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Die Entführung

von

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Überfall im Park

Conan Edogawa alias Shinichi Kudou öffnete die Augen und gähnte, als die ersten Sonnenstrahlen durch die Jalousien fielen.
 

Es war früher Sonntagmorgen, außerdem waren Sommerferien, er musste also so oder so nicht zur Schule. Er ließ seinen Blick durchs Zimmer schweifen. Ran, die gegenüber auf ihrer Schlafmatte noch tief und fest schlummerte, fesselte seinen Blick. ‚Wenn du wüsstest…’, dachte Conan und musterte das schlafende Mädchen verträumt. Er seufzte leise. Wenn er es ihr doch nur sagen könnte. Wie gerne wäre er jetzt Shinichi gewesen. Die Verlockung ihr Gesicht zu streicheln und ihre weichen Lippen zu küssen… Der Gedanke brachte ihn beinahe um den Verstand. Leise stand er auf und schlich zu ihr hinüber. Er beugte sich über sie, um ihr Gesicht besser anschauen zu können.
 

Er konnte es nicht lassen und strich ihr zärtlich eine Strähne aus dem Gesicht, dann beugte er sich hinunter, um sie zu küssen… - als Ran blinzelte und leise murmelte: „Shinichi…“

Vor Schreck fiel Conan nach hinten und landete unsanft auf seinen vier Buchstaben. Ran streckte sich und öffnete die Augen. Dann setzte sie sich auf und musterte Conan überrascht. „Nanu? Alles in Ordnung? Was machst du denn da, Conan?“, fragte sie etwas verschlafen.

Conan blickte zu Boden, sonst hätten seine roten Wangen ihn verraten. „Nun, da war eine große Spinne an der Decke und ich wollte nicht, dass sie zu dir krabbelt…“, begann er in seiner kindlichen Stimme, aber er kam nicht weiter. Eigentlich hatte er nur eine Ausrede gesucht und da war ihm eine imaginäre Spinne eingefallen, doch er hatte nicht Rans extremes Verhältnis zu Spinnen bedacht. Mit einem spitzen Schrei sprang sie auf und vergaß dabei, dass sie nichts weiter als ein Nachthemd anhatte. Diese Erkenntnis, die etwas verspätet kam, brachte sie erneut zum Schreien und mit ihrer Bettdecke umwickelt, flüchtete sie kreischend ins Bad.

Conan sank missmutig zu Boden. ‚Der Tag fängt ja toll an!’, dachte er bei sich, als auch schon die Tür aufgerissen wurde und Rans Vater Kogoru Mouri ins Zimmer stürmte. „Was hast du mit meiner Tochter gemacht?!“, brüllte er außer sich und packte Conan am Kragen, um ihm die Ohren lang zu ziehen. Der Kleine nahm es gelassen. ‚Wie würde er wohl reagieren, wenn er wüsste wer ich wirklich bin?’, fragte sich Conan und ein Schmunzeln huschte über sein Gesicht - trotz seiner glühenden Ohren.
 

Eine halbe Stunde später trafen sich alle drei beim Frühstück wieder und die Normalität schien zurückgekehrt zu sein. Nun es schien zumindest so. Kogoru löffelte zufrieden sein weich gekochtes Ei und schlürfte hin und wieder seinen Kaffee, während Ran sich hinter einer Tasse Tee versteckte. Sie schämte sich immer noch wegen des morgendlichen Vorfalls, obwohl sie keine Ahnung hatte, warum sie sich vor Conan schämen sollte. Schließlich war Conan noch ein Kind.  Auch Conan vermied es Ran anzusehen. Ihr Nachthemd war ziemlich kurz und hatte nur Spagettiträger…
 

Nach dem Frühstück fasste sich Conan alias Shinichi ein Herz. „Ran, wollen wir nicht einen Spaziergang durch den Park machen?“, fragte er und fügte hinzu: „Es ist doch heute so schön draußen.“ Dabei schaffte er es so unschuldig wie ein Kind zu klingen.

Ran, die gerade etwas in ein Buch geschrieben hatte, blickte lächelnd auf. „Natürlich, wenn du gerne magst.“ Sie legte die Schreibsachen ordentlich zur Seite und steckte das Buch in eine Schublade. Dann rief sie ihren Vater, um ihm Bescheid zu sagen. Kogoru Mouri hatte ausnahmsweise nichts dagegen, dass die beiden zusammen in den Park wollten. Zu Conan gewandt sagte er leise: „Dass du mir ja auf sie aufpasst.“ Conan strahlte ihn an. „Aber klar, Onkelchen.“
 

Sie verließen das Haus kurze Zeit später und wanderten gemütlich nebeneinander her. Nach einer ganzen Weile erreichten sie den Park und Conan fragte leise: „Sag mal, Ran … Vermisst du Shinichi eigentlich sehr?“

Ran blieb überrascht stehen. „Natürlich, aber wieso fragst du denn, Conan?“

Sie blickte Conan verwundert an, doch der drehte sich weg und gab vor, die Enten am nahe gelegenen See zu beobachten. Unschuldig verschränkte er die Arme hinter dem Kopf. „Nur so.“, sagte er und gab sich betont fröhlich, während er nervös von einem Fuß auf den anderen trat. Vielleicht war er jetzt zu weit gegangen. Hatte sie etwas gemerkt? Doch Ran schien sich nichts draus zu machen. Stattdessen ging sie in die Hocke, um Conan besser ansehen zu können. „Wollen wir weiter gehen?“, fragte sie lächelnd und riss Conan aus seinen Gedanken.

„Okay.“, sagte er und nickte. Er nahm sich vor, nicht mehr so schreckhaft zu sein - was seine Angst anging, von Ran entlarvt zu werden. Er wurde erneut auf eine harte Probe gestellt, als Ran seine Hand nahm, während sie nebeneinander her gingen. Er spürte irgendwie, dass sie das nicht machte, weil er noch ein Kind war.

Plötzlich rief jemand ein fröhliches „Hallo“ und Ran und Conan blickten überrascht auf. Auf dem Weg kam ihnen der junge Polizist Kommissar Wataru Takagi winkend entgegen und seine Kollegin Miwako Satou, für die er heimlich schwärmte, war auch dabei.

„Na so was, was machen Sie denn hier?“, fragte Ran überrascht und musterte die beiden. Auch Conan blickte fragend zu den beiden Erwachsenen auf. Die junge Polizistin beugte sich zu Ran und flüsterte in ihr Ohr. „Wir sind auf Streife, aber ich hab uns extra eine Gegend zuweisen lassen, wo sowieso nichts passiert und wo wir etwas ungestört sind. Herr Takagi ist ja so schüchtern…“ sie schmunzelte. Ran riss verblüfft die Augen auf. Die junge Frau fuhr fort: „Außerdem ist heute Sonntag und wir beide hätten eigentlich frei, sind nur eingesprungen…“. Es bildeten sich rote Flecken auf Rans Wangen, aber sie lächelte erfreut. Conan und Takagi musterten sich und blickten dann schnell wieder verlegen zu Boden. Sie konnten sich schon denken, was die beiden Frauen tuschelten.

„Na dann, viel Spaß noch!“, wünschten Ran und Conan und die beiden Polizisten grüßten zurück. Sie gingen weiter und Ran griff wieder nach Conans Hand.

‚Er erinnert mich so sehr an Shinichi.’, dachte Ran, als sie neben Conan herging. Ihre Finger schlossen sich sanft um die kleine Kinderhand und Conan schien dagegen nichts einzuwenden zu haben. Sie verbrachten einen ruhigen Vormittag, denn sie sprachen wenig, sondern erfreuten sich vielmehr stumm an der Schönheit ihrer Umgebung und beobachteten die Menschen. Conan beobachtete Ran heimlich und freute sich immer, wenn der Wind in Rans Haare fuhr. Er fand, dass das wunderschön aussah.

Zur Mittagszeit wurde es ziemlich heiß und Conan meinte, dass er etwas zu essen und zu trinken vertragen könnte und so machten sie sich wieder auf den Heimweg.

Am See blieben sie einen Augenblick stehen. Es war wenig los, wahrscheinlich weil es so warm geworden war und außerdem war auch noch Essenszeit. Auf dem Weg waren sie allein. Sie beobachteten von weitem die Enten am Wasser, die gerade von einem älteren Ehepaar gefüttert wurden.

Plötzlich stieß Ran einen kurzen Schrei aus und bevor Conan überhaupt reagieren konnte, wurde sie von ihm fortgerissen. Conan fuhr herum und blickte auf - direkt in das Gesicht von Gin, einem der Männer in Schwarz. Dieser hielt Ran mit dem rechten Arm fest, mit der rechten Hand hielt er ihr den Mund zu und mit der linken Hand richtete er eine Waffe auf ihren Kopf. Er war wohl heimlich hinter einem Baum hervorgetreten und hatte die beiden überrascht.

„Wir haben dich durchschaut! Den ganzen Morgen haben wir dich beobachtet und wir sind uns nun absolut sicher.“, sagte der Mann mit den langen blonden Haaren im schwarzen Mantel zu Conan gewandt. Ein böses Lächeln zog über sein Gesicht.

Die Gedanken von Conan alias Shinichi rasten.

Der Mann fuhr fort. „Du bist dieser lästige Möchtegern-Detektiv, den wir damals verschwinden lassen wollten, aber irgendwas ist dabei scheinbar schief gegangen. Aber wir sind uns ganz sicher, es gibt keinen Zweifel mehr! Du bist Shinichi Kudou! Und jetzt bist du erledigt!“

Conans Herz setzt ein paar Schläge aus und Ran hatte die Augen weit aufgerissen. Doch sie erwachte schnell aus ihrer Starre und biss dem Gangster in die Hand. „Conan! Schnell! Lauf weg!“, schrie sie, bevor der Mann ihr wieder den Mund zuhalten konnte. Doch weder hatte Conan vorgehabt, sie allein zu lassen, noch hatte er die Möglichkeit zu laufen. Von der ganzen Situation ausnahmsweise mal völlig überrascht, hatte er nicht bemerkt, wie hinter ihm ein Komplize des Verbrechers aufgetaucht war. Es war der schwarzhaarige Vodka, der immer eine verspiegelte Sonnenbrille trug. Er packte Conan mit Armen, die so dick und muskulös waren, wie die Beine eines durchschnittlich sportlichen Mannes und richtete ebenfalls eine Waffe auf seinen Kopf. Gin, der Mann mit dem langen, blonden Haar, der noch immer Ran in seiner Gewalt hatte, sprach weiter: „Gib es zu, Kleiner und liefere dich uns aus oder verabschiede dich von deiner Freundin hier!“ Er lud die Waffe, und presste den Lauf fester an Rans Kopf, um seine Absicht zu demonstrieren.

Ran rührte sich nicht, nur ihre Augen waren weit aufgerissen. Conan schluckte und seine Schultern sackten zusammen. Er knirschte frustriert mit den Zähnen und warf den beiden Männern in Schwarz einen bösen Blick zu.

‚Na, toll. Da habt ihr mich ja in eine tolle Lage gebracht. Von euch werde ich gezwungen, Ran zu gestehen, dass ich Shinichi bin! Warum hab ich es ihr nur nicht freiwillig gesagt, als ich es noch konnte? Was denkt sie jetzt wohl von mir?’

Seufzend straffte er die Schultern und sagte laut: „Na schön! Es ist wahr! Ich bin Shinichi Kudou! Und jetzt lasst sie gehen, sie hat nichts mit alldem zu tun!“ Seine Stimme klang gar nicht mehr wie die eines kleinen Jungen. Ran schaute ihn verblüfft an und konnte es nicht glauben. Sie ließ niedergeschlagen die Schultern hängen und versuchte sich auch nicht mehr gegen den festen Griff des fremden Mannes zu wehren. Alle ihre Vermutungen waren wahr! Und all die Mühen, die Shinichi auf sich genommen hatte, damit sie es nicht erfuhr! Vertraute er ihr etwa nicht? Sie blickte zu Conan und die Enttäuschung stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Wenn Conan überhaupt noch verzweifelter aussehen konnte, dann jetzt, wo er Rans vorwurfsvollen Blick sah. Er versuchte ihr mit den Augen zu sagen, wie Leid es ihm tat. Laut wandte er sich an die Männer in Schwarz und wiederholte: „ Jetzt lasst sie gehen, ich habe getan, was ihr wollt. Nehmt mich und macht mit mir, was ihr wollt. Aber lasst sie frei.“

Die zwei Männer lachten nur und zerrten beide mit sich, ohne dass sie von Passanten bemerkt werden konnten. Bevor Conan oder Ran um Hilfe rufen oder auf sich aufmerksam machen konnten, wurde ihnen ein Tuch auf Mund und Nase gedrückt und sie verloren das Bewusstsein. Conan hatte noch das Gefühl, dass sie zu einem nahe gelegenen Wagen gebracht wurden. Er hörte noch das Motorengeräusch von einem Porsche, dann herrschte nur noch Schwärze…

Das Verhör

Conan erwachte und alles tat ihm weh. Er versuchte sich zu bewegen und spürte dann, dass er gefesselt war. Er öffnete blinzelnd die Augen, um sich zu orientieren. Es war stockdunkel. In seinem Kopf drehte sich alles, außerdem schmerzte er fürchterlich. ‚RAN!’ „Ran … Ran!“, murmelte er, aber in seinem Inneren war es ein Schrei. Er versuchte sich nochmals zu bewegen und spürte, dass er an etwas oder eher an jemandem festgebunden war. Er konnte die Lampe an seiner Armbanduhr nicht erreichen und so blieb es dunkel. Eine Frau stöhnte leise hinter ihm.

„Ran?“, flüsterte er.

Die Antwort kam ebenso leise und fiel überraschend aus. „Nein. Ich bin es. Ai!“

Conan zuckte vor Schreck und Überraschung zusammen. „Haibara! Wo ist Ran? Was haben sie mit ihr vor? Und was zum Teufel machst du hier?!“

Ai seufzte. „Die Männer in Schwarz haben mich überrascht, offensichtlich genau wie dich. Wie konnte dir das passieren?“

Conan dachte nach und ließ die Ereignisse Revue passieren. „Ich war mit Ran zusammen im Park. Wir hatten gerade beschlossen, wieder nach Hause zu gehen, weil…“ Sein Magen knurrte ziemlich laut. „…weil ich Hunger hatte.“, beendete er den Satz zerknirscht. Er merkte gerade, wie hungrig er wirklich war. „Ran wurde plötzlich von hinten angegriffen und dieser Blonde im schwarzen Mantel richtete eine Waffe auf sie. Er zwang mich, mich zu meiner wahren Identität zu bekennen. Dann betäubten sie uns. Jetzt bin ich hier und Ran ist fort.“

Ai spürte, wie Conan in sich zusammen sank. „Du hast was?!“, fragte sie entsetzt.

