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Zwischen Leben und Tod

Kaine x DIE
von

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one

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

KAINE, ich könnte dich nie hassen, mit deinem leuchtend Roten Haar hast du mich doch um deinen Finger gewickelt …
 

An diesem Tag wurde es mir bewusst … ich war genau so wie all diese Mädchen die KAINE so verehrten, an diesem Tag wurde mir bewusst ich war genau so zu einem Junkie geworden … süchtig nach einem Menschen … dem schönsten und wehmütigsten Geschöpfes des Universums. Flammend Rotes Haar, milchig weiße, blasse und perlengleiche Haut … mysteriöse blau und violett schimmernde und einzigartige Augen umrahmt von schön geschwungenen tiefschwarzen Wimpern … volle, weich gezeichnete Lippen, ein makelloser schlanker Körper und lange schmale Finger mit dunkelvioletten Krallen …

Er ist mir so nahe und doch fühle ich wie er sich von mir entfernt … ob er irgendwann unerreichbar sein wird?
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

„DIE bist du hier?“

Seufzend strich sich KAINE durch die Haare und zog seinen schwarzen langen Ledermantel aus und hängte ihn notdürftig an einen Haken an der Umkleide. Stumm sah er sich in seiner Wohnung um. Alles sah aus wie immer … Die dunkel gestrichenen Wände, feuerrote Vorhänge … seine Schwarze sündhaftteure Couch, der riesige Fernseher … der dunkle Holztisch … seine Küche, der Flur …

„Hallo? Wenn du nicht sofort raus kommst darfst du nie wieder einen Fuß zur Türe rein setzen!“, drohte der rothaarige Sänger und kramte nach seinen Schlüsseln und seiner Packung Zigaretten. DIE war also nicht hier …
 

KAINE schluckte schwer und versuchte den Knoten in seinem Hals zu lösen … wieso fühlte er sich so alleine wenn der schwarzhaarige nicht bei ihm war? Doch eigentlich war es ihm recht … DIE durfte ihn so nicht sehen … er wollte nicht das ihn jemand so sah.
 

Er warf noch einen kurzen scheuen Blick durch die Wohnung ehe er sich keuchend auf sein Sofa fallen ließ. Quälend langsam öffnete er sein schwarzes seidenes Hemd und zog es aus … rücksichtslos wurde es nach hinten auf den Boden geworfen … Sanft glitten seine Finger über seinen Oberkörper. Schwarzes Netz bedeckte Teile der weißen Haut … Kopfschüttelnd griff der junge Mann nach einer Flasche Wodka und setzte sie an seine Lippen. Manche würden sich vielleicht fragen wie man so etwas nur trinken konnte … Für KAINE war es das einzige was den Dreck aus seinem Körper spülen konnte. Heiß brannte sich das Getränk in den Hals des rothaarigen und vergiftete dessen Körper voller Gier, doch es störte ihn nicht … ihm blieb nur noch der Alkohol und er wollte vergessen …
 

Man sah wie er mit sich kämpfte … er musste sich noch umziehen, duschen … erst dann durfte er sich gehen lassen, was wenn DIE noch kam? … Er durfte ihn so nicht sehen … Doch all seine Glieder widerstrebten … er konnte nicht mehr aufstehen. Vielleicht sollte er sich jemanden kommen lassen? Irgendein verliebtes Mädchen würde es schon geben …
 

Oh ja sich jetzt einfach fallen zu lassen. Dem Mädchen würde er den Wunsch ihres Lebens erfüllen und er könnte seinen Stress abbauen, seine Aggressionen … seinen Hass zu sich selbst. Stumm starrte er auf seine Hand. Langsam aber sicher begannen die feinen Linien darauf zu verblassen.

Er versuchte sich an das Bild das sich ihm bot zu klammern. Sein Blick klebte an den feinen Narben. Oh ja … KAINE liebte sie. Das war alles was noch vollkommen ihm gehörte. Wenn er dies verlieren würde, würde er endgültig zu Grunde gehen.
 

