A Highschool Story von Leiser_Tod ================================================================================ Kapitel 24: Ein genialer Plan... -------------------------------- A Highschool Story Kapitel #24 Am nächsten Tag schrie sich die Schülerzeitung tatsächlich mit großen Überschriften die Seele aus dem Leib. Nur war dabei nicht das Gigantenduell das Thema (worüber der Langhaarige mehr als nur erleichtert war), sondern der kommende Schulball. Das alljährliche Kirschblütenfest verlangte seinen Tribut in Form von ausgelassenen und angeschwipst-heiter tanzenden Jugendlichen der Kamagawa-High. Bei Unternehmungen solcher Art durften die Schüler alles machen, was sie wollten (nun ja, Kleidung, Ort, Zeit, Getränke wurden vorgegeben, ansonsten herrschte völlige Entscheidungsfreiheit) – Raumgestaltung und Müllbeseitigung inklusive. Hyde war kein Fan von derlei Unterhaltung. Nein, er mochte es wirklich nicht. Natürlich blieb ihm Abwesenheit untersagt. Aus dem einfachen Grund, dass bei dem Ball die Schulbands lauthals und ungehemmt ihre erfindungsreichsten Texte, von Schrammelmusik begleitet, in die brav klatschende Menge hinausbrüllen durften. Ach, was ein Vergnügen... Es war jedes Mal das gleiche. „Haido, hast du schon gehört? Hast du gesehen?“ Im Takt mit der Frage wurde gehüpft. „Ja...Tet-chan, müssen wir wirklich dahin? Können wir lieber nicht so schön abgeschieden und für uns selbst üben...?“ Eine weinerliche Resignation des zum Kloputzen Verdammten. Meistens folgte dann ein viertelstündiger Vortrag über die Bedeutung der wachsenden Fangemeinschaft (/Welche Fans zum Teufel noch mal? Die Hälfte liegt doch eh besoffen unter dem Tisch, weil SCHON WIEDER einer Sake hineingeschmuggelt hat!/), der Notwendigkeit des PR und das überlebenswichtige Erlangen des „Bühnenfeelings“ (/Aha. Hast du Angst auszurutschen und auf der Nase zu landen oder was?/). „Ah, alles klar. Deine Blumen sind von deinen Gesangsübungen eingegangen und deine Mam hat dir gedroht, dich rauszuschmeißen, solltest du mit dem Katzengejammer nicht aufhören?“ Ein todbringender Blick des Braunhaarigen als Antwort und eine gekichterte Entschuldigung seitens Hyde. Dennoch, es blieb dabei. Jedes Jahr wurde gehorsam auf die kleine Bühne geklettert, gesungen und gespielt und sich anschließend getrollt. Der Langhaarige blieb nie länger als unbedingt nötig – jaja, es gab immer männliche Vertreter, die unbedingt mit der ‚Rockerbraut’ tanzen wollten. Hyde versuchte, das Risiko, ihnen ganz aus Versehen alle Knochen im Leib zu brechen, so minimal wie möglich zu halten. Nun, dieses Jahr würde die traditionelle Nörgelei eine Auszeit erfahren. Mit dem Erscheinen Gackts und den nachfolgenden Auseinandersetzungen entsprang ein leiser Wettbewerb zwischen den beiden Bands – ans Nichterscheinen war nicht einmal zu denken. L’Arc-en-Ciel würde bald ihren ersten Mini-Auftritt haben. Und Hyde konnte nicht genau sagen, ob er sich darüber freuen oder den Blonden in die tiefste Hölle verdammen sollte. (Selbstverständlich entschied sich Hyde fürs letztere – er hatte mittlerweile wirklich große Erfahrung darin...) Die Halle wurde so oft frequentiert wie eh und je. Hyde war wirklich dankbar, diesen Raum zugewiesen bekommen zu haben und er war sich sicher, den anderen ging es ebenso. Die zunächst spartanische Einrichtung erweiterte sich um neue Musikinstrumente, neuerdings war auch ein altersschwacher, jedoch voll funktionsfähiger Computer hinzugekommen, begleitet von einem ebenso altersschwachen Keyboard. Es wurde komponiert, auf die Pauke gehauen, ziellos rumgeklimpert und sich die Lunge aus dem Leib gebrüllt. Kurzum, Produktivität in einem der äußeren Ausmaße. „It’s time tooo faaaalll, it’s time to saaayy goood byeee...Was reimt sich auf ‘fall’?“ Auf einem Stift kauend und ein zerkritzelter Block auf den Knien. Hyde war das Sinnbild nachdenklichen Genietums. „...doll!“ Ken war wieder Mal mit seinen Gedanken woanders... „Nein, nein, das passt irgendwie nicht...