Nothing ... to lose von Yoms (Bakura x Malik x Ryou) ================================================================================ Kapitel 1: 001 -------------- Titel: Nothing to lose Autor: SatansEngel Pairing: MalikxRyou Warning: Lemon, death, rape, gewalt ~Malik~ ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Die Lichter sind gedämpft. Der Geruch von unendlicher Befriedigung und körperlicher Anstrengung liegt in der Luft. Lüsterne Laute. Zwei heiße, feuchte Körper reiben sich aneinander. Verschmelzen zu einem, teilen ihre Lust und die Dimension von irren Gelüsten. Blut bahnt sich den Weg aus verletzten Körpern. Schreie … voller Begehren. Gefühle spielen verrückt. Hitze. Gier. Qual. Erlösung. Ein Spiel. Tod ernst … ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Langsam und bedächtig gehe ich durch die Straßen. Den schwarzen Mantel ziehe ich dicht um meinen beinahe kränklich schlanken Körper. Immer noch schmerzen meine Glieder. Es ist kalt. Nicht nur weil der Wind durch meine freizügige und kaum vorhandene Kleidung bläst. Nein, es ist die Kälte die ihr mir aufdrängt. Ihr seht mich an, und seht mich doch nicht. Wollt ihr es nicht? Habt ihr Angst? Ihr fragt nicht nach dem ‚Warum’, ihr seht nur einen Jungen der sich für Geld verkauft. Es interessiert euch nicht, was ich denke … ich kann es in euren Augen sehen. Es kümmert euch nicht wer ich bin, nur was ich bin. Doch wenn ihr mich hasst … dann klage ich euch an. Denn solche Menschen wie ihr … haben mich zu dem gemacht was ich nun bin! Seufzend lecke ich über meine weichen Lippen und lächle sanft. Obwohl mich düstere Gedanken quälen, obwohl ihr mich quält, werde ich immer ein lächeln für euch übrig haben. Ich weiß, irgendwann werde auch ich mein Glück finden! Heute ist kein guter Tag gewesen, ich habe nur wenig Geld bekommen und mein Körper schmerzt. Die Leute sind zurzeit ziemlich gestresst … bald ist Weihnachten. Ich habe nie verstanden was es mit diesem Fest auf sich hat … Ich habe euch nicht verstanden, den Stress … Dann hat es mir jemand erklärt … und ich verstehe euch nun noch weniger wie vorher. Wieso seid ihr nicht glücklich zu dieser Zeit? Könnt ihr es nicht mehr? Habt ihr verlernt euch über etwas zu freuen? Doch ich danke euch, ich habe auch etwas von euch gelernt. Etwas das ich für mein Leben brauche, etwas was ich brauche um nicht zu Grunde zu gehen. Du hast nichts zu verlieren, wenn niemand deinen Namen kennt. Ihr kennt meinen Namen nicht, niemand von euch. Ihr nennt mich ‚Hure’ oder wenn ihr ganz liebevoll sein wollt, nennt ihr mich ‚Stricher’. Es macht mir nun nichts mehr aus, weil ich weiß, dass mein Name für euch nichts zählt. Meine Seele zählt nichts … ihr wollt nur meinen Körper, nicht mein Herz. Aber es ist okay. Es trifft mich nicht mehr. Ich werde mich nicht mehr beklagen. Ich werde nicht mehr weinen. Wenn ich weine zeige ich Gefühle, wenn ich Gefühle zeige bin ich schwach. Und ich weiß … Schwache Menschen verlieren, ich darf nicht verlieren! „Argh …“, erschrocken ziehe ich die Luft ein und versuche, an dem Körper der mich gerade gerammt hat, halt zu finden. Mit einem schmerzerfüllten keuchen schlage ich am harten, halb gefrorenen Boden auf. Ich spüre einen brennenden Schmerz an meinem Unterleib und fluche leise. Dich habe ich einfach mitgezogen, nun liegst du auf mir und ich sehe dich irritiert an. „Es tut mir leid … ich habe dich nicht gesehen …“, hauchst du mir entgegen. Deine Stimme jagt mir einen kalten Schauer durch den Körper. Noch nie habe ich einen Menschen so sprechen gehört. Du klingst so gebrochen … nein du klingst nicht nur so, du bist es. Du hast geweint, auch wenn du versuchst meinen Blicken auszuweichen kann ich es sehen. „Schon okay … geht’s dir nicht gut?“. Ich streiche dir eine Strähne deines schneeweißen Haares aus dem Gesicht und mustere dich eingehend. Deine Augen weiten sich etwas, doch du reagierst nicht auf meine Frage. Deine Augen … sie wirken so leer, als ob deine Seele deinen Körper verlassen hätte. Mein Magen zieht sich leicht zusammen und winde mich leicht unter deinem schlanken Körper. Du scheinst nicht aufstehen zu wollen. Es verwirrt mich. Du siehst nicht aus wie ein Junge der wert auf Körperkontakt legt. Plötzlich regst du dich wieder, scheinst zu begreifen in welcher Lage wir uns befinden und du stehst eilig auf. Schmerzerfülltes Keuchen entkommt dir, deine Finger ballen sich zu Fäusten, dein Blick wird glasig. „Hey Kleiner … was hast du?“, frage ich dich und bleibe betont sanft. Normalerweise könnte es mir egal sein. Ihr zerstört mich, zerfetzt meine Seele Tag für Tag aufs Neue … wieso kann ich nicht euch genau so wehtun? Ich beiße mir auf die Lippe und beschimpfe mich innerlich. Nein so darf ich nicht denken … „Nein … mir geht es gut, mir ist nur …“ Alles was ich nun noch tun kann ist meine Hände ausstrecken und dich vor dem Aufschlag zu bewahren. Ich reagiere ziemlich schnell. Sanft halte ich deinen bewusstlosen Körper in meinen Armen. Ich sehe mich um. Du bist nicht schwer, doch ich kann dich nicht lange halten. Zusammen mit dir sinke ich auf den kalten Boden. Kalter schweiß läuft über dein Gesicht. Dein Puls ist kaum zu spüren. Dann sehe ich den Grund für deine Bewusstlosigkeit. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Kalte eiserne Handschellen schneiden in weiches, unversehrtes Fleisch. Schreie voller Lust werden zu Schreien von purer Grausamkeit. Schmerzerfüllte Laute. Blut, Sperma und Schweiß … vermischt zu einem zerstörenden Elixier. Keine Gnade. Vernichtete Unschuld. Keine Reue. Zerfetzte Körper. Gier nach Blut. Vergewaltigte Gefühle. Perverse Erlösung. Gepeinigte Seele. Brutale Erfüllung. