Time after Time von RyuAsuka ================================================================================ Kapitel 3: - Weihnachtsball - ----------------------------- Kapitel 3 - Weihnachtsball - Am nächsten Tag herrschte schon morgens bereits große Aufregung und nicht mal die Doppelstunden im Kerker von Hogwarts konnte den Schülern die Laune verderben, allen, außer einer – Rane Black. Diese saß den ganzen Tag gelangweilt im Unterricht und auch in den Pausen hatte sie mehr als nur schlechte Laune. Ariane jedoch schien ebenfalls bester Laune zu sein, was Rane des Öfteren dazu veranlasste, ihrer Freundin misstrauische Blicke zu zuwerfen. Diese jedoch ignorierte gekonnt die Blicke und betonte mehrmals, wie sehr sie sich doch auf den immer näher rückenden Ball freuen würde. Rane hingegen sagte inzwischen nichts mehr dazu, den ihre Vorfreude hielt sich mehr, als nur in Grenzen. Eine Stunde folgte der nächsten. Da die Lehrer der Meinung waren, dass ihre Schüler genügend Zeit zur Verfügung haben sollten, sich für den Abend herzurichten, endete der Unterricht bereits am Nachmittag und die Schüler suchten ihre Häuser auf. Die Mädchen wild durcheinander redend, die Jungs meist mit einem Gesicht, dass nur eines aussagte: Hoffentlich blamier ich mich nicht! Im Gemeinschaftsraum angekommen, fragte Rane ihr Freundin, was sie denn für ein Kleid habe, doch Ariane schüttelte nur den Kopf, woraufhin sie geheimnisvoll grinsend und ohne ein weiteres Wort die Treppe zum Mädchenschlafsaal hinaufstieg und um den Bereich ihres Himmelbettes, welches mit dunklen, samtroten Vorhängen geschmückt war, vor neugierigen Blicken zu schützen. Sie hoffte, der Abend würde genauso verlaufen, wie er sollte. Alles andere hätte fatale Folgen für die weiteren Ereignisse und das konnte sie nicht zulassen. Notfalls würde sie nachhelfen, soviel stand fest. Als der Abend nun voranschritt, begann sie damit, sich umzuziehen. Sie schlüpfte gut gelaunt in ihr ozeanblaues Abendkleid, welches keine Ärmel besaß und bis zum Boden reichte, bis zur Taille hin eng geschnitten war und sich dann weit nach beiden Seiten hin ausbreite. In dem Moment, als sie es anhatte, verschwand ihre gute Laune für einen kurzen Augenblick. Sie hatte dieses Kleid schon einmal getragen... Doch ihre Fassung kehrte in dem Moment zurück, als sie Rane’s Stimme hörte, die nach ihr rief. Sie ließ die Barriere verschwinden und sah nun ihre Freundin an, die ebenfalls dabei war, sich umzuziehen. „Rane?“ „Was?“, fragte sie etwas gereizt, wofür sie sich aber kurz darauf entschuldigte. „Ich muss noch kurz weg. Ich warte dann unten an der Großen Halle auf dich.“ Noch bevor das andere Mädchen darauf antworten konnte, war Ariane auch schon verschwunden und ließ eine etwas verwirrte Rane allein zurück. Sie lief die Stufen hinab in Richtung der Halle, indem der Ball stattfinden sollte und suchte in dem Gewirr aus Schülern und Lehrern Professor Lupin., der ihr jedoch glücklicherweise zuvorkam und nach ihr rief. Er trug die Haare diesmal ordentlich, aber keinesfalls streng, zusammengebunden. Ein dunkelblauer, fast ins schwarze gehender, Festumhang hing von seinen Schultern ab bis fast gänzlich hinab zum Boden. Die Kleidung, die er darunter trug, nämlich einen schwarzen Anzug, bot ein ungewohntes Bild für all diejenigen, die ihn nur aus dem Unterricht kannten. Lächelnd trat sie auf ihn zu. „Miss Sirion, Sie sehen fabelhaft aus. Hätten Sie einen kurzen Augenblick Zeit für mich?