東京幻想 von abgemeldet (Tokyo Illusions (Kapitel 1 - 8 korrigiert)) ================================================================================ Kapitel 9: Picknick & Strip-Poker --------------------------------- Der Bassist und der rothaarige Gitarrist breiteten ihre Beute am Ufer eines Sees aus, sowie zwei Decken, die sie aus dem Auto mitgebracht hatten. "Picknick im Mondschein?", fragte Dai und zeigte einladend auf die Decken. "Das ist eine tolle Idee!", freute sich Naomi und klatschte begeistert in die Hände. Sie schlüpfte aus ihren Zori und setzte sich auf eine der Decken. Kohta wartete erst gar nicht, bis sich sein Bruder freiwillig setzte, sondern drückte ihn direkt neben der Brünetten nach unten. "Sei froh, dass ich dich als Bassisten brauche", murmelte Kirito düster, "sonst hätte ich dich womöglich schon längst erwürgt." Der Blonde grinste. "Warum? Ich helfe doch nur..." Der Sänger zog es vor, nichts darauf zu erwidern. Er hatte keine Lust, jetzt einen Streit mit seinem Bruder vom Zaun zu brechen und den Mädchen damit ihren Geburtstag zu verderben. "Hey, das ist eine tolle Idee von euch beiden", freute sich Luca. Sie rutschte ebenfalls aus den Zori und setzte sich auf die andere Decke. Dai setzte sich neben sie und zog seine Sneakers aus. "Kohta, willst du stehen bleiben?", fragte er den Bassisten grinsend. Der Angesprochene schüttelte den Kopf und platzierte sich so, dass er außerhalb der Reichweite seines Bruders war und außerdem alle sehen konnte. "Dann wollen wir doch mal anständig den Geburtstag unserer beiden Süßen hier feiern", grinste er. "Joa... Was habt ihr da alles?", fragte Luca neugierig und schaute Kohta erwartungsvoll an. Der Bassist rieb sich die Hände. "Also...", begann er langsam. "Erstens: Alkohol." Dai grinste. "Das ist immer gut. Zweitens: Kuchen." "Kuchen auch?", freute sich die Dunkelhaarige. Kohta nickte. "Drittens: Alkohol." "Hatten wir das nicht bei Erstens?", fragte Luca grinsend. "Es ist wichtig genug, um mindestens zwei mal aufgeführt zu werden", erklärte der Gitarrist. Luca kicherte. Während sie mit Erklärungen beschäftigt waren bekamen sie gar nicht mit, wie Kirito sich vorbeugte und einen der Kuchen anschnitt. Er nahm zwei Pappteller, legte je ein Stück darauf und reichte sie den beiden jungen Frauen. "Arigatou", bedankte sich Luca und schenkte ihm ein liebes Lächeln, was er in den letzten zwei Tagen ohnehin schon sehr selten bekommen hatte. "Doumo", erwiderte der Sänger, als auch Naomi sich bei ihm bedankte. Luca warf Naomi einen vielsagenden Blick zu und drehte sich dann zu Dai. "Und wir?", beschwerte sich Kohta, woraufhin er einen bösen Blick von seinem großen Bruder erntete. "Du bist alt genug um dir selbst etwas zu nehmen", meinte Kirito. "Probieren?", fragte die Designstudentin Kohta und reichte ihm ein Stückchen Kuchen. "Klar", strahlte der Bassist und rutschte etwas näher zu ihr. Sie grinste ihn an. "Mach 'Ahhh'." Kohta riss den Mund auf. "Aaaah...", machte er. Luca grinste fies, ließ die Gabel in Richtung Kohtas Mund schweben und stopfte sich den Kuchen jedoch selbst in den Mund. Naomi, die das Schauspiel zunächst mit hochgezogener Augenbraue beobachtet hatte, lachte lauthals los. Auch Kirito musste über den enttäuschten Gesichtsausdruck seines Bruders lachen. "Das ist gemein!", schmollte der Bassist. "Bei Kuchen und in der Liebe bin ich halt grausam", sagte die dunkelhaarige Studentin, nahm wieder ein Stück Kuchen und reichte es Kohta. "Jetzt?", fragte sie unschuldig lächelnd. Kohta schnaubte. "Du gibst es mir ja doch nicht!" "Doch...", meinte sie leise und mit einem Schmollmund. "Ich verspreche es." Der Blonde zog ungläubig eine Augenbraue hoch, doch dann lehnte er sich wieder erwartungsvoll in ihre Richtung. Luca lächelte ihn lieb an und ließ den Kuchen in Kohtas Mund wandern. "Schmeckt's?" "Hmm...", gab Kohta von sich. Mit dem Kuchen im Mund wäre es jetzt unangebracht gewesen etwas zu sagen, daher nickte er nur. Sie grinste ihm zu, schnitt Daisuke und Kohta ihre eigenen Stücke zu, die sie ihnen reichte. "Ich werde nicht gefüttert?", fragte der Rothaarige enttäuscht und nahm ihr den Teller ab. "Ich füttere nur ganz besondere Menschen", entgegnete sie kichernd. Kohta warf sich in die Brust. "Ich bin etwas Besonderes", freute er sich. "Ein ganz besonders großer Spinner, ja...", warf Kirito grinsend ein. Dai lachte. "Die sind so niedlich", erklärte Luca ihrer Freundin auf Deutsch. "Wie kleine Kinder." Naomi schmunzelte und schnitt ein Stück Kuchen ab, legte es auf einen Teller, den sie schließlich Kirito reichte. "Irgendwie schon", antwortete sie ebenfalls auf Deutsch. "Sogar unser kleiner Käse", warf Luca ein. "Warum nennst du ihn immer so?", murmelte die Brünette. "Er isst doch nicht mal welchen!" "Echt?", fragte die Dunkelhaarige ungläubig. Die Musikstudentin nickte. "Verträgt er nicht. Er hat eine Laktose-Intoleranz." Luca sah sie erschrocken an. "Du... Naomi..." "Ja?" Sie sah ihre Freundin