A Highschool Story von Leiser_Tod ================================================================================ Kapitel 6: Auseinandersetzungen ------------------------------- A Highschool Story Kapitel #6 Es herrschte Totenstille im Raum, als sie sich lösten. Wo zuvor noch grenzenlose Wut tobte, war das Gesicht Hydes in erstauntem Schock erstarrt. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Den übrigen Anwesenden ging es scheinbar nicht anders. Auch wenn die Bandmitglieder des Blonden dieser äußerst wirksamen Methode, bestimmte Hydes zum Schweigen zu bringen, nicht unbedingt abgeneigt schienen (oder sie sollten vielleicht aufhören, dämlich in der Gegend herumzugrinsen). /Lecker. Diese Lippen schmecken genauso wie sie aussehen. Mahlzeit!/ Gackts Blick wanderte zu Tetsu und ein selbstgefälliges Lächeln schlich sich auf seine Züge, als er dessen geschockten Ausdruck bemerkte. /Egal, ob zusammen oder nicht. Hyde gehört mir!/ Der Langhaarige folgte seinem Blick aus den Augenwinkeln und verstand. Die Erkenntnis traf ihn mit voller Wucht und riss ihn effektiv aus seinem Stupor. KLATSCH! Gackts Grinsen verwandelte sich in eine schmerzverzerrte Grimasse, als er sich seine rote Wange rieb. Hyde hatte mit voller Kraft zugeschlagen. Tränen der Wut glitzerten in den haselnussbraunen Augen, der Langhaarige hatte die Fäuste so fest geballt, dass die Knöchel weiß hervortraten. „Duuu...duuu...“ Hydes Stimme zitterte genau wie der Rest seines Körpers. „Wage es ja nicht, mich noch einmal anzufassen! Du Scheusal!“ Er wischte sich demonstrativ mit dem Handrücken über den Mund. „...und so was war mein erster Kuss...“, knurrte der Schüler leise. Nicht leise genug für Ohren eines blonden Schülers allerdings. Nach ein paar weiteren Todesblicken und gedanklichen Morddrohungen in Gackts Richtung drehte sich der Langhaarige um und verließ das vehement umkämpfte Klubhaus. Zu seinem grimmigen Vergnügen stopften die Gewitterwolken der lachenden Sonne endlich das Maul. Tetsu war hin und her gerissen. Sollte er dieser blonden Schwuchtel ordentlich die Fresse polieren oder lieber seinen Freund trösten? Obwohl, ein Blick auf Hydes Rücken verriet ihm, dass sein Freund eher einen Baseballschläger und ein Opfer brauchte, als Trost. Dennoch, das seelische Wohlbefinden wurde als höhere Priorität eingestuft. Mit einem „Wir sind noch nicht fertig! Das wird Folgen haben!“–Blick (wobei die oben erwähnte Schwuchtel diese stumme Kriegserklärung wohl falsch verstanden hatte – denn statt sich in einem Bunker zu verbarrikadieren, nahm Gackt sein Mikro wieder auf) folgte der Braunhaarige seinem Freund. „Hey, Hyde! Warte doch!“, rief Tetsu, während er und der Rest versuchten, den Langhaarigen einzuholen. „Sorry, Leute, aber die Proben müssen heute ausfallen“, segnete dieser seine Bandmitglieder mit seiner Aufmerksamkeit. „Außerdem scheint es, dass wir uns erst einen neuen Musikraum suchen müssen.“ Hydes hilfloses Lächeln hing sich selbst auf. Tetsu wollte schon weitersprechen, als eine Bewegung ausgehend vom Fenster des Hauses sein Interesse auf sich lenkte. „Was war das?“ Nur das Gebüsch raschelte als Antwort. „Was war was?“, meldete sich nun erstmals Ken zu Wort. „Ich glaube, ich habe da hinten jemanden wegrennen sehen...