Conan wurde wütend. „Ich hatte doch keine Wahl! Sie hätten Ran erschossen!“

Die Antwort von Haibara fiel ziemlich kalt und herzlos aus. „Wer sagt, dass sie das nicht getan haben? Wie du schon sagtest, ich sehe sie hier nirgendwo.“

Conan antwortete nicht. Er versuchte den Gedanken zu verdrängen. Ihm wurde schwindlig, wenn er nur daran dachte und sein Gesicht wurde aschfahl.

Ai merkte, weil er verstummt war, wie sehr sie ihm zugesetzt hatte und es tat ihr Leid. „Entschuldigung, aber wir müssen diese Möglichkeit mit einbeziehen.“

Wieder blieb Conan still, aber sein Verstand arbeitete.

‚Was haben die Männer in Schwarz nur vor? Haben sie Ran umgebracht oder verhören sie sie? Kein guter Gedanke! Ran weiß eigentlich nichts und das kann die Männer dazu verleiten, ziemlich grob mit ihr umzugehen... Durch die Geschichte im Park und das hier jetzt weiß Ran jetzt aber schon viel zu viel… Die Männer in Schwarz verfahren immer gleich mit Menschen, die zuviel wissen…’

Ai stieß Conan an. Er war so still, dass er kaum atmete und das beunruhigte sie. ‚Die Sache mit Ran geht ihm verständlicherweise ganz schön an die Nieren…’, dachte sie bei sich. „Ist alles okay bei dir?“, fragte sie. „Bist du verletzt?“

Conan reagierte gereizt. „Nein, verdammt! Aber Ran ist es vielleicht! Wir müssen etwas unternehmen!“

„Und was? Wie du sicher gemerkt hast, sind uns die Hände gebunden!“, brummte Ai zynisch und verwies mit ihrer Bemerkung auf die Handfesseln. Außerdem waren sie zusätzlich mit einem Gurt Rücken an Rücken gebunden und auch ihre Füße waren mit dicken Seilen verknotet.

„Wir müssen uns irgendwie gegenseitig befreien.“, sagte Conan und während er noch überlegte, sagte er zu Ai gewandt. „Ich zähle jetzt bis drei und dann drücken wir uns gegenseitig hoch. Also eins… zwei und …drei!“

Conan und Ai stemmten die Füße fest auf den Boden und spannten die Muskeln. Sie hatten es fast geschafft, als beide das Gleichgewicht verloren und zur Seite kippten. Krachend fielen sie auf unebenen Boden und schürften sich die Haut im Gesicht und den Armen auf, denn wegen der Fesseln konnten sie sich nicht abfangen.

Sie blieben einen Moment still liegen. Erstens, um zu warten, bis der Schmerz verging und zweitens um zu lauschen, ob der Lärm von jemandem bemerkt worden war. Aber glücklicherweise blieb alles stumm. Alles bis auf ein kleines Rascheln in einer Ecke des Zimmers. Ai fluchte, als etwas Pelziges über ihre gefesselten Hände huschte - ganz nah an ihrem Gesicht vorbei. „Igitt! Hier drin sind Ratten!“ Sie verzog angewidert das Gesicht, was man im Dunkeln natürlich nicht sehen konnte.

Conan zeigte keinerlei Interesse an den Ratten. „Los, komm! Noch ein Versuch!“, sagte er zu Ai gewandt und holte tief Luft. Zusammen beförderten sie sich mit Schwung wieder in eine sitzende Position. Dann stemmten sie sich nochmals in die Höhe. Im Stehen lockerten sich ihre Fesseln etwas und Ai hopste so lang herum und drehte sich, bis sie nicht mehr Rücken an Rücken standen, sondern Gesicht zu Gesicht. Da es immer noch stockfinster war, konnten sie sich gegenseitig nicht sehen. Aber Ai wusste, dass nicht viel fehlte, dann hätten sich ihre Gesichter berührt. `Zum Glück ist es dunkel.’, dachte sie, denn sie spürte, dass sie ziemlich rote Wangen hatte.

„Sehr gut. “ murmelte Conan, als es ihnen gelang, die Handfesseln zu lösen. Zusammen befreiten sie sich von dem Bauchgurt und den Seilen, mit denen sie aneinander gefesselt gewesen waren. Conan versuchte seine Taschenlampe an der Armbanduhr einzuschalten und stellte fest, dass sie beim Sturz zerstört worden war. „Verdammt!“, fluchte er. Sie setzten sich beide hin, um ihre Fußfesseln loszubinden. „Also…“, begann Conan, während er im Dunkeln an den Seilen zerrte, die seine Füße zusammen hielten. „Wie haben sie dich erwischt?“, wandte er sich an Ai. Während er auf ihre Antwort wartete, stellte er fest, dass es gar nicht so einfach war, in tiefschwarzer Dunkelheit einen Knoten zu lösen.

Ai seufzte und stand auf. Sie hatte sich von ihren Fesseln komplett befreit. Sie half Conan aus den restlichen Stricken und begann zu erzählen. „Ich war in meinem Arbeitszimmer unten im Keller. Professor Agasa ist über das Wochenende weggefahren – zu einem Forschungsprojekt glaube ich. Er hat mir etwas von einer bahnbrechenden Erfindung erzählt, aber etwas Genaues wollte er nicht sagen. Jedenfalls war ich allein im Haus. Während ich arbeitete, wurde plötzlich die Tür aufgestoßen und da stand diese Frau, sie nennt sich Vermouth. Sie ist auch immer mit von der Partie - bei den schwarzen Männern - wie du sie nennst. Sie richtete ihre Waffe auf mich und zwang mich mitzukommen.“ An dieser Stelle tastete Ai im Dunkeln nach Conan, der bereits im Raum herumkroch, um einen möglichen Ausgang zu finden. Sie fand ihn und flüsterte ihm alles Weitere ins Ohr, denn sie hatte Angst, dass sie belauscht würden. „Dieser Typ mit Schnurrbart war auch dabei. Du hast ihn doch bestimmt schon mal gesehen. Er nennt sich Martini. Die beiden glauben, ich bin eine Verwandte von Sherry. Sie wissen also nichts über meine wahre Identität.“ Lauter sagte sie: „Aber du musstest ihnen ja sagen, das du der berühmte Shinichi Kudou bist.“ Ais Ärger war deutlich in ihrer Stimme zu hören.

Doch Conan hatte keine Lust und auch keine Zeit zu streiten. „Was geschehen ist, ist geschehen.“, sagte er. „Wir müssen das Beste draus machen.“ Er aktivierte das Funkgerät, welches Professor Agasa in seine Brille eingebaut hatte, aber man hörte nichts weiter als statisches Rauschen. „Verdammt!“, fluchte Conan. „Es muss zerstört worden sein, als die Männer uns verschleppten. Vielleicht funktioniert wenigstens der Peilsender noch, so dass Professor Agasa uns finden kann, wenn er zurückkommt.“

Ai brummte: „Ja, dann finden sie unsere Leichen und wir kriegen wenigstens ein anständiges Begräbnis.“

„Warum bist du nur so pessimistisch?“, fragte Conan und er hörte sich zuversichtlicher an, als er wirklich war. Vor allem hatte er Angst um Ran. Ai versuchte im Dunkeln hinter seine Absichten zu kommen. „Was hast du denn jetzt vor?“, fragte sie, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde. Ai und Conan wurden von strahlend hellem Lampenlicht geblendet und bedeckten ihre Augen mit den Händen. Die Gangster mussten sich angeschlichen haben, denn keiner der beiden Gefangenen hatte Schritte gehört.

„Das gibt’s doch nicht! Die haben sich tatsächlich befreit“, fluchte einer der Gangster. Conan vermutete, dass es Martini war, der zusammen mit Vermouth, Ai entführt hatte. „Kommt mal her!“, rief er seinen beiden Komplizen zu. Vodka und Vermouth waren schnell mit Maschinengewehren zur Stelle und Ai und Conan hatten keine Möglichkeit zu fliehen. Vodka trug eine leblose, hoffentlich nur bewusstlose Ran über den Schultern. Überall im Gesicht hatte sie blaue Flecken und Kratzer und ihr Sommerkleid war völlig verschmutzt und stellenweise zerrissen. Conan hielt den Atem an, doch er und Ai rührten sich nicht.

„Du da!“, sagte Vermouth und winkte Conan mit der Waffe zu. „Du kommst mit! Na los!“ Mit einem sorgenvollen Blick auf Ran setzte Conan gehorsam einen Fuß vor den anderen. Er warf noch einmal einen Blick auf Ai und Ran, als ob er befürchtete, sie nie wieder zu sehen, dann folgte er der mysteriösen Frau, den Blick zu Boden gerichtet. Ran wurde mit Ai von Martini und Vodka wieder eingesperrt und mit Handschellen und Fesseln an Metallhaken an der Wand festgebunden, um jeden Befreiungsversuch zu verhindern.

Die Tür fiel mit einem Krachen ins Schloss und sofort herrschte wieder pechschwarze Nacht. Ai rutschte soweit wie möglich zu Ran, um herauszufinden wie es ihr ging. Doch die klirrenden Handschellen, die mit einer Kette am Messingring an der Wand befestigt waren, hielten sie größtenteils davon ab. „Ran!“, flüsterte Ai. „Ran, bist du okay?“ Ran gab keinen Laut von sich und Ai befürchtete das Schlimmste. Verbittert ließ sie sich mit dem Rücken an die Wand sinken. Sie hielt die Luft an und versuchte zu lauschen, ob Kogorus Tochter überhaupt noch atmete. Tatsächlich ganz leise und schwach, aber Ran atmete noch. Ai seufzte erleichtert auf. ‚Wann werden sich die anderen Sorgen machen? Wann vermisst man uns? Und, um Himmels Willen wie viel Zeit ist vergangen, seit wir entführt wurden?’, dachte Ai und sie hatte wenig Hoffnung auf Rettung. Sie wagte nicht daran zu denken, was die Männer mit Conan machten. Sicher erwarteten sie, dass er über einige wichtige Informationen verfügte und die galt es ihm zu ‚entlocken’. Nun konnte sie seine Sorge um Ran nachvollziehen – denn sie spürte die Angst um ihn am eigenen Leib. Das hätte sie natürlich nie zugegeben…
 

Inzwischen war es im Bezirk Beika in der Stadt Tokio Abend geworden und Conan und Ran waren seit dem Morgen noch immer nicht zurück nach Hause gekommen. Kogoru Mouri machte sich verständlicherweise große Sorgen um seine Tochter und Conan. Er hatte sogar schon Professor Agasa angerufen, aber dort meldete sich niemand. Diese Ai schien also auch nicht da zu sein. Conans Freunde, die Detective Boys wussten auch nicht, wo er war. Er hatte nacheinander bei Ayumis, Mitsuhikos und Gentas Eltern angerufen. Auch Sonoko Suzuki - Rans beste Freundin - wusste nicht, wo Ran und Conan sich aufhielten. Kogoru hielt es schließlich nicht mehr aus und rief auf dem Revier beim Chef der örtlichen Polizei an, bei Inspektor Iyuzou Megure. Sein Mitarbeiter Kommissar Wataru Takagi nahm den Hörer ab und erzählte auf Kogorus Anfrage, dass er Conan und Ran am Vormittag im Park von Beika gesehen hätte. Er besprach sich mit dem Inspektor und beide waren der Meinung, dass da etwas nicht stimmen konnte. Sie wollten nun versuchen Professor Agasa zu erreichen. Kogoru Mouri machte sich mit seinem Wagen sofort auf zum Polizeirevier. Aber als er dort eine halbe Stunde später ankam, war man noch nicht weitergekommen und es hieß abwarten. Das war etwas, das Kogoru Mouri nicht ausstehen konnte. Er tigerte in einem Wartezimmer auf dem Revier der Polizei hin und her und ließ sich auch nicht von der netten Verkehrspolizistin Yumi Miyamoto beruhigen, die ihm einen starken Kaffee brachte.
 

Der Mann mit den langen blonden Haaren stand vor Conan, der an einen Stuhl gefesselt worden war und verpasste ihm eine weitere Ohrfeige. Conans Wangen waren nicht mehr nur rot angeschwollen, sie färbten sich bereits lila. Dennoch verriet er den Männern nichts, was sie nicht ohnehin schon wussten. Vor allem die Wirkung des Apoptoxin 4869 hielt er geheim. Der Schmerz und die Angst um Ran und Ai lähmten sein Denken allmählich. Auch die Männer schienen langsam einzusehen, dass sie nichts mehr aus ihm herausbekamen.

„Lass ihn zufrieden. Er hat uns alles gesagt, was er weiß. Schau ihn dir an. Er muss schreckliche Schmerzen haben.“, sagte Vodka zu Gin. Der schien vorübergehend einverstanden. „Na gut, wir gönnen ihm ein Pause zum Nachdenken.“, brummte Gin. „Bringt ihn zurück zu den anderen ins Verlies! Und bindet ihn gut fest!“

Vodka und Martini nickten, banden Conan vom Stuhl los und schleiften ihn zurück zu dem dunklen Raum. Conan war kaum fähig die Augen offen zu halten, geschweige denn zu laufen. Das Glas seiner Brille war im Laufe des Verhörs zerbrochen und hatte ihm mit den Splittern einige Schnitte zugefügt. In dem dunklen Verlies angekommen, fesselten Vodka und Martini Conan mit Stricken, denn es war kein Messingring in der Wand mehr übrig und scheinbar hatten sie auch keine Handschellen dabei. Anschließend wurde es wieder dunkel um die drei Leidensgenossen.

