Liebe, Missverständnisse und andere Gemeinsamkeiten von Procven ================================================================================ Kapitel 4: Billige Anmachen und unfaire Wetten ---------------------------------------------- 4. Kapitel Ich bin heute mal wieder ganz still. Viel Spaß! Die besagten zwei Stunden scheinen die längsten ihres Lebens zu sein. Die Lehrerin redet ununterbrochen und die Schüler beschäftigten sich in der Zeit selbst. Was sollen sie auch sonst machen, denn das Problem ist folgendes: Der eigentliche Geschichtslehrer ist plötzlich ausgefallen. Na gut, die Schüler glauben eher, er hat sich mal wieder verfahren und ist irgendwo in der Pampa gelandet. Eine Angewohnheit, die er sich nicht abgewöhnen kann. Doch das Schlimme daran ist, dass man ihnen nur eine Musiklehrerin als Vertretung schicken kann, die von Geschichte jedoch keine Ahnung hat. Wie hat sie nur das Studium geschafft, wenn sie sich nicht einmal etwas zur japanischen Geschichte aus den Fingern saugen kann? Was sich die Schüler allerdings zu Nutze machen ist ihre Vorliebe zum Lästern. Darum haben sich einige Damen bereit erklärt sie zu beschäftigen, während der Rest sein Ding macht. Yumi hat einen Platz im hinteren Teil des Raumes ergattern können, auf welchen sie allein sitzt. Mit dem Rücken an die Wand gelehnt, stemmt sie die Beine leicht gegen einen anderen Stuhl und nutzt ihre Oberschenkel als eine Art Lesepult, auf dem sie ihr Buch ablegt. Vereinzelt hört sie das Tuscheln einiger Mädchen und das leise Lachen der Jungen, welche unmittelbar in der Nähe sitzen. Von Yumi jedoch vernimmt man gelegentlich das Geräusch einer Seite, die gerade umgeblättert wird. Am Tisch vor ihr hat Trunks seinen Platz gefunden, zusammen mit Asaka, einem aufgeblasenem Wichtigtuer und Möchtegern- Frauenschwarm. Jedes Mal fragt sie sich, aus welchem Grund die Beiden sich so gut verstehen. Es liegen Welten zwischen ihnen, obwohl man das von Trunks und ihr auch behauptet. Wiedereinmal erklingt Asakas dreckiges Lachen bevor er sich nach hinten umdreht und Yumi wortlos anstarrt. Diese bemerkt es nicht, denn ihr langes, schwarzes Haar hängt wie Scheuklappen an den Seiten herunter und verengt somit ihren Blickwinkel. Plötzlich ertönt seine nervende Stimme: „Hey Süße, hast du Samstag schon was vor?“ Keine Reaktion. Trunks’ Blicke wandern gelangweilt durch den Raum, finden jedoch kein Ziel. Gelegentlich versucht er der Unterhaltung zwischen der Lehrerin und den Schülerinnen zu folgen, doch ist der Rest der Sippschaft in dem Raum einfach zu laut. „Hallo. Ich rede mit dir, Ayumi.“, sagt Asaka nun in einem schärferen Ton. Dabei lehnt er sich über den Tisch und reißt ihr das Buch aus der Hand. „Kein Wunder dass du bei so `nem Scheiß abwesend bist.“ Er liest den Titel verachtend vor. „Dracula... Wenn du wissen willst wie die Viecher das mit dem In- den- Hals- beißen gemacht haben, dann geh mit mir aus und ich saug an dir rum bis du schwach am Boden liegst“. Wenig beeindruckt von seiner Vorstellung, lässt nun auch sie den Blick über die anderen Anwesenden schweifen. Doch schnell wendet sie sich den Streithähnen vor sich zu. „Sag’ mal, spinnst du? Nimmst ihr das Buch weg und machst sie dann auch noch so billig von der Seite an. Langsam scheinst du völlig zu verblöden. Ich sag’ dir, lass die Finger von meinem Mädchen.“, vernimmt sie Trunks wütende Stimme. Er wurde durch die Buch- Klau- Aktion seines Tischnachbars wieder aufmerksam und stellt ihn nun sichtlich aufgebracht zur Rede. „Dein Mädchen? Nun reg dich ab man. Ich dachte mir, da du sie eigentlich nicht mehr willst kann ich sie mir schnappen. Und bitte bevor sie in die Jahre kommt.“ Er mustert sie eingehend. „Wäre doch schade um das gute Stück. Ich mein, sieh sie dir an: das lange Haar, diese Brüste und hast du schon mal ihre Taille gesehen?“ Verhasst sieht Trunks seinen Gegenüber an. „Glaub` mir, ich weiß, was ich an ihr habe.