“ Es folgte eine vage Geste zum Fenster. Als wäre es das Startsignal ging Yukihiro los, um nach dem Rechten zu sehen. Nach einer kurzen, oberflächlichen Inspektion des verdächtigen Buschwerks kehrte er wieder zu den Wartenden zurück. „Da ist niemand.“ „Hab ich mir wahrscheinlich nur eingebildet.“ Tetsu kratzte sich am Hinterkopf. Hyde hob nur skeptisch die Augenbraue. „Tolles Ablenkungsmanöver, Tet-chan“, schien sein Blick zu sagen. Mit einem Kopfnicken verabschiedete sich der Langhaarige. Bevor die anderen diesem Beispiel folgen konnten, hielt sie Tetsu mit einer kleinen Geste zurück. „Ich möchte euch bitten, über die heutigen Ereignisse stillschweigen zu bewahren. Manchmal können Mädchen grausamer sein, als Jungs es je vermocht hatten. Bisweilen glaube ich, dass einige Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts nur deshalb Zickenterror veranstalten, weil Hyde besser aussieht als sie. Und das als Junge!“ Zustimmendes Lächeln erschien auf den Gesichtern der anderen. „Nicht, dass es viele davon gibt.“ Ken legte eine Hand auf Tetsus Schulter. „Soweit ich weiß ist unser Vocal nicht gerade unbeliebt in seiner Klasse. Aber ich weiß, was du meinst–“, beeilte er sich fortzufahren, als er den Braunhaarigen gefährlich tief Luft holen sah, „will gar nicht wissen, was diese Fanclubs – die wie Pilze aus dem Boden schossen sind – aus ihm machen werden, sollten sie erfahren, dass ihr geliebter Gackt von einer Verehrerin angegriffen und vergewaltigt wurde!“ Yukihiro und Tetsu starrten ihn schockiert an. „Was? Wisst ihr etwa nicht, wozu Frauen fähig sind?“, versuchte sich Ken zur Wehr zu setzen. Der Schock wechselte zum Misstrauen. „Argh! Schaut mich nicht so an! Ich hab nichts getan, ehrlich. Die Sensationsgeilheit und Tratschausdauer ist ausschließlich ein weibliches Gen!“ Tetsu und Yuki nickten sich zu. Ken und die Frauen. Explosionsgefahr zum Kubik. „Na, wie auch immer.“ Yuki versuchte seinem Freund (und vor allem sich selbst) weitere Enthüllungen seiner Abenteuer fraulicher Art zu ersparen. „Ich hoffe nur, dieser Widerling wird auch seinen Mund halten….“ „Vergiss nicht, Hyde ist immer noch ein Junge – nicht alle Eltern sind über Söhne vom anderen Ufer erfreut...und nicht nur Eltern, auch Lehrer und sogar Schüler könnten bei diesem Thema sehr allergisch reagieren.“ Tetsu gab sich zuversichtlich. „Nun gut, ich muss jetzt noch einen Proberaum für L’Arc-en-Ciel suchen. Also, bis morgen!“ Sie verabschiedeten sich. Das kleine Mädchen aber schlüpfte aus ihrem Versteck im Gebüsch und rannte zur Schule. Ungeahnte Folgen nach sich ziehend. *** Hyde war definitiv nicht ansprechbar. Selbst seine Eltern ließen ihn in Ruhe, denn sein wütender Blick sprach Bände. Er lief in seinem Zimmer auf und ab und suchte sich etwas zum Zerbrechen. Doch seine vorausschauende Mutter hatte alle Blumentöpfe und Vasen (die das Glück hatten, die vorherigen Wutausbrüche Hydes zu überleben) aus der Gefahrenzone geschafft. /Ich glaube das einfach nicht! Wie konnte er es wagen?! Dieser blonde Perverse wollte sich nur mit Tetsu messen! Das Schwein! Warte nur, bis du mir unter die Finger kommst! Dann werde ich garantiert nicht nur mit der flachen Hand zuschlagen! Idiot!