„Conan?“, fragte Ai leise und der Hobbydetektiv glaubte so etwas wie echte Sorge in ihrer Stimme zu hören. Er stöhnte leise und gleichzeitig ärgerte er sich, weil es ihn juckte und er sich nicht kratzen konnte. Seinen Hunger spürte er inzwischen nicht mehr, dafür aber die vielen blauen Flecken, Blutergüsse und Schnittwunden umso mehr. „Wie geht es Ran?“, fragte er und versuchte sich in eine bequeme Position zu befördern.

„Ich bin nicht sicher, aber bestimmt nicht besonders gut, sie atmet nur ganz schwach.“, wisperte Ai.

„Meinst du, du bist die Nächste, die sie holen?“, fragte Conan und bereute es sofort. Er hatte Ai keine Angst machen wollen.

Doch Haibara reagierte gelassen. „Du hast es vielleicht noch nicht bemerkt, aber ich habe das Verhör bereits hinter mir!“

„Oh!“, sagte Conan und war wirklich überrascht. Ai konnte man nicht so leicht durchschauen.

„Ich habe ihnen nichts gesagt, was sie nicht schon wissen.“, betonte Ai und schien ziemlich stolz darauf zu sein.

„Hab ich auch nicht.“, gab Conan zurück. Den Juniordetektiv packte plötzlich neue Entschlossenheit. „Ich weiß zwar nicht, warum wir immer noch leben, aber ich habe nicht vor, diese Chance ungenutzt zu lassen.“ Mit diesen Worten begann er sich zu winden und zu drehen, um die Fesseln zu lockern. Ai hörte eine Weile zu, wie er über den Boden rutschte (sehen konnte sie es ja nicht), dann sagte sie: „Wenn du es schaffst zu mir rüber zu kriechen, dann kann ich dir vielleicht die Knoten aufbinden.“

Conan rutschte in die Richtung, wo er Ai vermutete. Dabei stieß er aus Versehen gegen Ran und das Mädchen stöhnte leise vor Schmerz. Conan biss die Zähne zusammen, sie tat ihm sehr Leid und er fühlte sich verantwortlich für ihre Qualen. Doch wenn er sich jetzt von seinen Gefühlen ablenken ließ, konnte das fatal für sie alle sein. „Ich schwör dir Ran, wenn wir das überstehen, werde ich nie mehr zulassen, dass dir jemand weh tut!“, knurrte er leise, während Haibara vor sich hin fluchend mit ihren gefesselten Händen an Conans Stricken zerrte. Ran seufzte ohne aufzuwachen. „Shinichi … Conan …“ und dann wurde sie wieder still.

„Ich hab einen Knoten auf!“, flüsterte Ai aufgeregt. Dann fragte sie: „Was machst du jetzt, wo Ran Bescheid weiß, wer du wirklich bist?“

„Hast du eine Haarnadel?“, fragte Conan und ging nicht darauf ein. Ai schwieg zuerst. Sie schien beleidigt, weil sie keine Antwort bekam, doch dann antwortete sie: „Ja, in meinem Haar, wieso?“

„Sobald ich meine Hände frei habe, werde ich versuchen, damit eure Fesseln aufzuschließen.“, verkündete Conan, während sein genialer Verstand schon verschiedene Fluchtpläne ausarbeitete.

„Was ist passiert?“, kam plötzlich Rans Stimme von der Seite.

„Ran!“ Conans Stimme war nur ein Wispern. „Es tut mir Leid.“, flüsterte er. Sie würde schon wissen, für was er sich entschuldigte. Ran bewegte sich und ihre Ketten klirrten. „Schon okay. Du hattest deine Gründe.“ Ihre Stimme klang keineswegs vorwurfsvoll, sondern war voller Verständnis.

‚Was für eine Frau!’, dachte Conan alias Shinichi bei sich. Laut sagte er: „Ich hätte es dir sagen sollen. Ich hatte es auch schon vor, als…“

„Ich weiß, nachdem du in dieser Höhle angeschossen wurdest…“ Ran verstummte plötzlich, da sie nicht wusste, ob Ai es auch wusste.

Conan schwieg ebenfalls, weil ihm eingefallen war, dass Ran ja nichts von Ais wahrer Identität wusste und somit auch nicht wissen konnte, dass Ai wusste, dass er Shinichi war. Ran durfte nicht auch noch Ais geheime Identität erfahren. Er spürte plötzlich, wie seine Fesseln zu Boden fielen. „Vielen Dank, Ai.“, murmelte er. „Darf ich?“, fragte er dann, bevor er auf Ais zustimmendes Gebrummel in ihrem Haar nach der Haarnadel tastete.

„Was tust du da?“, fragte Ran, sie war unsicher mit welchem Namen sie Conan beziehungsweise Shinichi ansprechen sollte. Ein „Du“ sollte erstmal genügen und sie schaffte es tatsächlich trotz der Umstände eifersüchtig zu klingen. Conan schmunzelte im Dunkeln. „Wirst es gleich sehen, Ran!“, wisperte er zurück. Seitdem Ran bei Bewusstsein war, ging es ihm viel besser. Ran hörte wie er ihren Namen sagte – mit soviel Gefühl. Als sie Conan an ihrer Seite spürte, schlug ihr Herz ziemlich schnell. „Was hast du vor, Conan?“, flüsterte sie, sie hatte beschlossen, diesen Namen zu verwenden, denn es war sicherer. Conan fluchte, weil die Haarnadel mit der er Rans Handschellen aufschließen wollte, klemmte. Ai war inzwischen sauer. „Ein toller Kerl bist du! Ich leihe dir meine Haarnadel und wen befreist du zuerst?“ Conan wurde ziemlich verlegen. Zum Glück konnte man es nicht sehen, denn es war ja dunkel und da sein geschwollenes Gesicht schon lila Flecken hatte, hätte man es auch bei besseren Lichtverhältnissen nicht sehen können. „Entschuldigung.“, murmelte er. „Ich hab es gleich!“ Noch ein Dreher mit der Nadel und es machte Klick. Ran war von den metallenen Fesseln befreit. Ihre Seilfesseln hatte Conan auch schon gelockert. Er wandte sich nun Ai zu und da er bereits Übung hatte, dauerte es nur wenige Sekunden und alle waren frei.

Auf der Flucht

Eine Assistentin von Inspektor Megure hatte endlich Professor Agasa ausgemacht und der Wissenschaftler hatte sich in Anbetracht der Umstände sofort bereit erklärt von seinem Forschungsprojekt zurückzukehren. Als Shinichi von den Männern in Schwarz damals geschrumpft worden war, hatte Professor Agasa ihn als seinen Neffen ausgegeben, dessen Eltern wegen eines schlimmen Unfalls im Krankenhaus lägen. Shinichi nannte sich von da an Conan Edogawa und wohnte dann bei Ran und ihrem Vater Kogoru. Bevor Professor Agasa sich nun auf den Weg machte, um seinem „Neffen“ zu helfen, informierte er heimlich Conans beziehungsweise Shinichis Eltern Yusaku und Yukiko Kudou über das Verschwinden ihres Sohnes, denn der Professor befürchtete, dass die Organisation, die als die Männer in Schwarz bekannt war, etwas damit zu tun hatte, denn schließlich war ja auch Ai Haibara verschwunden, die früher unter dem Decknamen Sherry in der Organisation Mitglied gewesen war. Yusaku und Yukiko waren sofort bereit nach Japan zu reisen, aber ihre Ankunft war nicht vor dem folgenden Tag zu erwarten, denn sie befanden sich gerade in Europa, genauer gesagt in der Hauptstadt von Großbritannien – in London.
 

Kogoru Mouri, der noch immer auf der Polizeiwache auf ein Zeichen der Entführer wartete, wollte seine Frau, von der er getrennt lebte, nicht beunruhigen, darum unterließ er es vorerst, Rans Mutter Eri Kisaki über das Verschwinden ihrer Tochter zu informieren. Inzwischen war es schon ziemlich spät – kurz nach Mitternacht. Alle Beteiligten waren müde, aber auch voller Sorge. Trotzdem riet Inspektor Megure Kogoru, sich etwas aufs Ohr zu legen. Kogoru Mouri hielt davon gar nichts und wollte stattdessen noch mal alle Möglichkeiten durchgehen. Ihm fiel ein, dass er Heiji Hattori und Kazuha Toyama in Osaka anrufen konnte. Vielleicht waren Ran und Conan heimlich zu ihnen gefahren und ihnen war gar nichts Schlimmes passiert oder Heiji und Kazuha wussten vielleicht zumindest, wo sie waren. Er erzählte Inspektor Megure von seiner Idee und der sagte daraufhin: „Heiji Hattori sagen Sie? Der Generaldirektor der Polizei in Osaka heißt Hezo Hattori. Er hat einen Sohn namens Heiji. Ich werde mich sofort mit ihm in Verbindung setzen.“
 

Conan suchte nun schon seit mehr als einer Stunde nach einem Ausweg aus dem Verlies. Er hatte die Wände abgeklopft und die massive Tür untersucht. Doch sie hatte von innen keinen Türöffner. Zum Glück waren die Gangster wohl auch müde, denn sie kamen nicht mehr, um ihre drei Opfer zu kontrollieren. Ran und Ai dösten Rücken an Rücken gelehnt, um nicht auf dem schmutzigen Boden liegen zu müssen, während Conan vor sich hin grübelte. Schließlich stand er auf. „Wir können nicht länger warten.“, sagte er und die beiden Damen öffneten die Augen, obgleich es immer noch stockdunkel war. „Was meinst du, Conan?“, fragte Ran sanft und sie klang nicht nur müde und erschöpft, sie war es auch. Conan ballte die Fäuste. „Wir müssen fliehen. Wir müssen es riskieren, die Tür aufzubrechen und abzuhauen, bevor die Männer in Schwarz beschließen, uns umzubringen.“

Ran war plötzlich hellwach und spitzte die Ohren. „Die Männer in Schwarz?“, wiederholte sie und versah ihre Aussage mit einem Fragezeichen. Conan biss sich vor Schreck auf die Zunge. `Verdammt! Du musst ziemlich müde sein, dass du dich schon so arg verplapperst.’, dachte Conan bei sich. „Ich meine, die Gangster, ich hab nur eine Metapher benutzt.“, sagte er laut. Wäre es nicht stockfinster gewesen, so hätte Ran jetzt seine Gesichtszüge studiert. Sie war sehr misstrauisch, seitdem sie erfahren hatte, dass Conan Edogawa und Shinichi Kudou ein und dieselbe Person waren. Tatsächlich blinzelte sie verbissen und nachdenklich in die Dunkelheit, um zu ergründen, ob es wahr war, was er sagte. Sie dachte an das schreckliche Verhör, an die vielen Fragen, die ihr gestellt worden waren. Doch sie war eisern geblieben, trotz der Schläge, sie hatte nichts gesagt und wenn sie ehrlich war, hatte sie auch nichts zu sagen gewusst. Alles war ihr ein einziges Rätsel und Conan alias Shinichi schien ganz schön tief mit da drin zu sitzen.
 

Ai stieß Conan unbemerkt an. Sie schien zu sagen. ‚Das war aber knapp eben!’

Doch Conan beachtete sie gar nicht. Stattdessen fragte er: „Seid ihr bereit? Ich werde jetzt die Tür aufbrechen. Ich schaue dann, ob die Luft rein ist und wo der Ausgang ist. Ihr lauft dann so schnell es geht zu diesem Ausgang!“ Mit diesen Worten tastete er nach seinem Schuh, wo ein Trittverstärker von Professor eingebaut war. Diese Vorrichtung war so angelegt, dass Conans Muskeln elektrisch stimuliert wurden, so dass er wesentlich stärkere Tritte vollbringen konnte als ein gewöhnlicher Siebenjähriger. Sein Schuh begann zu leuchten und Sekunden später trat Conan die Tür ein. Sie brach mit einem Krachen aus dem Schloss und fiel zu Boden. Conan blickte um die Ecke und biss die Zähne zusammen, als heftige Schmerzen durch seinen Fuß und sein Bein zuckten. Durch den Fußtritt gegen die massive Tür war er sicher, sich den Knöchel zumindest verstaucht zu haben.
 

„Los! Da lang!“, rief er den beiden Frauen zu. Sie rannten so schnell sie konnten den nur schwach beleuchteten Flur entlang. Conan folgte ihnen und versuchte nicht allzu stark zu hinken. Es blieb ihnen nicht viel Zeit, die Männer in Schwarz hatten den Krach sicher gehört. Am Ende des Flurs blieben die Mädchen stehen. Es gab zu viele Türen. Conan sah sich um. „Ran! Der Lüftungsschacht! Da oben!“ Ran, die als einzige groß genug war, um den Schacht zu erreichen, riss das Gitter von der Öffnung. „Ich gehe zuerst.“, sagte Ai und Ran hob sie hoch. Ai kroch in den Schacht und machte Platz. Dann kletterte Ran hinein und zog Conan hinter sich her. Der verschloss die Öffnung von innen wieder mit dem Gitter, denn nur seine kleinen Finger passten durch die Schlitze. Sie begannen dem Verlauf des Schachts kriechend zu folgen. Es war sehr eng und Ran, die die Größte war, bekam Platzangst. Conan nahm kurz ihre Hand und so riss sie sich zusammen. Sein aufmunterndes Lächeln konnte sie nicht sehen, denn auch in dem Schacht herrschte tiefschwarze Nacht. Ai rief schließlich von vorne: „Ich glaube, ich spüre einen Luftzug.“
 

„Das ist gut. Versuch festzustellen, woher er kommt.“, rief Conan von hinten. Er beugte sich nach vorne und stieß gegen Ran, die sofort versuchte, ihm auszuweichen. Immerhin hatte sie nur ein kurzes Kleid an und das war stellenweise zerrissen. Sie war schon fast dankbar für die Dunkelheit. Dazu kam noch das Conan ja Shinichi war und das … Sie wollte nicht weiter denken, denn ihr fiel ein, was sie alles schon mit Conan gemacht hatte. Wenn ihr diese Erinnerungen nicht so peinlich gewesen wären, hätte sie fast gelacht.

„Hier vorne zweigt ein Schacht nach oben ab! Ich kann die Sterne sehen!“, rief Ai aufgeregt. „Ist er groß genug für uns?“, fragten Ran und Conan gleichzeitig. Es dauerte einen Moment, bis Ai antwortete. „Ja, wir müssten es schaffen können.“, sagte sie, nachdem sie die Ausmaße des Schachtes abgetastet hatte.