Dies waren seine Erinnerungen. Jeder einzelne vernarbte Schnitt erzählte seine eigene Geschichte … Es war ein Buch, geschrieben in nacktes Fleisch. Jede einzelne verfluche und liebte er mit all den Gefühlen die sein krankes Herz noch aufbringen konnte … es war sein Kleid aus Narben … nie wieder würde er es ablegen können … nie wieder verleugnen. Ein Muster das nur er kannte, Schrift die nur er lesen konnte … sein Fluch. Doch irgendwann …
 

Ehe er den Gedanken zu Ende bringen konnte, war er zur Seite gekippt. Die gläserne Flasche fiel ihm aus der Hand … der Inhalt verteilte sich silbrig glänzend auf dem schneeweißen Teppich … KAINES Körper krümmte sich zusammen und er übergab sich. Regungslos lag er da … die Augen weit geöffnet, gläsern und wie tot … mit einem gleichgültigen Gesichtsausdruck fixierte er eine verführerisch glitzernde Scherbe am Boden … doch er konnte sich nicht bewegen … keuchend übergab er sich ein weiteres Mal und fiel erschöpft in Ohnmacht.
 

Erst Stunden später wurde die Türe erneut geöffnet. DIE verabschiedete sich von den übrigen Bandmitgliedern und schloss die Türe hinter sich. Er lebte nun bereits seit einem halben Jahr mit KAINE zusammen, sah diesen jedoch nicht allzu oft. Immer wenn der schwarzhaarige nach Hause kam schief der Bandleader bereits … wenn DIE aufstand schlief der andere noch immer … und kaum stand der rothaarige Todesengel auf, zog er sich an und verschwand …
 

„KAINE? Verdammt noch mal! Das war heute die erste Besprechung seit einem halben Jahr! Wir hätten den Vertrag bekommen aber du hast es wieder einmal nicht für nötig gehalten deinen Arsch zu bewegen! Wir hätten deine Unterschrift gebraucht verdammt! Was denkst du wie lange du den Luxus noch leben kannst wenn du nichts dafür tust?!“, fluchte DIE ungehalten und seine braungrünen Augen funkelten vorwurfsvoll … „KAINE! Könntest du deinen Schönheitsschlaf wenigstens für eine Weile unterbrechen? Oder bin ich dir nicht einmal mehr das wert?“
 

DIES Blick glitt ebenfalls durch die Wohnung und er verzog kurz das Gesicht. Der Geruch von Alkohol lag in der Luft … durchsetzt mit dem Gestank von Erbrochenem … Der Gesichtsausdruck wich kurz zu einem wütenden. Er hasste die Sauforgien des rothaarigen … was hatte er diesmal getan? War es wie das letzte Mal? Damals war DIE nach Hause gekommen und war über einen Teppich aus betrunkenen, halb nackten Mädchen gestiegen und hatte den rothaarigen auch noch mit einem minderjährigen Mädchen in einer äußerst perversen Lage vorgefunden … KAINE schien gar nicht nachzudenken … es gab immer noch Fotografen die ihnen nachjagten! Besonders jetzt da Gerüchte im Umlauf waren das die Endorphines wieder zurückkommen würden.
 

Doch seine Erinnerungen wurden jäh unterbrochen als sein Blick auf die regungslose Gestalt fiel. Einen Moment lang schien Dies Herz aufhören zu schlagen. „Kaine!“ Erschrocken ging er auf den anderen zu. Der Anblick der sich ihm bot schien auch ihm schier den Magen umzudrehen … Kaine lag regungslos da, die roten Haaren getränkt von dessen eigenen Erbrochenen … halb nackt, in einem Outfit das er an dem anderen das letzte mal vor einer halben Ewigkeit gesehen hatte … und dann noch diese toten Augen …
 

„Kaine! Mann komm zu dir … sag was!“ DIE richtete den Körper seines Freundes auf und rüttelte ihn mit sanfter Gewalt. Der rothaarige stöhnte nur gequält auf und versuchte DIE von sich zu drücken. „Nein bitte … lass mich in ruhe … ich will nicht mehr … tu mir nicht weh … ich mach auch alles was du willst bitte … aber nicht jetzt lass mir etwas Zeit … bitte!“, wimmerte Kaine heißer und würgte erneut. Die Bilder vor seinen Augen waren verzerrt und er erkannte den schwarzhaarigen nicht.
 