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Der Stoff deiner Hose zwischen deinen Beinen hat sich rot gefärbt. Blut strömt aus deinem Körper. Ich weiß nun was mit dir passiert ist. Es ist das grausamste was man einem Menschen antun kann. Dazu gezwungen zu werden, seinen Körper mit einem Menschen zu teilen ist schrecklich. Es zerstört einen Menschen, es macht ihn zu einer Puppe … zu einem toten Wesen, einem freudlosem Geschöpf. Automatisch drücke ich deinen Körper näher an meinen. Doch was nun passiert bricht mir beinahe das Herz. Ihr kommt auf uns zu … ihr geht vorbei. Was soll das? Ist es weil ich bei ihm bin? Ihr nennt mich ‚Abschaum’ doch was ist mit euch? Er ist nicht wie ich, ihr seht es … ich weiß es! Doch ihr geht einfach weiter. Wie könnt ihr so kalt sein? Ihr seht doch das er Hilfe braucht … ich weiß, dass ihr es seht! Helft ihm verdammt! Doch du reißt mich wieder aus meinen Gedanken. Deine schlanken, zitternden Finger streichen über deine blasse Wange und entfernen meine Tränen. Ich habe nicht gemerkt das sie sich aus meinen blassvioletten Augen gelöst haben … ich war davon überzeugt das ich für niemanden mehr Tränen übrig hätte, doch schon jetzt weiß ich … du bist nicht niemand, du bist etwas besonderes. Ein weißer Engel, den jemand zu stürzen suchte. „Es tut mir leid … ich wollte dir keine Umstände machen!“, kommt es über deine aufgeschlagenen Lippen. Ich hätte mit allem gerechnet, wirklich … doch wieso entschuldigst du dich? Wieso jemand dem man so was angetan hat? Wieso kann er es und ihr nicht? Dein schlanker Körper löst sich wieder von meinem. Du stehst auf und versuchst dich krampfhaft auf deinen zitternden Beinen zu halten. Lange wirst du nicht stehen können … „Kann ich dich wohin bringen?“, frage ich sanft. „Nein!“ Deine Antwort ist heftig. Ich kenne diese Reaktion. Er ist bei dir zu Hause … Er wartet auf dich! „Komm mit mir …“, fordere ich dich auf. Ich weiß nicht warum ich es tue … aber ich kann dich nicht zurück in deine Hölle gehen lassen. Ich werde dich nicht gehen lassen! Kapitel 2: 002 -------------- Ryous Augen weiteten sich wieder leicht und er sah den anderen ängstlich an. Was sollte das? In seinen braunen spiegelten sich Angst, Verwirrung und tiefe Trauer. „Ich kann nicht … ich muss nach Hause, ich habe noch etwas zu erledigen!“, gab er zitternd von sich. Er traute niemanden mehr, schon gar nicht jemandem, den er noch nie zuvor gesehen hatte. „Komm mit zu mir … so wie du herumrennst kannst du unmöglich nach Hause.“ Immer noch war die Stimme des dunkelhäutigen Jungen ruhig und überlegt. „Ich wasche deine Sachen und du kannst das Badezimmer benutzen.“ Seine blassen violetten Augen sahen Ryou weiterhin sanft an und ein zärtliches Lächeln zierte seinen Mund. Es waren diese Augen die den weißhaarigen gefangen nahmen. Sie waren so … leer, gebrochen und voller Leid. Sie waren genau so wie seine. Malik schien nun plötzlich nicht mehr fremd … er schien ihm vertrauter als Bakura es jemals sein würde. Ryou schluckte schwer. Wieder schien sich die Schwärze der Bewusstlosigkeit in ihm auszubreiten, doch er widerstand ihr. ~Leere. Geboren aus Verzweiflung. Verzweiflung. Geboren aus Schmerz. Schmerz. Geboren aus unendlicher Brutalität. ~ Malik merkte wie der Blick des anderen wieder trübe wurde. Er zog den weißhaarigen Jungen näher an sich und stützte ihn. Ryou zuckte hart zusammen, als sich zwei Hände um seinen Körper legten. Er hasste es wenn er angefasst wurde … doch er wehrte sich nicht. Angst lähmte ihn und machte ihn gefügig, er verfiel in einen tranceähnlichen Zustand … wie zum Selbstschutz. Er keuchte. Bei jedem Schritt den er tat schien er erneute Tode zu sterben. Doch der Junge mit dem sandfarbenem Haar und den ungewöhnlichen Augen schien keine Gnade zu kennen. Tränen flossen aus seinen Augen, als er gezwungen wurde, Stufe für Stufe nach oben zu gehen. ~Lass es endlich vorbei sein …~ er flehte. Doch er wusste … niemand würde ihn erhören … es war sein Schicksal. Quälend lange schien der Weg in den ersten Stock, doch Malik zog ihn weiter, auch wenn er selbst kaum gehen konnte. Seine schlanken Finger fanden ihren Weg in seine Hosentasche und umschlossen beinahe zärtlich die langen dünnen Schlüssel. Er öffnete die Wohnungstüre und schob Ryou mit sanfter Gewalt hinein und verfrachtete ihn auf das weiche Sofa. „Fühl dich wie zu Hause ...“ Ryou riss sich aus seiner Starre und sah sich scheu um. Die Wohnung bestand aus zwei schäbigen Zimmern. Es gab kein Bett, nur dieses alte Sofa. Ein kleiner Holztisch, der wie es schien sowohl als Esstisch als auch als Schreibtisch benutzt werden musste stand in einer Ecke. Der schwarze Kasten schien die hälfte des Zimmers in Anspruch zu nehmen. Ein Regal mit drei Büchern und ein paar Fotos war neben einem kleinen Fernseher, der wie es aussah noch immer schwarz weiß abspielte. Hinter der Couch waren ein Herd und eine Spüle sowie ein Kühlschrank. Auch das zweite Zimmer war nur spärlich eingerichtet. Eine Badewanne, ein Spiegel, ein Stuhl und eine Waschmaschine. Der weißhaarige Junge zitterte leicht und schielte immer wieder zur Türe. Er dürfte nicht hier sein … er würde es bezahlen … irgendwann … ganz sicher. Malik lächelte ihn weiter sanft an. Und zeigte Richtung Badezimmer. „Aber pass auf du darfst das Wasser nur bis zur Hälfte einlassen sonst wird es kalt … mehr steht mir pro Tag nämlich nicht zur Verfügung… Handtücher liegen am Beckenrand du kannst den Bademantel benutzen bis deine Sachen gewaschen sind.“ Ryou biss sich leicht auf die Zunge und nickte. Keuchend erhob er sich und sah Malik ebenfalls durchdringend an … diese Augen. „Danke!“, hauchte er leise und schloss die Badezimmertüre hinter sich ab. Malik seufzte leicht. Er fühlte sich wahnsinnig dreckig, genau wie jeden Tag. Es war nicht so das er seine Arbeit hasste … doch der weißhaarige schien so rein und Malik fühlte sich neben ihm als würde der Dreck der Menschheit an ihm hängen. Doch er verzichtete auf die Badewanne … er tat es obwohl ihm soviel Leid geschah. Er war noch in der Lage dazu, zu teilen und zu verzichten. Malik wollte sich gerade zum Kühlschrank umdrehen als die Wohnungstüre aufflog. „Du verdammte Hure, du Miststück!