Sportmuffel und andere Sorgen von LoveKills ================================================================================ Kapitel 4: Fourth Part ---------------------- Sanfte Windböen wirbelten den weichen Sand um ihn herum auf und ihm selbst seine schwarzen Locken in das dunkle Gesicht. Die Sonne schien unerbärmlich auf ihn hinab. Trieb ihm den Schweiß auf die Stirn und brachte ihn dazu, sein dünnes T-Shirt aus zu ziehen. In Gedanken vertieft saß der junge Latino zwischen den dünnen Grashalmen auf einer Düne. Blickte auf die aufgewühlte See hinaus, während er mehr oder weniger tiefe Zigarettenzüge nahm, was ihm ein paar kalte Schauer bereitete. Wieso muss eigentlich immer alles so kompliziert sein? Gedanken, die ihm schon seit letzter Woche durch den Kopf gingen. Eine wunderschöne Woche und drei weitere würden noch vor ihnen liegen. Doch was war dann? Was sollte werden, wenn diese Sommerferien vorbei waren? Dann würde der Abschied da sein. Nur für wie lange? Für eine Woche, einen Monat oder doch für immer? Eigentlich wollte er gar nicht daran denken, doch die unmittelbar davonrasende Zeit ließ sich eben nicht stoppen, dann würden sie in diesen Ferien hängen bleiben. Für immer, würden sich sehen, gemeinsam die Zeit verbringen und sich sooft und lange lieben können, bis ihnen die Lust danach verging. Allerdings glaubte er nicht daran, dass das noch irgendwann einmal passierte. Oder er war im Moment einfach so blind vor Liebe und diese Wirkung ließ wieder nach, wenn der gemeinsame Tagesablauf zur Routine geworden war. Er hasste es jetzt schon, dass er in L.A wohnte. So weit von New York entfernt, dass es ihm allein bei dem Gedanken kleine Tränen in die Augen trieb. Sein Herz drohte fast zu zerspringen. Diese intensiven Tage, diese Berührungen. Wer wusste schon, wann er sie das nächste Mal, wenn die Ferien zu Ende waren, wieder spüren würde? Und was war mit Pats Mutter? Wie mochte es ihr gehen? Wie mochte es ihm gehen, wenn wieder etwas passierte? Er würde nicht einfach mal zu ihm rüber kommen können, um ihn irgendwie zu trösten. Das würde nicht gehen! Außer er würde kurzfristig einfach umziehen, aber das ging auch nicht. Er hatte immerhin schon einen Job in Aussicht. Aber vielleicht konnte er sich irgendwo in New York bewerben, vielleicht würde sich die Möglichkeit ergeben. Und dennoch, er konnte sich Patric nicht einfach aufs Auge drücken. Nicht einfach ankommen und sagen ´Hey, hier bin ich wo ist mein Zimmer?´. Das ging nicht! Aber wie sollte er die Zeit sonst aushalten? Er wusste es nicht. „Hey, was machst du denn hier so allein?“, fragte ihn eine dunkle Stimme hinter ihm. Legte ihm Arme um die Schultern und hauchte einen sanften Kuss gegen seine Schläfe. Paolo lehnte sich entspannt an seinen Freund. Blies den Rauch der Zigarette durch die Nase aus und schloss die Augen. „Überlegen…“, gab der junge Latino als knappe Antwort zurück. Spürte den warmen Körper Patrics an dem seinigen, doch selbst jetzt mochten diese traurigen, ihn langsam zerfressenden, Gedanken einfach nicht aus seinem Kopf verschwinden. „Überlegen? Was überlegst du denn so ganz ohne mich?“ Ein leises Flüstern streifte seinen Hals. Sanfte Küsse flogen über seine Schultern und Patrics Hände kraulten zärtlich über seinen straffen Bauch. „Was nach den Ferien sein wird.“ Er seufzte leise. Schnippte den Glimmstängel in den Sand und drehte sich langsam zu seinem Freund. Betrachtete ihn mit einem Gesichtsaudruck, als ob er jeden Moment zu weinen anfangen würde. „Ich möchte nicht zurück nach L. A.“ Schnell zog er den jungen Mann vor sich in seine Arme. Drückte sich fest an ihn und schloss die Augen. Die Wärme kroch wieder in ihn. Ließ ihm allerdings ein paar kalte Schauer den Rücken hinablaufen. „Pao, du brauchst keine Angst haben. Forrest hat doch keine Ahnung wann du wieder kommst.