Wo die Liebe hinfällt von das-schrecken ================================================================================ Kapitel 2: Friede, Freude, Eierkuchen ------------------------------------- Selas war zum heulen zumute. Sie leistete Walter Gesellschaft, indem sie ihn zusah wie er Alucards Waffe durchcheckte. "Sie scheinen heut nicht gut bei Laune zu sein, schlecht geschlafen?" "Wenn es daran nur liegen würde." Selas saß niedergeschlagen auf den Boden. "Woran liegt es dann, dass sie wie ein Häufchen Elend auf dem Boden sitzen." "Integra." murmelte sie und schlang ihre Arme um die Beine. "Oh, hatten sie Streit?" Selas nickte und starrte auf den Boden. "Sie müssen Lady Hellsing verzeihen, dass Sie in letzter Zeit etwas schlecht gelaunt ist. Bei diesen Problemen, die sie um die Ohren gehauen bekommt." "Sie erzählt mir ja nichts." Walter überprüfte gerade den Lauf der Waffe. "Das ist typisch für sie. Integra gehört nicht zu der Art Mensch, die gern über sich erzählt. Sie gehört zu den Schweigsamen. Lernen Sie Integra besser kennen und Sie lernen dann auch Integra zu verstehen und auf ihre Körpersprache zu achten." "Na super, ich kann sie ja nicht kennen lernen, da ich sie so gut wie nie sehe." "Warten Sie etwas ab, Fräulein Victoria. Geben Sie Lady Hellsing etwas Zeit. Zurzeit gibt es leider nur viel zutun, dass wird sich aber legen. „Okey wenn's den sein muss." Walter lächelte und Selas konnte nicht anders als das Lächeln zu erwiedern. Plötzlich klingelte das Telefon. Walter ging ran und legte nach kurzem Wortwechsel wieder auf. „Vampire haben ein Einfamilienhaus auseinander genommen. Sie und Meister Alucard sollen es sich ansehen.“ Walter sah zu Selas diese lächelte: „Okey, nur wo ist Alucard?“ „Ich habe keine Ahnung wo er sich befindet.“ „Toll, jetzt darf ich ihn suchen.“ Grummelt stand sie auf. „Alucard?“ „Ja, meine Herrin?“ Alucard erschien hinter Integras Stuhl. „Du und Selas geht euch ein Einfamilienhaus ansehen. Vor ca. einer Stunde haben dort Vampire gewütet, weit können sie noch nicht sein.“ „Jawohl.“ Alucard verbeugte sich leicht voller Vorfreude auf etwas Spaß. „Und Alucard?“ Alucard wollte gerade verschwinden hielt aber inne. „Ja?“ „Lenke Selas etwas ab. Sie kann es gebrauchen.“ Integra nahm die Brille ab und legte diese auf den Schreibtisch. Sie lehnte sich zurück. „Warum?“ „Frag nicht, mach es … bitte.“ Die rechte Augenbraue von Alucard schoss hoch. Hatte er gerade eine Bitte von seinem Meister gehört. Sie hatte wirklich bitte gesagt? „Nur unter einer Bedingung.“ „Die wäre?“ Integra rieb sich die Augen. Wenn sie nicht aufpasste, schlief sie hier auf ihren Schreibtisch ein. „Ihr sagt mir den Grund, warum ihr der Meinung seid, dass Selas Ablenkung gebrauchen könnte.“ „Du wirst wohl nicht locker lassen, wie? Na gut, wir haben uns gestritten.“ Höchst Interessant. Seine Herrin und seine ehemalige Schülerin, sie hatte endlich doch sein Blut angenommen, hatten einen Streit. Eigentlich nichts Neues, sie stritten sich öfters über jeden Mist. Eifersuchtsdramen hatte Selas besonders gut drauf. „Okey.“ Er verbeugte sich leicht und verschwand dann vor den Augen seiner Herrin. “Alucard?!“ Selas irrte gerade im Keller herum und suchte den schwarzhaarigen Artgenossen. Sie hörte ein düsteres Lachen. „Zu wem dieses wohl lachen gehört?“ Fragte Selas sich gedanklich und blickte sich gelangweilt um. „Fräulein Polizistin es wartet arbeit auf uns.“ Und schon baumelte von der Decke Selas schwarzhaariger Ex-Meister herunter und grinste sie an. Selas verdrehte die Augen, der Vampir der kopfüber an der Decke hang würde sie nie beim richtigen Namen nennen. Vielleicht wollte er es nicht oder, an manchen Tagen glaubte Selas diese Theorie ehr, Alucard konnte sich einfach nicht ihren Namen merken. „Worauf warten wir dann noch?