Full moon von Kizzu (Nachts auf dem Friedhof) ================================================================================ Kapitel 9 --------- *ma Spika knuddel* Danke, dass du dir immer wieder die Zeit für mich nimmst Es ist zwar nicht mein bestes Pitel, dennoch möchte ich es dir widmen... ----------------------------------- „Daddy!“, rief sie erstaunt aus. Es war tatsächlich ihr Vater. Er war unrasiert, seine Kleidung dreckig und zerrissen, er wirkte müde und weitaus älter, als er war. „Mein Kind! Endlich habe ich dich wieder.“ Andrew schloss seine Tochter in die Arme. Doch schlagartig ließ er sie wieder los. „Du musst gehen! Hier geschehen merkwürdige Dinge...“ „Allerdings“, murmelte sie. Ihr Vater gab plötzlich eigenartige Würgegeräusche von sich. „Aber Daddy, was...?“ Er schubste sie von sich weg und brüllte noch „Lauf!“ Aber das Mädchen war unfähig, sich zu bewegen. Wie am Boden festgefroren stand sie da. Andrews Haut schälte sich langsam ab und braunes Fell bildete sich darunter. Mit weit aufgerissenen Augen sah seine Tochter zu. Sah zu, wie er immer größer und größer wurde und wie seine menschlichen Züge verschwanden. Wie er sich in den Werwolf verwandelte, der sie einst zu töten versucht hatte. Und als das Tier, das schon lange nicht mehr ihr Vater war, sich ihr mit gefletschten Zähnen näherte, tauchte plötzlich Valeria auf. Ein Schuss war zu hören und das Biest fiel zu Boden. „Wie der Vater, so die Tochter“, sagte sie hämisch grinsend. „Du wirst ihm gleich in sein Grab folgen!“ Valeria ignorierend kniete sich das Mädchen neben den toten Werwolf, welcher sich gerade wieder in ihren Vater verwandelt hatte. Sie schüttelte ihn, schrie, heulte. Und bekam gar nicht mit, wie der soeben erschienene Razamiel Valeria einen Pfahl ins Herz bohrte. Eine Zeit lang war alles still. Sehr langsam hatte sie sich wieder beruhigt. Jetzt war sie wirklich allein. Sie sah ihren Vater vor sich liegen und es schien, als schliefe er. Doch Valeria hatte ihn mit einer Silberkugel erschossen. Als sie sich umdrehte, erblickte sie die Überreste Valerias. Für einen kurzen Moment wollte sie den Kopf in den Nacken werfen und laut lachen. Endlich war diese falsche Schlange tot. Zwar wusste sie nicht, wie das gekommen war, doch sie musste zugeben, dass es ihr mehr als recht war. Erst dann fiel ihr das Loch auf, das in die Freiheit führte. Mühsam schleppte sie ihren Vater nach draußen in die eisige Kälte. Augenscheinlich war es gerade erst dunkel geworden. Ihren Vater konnte und wollte sie hier nicht zurücklassen. Also packte sie ihn sich so gut es ging auf den Rücken und suchte den Weg zurück in die Stadt. Auf der Schwelle der Kirche legte sie ihn auf den Boden, schenkte ihrem Vater schniefend einen letzten Blick und ließ ihn allein. Man würde ihn hoffentlich bald finden. Langsam ging sie durch die Straßen. Anscheinend war es kurz vor Weihnachten, denn sie waren festlich geschmückt. Überall Girlanden, Lichterketten. Es begann zu schneien. Das wäre ihr erstes Weihnachten zu zweit geworden, nach dem Tod des Bruders. Ja, das hätte es werden können... Als sie um die nächste Straßenecke bog, erblickte sie zwei Polizisten. Der eine hielt ein Foto in den Händen und diskutierte mit dem anderen. Sie schluckte schwer. Auf dem Bild... war sie. Die ganze Zeit hatte ihr Vater sie suchen lassen! Mit schnellen Schritten ging sie auf die Polizisten zu. „Ihr sucht mich. Aber das braucht ihr nicht. Es gibt sowieso nirgends mehr jemanden, der auf mich wartet“, sagte sie mit erstickender Stimme. Sie riss dem Polizisten das Foto aus der Hand und zerriss es. Bevor die überraschten Männer etwas unternehmen konnten, hatte sie schon einen von ihnen gepackt und ihm ihre Zähne in den Hals geschlagen. Unter Tränen saugte sie ihm das Blut aus, warf ihn zu Boden und griff nach dem Anderen. Dann, als die beiden Gesetzeshüter tot vor ihren Füßen lagen, heulte sie erst richtig los. Sie verfluchte Valeria. Dieses Weib hatte ihr alles kaputt gemacht. Nichts konnte je wieder gutmachen, was sie mit ihrem Vater gemacht hatte. Doch irgendwie musste es weitergehen. Der Schmerz saß tief, aber vielleicht würde er abklingen. Nicht heute, nicht morgen, aber sicher irgendwann. Ihre Tränen versiegten. Sie würde ihr Schicksal annehmen. Als sie sich schließlich zum ersten Mal in die Lüfte erhob, waren ihre Gedanken überall. Nicht aber bei Razamiel. ----------------------------------- Kommis please! ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)