Drei Mädchen, zwei Jungs und eine WG von Khyre (Ein Käfig voller Chaoten) ================================================================================ Kapitel 3: WG Abendteuer ------------------------ Kapitel drei - WG Abendteuer “Brauchst du Hilfe bei Mathe? Du siehst ein wenig unbeholfen aus...” Ikku saß in der Küche, tief über ihr Mathebuch gebeugt, während Kenji am Herd stand und kochte. “Nein danke, du Angeber. Ich kann sehr gut alleine lernen.” “Das Abitur zu meistern ist keine leichte Sache.”, meinte Kenji und probierte seine Soße. “Sagt gerade der richtige. Du musst ja dein Abi mit Bravooooooooour abgeschlossen haben, weil du so intelligent bist.” “Nein, habe ich nicht. Es ist verdammt schwer gewesen. Eine Menge Denkaufgaben...” “Oh, und du glaubst natürlich, dass die dumme Ikku das nicht hinkriegt, ne? Leck mich doch! ICH muss im Gegensatz zu DIR hart arbeiten, damit ich mein Studium bezahlen kann, weil ich das Geld nicht von meinen Eltern in den Hintern geschoben bekomme wie du. Ich kann eingebildete Schnösel wie dich nicht ausstehen. Du bist ja bestimmt so reich wie eingebildet! Wieso gibt sich so eine hochwürdige Person überhaupt mit solchen Menschen wie uns ab? Bist du dir nicht zu wertvoll für eine WG?” “Soll ich ausziehen oder was?” “Ist mir scheiß egal. Mach, was du willst. Mit sowas wie dir gebe ich mich jedenfalls nicht länger ab!” Sie schwang sich auf und verließ erhobenen Kopfes und fluchend die Küche. “Arrogantes Arschloch. Wenn ich ihn schon sehen; mit seinen tolllllen Strähnen, die so bescheuert über seinen Augen hängen, dass es nichts sieht und dieses Getue von wegen - ‘kann ich dir helfen? Hach, ich bin ja so ein netter und warmherziger Mensch! Ich bin so viel besser als ihr alle! Ein - ge- bildet bis oben hin!” Dann schlug sie die Tür zu ihrem Zimmer zu. Ein wenig später verkündete Kenji mit wütendem Gesicht, dass das Essen fertig sei und Sonoko kam hungrig kamen an den Tisch gesprungen. “Hey Kenji, warum so schlecht drauf?”, erkundigte sich Sonoko. “Bist du immer noch sauer wegen Megumi?” “Nein, ich musste mir nur Mal wieder Ikkus Vortrag anhören müssen, was für ein toller Mensch ich bin.” “Das tut mir Leid.” “Na da kannst du doch nichts dafür!” Megumi kam leise die Küche hereingeschlichen, setzte sich wortlos an den Tisch und schob sie einen Löffel Kartoffelpüree in den Mund. “Tut mir Leid, dass ich so rumgeschrieen habe. Gestern meine ich. Aber du kannst es doch sagen, wenn etwas nicht stimmt.”, meinte Kenji gutmütig. “Ich will aber nicht, dass man mich wie ein kleines Kind behandelt!” “Schon gut...”, murmelte er ein wenig verbissen und setzte sich ebenfalls zu Tisch. Er aß ungewohnt schnell und verdrückte sich schnell in seinem Zimmer. Gerade hatte er ein Buch aufgeschlagen, um zu lesen, als Ikku mit wütendem Blick in seinem Zimmer stand. “Ich habe Hunger!” “Wer zu spät kommt - “ ”Du hast absichtlich zu wenig gemacht, habe ich Recht?!” “Nein, die selbe Menge wie immer. Da ich für dich wegen deiner Diät extra koche, benutze ich für gewöhnlich einen anderen Topf, falls du das noch nicht bemerkt haben solltest. Hast du den Topf auf dem Herd schon beachtet?” “SAG DAS DOCH FRÜHER!” Und schon war die Tür wieder ins Schloss gefallen. “Da hätte man aber auch selbst drauf kommen können....”, seufzte er und schlug das Buch wieder auf. “WIESO SOLL ICH DIE KÜCHE AUFRÄUMEN??? DAS IST KENJIS AUFGABE! DER FEIGLING SOLL SICH GEFÄLLIGST NICHT DRÜCKEN!!!”, hallte Ikku Stimme wieder durch das Haus. Aufgebracht schwang Kenji die Tür seines Zimmer auf, lief in die Küche und schrie zurück. “Kann man hier nicht einmal ein buch lesen, ohne dass man von jemandem angeschrieen oder beschimpft wird? Ich suche mir echt gleich eine andere Wohngemeinschaft!” “Mach doch! Dann haben wir endlich Ruhe vor dir.”, erwiderte Ikku gelassen. “Schön.” Daraufhin drehte er sich um, packte in seinem Zimmer seine Sachen und schlug sie