“ Selas sah gereizt nach oben. „Weiß nicht.“ Alucard grinste, darauf drehte Selas sich um und ging den Flur entlang. „Komm endlich darunter oder willst du den ganze Nacht da abhängen?“ „Wenn du so fragst…“ Alucard schaukelte etwas nach vorne und zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich könnt hier länger hängen bleiben.“ Selas blieb stehen und ballte die Fäuste, sie versuchte ruhig zu bleiben. Zumindestens wusste sie nun, warum Integra sich so oft über den, beklopptesten, nervenzerreissesten, bescheuersten aller Vampire, aufregte. Diese Vampir, der gerade kopfüber von der Decke baumelte und sich nach von und hinten winkte, raubte jeden egal ob Tot oder Lebendig den letzten aller Nerven. „Dum di dum di dum…“ Alucard beschleugnigte sein Wiegen und fing an dabei zu summen. Selas drehte sich ruckartig zu ihm um. “Ist etwas?“ Mit einen Blick voller Unschuld, sofern dass bei Alucard möglich ist, sah der schwarzhaarige Vampir fragend herunter. „Argh!“ Selas zerstruppelte sich die Haare. „Ist die ganze Welt heut’ gegen mich?“ „Nein, das meinst du nur,“ Alucard setzte ein mitleidigen Blick auf, was aber durch das Grinsen etwas an Glaubenswürdigkeit abnahm, „die ganze Welt dreht sich nämlich um die Sonne und deshalb kann sie nicht gegen dich haben.“ „Ich will zu meiner Mama! Das ist so gemein, ich werd nur geärgert.“ Wütend stampfte Selas davon, heut war eindeutig nicht ihr Tag, erst stritt sie sich mit Integra, dann nervte der Vampir auch noch. Ein zweites Mal schallte diese Nacht ein dunkles Lachen durch die Kellergewölbe von Hellsing-Manor. „Integra sagte ich sollte sie ablenken, sie sagte aber nicht wie.“ Alucard lachen hallte noch nach, als der Vampir schon längst weg war. „Was für ein Tag.“ Selas schlürfte den Flur entlang. Sie war müde und wollte einfach nur noch schlafen. Alucard hatte sich einen Heiden Spaß gemacht, sie zur Weißglut zu treiben. Selas knurrt, wenn sie dran dachte, dass Alucard ihr auch noch das Berichtschreiben aufgedrückt hatte. „Ach, dass bekommst du schon hin.“ Äffte sie ihn nach. „Dein Schatz hilft dir bestimmt gerne dabei und dann ist der auch gleich schon an der Richtigen stelle… toll, echt super.“ Den Bericht hatte sie alleine hinbekommen, aber sie musste ihn ja noch Integra geben. Selas nahm sich vor, einfach ins Büro zu stampfen, den Bericht auf den Tisch zu knallen und mit erhobenen Hauptes das Büro wieder verlassen. Schon stand sie vor der Tür, sie griff nach der Klinke und drückte sie runter. So wie sie es sich vorgenommen hatte ging sie zum Schreibtisch und schmiss den bericht mit Schmackes auf den Tisch. Doch Integra würdigte ihr keinen einzigen Blick. Schlecht, sehr schlecht für Selas Gemütslage. Eigentlich wollte sie ja erhobenes Hauptes das Zimmer verlassen, dies ging aber nur wenn ihr aufmerksam geschenkt wurde, sonst könnt sie ja ganz normal rausgehen. „Da.“ Damit war der Bericht gemeint, doch Integra bewegte sich kein Stückchen. In der linken Hand hielt sie ein Bericht, mit der anderen Hand stützte sie ihren Kopf ab. „Hallo?“ Immer noch keinerlei Reaktion. „Redest du nicht mehr mit mir?“ Selas war schon wieder sauer. Der feine Sir Hellsing war wohl nicht in der Stimmung ihr zu Antworten. Fein, soll sie doch. „Pff…“ Wütend, wie so oft an diesen Tag, drehte sich sie um. Doch dann, als sie einen letzten Blick auf Integra warf, hielt sie inne. „Integra?“ Sie ging um den Tisch rum und sah sich die Hellsingchefin etwas genauer an. Sie beugte sich seitlich zu Integra runter und sah ihr ins Gesicht „Ich fass es nicht, die pennt bei der arbeit.“ Selas stellte sich wieder zur vollen Größe auf. „Kein Wunder, dass sie mir nicht antwortet. Wenn sie schläft könnte neben ihr eine Bombe einschlagen, sie würde sich höchstes umdrehen. Ein Wunder dass sie morgens den Wecker hörte.