“, erwidert er im ernsten Ton. Was hat er eben gesagt? Sein Mädchen? Er weiß, was er an mir hat? Also scheinen wohl doch noch Gefühle vorhanden zu sein. Innerlich macht Yumi gerade Freudensprünge, mischt sich dann allerdings in das Gespräch ein. „Ich fühle mich sichtlich geehrt euer Gesprächsthema und Objekt der Begierde zu sein, aber es gibt da etwas was ich nicht habe.“ Sie deutet auf den Roman. Diesen bekommt sie auch sogleich, leise grummelnd, von Trunks gereicht. „Tut mir leid. Sag`, hast du am Samstag vielleicht schon etwas vor?“, möchte er ein anderes Thema anschneiden. Seine Stimme klingt schmeichelnd und weich. Er beugt sich leicht über den Tisch und wartet gespannt auf eine Antwort. Doch Yumi hat vorerst andere Sorgen, denn Asaka hat das Buch einfach geschlossen und damit ihre Seite verblättert, welche sie nun leise fluchend sucht. Wütend schmeißt sie das Buch in ihren Rucksack und antwortet knapp: „Nein.“ – „Gut, dann kannst du ja mit mir ausgehen.“ Sie bekommt große Augen und hebt ungeäubig eine Braue. Meint er das jetzt ernst? Damit hat sie nun wirklich nicht gerechnet, trotz aller Freude. „Ich soll was?... Ich... eh.. Ich dachte du schmeißt eine Party. Da kannst du unmöglich mit mir ausgehen.“, kontert sie. Und sie hat auch recht obwohl sie die Einladung gerne annehmen würde. Seine Eltern möchten noch heute verreisen, auch wenn das seinem Vater absolut nicht ähnlich sieht. Diese Gelegenheit will der Sohn nutzen und eine Party organisieren. Doch leider braucht er dazu Hilfe. Ihre zum Beispiel. „Na ja, weißt du. Das ist so `ne Sache.“ Er versucht die ‚Sache’ auf den Punkt zu bringen, doch es fällt ihm schwer sie zu fragen. „Lass mich raten: 1. Du weißt noch nicht wohin mit deiner Schwester. Und 2. Du möchtest, dass ich dir helfe, aber du hast nicht den Mumm mich zu fragen.“, erklärt sie sicher und hört von ihm ein verzweifeltes Seufzen. „Ist schon gut, du hast recht.“ Er überlegt einen Moment und grinst dann höhnisch. „Ich hab eine andere Idee“ – „Die da wäre?“ Sein Grinsen wird nun breiter und er setzt sich rasch neben Yumi auf den leeren Stuhl. „Also. Es geht um die Physik- Klausur morgen. Wenn du es schaffen solltest eine bessere Noten zu schreiben als ich, hast du bei mir einen Wunsch frei. Und das Gleiche dann noch mal anders herum.“ Asaka hat nun genug von den Beiden und er sieht es vor sich mit wichtigeren Dingen zu beschäftigen: Mädchen. Dieses Mal muss eines der Anderen daran glauben, welche angestrengt versucht ihn loszuwerden. Yumi schaut nachdenklich auf Trunks’ Lippen. Warum gerade auf diese weiß sie selbst nicht. Wie verführerisch er doch lächeln kann. Zu gern würde ich jetzt diese Lippen kosten. Yumi, nun hör auf mit dem Scheiß und antworte endlich. „Jeden Wunsch?“, will sie sich vergewissern. Antworten nicht fragen, du blöde Kuh, kritisiert sie sich selbst. Trunks nickt zustimmend. „Jeden Wunsch. Du kannst auch gern dein Versprechen von damals einlösen.“, fügt er leise hinzu. Yumi rückt näher und flüstert: „Das hättest du wohl gern- der kleinen Yumi die Unschuld klauen. Doch ich mach mit, auch wenn es eine unfaire Wette ist. Möge der Bessere gewinnen.“ Sie reicht ihm die Hand hin und er schlägt ein. „Du hast recht. Möge DER Bessere gewinnen.“ Sie möchte gerade zum Kontern ansetzten, als es wieder klingelt. Beim Verlassen des Gebäudes sieht Yumi eine ihr recht bekannte Person: Akera. Akera, oder auch Kera genannt, ist Yumis beste Freundin und der Grund dafür, dass Yoshi so nett zu seiner kleinen Schwester ist, denn dieser hat sich mächtig in Kera verknallt. Yumi beneidet das harmonische Miteinander der Beiden wenn sie sich treffen- und das, obwohl sie noch gar nicht zusammen sind. Und sie selbst? Sie vergöttert jemanden bei dem man sich nicht sicher sein kann wie er gerade tickt. Er scheint seine Gefühle ihr gegenüber zu wechseln, wie andere ihre Unterwäsche. Noch nie hat sie jemanden kennen gelernt, der so undurchsichtig ist wie Trunks. Außer seinen Vater. Auf Yumi macht dieser sogar den Eindruck als sei er nicht von dieser Welt. [So ein Zufall.^^ Sorry, aber das musste jetzt sein.] „Grüß dich Kera. Wie geht es dir heute? Schon Sehnsucht nach meinem Bruder?