A Highschool Story von Leiser_Tod ================================================================================ Kapitel 16: Besuche am Morgen bringen nur Kummer und Sorgen ----------------------------------------------------------- A Highschool Story Kapitel #16 Der Morgen fand Hyde lustlos in seinem Bett verwesend. Wie zu erwarten, hatte er diese Nacht keinen Schlaf mehr gefunden. Es überraschte ihn selbst, dass er sie überhaupt überlebt hatte. Ständig, ununterbrochen musste der Langhaarige an... Stopp. Es half ja doch nichts, sich das Gehirn darüber zu zermartern, wie die Situation gerettet werden könnte. Und wenn noch verführerische Wenns und Vielleichts dazustießen, dann entstanden wahre Abenteuer. /Ich gehe zu ihm und sage ihm, dass ich ihn auch liebe und dann lass ich mich von ihm auslachen. Nein, wir hauen lieber ab, lassen alles hinter uns. Nein, wir werden heiraten und dann kann der blöde Vater von Gackuto uns gar nichts anhaben, weil wir dann unter dem Schutz der Kirche stehen, ha! Moment, wir haben doch gar keine.../ (...Haben wir uns gerade nicht klar gemacht, dass Hirnmissbrauch sich nicht gerade positiv auf unsere Psyche auswirkt?...) /Und wenn er merkt, dass er gar nicht von mir wegzulaufen braucht, dann.../ (...Hm. Anscheinend nicht so ganz...) Der Langhaarige fühlte sich seltsam. Er fühlte nämlich gar nichts. Es war, als ob jemand seine Seele und seine Emotionen in ein Vakuum gepackt hatte – nichts konnte herein oder herausdringen. Als wäre Hyde ein einsamer Zuschauer in einem Billigfilm, dessen Hauptdarsteller er selbst war. Eine geschmacklose Komödie. Buh! Es hatte alles keinen Zweck. Egal, was der Langhaarige auch versuchen würde – jedes Wort, jeder Versuch einer Konversation würde unweigerlich durch den Blick eiskalter Augen erstickt werden. Gackuto würde ihm nicht einmal zuhören. Weil es so besser war. Verdammter Samariter! Hyde bezweifelte ernsthaft, dass der Blonde früher viel Rücksicht auf die die Sicherheit anderer genommen hatte. Wieso ausgerechnet jetzt?! Wo Hyde natürlich das schutzloseste Wesen des ganzen Universums darstellte! Heiliger Bimbam, was lange Haare und ein hübsches Kleidchen alles ansrichten konnten... Hyde fuhr sich durch die braunen Locken und stöhnte verzweifelt auf. Warum musste der Blonde auf einmal die selbstopfernde Leberwurst spielen? Und dann auch noch diese übertriebene Paranoia...Was konnte ein Snob – ein reicher und mächtiger, aber trotzdem ein Snob – ihm schon anhaben? Seine Hausaufgaben stehlen oder was?! „Schmerzen?“ Die Stimme kam Hyde bekannt vor. Wann war sie hier reingekommen? Dennoch musste der Langhaarige seiner unangemeldeten Besucherin Recht geben. „Ja, sehr große“, wurde bestätigend genickt. „Blödheit kann nämlich wirklich sehr wehtun.“ Das Mädchen hob skeptisch eine Augenbraue – ihr war es nicht vergönnt zu erfahren, dass die Antwort Hydes sich auf gewisse blonde martyrerische Leberwürste bezog...Aber die stille Infragestellung der Intelligenz des Langhaarigen durch bestimmte Platzveränderungen gesichtlicher Bestandteile erinnerte ihn zu schmerzlich an eine ihm wohl bekannte Person. Für einen Moment erschien ein berechnender Ausdruck auf ihren Zügen, als sie ihn schweigend betrachtete. Nein. Sie hatte eigentlich nichts mit Gackuto gemein. Plötzlich, als hätte ein Unsichtbarer einen Knopf gedrückt, lächelte die unbekannte Besucherin, sich nunmehr verlegen die Haare aus dem Gesicht streichelnd. „Oh, entschuldige bitte, ich war unhöflich.“ (/Ja. Das stimmt. Aber hey. Besser als die Ärzte allemal.../) Hyde wurde misstrauisch. Erstaunliche schauspielerische Fähigkeiten, in der Tat. „Mein Name ist Seika Ayumi. Ich bin auch neu an deiner Schule. Wir hatten ja diesen kleinen Unfall – erinnerst du dich?“ Der Langhaarige starrte sie an, als es ihm endlich dämmerte. „Du bist Gackutos Schwester?!“ Ein ungläubiger Ausruf. Hydes Aufnahmefähigkeit – die gerade eifrigst damit beschäftigt war, diese neue Tatsache von allen Seiten zu durchleuchten und zu sortieren (/Wie zur Hölle ist Gackt an eine Schwester rangekommen?!