„Wie weit ist es?“, fragte Conan und drängte Ran nach vorne. Ai blickte zum Himmel hinauf. „Schätzungsweise drei bis vier Meter.“ In diesem Moment hörten sie wie die Männer den Flur entlang liefen, wo sie in den Schacht gekrochen waren. „Wo sind sie hin?“, rief eine Männerstimme. „Ich weiß nicht. Wir müssen alle Räume absuchen!“, gab eine andere Stimme – vermutlich Martini zurück.

Conan knirschte mit den Zähnen. „Wir sollten uns besser beeilen!“
 

„Ich habe mit Hezo Hattori gesprochen. Er weiß nichts über ein mögliches Verbrechen und sein Sohn hat auch nichts von Conan und Ran gehört. Heiji will aber das nächste Flugzeug nach Tokio nehmen, um uns bei den Ermittlungen zu helfen.“, sagte Inspektor Megure gerade zu Kogoru Mouri, als Professor Agasa von einem Polizeiassistenten hereingeführt wurde. „Ich bin so schnell gekommen, wie es mir möglich war.“, sagte Professor Agasa. „Ich war noch mal kurz bei mir zu Hause, weil Sie mir sagten, dass Sie Ai nicht erreichen konnten. Irgendwas stimmte dort nicht, ich glaube, Ai wurde entführt und vielleicht ist es Conan und Ran ebenso ergangen.“

„Entführt sagen Sie?“ Kogoru Mouri sah noch erschöpfter und verzweifelter aus, als Sekunden zuvor. Wataru Takagi, der auch noch mit von der Partie war, rang hilflos die Hände. „Aber von wem?“

Professor Agasa dachte kurz nach, dann entschied er, dass ihm keine Wahl blieb. „Inspektor, haben Sie schon mal von einer Organisation gehört, die man die „Männer in Schwarz“ nennt?“

Inspektor Megure überlegte kurz. „Ich glaube schon. Aber in welchem Zusammenhang war das noch mal? … Ich glaube der junge Shinichi Kudou hat da mal was erwähnt … Aber warum fragen Sie, Professor?“

Professor Agasa straffte die Schultern. „Ich habe Grund zur Annahme, dass eben jene schwarze Organisation die drei Vermissten entführt hat.“

Bevor jemand darauf antworten konnte, stürmte ein junger Polizist ins Zimmer. „Entschuldigen Sie die Störung, Inspektor, aber die Polizisten, die den Park abgesucht haben, wo die beiden Vermissten zuletzt gesehen worden sind, haben das gefunden. Kennen Sie diesen Gegenstand?“ Er hielt eine Plastiktüte in der Hand. Eine rote Fliege befand sich darin.

„Die gehört doch Conan!“, riefen Professor Agasa und Kogoru Mouri gleichzeitig. „Damit wäre es dann klar.“, murmelte Inspektor Megure. „Conan, Ran und Ai ist etwas zugestoßen. Sie wurden entführt.“ An den Professor gewandt, sagte Megure: „Was bringt sie zu der Annahme, dass sie von den „Männern in Schwarz“ entführt wurden?“

Der Professor zögerte. Er hatte eine SMS auf sein Handy erhalten. Darin stand folgendes: Wenn Sherry ihre Kleine wieder sehen will, dann soll sie uns an einem Ort treffen, den wir später noch bekannt geben. Sonst wird sie genau wie Kudou und seine kleine Freundin umgebracht. Sagen Sie ihr das! Wir melden uns wieder!

Sie hatte ihn schockiert, denn scheinbar wussten die Entführer über Conans Identität Bescheid. Aber Sie kannten nicht Ais wahre Identität, darum verlangten sie nach Sherry. Sie glaubten wohl, dass es sich um Sherrys Tochter handelte, oder so. Es war eine absurde Situation, denn Ai war ja Sherry und konnte nicht auftauchen, um sich selbst zu retten …

Der Professor durfte der Polizei auf keinen Fall von der Nachricht erzählen, wenn er nicht riskieren wollte, dass Conans und Ais Geheimnis aufgedeckt wurde. „Es ist nur eine Vermutung.“, sagte Professor Agasa und suchte verzweifelt nach einer Lösung aus seinem Dilemma.
 

„Los! Weiter!“, rief Conan Ran und Ai zu. Er stand auf Ais Schultern und die wiederum stand auf Rans. Conan hatte darauf bestanden, den Schacht nach oben als erster zu erklimmen – mit Unterstützung der Damen, denn er war sehr breit – zu breit für Conan und Ai um sich mit dem Rücken und Füßen abzustützen und auf diese Weise nach oben zu klettern. Ran streckte sich noch mehr und Conan streckte die Hände nach dem Ende des Schachts aus. Endlich konnte er die Rinne erreichen, die den Schacht umschloss. Mit zusammengebissenen Zähnen – er spürte die blauen Flecken und den verstauchten Knöchel jetzt mehr wie zuvor – zog er sich hoch und kletterte aus dem Schacht auf das Dach. Er wollte gerade den Mädchen Bescheid geben, dass alles in Ordnung war, da hörte er Stimmen von der anderen Seite des Daches. Es waren Martini und Vodka, er erkannte die Stimmen nach kurzem Zuhören. Gin war offensichtlich nicht dabei oder er beteiligte sich nicht an der Konversation. Conan beugte sich über den Schacht. „Rückzug! Kriecht in den Gang! Sie suchen uns bereits auf dem Dach!“, flüsterte er aufgeregt. Ai kletterte von Rans Schultern und kroch in einen der Gänge zurück. Ran blieb, wo sie war. „Komm zurück, Conan! Spring, ich fange dich auf.“, flüsterte sie ängstlich, am liebsten hätte sie geschrieen, er solle sich gefälligst beeilen. Conan lauschte noch immer konzentriert den Worten der beiden Männer, hielt sich aber gleichzeitig bereit jeden Moment wieder im Schacht zu verschwinden.

„Conan!“, knirschte Ran zwischen den Zähnen hervor und ihr Herz schlug bis zum Hals. „Nun, mach schon!“, schimpfte sie leise und Conan wandte sich widerwillig von der Richtung ab, aus der die Stimmen kamen. Er wollte sich gerade zu Ran umdrehen, aber in diesem Moment stieß er aus Versehen gegen eine leere Flasche, die jemand achtlos dorthin geworfen hatte. Die Flasche drehte sich um sich selbst und stieß gegen den nahen Schornstein. Sie verursachte ein recht lautes Geräusch, was in der Stille der Nacht nicht zu überhören war. „Was war das?“, rief Vodka.
 

„Bestimmt diese Gören!“, knurrte Martini und lud den Lauf seines Gewehrs.

Conan hörte Schritte und machte auf der Stelle einen Satz zurück in den Schacht. Ran wartete noch immer auf ihn und fing seinen Sturz ab. Conan schob Ran eilig in den Gang, in den schon Ai gekrochen war. „Los jetzt! Schnell! Sie sehen bestimmt nach, ob wir hier sind!“, wisperte er. Ai und Ran krochen so schnell sie konnten, aber von dem vielen Herumkrabbeln schmerzten ihre Knie. Conan hörte hinter sich wie die Männer den Schacht erreichten. Gott sei Dank war es so dunkel, dass sie nicht bis zum Boden schauen konnten. Doch das störte Vodka und Martini nicht. Plötzlich war die Hölle los, denn die beiden Gangster schossen einfach ziellos in den Schacht. Die Kugeln prallten von den Schachtwänden ab und es fehlte nicht viel und Conan wäre von einer erwischt worden. Da Ran und Ai eine beachtliche Leistung erbrachten, indem sie es schafften, nicht laut zu schreien, obwohl sie in einem engen Tunnel eingepfercht waren und auf sie geschossen wurde, glaubten die Männer, sie hätten sich im Bezug auf die Flüchtigen geirrt und zogen sich zurück. Conan war stolz auf die Mädchen. Als er sicher war, dass die Männer fort waren, lehnte er sich keuchend an die Wand des Schachtes. „Puhhh! Das war knapp!“, seufzte er und wischte sich einige Schweißperlen von der Stirn.

Ran war sauer. „Und wem haben wir das zu verdanken?“, knurrte sie und versuchte frustriert ihre Haare in Ordnung zu bringen. Es gelang ihr nicht wirklich.

Ai ergänzte von weiter vorne: „Wenn ein gewisser Möchtegern-Detektiv nicht wieder so neugierig gewesen wäre…“ Ai beendete den Satz nicht, sondern seufzte nur.

Conan versuchte sich zu verteidigen. „Hey! Sie haben über etwas Bestimmtes gesprochen, über etwas sehr Wichtiges.“ Er hoffte, dass Ai wusste, was er meinte. Ran durfte auf keinen Fall von dem Apoptoxin 4869 erfahren. Aber Ran hatte gar kein Interesse daran, darüber nachzudenken, über was die Männer gesprochen haben konnten. Stattdessen fragte sie: „Was machen wir jetzt?“ Sie hatte das krampfhafte Bedürfnis sich zu strecken, sie kam sich vor wie ein eingeklappter Stuhl. Conan schwieg einen Moment und dachte nach. Nicht, dass er keine Antwort auf Rans Frage gewusst hätte. Das Gegenteil war der Fall. Er musste erst zwischen mehreren Möglichkeiten eine auswählen, bevor er entschied: „Wir kriechen diesen Gang weiter und suchen einen anderen Lüftungsschacht. Dann klettern wir auf das Dach. Vielleicht können wir dann von dort aus fliehen und Hilfe holen.“ Müde und erschöpft setzten sich die drei wieder in Bewegung. Ai kroch voran, Ran folgte ihr und Conan bildete den Schluss. Da tat er aus einem ganz bestimmten Grund. Er war sich sicher, dass Ran sich besser fühlte, wenn sie nicht als Letzte ihren Rücken der ungewissen Dunkelheit preisgab. Und es stimmte, auch wenn Ran es nie vor Ai zugeben hätte, sie war erleichtert, dass Conan alias Shinichi ihr den Rücken freihielt.
 

Professor Agasa dachte auf der Polizeiwache in Tokio immer noch über eine Lösung seines Problems nach, während Megure und Kogoru heftig streitend den Fall diskutierten. Plötzlich piepste der Funkempfänger in seiner Tasche. Verwundert holte Agasa ihn hervor. Mit diesem Funkempfänger konnte der Professor die Peilsender orten, die die Detective Boys immer bei sich trugen. Er blickte auf das Display und riss verblüfft die Augen auf. Es war Conans Sender – der Peilsender, der in seiner Brille versteckt war. Er versuchte sofort einen Funkkontakt herzustellen. „Conan? Hallo! Hörst du mich?“, sprach er in das Mikrofon des Funkempfängers. Kogoru und Megure unterbrachen abrupt ihren Streit und spitzten die Ohren.

„Ist da Conan?“, fragte Kogoru und verstand mal wieder gar nichts. Megure ermahnte ihn zum Schweigen, denn er bemerkte, dass der Professor konzentriert lauschte. „Pssst!“, machte Megure und legte den Zeigefinger auf den Mund. Auch Wataru Takagi und Miwako Satou sahen den Professor gespannt an. Der ließ nach einem Moment der gespannten Stille enttäuscht das Funkgerät sinken. „Ich erreiche ihn nicht. Ich kann sein Signal empfangen, aber ich kann keine Funkverbindung zu ihm herstellen.“, seufzte Agasa enttäuscht. Er beobachtete den Punkt, der sich nur wenig bewegte. Doch Sekunden später hüpfte der Punkt ein kleines Stück weiter und war nur Augenblicke danach verschwunden. „Was ist denn jetzt geschehen?“, murmelte Professor Agasa verwirrt und auch verärgert. Er schüttelte das Gerät, als wäre es für das Verschwinden des Punktes verantwortlich.

Alle kamen näher und beugten sich neugierig und besorgt über den Professor und sein Funkgerät. „Was ist los?“, fragte Inspektor Megure. Professor Agasa zuckte hilflos mit den Schultern und steckte den Empfänger wieder zurück in seine Tasche. „Ich konnte für einen Moment den Peilsender von Conan orten. Aber dann ist er plötzlich einfach verschwunden.“

Kogoru bekam Panik. „Was bedeutet das?“

Megure schob ihn zur Seite. „Das hat gar nichts zu bedeuten, Mouri. Reißen Sie sich zusammen!“ Zum Professor gewandt, sagte er: „Konnten Sie feststellen, von woher das Signal kam?“

Agasa schüttelte den Kopf. „Nein, ich war nicht schnell genug, außerdem war das Signal nur kurz. Ich hab nicht erwartet, dass es so schnell wieder verschwindet.“

Megure schlug sich mit der rechten Faust in die linke Hand. „Bleiben Sie wachsam, Professor Agasa. Wenn es das nächste Mal passiert, sind wir vorbereitet und versuchen das Signal zurückzuverfolgen.“

In dem Moment wurde die Bürotür aufgerissen und Heiji und Kazuha kamen ins Zimmer. Sie waren schon wieder am Streiten, obwohl es mitten in der Nacht war. Heiji, der nun mehr an den neusten Erkenntnissen bezüglich Conan und Ran interessiert war, ließ Kazuha einfach stehen und weiter schimpfen. Er wandte sich an Inspektor Megure. „Gibt es neue Erkenntnisse?“

Der Inspektor nickte. „Professor Agasa kam zu uns und erzählte uns, dass Ai Haibara ebenfalls verschwunden ist. Er vermutet, dass die drei von den „Männern in Schwarz“ entführt worden sind!“

„Entführt?! Von der schwarzen Organisation?“ Heiji war entsetzt.