“ Die Schülerin nickte und war nun bemüht darum, dass sie sich in Richtung der Festhalle bewegten. Wo die Treppen aus den oberen Stockwerken endeten, blieben sie schließlich stehen und Ariane platzierte sich mit dem Gesicht zur Treppe, was den Professor unweigerlich dazu zwang, mit dem Rücken dazu zu stehen. Fragende Blicke trafen ihn. Doch er kam nicht mehr dazu, die Worte, die ihm auf den Lippen lagen, auszusprechen, denn schon im nächsten Augenblick sah Ariane Rane die Treppe herunterkommen und winkte ihr zu. Sie tippte dem Professor, der das Verhalten seiner Schülerin wohl nicht ganz deuten konnte, an und deutete hinter ihn. Er drehte sich um und für einen kurzen Moment schien es, als sei er versteinert. „Ver…stehe. Ich wünsche Ihnen Beiden einen schönen Abend.“ Bevor er sich jedoch umdrehte, warf er der jungen Frau im dezent violetten Kleid, welches sich vom Schnitt nur darin von Arianes’ unterschied, dass es Spagetthieträger besaß, einen bewundernden Blick zu und verschwand dann wieder in der Menge. Rane’s Haare, die sie für den heutigen Abend extra gelockt und zum Teil hochgesteckt hatte, flogen hinter ihr her, als sie anmutig die Treppe herunterschwebte. Als sie ihre Freundin erreichte, zupfte sie unsicher an ihrem Kleid und hakte sich dankbar bei Ariane unter, als die ihr, ihren Arm anbot. Die Halle war prachtvoll geschmückt. Die Decke glich der eines Schlosses und in der Luft schwebten etliche, hellleuchtende Kerzen. Vor den Fenstern hingen abwechselnd silber-, und dunkelrotfarbene Vorhänge herab und in der Mitte des Saales stand eine Tanne, die fast gänzlich bis zur Decke reichte - reich behangen mit Kugeln in verschiedenen Farben. Eine goldene Girlande reichte von der Spitze bis zum Boden und windete sich um die einzelnen Äste. Auf Rane’s Wunsch hin, setzten sich die Mädchen an einen abgelegen Tisch und sahen eine Weile den tanzenden Paaren zu, was ein Gemisch aus Sehnsucht und Neid in die Augen der Schwarzhaarigen zauberte. Nach einiger Zeit stand Ariane auf und war im Begriff zu gehen. „Bist du verrückt? Du kannst mich doch nicht allein hier lassen!“ „Rane, keine Sorge, ich will doch nur was zu trinken holen.“ Die jüngere war keineswegs begeistert davon, doch sie deutete trotzdem mit einem Nicken an, dass es schon in Ordnung sei. Verstohlen grinsend entfernte sich Ariane vom Tisch und steuerte das Büffet mit den Getränken an. Doch Rane sollte nicht alleine sein, denn nur einige Sekunden später bewegte sich ein Lehrer – Professor Lupin – zielstrebig in ihre Richtung. „Guten Abend!“ Er deutete eine elegante Verbeugung an und räusperte sich ein wenig verlegen. „Würden Sie mir die Ehre erweisen, mir diesen Tanz zu schenken?“ Rane dachte, sich verhört zu haben. Hatte er sie gerade wirklich aufgefordert? „Wahrscheinlich steckt Ariane dahinter.