“ Selas kratzte sich am Kopf. „Sitzen lassen oder nicht sitzen lassen, dass ihr hier die Frage.“ Selas ging unter die Poeten und dachte drüber nach, dass es nicht gerade sehr gemütlich sein kann in so einer Haltung zu schlafen. Integra muss wohl mitten beim lesen die Augen zugefallen sein. Selas entschied sich dann doch dafür Integra zu wecken, immerhin wäre es sonst sehr kalt im Bett. „Integra.“ Sie rüttelte sacht an Integras linke Schulter. „Hmm…“ Integra brummte kurz, schlief an friedlich weiter. „Wie Walter sie wohl wach bekommt? Morgen frag ich ihn… Integra!“ Sie hob die Stimme und ließ das sacht beim rütteln weg. „Wach auf!“ Leider schlief Integra ruhig weiter. Selas überlegte kurz und beugte sich zu Integra runter. Sie holte einmal kurz Luft und schrie Integra mitten ins Ohr. „Aufwachen!“ „Wuah… au, scheiße!“ Integra rieb sich ihr Kinn. „Muss du so schreien?“ Selas lächelte sie an. Integra war nach dem Schrei aufgewacht, jedoch rutschte ihr Kopf dabei von der rechten Hand und Kinn traf Mahagoni stammende, sehr massive Schreibtischplatte. „Aua, schmerzendes Kinn und kurz Vorbestehender Herzinfarkt, was wollest du erreichen?“ „Nur das du wach wirst.“ Integra bewegte ihren Kiefer hin und her um zu testen, ob sie auf Flüssignahrung umsteigen muss. „Bin ich… mehr oder weniger.“ Brummig schaute Integra zu Selas hoch. Selas verlor nicht ihr lächeln. „Du siehst so süß aus.“ „Ich weiß.“ Sagte die Blonde gähnend, sie war noch halb im Traumland und noch nicht ganz Aufnahmefähig. Sie lehnte sich nach hinten und zog Selas auf ihren Schoss. Sie schlang ihre Arme um Selas Hüfte „Wir müssen reden.“ „Ah, du willst also reden.“ Selas hob eine Augenbraue hoch. „Also,“ Integra holte einmal tief Luft. „Es tut mir Leid.“ Integra sah Selas nicht dabei an, so entging ihr auch der erstaunte Gesichtsausdruck ihrer Freundin. „Was tut dir Leid?“ Integra schaute nun Selas in die Augen. „Du weißt schon, alles eben. Hab Mist gebaut und will mich dafür jetzt ehrlich bei dir entschuldigen.“ Und das kam über ihre Lippen? Wow das hätte Integra nicht gedacht, dass es so leicht ging. Hatte Walter doch Recht. Dieser hatte ihr geraten, nachdem er ihren Tee gebracht hatte, mit Selas zu reden und sich zu entschuldigen, danach ging alles besser. „Kannst du mir, den störrischen Esel, verzeihen?“ So, nur noch den besten Hundeblick aufsetzen der parat steht und dann müsste es schon klappen. Selas sah ihre ein paar Sekunden in die blauen Augen, bis wieder ein lächeln ihre Lippen umspielten. „Esel.“ Flüsterte sie und gab Integra einen Kuss, diese freute sich innerlich, dass Ruder doch noch rum gerissen zu haben. „Ich hab mir überlegt, dass wir beiden Hübsches morgen Nachmittag was feines unternehmen. Wie wär’s wenn du dir was schönes überlegst, okey?“ Selas gab ihr als Antwort nur einen zärtlichen Kuss. „Wollen wir schlafen gehen?“ Selas hatte sich wieder aufgerichtet. „Ich hätte eine bessere Idee.“ „Nein, ich bin müde und will schlafen, also grins nicht so.“ Integra schmiegte sich an Selas und setzte wieder einen Hundeblick auf. „Vergiss es. Ich bin dafür nicht in der Stimmung.“ „Darling.“ Integra knabberte an Selas Ohrläppchen. „Jetzt nicht.“ Damit erhob sich Selas von Integras Schoss. „Kommst du?“ „Ja.“ Integra losch das Licht und erhob sich ebenfalls. Sie griff nach Selas Hand und ging mit ihr um den Schreibtisch rum. „Warum humpelst du?“ Selas sah auf Integras Füße. „Ähm… sag ich dir ein anderes Mal.“ Selas nickte und ging mit der humpelnden Blondine in ihr Schlafzimmer. Könnten Gegenstände Sprechen, so würde nun ein lautes Gelächter durch das Büro schallen und der Mahagonischreibtisch würde sagen: „Geschieht dir ganz recht, Boss.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)