Kazuha, die nur die Worte „verschwunden und entführt“ gehört hatte, erschrak zutiefst. „Mein Gott! Wie furchtbar!“

Der Inspektor fuhr fort. „Vor wenigen Minuten konnten wir ganz kurz Conans Signal empfangen, doch dann verschwand es plötzlich wie von Geisterhand.“

„Hmmmmm.“, machte Heiji nachdenklich und war schon ganz in Gedanken versunken. Er wurde jäh aus den Gedanken gerissen, als Kazuha in Tränen ausbrach und sich in seine Arme warf. „Die Armen! Was die Verbrecher wohl mit ihnen vorhaben? Vielleicht wurden sie schon umgebracht...“ Sie schluchzte laut und ihre Tränen fielen auf Heijis Jacke. Unsicher, wie er sie beruhigen sollte, nahm er sie einfach in den Arm und hielt sie fest. Die anderen Personen im Raum – ausgenommen Kogoru - schauten absichtlich aus Rücksicht in eine andere Richtung. Kazuha blickte Heiji an. Tränen glänzten in ihren Augen. „Meinst du, sie sind noch am Leben?“, flüsterte sie. „Bestimmt.“, gab Heiji zurück und wischte ihre Tränen sanft fort, doch im Bezug auf die schwarze Organisation war er sich nicht sicher – kein bisschen sicher.

Inspektor Megure erinnerte die beiden daran, dass sie nicht alleine waren. „Wir werden sie schon finden.“

Takagi, der die ganze Zeit heimlich zu Miwako geschaut hatte, erschrak, denn als Megure sprach, drehte sie sich um und blickte Takagi direkt in die Augen. Ihr zaghaftes Lächeln sorgte in Takagis Gesicht für rote Flecken.

Kogoru blickte um sich und glaubte von Wahnsinnigen umgeben zu sein. Das Geturtel ging ihm mächtig auf die Nerven. Dann aber kam Yumi Miyamoto mit einer weiteren Kanne Kaffee und er unterließ es zu dem Thema irgendwelche Bemerkungen zu machen. Die erste schlaue Entscheidung seinerseits an diesem Abend.
 

Inzwischen waren Ai, Ran und Conan noch tiefer in die Gänge des Lüftungssystems vorgedrungen. Conan merkte, dass die Mädchen vor ihm immer langsamer wurden und beschloss ihnen eine Pause zu gönnen. Inzwischen mochte es bereits wieder Morgen sein. Er war sich sicher, dass inzwischen ein neuer Tag angefangen hatte, denn wenn es auch dunkel im Schacht war, so war es doch keine pechschwarze Nacht mehr. Conan wusste nicht, wie viel Zeit insgesamt seit ihrer Entführung vergangen war, doch sie alle brauchten Schlaf und ein wenig Erholung. „Wir machen eine Pause.“, sagte er laut und Ran und Ai drehten sich um.

„Ihr könnt euch ausruhen. Ich halte Wache und in einer Stunde suchen wir weiter nach einem Ausgang.“, fügte er hinzu. Ran streckte sich in dem Gang aus und auch Ai legte sich hin. Conan tat es Leid, dass sie so unbequem auf dem harten Stahlboden lagen. Er seufzte und kletterte über Ran hinweg, um sich zwischen den beiden auf den Boden zu setzen. Minuten später lagen sie beide mit dem Kopf auf seinem Schoß und schliefen tief und fest. Conan lächelte zufrieden in sich hinein und versuchte sich mit Nachdenken abzulenken, um nicht auch einzuschlafen.
 

Es war später Vormittag als das Flugzeug, in welches Yusaku und Yukiko Kudou Stunden zuvor gestiegen waren, in Tokio landete. Am Flughafen riefen Shinichis Eltern sofort ein Taxi, was sie zur örtlichen Polizeistation bringen sollte. An der Taxihaltestelle trafen sie überraschender Weise auf Rans Mutter, Eri Kisaki. „Guten Tag, Frau Kisaki!“, rief Yukiko ihr zu.

Eri drehte sich überrascht um. „Nanu, Herr und Frau Kudou! Was machen Sie denn hier? Soviel ich weiß, ist Shinichi zurzeit doch gar nicht in Tokio.“

Yusaku Kudou ergriff das Wort. „Dann wissen sie noch gar nichts davon?“

Eri war verwirrt. „Wovon?“, fragte sie irritiert.

Yukiko nahm ihre Hände und blickte sie mitleidig an. „Wir wurden angerufen und gebeten hierher zu kommen, weil Conan und Ran verschwunden sind. Die Polizei befürchtet wohl das Schlimmste.“

„Was?“ Eris Gesicht wurde bleich. „Warum hat mich niemand darüber informiert?“ Sie dachte an ihren Mann Kogoru Mouri und ihr war alles klar. Ihr Gesicht zeigte sowohl Verzweiflung als auch Wut. Shinichis Eltern konnten ihre Reaktion verstehen.

„Wir wollten gerade ein Taxi zur örtlichen Polizeistation nehmen. Möchten Sie uns nicht begleiten?“, bot ihr Yusaku an.

Eri Kisaki nickte nur und sie stiegen zusammen in ein Taxi.

Das Versprechen

Conan erwachte, weil Ran, die noch immer auf seinem Schoß lag, sich im Schlaf bewegte. „Häh?“, murmelte er nur, als er feststellte, wo er war. Verwirrt betrachtete er die zwei Frauen, die auf seinem Schoß lagen und schliefen. Dann kehrte die Erinnerung zurück und er realisierte, dass er eingeschlafen war. Wie viel Zeit war wohl vergangen? Er musste nicht lange überlegen, um zu dem Schluss zu kommen, dass weit mehr als eine Stunde vergangen war. Sanft weckte er die Mädchen.

„Wir sollten weiter gehen.“, sagte er leise, um sie nicht zu schnell aus dem Schlaf zu reißen und zu erschrecken. Ai öffnete die Augen. Sie sprang auf wie von der Tarantel gestochen, als ihr klar wurde, dass sie auf Conans Schoß geschlafen hatte. Ihr Herz raste und selbst im Dämmerlicht, was inzwischen herrschte, schaute sie zu Boden, damit Conan ihr Gesicht nicht sah. Conan merkte es trotzdem. Doch er war immer wieder überrascht, dass Ai, die sich so kalt und berechnend gab, ihre Gefühle zu ihm oft nicht verbergen konnte. Ran brauchte etwas länger, um wach zu werden und in die Wirklichkeit zurückzufinden. Als Conan sie mehrmals an der Schulter packte und schüttelte, murmelte sie kaum verständlich: „Nur noch fünf Minuten, Paps! Ich bin heute soooo müde.“ Sie wollte sich umdrehen und an dieser Stelle merkte sie, dass sie nicht in ihrem Bett lag, denn es war im Schacht zu eng für sie, um sich auf die Seite zu drehen. Sie wollte sich aufsetzen und stieß sich den Kopf an der Decke. Wie gerne hätte sie sich jetzt gestreckt. Stattdessen blinzelte sie im Halbdunkel. „Ich schätze, wir müssen weiter gehen.“, stellte sie fest. Conan nickte und diesmal ging er vor und Ai bildete den Schluss. Es dauerte nicht lange, bis sie den nächsten Schacht entdeckten, der zum Dach führte. Sie erkannten spätestens jetzt, dass es draußen helllichter Tag war, denn der Himmel war blau und wolkenlos. Der Schacht war allerdings viel enger als der letzte…
 

Eri Kisaki stürmte in das Büro von Inspektor Megure. Sie erblickte Kogoru und der erstarrte, als er sie sah. „Eri…“, begann er, doch er kam nicht weiter. Kogoru konnte gar nicht so schnell reagieren, da hatte sie ihm auch schon eine schallende Ohrfeige verpasst. „WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN?! Unsere Tochter ist verschwunden und du hältst es nicht für nötig, mich anzurufen?! KANN MAN SICH DENN NICHT MAL IM BEZUG AUF RAN AUF DICH VERLASSEN?! HAST DU GEDACHT, ICH WÜRDE MIR KEINE SORGEN MACHEN! JETZT ERFAHRE ICH VON SHINICHIS ELTERN, DASS RAN UND CONAN VESCHWUNDEN SIND! IHNEN IST WAHRSCHEINLICH ETWAS ZUGESTOßEN UND DU SAGST MIR NICHTS DAVON!“, brüllte Eri Kisaki und ballte vor Wut die Fäuste, um sich davon abzuhalten, ihm noch eine zu scheuern. Alle Anwesenden außer Kogoru hielten sich die Ohren zu. Der fiel vor seiner Frau auf die Knie und flehte sie an: „Eri! Ich wollte dich doch nur schützen! Ich wollte nicht, dass du dir so viele Sorgen machst… Ach…!“ Ihm fehlten die Worte und so verharrte er stumm und ließ den Kopf hängen. „Tut mir Leid…“, flüsterte er kaum hörbar. „Wie ich es auch mache, immer mache ich etwas verkehrt… Ich mache mir nur so schreckliche Sorgen um Ran…“

Eri wollte ihn eigentlich von sich fort stoßen, doch seine Hilflosigkeit und Verzweiflung rührten sie. Sie beugte sich zu ihm herunter und bot ihm ihre Hände an, um ihm aufzuhelfen. Kogoru schaute auf und ihre Blicke trafen sich – und wichen einander aus. Sie reichten sich die Hände und Eri half ihm auf. Ihr Blick blieb an dem Ring hängen, den er an seiner Hand trug. „Du trägst ja deinen Ring wieder.“, sagte Eri überrascht und musterte Kogoru von der Seite. Eri hatte den Ring nicht abgelegt, trotz ihrer Trennung, die nun schon fast zehn Jahre zurück lag. Inspektor Megure räusperte sich und alle Anwesenden taten so als sei nichts gewesen und bewegten sich wieder, statt wie erstarrt das Geschehen zu verfolgen.

„Frau Kisaki, sagten sie gerade Shinichis Eltern seien hier?“, fragte Professor Agasa. Eri nickte. „Ja, sie sind mit mir hierher gekommen. Ich traf sie am Flughafen und sie erzählten mir, dass Ran und Conan vermisst würden. Da sie sich große Sorgen um die beiden gemacht haben, sind sie sofort hergekommen. Ich war schockiert und nahm natürlich Herr Kudous Angebot an, mit hierher zu kommen.“

„Woher wissen die Beiden denn Bescheid?“, fragte Megure verwirrt.

Professor Agasa kratzte sich verlegen am Kopf. „Nun, ich bin mit den Beiden um X-Ecken verwandt und habe sie informiert. Möglicherweise könnte Yusaku uns behilflich sein.“

„Es geht inzwischen ja nicht mehr nur um Conan und Ran.“, sagte Kogoru. „Ai ist ebenfalls verschwunden. Wir vermuten, dass sie alle entführt wurden.“

In dem Moment traten Yusaku und Yukiko Kudou ein. „Was sagen Sie da? Ai Haibara ist ebenfalls verschwunden?“, fragte Yusaku, der die letzten Worte beim hereinkommen gehört hatte. Kogoru nickte, doch er kam nicht mehr dazu, eine Erklärung abzugeben, denn in dieser Sekunde begann Agasas Empfänger wieder zu piepen.
 

„Geschafft!“, freute sich Ran und streckte sich auf dem Dach des Gebäudes in alle Himmelsrichtungen. Zum Glück war der Schacht nicht so hoch gewesen wie der Letzte. Conan und Ai waren zuerst hinauf geklettert und Ran brauchte sich nur noch hochzuziehen – mit etwas Hilfe von Conan und Ai. Conan sah sich wachsam im Sonnenschein um. Es war alles so friedlich – dennoch war es gefährlich. Mit Sicherheit waren die schwarzen Männer immer noch in der Nähe. ‚Wir sehen alle drei furchtbar aus.’, dachte Conan heimlich, als er sich die zerschürften und schmutzigen Gesichter der beiden Mädchen anschaute. „Wir müssen sobald wie möglich von hier verschwinden.“, richtete sich Conan an die zwei Damen und seine Augen suchten bereits einen Fluchtweg. Er richtete seinen Blick auf ein Hochhaus, was beinahe direkt an das Gebäude angrenzte auf dessen Dach sie sich befanden. Ran schaute sich ebenfalls um. „Jedenfalls sind wir noch in Tokio. Einige Hochhäuser kommen mir bekannt vor.“, sagte sie. „Du hast Recht.“, stimmte Conan zu. Das nächste Hochhaus war etwas niedriger als das Gebäude auf dem sie sich befanden. ‚Es ist zu schaffen…“, dachte Conan und traf eine Entscheidung. „Wir werden auf das Gebäude da unten springen und dann versuchen auf die Straße zugelangen und zu fliehen.“, sagte er laut und beugte sich über den Abgrund, um die Entfernung zu schätzen.

