Promise von Listle (Weil ich es dir versprochen habe...) ================================================================================ Kapitel 9: Vorbereitungsarbeiten -------------------------------- Die nächsten Tage sollten verdammt anstrengend werden, und zwar für alle Schüler der Domino High. Die Lehrer kannten keine Gnade, wenn es um die Vorbereitungen für das Schulfest ging und da war es ihnen auch Scheißegal, das manche Schüler noch für Prüfungen lernen mussten. Und vor allem der Sportlehrer war zu der Zeit Extrafies! Natürlich, JETZT war die Zeit, wo er sich für alle Gemeinheiten und für den Nicht-Gehorsam mancher Schüler rächen konnte ohne, dass einer der anderen Lehrer drein quatschen konnte. Die waren nämlich selbst genug beschäftigt damit, alles rechtzeitig fertig zu bekommen. Und so wurden auch die Schüler, die noch Prüfung hatten eingeteilt. Während einige von ihnen draußen arbeiteten machte sich der Grossteil an der Turnhalle zu schaffen, welche unbedingt auf Vordermann gebracht und dekoriert werden musste. Und da waren viele, viele Hände nötig, um DAMIT fertig zu werden. Es wurde geplant, gezeichnet, gesucht, gerufen, gebastelt und vieles mehr. Doch eine Stimme hallte besonders laut durch die große Halle: „JOEY!!!!!! Pass auf, sonst knallst du auf die Fresse!!!!“ „Das ist sehr aufmunternd von dir, Tristan, vielen Dank“, maulte der Blondschopf, welcher gerade an der Sprossenwand entlang kletterte und allen möglichen Schmuck aufhängte. Krampfhaft klammerte sich der Kleine an einer der Sprossen fest, atmete tief durch und versuchte nicht nach unten zu fallen. Am Ende würde er noch mit einem Knochenbruch im Krankenhaus liegen und das konnte der Junge jetzt wirklich nicht gebrauchen. Mühsam kletterte Joey ganz hinauf, sodass er sich nicht mehr festhalten konnte und versuchte mit beiden Händen das große Banner an der Wand zu befestigen. Als er es endlich zum Halten gebracht hatte atmete das Hündchen einmal tief durch ehe er vorsichtig wieder nach unten kletterte. Er machte ein paar Schritte nach hinten und betrachtete das Banner, meinte dann, sich selbst auf die Schulter klopfend: „Na also!! Sieht doch gar nicht mal so schlecht aus!!“ „Sehr gut, Wheeler! Dann können Sie ja jetzt Eimer und Schwamm nehmen und damit beginnen, die Gänge in der Schule zu putzen!!“ Entgeistert starrte der Angesprochene seinen Sportlehrer an, der mit Eimer und Putzzeug hinter ihm stand, auf den Lippen ein überhebliches Grinsen. Murrend, jedoch ohne Widerworte nahm er dem Lehrer alles ab und machte sich auf den Weg zurück ins Schulgebäude um dort damit zu beginnen, die einzelnen Gänge auf Vordermann zu bringen. //Der spinnt doch!!! Gänge putzen!!! Ich fass es nicht!!! Wieso hasst mich der Sportlehrer nur so?!// Kaum, dass Joey im Schulgebäude angekommen war füllte er den Eimer auch schon mit Wasser und kniete sich hin um in aller Ruhe den Ersten von vielen Gängen zu schrubben. Wenigstens wurde er nicht beaufsichtigt und konnte so immer wieder eine größere Pause einlegen. Als fast eine ganze Stunde um war und niemand vorbei gekommen war wurde es dem Blonden langsam langeilig und er begann leise vor sich hin zu summen. Das Summen wandelte sich jedoch schon bald in Gemurmel und das Gemurmel wurde schließlich zu seinem richtigen Singen, was von Minute zu Minute lauter wurde und in den Gängen des leeren Gebäudes widerhallte. „Life’s