A Highschool Story von Leiser_Tod ================================================================================ Kapitel 14: Besuch zu früher Stund’ hat nicht immer Gold im Mund... ------------------------------------------------------------------- A Highschool story Kapitel #14 Als sie endlich im – so einladend häuslich nach Desinfektionsmittel riechenden Gebäude ankamen, spürte Hyde sein Bein (und den Rest seines Körpers gratis mit dazu) vor lauter Schmerzen nicht mehr. Der Schock (/Oh, du Liebe meines Lebens, wieso hast du mich verlassen?!/) war nun vollends verschwunden – Hydes Nerven pochten lautstark an ihren Menschenrechten; der Langhaarige versuchte, sie mit einem durch die zusammengepressten Lippen hindurch gezwängtem Stöhnen zur Vernunft zu bringen. Sinnloses Unterfangen, nur so ganz am Rande gesagt. Der Langhaarige bemerkte nicht einmal, wie ein Völkchen Ärzte und Schwestern angerannt kam und der Rücken Tetsus sich spontan in eine Krankenliege verwandelte. Erst, als ein etwas holpriger Start mit dem neuen Gefährt sein heulendes Bein in unfreiwillige Bewegung brachte, wurde der Langhaarige auf seine Umgebung aufmerksam. Er fand sich auf einer weißen, weichen Liege – mit stockstarrem Rücken, denn Hyde traute sich einfach nicht, seine Muskeln weiterhin zu beanspruchen – und wurde höflich in eine ihm unbekannte Richtung gekarrt. Seine Wunde war diesmal dezent mit einem Stofftuch bedeckt (was nicht gerade großen Nutzen aufwies – denn der Stoff wurde genauso dezent durchgeblutet). Vorsichtig drehte Hyde seinen Kopf zur Seite. Als hätten seine Freunde die Gedanken des Langhaarigen gelesen, erschienen sie mit besorgten Mienen in seinem Blickfeld. Hyde kratzte sich ein todesmutiges Lächeln ins Gesicht, um zu zeigen, dass mit ihm alles in Ordnung war. (HAHA.) Die anderen fielen darauf nicht rein. Immer wieder schielte der Langhaarige auf das mittlerweile ganz und gar rote Tüchlein. Unglaublich, wie unwichtig der Rest der Welt war, wenn deine eigenen Zellen so kümmerlich und Mitleid erheischend nach deiner Aufmerksamkeit verlangten! Oder einfach: ES TAT ZUR HÖLLE NOCH MAL WEH! Der Langhaarige musste sich auf die Zunge beißen, um diese traurige, unheroische Wahrheit in die Welt hinauszubrüllen. Und dann war die kurze Reise vorbei. /Na endlich!/, hätte Hyde wohl gedacht, wenn er nicht die geradezu mörderische Sammlung an angeblichen Heilinstrumenten erblickte. Tetsu und die anderen wurden gebeten, draußen zu bleiben, als der Langhaarige in einen unscheinbaren Raum namens ‚Behandlungszimmer 3’ gefahren wurde. „Könnte einer von euch vielleicht Hydes Eltern Bescheid geben?“, fiel dem braunhaarigen Leader plötzlich ein. Beide nickten und verschwanden Richtung Suche eines Telefons. Tetsu war gerade dabei, sich über das ungewöhnliche Paar und deren noch ungewöhnlicheres Verhalten Gedanken zu machen, als ihm siedend heiß etwas bewusst wurde. Hyde... „UUUUUUUUUUAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHH!!! HIIIIIIIIIILLLLLFEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!!!“ ...hasste Spritzen. „NEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIINN! GOOOOOOOOOOOOTT! WWWEEEEEEEEEEEEEEEEEEEGG!!“ Dumpfe Geräusche, unterdrückte Flüche – dies alles deutete auf einen ungleichen Kampf hin. Ungleich, weil die Ärzte dabei meistens den Kürzeren zogen. Nach zehn Minuten kam eine schwer atmende Krankenschwester heraus gerannt, ein verzweifeltes „Und holen Sie ihm eine Zwangsjacke, verdammt noch mal!