Crossfire - Die Stadt der Diebe von Picco-der-Teufel (Vision of Escaflowne - Story) ================================================================================ Kapitel 25: Reika/Reiko & Rosa/Rexia ------------------------------------ „Reika!“, rief eine kräftige Männerstimme ihr zu. Sie drehte sich um und erblickte den Stadtarzt. Ein kleiner zierlicher Mann, mit einem beige farbenen Anzug und einer verkrümmten Brille auf der Nase. Mit seinen kurzen Beinchen tapste er vorwärts und fragte schnell: „Hast du was Neues herausgefunden?“ – „Die gleichen Symptome wie sie es bei mir waren!“ – „Oh...!“, bekam der Arzt nur heraus. Auch Reika machte nun ein besorgnisverzerrtes Gesicht. „Was meinst du? Wird sie mit ihrer Gabe klarkommen?“ – „Das kommt ganz drauf an Reika! Wenn sie stark genug ist, dieses andere Ich zu kontrollieren, kann sie es schaffen! Aber du müsstest dich da besser auskennen, als ich!“ – „Stimmt! Denn das andere Ich hat mir schon Verwandlungen beschert!“ – „Meinst du damit deine unterschiedlichen Augenfarben?“ – „Ja!“ Rosa wachte nach ein paar Stunden wieder auf. Sie fühlte sie irgendwie so schwer. Als würden in ihrem Körper auf einmal zwei Personen wohnen. Mühselig entfernte sie die Decke, die über ihrem Bauch lag, streckte ihre Beine über die Bettkante und stand auf. Torkelnd ging sie vorwärts in Richtung Spiegel. Als sie sich selbst sah, erschrack sie. Eine vollkommen fremde Person starrte sie an. Lila Haare wellte sich nach unten, stechende rote Augen stierten sie an und schienen sie zu verfolgen. Dann griff auch noch die Hand der unbekannten Spiegelfrau nach ihr und packte sie. Es schien so, als wollte sie erneut den Platz mit Rosa tauschen. Doch es war nicht so. Sie umarmte Rosa und nahm sie mit in ihre Welt. Alles um sie herum verfinsterte sich und die Dunkelheit nahm Besitz von dem Licht. Es verschlang das Gute und ließ nur Chaos zurück. Tod, Hunger und Hass regierten diese Welt. Mit angstvollem Blick sah Rosa sich alles genau an. Fragende und hilfensuchende Augen wandten sich an Rosa. Diese verstand nicht, was hier eigentlich mit ihr geschah. „Rosa!“, schallte es auf einmal in der Umgebung, „du musst uns helfen! Die Zaibacher werden uns bald angreifen! Deine Gabe die sie dir gegeben haben, musst du gegen sie einsetzten!“ – „Aber wie?“, schrie Rosa vollkommen verzweifelt. „Verschmelze mit Rexia! Sie wird dich dann leiten!“ Die Stimmen verstummten. Auch die Welt in der sie momentan gefangen war, löste sie auf. Tageslicht brach herein und erhellte alles. Wunderschöne Blumenwiesen und lachende Kinder waren zu sehen. Doch dann zog ein schwarzer Schatten übers Land und alles Schöne wurde ausgemerzt. Kein Kinderlachen erhallte mehr die Umgebung, sondern die Angstschreie jedes einzelnen. Rosa hielt sich vergeblich die Ohren zu. Jeder Schrei eines Todes ließ ihr Knochenmark erbeben. Wut, Kummer, Angst und die Hilflosigkeit stiegen in der jungen Kriegerin empor. Sie wollte jedem helfen, doch sie konnte nicht. Dann am Ende des Horizonts strahlte ein kleines Licht. Es gab ihr Stärke, Geborgenheit und den nötigen Mut, um den erschwerlichen Weg zu beschreiten. Blut tränkte den Boden und die vertrockneten Blumen ertränkten in Selbstmitleid. Rosa griff nach diesem Licht und schnappte