東京幻想 von abgemeldet (Tokyo Illusions (Kapitel 1 - 8 korrigiert)) ================================================================================ Kapitel 29: Einweihungsparty ---------------------------- In den nächsten Tagen waren sowohl Pierrot als auch (R)Evolution und Luca vollauf beschäftigt. Die beiden Studentinnen hatten vollkommen vergessen, Kôji und Yû etwas davon zu sagen, dass sie sich mit Kirito und Kohta wieder versöhnt hatten. Aufgrund der vielen Arbeit hatten sie auch keine Zeit mehr gehabt, sich mit ihren Freunden oder anderen Leuten zu treffen. Daher hatten sie beschlossen, am Sonntag eine Einweihungsparty in ihrem Appartement zu feiern. Yû und Kôji hatten sich sofort angeboten, den beiden Frauen bei den Vorbereitungen zu helfen. "Wer kommt denn noch alles?", wollte der rothaarige Gitarrist wissen, als er die wahrscheinlich hundertste Kiste Bier hochgeschleppt hatte. Naomi sah von der Bowle auf, die sie gerade anrührte. "So ein paar Leute halt", antwortete sie unbestimmt, bevor sie eine Flasche nahm und den Inhalt in die große Schüssel goss. Kurze Zeit später kamen dann Hideo und Tatsuya an. Der Schlagzeuger begab sich direkt in die Küche, um Luca beim Kochen zu helfen, während der Bassist von irgendwelchen Leuten erzählte, die er auf dem Weg dorthin getroffen hatte. "Halt doch mal die Luft an", fiel ihm Yûichi ins Wort, "und mach dich nützlich." Er musste auch nicht lange auf eine Gelegenheit warten, denn kaum hatte der Sänger seinen Satz beendet, klingelte es auch schon an der Tür. Hide öffnete und grinste breit, als er die Jungs von Dir en grey vor der Tür stehen sah. Jeder von ihnen hatte entweder Tüten oder einen Karton bei sich. "Wir dachten uns, wir bringen ein paar Einweihungsgeschenke für die Mädels mit, nachdem wir sie ja ewig nicht mehr gesehen haben", meinte Dai fröhlich, als er einen Karton im Wohnzimmer abstellte. Dann entdeckte er eine pinkhaarige Person, die sich an einer großen Schüssel zu schaffen machte. "Cool, Bowle", freute er sich und stellte sich neben sie. "Ich bin übrigens Dai", stellte er sich vor und sah sich die Person zum ersten Mal genau an. Das Grinsen verschwand urplötzlich von seinem Gesicht, als sie ihn anlächelte. "Da... da...", stammelte er verwirrt. "Naomi?", fragte er ungläubig. "Bist du das?" "Klar", entgegnete sie breit grinsend. "Was dachtest du denn? Der Weihnachtsmann?" "Aber... was hast du nur mit deinen Haaren gemacht?" Er trat einen Schritt zurück und sah sie mit großen Augen an. "Gefärbt?", kam die trockene Antwort. Vorsichtig zupfte er an einer ihrer Strähnen. "Das ist... keine Perücke?" "Baka", tönte es von hinter ihm. "Du musst grad was sagen mit deinen roten Zotteln." Dai drehte sich um. "Bin ich hier im falschen Film?", murmelte er irritiert, als er Lucas blonde Haare sah. "Die eine pink, die andere blond... kaum ist man mal für ein paar Tage weg, dann direkt so was... was kommt als Nächstes? Grün?" "Ein paar Tage ist gut", meinte Naomi gut gelaunt. "Waren ja nur etwa drei Wochen oder so." "Apropos drei Wochen...", fiel es Daisuke ein. "Haben sich Kirito und Kohta eigentlich endlich bei euch gemeldet?" Sein Gesichtsausdruck verdüsterte sich bei dem Gedanken an die beiden Musiker von Pierrot. "Die beiden Spinner können bleiben, wo der Pfeffer wächst", grummelte