fragend an. "Schau dir den Kuchen mal genauer an", warnte Luca auf Deutsch. "Der hat 'ne Creme... da ist normalerweise Milch drin." Sie starrte ängstlich in Kiritos Richtung. "Kuso!", fluchte Naomi und drehte sich zu Kirito um, der gerade ein Stückchen von dem Kuchen essen wollte. Anscheinend war ihm die Creme gar nicht aufgefallen. Schnell packte sie sein Handgelenk, um ihn davon abzuhalten den Kuchen zu essen. Luca starrte die beiden an. "Kiri... nicht...", japste sie und hielt mahnend ihre Hand hoch. Dai schaute verwundert zu Kirito und dann zu Kohta. "Was haben die?" "In der Creme von dem Kuchen ist Milch", sagte Naomi nur. Luca nickte zustimmend. "Shit!", stöhnte Kohta. "Das war mir gar nicht aufgefallen." Er fluchte kurz. "Tut mir Leid!" Kirito sah erst Naomi, dann Luca und schließlich seinen Bruder verständnislos an. Dann warf er einen Blick auf den Kuchen, auf den er zuvor gar nicht wirklich geachtet hatte. "Da ist tatsächlich Milch drin...?" Wortlos ließ er die Gabel wieder sinken und stellte den Teller weg. "Danke", meinte er zu Luca und Naomi. Die Brünette atmete erleichtert auf. Luca ließ sich seufzend nach hinten fallen und landete auf dem rothaarigen Gitarristen. "Normalerweise schon", sagte sie knapp. "Ist ja eine Cremefüllung und da ist meistens Milch drin." "Wer hat den Kuchen überhaupt gekauft?", wollte Kirito wissen. "Du oder Dai?" Er sah seinen Bruder ausdruckslos an. "Wir beide haben ihn ausgesucht...", antwortete der Bassist. "Er sollte in erster Linie für die Mädels sein, wir dachten, sie mögen so etwas..." "Tut mir Leid", hauchte Naomi. "Ich hab nicht darauf geachtet, sonst hätte ich ihn dir sicher nicht gegeben." Der blonde Sänger seufzte. "Ist ja jetzt auch egal, es ist ja nichts passiert... ist noch etwas anderes da? Außer dem Kuchen?" Luca lehnte sich an Dais Brust. "Wow... ereignisreicher Tag, huh?" Naomi nickte. "Ziemlich." "Eine fast beendete Freundschaft, zwei Herzanfälle und fast ein Toter." Sie schüttelte den Kopf. "Mit euch wird es wenigstens nicht langweilig, Jungs." Kohta wühlte für eine Weile in ihren Mitbringseln. "Ich bin ja ein netter Bruder...", murmelte er und reichte Kirito ein kleines Päckchen. "Ich hab dir Katsu Curry mitgebracht." Der Sänger nahm das Päckchen an. "Danke", meinte er nur, dann wandte er sich an Luca. "Mach dir keine Sorgen, ich kann zwar keine Milch vertragen, aber an dem kleinen Stückchen wäre ich wahrscheinlich nicht gestorben", versuchte er sie zu beruhigen. "Na, dann ist ja gut." Sie seufzte und nahm sich eine Zigarette aus der Packung in ihrem Obi. "Noch jemand? Auf den Schock brauche ich erst einmal Nikotin." "Ich auch", stimmte Naomi zu. Sie nahm gleich zwei Zigaretten und gab eine an Kirito weiter. Luca reichte je eine Zigarette an Dai und Kohta. Der Rothaarige nahm ihr die Kippe ab und gab der Dunkelhaarigen Feuer. "Daijoubu?", fragte er sie und strich der Studentin ein paar Strähnen aus dem Gesicht. "Hmm?" Sie schaute ihn verschlafen an. "Nur etwas müde... hatte nicht besonders viel Schlaf heute." Sie überlegte. "Eigentlich keinen." Luca lächelte ihn sanft an. "Aber so ist es ganz schön bequem." Sie stupste die Nase des Gitarristen. Naomi seufzte und lehnte sich zurück. "Ich denke, das waren genug Schockmomente für einen Tag...", murmelte sie. "Ich hätte nicht gedacht, dass J-Rocker einen so auf Trab halten." "Tja, wir sind halt immer für eine Überraschung gut", antwortete Kohta grinsend. "Das kannst du laut sagen", pflichtete Luca bei. Die junge Brünette hob den Kopf. "Es wäre trotzdem nett, wenn ihr eure Überraschungen nächstes Mal etwas... harmloser gestalten könntet, bevor ich irgendwann noch an einem Herzinfarkt sterbe oder so." "Jo, ich glaube, euretwegen habe ich schon ein graues Haar", warf Luca ein. "Shit, nur eins?", fragte Dai breit grinsend und zupfte an Lucas Haaren. "Ich sehe da schon mindestens fünf." Luca richtete sich ruckartig auf und erwischte mit ihrem Kopf Daisukes Kinn. "Itai~", quiekte die Dunkelhaarige und hielt sich den Kopf. Naomi gab ein seltsames Geräusch von sich, bevor sie sich lachend zurückfallen ließ. "Ich glaube, meine Ditschigkeit färbt langsam auf dich ab." Der Gitarrist drückte seine Lippen aufeinander und schloss die Augen. "Nee... kleine Sünden", kommentierte Luca und sah den Rothaarigen an. "Dai, alles okay?", fragte sie langsam. Der Gitarrist nickte stumm. "Huh?", fragte Naomi irritiert, aber immer noch lachend. "Was für Sünden?" "Isch hab mir auf die Chunge gebischen", zwängte er raus. Luca brüllte los vor Lachen. Naomi, die sich gerade wieder einigermaßen beruhigt hatte, kicherte direkt wieder los. "Dasch ischt nischt chum Lachen...", brummte Daisuke und hielt sich eine Hand vor den Mund, wobei er das Gesicht verzog. Die brünette Studentin bekam fast keine Luft mehr, hielt sich den Bauch und drehte sich auf die Seite. Sie musste so sehr lachen, dass sie nicht in der Lage war etwas darauf zu erwidern. "Alles okay?", fragte Kirito sie