Leise fluchend hob dieser den anderen auf und trug ihn Richtung Badezimmer. Umständlich drehte DIE das Wasser auf und ließ Kaine auf den Boden gleiten. Seine Finger zitterten leicht als er den Todesengel aus seinem Oberteil befreite … er konnte sich denken was mit Kaine los war, doch er wollte es nicht sehen. Er biss sich hart auf die Lippe und sog scharf die Luft ein. „Warum hast du das getan KAINE? Was ist passiert?“, fragte er sanft als er über die Armbeuge des rothaarigen strich. Sie war blutverschmiert und man konnte das mit einem deutlichen blau gekennzeichnete Einstichloch einer Nadel sehen.

two

KAINE wand sich panisch unter den Berührungen des schwarzhaarigen und sein Körper verlor sich im unkontrollierten Zittern. "Nein bitte ...", hauchte er entsetzt. Seine Augenlider flatterten leicht, doch er konnte seinem Alptraum nicht entkommen.
 

~

Schrille Schreie durchzogen die Luft. Flammen umspielten einen nackten

schmalen Körper.

"Nein ... ich habe nichts getan ... ich bin unschuldig!", schrie KAINE

schmerzerfüllt und versuchte seine Arme von dem Holzkreuz zu lösen an das er

gebunden war.

"Wieso glaubt ihr mir denn nicht?"

Verzweiflung zeichnete sich in dem schönen femininen Gesicht ab und verzog

es zu einer Fratze aus Angst.

Gierig peitschten die heißen Flammen gegen nackte Haut und der rothaarige

Sänger schien der Ohnmacht nahe.

Sein Körper sackte leicht zusammen und er hing bald nur noch in den harten

Fesseln.

"SÜNDER ... HURE ... MÖRDER!!!"

Sie schrieen ihm entgegen, all die Menschen denen seine Stimme die Seele

geraubt hatte.

Alle die er ihn den tot getrieben hatte.

Der Hass in ihren Augen nährten die Flammen, die ihn verschlangen und ihm

schließlich den Tod brachten.

Gekreuzigt und verbrannt wie eine Hexe, wie ein Sünder ... ein Mörder.
 

~
 

Gequält und gepeinigt klammerte er sich an DIE, wie ein Ertrinkender. "Ich bin unschuldig ...", wimmerte er erbärmlich. Der schwarzhaarige strich seinem Todesengel sanft durch die rote Haarpracht und redete sanft auf ihn ein. Wie zu einem kranken und ängstlichen Tier, auch wenn er innerlich eine schwarze verzehrende Wut fühlte.
 

Wut auf KAINE und noch viel mehr auf sich selbst.

Er hatte ihm doch versprochen, ihn immer aus seinen Alpträumen zu retten,

doch er hatte versagt!
 

"Es ist alles gut ... ich bin es DIE ... komm zu dir bitte!", flehte er und biss sich auf die Lippe. Er griff nach der Hose des anderen um sie ihm auszuziehen, in der Hoffnung ein kaltes Bad würde seinen Freund wieder zur Besinnung bringen, doch kaum waren seine Finger, wenn auch nur flüchtig mit KAINES Unterleib in Berührung gekommen, zuckte dieser erneut zurück.
 

"D ...DIE?" Das Gesicht des rothaarigen entgleiste einen Moment lang, doch er fing sich schnell wieder und setzte seine altbekannte und undefinierbare, herzlose Maske auf. Man konnte direkt sehen wie die leicht bröckelnde Fassade, wieder fehlerlos und undurchdringlich wurde. "Was soll das?", fragte er scharf und besah seinen nackten Oberkörper.

"Du ... wie kannst du es wagen? RAUS!", schrie der Leadsänger empört und zeigte auf die Türe.
 

DIE sah den rothaarigen Todesengel ebenfalls verwundert an und erhob sich. "Oh ... es tut mir außerordentlich leid, dass ich eure Majestät nicht im eigenen Erbrochenen verrecken habe lassen!", knurrte er und wandte sich um. "Ich warte draußen ... wir müssen reden!", gab er enttäuscht von sich und verließ das Badezimmer.
 

„Es tut mir leid DIE … ich wollte nicht dass es soweit kommt!“, gab der rothaarige so leise von sich das der Gitarrist nichts von alldem mitbekam. Er zog seine Hose samt Boxershorts aus und legte seinen Körper frei.

Mit einem Blick voller Ekel und Trauer betrachtete er seinen Körper im Spiegel.
 

Sein Gesicht wirkte entstellt. Dunkle Ränder zeichneten sich unter seinen mystischen Augen ab.

Seine langen roten Haare fielen in kränklich wirkenden und verklebten Locken herab und verdeckten seinen Hals und teilweise auch seinen Oberkörper. Der Rest seines Körpers war überdeckt mit Schnitten, Prellungen und Narben.