Yû, als er den Raum wieder betrat, nachdem er mit seinem Kollegen ein paar Kisten geholt hatte. "Die sollen aufpassen, dass sie nicht... versehentlich die Treppe runterfallen...", pflichtete Kôji bei. "Wenn mir die beiden noch einmal unter die Augen treten, kann ich für nichts garantieren!" "Wenn die es noch einmal wagen, Nee-chan anzusprechen, setzt es was...", fuhr der Sänger von (R)Evolution mürrisch fort. In diesem Moment klingelte es erneut an der Tür. Dai hatte gerade etwas sagen wollen, wurde dadurch aber abgelenkt. Wer konnte das jetzt sein? Shinya, der sie die ganze Zeit über ausdruckslos beobachtet hatte, öffnete die Tür. "JunJun!", freute sich Naomi und fiel dem Gitarristen von Pierrot um den Hals, als er ins Wohnzimmer kam, gefolgt von Aiji und Takeo. "Und AiAi!" "So ein paar Leute halt, huh?", meinte Kôji schmunzelnd, als er den Menschenauflauf betrachtete, wobei einige ja noch nicht einmal im Raum waren. "Und was ist mit uns?", beschwerten sich Kirito und Kohta, die an der Tür standen und sich nun auch ins Wohnzimmer begaben. "Raus!", grollte Yû unvermittelt und legte schützend einen Arm um Naomi. "Ihr habt hier nichts zu suchen!" Die pinkhaarige Studentin sah ihn mit großen Augen an. "Anou... Yun-chan...", begann sie, konnte ihren Satz jedoch nicht beenden, da sich Kôji einmischte. "Seht zu, dass ihr verschwindet, ihr Freaks", grummelte der Rothaarige und ging in Kampfposition. "Oder ich sorge eigenhändig dafür." Belustigt hatten sich die Dir en grey Member auf eines der Sofas gesetzt und schauten dem Schauspiel interessiert zu. "Los... eine links, eine rechts", spornte Kyô Kôji an. "Du schaffst das, Kleiner." Er hüpfte freudig auf dem Sofa rum. "Zeig ihm, wo der Hammer hängt!" "Ich schmeiß den Hammer gleich nach dir, Zwerg", raunte Kohta und lehnte sich gelassen gegen seinen Bruder. "Erm... euch beiden geht es gut?", fragte Luca vorsichtig und verdrehte die Augen. "Diese Typen kommen hier nicht rein", erklärte Yû stur und knackte mit dem Nacken. "Wir sind schon drin", erklärte Kirito trocken. Kôji schob sich die Ärmel seines Hemdes hoch. "Tja, dann befördern wir euch jetzt auch wieder raus." Er knackte mit den Fingergelenken. Luca ging zu ihrer Freundin. "Wollen wir langsam was machen, bevor unsere Wohnung so aussieht wie Kohtas?", fragte sie genervt. "Los... los... ich will Blut sehen..." Kyô stand auf dem Sofa und hüpfte drauf rum. "Halt die Klappe", fuhr Naomi ihn an. Sie nahm ihre Freundin am Arm und zog sie zu ihren Freunden. Luca schob dabei Kôji und Yû etwas von den beiden Brüdern weg. "Könntet ihr bitte aufhören, unsere Freunde zu bedrohen?", zischte sie ihnen zu. "Und du, Chibi, hör auf sie anzustacheln." Toshiya prustete los. "Nee, Chibi-chan..." "Ich geb dir gleich Chibi-chan", motzte Kyô und zog ihn an den Haaren. Kôji sah die beiden Studentinnen fassungslos an. "Sagt mal, haben wir irgendwie was verpasst?" "Wir dachten, ihr kennt die nicht", mischte sich Yû ein. "Kinder haben halt keine Ahnung von Erwachsenen-Sachen", höhnte Kohta und legte seiner Freundin besitzergreifend beide Arme um die Taille. Daisuke schaute sich diese Szene verwirrt an. Nicht nur die beiden Jungs hatten anscheinend etwas verpasst, ihm selbst ging es auch nicht besser. Mit einem genervten Seufzer setzte er sich auf