“ schallte ihr aus der offenen Tür hinterher. Die Verwirrung ausnutzend schlüpfte der Braunhaarige in das Kampf geschwängerte Zimmer. Was er sah, ließ Tetsu in geschocktem Staunen innehalten. Auf dem Bett (Laken und Kissen residierten in würdevoller Verdrossenheit daneben auf dem Boden) lag Hyde. An sich keine außergewöhnliche Haltung. Wären da nicht die zwei Krankenschwestern, die jeweils seine Arme hielten, zwei Ärzte für seine Beine (anscheinend hatte Hyde in seiner Panik nicht gezögert, sein in Mitleidenschaft gezogenes Gehwerkzeug als Geheimwaffe einzusetzen – mit Erfolg, denn einer der Ärzte hatte ein prachtvolles Veilchen in seinem Gesicht blühen), während ein weiterer Arzt quer über Hydes Bauch lag und verzweifelt versuchte, dem bockigen Verletzten (...eine himmelschreiende Untertreibung, aus der Sicht der gebeutelten Mediziner) ein Arzneimittel zu verabreichen. Wie es aussah, konnte der Langhaarige sehr eindrucksvoll seine Position halten. Doch als den Braunhaarigen dessen angsterfüllter Blick streifte, erkannte Tetsu, dass es dem Kleineren ganz und gar nicht nach Siegesruhm zumute war. Seinen ausgeprägten Mutterinstinkten folgend (wobei nur Hyde es vermochte, sie überhaupt auszulösen), drängte sich Tetsu durch die schnaufende und schimpfende Ärzteschar, befreite den Langhaarigen aus der festen Umklammerung der Schwestern und drücke den Verängstigten und Verletzen an sich. „Schhhh...Doiha-chan, es ist doch alles gut...es wird dir niemand wehtun. Ich bin da und gebe auf dich Acht, okay?“ Tetsu streichelte dem Kleineren sanft über das verworrene Haar. Ein leichtes Schniefen war die Antwort. „...danke...“ Dieser Moment der tiefsten Freundschaft wurde skrupellos von einem der Ärzte ausgenutzt. Bevor der Langhaarige auch nur protestierend piepsen konnte, wurde die Nadel in seine Ader an der Innenseite des Ellenbogens eingeführt und ihr Inhalt endlich in Hydes Blutbahn befördert. „Tet-chan...“, wurde vorwurfsvoll geflüstert, „das...war...fies...“ Nach dieser (den Fakten entsprechenden) Feststellung schlief der Langhaarige erschöpft, aber befreit an Tetsus Schulter ein. *** Das erste, was Hyde beim Aufwachen spürte, waren Kopfschmerzen und eine verdächtige Dumpfheit in seinem linken Bein. Wirklich seltsam. Logisch betrachtet – wenn gewisse Körperteile dumpf sind, dann kann man sie doch gar nicht spüren, oder? Es sei denn, es war so ein ganz niederträchtiger und gemeiner Schmerz, der sich nur als Dumpfheit ausgab, damit er Hyde hinters Licht führen konnte...aber es war ein gewaltiger Irrtum, Hydes fallen nämlich nicht auf solche faulen Tricks herein! Um auszutesten, ob sein Bein tatsächlich wehtun würde, bewegte der Langhaarige versuchsweise seine mitgenommene Extremität. Nichts passierte. Es blieb immer noch dumpf und apathisch. Die Inspektion der Funktionstüchtigkeit seines restlichen Körpers wurde mutig fortgesetzt (vielleicht fing ja das andere Bein aus purer Solidarität auch an, wehzutun?). Nein, alles in Ordnung. Bis auf die Kopfschmerzen. Plötzlich platzte in diese an Genietum grenzenden Überlegungen ein etwas unangebrachtes Knurren hinein. Hydes Magen fand den Augenblick passend, um seinem Besitzer gütig über die Abwesenheit von Essen in seinem Inneren zu berichten. „Ich hab Hunger!