just a game We all wanna win Keep your hand a secrets Unleash the monster within Sometimes it’s over Before it’s even begun If someone else get hurt Then what have you really won I’m always one card short Always one day late For once I’d like an ending I can celebrate Stacked the deck myself, so there’s no one else to blame I need just one more move One final chance to prove… I can win this game! Life’s just a duel That’s how the world is made But are we all players Or are we being played I’m always one card short Always one day late For once I’d like an ending I can celebrate Stacked the deck myself, so there’s no one else to blame I need just one more move One final chance to prove… I can win this game! Is what happens next in your control? Are you doing what you want, or what you’ve been told? Do you chouse the cards from your own hands Or are we all just puppets in a master plan One more move I’m always one card short Always one day late For once I’d like an ending I can celebrate Stacked the deck myself, so there’s no one else to blame I need just one more move One final chance to prove… I can win this game! One card short One day late Give me something Something to celebrate Stacked the deck myself so there’s no one else to blame One more move, I’m gonna win this game I’m gonna win this game I’m gonna win this game One more move, I’ll win this game Everybody celebrate…” „Jaul hier nicht die Gänge voll, dass schreckt ja alle Anderen ab!!!“, ertönte plötzlich Setos Stimmer am Ende des Ganges. Erschrocken riss Joey den Kopf hoch und starrte seinen Drachen an, der mit geschmeidigen und federnden Schritten schnell näher kam. Vor dem Blonden angekommen ging der Firmenchef in die Hocke und grinste süffisant: „Wenn du dich nach deinem Herrchen sehnst hättest du auch einfach zu mir kommen können anstatt hier rumzujaulen!!“ Joey jedoch plusterte nur seine Wangen auf und streckte dem Brünetten die Zunge raus. „Ich muss Gänge putzen!! Das ist stinklangweilig, aber davon hast du ja keine Ahnung, ne?“ „Eigentlich nicht. Das machen meine Angestellten für mich.“ Demonstrativ verdrehte der Kleinere die Augen, tunkte seinen Schwamm in den Kübel und drückte ihn Seto einfach in die Hand. Als dieser ihn fragend anblickte verdrehte Joey erneut die Augen, nahm sich einen zweiten Schwamm und machte Seto vor, was er zu tun hatte. Schwamm nehmen. Ins Wasser tunken. Auf den Boden klatschen. Putzen! Und das immer und immer wieder. „So, Drache, und jetzt du!!“, forderte Joey und sah den verdutzten Firmenchef mit großen Augen an. Dieser wusste zwar nicht wirklich was das Ganze sollte, doch inzwischen vertraute er Joey soweit, dass er einfach das tat, was der Junge ihm aufgetragen hatte. Zögernd legte er den Schwamm auf den Boden und begann leicht darüber zu wischen, doch der Blondschopf plapperte gleich wieder drein: „Mehr Druck, Seto!! Das ist ein BODEN, der hat keine Gefühle!! Schrubb richtig, mit aller Kraft, dann wird das schon!!!“ „...wenn du meinst...“ Einen Moment lang sah es noch so aus, als würde er nicht ganz verstehen, was sein Hündchen von ihm wollte, doch schließlich kniete der Brünette sich hin und begann etwas kräftiger zu Schrubben... was jedoch immer noch nicht wirklich den Schmutz vom Boden löste, also kniete Joey sich neben ihn und legte seine Hand auf Setos. Dieser hielt entsetzt inne und starrte in zwei rehbraune Augen, die ihn sanft anblickten. „Pass auf, Seto, ich zeig dir wie das geht!