“, kam es von einer in schwarz gekleideten Gestalt. „Was fällt dir eigentlich ein? Denkst du eigentlich du kannst einfach so abhauen? Deine Schicht war noch nicht zu ende!“ Malik zuckte zusammen und sah seinen Boss erschrocken an, doch dieser Blick hielt nicht lange, plötzlich wurde er leer. „Es tut mir leid … mir ging es nicht gut.“ Er starrte zu Boden. „Zum Teufel mit dir … was soll das heißen? Menschen wie du fühlen nichts! Menschen wie du sind …“, der Junge Zuhälter hielt inne und sah den anderen hasserfüllt an. „Ich weiß nicht einmal wie ich dich nennen soll! Du bist ein Stück Dreck das froh sein soll das ich es aufgenommen habe! Du bist …“ ~ Menschen wie ich? Menschen wie ich, sehen abends in den Spiegel und ekeln sich vor sich selbst, nicht weil sie sich verkaufen … sondern weil sie dazu gezwungen sind für jemanden wie dich zu arbeiten! Menschen wie ich haben nur deshalb keine Gefühle, weil sie, sie so tief in sich vergraben müssen, dass sie sich vor ihnen selbst verbergen. Menschen wie ich … sehen Dinge die euch verborgen bleiben … weil Menschen wie ich sich über Kleinigkeiten freuen können! ~ „Malik … nenn mich Malik!“, gab er entschlossen zurück und sah dem anderen fest in die Augen. Er wandte den Blick nicht ab und zuckte nicht zurück, selbst nicht als sein Boss zu einem kräftigen Schlag ausholte. Nein er wollte nicht mehr in den Spiegel schauen und einen Jungen sehen der eine solche Behandlung zuließ … nie wieder! „Denk bloß nicht dass du damit durchkommst …“, fauchte der andere und spuckte in Maliks aufgeschlagenes Gesicht ehe er wieder verschwand und die Tür mit einer solchen Wucht ins Schloss warf, dass sämtliche Bilder vom Regal fielen. Ryou lag still und zusammengekauert in der Badewanne. Das Wasser hatte einen sanften rosaroten Ton angenommen und roch leicht nach Kupfer. ~ Du Hure! ~ Er schluckte schwer. ~ Nenn mich Malik ~ wann hatte er aufgegeben? Wann war er zu dieser Puppe geworden, die er nun war? ~ Aufgeben ist nicht der Sinn des Lebens, nicht das Vergessen von Leid, Schmerz und Trauer … Aufgeben ist sich selbst verleugnen, aufgeben ist seinen Stolz vergessen. ~ Kapitel 3: 003 -------------- Ryou saß stumm auf dem Sofa und starrte vor sich hin. Schon seit einer geschlagenen viertel Stunde schwieg er bis Malik endlich das schweigen brach. „Hey … wie alt bist du?“ fragte er den blassen Jungen neben sich während er einen Beutel Eis auf seinen angeschlagenen Wangenknochen legte. Es schien eine halbe Ewigkeit zu vergehen bis Ryou antwortete. „Ich bin 16.“ Seine Antwort war knapp und monoton gehalten, mit beinahe gespenstischer ruhe. „Mein Name ist Ryou.“ Malik lächelte leicht über Ryous plötzliche Offenheit, doch er verzog gleich darauf wieder schmerzerfüllt das Gesicht und keuchte leise auf. „Darf ich dich was fragen Ryou? Wer tut dir so was an? Dein Vater? Onkel? Bruder?“ Er wusste selbst dass es ein heikles Thema war, er wusste dass er mit Vorsicht in die Seele des anderen eindringen musste … Ryou zuckte zusammen. „Ich weiß nicht was du meinst … niemand tut mir irgendwas an!“, gab er zurück, klang jedoch ziemlich erschrocken. „Oh … na dann musst du auch nicht so schnell wieder nach Hause oder? Ich wäre dir wirklich dankbar wenn du ein bisschen bei mir bleibst.“, wieder lächelte er. Ryou verzog das Gesicht und schwieg. ~ Nein … er wird mich finden … ich muss zu ihm ~ Doch wieso eigentlich? Das war seine Chance, er konnte hier untertauchen … er würde den jungen Ägypter in Gefahr bringen, dass schon, doch er flehte ihn ja beinahe an hier zu bleiben. „Was muss ich für dich tun wenn ich hier bleibe?“, fragte er misstrauisch. Malik sah den anderen überrascht an. „Na ja, du könntest mir dabei helfen meine Wohnung zu menschenwürdig zu halten, und meine Wäsche machen, das Kochen kann ich übernehmen.“ Ryou schwieg wieder. Er wusste was ihn erwarten würde, wenn er jetzt nach Hause gehen würde … doch er wusste nicht was ihn erwarten würde, wenn er hier bliebe. Er kannte die Grausamkeit seines Yamis, das hieß er glaubte sie zu kennen … „Ist gut … ich helfe dir.“ Malik nickte leicht. Jetzt war nur noch eine Frage … warum tat er das? Ihm konnte doch egal sein was mit diesem weißhaarigen Kind passierte! Alles lief darauf hinaus, dass er anfing sich für ihn verantwortlich zu fühlen. Es würde ihn verletzlich machen … und so nahm seine Hassliebe zu Ryou seinen Anfang. ~*~ ~ Weißt du wirklich wer ich bin? Liebst du mich weil ich es bin, oder weil ich dich belüge? Du bist in mir wohin ich geh, doch siehst du auch, dass was ich seh’? Ich seh’ mich an und frag mich … warum? Warum bin ich wie ich bin? Warum lach’ ich wenn ich traurig bin? Kann ich sehn’ oder bin ich blind? Ich such’ die antwort auf meine Fragen … Die Gedanken malen Bilder, doch ich finde keinen Rahmen. Der Wind spricht zu mir, wünscht mir Glück, er flüstert meinen Namen …* ~ ~ Ryou ~ Ich bin nun schon seit beinahe zwei Monaten bei dir … anfangs war es schwer, wirklich schwer. Ich mochte euch noch nie, ich habe euch immer gemieden … doch jetzt beginne ich euch zu hassen. Ich hasse euch weil ich sehe was ihr Malik antut. Warum genau er? Nur weil er anders ist? Das stimmt doch nicht, er ist doch gleich wie ihr! Doch ich weiß, ich werde euch nie eines besseren belehren können. Viel zu tief sitzt die Abneigung gegen die, die euch fremd erscheinen, gegen die die nicht eurer Norm entsprechen. Doch genau das ist es, was euch schließlich den Weg zum Glück verbaut. Ich liebe dich, das wurde mir im laufe der Zeit klar … ich sehne mich jeden Tag nach deiner Rückkehr, nach den Berührungen