Und zwischen seinen einst wunderschön geformten, nun entstellten Schenkeln wurde ein vertrocknetes kleines Blutrinnsal sichtbar.
 

„Ich kann so niemanden mehr unter die Augen treten … ich kann mich noch nicht mehr selbst ansehen … am allerwenigsten kann ich dir unter die Augen treten DIE …“, gab er leise von sich und ließ sich ins eiskalte Wasser gleiten.
 

Seine Haut schien in Flammen zu stehen … wieder einmal schien er äußerlich und innerlich zu verbrennen, doch dieses Mal schrie er nicht vor Schmerzen … niemand durfte sehen wie es ihm wirklich ging. Niemand!
 

DIE ging währenddessen unruhig im Wohnzimmer herum. So gut es ging hatte er die Sauerei die KAINE angerichtet hatte, wieder beseitigt. Sein ganzer Körper war angespannt. „Bitte KAINE … mach nichts unüberlegtes …“, flehte er leicht verzweifelt … er kannte ihn schließlich schon lange genug um zu wissen das man den rothaarigen nicht allzu lange allein lassen durfte … und genau dies hatte er in letzter Zeit versäumt.

three

KAINE schloss die Augen und lächelte gezwungen vor sich hin. Er musste sich etwas überlegen … DIE musste beginnen ihn zu hassen, er durfte nicht weiter zu ihm halten! Es würde sie beide zerstören, doch er konnte DIE nicht mehr länger anlügen.
 

Nach einer halben Ewigkeit wie es schien öffnete sich endlich die Türe zum Badezimmer und KAINE trat heraus. Arrogant blicke er zu dem schwarzhaarigen Gitarristen, fest entschlossen ihm nun alles zu nehmen … damit er danach wie ein Phönix ein neues Leben beginnen konnte. Grinsend Schritt er auf den anderen zu und ließ sich auf dessen Schoß nieder.
 

Wieder war sein schlanker weißer Körper in die hauchdünnen Kleidungsstücke gepackt. Er war so wunderschön … Haut so weiß und bleich wie ein Blatt Papier, weich und glatt wie die Haut einer Schlange und vom Wasser auch genau so kalt. Augen so undurchdringbar und mystisch und Haare so rot wie das Fegefeuer.
 

DIE sah ihn irritiert an. „Runter von mir … bist du immer noch benebelt oder was ist plötzlich in dich gefahren?“, fragte er seinen Todesengel, doch dieser fing nur an zu lachen.

Seine Finger strichen sanft über den muskulösen Oberkörper des schwarzhaarigen Gitarristen und kratzten über dessen Hals.
 

„Ist es denn nicht das was du willst DIE?“, startete er als Gegenfrage und legte seine weichen Lippen auf die des anderen und grinste dreckig und seine Finger wanderten nach unten und schoben sich unter die nachtschwarzen Boxershorts DIES.

Sanft strichen seine Finger über die Länge des nun greifbaren Gliedes und seine langen violetten Nägel berührten die empfindliche Eichel.
 

DIE zuckte leicht zusammen und keuchte auf als sich die langen schlanken und eisig kalten Fingern um seine Erektion legten und wagte kaum zu atmen.

KAINE hatte Recht. Von Anfang an war er ihm verfallen gewesen … er sollte es genießen, doch ein Blick in die Augen des anderen zeigte ihm dessen gequälten Geist.

Angewidert stieß er ihn von sich und erhob sich.
 

„Komm runter KAINE … Ich bin nicht dein Spielzeug!“, fauchte er aufgebracht. Sein Herz schlug schnell. „Und was sollen diese Klamotten? Du siehst aus wie …“, erschrocken hielt er inne und sah auf den am Boden liegenden jungen Mann herab.
 

Dieser schloss die Augen um seine Scharm zu verbergen … als er sie wieder öffnete war nichts mehr davon zu sehen. „Was ist? Ich bereue nichts was ich getan habe …“, fauchte er, klang jedoch beinahe hysterisch. „Glaub ja nicht das du besser bist wie ich oder sonst jemand DIE! Du siehst mich doch auch nur wie alle anderen … ich habe es gesehen und ich sehe es noch immer in deinen Augen! Diese Gier … du siehst mich genau so wie alle anderen!“
 

Der schwarzhaarige sah seinen Bandkollegen … seinen Engel bedauernd an. „Und deswegen verkaufst du dich … weil dich alle als Stück Fleisch sehen? Glaubst du am ende denn wirklich selbst das du nicht mehr bist KAINE? Haben sie dich schon so zerstört?“, fragte er leise.
 