amüsiert. "Ha... hai...", brachte sie mühsam hervor. So langsam beruhigte sie sich wieder und drehte sich keuchend auf den Rücken. "Ich hab... schon lang nicht mehr so gelacht...", ächzte sie schließlich, noch immer vor sich hin kichernd. Der Rothaarige brummte etwas vor sich hin und warf Naomi eine Packung Kekse zu. "Hier, iss lieber was." Luca kniete sich vor den grummelnden Gitarristen, nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände und schaute ihm in die Augen. "Sooo schlimm?", fragte sie lieb. "Tut mir Leid", japste Naomi. "Macht doch nix", antwortete der Rothaarige. "Du sollst trotzdem was essen, du bist ohnehin viel zu dünn." Er sah Luca an. "Ja... es tut ganz doll weh." Sein Blick wanderte zu Kohta und er lächelte ihm fies zu. Der Bassist ignorierte ihn jedoch und machte es sich mit einer Flasche Bier bequem. "Geht es wieder?", fragte Kirito und sah Naomi grinsend an. Die junge Frau schnaufte und stützte sich dann auf den Ellbogen ab. "Ich denke schon..." Ihre Freundin drehte sich langsam nach hinten um und riss die Augen freudig auf. "Du... Naomi..." Sie kicherte. "Dir ist da was ein wenig weggerutscht." Naomi bekam große Augen und sah entsetzt an sich herab. "Kuso!", murmelte sie und setzte sich schnell auf, wobei sie versuchte, ihren Yukata wieder zurechtzuzupfen. "So was Dummes aber auch!" Kirito grinste noch immer und Kohta sah interessiert auf. Er hatte sich zurückgelehnt und den Himmel betrachtet, daher hatte er nicht mitbekommen, worum es ging. Luca kicherte und vergrub ihr Gesicht an Dais Brust. "Ich hätte mehr Sicherheitsnadeln benutzen sollen", kicherte sie weiter. Die Musikstudentin zog die Beine an und legte ihre Arme darum, sorgsam darauf achtend, dass nicht wieder etwas verrutschte. "Gib doch zu, dass du das mit Absicht gemacht hast", wandte sich der blonde Sänger grinsend an Luca. Diese wandte sich zu ihm um und formte ein 'Nur für dich' mit den Lippen. Er zog eine Augenbraue hoch. 'Warum?', antwortete er ebenso stumm. Kohta, der das gesehen hatte, schüttelte seufzend den Kopf. "Ist doch logisch!" Luca lächelte verschmitzt. "Musst es schon selbst herausfinden." Kirito schmunzelte. Er konnte es sich schon denken, schließlich waren allein die Versuche seines Bruders, ihn mit Naomi zu verkuppeln, mehr als offensichtlich. So etwas konnte einem gar nicht entgehen. "Geht es dir gut?", fragte er die Brünette, die ihr Gesicht in den Armen verborgen hatte. Schwach konnte man ein gedämpftes 'Mhmmmm...' vernehmen. "Hey... so schlimm war es doch nicht", versuchte es der Sänger erneut. "Es war nicht wirklich viel zu sehen." Luca lehnte sich wieder mit dem Rücken an die Brust des Gitarristen. "Man hat wirklich fast nichts gesehen, Süße. Oder?" Sie schaute zu Dai hoch, der blitzschnell seinen Kiefer in Sicherheit brachte. "Es war nix zu sehen", bestätigte er und beobachtete misstrauisch Lucas Kopf. Endlich sah Naomi auf und kräuselte die Nase. "Sicher?" "Sicher", sagten beide wie aufs Stichwort. Naomi zog eine Augenbraue hoch, nickte dann aber. Sie setzte sich bequem hin, wobei sie darauf achtete, dass man nicht zu viel sehen konnte. Jedenfalls versuchte sie es, verlor jedoch das Gleichgewicht und kippte um. Kirito legte ihr einen Arm um die Schultern und hielt sie fest. "Jetzt mal langsam, junge Dame", grinste er sie an. Luca starrte ihre Freundin mit großen Augen an und begann zu kichern. "Kein Alkohol für Naomi, bitte." Sie warf Kohta einen Blick zu, der eindeutig 'endlich' sagte, als Kiri den Arm um Naomi legte. Der blonde Bassist erwiderte ihren Blick und nickte. Die Brünette wurde rot. "Das hat nichts mit Alkohol zu tun, ich bin immer so, das solltest du wissen", meinte sie zu Luca, während sie sich wieder aufsetzte und ein kleines Stückchen von Kirito weg rutschte. "Das stimmt allerdings." Luca lachte. "Ich revidiere das mit dem Alkohol." "Du willst es also noch schlimmer machen, ja?", lachte Kohta. "Wie kommst du darauf?", entgegnete sie unschuldig. "Ich bin nur eine aufmerksame Freundin. Willst du nicht lieber hier herüber kommen, Kohta?", fragte sie ihn neugierig. "Ist doch langweilig so, in deiner Ecke, oder?" "Also...", begann Kohta vorsichtig, "ich wäre schon dafür, es... 'schlimmer' zu machen...", meinte er mit einem vieldeutigen Kopfnicken in Kiritos und Naomis Richtung, dann grinste er, stand auf und platzierte sich neben Luca und Dai. "Ich bin auch dafür", kicherte Luca fies. "So, ihr Süßen, wollen wir noch was trinken?" Die dunkelhaarige Studentin rappelte sich auf und verteilte Bier an die anderen. Naomi fuhr sich mit einer Hand durch die Haare und versuchte es sich so bequem wie möglich zu machen, ohne dem Sänger zu nahe zu kommen. "Danke", meinte sie als sie die Flasche entgegennahm. Als Luca ihre eigene Flasche aufmachen wollte, sprudelte ihr der ganze Schaum ins Gesicht und sie blieb wie paralysiert auf den Knien und mit der Flasche in der Hand sitzen. Sofort begann Naomi wieder zu kichern. Sie kramte