eine warme Hand. Das Lächeln erfüllte ihr Herz mit Freude. Ein Engel mit schneeweißen Flügeln suchte ihre Umarmung. Rosa schien mit den Engel zu verschmelzen. Zarte weiche Lippen drückten sich auf Rosas. Zufriedenheit machte sich in ihrem Herzen breit. Erneut streckte Rosa ihre Hand zu ihr aus. Eine helfende Hand wollte sie ihr reichen. Diesem schönen Engel, mit dem Himmelsgewand, wollte sie ihre Hilfe anbieten. Auch dieser wollte ihre Hand annehmen, zögerte aber im letzten Moment: „Wenn wir uns vereinigen, könnte es Schwierigkeiten geben!“ – „Die werde ich in Kauf nehmen! Ich habe einst einer Freundin ein Versprechen gegeben, wenn ich dir helfe, hilfst du mir dann auch sie zu befreien?“ – „Ich werde dir folgen! Bis ans Ende der Welt!“ Der Engel nahm die Hand und ein gleißendes Licht erstrahlte die Umgebung. Die junge Kriegerin schreckte hoch. Alles in ihrer Umgebung war wie gewohnt. Doch sie fühlte sich stärker. Dann nahm sie eine bekannte Wärme war. Rosa musste sich hinstellen und suchte nach diesem Gewohnten. Abgedunkelt in einer Ecke fand sie dann, was sie gesucht hatte. Doch diese Person war anders. Sie dachte es wäre Reika, doch sie war es nicht. Langes rotes Haar, das zusammengeflochten war, rankte am Rücken herunter. Katzengrüne Augen verfolgten ihre Bewegungen. Die Seele im Inneren war verdorben. Kein kleiner Funke Hoffnung wollte aufkeimen. Schwarz wie die Nacht ihre tiefsten Gedanken und Träume, gar Wünsche. Die kecke Zunge leckte über die scharfe Klinge des Schwertes. „Wer bist du?“, fragte Rosa schluckend. „Erkannt hast du die helle Seite bei mir! Aber das hier, ist das wahre und einzige Ich!“ – „Nein!“ – „Du hast Recht! Ich wollte dich nur ein wenig aufziehen! Allerdings erkannt hast du mich richtig! Wenn du auch diesen Körper kennst, mich hast du noch nie gesehen oder?“ – „Was hast du mit Reika gemacht?“ – „Ich bin Reika!“, lachte sie schamlos. „Nein! Du bist nicht Reika! Reika hat kein rotes Haar....“, sie wurde von ihrer Gegenüber unterbrochen. „Und sie hat auch keine gleichen Augen! Das grüne Auge hat sie von mir! Ihre wahre Regenbogenhaut von dem grünen Auge ist braun! Das andere Ich in ihr, hat ihr das verpasst!“ – „DU!“ – „Ja! Genau wie du den Bund eingegangen bist, ist ihn auch Reika eingegangen!“ Wieder ein helles Licht. Rosa musste die Augen zukneifen, um sie davor zu schützen. Als sie ihre Lider vorsichtig öffnete, stand auf einmal Reika vor ihr. „Wie kommst du hierher?“ – „Ich war die ganze Zeit in diesem Raum.“ – „Wo ist dieses andere Mädchen?“ – „Rosa, versteh doch endlich! Ich bin beide Personen!“ – „Wie?!“ – „Du und ich, sind einen Pakt eingegangen! Diesen Pakt den wir geschlossen haben, haben wir mit unseren Vorfahren gemacht!“ – „Unseren Vorfahren?“ – „Rosa, wir sind beide vom gleichen Volk!“ – „Welches Volk meinst du?“ – „Ich rede vom verfluchten Volk! Dem Drachenvolk!“ Rosa musste schlucken: „Dann war der Engel den ich gesehen habe, ein Mensch vom Drachenvolk?“ – „Ja! Und diese besitzen immer noch die Gabe der Zukunftsvorhersage. Meiner hat mir dieselbe schreckliche Welt gezeigt, wie deiner dir.“ – „Soll das etwa heißen....“ – „Ja, dass was du gesehen hast, wird passieren, wenn wir die Zaibacher nicht stoppen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)