War es am ende vielleicht das? War dies das Geheimnis hinter dieser wunderschönen trauernden Stimme die so vielen Menschen den Tod brachte? Natürlich … diese Stimme wenn er sang, sie kam tief aus seinem gebrochen Herzen, wie sonst konnte ein Mensch so anklagend singen das er die Menschen reihenweise um den Verstand brachte?
 

Er sang mit der Trauer die so menschlich war … er starb so oft in seinen Liedern und die anderen Menschen starben mit ihm, nie starben für ihn um KAINE ihre Seele zu schenken. Diesem gefallenen Engel. Er klagte sie voller Schmerz an … da sie ihm seine Federn stahlen.

Bald würden nur noch die blutenden Stümpfe zurückbleiben …

Doch noch lebte er … und er hatte noch etwas was ihm gehörte, seine Erinnerung, die er in seine Haut geschrieben hatte um sie nicht zu vergessen.
 

„Haben sie dich schon so verwirrt das du nun nicht einmal gier von liebe unterscheiden kannst … KAINE? Du hörst den Klang der Verdammten und lässt dich von ihnen zerstören?“

Nur KAINE kannte ihr Lied. Nur er verstand es.
 

Die violetten Augen hatten einen scheuen Ausdruck angenommen. „Du … nein! Du kannst mich nicht lieben … niemand liebt mich!“, gab er zitternd zurück und umklammerte seinen Körper als versuchte er die Mauer die er um sich erbaut hatte zu stützen und sie vor dem Zusammenbruch zu beschützen.
 

DIE griff nach den Armen des anderen und zog ihn zu sich auf. Sein Blick war leer und sein Gesicht wirkte wie das einer Puppe, ausdruckslos, anorganisch, kalt, bleich und bedrohlich. „Lass es mich dir zeigen … dann entscheide selbst ob ich dich gleich sehe wie deine Freier KAINE!“, forderte er und zog ihn mit sich ins Schlafzimmer des Sänger.
 

Er stieß den rothaarigen ins Bett und sah ihn an und lachte kalt und irr auf, verstummte aber schnell und griff in seine Hosentasche. Er griff nach seinen gesamten Geldscheinen und warf sie dem anderen entgegen. „… komm schon KAINE … verbring die Nacht mit mir … tu’s fürs Geld!“
 

KAINE schloss seine Augen halb und kämpfte mit sich selbst. So hatte er sich das ganze nicht Vorgestellt. Geld rieselte auf ihn herab und bedeckte ihn … Geld von einem Menschen von dem er es nie gewollt hatte, doch nun war es zu spät … er wusste wie das alles enden würde, doch er hatte Keine Angst.

DIE beugte sich über den rothaarigen Sänger und legte seine Lippen auf die des anderen und verharrte regungslos. Seine Gedanken überschlugen sich, doch äußerlich merkte man ihm nichts an. Mit jeder Sekunde die verging ohne das einer von beiden den Kuss begann, wurde der schwarzhaarige Textwriter nervöser.
 

Als DIE jedoch bereits aufgeben wollte und sich von seinem geliebten Todesengel lösen wollte, schlangen sich dessen Arme um seinen Hals und zogen den schwarzhaarigen an den fast nackten Körper herunter.
 

Er wagte kaum zu Atmen als KAINES heiße Zunge ihre Bahnen über seine Lippen zogen und flehend um Einlass bettelten.

Sie versanken in einem ausgehungerten und leidenschaftlichen Kuss und lösten sich erst wieder voneinander als ihre Lungen vor Sauerstoffentzug schrieen.
 

„Wusste ich’s doch … du …“, begann er mit leiser Stimme, doch KAINE legte seine Finger auf die Lippen des schwarzhaarigen und brachte ihn so zum schweigen. „Halt die Klappe DIE …“, hauchte er heißer und verwickelte ihn in einen erneuten Kuss.
 

Der schwarzhaarige küsste über den verführerischen Hals des Bandleaders und zog eine feine glitzere Speichelspur über die schneeweiße Haut. Er genoss das leise bettelnde Keuchen das KAINES Kehle entsprang und er lächelte leicht als er merkte wie sich der kalte Körper unter dem seinen erhitzte.
 