“, flüsterte der Dunkelblonde sanft. Schloss die Umarmung, ebenfalls wie seine graublauen Edelsteine. „Honey… ich kann ihm nicht aus dem Weg gehen. Er wohnt… fast gegenüber.“ Der Latino musste seine Tränen hinunterschlucken. Drückte seinen Freund fest an sich und wimmerte dann kurz auf. Konnte es nicht unterdrücken. „Aber… das ist es doch gar nicht. Mir geht es nicht um… diesen Typen.“ Ein kurzes Seufzen drang aus Patrics Kehle. „Worum dann?“ Etwas unbeholfen streichelte der New Yorker über Paolos Rücken. Konnte mit solchen Situationen einfach schlecht umgehen. „Um uns.“ Seine Augen waren leicht gerötet und ziemlich glasig, als er Pat ansah. Ihm über die Wange streichelte und kurz den Kopf schüttelte. „Was ist nach diesen drei Wochen? Wie… wie wird das weiter gehen? Sehen wir uns überhaupt wieder? Ich mein…“ Patric hatte ein Lächeln auf den Lippen. Blickte in die dunkelbraunen Augen und nickte. „Weist du, wenn schon eine Beziehung, dann eine gescheite.“ Er seufzte leise auf. Der Latino sah noch trauriger drein als vorher. Ließ seinen Schatz los und erhob sich. So ein verdammtes Arschloch. Wieso hat er sich überhaupt mit mir eingelassen? Scheiße! Innerlich auffluchend sah er auf das aufgewühlte Meer. Der Wind hatte sich noch immer nicht gelegt. Peitschte die Wellen noch weiter auf und zerzauste seine Haare. „Dann… lassen wir das hier fallen, als ob nichts gewesen wäre… ich verstehe.“ Mit langsamen Schritten, hängendem Kopf und die Wangen hinunterlaufenden Tränen machte er sich auf den Weg die Düne hinunter. Hörte wieder das fluchende ´Scheiße´ schon und wieder landete er, mit Patric auf sich, im Sand. Ihm kam diese Position und Situation vage bekannt vor. „Was redest du denn für einen Mist?“ Patric sah den jungen Latino vorwurfsvoll an. „Deine Phantasie möchte ich haben. Du hast mich doch gar nicht ausreden lassen.“ Wieder lag der New Yorker zwischen Paolos Beinen. Stützte sich neben dessen Kopf ab und hatte ein neckisches Grinsen auf den Lippen. Küsste ihn flüchtig und schüttelte leicht den Kopf. „Du hast gesagt, dass du eine gescheite Beziehung willst und eine Fernbeziehung ist das nun mal nicht, was gibt es denn da falsch zu verstehen?“ P sah sein Glück schon an sich vorbei rauschen. Konnte den Rest seiner Tränen nicht mehr zurück halten. Blicket, wie damals schon, an seinem Freund vorbei in den Himmel. Patric schnipste ihm gegen die Stirn. Setzte sich auf Paolos Schenkel und drehte dessen Gesicht zu sich. „Jetzt hör mich doch zu Ende an. Ich hab gesagt ich will eine gescheite Beziehung, wenn überhaupt und eine die nur über fünf Wochen geht, ist für mich keine Beziehung, also, was sagt dir das?“ „Keine Ahnung.“ Seine Stimme war leise. Spürte die sanften Hände an seinen Wangen und schloss automatisch die Augen. Genoss diese wärme und wollte gar nicht weiter darüber nachdenken, was Patric denn eigentlich meinte. Man könnte es auch so verstehen, dass er es bereute überhaupt etwas mit ihm eingegangen zu sein, doch P wurde vom Gegenteil überzeugt. Sanft geküsst und dann wieder mit diesem zuckersüßen Lächeln angelächelt. „Hätte ich das gerade gemacht, würde ich das beenden wollen?“, fragte Patric dann murmelnd gegen seine Lippen. Ein Kopfschütteln des Latinos war zu erkennen. „Nein, wahrscheinlich nicht.“ Es war nur ein Flüstern seinerseits gewesen. „Pao, nicht nur wahrscheinlich, ich hätte es NICHT getan, okay? Wenn ich eine Beziehung eingehe, dann eine gescheite, sprich, die länger als fünf Wochen dauert, auch wenn wir in entgegengesetzten Richtungen wohnen. Das ist doch vollkommen unwichtig. Wir wissen, dass wir zusammen gehören und das ist doch das Wichtige, oder? Außerdem vertraue ich dir.