/ Dass seine Rage nicht auf den Kuss gerichtet war, sondern auf die Tatsache, dass es ihm gefallen hatte, dass er wusste, Gackt hatte das nicht ernst gemeint und dass das VERDAMMT NOCH MAL WEH TAT, das wollte sich der Langhaarige nicht eingestehen. *** Gackt biss krampfhaft die Zähne zusammen als die Schläge gnadenlos auf seinen am Boden liegenden Körper niederprasselten. „Deine schmutzigen Neigungen werde ich dir schon noch austreiben!“ Der Atem kam stoßweise, sicherlich kosteten die Prügel Kraft. Immer und immer wieder versenkte der Vater seinen Fuß in Gackts Bauch. Dieser hatte sich zu einer Kugel eingerollt, um möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Er versuchte sich zu schützen, umklammerte verzweifelt seine Mitte. „Du wirst einmal mein Nachfolger, der Erbe des Konzerns! Ich habe nicht Blut und Wasser geschwitzt und alles für das Unternehmen geopfert, damit DU es mir versaust! Ich tue das nur zu deinem Besten, glaub mir!“ Gackt hätte beinah aufgelacht, doch sein Überlebensinstinkt sagte ihm, dass es bei seinem momentanen Zustand keine so gute Idee wäre, den Vater noch mehr zu reizen. Er erinnerte sich noch gut an das eine Mal, als er versucht hatte, sich gegen den Mann aufzulehnen, sich zu schützen vor seinen Schlägen, er wollte doch nur, dass es endlich AUFHÖRTE! Und genauso gut erinnerte sich Gackt an das laute Zischen der Peitsche, bevor sie auf seinen Rücken niedersauste, die Haut aufriss. Die Striemen vernarbten, doch die inneren Wunden bluteten immer noch und speisten seinen Hass. Hass gegenüber sich selbst, weil er so schwach war, Hass gegenüber seinem Vater und Hass gegenüber dieser beschissenen Welt, die seine Qual einfach übersah, in der Väter einfach so ihre Kinder verprügeln konnten! „...kleiner Perverser! Hast du dir die Haare blond gefärbt, damit du den anderen Jungen schönen Augen machen kannst, wie? Mein Gott, du widerst mich an! Aber da du ja mein einziger Sohn bist und deine Mutter bei deiner Geburt gestorben ist, muss ich wohl das Beste aus dir machen, nicht?“ Die Tritte wanderten nun zu Gackts Brustkorb. Deutlich hörte der Junge die Knochen hilflos knacken, die Splitter drangen in seine inneren Organe. Gackt spuckte Blut. Sein Vater vermied es wie jedes Mal, das Gesicht seines Sohnes anzurühren, da er Gackt schnell wieder in die Schule schicken wollte. Und blaue Flecken im Gesicht warfen viel mehr Fragen auf, als eine dunkle Stelle am Bauch. Gackts sarkastisches Schnauben wurde schnell von einem schmerzerfüllten Stöhnen abgelöst. Er versuchte seine Rippen mit seinen Armen abzuschirmen, doch die hinzu gekommenen Fäuste zerschmetterten ihm beinah die Handgelenke. Der Geist des Jungen wurde mit jedem Schlag der kühlen, nebligen Schwärze entgegengetrieben, bis diese die geschundene Seele zu sich nahm. Das bösartige, schadenfrohe Gekicher seiner Schwester hallte ihm in den Ohren. TBC A/N: Ah, ja. Ein Schritt in die Richtung „Wie tickt Gackt und warum ist er so böse zu Hyde“ ist getan. Hoffe, ich hab die Reaktionen der anderen Charaktere mehr oder weniger deutlich rübergebracht. Obwohl der Ausflug nach KENada und seinen Abenteuern eigentlich gar nich geplant war. (Ursprünglich wollte ich ihn mit Yuki verkuppeln, aber nun hat sich herausgestellt, dass Ken eingefleischt-frauenverrückt ist...) Oh, ein paar Kommentare eurerseits wären natürlich sehr nett. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)