ein Taschentuch aus ihrer Handtasche und reichte es Luca. Deren Gesichtsausdruck hatte etwas von Unglauben, Überraschung und Freude. Sie strich sich mit dem Finger lasziv übers Gesicht und leckte ihn ab. "Hmm... Lecker." Dann begann sie zu kichern und nahm Naomi das Taschentuch ab. "Danke." Naomi verdrehte grinsend die Augen und schüttelte den Kopf. "Typisch." "Was ist typisch?", fragte die Dunkelhaarige und gesellte sich wieder zu Kohta und Dai. "Das mit dem 'lecker'", antwortete Naomi und strich sich eine Strähne aus der Stirn, bevor sie ihre eigene Flasche öffnete. Sie hielt sie absichtlich etwas weiter von sich weg, damit sie nicht ebenfalls in Bier duschte und damit den schönen Yukata ruinierte. "Du bist gemein." Luca drehte sich zu den Jungs um. "War das irgendwie provokant oder so?", fragte sie und schaute alle drei ernst an. Kohta blinzelte sie an. "Nein", meinte er in übertrieben abwehrendem Tonfall. "Überhaupt nicht." Er grinste. Luca wandte sich an Daisuke. "Nope... bin ganz Kohtas Meinung." "Kirito..." Verzweifelt schaute sie den Sänger an. "Ich glaube, du bist hier der einzige, der ehrlich ist. Was sagst du?!" "Ich habe nur gesagt, dass es typisch ist, sonst nichts", entgegnete Naomi stirnrunzelnd. "Ich kenne aber deine Definition von 'typisch' im Zusammenhang mit mir", grummelte Luca und setzte sich wieder hin. Kirito schlug die Beine unter und zuckte mit den Schultern. "Nun ja... es ging so... ne?" "Och... Schatz!", maulte Naomi. "Als ob ich das böse meinen würde." Luca verzog ihre Lippen zu einer Schnute. "Dann bin ich halt ab heute prüde und verschlossen." Naomi warf seufzend die Arme in die Luft. "Ich gebs auf... jedenfalls für heute." Die Dunkelhaarige kniete sich brav an eine Ecke der Decke, nahm sich ihr Bier und trank es wie ein Mädchen aus gutem Hause Bier aus einer Flasche trinken würde. Naomi setzte ihre Flasche an und trank die Hälfte des Inhalts. Als sie die Flasche wieder absetzte, bekam sie Schluckauf. "Baka", murmelte sie zwischen zwei Hicksern. "Du weißt genau, dass das niemand von dir erwartet." "Das passiert, wenn man zu hastig trinkt", kommentierte Luca und nahm einen winzigen Schluck Bier. "Ich sollte es vielleicht doch so versuchen... hätte dann wahrscheinlich Ruhe vor den alten Hentai-Säcken", meinte sie traurig und nippte an ihrem Bier. "Schaaaaatz", meinte Naomi, diesmal auf Deutsch. Sie stand auf und ging zu ihrer Freundin rüber. Sie ging in die Hocke und nahm Luca in den Arm. "Du weißt genau, dass ich dich so liebe wie du bist." "Ja, und die gesamte Männerwelt auch", bemerkte Luca und lehnte ihren Kopf an Naomis Schulter. "Du wirst wenigstens ernst genommen... und ich?" Sie rollte mit den Augen. "Das süße kleine dumme Mädchen... Ich hasse Männer." "Och, Maus...", meinte Naomi und drückte Luca an sich. "Natürlich wirst du ernst genommen... und was diese alten Säcke angeht... ignorier die einfach, die machen sich an jedes junge Ding ran..." Luca seufzte. "Hast schon Recht. Gibt es eigentlich noch was von diesem tollen 'Kirito-fast-Mord-Kuchen'?" "Aber sicher", antwortete die Brünette und ließ ihre Freundin los, um ihr noch ein Stück Kuchen zu holen. "Hier, bitte." Sie strich Luca sanft eine Strähne aus dem Gesicht. "Denk immer daran, dass ich dich lieb habe, ja?" "Jupp." Luca grinste ihr zu und setzte sich im Schneidersitz hin, wobei sie den rechten Arm auf ihrem Bein abstützte und herausfordernd in die Runde sah. "Könnt ihr Pokern?" Kirito blinzelte irritiert. "Ja", meinte er schließlich. "Warum?" "Nur so...", grinste sie. "Ein kleines Spielchen? Oder kneift ihr?" Daisuke sah Kohta an und legte den Kopf schief. "Na?" "Von mir aus." Der Bassist nickte. "Okay... Einsatz... Klamotten. Schmuck zählt nicht." Naomi zog eine Augenbraue hoch. "Ist das dein Ernst? Du willst jetzt Strip-Poker spielen?" "Ja... aber nur bis zur Unterwäsche... keine Panik." "Ich glaube, damit kann ich leben", meinte Kohta amüsiert. "Ich auch", grinste der Rothaarige zustimmend. Kirito sah von einem zum anderen, dann nickte auch er. "Okay", seufzte Naomi. "Wer von uns hat am meisten an?", fragte sie. "Luca und ich wohl nicht." Dai schaute an sich runter. Baggy Pants, Socken, Sneakers und ein Shirt. "Na, ich nicht." Kirito zuckte nur mit den Schultern. "Vier Teile, wenn man die Schuhe und Socken je als eines wertet." "Kohta?" Luca grinste den Bassisten breit an. "Um...", murmelte dieser. "Ich glaub... Moment... auch vier?" "Hmm, wir haben..." Luca dachte nach. "... auch vier." Naomi legte den Kopf schief als sie sich wieder neben Kirito setzte. "Muss ich meine Zori vorher extra wieder anziehen?" Endlich hatte sie ihren Schluckauf überwunden und nippte vorsichtig an ihrem Bier. "Nee... ich glaube, die Jungs sind solche Gentlemen, dass sie uns das durchgehen lassen, oder? Außerdem haben sie ihre Schuhe auch ausgezogen." Die drei nickten. "Also..." Luca raffte ihre Ärmel und holte Karten aus ihrem Obi heraus. "Ich gebe zuerst." Sie verteilte