Das alles kam ihm so unrealistisch vor … wie ein Traum … unwirklich und verblassend und wenn es einer war, dann wollte er nie wieder aufwachen … er wollte nicht … nie wieder.
 

Sanft schälte er den rothaarigen aus seinem Oberteil und leckte über den sich windenden Körper unter ihm, reizte und verwöhnte ihn mit quälender Sanftheit und sadistischem Verlangen.

Genüssliches Seufzen wurde zu leisem Stöhnen.

Nackte Körper rieben sich aneinander und heiße Zungen stießen leidenschaftlich aneinander.
 

Es war ein ausgelassenes Spiel zweier hungriger Verliebter. Zu lange hatten beide schon auf diesen Moment gewartet als das sie ihn jetzt durch Vernunft unterbrechen konnten …

DIE schnappte mit den Zähnen nach dem Hosenbund des anderen und ließ seine Zunge verspielt über den empfindlichen Bauch wandern ehe er sie samt Boxershorts nach unten zog.
 

Gierig ließ er seinen Blick über den nackten Körper unter sich schweifen.

Und nicht zum ersten Mal fragte er sich wie Gott ein solches Wesen erschaffen konnte … oder war es doch der Teufel selbst der Hand an die zierliche Gestalt des anderen gelegt hatte?

Ganz bestimmt … der größte Sünder und Verführer von allen hatte KAINE nach seinem Ebenbild erschaffen.
 

Abwartend räkelte sich der wunderschöne Todesengel in den blutroten Laken … er wartete … nur auf ihn. Fest bohrten sich die dunklen Fingernägel in die Matratze und die violetten, von Lust verschleierten Augen sahen den schwarzhaarigen flehend an.
 

KAINE war nicht mehr dazu in der Lage DIE aus seinen störenden Klamotten zu befreien, viel zu berauschend war das Gefühl das sich in seinem Körper ausbreitete …

Diese Szenen waren für ihn immer nur Teil eines Trauerspiels gewesen, doch nun begann er zu begreifen was es hieß geliebt zu werden … und er wollte mehr, viel mehr … es sollte nie wieder enden.
 

DIE entledigte sich seiner Klamotten und verwickelte den rothaarigen in einen erneuten ungezügelten Kuss und rieb seine Hüften reizend an denen des anderen. Beide verloren sich bald in hemmungslos lautem stöhnen.
 

Beider Unterleib pulsierte und beide merkten zum ersten Mal wie schmerzvoll Leidenschaft sein konnte und zugleich wie befreiend und betörend.

DIE warf einen kurzen Blick zum Nachtkästchen, doch Kaine griff nur nach der Hand des anderen und begann dessen Finger zu benetzen.
 

Lüstern ließ er die langen schlanken Finger in seinen Mund gleiten und saugte gierig daran. Er wollte nichts chemisches, er wollte dass es nur die beiden und ihre Liebe gab. Wie gefährlich es war, daran dachten sie nicht … beide spielten mit dem Tod, doch nur einen sollte es treffen …
 

DIE lächelte KAINE sanft an und begann den anderen so sanft wie möglich zu weiten und lenkte ihn weiter mit feurigen Küssen ab, ehe er seine Finger durch sein schmerzendes Glied ersetzte und vorsichtig in ihn eindrang.
 

Nach einer kurzen Phase der Gewöhnung gab es nichts mehr was die beiden aufhalten konnte.

Nichts konnte ihrer Leidenschaft mehr Einhalt gebieten. Stöhnend bewegten sich die beiden schmalen Körper gegeneinander und bescherten sich das Gefühl unendlicher Befriedigung.
 

Die Stöße und Bewegungen wurden härter, schneller und gieriger …

KAINES dunkle Krallen bohrten sich in den Rücken des schwarzhaarigen als hätte er Angst davor in seinen Gefühlen unterzugehen.

Ihre Höhepunkte jagten einander und wurden durch einen letzten leidenschaftlichen Kuss intensiviert.
 

Keuchend zog sich DIE aus dem rothaarigen zurück und ließ sich neben ihm fallen. Eine Weile schwiegen beide, doch der Gitarrist brach schließlich die Stille um seinen angefangenen Satz zu vollende.
 

„Du kannst mich nicht wie deine Freier behandeln … Tief in deinem inneren bist du noch immer ein Engel …“, gab er zurück und seufzte leicht.
 