“, fragt Yumi neckisch. Doch Kera grinst nur und deutet auf den Wagen, der am Straßenrand wartet. „Nein, oder? Das ist doch jetzt nicht Yoshi?! Ich fass es nicht. Mich würde er im Regen laufen lassen und dich kutschiert er bei Sonnenschein nach Hause.“ Kera lacht über die aufgebrachte Art ihrer Freundin. „Dafür siehst du deinen Liebsten fast täglich. Wie oft habt ihr euch heute eigentlich gestritten?“ Doch zum Antworten kommt Yumi erst gar nicht, denn der Teufel, von dem sie eben sprechen, steht plötzlich hinter ihnen. „Von wem redet ihr? Bevor ihr fragen solltet. Ich möchte das gern wissen, da ich großes Interesse daran habe zu erfahren mit wem mein Engel sich so trifft.“ Neugierig wandern die Blicke seiner blauen Augen von einem Mädchen zum anderen. Yumi legt ihm den Zeigefinger auf die Lippen und deutet ihn so darauf hin, dass er die Klappe halten soll. „Bis jetzt noch gar nicht. Aber was nicht ist kann ja noch werden. Stimmt’s Großer?“, antwortet sie endlich der mittlerweile ungeduldigen Kera. Das Geräusch einer sich schließenden Autotür hallt über den Platz vor der Schule und Yoshi schreitet mit seinem typisch coolen Gang zu den Drein hinüber. „Hallo Schwesterherz. Und noch pünktlich gewesen?“, hört man ihn bereits von Weitem fragen. „Sogar überpünktlich. Das heißt, dass sie beim nächsten Mal doch noch laufen kann.“, erlaubt Trunks es sich zu antworten und fängt dafür von Yumi einen Stoß in die Rippen ein. „Gut zu wissen. Vielleicht kann ich morgen endlich ausschlafen.“, lacht Yoshi und seine Blicke wandern zu Kera. „Können wir? Ich hab erfahren, dass ich heute Nachtschicht habe und deshalb nur halb so Zeit wie sie eigentlich gern für dich aufbringen würde.“ Diese wird plötzlich rot, senkt den Kopf und hakt sich lächelnd bei ihm ein. „Dann lass uns fahren.“ -„Und wann hat der nette Herr Polizist wieder etwas Zeit für mich? Ich müsste nämlich mit dir reden.“, möchte Trunks nun von seinem Freund wissen. Dieser antwortet nach kurzem Überlegen: „Morgen Nachmittag. Und nimm dir ruhig Zeit mit, denn mein Schwesterchen ist abends mit Kochen dran.“ Grinsend verabschiedet er sich von den Beiden und verschwindet mit Kera in Richtung des Wagens. „Sag’ mal, wo ist eigentlich Goten? Den hab ich jetzt noch gar nicht gesehen.“, möchte Yumi vom Thema ablenken noch bevor er damit beginnen kann. „Er hatte heute Tatsache die letzte Stunde Ausfall. Wir haben morgen nach der Klausur übrigens auch eine Freistunde. Warum fragst du eigentlich? Fehlt er dir?“, fragt er beunruhigt und legt einen herzerweichenden Hundeblick auf. Yumi streichelt, wie eigentlich bei einem Hund üblich, seine Wange und antwortet mit übertriebener Fürsorge: „Keine Sorge, mein Hübscher. Mit dir verbringe ich meine Zeit immer noch am liebsten. Erzähl mir lieber was du morgen essen möchtest.“ –„Du würdest für mich kochen? Die Sache hat doch `nen ...“ –„Nein hat sie nicht.“, unterbricht sie ihn aufgebracht, „Warum sollte denn etwas nicht stimmen? Vertraust du mir etwa nicht? Wie bitte soll ich dich reinlegen?“ Trunks rollt genervt mit den Augen. „Bis morgen. Und lern fleißig.“ Ohne auf eine ihrer Fragen zu antworten wendet er sich ab und geht. Natürlich vertraue ich dir, mein Engel. Niemanden sonst vertraue ich so sehr wie dir. Und trotzdem fürchte ich mir davor dir zu sagen, wie sehr ich dich noch immer liebe. Ich bin mir schließlich nicht sicher ob du genauso fühlst wie damals... Ob du mich ebenfalls liebst.Außerdem war es doch meine Schuld, dass es auseinander ging. Ihr ärgerliches Gesicht soll ihn nun den restlichen Tag verfolgen und bei ihm ein schlechtes Gewissen verursachen. Und doch freut er sich bereits auf den nächsten Abend. ________________________________________ Tja, das Kappi scheint irgendwie kürzer geworden zu sein, als ich es eigentlich beabsichtigt hatte. Hm.., mal schauen. Ich glaub das Nächste wird wieder etwas länger... hoffentlich.^^ Bis zum nächsten Kappi. Eure Aliann Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)