die du mir schenkst. Du weißt dass ich beschmutzt bin, doch wenn du mich ansiehst, komme ich mir so rein vor. Ich hätte nie gedacht, dass das Leben so schön sein könnte … doch du hast es mir gezeigt. Wenn ich Träume glaube ich zu sterben … ich bin alleine, doch du holst mich jeden Tag aufs Neue ins Leben zurück. Es ist so wunderschön. Doch ich weis … du empfindest nicht dasselbe für mich. Du hast Angst davor, Angst davor Gefühle zu zeigen und immer wenn du drohst dich in ihnen zu verlieren wirst du kalt … kalt wie Marmor. Das einzige wo wir uns nahe sein können, ist der Augenblick bevor wir einschlafen, der kurze Augenblick an dem ich mich an dich kuscheln kann … der kurze Augenblick bevor ich mich in meinem Tod verliere und nur noch hoffen kann das du am nächsten Tag hier bist um mich wieder zum Leben zu erwecken. Aber es ist okay. Solange ich bei dir sein kann. Ihr könnt es euch nicht vorstellen nicht wahr? Wenn ich es euch erkläre … würdet ihr es dann verstehen? Nein. Ein Kind wird geboren, in diese Welt voller Kälte. Was braucht es um zu überleben? Wärme, Geborgenheit und Liebe … Ich habe all dies nie gehabt. Ich hatte Bakura. Auch ihn habe ich geliebt, ich habe ihn wirklich geliebt … Er war immer da … ~ Ich werde dich bis zur Selbstaufgabe lieben ~ … ja das hat er getan, diese Liebe kann man nicht mit der vergleichen die ein Kind braucht … Doch dann kamst du, und die Welt erschien plötzlich nicht mehr in schwarz sondern in Farben die keine Beschreibung je beschreiben könnte. Das ist Liebe … aber ihr versteht nicht wie man so jemanden lieben kann nicht wahr? Ja, ich wusste es … ihr werdet uns nie verstehen. Nicht weil ihr zu blöd seid, nein ihr wollt es nur nicht … ihr könnt es vielleicht gar nicht mehr. Ihr habt keine Zeit mehr für die schönen Dinge des Lebens, nicht wahr? Ich habe mich selbst aufgegeben. Ihr habt es gesehen, ihr seht auch wie schlecht es Malik geht … ihr seht es, doch es ist nicht euer Leben, es ist euch egal. Aber ich kann euch hassen … du würdest die Menschen nie hassen ich weiß es … doch sag mir, und sei ehrlich … hast du dich damit nicht auch schon selbst aufgegeben? * Böhse OnkelZ Kapitel 4: 004 -------------- Entspannt schloss der weißhaarige die Augen. Er hätte sich nie gedacht, je so fühlen zu können. Es war wunderbar … doch er wusste, Malik würde nie so für ihn empfinden. Auch wenn er dem anderen viel zu bedeuten schien, Malik würde ihn nie lieben. Doch er war bei ihm … er würde ihn nie wieder alleine lassen … er hatte es versprochen. Ryou stöhnte leise auf. Die Küsse des anderen entflammten seinen Körper. Es war so anders, als all die Male zuvor. Malik war so sanft … er würde ihn nie verletzen. Er vertraute ihm. Ein lauter Knall ertönte. Die Türe war ins Schloss gefallen. Auch Malik war hart zusammengefahren, doch er fasste sich schnell wieder. „Keine Angst Ryou … es war nur der Wind … nur der Wind!“ er lächelte ihn zärtlich an und setzte seine Küsse fort, doch er wurde plötzlich von schallendem Gelächter unterbrochen. „Na was haben wir denn hier?“ eine eisige Stimme durchschnitt die Stille. Ryous Magen verkrampfte sich und er kniff wimmernd die Augen zusammen. Er hatte es gewusst … er hatte gewusst das Bakura ihn finden würde. „Nein … bitte nicht … bitte … ich kann das erklären …“, wimmerte Ryou und stieß Malik zitternd von sich. „Was willst du mir erklären du kleine Ratte? Dachtest du wirklich du wirst mich los?“, fuhr Bakura seine Zwillingsseele an. Malik biss sich auf die Lippe. Da war er also. Ryous Peiniger. Doch als er Bakura genauer musterte stockte ihm der Atem. Schneeweißes langes, wildes Haar. Braune, eiskalte Augen … milchig blasse wunderschöne Haut. Er war dem anderen so ähnlich … so ähnlich und doch das komplette Gegenteil. „Verschwinde aus meinen Haus!“, fauchte Malik Ryous Yami an. Er hatte seine Fassung wieder gewonnen und trat auf den weißhaarigen zu. Niemand würde seinem Schützling je wieder wehtun … niemand! Doch Bakura brach nur wieder in schallendes Gelächter aus. „Sag mir nicht was ich zu tun habe du kleine Hure!“ Er packte Malik am Hals und drückte ihn gegen die Wand. Erbarmungslos schnürte er ihm die Luft ab. Es war Wahnsinn … kein Mensch konnte so kräftig sein … schon gar nicht einer, dessen Körper so schlank und gebrechlich wirkte. Ryou wurde blass. Er wusste was passieren würde … „Bakura … lass ihn in ruhe …“ er sprang aus dem Bett und stürzte auf seinen Yami zu. „Bitte Bakura …“, flehte er, doch ein kräftiger Schlag ins Gesicht ließ ihn zurücktaumeln. „Hör zu du Mitvieh … Ryou gehört mir! Mir alleine!“ In Bakuras Stimme war purer Hass zu vernehmen. Malik keuchte nach Luft und sah Ryou entsetzt an. Dieser lag zitternd am Boden. Die Hände hatte er auf seine Lippe gebresst. Blut floss zwischen seinen Fingern hindurch und bahnte sich den Weg über seinen schmalen Hals nach unten. „Bakura …“, immer wieder wimmerte Ryou den Namen seiner Zwillingsseele … seines grausamen Ichs. Doch dieser reagierte nicht. Er pinnte Maliks Hände nach hinten an die Wand und sah ihn grinsend an. Er leckte sich grinsend über die Lippen. „Na? … wirst du es genießen zu sehen wie ich meinen Hikari auseinander nehme? Wenn du ganz genau weißt das du daran Schuld bist?“ hauchte er und sah irre in Maliks vor schreck geweitete Augen. „Warum tust du das?