Und ja … KAINE war ein Engel … der Engel des Todes.

five

~ Und wie der Tod nun einmal war, so duldete er nicht das man ihm seinen Engel nahm …
 

Er wollte ihn für sich alleine …
 

Er teilte sein Spielzeug nicht …
 

mit niemanden …
 

auch nicht mit dem der seinen Namen trug ~
 

„Ich will dich beschützen KAINE … vor deinen Albträumen und den Menschen … Ich bitte dich … lass mich dein Leben mit dir teilen …“

DIE sah dem anderen tief in die Augen.

Der rothaarige lächelte DIE leicht an, dieses einzigartige Lächeln.
 

„Ich verspreche es dir DIE …“, meinte er leise und Hoffnung spiegelte einen Moment in seinen Augen.

„Nein KAINE … es ist eine Bitte … erfüll sie, versprich es nicht.“, bat er leise und strich über den vernarbten Arm des anderen … sanft und unschuldig …

Nie hatte der andere seine Versprechen gehalten … doch eine Bitte …
 

Und in diesem Augenblick, in dem KAINE leicht nickte brach seine Seele in tausend Stücke …

Und er war schöner als je zuvor …
 

Seine violetten Augen glitzerten leicht als er sich aufrichtete und DIE sanft küsste.

„Teil mein Leben mit mir …“, hauchte er leise und lächelte … voller Schmerz, da er etwas Lebenswichtiges verlor.
 

Ein Versprechen konnte er brechen, doch eine Bitte …
 

Nun hatte er nichts mehr was ihm gehörte. Nun teile er sein Leben, seinen Körper … seine Erinnerungen …
 

~
 

Dies waren seine Erinnerungen.
 

Jeder einzelne vernarbte Schnitt erzählte seine eigene Geschichte …
 

Es war ein Buch, geschrieben in nacktes Fleisch.
 

Jede einzelne verfluche und liebte er mit all den Gefühlen die sein krankes Herz noch aufbringen konnte …
 

es war sein Kleid aus Narben …
 

nie wieder würde er es ablegen können …
 

nie wieder verleugnen.
 

Ein Muster das nur er kannte, Schrift die nur er lesen konnte … sein Fluch.
 

Doch irgendwann …
 

~*~
 

Doch noch lebte er …
 

und er hatte noch etwas was ihm gehörte, seine Erinnerung,
 

die er in seine Haut geschrieben hatte um sie nicht zu vergessen.
 

Doch irgendwann …
 

~
 

Was ist liebe?

Liebe ist verderben …



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von:  Cookie-Hunter
2007-05-18T19:09:56+00:00 18.05.2007 21:09
Deine Story ist echt super. man konnte sich das ganze richtig gut vorstellen. ich hab richtig mit Kaine mitgelitten (hab ich auch im Manga um ehrlich zu sein^^)
ich fands toll wie du die Gedanken und Gefühle der beiden geschrieben hast.
mach doch bitte, bitte mehr davon
Von: abgemeldet
2007-02-10T18:05:01+00:00 10.02.2007 19:05
die story is super
sher anschulich geschrieben
könnte mir gut vorstellen, dass Yuki die GEschichte ungefähr so weiter gezeichnet hätte, wenn es denn ein Fortsetzung gäbe
aber mal na frage:
Kommt da noch was, oder ist diese Fanfic abgeschlossen?
Von:  QueenLuna
2006-09-24T14:43:12+00:00 24.09.2006 16:43
hach, war das schön^^
aber ich glaub du hast das aus meinen kommis schon rausgelesen^^
*favo*
Von:  QueenLuna
2006-09-04T14:07:33+00:00 04.09.2006 16:07
O.O
wow, war das ausdrucksstark *.*
beide kamen mir immer etwas verwirrt vor
aber es war wie immer super...
mach weiter, ja? auch wenn ich die einzige zu sein schein, die es ließt^^
vielleicht sollten wir ma werbung laufen xDDD
Von:  QueenLuna
2006-07-21T11:01:07+00:00 21.07.2006 13:01
wieso bin ich eigentlich die einzige, die schreibt?
na, weil ichs toooooooll find *.*
so gefühlvoll...schön

schreib bitte schnell weiter *anfeuer*
Von:  QueenLuna
2006-07-01T16:43:09+00:00 01.07.2006 18:43
ich find sie sehr schön^^
der schreibstil passt total und man kann sich alles sehr gut vorstellen (auch wenns manchmal nich besonders lecker is ^^')
mach bitte weiter


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