“, hauchte der Kleinere leise und drückte die Hand seines Drachen bestimmt fester auf den harten Boden. Erst hielt er einfach nur still, dann begann der Blonde jedoch langsam und mit gewissem Druck zu Schrubben und zeigte dem verwöhnten Firmenchef so, wie das richtig ging. **Oh man, ich hoffe, ihr hab jetzt nicht wieder pervers gedacht, ihr Hentais da draußen!! Aber wie soll man auch schreiben, dass Joey Seto erklärt wie man einen Gang ‚schrubbt’? XD** Eine Zeit lang knieten die Beiden einfach nur nebeneinander, Joeys Hand weiterhin auf Setos ruhend und gemeinsam den Boden schrubbend ehe der Größere der Beiden meinte: „Das von vorhin... tut mir Leid...“ „Was denn?“ „Das ich gesagt hab, du verschreckst die Anderen mit deinem Gesang... das war gelogen... du hast eine schöne Stimme...“ „Ach Seto, mach dir keinen Kopf wegen so einer belanglosen Kleinigkeit!! Ich weiß doch, dass du es mit deinen Gemeinheiten nicht so meinst... mindestens seit du mich gefragt hast, ob ich bei euch einziehe.“ „...warum hast du eigentlich angenommen? Ich hab dich doch immer nur gehänselt und war gemein zu dir...“ „Stimmt... aber in letzter Zeit hab ich immer mehr gemerkt, wie schlecht es dir eigentlich ging. Du hast von Tag zu Tag müder und erschöpfter gewirkt und als dein Erzfeind mach ich mir halt Sorgen um dich!! Macht ja keinen Spaß mehr, wenn du auf keine fiese Anmache von mir mehr reagierst!“ „...“ Mit weicher, kaum hörbarer Stimme fügte Joey noch hinzu: „Ich hab dich lieb, Seto... schon sehr lange... ich hab inzwischen gemerkt, dass deine kalte und abweisende Art reiner Selbstschutz ist... und ich weiß, dass es dir nicht leicht fällt, dich jemandem zu öffnen... und deshalb... danke ich dir, dass du dich ausgerechnet MIR öffnest und mir erlaubst bei Mokuba und dir zu wohnen... das bedeutet mir wirklich viel, Drache.“ Eine Zeit lang blickten sich die Beiden tief in die Augen. Das sanfte Lächeln und das glückliche Strahlen in den rehbraunen Augen zogen Seto in ihren Bann. Sie lösten Gefühle in ihm aus, die er schon lange zu Unterdrücken versuchte und es dann doch immer wieder schafften nach oben zu kommen. Und auch Joey ging es nicht anders. Dieses klare, kalte Blau in den Augen des Größeren, welches jeden Abschrecken sollten, der seinem Drachen zu nahe kam, hatte, wenn man genauer hinsah, etwas Magisches und Unwiderstehliches. Als würde er drohen in den unendlichen Weiten dieser Saphire zu ertrinken und Weit und Breit war kein rettendes Ufer in Sicht. Langsam und ohne, dass sie es wirklich mitbekamen, näherten sich die Zwei einander und schlossen vertrauensvoll ihre Augen. Sie konnten die warme Haut des Anderen fühlen, spürten den brennenden Atem ihres Gegenübers und kurz bevor sich ihre Lippen der sehnlichen Berührung hingaben ertönte plötzlich eine vertraute Stimme am Ende des Ganges: „Joey!!! Kaiba!!! Da seid ihr ja!! Ich hab euch schon überall gesucht!!“ Erschrocken rissen die Angesprochenen die Augen auf und rutschten blitzartig vom jeweils Anderen weg, sodass sie binnen von Sekunden jeder auf einer anderen Seite des Ganges an der Wand gelehnt saßen. Schwer atmend und mit rasenden Herzen starrten sie sich an ehe Joey sowie auch Seto ihren Blick zu Yugi wandten, der inzwischen näher an die am Boden sitzenden getreten war. „Sorry, ich wollte nicht stören...