Haustüre hinter sich zu. “Wie jetzt, haut der echt ab?”, wunderte sich Ikku. “Kenji! Hey! Bleib da!”, rief ihm Sonoko noch hinterher, doch er war schon um die Ecke gebogen und verschwunden. “Toll, Ikku, super. Gut gemacht!”, rief sonoko beleidigt und traurig zugleich. “Sei doch froh, jetzt sind wir ihn los!”, grinste Ikku nur. Einige Straßen weiter ließ Kenji seine Hängetasche zu Boden sinken. ‘Oh man, das war jetzt aber mal eine super Idee...Ich brauche dringend einen Platz, an dem ich heute die Nacht verbringen kann..... Naja, soll Ikku mal sehen, wie sie zurecht kommt...und da ich sowieso 2 von 3 Leuten auf die nerven gehe...Mal schauen, ob ich irgendwo eine gute WG finde!’ Am nächsten Morgen klingelte zum Frühstück das Telefon. “Das ist bestimmt dieser Idiot von Kenji, der heulend zurück will.”, meinte Ikku schnippisch. Sonoko blickte traurig zu Boden. Und so blieb nur Megumi übrig, abzunehmen. “Ja, hallo, Aizawa Megumi am Apparat? - YOSHI! Hi, wie geht’s dir? - Oh, das aber doof...naja...ja, haben wir...ok!” Dann legte sie mit sehr glücklichem Gesicht auf. “Yoshi? Wer ist das?”, wunderte sich Sonoko. Vor allem, weil sich ein noch nie da gewesener Gesichtsausdruck auf Megumis Gesicht entfaltet hatte - ein glückliches Lächeln. “Oh, das ist mein Cousin und er wohnt ab jetzt hier!”, antwortete ihr Megumi. “Äh....wie?” “Er ist ein lustiger Kerl und echt nett, macht euch keine Sorgen.” “Na wenn du mein - “ doch Sonokos Kommentar blieb unvollendet, da er von der Türklingel unterbrochen wurde. Neugierig gingen sie und Ikku an die Tür. “Hallihallo! Wie geht’s euch denn so? Reimt sich sogar! Echt super hier, toll! Wie gemütlich! Megu-Chan hat mir erzählt, dass hier im Moment nur drei harmlose Mädchen wohnen. Hey! Ihr habt kein Bier???? Man, wie langweilig! Und - ah - ....was habe ich für einen Hunger! Wo ist denn das Besteck?”, während er dies sagte, wirbelte der Neuling durch die halbe Wohnung, setzte sich einmal auf das Sofa im Kühlschrank, öffnete den Kühlschrank, nahm sich den Topf vom Vorabend und die Reste von Gemüse (alles noch von Kenji zubereitet) und fing genüsslich an zu essen. Er war erstaunlich groß ( ca. 1,85), hatte grüne Augen und die selben schwarzen Haare wie Megumi, die allerdings von seinem Kopf abstanden, als hätte er gerade einen Stromschlag verpasst bekommen. “Äh...” Die beiden Mädchen, die die Tür geöffnet hatten, blieben sprachlos im Flur stehen entschlossen sich aber dann, in die Küche zu gehen. “Hey, wir wollten auch noch was davon!”, keifte Ikku und wollte ihm gerade den topf, aus dem er den Reis aß (ohne Teller!) Aus den Händen reißen, als sie auf Grund des leeren Topfes erstarrte. ,,Leer? Was für ein Magen..” “Also, das ist mein Cousin Yoshimitsu Aizawa. Leider hat man ihn aus seiner letzen WG geworfen. Deshalb hoffe ich, ihr werdet euch gut verstehen!”, stelle Megumi ihren Cousin vor und lächelte vergnügt. “Das ist jetzt ein Witz, oder?” Währenddessen ‘genoss’ Kenji gerade seinen ersten Morgen in einer Jugendherrberge, da er über Nacht unmöglich eine andere WG finden konnte...Er wurde morgens um sechs Uhr von seinen Zimmergenossen aus dem Schlaf gerissen, die gemeint hatten, dass außer ihnen niemand im Zimmer wäre und sich deshalb lautstark unterhalten hatten. Am Abend suchte er im Internet nach mehreren angeboten, doch alle hatten ihre Mängel. Ob zu teuer oder zu weit weg. So ging es innerhalb von zwei Monaten hin und her und schließlich blieben ihm noch zwei WGs übrig. Bei der einen drehte er sich schon vor der Haustüre um, da er sah, dass die Bewohner alle rauchten und bei der zweiten empfing man ihn zwar freundlich, aber die allmählich wurden sie ihm zu ‘freundlich’ und rückten ihm immer näher auf die Pelle... Und so stand er letzten Endes wieder vor seiner alten WG. Aber er klingelte nicht. Vorsichtig warf er einen Blick durch das Küchenfenster, das zur Straße gerichtet war. Und er sah Yoshimitsu, der