die Sofalehne neben Kaoru. "Ich hätte gerne eine Erklärung", verlangte Yûichi und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich habe gedacht, ihr wollt mit diesen... diesen... Typen nichts mehr zu tun haben." "Vor allem, nachdem sie euch so behandelt hatten!", setzte Kôji hinzu. Naomi scharrte mit einem Fuß auf dem Boden. "So wie es aussieht, war das Ganze wohl ein Missverständnis." "Das kann ja jeder behaupten...", mischte sich Hide ein, nachdem er aus der Küche kam. "Ne, Tatsu?!" Der Drummer steckte den Kopf durch die Tür, sah in die Runde und verschwand wieder in der Küche. "Ist doch ihre Sache, oder?" "Immerhin ein normaler Mensch hier", sagte Kohta kopfschüttelnd. "Danke...", kam es wie aus einem Mund von Luca und Naomi. Kirito schob seinen Bruder von sich weg. "Ich bin kein Geländer zum Anlehnen", meinte er und nahm seine Freundin in den Arm. Er sah Yûichi und Kôji ernst an. "Das war wirklich nur ein Missverständnis." "Vor denen brauchst du dich nicht zu rechtfertigen, Onii", erklärte Kohta und gab seiner Freundin einen Kuss auf die Stirn. "Reicht ja, dass unsere Süßen es wissen." Naomi warf dem blonden Bassisten einen missbilligenden Blick zu. "Darf dein Bruder selbst entscheiden, vor wem er sich rechtfertigt und vor wem nicht? Er muss doch selbst wissen, ob er es unseren besten Freunden erklären möchte, oder nicht?" "Für beste Freunde wollen sie es aber nicht wirklich akzeptieren, hm?", erklang es wieder aus der Küche. Zerknirscht verzog die Pinkhaarige das Gesicht. "Aber auch nur, weil wir mal wieder zu doof waren, es selbst zu erklären." Luca nickte. "Okay, das reicht aber jetzt." Sie zog ihren Freund in Richtung Küche. "Hier soll schließlich eine Party steigen und keine Beerdigung. Zwerg, such die Bar und gib den Leuten etwas zu trinken." "Ich bin kein Zwerg!!!!", protestierte Kyô. "Außerdem würde ich da wahrscheinlich eh nicht dran kommen." Toshi brüllte vor Lachen. "Ich werde dich hochheben. Aber lass erst meine Haare los." Der blonde Sänger ließ seinen Bassisten los und grummelte ihm irgendwelche Flüche zu. Dann sprang er mit einem Satz vom Sofa und wartete auf den braunhaarigen Bassisten. "Führe mich zum heiligen Gral, Tochi." "Das wird ja noch lustig", bemerkte Tatsuya, als Kohta mit Luca in die Küche kam. "Geil......", quietschte Toshiya aus dem Wohnzimmer. "Ihr habt eine Konsole. Dai... Kohta... angetreten!" Der blonde Bassist steckte den Kopf zur Tür heraus. "Was gibt es für Spiele?" "Tekken...", rief Dai und hielt das Spielcover hoch. "Traust du dich?!" Kohta grinste breit, drehte sich dann zu seiner Freundin um. "Schatz... spielen...?" "Klar... geh spielen..." Sie war froh darüber, dass Dai und Kohta eine Beschäftigung hatten, so dass sie sich nicht gegenseitig die Köpfe einschlugen. Naomi nahm Kirito bei der Hand und zog ihn zu einem der Sofas, wo sie sich hinsetzten. Der blonde Sänger zupfte an einer ihrer Strähnen. "Ich glaube, ich werde mich nie daran gewöhnen", kommentierte er mit einem schiefen Grinsen. "Als ich dich in diesem Konferenzraum wieder gesehen habe, hätte ich dich zuerst fast nicht erkannt." "Es steht ihr", erwiderte Yû steif und setzte sich neben die Gitarristin. "Warum hast du nichts davon gesagt, dass ihr euch wieder vertragen habt?", wollte er von ihr wissen und legte ihr