“ Tiefsinniges Grübeln. „Pff, schick sie doch alle zum Teufel!“ Gut gemeinter Rat. „Oh, eine wunderbare Idee...I wish ya’re gooone...!“ Auch im Klubhäuschen wurde erregt geprobt. Ab und zu schlich der Langhaarige näher, um die Fähigkeit des Feindes auszukundschaften und etwaige Schwächen auszumachen. Lüge! Er wollte einfach nur Gackts Stimme hören. „Nein, You-chan, das gefällt mir noch nicht ganz. Versuche doch das ‚e’ in F-Moll einen Halbton höher zu heben...ja, so klingt es noch viel besser, meinst du nicht?“ Und der Gesang! Wie gerne lauschte er dem Gesang des Blonden – zuerst leise, flüsternd, dann immer schneller und lauter im Takt der Musik...(Leider konnte es sich Hyde nicht immer leisten, wie ein hypnotisiertes Kaninchen die Ohren Richtung AG-Haus zu recken – jeden Tag wäre doch wirklich etwas auffällig...) Der Langhaarige hatte eine dunkle Vorahnung, wer als Gewinner des Wettstreits um den Plattenvertrag in Frage kommen könnte. Dennoch hatte er nicht vor, kampflos unterzugehen. Ah, das wird garantiert ein Spaß! *** Sie hasste sie! Oh, wie sie sie hasste! Alle beide! Diese widerlichen verstohlenen Blicke auf den Schulgängen. Dieses ekelhafte Lächeln auf beiden Gesichtern gepflastert! Und wie sie für ganze Pausen auf der Jungentoilette verschwanden – glaubten sie etwa, niemand würde das mitkriegen?! Schmutzig, unnatürlich, abstoßend! Ach, sooo glücklich verliebt – zum Kotzen! Wie nur, wie? Wie konnte sie das stoppen, wie konnte sie ihren geliebten Bruder vor diesem Abschaum in Mädchenuniform bewahren? Es musste doch einen Weg geben, einen Weg...Gackt durfte sich einfach nicht in diesen Bastard verlieben, niemals! Er war für sie bestimmt, sie allein hatte das Recht, ihn zu berühren, sie war ein Mädchen! „Mir...du gehörst mir...“ Ein heiser-geflüsterter Schwur in die Schülerstille des Korridors. Aber ja. Wie einfach und zur gleichen Zeit wirkungsvoll! Wieso war sie nicht schon früher drauf gekommen? Ach, das wird sicherlich ein Spaß! *** Haaa, mein Liebling, es tut mir wirklich sehr Leid! Aber es ist nur zu deinem Besten, glaub mir. Keine Angst, es ist harmlos, Geliebter, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht. Unser neuer Arzt – und einer, der sogar etwas von seinem Fach versteht, auch wenn ich es nur ungern zugebe – er wird schnell das richtige Gegenmittel finden... Ach, sind Eltern nicht zuweilen seltsam? Immer müssen sie die Kleider ihrer Kinder mit Initialen versehen. Findest du das auch nicht amüsant? Oh, aber wir haben keine Mutter mehr, die das für uns machen könnte – UND DARAN BIST NUR DU SCHULD, DU ELENDER BASTARD! Aber ich habe dir verziehen, mein Geliebter, schon lange. Wusstest du das nicht? Ich liebe dich schließlich. Irgendwann werde ich es dir sagen... *** Gackt ging es nicht gut. Der Langhaarige erkannte es sofort. Nein, nicht weil der Blonde aussah, als hätte er zu lange die Radieschen von unten betrachtet (...Spanner...) oder weil ihm der kalte Schweiß auf der Stirn stand. Nein, einzig und allein wegen der Tatsache, dass er nicht versucht hatte, Hyde vor Augen aller Mitschüler zu küssen (da Gackt es mehrmals angegangen war, gehen wir beruhigt davon aus, dass der Langhaarige Mittel und Wege gefunden hatte, ihn daran zu hindern). Misstrauisch wurde der Blonde gemustert – vielleicht war das alles nur ein Täuschungsmanöver, um die Hand blitzschnell in Hydes Haar zu versenken, dessen Kopf mit einem Ruck zu sich zu ziehen und ... spontan ein Buch ins Gesicht geklatscht zu bekommen. Danach würde der Langhaarige meist ein entschuldigendes „Oh, war das nicht der Band, den du haben wolltest, Gackuto-san?“ lächeln. Nicht gerade einfallsreich, jedoch sehr effektiv. Doch als Gackt den Langhaarigen nicht eines Blickes würdigte, sondern angespannt sein Pult betrachtete, die Hände zu Fäusten geballt, übermannte die Sorge um den Gesundheitszustand des Blonden diese Überlegungen. „Gackuto, was hast du? Geht’s dir nicht gut?