“, wurde sich beim leeren (bis auf ein paar Schränke und einem Tisch mit Stühlen) dämmrigen Raum beklagt. Dieser antwortete mit eisigem Schweigen. /Unverschämtheit.../ Wie spät war es eigentlich? Merkwürdig. Dass Hyde nicht einmal auffiel, dass er versäumt hatte, sich Die Drei Wichtigsten Fragen Nach Dem Aufwachen zu stellen. Wo bin ich? Wer bin ich? Wie spät ist es? Die ersten beiden Fragen beseitigte der immerwährende Geruch des Desinfektionsmittels (wie viel von diesem Zeug benutzten die Ärzte eigentlich? Oder war das ein besonderer Raumerfrischer, nur um die Leute zu ärgern?). Übler Geruch bedeutet Krankenhaus. Somit wäre die Frage des Ortes schnell geklärt. Und wer bin ich in einem Krankenhaus? Logischerweise – ein Patient. Doch zu unserem perfekten Weltbild fehlt noch die Uhrzeit. Hyde drehte den Kopf. Die Wände wiesen eine selbstmitleiderregende Uhrenlosigkeit auf. Ein Blick auf die Seite – ein Nachttischchen. Mit nichts drauf. Gerade dabei aufzugeben, fiel dem Langhaarigen etwas Längliches, Tickendes an seinem Handgelenk auf. Oh. Es war erst...WA?!... 3.45 Uhr?! Zur Hölle! Es war absolut nicht fair! Er würde jetzt unmöglich einschlafen können! Welcher Idiot hatte ihm denn so wenig Schlafmittel verabreicht? Unmöglich, die Ärzteschaft hier! Und was sollte er bitteschön bis zur morgendlichen Visite machen, hä?! Dies alles wurde vertrauensselig in den Raum ausgegossen. Dieser blieb nach wie vor abweisend stumm. /Unverschämtheit.../ Nach etwa einer Viertelstunde der puren Langeweile (/...gibt’s hier vielleicht irgendwo ein Buch?/), der Verzweiflung (/...es ist so dunkel hier, dass ich nicht einmal lesen könnte! Hilfe, ich werde verhungern!/), der hilflosen Panik (/Oh, Gott und was, wenn ich mal muss? Ich weiß ja gar nicht, wo das Klo ist!/) und der wüsten Beschimpfungen des Personals (...kein Kommentar...), konnte Hyde entfernte, so ganz und gar Krankenhaus untypische Geräusche wahrnehmen. Leise Stimmen, ständiges Aufmachen von Türen und vor allem das ausschlaggebende – ebenfalls unzivilisierte Unmutsbekundungen Richtung Ärzte. Langsam kamen die Personen näher. An der Dunkelheit des Korridors (die schwarze Ritze der ihm gegenüber liegenden Tür konnte nicht gerade mit Helligkeit prahlen) konnte der Langhaarige erkennen, dass die Eindringlinge eindeutig unbefugt hier waren (welche Krankenschwester würde denn blindlings durch stockfinstere Korridore stolpern wollen?) Aber was wollten sie hier? Gewalttätige Absichten? Mord, Diebstahl? Unsinn, was gab es denn bei Kranken denn zu stehlen – außer sehr viel und sehr gebrauchtes Verbandszeug? Noch während er diesen Gedanken zu Ende dachte, nahm Hyde seine Uhr vom Handgelenk und versteckte sie unter seinem Kopfkissen. Sicher ist schließlich sicher. Die Unbekannten verringerten immer mehr den Abstand zu seinem Zimmer. Es waren höchst wahrscheinlich zwei – eine männliche und eine weibliche Stimme...sie schienen ein bestimmtes Zimmer zu suchen (Sherlock, Sie überraschen immer wieder...). OH GOTT! Das...das konnte doch nicht wahr sein! Völlig unmöglich! Woher...? TBC A/N: Nyaha. Und ihr könnt euch natürlich absolut nicht vorstellen, wer das sein könnte, oder? Hyde bricht mal wieder alle Lustigkeitsrekorde – aber nach zu viel Schlafmittel ist man vielleicht etwas verwirrt. (Oder aber man ist einfach Hyde.) Öh, die Viecher werden ja immer kürzer. Frech. Nya, beim nächsten Mal wird’s hoffentlich etwas anders sein (aber mir darf man generell nichts abnehmen). Oh, ja. Kommentare sind hier natürlich erwünscht. Sehr sogar. (Wann sind sie es nicht? |D) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)