eine Hand aufs Knie. "Nimm deine Finger da weg", grummelte Kirito und zog seine Freundin näher zu sich heran. "Nicht streiten", quietschte die pinkhaarige Musikstudentin, dann wandte sie sich an den Schwarzhaarigen mit den blondierten Spitzen. "Ich... hatte es total vergessen... weil wir doch so viel zu tun hatten..." Yûichi legte den Kopf schief. "Wann war das überhaupt?" "Letzte Woche... an dem Abend, nachdem wir sie am Set gesehen hatten... wir wollten Kohtas Schlüssel zurückbringen und haben gehört, wie sie sich unseretwegen gestritten haben... und dabei kam halt heraus, dass es wirklich nur ein Missverständnis war..." Sie zuckte mit den Schultern. Der Sänger von (R)Evolution sah den von Pierrot böse an. "Ich warne dich...", brummte er drohend. "Wenn du mein Na-chan noch ein einziges Mal zum Weinen bringen solltest, bekommst du es mit mir zu tun!" "Dein... Na-chan?!", gab Kirito kalt zurück. "Wenn ich mich recht erinnere, ist es meine Freundin, nicht deine!" "Jetzt hört doch auf zu streiten!", fuhr Naomi dazwischen. "Ihr seid ja schlimm!" Seufzend stand sie auf und holte sich etwas zu trinken. "Wenn ihr euch nicht benehmen könnt, werdet ihr beide gehen müssen!" Als sie wieder zum Sofa zurückkehrte, zog Kirito sie auf seinen Schoß. "Ich habe seit unserer Versöhnung gar nichts von dir gehabt", flüsterte er ihr ins Ohr. "Das ist unfair." "Strafe muss sein", gab sie ernst zurück. "Schließlich hast du mich einen guten Monat lang sitzen lassen..." Sie drehte sich um und sah die drei Musiker, die vor dem Fernseher hockten, amüsiert an. "Wer gewinnt?" Dai fuhr sich frustriert durch die Haare. "Kohta...", grummelte er. "Ich will eine Revanche!" "Von mir aus", meinte der blonde Bassist grinsend. "Schlechter Verlierer, huh?" Tatsuya und Luca suchten sich genau diesen Moment aus, um das Essen hereinzubringen. "Essen!", japste Naomi und sprang von Kiritos Schoß auf, doch bevor sie ihre Freundin erreicht hatte, klingelte es an der Tür, daher stapfte sie an den beiden vorbei, um zu öffnen. Gackt stand mit genervtem Gesichtsausdruck vor ihr und hielt dabei ein zappelndes Etwas am Kragen, das wie am Spieß herumschrie. "Das hier hat mich unterwegs angesprungen... könnt ihr es irgendwo anbinden?", fragte er kühl. Die Pinkhaarige blinzelte den Sänger irritiert an. Was machte der denn hier? War er überhaupt eingeladen? Dann fiel ihr Blick auf das Energiebündel. "Erm... was..." Zu ihrer Erleichterung tauchte nun luca hinter ihr auf. "Irasshaimase, Gakuto-san, Miyavi-san", begrüßte sie die beiden und verbeugte sich leicht. "Gerade pünktlich zum Essen." Naomi wandte sich mit fragendem Gesichtsausdruck zu ihr um. "Später", meinte die Blonde auf Deutsch zu ihrer Freundin und ging wieder ins Wohnzimmer. Der quirlige Musiker machte sich von Gackt los und wuselte hinter ihr her. Gackt schloss die Tür hinter sich und folgte ebenfalls, währen die Musikstudentin dort stehen blieb und ihnen verwirrt nachsah. "Schatz? Kommst du?", rief Luca. "Hai!" Sie schüttelte den Kopf und begab sich nun ebenfalls ins Wohnzimmer. Sofort wurde sie von Yû und Kôji zwischen sich gezogen. "Sag mal...", begann der Sänger, "hast du den Poser eingeladen?" Sie sah ihn entrüstet an. "Sehe ich so aus? Ich wusste selbst nicht, dass er kommt." Kirito verzog das Gesicht, sagte