“, wurde leise gezischt (nun ja, dass es ihm nicht gut ging, sah auch ein Blinder – doch auch bei dem Langhaarigen machte die Ausbreitung der gesellschaftlichen Floskeln nicht halt). Der Angesprochene schenkte ihm keinerlei Beachtung, kniff nur die Augen zusammen, als wolle er die Sicht klären, sein Atem ging flach. Für weitere Interrogation blieb Hyde keine Zeit, der Lehrer kam herein. Nur mühsam konnte der Blonde sich für die Begrüßung aufrappeln und fiel sogleich wieder auf seinen Stuhl zurück, sobald das handelsübliche „Guten Morgen, Herr Lehrer!“ erklungen war. Der Lehrer warf ihm einen missbilligenden Blick zu, sagte jedoch nichts. Als nach einer halben Stunde immer noch keine sichtliche Verbesserung eingestellt hatte und der Blonde auch keinerlei Anzeichen vorwies, auf sein Problem aufmerksam zu machen, beschloss Hyde die Angelegenheit selbst in die Hand zu nehmen. „Ja, Haido-san?“ Die Freude des Lehrers, dass der Langhaarige endlich den Stoff in sein Hirn geprügelt hatte, war dabei einen Stoßdämpfer zu erfahren. „Nein, Fujimori-sensei, mein Anliegen bezieht sich nicht auf die vierte Unbekannte in Ihrer Gleichung...(wieso zogen sie alle so ein langes Gesicht, wenn er mal nicht die Antwort wusste?!). Ich wollte nur anmerken, dass es Gackuto-kun nicht gut geht und fragen, oder es nicht besser wäre, ihn zum Krankenflügel zu bringen...“ Diese Bitte riss den Apathischen aus seiner Starre. „Nein...nicht nötig, Haido-kun übertreibt...mit mir ist...alles in Ordnung...“ Der Blonde wischte sich über die Stirn, doch auch das konnte seinem heiseren Flüstern nicht helfen. Logischerweise diente es nur dazu, die Aufmerksamkeit noch mehr auf seine Person zu ziehen. Beunruhigt trat der Lehrer näher. „Gackuto-san, sind Sie sicher?“ Ein schwaches Nicken. „Nun gut. Haido-san, seien Sie bitte so nett und begleiten Sie Gackuto-san zum Doktor.“ Ein leichtes dankbares Lächeln und ein bestürztes Stirnrunzeln waren die Antwort auf diese Anweisung. Hyde nutzte dieses Entsetzen und zog Gackt sachte von seinem Stuhl. Der Blonde war so schwach, er konnte nicht einmal seinen Arm heben, um den ‚Angreifer’ abzuwehren. Unter den stummen Blicken der Klasse schlurfte Gackt aus dem Raum. Kaum waren sie draußen, wurde heiser gefleht: „Haido, bitte, bring mich nicht in den Krankenflügel! Es ist nur ein vorübergehender Schwächeanfall...geht...gleich wieder...vorbei...“ Sorge und Verwirrung kämpfen in dem Langhaarigen um Dominanz. /Warum wehrt er sich so gegen den Krankenflügel? Was ist denn nur los mit ihm?/ „Tut mir wirklich Leid, Gackuto, aber ich kann dich schlecht sterben lassen, verzeih mir diesen kleinen Egoismus...“ Der letzte Part war nur gemurmelt. Gackt antwortete nicht, legte nur seinen Arm um Hydes Schultern, um einen besseren Halt zu finden. Der Langhaarige konnte sich eines Dejà-vus nicht erwehren – war es doch Gackts Schwester, die sich in ähnlicher Manier an ihn geklammert hatte. Ohne Frage war diese Berührung hier sehr viel angenehmer. Nach einer kleinen Ewigkeit – in der der Körper des Blonden immer schwerer wurde und die Unruhe Hydes anwuchs – wurde der Langhaarige des hilfreichen Schildchens ‚Krankenstation’ gewahr. Ein Anklopfen und eine knappe Begrüßung später konnte Hyde seine kostbare Last auf einen Stuhl sinken lassen. TBC A/N: Eigentlich geht dieses Kapitel noch weiter, aber ich habe wirklich nicht mehr den Nerv, diesen...diesen Ausguss hier abzutippen. (Gut, der wahre Grund ist – ich hab Hunger!) Nun ja, dafür wird’s beim nächsten Teil nicht mehr so lange dauern. Hua. Jetzt wisst ihr ja, was die gute Ayumi vorhat. Es hat Wochen gedauert, bis ich mir endlich einen mehr oder wenigen plausiblen Plan für sie ausgedacht hab! Ich bin leider nicht so genial-bösartig wie sie. Ihr könnt euch auch ein Bild von Ayumis Gefühlen ihrem Bruder gegenüber machen...(Gott, was zur Hölle macht Inzest denn hier?!) War nicht beabsichtigt, wirklich. Ist aber wirklich passend im Endeffekt. Uhm. Nun denn. Ich freue mich über jegliche Kritik. Oder sonstige Ausschweifungen schriftlicherseits. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)