/) – entging die kurze Grimasse der Missbilligung auf dem Gesicht Ayumis. „Ja, ich bin Hiroshis Schwester. Hat er dir nichts von mir erzählt?“ Das Mädchen war hübsch – lange Haare, wie seine eigenen. Eine gute Figur. Stilvoll – jedoch nicht zu übertrieben – gekleidet. Sie kam näher an Hydes Bett, stellte ihre Tasche auf dem Nachttisch ab (...die Bewertung ihrer Manieren fiel ungleich negativer aus...). Lächelte ihn an. Und dennoch. Hyde konnte ein Gefühl von Bösartigkeit und Hinterhältigkeit, das von dem Mädchen ausging, einfach nicht abschütteln. Oder vielleicht lag es nur daran, dass sie den richtigen Namen des Blonden verwendete? Ganz wie der Vater. Ach, Unsinn! Deswegen musste sie noch lange kein schlechter Mensch sein! „Nein, das hat er nicht. Und wahrscheinlich hat er dir auch nichts von mir erzählt. Ich bin Takarai Hideto“, erinnerte sich nun auch der Langhaarige an den guten Ton bei Bekanntschaften. Die Frage wohl auf seinem Gesicht lesend, sagte Ayumi: „Ich bin hergekommen, um mich bei dir zu bedanken. Dafür, dass du mich zum Krankenflügel gebracht hast.“ Sie lächelte wieder. Ihre Augen jedoch blieben ausdruckslos. „Dafür, dass ich dich umgerannt habe? Was doch Ehrensache. Wie geht es dir denn übrigens?“ Der Langhaarige versuchte, freundlich zu sein. Zu seiner Überraschung gelang es ihm außergewöhnlich gut. „Ich glaube, das sollte ich dich fragen.“ Das Mädchen schüttelte leicht den Kopf. „Was ist denn überhaupt passiert?“ Ein Blick auf die Decke. Hyde hatte keine wirkliche Lust, die Geschichte zu erzählen, ahnte er doch, dass es später zu viele Gelegenheiten dazu geben würde, winkte ab. „Ach, nur eine kleine Dummheit meinerseits. Bin gestolpert und habe als Dankeschön einen rostigen Nagel ins Bein gerammt bekommen. Die Geschenke des Schicksals...“ Ayumi lachte leise auf. „Aber doch nicht mitten auf der Straße?“ Echtes Interesse. „Oh, nein. Für solche Plätze braucht man einen Riecher. In einer alten Halle nicht weit von hier klappt so etwas hervorragend.“ Worauf wollte sie hinaus? „Am Shinjuku-Prospekt? Und was wolltest du da – wenn es kein Geheimnis ist, natürlich?“ Hyde kam es etwas seltsam vor, dass sie solche Details interessierten (für oberflächliche Mitleidsbekundungen waren ein blutiges Bein und die Ursache dieses blutigen Beins vollkommen ausreichend), aber er beachtete diesen Umstand nicht weiter. Das Mädchen war eine willkommene Abwechslung zu seinen grauen Gedanken. „Ja, genau die. Ach, wir dachten, es wäre vielleicht etwas bequemer, wenn wir mehr Platz zum Üben hätten...für zwei Schulbands bietet das Klubhaus einfach nicht genug Raum.“ Hyde hoffte, dass er nicht allzu bitter klang. „Oh. Es tut mir Leid, wirklich.“ (Anscheinend gelang es ihm nicht ganz…) Das Mädchen wirkte aufrichtig. „Weißt du, Hiroshi hat immer davon geschwärmt, ein Sänger zu werden.“ Ayumi lächelte. „Aber ich hätte nie vermutet, dass er andere Bands aus dem Clubhaus werfen würde. Er ist wirklich ein lieber Mensch, er kann es nur schlecht zeigen...“ Das Mädchen warf einen hoffnungsvoll-flehenden Blick auf ihn. Hyde hatte seine Mühe, ein sarkastisches Auflachen zu unterdrücken. Natürlich. Wieso hat er das nicht schon vorher gemerkt?! Ein wandelnder Kühlschrank mit Morgenstern bewaffnet. Aber lieb! (Er begnügte sich mit sarkastischen Gedanken...) „Wieso bist du hier? Nur, um dich zu bedanken?“, fiel dem Langhaarigen endlich auf. „Ach, es...nun ja...eigentlich habe ich dich nur zufällig im Krankenhaus entdeckt...ursprünglich war ich wegen meinem Bruder hier...“ Ayumi druckste herum – offensichtlich sehr darum bemüht, nicht weiter Licht in die Dunkelheit zu bringen. Doch Hyde konnte unmöglich von ihr ablassen. Zu groß war die Neugier, wie Gackt ihn überhaupt finden konnte (Verletzungen solcher Art waren keine Sensation – läge Hyde mit einem zerschmetterten Schädel mitten auf der Straße, das wäre eine ganz andere Sache...). Oder war dem Blonden womöglich etwas passiert? Und er hatte es in der Nacht nicht bemerkt? Besorgnis machte sich in dem Langhaarigen breit. „Was ist mit Gackuto?