“, fragte er den älteren gepresst und rang nach Luft. Bakura lachte kalt auf und sah in Maliks vor Todesangst verzogene Augen. In seinen eigenen Augen lag jedoch pure Grausamkeit, endlose Gier und blanker Wahnsinn. Malik erschauderte … ein Blick in diese Augen ließ ihn wissen … dies würde ein Tag werden, den er nie wieder vergessen könnte. Bakura war gefangen in seiner Welt, die er sich selbst in seiner Einsamkeit und Leere erschaffen hatte … er würde sie nie wieder verlassen können … ~ Ohnmächtige und gefesselte Wesen, einzig zu meiner Lust bestimmt, ihr bildet euch hoffentlich nicht ein, dass die ebenso lächerlichen als übertriebenen Rechte, die man euch in der Welt einräumt, euch auch an diesem Orte zugestanden werden. Nein! Tausendmal geketteter als Sklaven, habt ihr nichts zu erwarten als Demütigung. Ihr seid getrennt von euren Freunden und Angehörigen, ihr seid bereits tot für die Welt und atmet nur noch zu meiner Lust. Euer Leben, was sag ich: Jedes Leben des Erdkreises ist so gleichgültig wie das Leben einer Mücke. Bedenket, dass ich euch durchaus nicht als menschliche Kreaturen betrachte, sondern lediglich als Tiere, die man für den Dienst, den man von ihnen erhofft, ernährt, die man jedoch vertilgt, wenn sie diesen Dienst verweigern …* ~ Und genau das hatte Ryou getan. Er hatte sich Bakura verweigert … dafür würde er bezahlen … Bakura würde ihn in einen Albtraum schicken. „Bakura bitte … du willst doch mich, lass Malik gehen!“, flehte er und krallte sich verzweifelt in den Fuß seines Yamis. „Nein kleines Hikari … ich will dich nicht, da hast du was falsch verstanden … jeder andere wäre mir genau so recht … aber es genügt mir nun nicht mehr nur deinen Körper und dein Leben zu zerstören … ich werde deine Seele zerfetzen und dir deine Zukunft nehmen … und dazu brauche ich ihn noch.“, schnurrte er und leckte Malik über die Lippen. Er griff in seine Manteltasche und zog eine Eisenkette hervor. Ehe Malik sich versah war er an das Sofa gekettet. Sein Brustkorb hob und senkte sich unregelmäßig als der schon dringend benötigte Sauerstoff endlich wieder in seine Lungen kam. Keuchend lag er am Boden, die Augen zusammengekniffen. Schwindel legte sich über seinen Körper, doch er fasste sich wieder. Seine sandfarbenen Haare versperrten ihm die Sicht und er war nicht in der Lage sich zu bewegen. Doch er konnte sie hören … Ryous Schreie, sein Flehen … seine Angst. Der jüngste wehrte sich verbissen gegen seine Zwillingsseele und versuchte alles um sich dem anderen zu verweigern. Und wirklich … Bakura ließ von ihm ab. „Ich bekomme immer was ich will Ryou das weißt du selbst … doch du machst es immer sehr interessant … ich danke dir mein Liebling!“ *Abgeändertes Zitat von De Sade *anbet* Kapitel 5: 005 -------------- Ryous Magen drehte sich um. Er ertrug das nicht! Bakura hatte sich über den jungen Stricher gebeugt und strich grinsend über den Körper des anderen. Er strich ihm die Haare aus dem Gesicht und sah ich spöttisch an. „Willst du es etwa über dich ergehen lassen? Ich hätte mehr von dir erwartet … wirklich.“ Malik biss die Zähne zusammen. „Denkst du, du tust mir weh wenn du mich vergewaltigst? Du würdest nur tun … was auch andere vor dir getan haben …“, kam es ruhig von Maliks Lippen und er sah den anderen ausdruckslos an. „Nein bitte … Bakura … Fass ihn nicht an! Bitte … mach mit mir was du willst … ich werde mich nicht wehren … bitte.“ Ryou krümmte sich zusammen. Niemand durfte Malik wehtun … niemand durfte ihn beschmutzen … nicht wenn er es verhindern konnte! Bakura lächelte amüsiert und ging wieder auf Ryou zu. Er zog ihn hoch und drängte ihn an die Wand zurück. „Siehst du … ist doch gar nicht so schwer.“, hauchte er mit eisiger Sanftheit in der Stimme und küsste ihn verlangend. Ryou wollte sich wehren, sein ganzer Körper zeigte seine Abneigung … er wollte schreien, doch er öffnete nur seinen Mund um den älteren einlass zu gewähren. Er kämpfte mit den Tränen … doch tat nichts um den anderen von sich zu stoßen … er tat es für Malik. ~ Lass es schnell vorbei sein … oh bitte … ~ „Was denn, du bist so still. So macht es mir keine Freude.“ sagte Bakura ernst. Er holte zu einem Schlag aus und bohrte seine scharfen Krallen tief ihn die Bauchhöhle des anderen. “Schrei, verdammt noch mal schrei!“ brüllte er seinen Hikari an ehe er zu Malik sah. “Hast du nicht einmal ein schlechtes Gewissen? … Obwohl er hier auch wegen dir leidet? Er nimmt das alles auf sich weil er dich liebt, ist das nicht rührend." sagte er verachtend zu Malik. Wieder stiegen Ryou Tränen in die Augen. ~ Sag das nicht ... er soll sich keine Vorwürfe machen ... ich will … ~ seine Gedankengänge wurden unterbrochen. Er hatte nicht mitbekommen das Bakura zum Schlag ausgeholt hatte ... er hatte sich nicht vorbereiten können ... Ryou schrie schmerzerfüllt auf und seine Beine gaben endgültig nach. Er umklammerte seinen Bauch. Malik wimmerte leise. Noch nie hatte er sich in seinem Leben so schrecklich gefühlt. Er saß zusammengekauert da und wippte leicht vor und zurück. Seine Augen hatte er fest zusammengepresst. Er konnte es nicht sehen … Ryous schmerzerfülltes Gesicht. „Das ist nicht wahr … niemand liebt mich … Ryou?“ Ryou rang noch eine Weile um seine Fassung und stand dann wieder, wodurch sein Sauerstoffmangel wieder reduziert wurde. Er keuchte noch immer. “Spar dir deinen Atem Bakura ... ist das etwa alles was du zu bieten hast?" fauchte er den weißhaarigen an. Für einen kurzen Moment ließ er den Blick über Malik schweifen. Ein kurzes, sanftes Lächeln schlich über sein Gesicht ehe er sich selbst dafür verfluchte. „Hör nicht auf das was er sagt ... er will dich nur unter Druck setzen" er konnte die Frage nicht anders beantworten. Er würde Malik niemals anlügen, doch die Wahrheit konnte er ihm auch nicht sagen. Bakura lachte auf. "Ryou, ich würde in deiner Lage nicht so große Töne spucken." sagte er und ging wieder zu ihm. „Soll ich dir ein Geheimnis anvertrauen? Malik liebt dich mit der gleichen Hingabe. Er ist sich nur zu stolz es einzugestehen. Und das Beste an der Sache ist … dass er es erst wissen wird wenn du tot vor ihm liegst. Ist das nicht ein schönes Happy End?