Ran und Ai drehten sich mit einem Ruck zu ihm um. Rans Blick wanderte ebenfalls zu dem Abgrund. „Das ist nicht dein Ernst.“, flüsterte sie voller Entsetzen. Ai mischte sich ein. „Ich springe zuerst. Conan hat Recht. Wir müssen hier weg und ich denke unsere Chancen sind gut.“ Mit diesen Worten nahm sie Anlauf und rannte ungebremst auf die Schlucht zu. Conan und Ran waren bereits ausgewichen und hielten den Atem an, als Ai sich in die Tiefe stürzte. Es mochten etwa fünf bis sechs Meter sein. Ai fing sich auf dem Dach des anderen Gebäudes mit Händen und Füßen ab. „Siehst du! Es ist ganz leicht!“, rief sie Ran zu. Die zögerte noch immer. Conan musterte sie. Ran musste zuerst gehen, je länger sie blieben, desto größer wurde die Gefahr von den Männern in Schwarz gefunden zu werden. Sein Instinkt sagte ihm, dass etwas nicht stimmte. Er hatte so ein komisches Prickeln im Nacken. Mit einer bösen Vorahnung drehte er sich um. Gin und Vodka hatten sich von hinten angeschlichen und waren nur noch ungefähr 30 Meter entfernt. Conan erschrak. „Ran! Du musst springen! LOS! Ich komme nach!“, rief er und stellte sich zwischen Ran und die beiden Männer. Ran drehte sich um und sah sich in der Zwickmühle. Vor ihr der Abgrund und hinter ihr diese Gangster, die sie und Conan, ihren geliebten Shinichi, umbringen wollten. Ai hatte alles beobachtet. „RAN! Nun mach schon!“, rief sie. Sie konnte nicht eingreifen und fühlte sich hilflos. Ran stellte sich neben Conan. „Nein.“, sagte sie entschlossen. „Ich lasse dich nicht allein!“

Conan riss die Augen auf. Panik erfasste ihn und große Angst um Ran. Gin und Vodka begannen zu rennen und hatten die Beiden nun fast erreicht. Auch Vermouth und Martini tauchten hinter ihnen auf. Sie richteten ihre Waffen auf Ran und Conan. Die beiden fassten einander an den Händen. ‚Wenn wir schon von dieser Welt gehen müssen, dann wenigstens zusammen…’, dachten sie beide gleichzeitig. Auch Conan sah keinen Ausweg mehr. Es war zu spät, um zu springen. ‚Hoffentlich ist Haibara so klug sich aus dem Staub zu machen…’, dachte Conan. Die Gangster luden ihre Waffen und das Geräusch hallte in Conans Gedanken wieder. Er schloss die Augen und hielt Rans Hand noch stärker fest. In diesem Moment ertönte über ihnen das Geratter von einem Hubschrauber und Inspektor Megures Stimme ertönte durch ein Megafon. „Hier spricht die Polizei! Lassen Sie auf der Stelle die Waffen fallen! Wir haben Sie im Visier! Eine falsche Bewegung und sie werden erschossen!“

Niedergeschlagen ließen die vier Gangster von der schwarzen Organisation ihre Waffen fallen. Kommissar Takagi sprang aus dem Hubschrauber, bevor der überhaupt den Boden berührte. Mutig stürzte er auf die Gangster los und beförderte die Waffen aus ihrer Reichweite. Nur Sekunden später standen ihm Inspektor Megure und zwei weitere Polizisten zur Seite. Miwako Satou flog den Hubschrauber. Den Mitgliedern der schwarzen Organisation wurden die Hände mit Handschellen auf den Rücken gefesselt. Ein zweiter Hubschrauber landete auf dem Dach des Gebäudes. Ran und Conan sahen sich erleichtert an, gleichzeitig merkten sie, dass sie sich immer noch an den Händen hielten. Verlegen ließen sie sich los und wandten sich mit roten Wangen voneinander ab. Ai rief von dem anderen Gebäude herüber. „Und was ist mit mir?“
 

Am Ende waren es zwei Polizeihubschrauber, die über die City von Tokio flogen. Einer brachte die Gangster zum Gefängnis und Conan, Ran und Ai wurden ins Beika Klinikum geflogen, zusammen mit den Polizisten und Professor Agasa. Heiji, Kazuha und Conans beziehungsweise Shinichis Eltern, sowie Rans Eltern Kogoru Mouri und Eri Kisaki fuhren mit dem Auto hinterher.
 

„Wie haben Sie uns gefunden, Professor?“, fragte Conan auf dem Weg zur Klinik den Erfinder. Professor Agasa drehte sich zu ihm um. „Das war eigentlich ganz leicht. Ich konnte deinen Peilsender wieder empfangen und wir verfolgten das Signal zurück.“

Conan blickte den Professor fragend an. „Was meinen Sie mit ‚wieder’?“

Professor Agasa begann zu erklären. „Nun, als ich das Signal zum ersten Mal empfing, war mir klar, dass es von deinem Sender kommen musste, der in deiner Brille versteckt ist. Aber das Signal war nur kurz und ich war verwirrt, weil ich zwar dein Signal empfing, dich per Funk aber nicht erreichen konnte. Jetzt verstehe ich, warum ich dich nicht erreichen konnte.“ Er deutete auf die zerbrochene und arg mitgenommene Brille, die Conan noch immer auf der Nase trug.

Conan dachte nach. „Wann haben Sie das Signal zum ersten Mal empfangen?“, fragte er dann. Professor Agasa überlegte. „Hmmm. Das muss wohl so um Mitternacht gewesen sein oder etwas später.“

Conan fiel die Lösung dieses Rätsels ein. „Ah! Jetzt hab ich es!“

Professor Agasa lachte. „Ja, du hast Recht. Das Gebäude, in dem ihr gefangen gehalten wurdet, war gegen Funksignale aller Art abgeschirmt. Ich bin neugierig. Wie gelang es dir denn, dass erste Signal zu senden?“

Conan grübelte. „Eigentlich war es gar keine Absicht, ein Signal zu schicken. Da mein Funkgerät nicht funktionierte, ging ich davon aus, dass auch der Sender beschädigt war. Was den Zeitpunkt betrifft … Wir haben uns im Lüftungsschacht versteckt und einen Ausgang gesucht. Ich kletterte durch einen Schacht nach oben auf das Dach, konnte mich aber nicht lange dort aufhalten, weil die Gangster uns entdeckten.“

„Das ergibt einen Sinn!“, sagte Professor Agasa nun gutgelaunt.

Conan fiel ein, dass er etwas Wichtiges vergessen hatte. RAN! Er drehte sich zu ihr um, doch Ran war im Sitz eingeschlafen, genau wie Ai. „Professor!“, flüsterte er. „Es gibt da noch ein Problem.“

Der Professor beugte sich zu ihm herunter und lauschte. Conan fuhr fort: „Ran hat unglücklicherweise im Verlauf der Ereignisse erfahren, wer ich wirklich bin und auch die Männer in Schwarz wissen es!“

Der Professor erschrak. „Das hatte ich ja auch völlig vergessen.“, rief er und ihm fiel die SMS ein.

„PSSST!“, zischte Conan. Er wollte nicht, dass die Mädchen aufwachten und noch weniger wollte er, dass die Männer von Megures Truppe ihn hörten.

„Das ist aber ein ziemlich großes Problem, Shinichi.“, wisperte der Professor zurück.

Conan ließ ratlos die Schultern sinken. „Was soll ich denn jetzt tun?“, murmelte er niedergeschlagen. Professor Agasa ließ ihn einen Moment zappeln und schwieg. Shinichi alias Conan brachte sich oft in Gefahr - zu oft. Er sollte aus dieser Situation etwas lernen. Nach einer halben Minute sprach er weiter. „Du hast Glück, Junge.“, sagte er dann. „Gerade habe ich ein Mittel erfunden, was uns weiterhelfen könnte. Wenn man es zu sich nimmt, dann vergisst man die Ereignisse der letzten 48 Stunden. Sie werden durch eine chemische Substanz vollständig aus dem Gedächtnis gelöscht und der Person, die das Mittel einnimmt, wird dadurch nicht geschadet. Ich werde sofort dafür sorgen, dass diese Gangster das Mittel bekommen und zwar so, dass sie es selbst nicht bemerken.“

„Und wenn sie schon länger als 48 Stunden von meiner Doppelrolle wussten?“, warf Conan ein.

Der Professor schwieg. „Ein Restrisiko bleibt immer. Das müsstest du doch wissen, Shinichi.“, sagte er dann. „Willst du Ran das Mittel geben oder soll ich das übernehmen?“, fragte er anschließend und merkte an Conans Reaktion, dass er den wunden Punkt des Jungen getroffen hatte. ‚ Ran…’ Conan sah zu dem schlafenden Mädchen, dann sah er den Professor an. „Warum können wir es nicht einfach so lassen, wie es jetzt ist? Wenn ich mit ihr spreche… ich weiß, sie würde niemandem etwas verraten…“, flüsterte er. Er gab sich einem tiefen Wunsch und einer Hoffnung hin und er wusste es. Er kannte die Antwort des Professors, bevor er die Frage gestellt hatte.

Agasa antwortete ihm trotzdem. Er flüsterte: „Es tut mir Leid. Du weißt selbst warum, Shinichi. Sie würde Fragen stellen…jede Menge Fragen. Sie würde wissen wollen, warum du sie solange angelogen hast und dann müsstest du ihr alles erzählen. Und das ist viel zu gefährlich.“

Conan seufzte leise und dann wandte er sich noch mal an den Professor. „Darf ich es ihr geben? Ich möchte zuvor mit ihr sprechen. Ich verspreche, ich werde ihr nicht noch mehr sagen, als sie ohnehin schon weiß.“

Professor Agasa nickte und reichte ihm eine Phiole, die Conan sofort in einer geheimen Tasche seiner Hose verschwinden ließ.

„Wenn man das Mittel zu sich nimmt, dann schläft man ein und während man schläft, verschwindet die Erinnerung an Ereignisse, die man in den letzten 48 Stunden erlebt hat.“, beschrieb der Professor leise die Wirkung des Mittels. „Ich werde mich darum kümmern, dass die vier Gangster von der schwarzen Organisation das Mittel noch heute Abend erhalten. Mach dir darum also keine Sorgen.“, flüsterte der Professor weiter. Conan nickte nur. In diesem Moment trat Inspektor Megure zu ihnen. „Wir landen jeden Moment.“, informierte er Conan. Conan ging zu Ran und Ai, um sie zu wecken. Als Ran die Augen aufschlug, flüsterte er ihr zu: „Ran, hör mal, du darfst niemandem sagen, wer ich wirklich bin. Ich spreche später mit dir darüber…“ Ai drehte sich zu den beiden um und fragte laut: „Was flüstert ihr denn da?“

Conan fühlte sich ertappt. „Äh … gar nichts…“, stotterte er. Ran kicherte leise. Der Hubschrauber setzte zum Landeanflug an. Auf dem Boden am Eingang des Beika Klinikums wurden die drei Vermissten schon auf das Sehnlichste erwartet. Conan war verblüfft, dass sogar Yusaku und Yukiko gekommen waren. Ran strahlte, als sie ihre Eltern zusammen warten sah. Sie umarmte beide innig.

„Wir haben uns große Sorgen um euch gemacht.“, sagte Kogoru. Er legte einen Arm um Ran und strich Conan durchs Haar, der überrascht aufsah.

„Ja, wir alle.“, sagte Kazuha, trat vor und drückte Ran und Conan kurz an sich. Heiji war auch da. Er lachte nur und verzichtete darauf irgendwelche anderen Gefühle zu zeigen. Yusaku Kudou zwinkerte Conan zu. „Zum Glück seid ihr einigermaßen heil zurückgekehrt.“ Dann flüsterte er in Conans Ohr. „Wir besuchen dich später noch mal alleine, deine Mutter möchte dich sicher noch in die Arme schließen. Wir sind heilfroh, dass du noch am Leben bist.“ Er klopfte Conan auf die Schulter und trat dann einen Schritt zurück zu Yukiko. Conans Mutter war sehr erleichtert, doch die Sorgenfalten waren noch nicht aus ihrem Gesicht verschwunden. Conan sah auch wirklich furchtbar aus. Überall im Gesicht, an den Armen und Beinen hatte er blaue Flecke. Er war schmutzig und blutverschmiert, denn er hatte auch einige Schnittwunden. Ran und Ai sahen allerdings ähnlich aus und wurden ebenso besorgt beäugt. Dann kamen auch schon die Sanitäter mit Bahren angelaufen. Conan lächelte Ran zu. ‚Wir haben es mal wieder überstanden.’, wollte er damit sagen.

Ran lächelte zurück.

Die Ärzte versorgten ihre Wunden und Conans „verstauchten Knöchel“, bei dem es sich in Wirklichkeit um einen angebrochenen Fuß handelte. Außerdem hielten sie Inspektor Megure und seine Kollegen davon ab, die Kranken zum Geschehen zu befragen. Sie vertrösteten die Beamten auf den nächsten Tag und schließlich gab sich Megure geschlagen.

Ran und Ai waren in ihren Betten bereits eingeschlafen, als sich Yukiko in das Zimmer schlich. Yusaku stand an der Tür und hielt ihr den Rücken frei. Conan lag noch wach und dachte nach. Er musste noch heute Nacht mit Ran sprechen. Je länger er wartete, desto größer wurde das Risiko. Plötzlich stand seine Mutter vor ihm und er erschrak, weil er sie im ziemlich dunklen Zimmer zunächst nicht erkannte. „Mensch! Mama, du hast mich vielleicht erschreckt.“, flüsterte er. Seine Mutter setzte sich auf die Bettkante und Conan wusste, was jetzt kam. „Ich hab mir solche Sorgen gemacht!“, schluchzte sie leise und dann drückte sie ihren Sohn fest an sich. ‚Das hab ich befürchtet…’, dachte Conan. ‚Wenigstens hat sie gewartet, bis es keiner sieht.’

Doch Conan irrte sich. Ran war aufgewacht, verhielt sich aber still und wollte auch nicht lauschen. Sie war gerührt, als sie sah, wie Yukiko ihren Sohn an sich drückte und nicht mehr loslassen wollte. Yusaku kicherte leise und dann flüsterte er seiner Frau zu: „Nun, lass ihn doch zufrieden, mein Schatz. Du zerdrückst ihn ja.“ Yukiko stand seufzend auf, küsste Conan auf die Stirn und kehrte zu ihrem Mann zurück. „Pass auf dich auf, mein Sohn. Wir sehen uns morgen früh.“, flüsterte sie zurück. Sie konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten und wandte sich ab. Das alles hatte sie doch sehr mitgenommen. Yusaku legte den Arm um sie, winkte Conan zu und sie machten sich auf den Weg nach Hause. Conan blieb noch einen Moment liegen und dachte nach. Solange das mit Ran nicht durch gestanden war, konnte er keine Ruhe finden. Er stand leise auf und humpelte mit seinem eingegipsten Fuß zum Fenster. Es war ein Zimmer mit Balkon und Conan beschloss spontan nach draußen zu gehen, um frische Luft zu schnappen. Leise öffnete er die Tür. Er trat in die angenehm kühle Nacht hinaus und sah zu den Sternen hoch. Es blieb ihm keine Wahl, was er tun musste, das musste er tun… Er seufzte leise.

„Conan …“

Conan drehte sich um. Ran stand in der Tür und sah ihn an. So wie sie sonst Shinichi ansah… Ein lauer Wind fuhr in ihr Haar und wehte ihr einzelne Strähnen in die Augen, als sie zu Conan ging und sich hinkniete, um in seine tiefblauen Augen schauen zu können… ‚Shinichi…’, dachte sie, ihre Lippen bewegten sich, aber man hörte keinen Ton. Conan wusste trotzdem, was sie sagen wollte. „Ran…“, flüsterte er, „Was ich dir jetzt sagen muss und was ich tun muss, fällt mir sehr schwer…“ Er konnte nicht weiter sprechen und sah zu den Sternen. Ran folgte seinem Blick. Conan fuhr zu den Sternen gewandt fort. „Es tut mir Leid, Ran. Ich hab dich angelogen, aber ich hatte keine Wahl.“

Ran schwieg, doch sie hörte weiterhin aufmerksam zu.