“, entschuldigte der Kleine sich schnell als der Brünette auch schon aufstand und eiskalt meinte: „Mach dich nicht lächerlich, Yugi!!! Wobei hättest du denn schon stören sollen?!“ „Na ja... das sah gerade so aus als wolltet ihr...“ „Sei still!!“, unterbrach der Firmenchef ihn laut und der Kleinere wich erschrocken zurück. Es war klar, dass es dem Brünetten peinlich war, dass er der Versuchung beinahe nachgegeben hätte und vor allem, dass er jetzt Angst hatte. Große Angst, die er irgendwie zu verstecken versuchte. Und wie Joey es vorhin so treffend erklärt hatte war die Kälte einfach nur eine andere Art von Selbstschutz. Und bevor Seto auch noch anfangen konnte den Kleinen anzuschreien ging der Blonde dazwischen und nahm, ohne fragen, ohne Ankündigung oder sonst irgendein Zeichen seinen Drachen an der Hand. Dieser starrte den Jüngeren verdutzt und leicht entsetzt an, wehrte sich jedoch nicht dagegen als Joey sich an ihn lehnte. „Nicht schreien, Seto!! Yugi meint es doch nicht böse!! Keine Sorge, er wird sicher niemanden verraten, was er gesehen hat... oder?“, warf der Blondschopf einen fragenden Blick auf seinen Freund und dieser schüttelte heftig den Kopf. „Ich werd niemandem etwas davon erzählen, versprochen. Und Yami hält auch dicht!! Nicht wahr?“, zischte der Kleine zu seinem Millenniumspuzzle und auch wenn Seto und Joey es nicht sehen konnten, so nickte der alte Pharao. Leise murrend wandte der Größte der Drei den Blick von den anderen Beiden ab, wagte es jedoch nicht die Hand seines Hündchens loszulassen. Im Gegenteil, er drückte sogar leicht zu, sodass Joey spüren konnte, dass sein Drache ein bisschen Angst hatte. Liebevoll strich der Kleinere mit seiner zweiten, freien Hand über den Handrücken des Anderen und drückte auch noch etwas fester zu, wollte dem Drachen so zeigen, dass er bei ihm war und ihn beschützte. „Warum hast du uns eigentlich gesucht?“, warf Joey schließlich ein und sah Yugi fragend an. Dieser dachte kurz nach ehe ihm wieder einfiel was er eigentlich von den Beiden wollte: „Der Sportlehrer hat mich geschickt, er hat eine Aufgabe für euch beide!!“ „Ach, was will der olle Saftsack denn von uns? Ich dachte, er wollte, dass ich die Gänge hier schrubbe!“ „Tja, er hat sich’s anders überlegt... ihr Zwei sollt die restlichen Kisten aus dem Keller holen und in die Turnhalle tragen.“ „Ich verklag den Kerl“, zischte der Brünette leise und Joey nickte nur anerkennend, ebenso wie Yugi. Dieser verabschiedete sich nach einigen Minuten und vielen eiskalten und bitterbösen Blicken von Seiten des Drachen wieder und verzog sich zurück zu seinen restlichen Mitschülern. Die beiden Übriggebliebenen standen noch eine Zeit lang wie verloren auf dem Gang ehe sie sich umdrehten und Richtung Keller gingen, das Putzzeug einfach stehen lassend. Inzwischen hatten sie sich auch schon wieder losgelassen und liefen mit einem kleinen Sicherheitsabstand nebeneinander her, in tiefes Schweigen gehüllt. Doch nach einiger Zeit brach erneut der Brünette die Stille, indem er verlegen nuschelte: „Das wegen vorhin... also... ich meine, bevor Yugi gekommen war... das... äh...“ „D-Du meinst... den... ‚Beinahe-Kuss’?“ „...“ Verschüchtertes Nicken. „D-Das war doch... nichts weiter als ein... ein Versehen... oder?“ „J-Ja... du hast recht... ein... Versehen...