“ Er drehte Malik um und drücke seinen Bauch gegen die kalte Wand, riss ihm die Kleider vom Leib und drang in den schlanken Körper ein. Erregt stöhnte der weißhaarige Yami auf. ~ Es ist so schwer es zu erlangen, doch es zu vernichten ist das Werk eines Augenblicks. Ein so unbedeutender Augenblick der ein zerbrechliches Menschenleben so schnell und erbarmungslos zerstören kann. ~ Ryou, dessen Körper vor Abneigung bebte verspannte sich als er die Erregung des anderen an seinem Muskelring spürte, doch Bakura ließ sich nicht abhalten. Wieder schrie er schmerzerfüllt auf. Sein Körper bog sich etwas nach hinten. Er biss sich auf die Lippe, konnte sein Schreien jedoch nicht mehr unterdrücken. In seinem Zustand war er gar nicht mehr in der Lage sich zu entspannen, auch wenn er es versuchte ... sein Körper reagierte nicht. Hilflos versuchte er sich an der Wand festzuhalten, doch seine zitternden Finger glitten ab. Die Worte des anderen ließen seine Schmerzen intensiver werden. Sein Körper zitterte. „Versprich mir das du ihm nicht weh tust ... mach mit mir was du willst ... aber tu ihm nicht weh!“, hauchte er beinahe unverständlich, doch er wusste das Bakura ihn verstand. Dieser sah ihn weiter an, weiter durch seine unergründlichen, verschlossenen und eiskalten Augen. „Aber natürlich Kleiner … dir könnte ich doch nie eine Bitte abschlagen … ich bin doch kein Monster, das weißt du …“ Stöhnend stieß er in den Körper des anderen. Ryou begann sich immer abgründiger zu hassen, mit jedem lusterfüllten Keuchen zerriss es ihn, innerlich und äußerlich. ~ Lass es vorbei sein … bitte ~ Tränen flossen aus seinen leeren braunen Augen und diese schienen beinahe zu erlischen, als Bakura sich stöhnend in ihm ergoss. Doch noch war er da … der winzige Funken Leben. Malik hatte die Augen zusammengekniffen. Er konnte nicht zusehen, er wollte die Verzweiflung in Ryous Gesicht nicht sehen. Dies war viel schlimmer als all das was man ihm zuvor angetan hatte … viel schlimmer, doch es war nun endlich vorbei. Vorbei … Der weißhaarige Junge sank kraftlos zu Boden als seine Zwillingsseele ihn frei gab. Regungslos lag er da, zu Bakuras Füßen. Blutend, mit schmerzverzerrtem Gesicht, doch er lächelte … er hatte Malik gerettet. Er war sein Leben … solange Malik bei ihm war, war es gut … solange er bei ihm war, würde er alles ertragen können. Der junge Ägypter jedoch schrie innerlich. Wieso hatte Ryou das getan? Er hätte sich doch auch nicht gewehrt … er war doch auch nichts anderes gewohnt … ihm wäre es egal gewesen! Malik biss sich auf die Zunge und krümmte sich zusammen … die Erkenntnis traf ihn wuchtig und ohne Vorwarnung … er war tot … er hatte aufgegeben, er hatte sich damit abgefunden das er schlecht behandelt wurde … er hatte zu glauben begonnen was andere zu ihm gesagt hatten … er war Dreck. Bakura ließ sich auf das Sofa fallen und machte Malik los. Sein sadistisches Grinsen blieb unbeachtet … dies war ein Fehler. Er hatte noch nicht genug … es war noch nicht vorbei! Malik zuckte zusammen und stürzte auf seinen weißhaarigen Freund zu. In seinen blassvioletten Augen bildeten sich Tränen. „Sieh mich an Ryou … bitte sieh mich an!“, flehte er und strich über Ryous Haut. Die Bilder vor Ryous Augen verschwammen für einen Moment. Er spürte wie jemand seine Beine berührte und zuckte hart und wimmernd zusammen. “Nicht noch einmal bitte …“ er hatte seine Augen krampfhaft geschlossen und deshalb nicht mitbekommen wer ihn berührte. Er schlang seine Arme um seinen eigenen Körper und Tränen flossen haltlos aus seinen Augen. Malik zitterte und fuhr mit seiner Hand über den vor Schmerzen und Wunden gezeichneten Körper. “Nicht doch ich will dir nicht wehtun.“ flüsterte er leise, aber so das ihn Ryou hören konnte. „Es wird alles Gut werden … ich bleibe bei dir … es ist vorbei, dir wird nichts mehr passieren.“ Der weißhaarige sah Malik weiter an ... solange er hier war, war es gut ... er durfte nur nicht gehen ... Ryou durfte ihn nicht gehen lassen. Verbissen kämpfte er gegen die Bewusstlosigkeit an. "Hilf mir Malik ... bitte lass uns gehen ..." immer noch zitterte seine Stimme und schien nach jedem Wort brechen zu wollen. Unter seinem Körper hatte sich eine kleine Blutlache gebildet. Er biss sich leicht auf die Lippen und versuchte sich aufzurichten. Kapitel 6: 006 -------------- Ryou kämpfte. Immer wieder wurde er an den Rand der Bewusstlosigkeit getrieben … immer wieder musste er gegen die Verlockung ankämpfen nicht einfach zu schlafen. Er wollte weinen, seine Schmerzen zeigen, doch er konnte es nicht … würde es nie wieder können. Sein Körper zitterte, doch es war heiß … viel zu heiß, unerträglich. Blut floss aus seinem Körper … rot, glänzend, verschmutzt. Der junge Ägypter zuckte zusammen. „Natürlich, hab keine Angst … ich werde dich hier raus bringen, bitte halte durch!“, flehte er, doch er wusste dass Bakura sie nicht so einfach gehen lassen würde. Es zerriss ihn, auch er wollte schreien … doch seine Schreie blieben in seiner Seele verschlossen. Er würde es einfach versuchen … Malik erhob sich und hob Ryou an. „Lass ihn sofort wieder los!“, knurrte Bakura böse. „Du wirst erst gehen, wenn ich es dir erlaube! Denkst du etwa du kommst so leicht davon?“ Diese Worte … so kalt. Nicht von dieser Welt … „Nein!“, Ryou zuckte hart zusammen. „Du hast versprochen das du ihm nichts tust … du hast es mir versprochen … bitte nicht!“. Verzweifelt krallte er sich in den Körper des jungen Strichers. Wieso tat Bakura das? Bakura lachte amüsiert auf, doch klang dieses grausam und brutal. „Ach ja hab ich das? Tut mir leit dich enttäuschen zu müssen Hikari … und außerdem wie viel glauben kann man einem Wort des Teufels schenken?“, fragte er und lächelte boshaft. Er trat näher an die beiden heran und packte erneut Maliks Hals. „Du wirst tun was ich sage verstanden? Sonst wird Ryou sterben … euer Leben liegt in meiner Hand!“ „Was soll das heißen? Du hast es versprochen … hör auf damit!