je fünf Karten an jeden und packte den restlichen Stapel in die Mitte. Alle nahmen ihre Karten auf und betrachteten, was Luca ihnen da gegeben hatte. Kirito sah seine Karten an ohne eine Miene zu verziehen, Kohta zog eine Augenbraue hoch, Dai kratzte sich am Hinterkopf und Naomi legte den Kopf schief. Luca schaute verwirrt auf ihr Blatt. "Jemand tauschen?", fragte sie und schaute enttäuscht in ihre Karten. Naomi sah sie fragend an. "Mit dir?" Sie schüttelte den Kopf. "Aber ich hätte gern eine neue." Die dunkelhaarige Studentin gab ihr eine Karte. "Und ihr?" Sie schaute die Jungs an. Naomi fischte scheinbar wahllos eine ihrer Karten heraus und legte sie verdeckt vor sich hin, bevor sie die neue nahm. "Zwei", meinte Daisuke und überlegte. Der Rothaarige warf zwei Karten ab und nahm sich die beiden, die Luca ihm reichte. "Arigatou." Er sah sich die Karten an und verzog das Gesicht. Kirito sah von seinem Blatt auf. "Eine, bitte." Er nahm eine Karte weg und legte sie verdeckt auf Naomis. Die Brünette sah ihn aus dem Augenwinkel an, als er mit seinem Arm leicht ihr Knie streifte. Er grinste und zwinkerte ihr zu, woraufhin sie leicht rot wurde. Luca schürzte die Lippen. "Ich nehme... öhm... fünf", sagte sie und griff nach dem großen Stapel. Dai schaute sie verwundert an. "Ähm... Luca, es gehen aber nur maximal vier." Er grinste ihr zu. "Oh, echt? Okay... dann nehme ich doch nur zwei." "Ich nehme drei...", meinte Kohta mit gerunzelter Stirn. Naomi seufzte und legte ihre Karten zusammen, nachdem der Bassist seine erhalten hatte. "Alle soweit fertig?" Luca überlegte. "Sieht wohl so aus." "Ich will sehen", meinte Dai und legte sein Blatt vor sich hin. Zwei Pärchen à zwei Buben und zwei Sechser, dazu eine Acht. Naomi grinste. "Viel erhöhen kannst du ja nicht." Er lachte. "Nicht wirklich." Kohta kaute auf seiner Unterlippe. "Okay...", meinte er langsam. Er legte eine Karte nach der anderen hin. Eine Fünf, eine Sieben, noch eine Fünf, eine weitere Sieben und dann noch eine Sieben. Dai staunte. "Kohta... Full House!" Kirito legte den Kopf schief, sah auf, warf Naomi einen Blick zu, bevor er wieder auf seine Karten sah. Dann legte er sie vor sich hin. Vier Könige und ein As. Dais Augen weiteten sich. "Hey, die Karten sind doch gezinkt." Naomi schnaubte verächtlich. "Klar, Luca zinkt ihre Karten, damit andere ein gutes Blatt haben, ja? Wenn du sie dir genau ansiehst, wirst du schon merken, dass das Schwachsinn ist." Luca schaute verwirrt in die Runde. "Gezinkt? Höh?" "Vergiss es, Schatz", meinte die Brünette zu ihrer Freundin. "Also, ich hab auch nicht viel." Luca legte drei Damen und zwei Buben hin. "Nun bist du dran, Puppe", meinte Dai zu Naomi. Diese zog eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts dazu. Stattdessen legte sie gemächlich ihre Karten auf die Decke. Eine Zehn, dann eine Neun. Sie machte eine kurze Pause. Dann legte sie die Acht, eine Sieben und schließlich eine Sechs dazu. Kirito sah sich alle Karten an und klopfte Naomi auf die Schulter. "Wenigstens haben wir schon mal nicht verloren." "Wer hat denn verloren?", fragte Luca verwirrt. Naomi grinste. "Dai." "Oh." Sie lächelte ihn unschuldig an. Der Rothaarige verzog das Gesicht zu einer amüsierten Grimasse. "Ist ja schon gut." Er stand kurz auf und zog sich das T-Shirt aus. "Besser so?", fragte er verlegen. Luca kicherte. Naomi lachte und stand dann auf. "Noch jemand etwas trinken?", fragte sie in die Runde als sie sich eine Flasche Bier nahm. "Ich!", meldeten sich Luca und Daisuke zusammen. Die Brünette reichte beiden je eine Flasche. "Danke!", ertönte die Antwort wieder wie aus einem Mund. "Kirito?" Er nickte. Kohta grinste sie breit an. "Mir musst du nichts geben, dafür sitze ich hier ja direkt an der Quelle." Als Naomi sich umdrehte und mit je einer Flasche für Kirito und sich selbst zurückging, meinte er noch: "Nette Aussicht übrigens von hier unten, wenn du vor mir herumstehst." Der Bassist konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen, als ihm eine leere Bierflasche entgegen flog. Zwar verfehlte sie seinen Kopf, dafür traf sie ihn recht hart an der Schulter. Luca nahm die Karten und mischte sie. "Süße, du teilst aus. Und damit meine ich nicht an Kohta." Naomi funkelte den Bassisten noch ein paar Sekunden lang an, dann klemmte sie die Bierflaschen unter den Arm und nahm die Karten an sich. Sie kehrte zu ihrem Platz zurück, legte die Karten vor sich ab und gab Kirito eine von den Flaschen, bevor sie die Karten wieder aufnahm um sie noch einmal kurz zu mischen und sie schließlich auszuteilen. Luca nahm sich ihre Karten und begutachtete sie neugierig. "Sind zwei Asse gut?", fragte sie schließlich. Naomi verschluckte sich fast und Kirito klopfte ihr auf den Rücken. "Kommt auf den Rest an", meinte sie schließlich. "Oh... also, ich habe noch eine Zehn..." Sie schaute weiter in ihr Blatt. Dai klappte der Kiefer runter und er starrte sie entgeistert an. "Was?", fragte sie