“ Traurig ließen die Jungs ihre Köpfe hängen, ahnte nicht, dass der jeweils Andere denselben Gedanken hegte wie sie selbst... //Nur ein Versehen... wenn ich doch nur sagen könnte, was ich denke... aber dann würde er mich vermutlich hassen...// Nach schier endlosen Minuten kamen die Beiden endlich im Keller an, standen vollkommen verdattert auf den Berg von Kisten, welcher unglaublich riesig war. „Das ist doch nicht sein ernst!! SO VIELE KISTEN?! VERDAMMT!!!“ „Krieg dich wieder ein, Köter, und hilf mir lieber“, knurrte der Brünette ebenso angepisst wie Joey, hatte sich jedoch im Gegensatz zu diesem schon die ersten beiden Kisten in der Hand und machte sich auf den Weg nach oben. Schnell schnappte auch der Blondschopf sich zwei Kisten und folgte dem Firmenchef nach oben, Richtung Turnhalle, die zum Glück nicht allzu weit weg lag. Schnell stellten sie die Kisten vor dem Nebengebäude ab und gingen zurück in den Keller um dort die nächsten paar Kisten herauf zu tragen. So ging das ein paar Stunden lang und während Seto nur leise und erschöpft keuchte ächzte Joey schon laut und schlurfte auch nur noch mühsam und mit aller Kraft hinter dem Größeren nach. Dem wurde das Gejammer langsam zu blöd und so blieb er abrupt stehen, sodass der Kleinere in ihn rein lief. Schwungvoll drehte Seto sich um und fauchte verärgert: „Jetzt hör doch mal mit dem Gejammer auf streng dich ein bisschen mehr an, Köter!! Das nervt langsam tierisch!!“ Joey, der durch den plötzlichen Stopp auf den Hintern gefallen war, rieb sich die Stirn und murrte leise: „Das tut weh... kannst du mich das nächste Mal vielleicht vorwarnen?!“ „Nur, wenn du endlich aufhörst zu Jammern wie ein Kleinkind!!!“ „Und was, wenn ich nicht aufhöre?!“ „Dann schläfst du heute in der Hundehütte!!!“ „Ach, du hast ja nicht mal eine im Garten stehen!!!“ „Dann kauf ich eben eine!!“ „Nur für mich??“ „Ja, extra für dich!!“ „Krieg ich da auch Kabelfernsehen rein?“ „Nein, aber du musst dir die Hütte mit nem Dobermann teilen!!“ „Du hast nen Dobermann daheim?“ „Nein, aber ich werd einen zusammen mit der Hundehütte kaufen!!“ „Du bist fies, Seto!!“ „Ich weiß.“ „Hilfst du mir auf?“ „Nein.“ „Wieso nicht?“ „Weil du selbst aufstehen kannst!!!“ „Stimmt nicht.“ „Oh doch.“ „Ich will trotzdem, dass du mir auf hilfst!!“ „Mach ich aber nicht.“ „Wieso nicht? Als Herrchen musst du dich auch um mich kümmern!!“ „Aber Hunde gehören doch auf den Boden.“ „Gut, dann bleib ich sitzen und helf dir nicht dabei die Kisten hoch zu tragen.“ „Dann wird dich der Sportlehrer lynchen.“ „...mist!!!“ Geschlagen seufzte Joey auf und mühte sich wieder auf die Beine. Das war auch echt zu unfair, dass Seto jede ihrer Streitereien gewann. Na ja, wo er recht hatte, hatte er nun mal recht, also was sollte der Kleine da auch noch groß machen? Kaum das er wieder stand drückte Seto ihm auch schon seine beiden Kisten in die Hand, die er beim Zusammenstoss hatte fallen lassen und machte sich ohne ein weiteres Wort oder einen Blick auf den Weg Richtung Turnhalle. Und sein Hündchen tapste ihm schnell hinterher. Nach knapp einer Stunde hatten die Beiden die letzte Kiste hinauf getragen und dachten, sie könnten sich endlich ausruhen, doch da rief der Sportlehrer sie schon wieder zu sich um ihnen eine neue Aufgabe zuzuteilen. „Wir brauchen noch jemanden, der die einzelnen Stände an die richtigen Plätze trägt und da ihr Beide gerade fertig geworden seit und nichts zu tun habt werdet ihr das machen“, verkündete er und achtete dabei nicht auf die entsetzten Gesichter von Seto und Joey. Diese wandten sich von dem Kerl ab und stapften sauer zu ihrer neuen Aufgabe. „Ich verklag ihn!! Sobald wir hier fertig sind verklag ich ihn!!!