sich unter einem Stuhl verkrochen hatte und vor Ikku in Deckung ging, die wild mit sämtlichen Küchenutensilien um sich warf. ‘Sie scheinen ja schon prima Ersatz für mich gefunden zu haben...’, dachte Kenji betrübt und kehrte dem Haus den Rücken zu. Doch Sonoko hatte ihn schon erspäht und war zur Tür gerannt. “Kenji! Kenji! Kenji ist wieder da!”, rief sie und lief zu ihm hin. “Ich...wollte nur vorbei schauen und fragen, wie es euch geht. Aber ihr seid wie ich gesehen habe, beschäftigt. Ich will euch nicht stören.”, wehrte Kenji ab. ,,Tust du nicht! Komm doch rein! Willst du einen Tee trinken?” Kenji war unschlüssig, also zog Sonoko ihn einfach ins Haus. “Hey, Ikku, Megumi, Yoshimitsu, Kenji ist wieder da!”, rief Sonoko jubilierend und hob die Hände. “Ach ne, der nicht auch noch! Kenji hau ab!” Für diesen Kommentar bekam Ikku von Sonoko eins übergebraten, aber Kenji hatte schon wieder kehrt gemacht und Sonoko musste ihn abermals ins Haus ziehen. “Was soll das, wenn ich doch sowieso nicht erwünscht bin?!” “Bist du nicht!” “Ach, aber der Kommentar von eben hat ja wohl das Gegenteil bewiesen!” Und während seines Satzes wollte er sich gerade umdrehen und auf Ikku deuten, als ihm vor Schock die Kinnlage bis zum Boden klappte. Die Küche war vollkommen entstellt. Sie sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Die Wand hinter dem Herd war geziert mit einem riesigen Rußfleck, auf dem Boden lag eine zertretene Ketchupflasche und, deren Inhalt auf dem ganzen Küchenboden verteilt war; der Herd selbst war ebenfalls verrußt und an ihm klebten Essensreste, die ungespülten Topfe stapelten sich schon in der Spüle ( in jedem Topf war ein deutlich breiter Rand von Ruß zu sehen), die Mülleimer quellten über, an der Decke klebte ein Ei und um alles abzurunden schlugen sich Ikku und Yoshimitsu gerade mit der Kücheneinrichtung gegenseitig die Köpfe ein. Megumi lächelte vergnügt. Kenji nicht. Er schrie: “WAS HABT IHR IN DER KÜCHE GETAN???!!!” Die Antwort war kurz und bündig. “Gekocht.” Kenji war sprachlos. Aber schon nach wenigen Sekunden hatte er sich wieder gefasst, schlug Ikku und Yoshimitsu K.O. und warf sie in den Flur. Dann packte er die Stühle, mit denen sich die beiden bekriegt hatten und stellte sie auf den Tisch. Als er den Wischmopp aus dem Schrank kramte, sie ein Tuch um den Kopf schnürte und anfing mit Eifer den Boden zu putzen bot Sonoko ihm ihre Hilfe an. Aber nicht nur sie, sondern auch Megumi tat es ihr gleich. Und sogar Ikku und Yoshimitsu kamen mit ihren Beulen in die Küche und boten ihre Hilfe an, die Kenji nicht ablehnte. Im Gegenteil. Wutentbrannt kommandierte er sie alle herum und ließ sie putzen, bis die Küche so sauberer war als früher und funkelte. Alls sackten zusammen und ließen sich auf jeweils einen Stuhl fallen - aber Kenji war zufrieden. “Kenji, du bist ein elender Perfektionist....”, beschwerte sich Ikku, raffte sich dann wankend auf und verschwand in ihrem Zimmer. “Was habt ihr hier eigentlich wirklich gemacht?”, fragte Kenji interessiert nach einer Atempause. “Gekocht. Wirklich.”, antwortete ihm Sonoko ruhig. “Aber wie habt ihr es geschafft SO eine Unordnung zu machen???” “Jeder von uns hat einmal gekocht. Erst ich, dann Megumi, dann Yoshimitsu und schließlich Ikku, die dann gleich den Herd in Brand gesteckt hat...” “Sieht so aus....als .....bräuchtet ihr mich wirklich...”, meinte Kenji hoffnungsvoll. Seine Gedanken konnte ja keiner lesen....(‘ich habe sie nicht vermisst, nein ich habe sie nicht vermisst....’)Oder eher sein Kampf mit sich selbst.... “Na ja, Fertigsuppe und Angebranntes sind ja auch nicht schlecht.”, meinte Sonoko ironisch. “Aber deine Küche vermissen wir....”, gab Megumi zu. “Soso, meine KÜCHE vermisst ihr...hahaha...” “Nein, so war das nicht gemeint!” “Ja, ja, ich weiß, das sagen sie alle!” Und alle am Tisch brachen in Lachen aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)