“ Paolo wurde langsam nach oben gezogen. Saß nun da, umarmte den auf ihm Sitzenden und drückte seine Wange etwas gegen Patrics Brust. Schloss seine Rehaugen. Also ist es nicht aus, zwischen uns. Ich glaube, das hätte ich wirklich nicht verkraftet. Obwohl es erst eine Woche ist, aber allein diese sieben Tage waren schon so intensiv. „Ich vertrau dir auch, dass du dich keinem anderen an den Hals wirfst. Aber… was wird mit uns? Ich mein, ich…“ Er errötete leicht. Drückte sich noch fester an seinen Freund. Spürte sanfte Finger, die ein paar Locken darum wickelten. „Ich will dich bei mir haben.“ Im Großen und Ganzen hatte er damit nichts anderes gemeint, als dass er ihn berühren und küssen wollte, doch das hatte er nicht über seine Lippen gebracht. Dafür war er wirklich zu schüchtern. „Und was sollen wir deiner Meinung nach tun? Fürs Zusammenziehen sind wir eindeutig noch zu jung und das alles ist noch so frisch. Ich würde es liebend gern machen, aber… es geht nicht.“ Seine Stimme hatte den leichten Unterton an Traurigkeit nicht verbergen können. Patrics Hände fuhren leicht durch P´s Haare. Sanfte Zärtlichkeiten, die Paolo diese ganzen Fragen langsam aus dem Kopf trieben. „Ich weis es nicht. Vielleicht… vielleicht kann ich meine Eltern überreden… weg zu ziehen. Wenn ich ihnen das mit Forrest erzähle… vielleicht geht das. Die kommenden Ferien sind zu wenige und zu kurz. Ich will dich nicht nur dann sehen. Ich hätte ein Idee…“ Er wusste nicht so recht, ob es okay war, wenn er das jetzt äußerte. Probieren konnte er es, aber wahrscheinlich würde das so gut nicht hinhauen. Er wollet sich Patric nicht einfach aufs Auge drücken und seiner Mutter gleich dreimal nicht. „Wegziehen, ja das wäre eine Möglichkeit, aber was ist dann mit ihren Jobs? Ich glaube Pendeln in diesem Ausmaß wäre nicht so gut. Die Ferien sind tatsächlich allesamt zu kurz.“ Patric entfloh ein leises Seufzen. Das sanfte Streicheln hörte nicht auf. „Eine Idee? Was für eine?“ Paolo wartete einen Moment. Versuchte irgendwie Worte zu finden, die sich nicht zu aufdringlich anhören würden. Allerdings ging das nicht so einfach. „Na ja, ich könnte mir bei dir in der Nähe einen Job suchen. Nur… mit der Wohnung würde es schwer werden und ich glaube nicht, dass es deiner Mom Recht wäre, würde ich einfach bei euch einziehen und was mit dir ist… ich mein ich will mich nicht aufdrängen, deshalb… können wir das eigentlich auch gleich vergessen. War eine dumme Idee.“ Der junge Mann winkte ab. Lehnte sich entspannt an seinen Freund und schloss wieder seine Augen. Seine Tränen waren versiegt, doch das ungute und traurige Gefühl war geblieben. Patric quietschte leise auf. Sie landeten durch die Wucht des Knuddelns wieder im Sand. Paolo sah mehr als irritiert drein. Sah das breite Grinsen seines Freundes. „Einen Job in meiner Nähe. Das wäre ja ein Traum. Und hey, von mir aus könntest du sofort bei mir einziehen. Aber was meine Mom dazu sagt… das weis ich nicht. Das müsste ich mit ihr besprechen.“ Ein betrübtes Seufzen kam über Patrics Lippen. „Wir bekommen das auf alle Fälle hin. Das verspreche ich dir, okay?“ Paolo nickte nur leicht. Schmiegte sich fest an den New Yorker und war einfach froh, dass sie hier zusammen lagen. Drei Wochen hatten sie immerhin noch. Drei Wochen, die wunderschön werden würden, die sie genießen konnten. In der sie alles machen konnten, worauf sie Lust hatten. Allerdings nur, so lange nicht wieder irgendwelche Camp Aktivitäten anstanden, allerdings würden sie sich da auch irgendwie herausreden können. ~~ Das kapi ist vielleicht noch nicht fertig... mal gucken ^^' Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)