“, murrte der Firmenchef vor sich her und der Blondschopf nickte nur zustimmend. Nach ein paar Minuten waren die Beiden auch schon bei den einzelnen Ständen angekommen und sahen sich um. Rund um sie waren ihre Mitschüler mit anderen Arbeiten beschäftigt doch es schien so, als wäre keiner dazu eingeteilt worden ihnen zu helfen. Also wieder traute Zweisamkeit. „Das nervt!!!“, stellte Joey so intelligent fest doch zur größten Überraschung nickte der Brünette neben ihm einfach nur zustimmend. Leise vor sich hin murrend schritt Seto an seinem Hündchen vorbei auf den ersten Stand zu, schnappte sich die eine Seite und fauchte, als der Blonde sich nicht von selbst zu ihm bewegte: „Soll ich das hier etwa alleine tragen?! Hilf mir gefälligst, Köter!!“ „Das Seto Kaiba mich mal um Hilfe bittet... ein Traum wird wahr!!“, flötete dieser und hüpfte wie eine Primaballerina zu Seto, welcher nur demonstrativ die Augen verdrehte und dem Kleineren einen Eisblick schickte. Schnell hatten sie den Stand an beiden Enden gepackt und trugen ihn an den Rand des Platzes und stellte es dort auf, wo die Markierung es verlangte. Dann gingen sie zurück zu den Ständen, schnappten sich den Nächsten und trugen ihn wieder zu der ihm bestimmten Stelle. Und so ging das den ganzen Nachmittag, bis endlich alles dort war wo es hingehörte. Müde und erschöpft hatten Seto und Joey sich verkrochen, versteckten sich im Geräteraum der Sporthalle hinter dem großen Mattenwagen und schnappten gierig nach Luft. „Aus! Mir reicht es! Ich verklag den Kerl!!“, brummte der Firmenchef als er die Stimme des Sportlehrers hörte, der nach ihm und seinem Hündchen rief. Dieser murrte leise: „Das hast du heute schon zweimal gesagt... ich hoffte du tust es auch wirklich!!“ „Glaub mir, Köter, DAVON wird mich NIEMAND abhalten!!“, zischte der Brünette und rappelte sich auf, da das Geschrei des Lehrers langsam unerträglich wurde. Er achtete nicht auf den entsetzten Blick des Blonden, kletterte einfach über den Mattenwagen und schlenderte zur Tür. Kaum dass er dort angekommen war legte sich plötzlich eine Hand auf seine Schulter und als er sich umdrehte lächelte ein kleines, blondes Hundchen ihn liebevoll an. „Allein lass ich dich da nicht hinaus, zu dem Tyrannen. Der zerreißt dich doch in der Luft!!!“, witzelte der Junge doch Seto entgegnete nur: „Das will ich sehen!!“ Langsam öffnete der Brünette die Tür und trat hinaus in den lärmenden Turnsaal, dicht gefolgt von Joey, der keinen Millimeter von seiner Seite wich. Richtig anhänglich, der Kleine. Und bereits nach wenigen Minuten hatten die Beiden auch schon den Sportlehrer gefunden, der, als er Seto und Joey entdeckte die Hände in die Luft warf und rief: „Na endlich!! Ich such euch schon seit ner halben Stunde!!!“ „Was wollen Sie?!