aber lieber nichts dazu. Er wollte nicht, dass Naomi ihre Drohung wahrmachte und ihn womöglich noch rauswarf. Nach dem Essen dauerte es nicht lange, bis sich Kyô, Toshiya, Shinya, Aiji, Jun, Takeo, Kaoru, Tatsuya und Hideo von den anderen verabschiedeten, mit der Begründung, noch zu tun zu haben. Luca begann das Geschirr in die Küche zu tragen und es in der Spülmaschine zu verstauen, als sie aus den Augenwinkeln jemanden an der Tür stehen sah. Die junge Frau richtete sich auf. "Gakuto-san, kann ich irgendwie helfen?" Der Sänger schaute sie ausdruckslos an und ging wieder ins Wohnzimmer. Die Blonde starrte verwirrt auf den Türrahmen. Was sollte das denn? Nach kurzer Zeit kam er mit einer Tüte in der Hand zurück, die er ihr reichte. "Hier", sagte er knapp und lehnte sich gegen den Rahmen. Die Studentin schaute ihn fragend an. "Ein Geschenk? Das wäre nicht nötig gewesen." Der Dunkelhaarige zuckte mit den Schultern. "Es ist auch keines." "Aha." Sie stellte die Tüte auf die Arbeitsfläche und sah, dass sich ein Karton darin befand. "Ich wollte mich wegen des Vorfalls im Sushi-Restaurant bei Ihnen entschuldigen", erklärte sie und machte den Karton auf, nachdem sie ihn aus der Tüte geholt hatte. "Ich habe überreagiert." Der Sänger nickte knapp und beobachtete sie weiter. Nachdem Luca den Kartondeckel zur Seite gelegt hatte, schaute sie den Inhalt baff an. "Anou... Gakuto-san..." "Ich habe den anderen weggeworfen." "Arigatou", freute sie sich und verbeugte sich tief vor dem Sänger, der immer noch keine Miene verzog. "Ich kann doch meine Kostümbildnerin nicht ohne Schuhe laufen lassen", erklärte er und ein verschmitztes Lächeln stahl sich auf seine Lippen. "Aber nicht wieder nach Menschen werfen, ja?" Sie schaute ihn mit großen Augen an, dann lachte sie auf und nickte. "Wakatta." "Schönes Appartement", lenkte er ab. Mit so viel Freundlichkeit von ihr hätte er nicht gerechnet. Entweder hatte sie es vergessen oder sie war einfach nur sehr professionell. Obwohl das Zweite mehr Sinn ergab, vor allem, nachdem er gesehen hatte, wie sie sich beim Meeting verhalten hatte. "Es gehört meinem Bruder." Sie verzog angewidert das Gesicht. Der Sänger nickte knapp. "Möchten Sie es sich ansehen?", fragte sie freundlich und als Gackt abermals nickte, nahm sich die Studentin die Schürze ab und führte ihn aus der Küche hinaus. "Oi, Schatz... wo willst du hin?", fragten Kohta und Dai wie aufs Stichwort. Der Bassist drehte sich zu dem Rothaarigen um und knurrte ihn an. "Willst du Schläge?" "Als ob du gewinnen könntest", grinste der Gitarrist. "Die letzten Spiele habe ich gewonnen." "Ja, weil du betrogen hast...", grummelte Kohta und zeigte auf den Bildschirm. Luca verdrehte die Augen. "Ich führe Gackt ein wenig herum." Beide Männer hörten sofort auf sich zu streiten. "Wieso?", kam es wieder aus einem Mund. "Wieso nicht...?!" Sie schaute die Musiker herausfordernd an, drehte sich dann zu dem Sänger um und zeigte mit der Hand in den Flur. "Hier entlang, Gakuto-san." Der Sänger folgte ihr, wobei er die bösen Blicke Kohtas und Dais ignorierte. "Es ist nicht wirklich etwas Großartiges", erklärte Luca, als sie den Dunkelhaarigen durch den Flur führte. "Also, hier sind Naomis und mein Zimmer, das Wohnzimmer haben Sie ja schon gesehen." Sie lächelte verlegen und