Crossfire - Die Stadt der Diebe von Picco-der-Teufel (Vision of Escaflowne - Story) ================================================================================ Kapitel 2: Die Stadt Crossfire ------------------------------ Die beiden Siegel trennten sich von einander und gaben eine unglaubliche Stadt preis. Sie war verborgen in der Mitte des Waldes, einfach so versteckt. Erwachsene, Kinder, Frauen, Männer liefen quer durch die Stadtmitte. Sie hatten moderne Kleidung an. Einige von ihnen waren sehr vornehmend gekleidet. Freundliche Gesichter sah Rosa in jedem dieser Menschen. Noch nie hatte sie von dieser Stadt irgendwas gehört. Verängstigt versteckte sie sich hinter Reika. Diese umfasste ihr Handgelenk und brachte sie zu einem Haus, das in einer Baumkrone geschickt hineingebaut wurde. Reika deutete an, dass sie nach oben gehen sollte. Was sie dann auch tat. Oben angekommen blickte sie hinunter auf die Stadt. In der Mitte war ein Brunnen. Rundherum waren die verschiedensten Stände aufgebaut. Eine Frau verkaufte ihre Töpferware, die andere Obst und Gemüse. Ein Händler versuchte seine Fleisch- und Fischware zu verkaufen. Schmiede zeigten ihre Waffen und waren sogar bereit Reparaturen vorzunehmen. Die Stadt war Kreisförmig angeordnet. Die Häuser wurden zur Stadtmitte hin kleiner. Doch für Einbrecher war es unmöglich einzubrechen. Die Gebäude waren so weit auseinander gebaut oder mit Zacken versehen, das es unmöglich war dort einzubrechen. Solch ein Aufgebot an künstlerischen Talenten hatte sie bislang noch nie gesehen. Diese Stadt war gut vor gegnerischen Angegriffen geschützt. Hinzu kam noch die mächtige Kriegerin Reika, mit ihrer ebenso starken Sense. Rosa war total überrascht von dieser Stadt und war in ihrer Fantasie versunken. Reika kam von hinten und fasste ihr auf die Schulter: „Ich werde erst einmal zum König gehen und dich anmelden. Du kannst solange durch die Stadt gehen. Allerdings bleibst du in der Stadt und wirst dich nicht hinter den Palisaden aufhalten! Ich habe schon längst mitbekommen, dass du dich hier nicht auskennst, also ist es besser du bleibst in der Stadt. So kann ich dich schneller finden und muss nicht den gesamten Wald nach dir durchkämmen. Ich werde dann mal gehen, stell mir in der Zwischenzeit keinen Unsinn an, Rosa!“ Kurz wuschelte sie ihr noch einmal durch das Haar und sprang von der Baumkrone herunter! Rosa riss die Augen auf, doch als sie Reika unverletzt davon eilen sah, war sie erleichtert. Nun wollte sie aber wissen, was sich in diese Stadt noch so alles verbarg. Rosa stieg die Seiltreppe herunter und fing an die Stadt zu untersuchen. Als erstes machte sie Rast bei dem Schmied. Durch dichte Augenbrauen sah er sie an. Sein Schnurrbart war gestutzt und wirkte sehr gepflegt. Mit seinen schwarzen Augen sah er Rosa an und musterte sie von oben bis unten. Dann legte er seinen schweren Hammer zur Seite und ging einige Schritte auf die Kleine zu. Auf dem Weg zu ihr legte er seinen Handschuhe ab und reichte ihr mit einem breitem Grinsen die Hand: „Ich hab dich schon mit Reika gesehen! Mein Name ist Ruk. Ich bin der Schmied dieser Stadt, freut mich dich kennen zu lernen!“ Rosa war von dieser Art der Freundlichkeit überrascht. Freudentränen liefen ihr herunter und der Schmied dachte, er hätte sie erschreckt. Er versuchte sie zu beruhigen. Schon kam die Verkäuferin der Töpferware und meckerte auf den Schmied ein: „Kein Wunder bei deinem grimmigem Gesicht! Die arme Kleine! Du hast sie sicherlich zu Tode erschreckt!“ Die Händler der anderen Stände kamen auch schnell angelaufen. Alle versuchten Rosa zu beruhigen, doch die fing noch mehr an zu weinen. Noch nie hatte sie solche Menschen kennen gelernt. Jeder einzelne von ihnen sorgte sich um Rosa. Sie dachte immer, dass es so etwas nicht gibt und hatte sich damit abgefunden, doch nun die Bestätigung für ihre Lügengeschichte zu erhalten, gab ihr Mut doch wieder Vertrauen zu anderen Menschen zu haben. Die Töpferin hatte Rosa auf dem Arm genommen und versuchte sie nun so zu trösten. Beruhigende Worte wurden ihr ins Ohr geflüstert. Ein kleines Katzenmädchen mit gelb-braunem Fell brachte ihre Puppe. Sofort schoss Rosa Serena wieder in dem Kopf. Aus ihren Freudetränen, endlich Menschen gefunden zu haben, die sich um sie sorgten, wurden Trauertränen. Diese flossen nur für Serena. Ihre verlorene Freundin. Mit einem Ruck umarmte sie das Katzenmädchen und heulte laut los. Sie vermisste Serena. Serena ihre beste und bislang einzige Freundin, die sie kennen gelernt hatte. Ihr gesamtes Leben bei den Zaibachern bestand aus Folter. Sie hatte es zwar geschafft zu fliehen, doch Serena musste noch immer bei ihnen bleiben und diese Qualen über sich ergehen lassen. Dafür hasste sich die kleine Rosa. Sie öffnete ihre getränkten Augen und blickte wütend auf den Boden. Einzelne Tränen durchtränkten den Boden und weichten ihn auf. Ihre Hände krallten sich in den Erdboden fest. Dann richtete sie ihren Blick auf. Glühend rote Augen durchdrangen die Umgebung. Das Katzenmädchen schüttelte sie. Verzweifelte grüne Augen blickten sie an. Mit erzürnter Stimme sagte sie: „Ich werde sie befreien! Ich werde Serena aus den Händen der Zaibacher befreien. Und wenn ich dabei sterben muss! Sie ist meine Freundin und ich werde es schaffen sie zu befreien! Selbst wenn ich mein Leben lassen muss!“ „Ist das nicht ein bisschen zu voreilig getroffen, diese Entscheidung!“, hallte eine klare Stimme durch die Menschenmasse. Schritte kamen näher und die Menge teilte sich. Sie verbeugten sich und zwar vor Reika! „Komm mit mir! Ich werde dir helfen, deine Freundin zu befreien. Aber das wird ein langer und schmerzhafter Weg werden!“ „Ich werde ihn beschreiten. Um Serenas Willen!“ „Und um deinen Willen!“ „Hä?!“ „Willst du dich nicht rächen für das, was dir die Zaibacher angetan haben?“ „Doch! Sie sollen leiden, genauso qualvoll, wie ich und wie Serena noch immer leiden muss!“ „Gut. Ich werde dir zur Seite stehen, bis du es geschafft hast!“ Freudetränen übermannten sie: „Ich danke dir Reika!“ Reika reichte ihr die Hand: „Komm jetzt mit mir, Rosa! Der König erwartet dich!“ Rosa sah sie hoffnungsvoll an und nickte. Ihr Schicksal sollte nun ihren Lauf nehmen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)