“ Ayumi antwortete nicht. Sie senkte den Kopf. Die Stille drückte schmerzhaft auf Hydes Brust. Ihm war doch wohl nichts Lebensgefährdendes zugestoßen? Bevor der Langhaarige das unheilvolle Schweigen unterbrechen konnte, ergriff das Mädchen das Wort. „Weißt du, Haido-san, ich liebe meinen Bruder.“ Die Hände verkrampften sich im Schoß. „Ich liebe ihn sogar sehr...Aber er zeigt mir immer die kalte Schulter. Manchmal habe ich sogar den Eindruck, dass er mich hasst. Ich würde jedoch alles für ihn tun.“ Sie sah auf. Hyde schrak innerlich vor ihrem fiebrig-entschlossenen Blick zurück. Ayumi erinnerte ihn an eine Löwin, die ihre Jungen beschützte. Und er konnte nicht anders, als ihr zuzustimmen. Der Langhaarige verstand das Mädchen nur zu gut, unterschied sich seine eigene Gefühlslage nur gering. „Auch wenn das lächerlich klingen mag...ich habe sogar immer ein Foto von ihm als Kleinkind mit dabei...“, wurde nun traurig gelächelt. „Tatsächlich? Darf ich es sehen?“ Eifrig wurde daraufhin in der Tasche gekramt. Ein Blatt Papier fiel herunter. Doch bevor Hyde das Mädchen darauf aufmerksam machen konnte, rief sie ein freudiges „Ah! Hier ist es ja!“ aus und hielt ihm ein Foto von dem Mürrischsten aller Siebenjährigen entgegen. Hyde konnte sich ein Auflachen nicht verkneifen. Nein, wie typisch, Gackuto! Dieser Blick! Aber niedlich war er schon im zarten Kindergartenalter. Ein selbstvergessenes Lächeln schlich sich auf die Züge des Langhaarigen. Doch dann wurde ihm bewusst, dass die Besitzerin wohl auf ihre Fotografie wartete. „Sehr verändert hat er sich ja nicht...“, konnte Hyde einfach nicht lassen. Ayumi nickte und seufzte wehmütig auf. „Ich wünschte, er hätte es nicht so schwer gehabt, mit...“ Sie brach ab, lächelte entschuldigend. Hyde hob fragend eine Augenbraue. Wurde von der Schwester jedoch nicht weiter beachtet, als sie ihren Blick über das Krankenzimmer schweifen ließ. „Sag mal, wo befinden sich hier die Toiletten...?“ Hyde blinzelte, versuchte sich zu erinnern. Kam jedoch zu dem Schluss, dass er nicht einmal den Ausgang wusste. „Oh, uhm...vielleicht den Gang herunter?“, wurde aufs Geratewohl vorgeschlagen. Ayumi erhob sich mit einem Lächeln (/Tun ihr denn nie die Gesichtsmuskeln weh?/, musste sich Hyde unwillkürlich fragen). „Bin gleich wieder zurück, in Ordnung?“ Damit verließ sie das Zimmer. Der Langhaarige nickte der sich schließenden Tür zu. Klar. Kein Problem, ich werde hier warten. Nicht, dass andere Optionen zur Debatte ständen. Der kurze Luftzug ließ das vernachlässigte Papier auf dem Boden nach Aufmerksamkeit fordernd rascheln. Ächzend beugte sich der Langhaarige herunter und rettete das vereinsamte Blatt vor dem sicheren Staubtod. Beim flüchtigen Blick – wirklich sehr flüchtig, er war schließlich gut erzogen – wünschte Hyde sich allerdings, er hätte diese Rache eines gefällten Baumes verbrannt und die Asche in alle viel Himmelsrichtungen verstreut. Eine gedruckte Frage. Ein handgeschriebener Name. Lateinische Wörter. Und eine bittere Erkenntnis. So bitter, dass Hyde weinen wollte. Heulen, schreien. Gegen die Wand schlagen und rufen nach dem WARUM?! Ruckartig beugte er sich vor, strich fest über die Wunde. Eine frische rote Spur bildete sich auf dem Verband. Der Schmerz riss den Langhaarigen kurzzeitig aus seiner inneren Hysterie. Das ist nicht wahr! Das ist in aller Welt nicht wahr!!! Ein Irrtum, anders konnte es doch gar nicht sein! TBC A/N: Haha. MUAHAHAHAHA. So ziemlich eins der längsten Kapitel. Und nichts drin! >D Toll. Bin ich nicht ein Meister darin, viel zu schreiben und gleichzeitig absolut gar nichts...? Aber hey. Es geht wenigstens weiter. Nach einer laaaangen Pause. Aah, die Schwester tritt endlich in Aktion. Aber hier kann man eigentlich recht hübsch sehen, wie ihr Verhältnis zu ihrem Bruder ist. Oder auch nicht. Nya. Beile. Messer. Anklagen und sonstige Freudebekundungen bitte hierher. Ich würde mich freuen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)