verwirrt. "Naomi meinte doch... es kommt drauf an." "Baka", grinste die Brünette, sagte aber nichts weiter dazu. Sie kannte Luca mittlerweile lange genug um zu wissen, dass sie nur die Dumme spielte. "Nani?" Die Dunkelhaarige sah die anderen irritiert an. "Hab ich was falsch gemacht?" "Vielleicht solltest du uns deine Karten nicht schon vorher verraten", meinte Kohta achselzuckend und betrachtete weiterhin seine Karten. "Oh..." Sie drückte ihre Karten an die Brust. "Gomen..." "Schon okay", meinte Naomi gleichmütig. "Braucht irgendwer neue Karten?" Luca schaute noch einmal auf ihr Blatt. "Ich nehme... ähm... zwei, bitte." Die Musikstudentin gab ihr zwei Karten und nahm die anderen entgegen. "Auch zwei", meinte Kirito. Dai wollte eine haben und Kohta keine. Naomi tauschte alle Karten aus und nahm sich selbst zwei. Das Spiel endete damit, dass Luca verlor und ihre Zori dran glauben ließ. Danach musste Kohta etwas ausziehen, schließlich wieder Luca, Dai und dann Kirito. Als sie fast durch waren, hatten nur noch Kirito, Luca und Naomi etwas an. Der Sänger trug noch seine Hose, Naomi hatte sich ihren Yukata bis zuletzt aufgehoben und Luca hatte noch ihre Strapse und den Yukata an. Naomi betrachtete amüsiert ihre Karten. "Ich möchte sehen", verlangte sie und legte ihr Blatt vor sich hin. "Straight." Kirito zog eine Augenbraue hoch und breitete sein Full House vor sich aus. Luca fiepte verzweifelt. "Ich hab nix." Sie warf den anderen einen flehenden Blick zu. "Doch", grinste Naomi. "Karten." Die Dunkelhaarige legte ihr Blatt vor sich hin. Es war wirklich mies. Kohta kicherte direkt los und auch Dai grinste breit. "Was?", fragte sie hitzig. "Ihr lasst es doch nicht wirklich zu, oder?", fragte sie leicht panisch. Dai lehnte sich zurück. "Klar", meinte er. "Verloren ist verloren." "Aber... aber", fiepte sie den Rothaarigen an. "Kohta?" Der blonde Bassist legte den Kopf schief. "Ich bin derselben Meinung. Gleiches Recht für alle. Ihr Frauen steht doch sonst auch auf Gleichberechtigung, oder?" Luca lief leicht rosa an und umklammerte ihren Yukata. Naomi kicherte leise vor sich hin. "Los, zieh dich aus, Baby", grinste sie ihre Freundin an. "Tu es für mich!" "Okay... aber nur für dich", erwiderte die Dunkelhaarige schmollend. Luca zog langsam und verführerisch ihren Yukata aus. Sie ließ ihn langsam ihre Schultern hinunter gleiten, dann drehte sie sich keck zu Daisuke und Kohta, die aneinandergelehnt saßen und grinsten. "Wai!", jubelte Naomi. "Genau das wollte ich sehen!" Luca lächelte ihrer Freundin zuckersüß zu und ließ den Yukata gänzlich zu Boden gleiten, so dass sie nur noch in Unterwäsche und den Strapsen vor ihnen stand. Die Brünette grinste breit und nippte an ihrer Bierflasche. "Yeah, Baby!" Luca begann zu kichern und einige Strähnen fielen ihr ins Gesicht. "Und?" Sie drehte sich zu Kohta und Dai. "Zufrieden?" Kohta starrte sie mit offenem Mund an und nickte nur stumm. Luca setzte sich zwischen den Blonden und den Rothaarigen. Der Gitarrist von Dir en grey starrte sie nur mit halboffenem Mund an und sein Gesicht war beinahe so rot wie seine Haare. Naomi reckte sich und leerte ihre Flasche. "Kohta, kann ich die bitte gegen eine volle tauschen?" Als der Bassist nicht reagierte, verzog Naomi das Gesicht. Während sie ihren Yukata zuhielt, versuchte sie umständlich aufzustehen. Luca grinste den beiden Musikern zu und schaute Naomi an. "Ich mach schon." "Danke." Die Dunkelhaarige räkelte sich über Kohtas Schoß und nahm zwei Bierflaschen heraus, wovon sie eine Naomi reichte. "Kirito, du auch?", fragte sie als ob nichts wäre. "Arigatou, Honey", gurrte Naomi zufrieden als sie die Flasche entgegen nahm. Der Sänger beobachtete sie schon seit einer ganzen Weile recht amüsiert und war verwundert darüber, was Alkohol so alles anrichten konnte. Er nickte Luca zu. Die Designstudentin gab Kirito eine Flasche und räkelte sich wieder zurück, wobei sie die beiden Jungs neben sich angrinste. "Was ist, Kohta?", fragte sie lieb. "Hab ich was im... Gesicht?" Der Bassist schüttelte hastig den Kopf und sah weg. Dai, der sich noch immer auf die Lippe biss, seit Luca sich über Kohtas Schoß geräkelt hatte, zuckte zusammen. "Ich brauche ein Bier", stöhnte er auf. "Kohta, du auch?" Kohta hustete kurz und nickte dann. "Dringend." Luca lachte und zwinkerte ihrer Freundin zu. "Wer ist mit Geben dran?" "Ich", antwortete Naomi schmunzelnd. "Okay, Schatz... leg los", kicherte die Dunkelhaarige. "Aber gib mir bitte gute Karten... bei meinem Glück werde ich bald nackt hier sitzen." Sie grinste Kohta an. "Und das wollen wir ja nicht." Naomi nahm die Karten an sich und mischte sie, bevor sie Luca, Kirito und sich selbst je fünf Karten gab. Kohta drehte sich ein wenig von Luca weg und trank stur sein Bier. Kirito verlangte nach zwei neuen Karten, Naomi nahm sich eine. "Und du, Schatz?" Luca sah in ihr Blatt und ihr Blick veränderte sich schlagartig. Der verwirrte Ausdruck wich und ein ziemlich