ging dem Sänger hinterher. "Und das Zimmer dort?", fragte er desinteressiert. Die Blonde ging an die Tür, öffnete sie und betätigte den Lichtschalter. "Das ist das Musikzimmer und mein kleines Atelier." Der Sänger ging an ihr vorbei und sah in den nicht gerade kleinen Raum. "Gut eingerichtet", lobte er und ging durch das Zimmer. "Gehört das alles Crescent-san?" Luca lehnte sich an den großen Flügel, der mitten im Raum stand. "Größtenteils", grinste sie. "Nur der Flügel gehört meinem Bruder." Er nickte und ging auf sie zu. "Gestimmt?" Die Stundentin nickte und setzte sich an den Flügel. "Als ob Naomi es zulassen würde, dass sich ungestimmte Instrumente in ihrer Nähe befinden." Der Sänger setzte sich zu ihr an das Musikinstrument. "Kannst du spielen?" Luca verzog das Gesicht zu einem schiefen Grinsen. "Ist schon etwas her." Gackt legte seine Finger auf die Tasten und begann eine Melodie zu spielen. Dann hörte er auf und sah sie herausfordernd an. Die Blonde schaute ihn erst verdutzt an, grinste jedoch daraufhin und spielte seinen Part nach. Die beiden trieben dieses Spielchen etwas länger und als sie genug davon hatten sah sie ihn fragend an. "Gakuto-san, wieso sind Sie eigentlich gekommen?" Der Sänger schaute sie ernst an. "Wieso hast du mich eingeladen?" Luca stutzte. "Nun ja... erm... ich dachte..." "... dass es seltsam aussieht, wenn die halbe Belegschaft eingeladen ist, nur ich nicht?" Die junge Frau nickte. "Ich glaube nur, Sie können nicht wirklich etwas mit der Situation hier anfangen, oder? Ich meine..." Der Sänger strich sich durch die Haare, wandte den Blick jedoch nicht von ihr ab. "Es ist schon etwas zu... infantil... für meinen Geschmack", gab er zu. "Aber da ich nicht unhöflich sein wollte..." Just in dem Moment kam jemand in den Raum gerannt und schrie unverständliches Zeug. Miyavi stürzte sich auf eine Gitarre und begann die Instrumentsaiten zu vergewaltigen. Die junge Frau und der Sänger schauten den Musiker verwirrt an. Luca betete inständig, dass Naomi das nicht mitbekommen hatte. "Oi", ertönte es plötzlich und Kohta betrat den Raum, dicht gefolgt von Daisuke. "Du sollst die arme Gitarre nicht vergewaltigen", erklärte Daisuke und nahm dem schwarzhaarigen Musiker die Gitarre ab. "Die musst du behandeln wie eine Frau." Gackt zog eine Augenbraue hoch. Was gab dieser Typ eigentlich für einen Mist von sich? Aber irgendwo hatte er Recht. Eine Gitarre so hart zu spielen war nicht wirklich gut, vor allem, weil sie jemand anderem gehörte. "Alles okay, Schatz?", fragte Kohta und ging zu seiner Freundin, der er demonstrativ einen Kuss auf die Lippen hauchte, um auch ja allen klarzumachen, dass sie ihm gehörte. Die Blonde nickte eilig und wuschelte ihm durch die Haare. "Keine Angst, ich hatte ja schließlich gute Gesellschaft." Kohta brummte kurz, warf Gackt einen seltsamen Blick zu und schaute dann zu Dai. In diesem Moment stürmte Naomi in den Raum und sah sich um. "Wer hat da meine Gitarre misshandelt?", wollte sie wissen. Dai und Kohta zeigten beide grinsend auf Miyavi, der sich durch die Haare wuselte und zwei Finger zum Victory-Zeichen erhob. "Wenn du schon fremdes Eigentum benutzt, dann geh gefälligst anständig damit um", schalt sie ihn. "Ich brauche die Gitarre schließlich noch etwas länger." Der junge Musiker