„Ran, was ich dir sagen muss, ist … du darfst nicht wissen, dass ich Shinichi bin… Du musst vergessen, was geschehen ist …“

Ran stiegen Tränen in die Augen. „Wie soll ich das vergessen? Wie soll ich dich vergessen?“, schluchzte sie und sie war auch wütend. Was erwartete er von ihr?

Conan drehte sich zu ihr um. Auch in seinen Augen glänzten Tränen. „Professor Agasa hat mir ein Mittel gegeben, wenn du es nimmst, dann wirst du nicht mehr wissen, was in den letzten beiden Tagen geschehen ist… Und ich werde dir wiederum etwas vorspielen und dich anlügen müssen…“

Ran ballte die Fäuste. „Warum? Und wenn ich das gar nicht will? Wenn ich dieses Mittel nicht nehme? Ich will dich nicht vergessen!“

Conan sah sie an. „Professor Agasa hätte dir das Mittel selbst gegeben, ohne das du es bemerkt hättest, aber ich wollte es tun. Ich wollte zuvor mit dir sprechen, ich wollte mich entschuldigen, weil ich dich in der Vergangenheit alleingelassen habe und weil du in der Zukunft auch oft allein sein wirst. Ich wollte dir die Chance geben, an dieser Stelle alle Brücken zu mir abzubrechen. Nie wieder diese Warterei auf diesen Shinichi, der ja doch nicht kommt, obwohl er es tausendmal versprochen hat…“ Er holte kurz Luft und konnte nicht verhindern, dass ihm Tränen über die Wangen rollten.

„Shinichi…“ Rans Gesicht glänzte ebenfalls tränenüberströmt im Sternenlicht. Ein tiefes Schweigen war zwischen ihnen und wurde nur unterbrochen durch das leise Tropfen ihrer beider Tränen, die sich auf dem Boden des Balkons miteinander vermischten.

„Shinichi…“, wiederholte Ran und fasste ihn an den Händen. „Ich werde dich nicht verlassen! Ich werde immer auf dich warten! Und wenn es mein ganzes Leben dauert… Ich verspreche es.“

Conan alias Shinichi schloss die Augen. Diese Antwort hatte er erwartet – und befürchtet. „Du willst es wirklich. Du willst bei mir bleiben, obwohl du weißt, wie gefährlich es ist. So gefährlich, dass du nicht wissen darfst, dass ich, Conan Edogawa, Shinichi Kudou bin.“ Seine letzten Worte waren nur ein Wispern, so leise wie der Windhauch, der nun durch seine Haare strich. Er zog seine neue Brille ab und schaute sie traurig an. Ran wunderte sich an dieser Stelle – also wenn sie Conan ohne Brille sah - immer wieder, warum sie nicht schon viel früher darauf gekommen war.

„Ran … Da gibt es noch einen Grund, warum ich nicht wollte, dass Professor Agasa dir das Mittel gibt… Ich wollte mich von dir verabschieden, bevor …“, wisperte Shinichi in Conans Körper.

„… ich mich nicht mehr erinnere, wer du wirklich bist…“, beendete Ran seinen Satz leise. „Wie wirkt das Mittel?“, fragte sie mit neuer Entschlossenheit in der Stimme.

Conan seufzte. „Wenn du es trinkst, dann wirst du einfach einschlafen und während du schläfst, wirst du vergessen, was in den letzten 48 Stunden geschah. Es tut nicht weh…“ ‚Jedenfalls nicht körperlich..’, fügte er in Gedanken hinzu und ihm wurde plötzlich bewusst, dass Ran den einfacheren Teil hatte. Er würde es nicht vergessen. Auch an dieses Gespräch würde sie sich nicht mehr erinnern, aber er…

„In Ordnung.“, sagte sie. „Ich werde dieses Zeug später nehmen…“ Sie zögerte weiter zu sprechen. Auch ihr wurde die Situation klar. „Du wirst es wissen, nicht wahr? Du wirst diese Nacht nie vergessen und auch nicht die letzten zwei Tage…“ Sie starrte zu den Sternen hinauf und begann wieder stumm zu weinen. Conan nahm nur ihre Hand und zusammen sahen sie zum Himmel auf.
 


 

Dann schauten sie sich sehr lange an. Ran legte irgendwann die Arme um ihn und zog ihn an sich. Shinichi schloss die Augen als ihre Lippen sich berührten und erwiderte ihren Kuss.
 


 

Über ihnen am Himmel erglühte eine Sternschnuppe und fiel in einem langen Streifen bis zum Horizont hinab. Eine ganze Weile hielten sie sich noch fest in den Armen. Der Wind strich durch ihre Haare und verwebte sie miteinander, als wollte er sie trösten und auf ewig aneinander binden.

Irgendwann blickte Conan auf. „Bist du bereit?“, fragte er leise. Ran nickte und in stummem Einverständnis gingen sie hinein, nachdem sie einen letzten Blick auf die Sterne geworfen hatten. Ran kehrte in ihr Bett zurück und Conan setzte sich auf die Bettkante, nachdem er ein wachsames Auge auf Ai geworfen hatte. Er wollte nicht von ihr beobachtet werden, obwohl der Professor ihr schon von dem Mittel erzählt hatte. Aber Haibara schlief. Conan holte die Phiole mit dem Mittel hervor. Ran nahm sie entgegen. Dann sah sie ihn an. „Ich liebe dich, Shinichi. Mir ist egal, wie du dich nennst … Ich werde dich nicht vergessen. Verlass dich drauf.“ Mit diesen Worten schluckte sie den gesamten Inhalt der Phiole runter.

Conan fiel es schwer zu sprechen. Er hatte einen Kloß im Hals, trotzdem wisperte er: „Ich liebe dich auch.“ Er nahm ihre Hände in seine, beugte sich über sie und küsste sie ein letztes Mal, bevor sie in das Kissen sank und die Augen schloss. Dann stützte er das Gesicht in beide Hände und begann stumm vor sich hin zu weinen…
 

Es war etwa zwei Stunden später, als Professor Agasa und Conans Vater Yusaku durch die Gänge des Krankenhauses schlichen, auf dem Weg zu Conans Zimmer. Der Professor hatte Yusaku alles erzählt. Leise öffneten sie die Tür einen Spalt breit. Professor Agasa schaute zuerst hinein und Yusaku fragte von hinten: „Ist er okay?“ Der Professor öffnete die Tür ganz und Yusaku blickte auf seinen Sohn, der vor Erschöpfung auf Rans Bett eingeschlafen war. „Er hat es hinter sich.“, murmelte Yusaku.

Der Professor schüttelte den Kopf. „Nein, ich würde eher sagen, das Schlimmste kommt noch. Im Gegensatz zu ihr wird er nicht einfach einschlafen und alles vergessen. Sollen wir ihn in sein Bett tragen?“, wandte er sich dann an Yusaku.

Der schüttelte den Kopf. „Ach, lassen Sie ihn nur da. Ai wird sich morgen um ihn kümmern. Das stimmt doch, Ai, oder?“

In diesem Moment kam ein Laut der Überraschung vom anderen Ende des Zimmers.

Ai drehte sich um. „Natürlich, Herr Kudou. Ich werde ihn wecken, bevor die anderen alle hier sind.“, sagte sie und war froh um die Dunkelheit. Die beiden Männer gingen wieder und Ai hörte noch wie der Professor zu Yusaku sagte: „Woher wussten Sie, dass Ai wach ist?“ Dann drehte sie sich um und versuchte wieder zu schlafen. Die Antwort auf diese Frage vernahm sie nicht mehr.
 

Yukiko war noch immer wach, und als Yusaku die Haustür aufschloss, wartete sie bereits auf ihn. Er nahm sie zur Begrüßung in den Arm. Yukiko flüsterte „Wie geht es ihm?“ und schmiegte sich an ihren Mann. Yusaku hielt sie an sich gedrückt. „Er ist auf Rans Bett eingeschlafen. Mach dir keine Sorgen. Er wird es schon schaffen. Er hat schon viel Schlimmes überstanden.“ Seine Frau nickte, dennoch litt sie zusammen mit Shinichi.
 

Am nächsten Morgen im sichersten Gefängnis Tokios…

Gin erwachte und erkannte überrascht, dass er in einer Zelle saß. Verzweifelt dachte er nach, wie er hierher geraten war. Es wollte ihm einfach nicht einfallen, wie er die letzten zwei Tage verbracht hatte. Das letzte, an das er sich erinnerte, was dass er mit Vodka, Martini und Vermouth einen gemütlichen Abend beim Poker verbracht hatte. Seine Leidensgenossen, die in den Nachbarzellen untergebracht waren, erging es ebenso. Alle erinnerten sich als letztes an den Pokerabend. Spontan beschlossen die vier Gangster auszubrechen, um herauszufinden, was mit ihnen geschehen war. Ihr Fluchtplan funktionierte - allerdings erst einige Wochen später – doch das ist eine andere Geschichte. In der kurzen Zeit, in der sie im Gefängnis saßen, gelang es der Polizei nicht, etwas mehr als das wenige, was bekannt war, über die schwarze Organisation herauszufinden…
 

Wie Ai Haibara Conans Vater versprochen hatte, weckte sie den noch immer tief schlafenden Conan am nächsten Morgen. „Hey, Conan.“, wisperte sie. „Wach auf.“

Conan gähnte und rieb sich die Augen. Sein erster Blick fiel auf die schlafende Ran – seine Ran. Was hatte er nur getan?

Ai musterte ihn. Er sah schrecklicher aus, als am Tag zuvor. Seine Augen waren gerötet und er sah außerdem ganz zerknautscht aus, weil er so komisch gelegen hatte.

„Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte sie, obwohl sie wusste, dass nichts in Ordnung war. Conan stand auf und sah in den Spiegel, der neben dem Schrank nahe seinem Bett an der Wand hing. Auch er befand, dass er furchtbar aussah und schlurfte auf der Stelle ins Bad. Vielleicht würde ja kaltes Wasser helfen…
 

Als Inspektor Megure mit seinen Kollegen am Vormittag zur Befragung der Entführten zurückkehrte, sah Conan etwas frischer aus, wenn er auch nicht in besserer Stimmung war, als am Abend zuvor. Gerade als der Inspektor eintrat, erwachte Ran. Conan hielt den Atem an – hatte es funktioniert oder nicht? Er wusste nicht, welche Möglichkeit ihm lieber war. Ran öffnete die Augen und ihr Blick fiel auf Conan, der wieder auf ihrer Bettkante saß. „Was… was ist passiert? Warum bin ich hier? Was ist geschehen?“, murmelte sie und befühlte ihr Gesicht und ihren Kopf, denn es fühlte sich seltsam an. Ein Verband war um ihren Kopf gewickelt. Conan musterte sie und sein Herz brach fast.

Hilfe suchend wandte sich Ran nun an Conan, dessen Gesicht auch voller Pflaster und Kratzer war. „Conan? Warum sind wir verletzt?“ Sie blickte sich im Zimmer um, und ihr Blick fiel auf Ai, die ebenfalls in einem Krankenbett saß. Ai hatte durch den Professor nicht nur von dem Mittel, sondern auch von dem geheimen Plan von Conan und dem Professor erfahren. Conan wollte Ran erzählen, dass sie durch einen Schlag auf den Kopf während der Entführung ihr Kurzzeitgedächtnis verloren hatte. Ai konnte sehen, wie schwer es ihm fiel, seine große Liebe anzulügen. Es wurde nicht leichter, so oft er es auch tun musste und schon getan hatte.

„Aber Ran! Wir wurden entführt! Du bekamst einen Schlag auf den Kopf! Weißt du das nicht mehr?!“, rief Conan erschrocken.

Ran dachte nach und berührte ihren Kopf. „Tatsächlich? Ich kann mich nicht mehr erinnern…“ Conan nahm ihre Hand und die Sorge in seinen Augen war echt. „Was ist das letzte, an das du dich erinnerst?“

„….Hmmm …an unseren Grillabend. Wir haben zusammen mit Sonoko, Genta, Ayumi und Mitsuhiko zu Abend gegessen. Paps hat ständig etwas anbrennen lassen… danach bin ich zu Bett gegangen und dann weiß ich nichts mehr…“

„Das war vor zwei Tagen.“, murmelte Conan und sah zum Professor. Er bemerkte wie dieser erleichtert aufatmete. Außerdem hörte er wie Kommissar Takagi zu Inspektor Megure sagte: „Das ist aber merkwürdig. Die Entführer sind heute Morgen allesamt erwacht und schienen sich ebenfalls nicht mehr an die vergangen 48 Stunden erinnern zu können. Wir haben das Gebäude auf dem wir Ai, Conan und Ran gefunden haben durchsucht, aber außer eines Verlieses im Keller, wo die Entführten wahrscheinlich untergebracht waren, haben wir keine Hinweise auf die so genannte schwarze Organisation gefunden.“ Daraufhin wurde Inspektor Megure sehr nachdenklich, doch es gelang ihm nie, dieses Rätsel zu lösen. Es blieb das Geheimnis von Conan Edogawa alias Shinichi Kudou und den Personen, die Professor Agasa eingeweiht hatte. Das waren Shinichis Eltern und Shinichis Freund Heiji Hattori. Außerdem wusste natürlich auch Ai Haibara Bescheid.

Ende gut - alles gut?

Eine Woche später wurden Conan, Ran und Ai aus dem Krankenhaus entlassen. Conan hatte sich sehr in sich zurückgezogen. Sogar Ran wurde langsam misstrauisch, weil er nur wenig sprach und oft vor sich hingrübelte. Darum nahm Heiji Conan am ersten Abend, an dem sie wieder zu Hause waren, zur Seite. Heiji klopfte an Conans Zimmertür, auf Conans „Herein“ trat er ein.

„Wollen wir nicht einen Spaziergang machen, Shinichi?“, fragte Heiji als er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Beim Klang seines richtigen Namens blickte Conan auf, er drehte sich aber nicht um. „Warum?“, fragte er nur und es klang nicht wirklich interessiert. Heiji stand hinter ihm und verschränkte die Arme auf dem Rücken.