gutes Pokerface machte sich breit, fast noch besser als das von Kirito. "Eine", sagte sie ruhig, nahm sich eine Karte und legte eine von sich auf den Ablegestapel. "Alles klar", murmelte Kirito. "Sehen?" "Ja", stimmte Luca zu. "Dann leg dein Blatt hin, Kiri." Der blondierte Sänger deckte seine Karten auf. Drei Damen, eine Zehn und eine Sieben. "Naomi?", fragte Luca lächelnd. Naomi verzog ihr Gesicht zu einem Grinsen. Sie warf Luca einen kurzen Blick zu, dann legte sie ihre eigenen Karten vor sich hin. Eine große Straße. "Tja..." Luca legte ihr Blatt hin. "Kirito hat verloren. Ich habe ein Full House." Kirito zuckte unbeteiligt mit den Schultern und stand auf. Langsam öffnete er den Hosenknopf, warf den Kopf zur Seite und zog noch langsamer den Reißverschluss herunter, während er die Mädchen mit halbgeschlossenen Augen von oben herab ansah. Luca krallte sich in den Arm ihrer Freundin und schaute Kirito mit weit aufgerissenen Augen an. "Gott... ist der... heiß", flüsterte sie ihr leise auf Deutsch zu. Naomi musste einmal heftig schlucken und starrte ihn an, während er sich aus seiner Hose schälte. Sie vergaß sogar, ihren Yukata zuzuhalten. Sie bemerkte nicht einmal, wie ihr Luca in den Arm kniff. Sie holte tief Luft und nickte bloß. Beide Mädchen beobachteten den Sänger und fühlten sich einer Ohnmacht nahe. "Und er ist so ein Sadist", flüsterte Luca weiter. "Ich weiß", brachte Naomi mühevoll heraus. "Bin ich tot? Und im Himmel?" "Wenn, dann sind wir es beide, Baby." Sie kniff ihre Freundin in die Hand. "Tut das weh?" "Itai!", quietschte Naomi laut. "Allerdings!" Sie sah ihre Freundin vorwurfsvoll an und rieb sich die schmerzende Stelle, als sie ihren Blick wieder auf den Sänger richtete. "Dann sind wir immerhin nicht tot." Die Brünette seufzte. "Stimmt..." "Denkst du, er macht irgendwann weiter?", fragte Luca und fuhr sich durch die Haare. "Ich glaube, er zieht sich schon seit einer halben Stunde die Hose aus." Kirito ließ seine Hose breit grinsend auf die Decke fallen. "Seht ihr, Jungs? So macht man das." Mit diesen Worten setzte er sich wieder an seinen Platz. "Kirito...", stöhnte Luca leicht auf. "Du bist ein Sadist." Der Sänger zog eine Augenbraue hoch. "Warum? War ich etwa besser als du?" "Du hast Glück, dass meine Beine so weich sind, dass ich mich nicht bewegen kann", grinste sie ihn an. Er zog den linken Mundwinkel zu einem amüsierten Halbgrinsen hoch. "Wollt ihr jetzt euer letztes Spiel machen, oder nicht?" Luca schaute zu ihrer Freundin. "Können wir das überbieten?" "Das überlebe ich nicht!", beschwerte sich Dai lautstark und nahm sich eine weitere Flasche. Naomi überlegte kurz, dann stahl sich ein Grinsen auf ihr Gesicht. "Bestimmt." "Okay." Luca stand auf und klatschte ihrer Freundin in die Handfläche. "Final Countdown." "Dann lass uns mal anfangen", säuselte die Brünette, rutschte zu Kirito rüber und lehnte sich mit dem Rücken gegen seine Brust, wobei sie sich noch immer mit einer Hand den Yukata zuhielt. Jetzt, wo sie ihrer Freundin gegenüber saß, fuchtelte sie mit der freien Hand. "Du musst geben." Die junge Frau schwankte kurz und Kirito legte automatisch beide Arme um sie, damit sie nicht umkippte. "Aye, aye", antwortete Luca und begann die Karten zu mischen. Den Jungs fiel fast die Kinnlade runter. Anscheinend konnte sie wirklich gut mischen. Es sah sogar ziemlich professionell aus, wie in einem Casino. Sie grinste ihrer Freundin zu und warf immer je eine Karte zu Naomi und dann vor sich. "Kannst schauen." Naomi beugte sich umständlich vor und nahm die Karten auf. Sie blinzelte kurz, da die Bilder vor ihren Augen leicht verschwammen. "Ich mag bitte eine neue haben", meinte sie. Luca nahm sich ihr Blatt und begutachtete es emotionslos. Sie nahm eine Karte ab und reichte sie Naomi. "Ich nehme drei." Die Studentin legte drei Karten ab und nahm drei neue. Die Musikstudentin nahm eine Karte aus ihrem Blatt und ersetzte sie durch die neue. Kirito sah sich ihre Karten ebenfalls an, ließ sich allerdings nichts anmerken. Luca schaute die Brünette ernst an. "Ich will sehen." Sie legte ihr Deck aus. Eine Dame, noch eine Dame, zwei Zehner und eine Sieben. "Und, Süße?" Naomi kicherte. "Natürlich willst du sehen", meinte sie und legte ihre eigenen zwei Damen und Zehner, ebenfalls mit einer Sieben vor sich aus. Luca schaute auf die beiden Decks und lachte laut auf. "Wie geil!", rief sie aus. "So etwas habe ich ja noch nie gesehen! Du musst mischen, Süße!" Naomi fuchtelte kurz mit ihrer Hand, dann gab Luca ihr die Karten, damit sie mischen konnte. Trotz ihres Alkoholpegels bekam sie das noch ganz gut hin, zumindest flogen keine einzelnen Karten durch die Gegend. Dann verteilte sie je fünf Karten und legte den Rest zur Seite. Luca schaute auf ihre Karten. "Eine", sagte sie kühl und legte ihre Karte ab. Naomi gab ihr eine neue und nahm sich selbst zwei. "Sehen", säuselte sie und legte ihre Karten vor sich hin. Drei Buben und zwei Könige. Die