setzte sich schmollend auf den Boden. "Ich wollte ihr doch nur zeigen, was Rock'n'Roll ist..." "Ich glaube, das weiß sie auch so...", gab die pinkhaarige Studentin zurück. "Aber sie kennt meinen nicht!" "Muss sie das?" Naomi verschränkte die Arme vor der Brust. "Mach sie nur nicht kaputt. Die war ein Geschenk." "Würde ich niemals tun!", beteuerte Miyavi schelmisch grinsend. Der Gitarrist von (R)Evolution betrat nun ebenfalls den Raum. "Guitar Contest?", fragte er strahlend. "Mal sehen, wer von uns besser rockt!" Das wollte die Pinkhaarige natürlich nicht auf sich sitzen lassen und griff nach einer ihrer geliebten Gitarren. "Dann wollen wir mal, huh?" Dai und Kôji nahmen sich ebenfalls je ein Instrument und die drei setzten sich zu Miyavi auf den Boden. Luca, Gackt und Kohta hörten ihnen interessiert zu. Neugierig kamen nun auch Yûichi und Kirito herein. "Was ist denn hier los?", wollten die Sänger wissen. "Guitar Contest", gab Kohta zurück. "Hauptsache, Na-chan hat ihren Spaß", kommentierte Yû, was ihm einen düsteren Blick von Kirito einbrachte, den er allerdings geflissentlich ignorierte. Er wusste nicht, wen er anfeuern sollte, Kôji oder Naomi, schließlich waren beide seine Gitarristen. Der blonde Sänger lehnte sich gegen den Türrahmen und beobachtete die vier Gitarristen eine Weile. Das war das erste Mal, dass er seine Freundin überhaupt irgendein Instrument spielen hörte und er war überrascht, dass sie anscheinend genau wusste, was sie tat. Obwohl es ihn nicht so wirklich wunderte, schließlich hatte sie ihm ja erzählt, dass sie schon recht lange spielte. Der schwarzhaarige Sänger beobachtete seine beiden Kollegen stolz. Das waren seine Leute. Gackt saß noch immer am Flügel und dachte bei sich, dass diese jungen Menschen gar nicht mal so schlecht waren. Zumindest beherrschten sie ihre Instrumente. "Sugoiiiiii~", quietschte Luca begeistert und schloss die Klappe ihres Handys, als die Gitarristen fertig waren. "Das stelle ich morgen erst einmal bei eBay rein!" "Huh?" Naomi sah sie fragend an. "Du hast das gefilmt?" "Klar, was dachtest du denn?" Die Blonde grinste ihre Freundin an. "Ich muss doch meinen Schatz gut vermarkten, oder meinst du nicht?" "Das ist ja nett von dir", meinte Dai, "aber wird Kohta nicht eifersüchtig, wenn du mich Schatz nennst?" "Dir ist schon klar, dass sie Naomi damit meinte?", kommentierte Yûichi, funkelte dabei aber den blonden Bassisten an. "Nein, sie meinte mich", fiepte Miyavi, lief nach hinten durch und packte die Blonde bei den Schultern. "Zeig her, sehe ich auch gut genug aus?" "Wie?", wunderte sich Luca. "Dich habe ich gar nicht aufgenommen." "Was?", kreischte der junge Gitarrist und knuffte sie in die Seite. "Das ist nicht dein Ernst!" "Doch", erwiderte sie trocken, stupste seine Nase, sprang auf und lief aus dem Raum. Kôji stand auf und zog die pinkhaarige Studentin mit sich hoch. "Ich bin stolz auf dich", meinte er grinsend und schlug ihr mit der flachen Hand auf den Hintern. Kirito starrte ihn düster an, ging zu seiner Freundin rüebr und zog sie von dem Rothaarigen weg. "Du warst toll", meinte er und gab ihr einen Kuss. Sie verdrehte die Augen udn ging ihrer Freundin hinterher. Irritiert sahen Kohta, Kirito, Kôji, Yû und Dai ihr nach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)