“, fauchte der Brünette und liess den Lehrer so etwas zurückweichen. Dass ihn ein Schüler so anfauchte war der Mann nicht gewohnt und da der junge Firmenchef auch noch seinen berühmten Eisblick aufgesetzt hatte kam er nicht drum herum einmal schwer zu schlucken. War also doch ein schlechter Fehler sich jetzt mit Seto Kaiba anzulegen. „Wenn Sie noch eine Aufgabe für uns haben können Sie sicher sein, dass ich Sie verklage!!! Ich hab nichts dagegen Kisten zu schleppen oder irgendwelche Stände in der Gegend rum zu tragen, aber wenn Sie denken, dass das eine Aufgabe für gerade mal zwei Schüler ist, dann haben Sie sich aber gewaltig getäuscht!! Joey und ich werden noch was für das Schulfest tun, aber wenn Sie uns auch nur EINE Kiste oder sonst irgendetwas schweres schleppen lassen, dann nehmen Sie sich vor meinen Anwälten in acht!! Und seien Sie sicher, dass ich, Seto Kaiba, keine drittklassigen Dilettanten zur Verfügung habe!!! Also?! Was wollen Sie von uns?!“, schloss Seto ruhig und gelassen, was irgendwie gar nicht zu seiner bedrohlichen Äußerung von zuvor passte. Entsetzt starrte der Sportlehrer den Blauäugigen an, welcher seinen Blick weiterhin eiskalt erwiderte. Schließlich räusperte sich der Mann einmal und nuschelte registriert: „Nun ja, ich denke für heute habt ihr schon genug gemacht. Ich denke, ihr könnt nach Hause gehen.“ „Vielen Dank“, und schon im nächsten Moment waren Seto und Joey in der Menge verschwunden. Natürlich waren sie nicht die Einzigen, die gehen durften, aber der Lehrer hatte nun mal helle Freude daran ausgerechnet den Brünetten und den Blonden zu quälen. Beim Cabrio angekommen schloss Seto sofort auf und gerade als er sich auf dem Fahrersitz niedergelassen hatte sprang auch schon sein Hündchen auf den Beifahrersitz. „Bist du bescheuert, Köter!! Wenn du mir den Lack zerkratzt setzt es was!!“, fauchte der Drache erbost. „Ach was, deinem schicken Schlitten passiert schon nichts.“ „Und woher willst du das wissen?!“ „Weil ich dem Lack nicht zu nahe komme!“ „Trotzdem!! Dazu kommt ja noch, dass du meine Innenausstattung verdreckst!!“ „Du hast doch Personal, das das wieder sauber machen kann!!“ „Das dauert mir zu lange!!“ „Dann nimm einen anderen Wagen!!“ „Wie kommst du darauf, dass ich noch Autos hab?!“ „Weil du ein reicher Firmenchef bist und dir sicher noch ein paar gekauft hast!!“ „Und trotzdem will ich nicht, dass du ins Cabrio springst!!“ „Und warum nicht?“ „Weil du dich verletzen könntest!!!“ „...“ Verdutzt starrte Joey den Brünetten, der leicht Rot geworden war an. Dieser konzentrierte sich weiterhin auf die Straße und starrte auf einen fernen Punkt, den sein Hündchen nicht zu sehen schien. Langsam wandte auch der Blonde seinen Blick von Seto ab, starrte ebenfalls auf die Straße und sprach, bis sie bei der Villa ankamen kein Wort mehr. Mit der Zeit hatte sich die Müdigkeit und Erschöpfung in den Körpern der Jungs bemerkbar gemacht und so schleppten sich die Beiden in das große Gebäude. Ein Blick auf die Uhr verriet ihnen, dass es erst 20 Uhr war und trotzdem waren Beide sich einig als sie beschlossen sich schlafen zu legen. Der nächste Tag sollte nämlich, laut den Lehrern, genauso anstrengend werden wie der hiesige. Also wollten Seto und Joey ihre Kraftreserven aufladen. Mit letzter Kraft schaffte es Seto, dessen Zimmer ja etwas weiter lag als das des Kleineren, in eben jenes und schloss die Tür hinter sich ab. Kaum beim Bett angekommen schlüpfte er aus seinem Mantel und liess sich, mitsamt den Klamotten ins Bett fallen, schlummerte auch kurz darauf ein wenig ein. Im Halbschlaf liegend genoss der Junge die letzten, warmen Sonnenstrahlen, die auf sein Gesicht vielen ehe er ins Land der Träume entschwand... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)