“, Ryous Stimme brach fast. Das konnte nicht sein … er hatte sich für Malik nicht gewehrt … er hatte es getan damit ihm nichts passierte und jetzt? Das durfte nicht wahr sein! Er hielt inne als er die zärtlichen Finger Maliks auf seiner Wange spürte. „Ist schon gut Ryou … mach dir keine Sorgen, es wird alles gut … schlaf ein bisschen!“, hauchte er voller Ruhe und Sanftheit und ließ ihn wieder zu Boden gleiten. „Schließ die Augen und öffne sie erst wieder wenn ich es dir sage … es wird alles gut!“ Ryous nackter Körper krümmte sich zusammen, jedoch konnte er den Blick nicht von dem ‚Teufel’ und dem Jungen mit dem Sandfarbenen Haar nehmen. "Aber du hattest doch schon mich ..." wimmerte er leise. Seine Angst machte seine Lage nicht einfacher. Durch die Verspannung kamen seine Schmerzen noch stärker zum Vorschein, nachdem Maliks sanfte Worte geholfen hatten, dass er sich wieder beruhigt hatte. Der junge Stricher fuhr sanft durch die Haare von Ryou und versuchte erneut, den anderen zu beruhigen, da er wusste das es die Schmerzen erträglicher machte. "Du hast schon genug für mich getan. Ich wecke dich dann" sagte er sanft und stand auf. "Na los fang endlich an damit wir das ganze Theater hinter uns haben und ich Ryou endlich von dir wegbringen kann!" sagte er emotionslos. Bakura seufzte leicht und überdrehte die Augen. Sein Blick veränderte sich. Er sehnte sich nicht mehr nach Körperlicher Befriedigung … nun schrieen die Schatten in seiner Seele. Gierig züngelten sie sich in sein Bewusstsein. „Komm zu mir …“ Leid. Schmerz. Angst. Verzweiflung. Hass. Panik. Leere. Pein. Demut. Zerreißen. Zerfetzen. Zerbrechen. Zerstückeln. Zertreten. Malik trat näher. Langsam aber sicher. Sein Blick zeigte seine Abneigung, doch er trat ruhig an den anderen heran. Sein Blick war tot, er ging durch Bakura hindurch. Dieser drängte sich dicht an den Körper des anderen. Beinahe sanft schälte er ihn aus den Klamotten. Er keuchte leise auf als er seinen nackten Körper an den des anderen rieb. Seine Augen funkelten gierig. „Sag mir, wie sehr du mich begehrst …“, hauchte er und krallte sich in die Hüften des anderen. Der junge Ägypter regte sich nicht. Sein Blick ging ins Nichts, seine Stimme klang fremd, abweisend und ausdruckslos. „Ich begehre dich, so sehr es mir möglich ist eine Kreatur wie dich zu begehren … Jeder Millimeter deines Körpers ist perfekt.“, er hob den Blick und sah in Bakuras braune Augen. „Dennoch, dein Geist ist verwirrt und ich frage mich wie sich jemand mit geheuchelten Komplimenten zufrieden geben kann!“ Der Geist des Milleniumringes lachte auf. „Du bist wirklich köstlich kleiner Mensch … aber vergiss nicht, alles was nun passiert geht auf deine Rechnung! Alle Schmerzen, all das Leid … hättest du mitgespielt wäre es sicher angenehmer geworden.“ Mit jeder Sekunde wurden die Augen des weißhaarigen böser, mit jeder Sekunde die verging fraßen die Schatten an seinem Körper … „Weißt du wie lange es schon her ist das ich das vergnügen hatte drei Körper auf einmal zu vereinen?“ Maliks Augen weiteten sich. Er wusste nicht was der andere vorhatte, doch sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Bakura drückte ihn zu Boden, dicht neben Ryou. Dieser lag regungslos da, er schien ohnmächtig zu sein. Beinahe machte der Junge mit den Sandfarbenen Haaren den Fehler vor Erleichterung leise aufzustöhnen. „Er wird überleben … wenn du tust was ich sage verstanden?“ Maliks einzige Antwort blieb ein kurzes nicken. Er schloss die Augen und wartete auf die lüstenden Finger und die zerfetzenden Schmerzen, doch sie blieben aus. „Ich weiß das du ihn liebst … küss ihn!“, forderte der weißhaarige grinsend. Das Herz des braungebrannten Jungen schien zu schlangen aufzuhören. Was sollte das? Sein ganzer Körper war angespannt. Er zitterte … er hatte Angst. Zu was war Ryous Yami fähig? Doch er sagte nichts. Er fragte nicht nach … er würde keine Antwort bekommen, er war sich sicher. Malik schloss die Augen und beugte sich über Ryou. Sanft legte er seine Lippen auf die des anderen. Bakuras Finger wanderten zwischen Maliks Beine und er begann ihn geschickt zu stimulieren. Dies musste man ihm wohl lassen ... es war etwas was er beherrschte. Wieder leckte er sich über die Lippen. Er selbst stöhnte heißer auf, wohl wegen seiner eigenen grausamen Gedanken. In dem Moment öffnete der jüngste die Augen und sah Malik etwas verschleiert an. Langsam schlang er seine zitternden Arme um den Ägypter. Er stellte keine Fragen, er war einfach nur froh dass der andere bei ihm war. Seinen Peiniger sah er nicht, auch nicht den entsetzten Blick des anderen, da seine Augen im nächsten Moment wieder zu vielen. Er entspannte sich. Malik stöhnte gequält in die Mundhöhle des geschändeten Jungen. Sein Körper hatte angefangen erbärmlich zu zittern. Sein Verstand setzte aus. Er träumte, das musste es sein … das alles konnte nicht passieren. „Was willst du? Wird Ryou leiden?“, er wollte es nicht wahr haben … NEIN! "Was denkst du denn von mir?" hauchte Bakura sanft. "Natürlich wird er das ... außer du bist sanft!" schnurrte er lachend und funkelte Malik mit gespielter Zärtlichkeit an. "Na los ... worauf wartest du?" fragte er grinsend und schob Ryous blutverschmierte Beine auseinander und drückte Maliks Erregung an den Unterleib des anderen. Wieder leckte er sich über die Lippen. "Er wird schon nicht sterben ... es sei denn du tust nicht was ich sage." schnurrte er und lachte leise auf, als er sah wie Ryou zusammenzuckte und scharf die Luft einzog. Keine Worte der Welt konnten in diesem Moment die Gefühle und Gedanken Maliks beschreiben. Heiße Tränen lösten sich aus seinen Augen, und eine ohnmächtige Last legte sich auf ihn. Er hatte sich geschworen durchzuhalten … doch jeder kam einmal an die Grenze, jeder hatte einen Punkt an dem er aufgeben würde. Das würde er nicht überleben … doch Ryous Leben stand auf dem Spiel. „Vergib mir … bitte vergib mir …“, hauchte er mit brüchiger Stimme und drang so sanft es ging in den verletzten Körper ein. Ryou schrie gepeinigt auf. Tränen schossen in seine Augen und flossen ungehalten über seine Wangen. Gerade eben erst gestocktes Blut floss wieder aus seinem Körper. Verzweifelt versuchte er von Malik loszukommen. "Nicht noch einmal ... nein ... bitte ..." durch seine Schreie unterbrach er sich immer wieder selbst. Er riss seine Augen auf und sein Körper bog sich unter Schmerzen. Bakura sah den beiden stumm zu. Seine Seele saugte die schreie seines Hikaris auf. Er war überwältigt, gierig … er lachte. Er positionierte sich hinter dem Stricher und drang laut stöhnend in dessen Körper ein. