich nur ein Geschichtenerzähler, ein Schriftsteller, der von vergangenen Tagen berichtet.

Jetzt wissen Sie wie sie geschaffen wurde: In einem erbarmungslosen Krieg zwischen Himmel und Hölle.

Doch Antworten werfen wie immer neue Fragen auf.

Wer ist diese Mädchen?

Was ist sie?

Und welches Schicksal erwartet sie?

Wie ich bezeugen kann, schreitet die Zeit dahin, die Vergangenheit gerät in Vergessenheit, die Zukunft wird erträumt.

Und Fragen werden beantwortet.

Die Welt dreht sich wie ein Kinderkarussell. Jahre fliegen vorbei wie das Flattern eines aufgeregten Falken. Dann lege ich einen Finger auf die Welt und verlangsame ihr Drehen, bis sie anhält.

Dort sitzt sie, unter dem alten Baum an einer kleinen Quelle. Können Sie sie sehen?

Jetzt ist die Zeit gekommen ihr Geschichte zu erzählen – ihre wahre Geschichte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Anikan
2006-10-04T15:22:36+00:00 04.10.2006 17:22
also den Prolog findich hammer geilomatiko..
wenn cih das ma so schreiben darf..XDD
weiter so......


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