„Ran und Kazuha sind noch ein Eis essen gegangen. Wir können uns auch hier unterhalten, aber ich glaube ein bisschen frische Luft würde dir gut tun.“, fuhr Heiji unbeirrt fort.

„Na schön.“, brummte Conan und wandte sich um. Sie gingen zur Haustür, Conan nahm seine Krücken – sein Bein war noch immer eingegipst und wenn er das Haus verließ oder duschen ging, verpackte er sein Bein wasserdicht in einer Plastiktüte. Als sie losgingen, wandte sich Conan ganz unbewusst und automatisch in Richtung Park.

Heiji begann wieder zu sprechen, während sie langsam nebeneinander her liefen. „Ich weiß ja, was dich beschäftigt, aber wenn du dich weiter so hängen lässt, dann wird Ran irgendwann wieder Verdacht schöpfen. Du musst bedenken, dass 7-jährige nicht eine ganze Woche Trübsal blasen, ohne auch nur einmal zu lachen.“

Conan blickte zu Boden und schwieg.

Heiji musterte ihn. „Was um Himmels Willen ist in der Nacht passiert, wo du ihr das verdammte Zeug gegeben hast?“

„Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“, gab Conan ausweichend zurück.

Heiji packte ihn am Kragen und hob ihn hoch. „So? Ich finde schon, dass es mich was angeht, wenn es meinem besten Freund schlecht geht. Also, entweder schüttest du mir dein Herz aus oder eben jemand anderem. Was ist zum Beispiel mit Ai? Oder Professor Agasa? Ich kann auch deine Eltern fragen, aber mit irgendjemandem musst du sprechen. Also, was ist dir lieber?“

Conan schluckte. „Alles klar… und übrigens, das war eben nicht böse gemeint.“, murmelte er und hatte ein schlechtes Gewissen. Er wusste, dass Heiji ihn provoziert hatte, damit er endlich aus seiner Starre erwachte. Der junge Detektiv aus Osaka wusste ganz genau, mit wem Conan darüber sprechen konnte und wollte und mit wem nicht. Und er wusste auch, dass Conan auf keinen Fall mit Ai sprechen wollte. Conan befand, dass es reichte, einem Mädchen das Herz gebrochen zu haben, wenn er mit Ai darüber sprechen würde, was in dieser Nacht geschehen war, wo er doch wusste, wie sie für ihn empfand…

Heiji lachte, setzte Conan vorsichtig ab und klopfte ihm auf die Schulter. „So gefällst du mir besser. Also, was hast du zu ihr gesagt?“

Inzwischen hatten sie den Park erreicht. Der See mit den Enten war ganz in der Nähe. „Genau hier ist es passiert.“, sagte Conan und Heiji stand einen Moment auf der Leitung. „Was ist hier passiert?“, fragte er verwirrt.

„Na, der Überfall! Die Entführung!“, gab Conan zurück.

„Ach so.“ Heiji zupfte an seinem Basecap herum.

„Gin hat sie von hinten gepackt und ihr den Mund zugehalten. Er hat ihr die Waffe an den Kopf gehalten und mich gezwungen zu sagen, wer ich wirklich bin. Sie war bitter enttäuscht, als sie es erfuhr. Ich hab es in ihren Augen gesehen.“, erzählte Conan.

Heiji war gleichzeitig erleichtert und schockiert. Erleichtert, weil der Kleine endlich den Mund aufmachte und geschockt, weil er sich diese schreckliche Szene vorstellte. „Ich hätte es genauso gemacht.“, sagte Heiji und dachte an Kazuha.

Conan blickte auf. Er wusste, an wen Heiji dachte. „Als sie mich auch von hinten packen wollten, da biss Ran Gin in die Hand, und rief mir zu, ich solle weglaufen. Selbst wenn ich gekonnt hätte, ich hätte sie niemals alleine gelassen.“ Conan schloss die Augen. An diesem Ort war die Erinnerung an ihre Entführung wieder sehr lebendig.

Heiji versuchte ihn aufzumuntern. „Trotzdem, ihr habt es doch mal wieder geschafft.“, brummte er und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, wie es Conan auch sehr oft tat. Conan nickte zustimmend. Es tat ihm wirklich gut, endlich mal mit jemandem zu reden. „Ich hab Ran gefragt, ob sie sich nicht von mir trennen will.“, sagte er plötzlich und Heiji riss die Augen auf. „Du hast was?!?!“

„Na, ich wollte sie von dem ständigen Hin und Her erlösen. Dass ich nie bei ihr bin und so…“ Conan suchte nach den richtigen Worten.

Heiji tippte sich gegen die Stirn. „Das kannst du doch nicht wirklich wollen, oder? Du spinnst doch! Ich meine, du liebst sie doch, oder? Was hat sie denn dazu gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie davon begeistert war.“

Conan schüttelte den Kopf. „Sie hat gesagt, sie würde immer auf mich warten und wenn es ihr ganzes Leben lang dauert.“

Heiji fragte: „Hast du es ihr gesagt?“

Conan blieb stehen. „Was meinst du?“

Heiji grinste. „Na, hast du ihr gesagt, dass du sie liebst?“

Conan wurde rot. „Hast du Kazuha gesagt, dass du sie liebst?“, fragte er zurück und versuchte seine Gesichtsfarbe wieder zu normalisieren.

Heiji zog sein Basecap tief ins Gesicht, um seine Überraschung und seine Verlegenheit zu verstecken. „Na ja, ich denke sie weiß es auch so. Aber egal, hast du es ihr gesagt?“

Sie waren weiter gelaufen und hatten das Ufer des Sees erreicht. Das Wasser glitzerte in der Sonne wie Millionen von Diamanten – oder wie Sterne. Conan blieb stehen. „Sie hat es gesagt. Und sie sagte auch, es sei ihr egal, wie ich mich nennen würde. Ob Shinichi, Conan oder sonst irgendwie. Sie würde mich immer lieben und mich nie vergessen.“

Heiji schwieg gerührt. Gemeinsam sahen sie auf das glitzernde Wasser.

„Jetzt hat sie alles vergessen, was sie an diesem Abend sagte. Und ich bin schuld daran.“, murmelte Conan wie zu sich selbst und doch fühlte er sich leichter, in dem er ausgesprochen hatte, was auf ihm lastete. Er stieß Heiji in die Seite. „Danke, Mann.“, flüsterte er. Heiji grinste von einem Ohr zum anderen. Dann gab er Conan einen Schubs und der Kleine stolperte, verlor das Gleichgewicht und landete mit einem Platschen im Wasser des Sees. Conan tauchte schnell wieder auf und sah ziemlich wütend aus. Heiji lachte sich kaputt und hielt sich die Hände auf den Bauch. Plötzlich fing Conan breit an zu grinsen und bevor Heiji wusste, was jetzt los war, hatte Kazuha ihn schon zu Conan ins Wasser gestoßen. Sie hatte sich heimlich von hinten angeschlichen, doch als sie Heiji schubste, griff er instinktiv nach ihrem Arm, hielt sich fest und zog sie mit ins Wasser.

Ran und Sonoko (Kazuha und Ran hatten Sonoko beim Eisessen getroffen), lachten sich zusammen mit Conan, dem Seewasser über die Nase tropfte, halbtot und auch Heiji und Kazuha fingen an zu lachen, obwohl sie klatschnass waren. Ran zog ihren kleinen Schützling Conan aus dem Wasser und betrachtete ihn besorgt. „Also ehrlich, Heiji!“, schimpfte sie. „Du kannst doch niemanden mit einem Gipsfuß einfach ins Wasser werfen!“

„Schon gut.“, sagte Conan. „Ich hab vorgesorgt. Schau!“ Er zeigte auf die Plastiktüte. Ran musste gegen ihren Willen lachen.

Heiji und Kazuha kamen wieder ans Land. „Ich hab dich gerächt!“, freute sich Kazuha und klopfte Conan auf die Schulter.

Heiji fand es doof, dass Ran und Sonoko noch trocken waren, aber er schaffte es nicht, sie zu einem Bad einzuladen und die Mädchen blieben wachsam, so dass es ihm auch nicht gelang, sie in den See hineinzustoßen. Fröhlich vor sich hin plappernd gingen sie alle zusammen zu Ran nach Hause.

Nachdem sich alle, die unfreiwillig gebadet hatten, trockene Sachen angezogen hatten, gingen sie ins Speisezimmer.

Dort saßen Rans Eltern mit Shinichis Eltern beim Tee zusammen und auch Professor Agasa war mit von der Partie. „Da seid ihr ja endlich.“, sagte Kogoru ein wenig rau, aber in Wirklichkeit war er erleichtert, dass sie wieder heil und gesund zu Hause waren. Die ganze Gruppe blieb noch bis zum Abendessen zusammensitzen und man hörte das fröhliche Geplauder bis ins Nebenzimmer.

Es war schon sehr spät als Yusaku und Yukiko Kudou aufstanden, um sich zu verabschieden. Professor Agasa flüsterte Kogoru ins Ohr und daraufhin sagte der zu Conan gewandt: „Würdest du so nett sein und unsere Gäste zur Tür begleiten?“

Conan sprang sofort auf. „Klar doch, Onkel Kogoru.“, sagte er. Insgeheim freute er sich darauf mit seinen Eltern noch mal einen Moment ungestört zu sein. Dies war auch Professor Agasa Absicht gewesen. Während Yusaku seinem Sohn an der Tür nur auf die Schulter klopfte und so etwas murmelte wie: „Du musst in Zukunft vorsichtiger sein.“, konnte Yukiko gar nicht von dem kleinen Conan lassen. Sie hob ihn hoch und drückte ihn fest an sich. Conan wurde feuerrot, als sie ihm einen Kuss auf die Wange drückte, aber er wehrte sich nicht. Er winkte ihnen noch lange nach, als sie die Straße hinunter wanderten. ‚Wann ich sie wohl wieder sehen werde…?’, überlegte er stumm für sich.

Auch die anderen Gäste, Professor Agasa sowie Heiji und Kazuha machten sich nun auf den Heimweg. Heiji und Kazuha wollten sobald wie möglich wieder nach Osaka zurückfliegen und der Professor hatte es ja nicht weit nach Hause.

Zuletzt verabschiedete sich Eri Kisaki von Ran und Conan und Kogoru brachte sie allein zur Tür. Die Beiden standen noch eine Weile an der Tür und sahen sich lange an. Eri unterbrach schließlich den Blickkontakt. „Pass auf dich auf. Und wenn unsere Tochter das nächsten Mal entführt wird, dann sag mir bitte Bescheid.“, sagte sie ernst, aber ein Lächeln zuckte in ihren Mundwinkeln. Bevor Kogoru etwas erwidern konnte, gab Eri ihm einen Kuss auf die Wange und ging ohne sich noch einmal umzudrehen. Kogoru stand da wie vom Blitz getroffen. Er stammelte irgendwas und blieb noch eine ganze Weile an der Tür stehen, auch noch als Eri schon lange verschwunden war.
 

Als Conan in das Zimmer kann, welches er in der Wohnung der Mouris bewohnte, glaubte er, jahrelang weg gewesen zu sein. Ran hatte ihm schon seine Schlafmatte hergerichtet. Ohne Widerworte legte er sich hin und akzeptierte, dass sie neben ihm sitzen blieb, bis er eingeschlafen war. Als Ran sicher war, dass Conan schlief, stand sie leise auf. Sie ging zum Schreibtisch und holte ihr Tagebuch aus der Schublade. Sie wollte gerade die Ereignisse des Tages aufschreiben, als ihr Blick auf ihren letzten Eintrag fiel. Es war ein Eintrag, den sie vor einer Woche geschrieben hatte, an dem Morgen, an den sie sich nicht mehr erinnerte. Einige Zeilen stachen ihr sofort ins Auge.
 

…In letzter Zeit ist Conan so seltsam, er sieht mich so an, als ob… na ja, er erinnert mich eben total an Shinichi, obwohl das ja gar nicht sein kann… Aber er sieht ihm total ähnlich, vor allem, wenn er schläft und seine Brille nicht auf hat. Ich weiß, dass das diese Gedanken total blödsinnig sind, und dennoch werde ich die Sache weiter im Blick behalten… Nur für den Fall…
 

Ran riss verblüfft die Augen auf. Es war eindeutig ihre Handschrift. Sie blickte auf den schlafenden Conan. Was hatte das zu bedeuten?
 

Ende
 

© by Madeleine Fuß 2005



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Kommentare zu dieser Fanfic (8)

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Von:  Inuyasha-fan2000
2014-01-01T23:02:17+00:00 02.01.2014 00:02
Ja das stimmt ich beneidet ich auch wenn ich deine inuyasha ffs besser finde:)
Von: abgemeldet
2008-04-08T19:18:15+00:00 08.04.2008 21:18
also erstmal: du hast wirklich ein talent dazu, deinen storys ein passendes ende zu geben!!

ich hab beim lesen richtig mitgefiebert!! diese ganze spannung und dann als bonus noch die ganzen angedeuteten pärchen ... wowy!!! und das ende war wirklich der hammer!! ich lese deine fanfics total gerne.
liebe grüße,
arisa
Von: abgemeldet
2007-12-12T17:54:00+00:00 12.12.2007 18:54
Total super, wirklich, richtig klasse! Du hast, was nicht viele haben, BEGABUNG!!!
Von: abgemeldet
2007-12-12T17:52:59+00:00 12.12.2007 18:52
Ja, das Ende ist traurig... aber irgendwie ist es doch nicht wirklich ein Ende, schließlich ermöglichst du es dem Leser, die Geschichte auch noch weiter zu spinnen, oder?
Von: abgemeldet
2007-12-12T17:49:40+00:00 12.12.2007 18:49
Echt super, ich bin begeistert von dir! Schreib oft und viel weiter, ja?
Von: abgemeldet
2007-12-12T17:47:55+00:00 12.12.2007 18:47
Wieder einfach nur grandios!
Von: abgemeldet
2007-12-12T17:44:24+00:00 12.12.2007 18:44
Ich habe deine Geschichte zwar schon auf www.dconan.de gelesen, aber ich muss sagen, sie ist einfach klasse!
Von: abgemeldet
2006-07-18T16:27:48+00:00 18.07.2006 18:27
ist das wirklich schon das ende??
find ich irgendwie traurig...*heul*
ansonsten fand ichs voll cool


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