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Haut reißt gleich wie Papier. Schreie hallen in die Dunkelheit. Blut fließt. Seelen sterben. Schatten nähren sich. Irre Gelüste. Zerstörte Leben. Endlose Grausamkeit züchtet willenlose Puppen. Hoffnung stirbt, zurück bleibt … Nichts. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Seine Bewegungen waren gewalttätig. Seine Stöße zwangen auch Malik zu einem, schnellerem und härterem Tempo. Ryou schrie schmerzerfüllt. Mit zitternden Fingern versuchte er Malik von sich zu stoßen, doch sie glitten ab. Als Bakura sich in Malik ergoss, kam sich der junge Stricher unendlich dreckig vor, doch die Gefühle die er hatte als er sich in Ryou ergoss, waren Wut und Hass auf Bakura, noch mehr aber auf sich selbst. Sein Unterleib schmerzte aber er war davon überzeugt das er die Schmerzen verdient hatte und das es ein zu milde Strafe führ ihn war. Es war nur gering zu dem was Ryou erleben musste. ~ Ich hasse mich ... ich verabscheue mich ... ich bin ein grausames Monster ... das denen Menschen die es liebt schaden zufügt ... ich habe Ryous Liebe nicht verdient~ Ryou fühlte das Blut des anderen und wie es sich mit seinem eigenen vermischte. Er hatte das Gefühl tausend Tode zu sterben. Doch endlich schien es vorbei zu sein, nur noch kurz erhöhte sich sein Schmerz als sich das salzige Sperma des anderen in seinen zerfetzten Körper brannte. Doch Ryou tröstete sich mit dem Gedanken dass es von Malik war ... nur diesen Gedanken brauchte er. Er schlang seine Hände um den Körper des anderen ehe er endgültig das Bewusstsein verlor. Bakura wischte sich mit dem Laken über den Unterleib um sich vom Blut des anderen zu befreien. "Oh Malik du warst wundervoll ... wir sollten das wiederholen ..." schnurrte er zufrieden. Der weißhaarige erhob sich, griff nach seinen Kleidern und zog sich wieder an. „Ryou wird immer mir gehören … er wird niemals frei sein …“, mit diesen Worten verschwand er. Der junge Ägypter gab den weißhaarigen frei. Er strich ihm über die Wange. „Es tut mir so unvorstellbar Leid … es tut mir so Leid!“ Er war nicht mehr dazu in der Lage aufzustehen, er brach auf Ryou zusammen, Er schlief vor Erschöpfung ein. ~Ich habe angst … wahnsinnige angst vor dem erwachen … war es ein Traum? Lass es endlich vorbei sein! ~ Kapitel 7: 007 -------------- ~Malik~ ~Die Hoffnung stirbt am Ende, am Anfang stirbt der Glaube. ~ Es war vorbei … Ich liebe dich … Meine Worte bleiben ungehört, ich wünsche mir nichts mehr als dass ich sie dir gesagt hätte … Ich liebe dich so sehr. Der Wind bläst meine Worte davon, weit weg … ob du sie je hören wirst? Ich wünschte ich wäre noch in der Lage zu hoffen … doch mit dir hat auch meine Seele diese Welt verlassen … Du hast die Augen nicht mehr geöffnet … Ich habe dich angefleht, ich sagte doch du sollst nur ein wenig schlafen! Ich sagte doch ich werde dich wieder wecken … doch du hast mich verlassen. Ich weiß du hast dir gewünscht das ich glücklich werde, doch wie könnte ich dies je? Ohne dich? Ich bin dir gefolgt, doch ich finde dich nicht mehr … Ich ertrinke in der Schwärze meiner Seele … bist auch du an einem solchen Ort? Auch Bakura hat diese Welt verlassen, die Schatten haben ihn geholt. Er konnte nicht ohne dich leben … er hat dich geliebt. Vielleicht wird es nie jemanden geben der ihn verstehen wird … Ihr werdet es schon gar nicht verstehen … Der Tod hat uns geholt. Ich schwimme in einem Meer aus Blut … die Fluten drücken mich hinunter. Doch ist dies meine Freiheit, kein Gefühl, keine Angst … bald werde ich auch dich vergessen, dann habe ich nichts mehr was mir Schmerzen zufügt … es ist meine Erlösung … Dennoch, solange ich noch fühle … Ich bin in meinem Leben gebrochen … ich bin gestorben mit Schmerz verzerrtem Gesicht, nicht mit einem Lächeln. Ihr habt unsere Körper erst nach Tagen gefunden … wie kalt muss die Welt sein das wir niemanden abgegangen sind … niemanden. Wäre der Duft der Fäulnis nicht gewesen, hättet ihr uns vergessen? Einfach so? Wären wir gegangen … ohne etwas zurück zu lassen? Nein, wir wären nicht, wir sind. Niemand wird mehr an uns denken … ihr alle werdet uns vergessen. Doch meinen letzten Gedanken wenigstens, schenke ich euch … Ich tue es obwohl ich nicht einmal weiß ob ihr es würdigt … Ich tu es, weil ich noch etwas gelernt habe. Es gibt kein Ich, es gibt kein du und es gibt kein ihr … es gibt nur ein uns, nur ein wir … nun hört meinen letzten Wunsch … Geht nicht mit geschlossenen Augen durch die Welt, das endlose Glück kann man nur erlangen wenn man auf einander zugeht, wenn man seinen Feinden und Peinigern vergeben kann … wenn man sich wieder über kleine Dinge freuen kann. Ich wünsche es jedem von uns Menschen, jedem Wesen dieser Welt … Seht es ein, es gibt nichts was schlechter ist als du selbst es bist, es gibt jedoch auch nichts was besser ist … Es gibt kein Ich, es gibt kein du und es gibt kein ihr … es gibt nur ein uns, nur ein wir … Es ist vorbei … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)