“, murmelte sie so leise, dass es nur von ihr gehört werden konnte. Doch dann nickte sie. Wenn sie schon mal hier war und aufgefordert wurde, dann konnte sie auch einmal tanzen. Der Professor bot ihr seinen Arm an und führte sie zur Tanzfläche, wo die anderen Pärchen bereits auf den nächsten Walzer warteten. Ariane hingegen, die inzwischen das Büffet erreicht hatte, fühlte sich, als sie Rane mit dem Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste auf der Tanzfläche sah, plötzlich ziemlich verloren und wäre am liebsten irgendwo verschwunden. Schritte, die sich in ihre Richtung bewegten, rissen sie auf ihren Gedanken. Als sie aufsah, geriet sie ins Taumeln und suchte an dem Tisch hinter ihr Halt. Vor ihr stand ein junger Mann von ca. einundzwanzig Jahren. Seine langen, schwarzen Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und er trug, wie die meisten hier, einen schwarzen Anzug, der wie angegossen zu ihm passte. Er machte zwar nicht gerade den Eindruck, als wäre er ein Zauberer, aber da er hier war, musste dem wohl so sein… „Alles in Ordnung?“, fragte er lächelnd, da Ariane ihn wohl wie in Trance ansah. „Nein! Nein, Warum musste das Schicksal nur so grausam sein…? „Ja…ja, ich… Es geht schon, danke.“, stammelte sie und gebot sich zur Ruhe. Er verbeugte sich höflich und hob ihr seine Hand entgegen und forderte sie somit zum Tanz auf. Sie nahm an, auch, wenn ihrem Herz damit ein Stich verpasst wurde. Er sah ihm so ähnlich… Gerade hatten die ersten Töne eingesetzt, da erreichten auch sie die Tanzfläche und folgten dem Beispiel der anderen. Nach einigen Minuten, in denen sie nur so über die Tanzfläche schwebten, klang die Musik langsam aus und die Tanzpärchen klatschten begeistert in die Hände. Ariane verstand es zwar nicht, aber der Tanz hatte ihr trotz allem Spaß gemacht. Rane, die, die Situation als äußerst seltsam ansah, bemerkte, dass sich in das Gesicht ihres Gegenübers die Röte geschlichen hatte. Bevor sie ihn danach fragen konnte, fiel es ihr selbst auf. Ein Mistelzweig befand sich direkt über ihnen. Was sollte sie tun? Was wurde in solch einer Situation von ihr erwartet? Sie hatte keine Zeit mehr, darüber nachzudenken, denn er zog sie ein wenig fester in seine Arme und legte dann nach einem kurzen Augenblick des Zögerns sanft seine Lippen auf die Ihrigen. Hätte er sie nicht gehalten, so wäre sie wohl gefallen. Dieses Gefühl seiner weichen Lippen auf ihren war einfach unbeschreiblich. Sie schloss die Augen und genoss es, ehe er wieder von ihr abließ und sich dann höflich, aber etwas eilig von ihr verabschiedete. Wie angewurzelt blieb sie stehen. Vor ihren Augen drehte sich alles und sie fühlte sich auf einmal sehr klein in dieser großen Halle. Bestimmt hatte irgendwer dieses Szenario beobachtet! Nun lief sie panisch auf den Ausgang zu. Sie wollte raus hier, so schnell es nur ging und wäre dabei fast über ihr Kleid gestolpert. Ariane, die ihre Freundin erblickte verabschiedete sich kurz angebunden von ihrem Tanzpartner und lief ihr hinterher. Nach einer kurzen Verfolgungsjagd, die nur wenige Meter vor der Festhalle endete, blieb Rane schließlich stehen und lehnte sich schwer atmend an die Wand – zwei ihrer Finger wanderten zu ihren Lippen und legten sich darauf. Ihr Herz hämmerte in ihrer Brust. Er hatte sie geküsst! Ariane, nun ebenfalls etwas außer Atem erreichte sie und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sie hatte gerade vorschlagen wollen, ein wenig frische Luft vor den Toren Hogwarts’ zu schnappen, als Mr. Filch, der Hausmeister, mit entsetztem Gesicht in die Halle stürmte. „Mord!“, schrie er. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)