Designstudentin schaute sich ihre Karten noch nicht einmal an und legte das Blatt auf die Decke. "Royal Flush", entgegnete sie und schaute ihrer Freundin in die Augen. "Tja, Schatz... du hast verloren." "Sieht wohl so aus", erwiderte Naomi gut gelaunt. Sie warf ihre Karten zur Seite und stand auf, wobei sie sich auf Kiritos Schulter abstützte. Schwankend ließ sie ihn los. Sie tapste zwei Schritte in Lucas Richtung, dann blieb sie unsicher stehen. "Ja?", fragte die Dunkelhaarige ihre Freundin und stand auf. "Soll ich dir beim Ausziehen helfen?" Sie grinste breit. Die Musikstudentin ahmte das Grinsen ihrer Freundin nach. "Aber immer doch", hauchte sie. Luca stellte sich hinter die Brünette und strich ihr langsam durch das verwuschelte Haar. Sie machte ihr langsam die einzelnen leicht hängenden Spangen aus den Haaren und strich mit der Hand über ihren Hals. "Weiter?", hauchte sie ihr ins Ohr. Naomi legte den Kopf in den Nacken und hielt mit ihrer Hand den Yukata fest, während sie den anderen Arm nach hinten um Lucas Hals legte. "Klar", flüsterte sie zurück. Die dunkelhaarige junge Frau fixierte Dai mit ihrem Blick, küsste langsam Naomis Hals und dann die Schulter entlang, während sie den Yukata sanft dem Griff ihrer Freundin entwand. Die Musikstudentin ließ den Baumwollkimono los und fuhr sich mit der nun freien Hand über die Hüfte, wobei sie den Blick einmal von Kirito zu Daisuke und zurück schweifen ließ, bevor sie die Augen schloss. Luca schloss ebenfalls die Augen und tastete sich vorsichtig mit der Hand an Naomis Oberkörper zu ihrer rechten Schulter vor, wo sie begann, den Yukata heruntergleiten zu lassen. Die brünette Studentin zog die rechte Schulter ein wenig nach oben um etwas nachzuhelfen, dann drehte sie sich ein wenig zur Seite, so dass Luca nun neben ihr stand statt hinter ihr. Dann legte sie der Dunkelhaarigen den Arm um den Hals und zog ein Bein hoch, das sie ihrer Freundin an die Hüfte legte. Luca strich mit der rechten Hand über den Schenkel ihrer Freundin und küsste sanft ihren Hals. Sie strich ihre Haare zur Seite, ging langsam in die Hocke und zog sachte den Yukata mit runter. Naomi stellte ihr Bein wieder auf den Boden und spreizte es leicht von dem anderen ab. Sie ließ ihren Kopf im Nacken kreisen und fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare. Der dunkle Baumwollkimono glitt zu Boden und Luca richtete sich ein wenig auf, wobei sie ihre Hände auf die Schultern der Brünetten legte, mit denen sie dann zärtlich Naomis Körper hinunterfuhr, während sie ihren Bauch küsste. Naomi legte beide Hände auf Lucas Schultern und drückte ihre Freundin langsam nach hinten, während sie selbst in die Knie sank. "Meinst du, das reicht, oder sollen wir weiter machen?", fragte sie leise. Luca grinste. "Weiß nicht... haben wir denn Kiri geschlagen, was das angeht?" "Davon bin ich ziemlich überzeugt", gab Naomi verschmitzt zurück. "Dann lass uns aufhören", kicherte die Dunkelhaarige. "Aber so als ob nix wäre... einfach aufstehen und ein Bier trinken." Die Musikstudentin nickte. "Klar, wie denn sonst?" Sie schob ihre Unterlippe ein wenig vor und zog die Mundwinkel nach oben, dann stand sie auf und zog Luca mit sich hoch. Sie ließ ihre Freundin los, holte für sie beide je ein Bier und reichte der Dunkelhaarigen eine der beiden Flaschen. "Danke, Schatz", entgegnete Luca und nahm ihr die Flasche ab. Die Brünette betrachtete Daisuke aus dem Augenwinkel, der noch immer mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen auf die Stelle starrte, an der die beiden ihren Strip hingelegt hatten, ohne wirklich zu registrieren, dass sie sich längst von dort entfernt hatten. Luca schaute unauffällig zu dem blonden Sänger rüber. Es konnte ihn doch nicht wirklich kalt gelassen haben, oder? Immerhin war er ein Mann. Kirito hatte sich so hingesetzt, dass man eine physikalische Reaktion nicht sehen konnte, zumindest nicht von ihrer Position aus. Doch sein Gesicht sprach Bände. Luca lächelte leicht. "Schau mal, Kiri", flüsterte sie ihrer Freundin zu. "Er hat wohl doch Emotionen." Naomi warf den Kopf herum und sah Kirito an, wobei sie sich leicht über die Lippen lckte und dabei grinste. "Stimmt, sieht ganz danach aus", flüsterte sie zurück. Luca lachte. "Also, Jungs. Ich gehe jetzt in den See." Sie ging auf Dai zu, der sich die Hände vor den Unterkörper hielt. "Freiwillige sind gern willkommen." Luca tapste an den Rand des Sees und stieg ins Wasser. "Ich komme mit!", rief Naomi und stellte ihre Bierflasche ab, bevor sie ihrer Freundin folgte. Dabei stolperte sie über etwas und fluchte. Sie drehte sich um und sah Kohta auf dem Boden liegen – schlafend. "Gott, kann der auch was anderes als immer nur schlafen?", wunderte sie sich laut, bevor sie sich dann wieder zum See aufmachte. Luca grinste und begann ihre Freundin mit Wasser zu bespritzen. Das laute Gekicher hätte wahrscheinlich selbst Tote aufgeweckt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)