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Someday out of the Blue

...life will always keep on changing...
von

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The Beginning of a new Era

Sanft spielte der warme Wind der Bikanelwüste in den blonden Haaren des Jungen, der auf einem Felsplateau stand und die Ereignisse in der Ferne mit einem Fernglas beobachtete. Derselbe Wind, der so sanft in seinen Haaren spielte, trug die Geräusche des Kampfes, des Entsetzens, der Angst und des Todes zu ihm herüber.
 

Das Heim würde fallen...
 

Er wusste es. Sein Volk hatte keine Chance... Und ihr Anführer würde das Heim lieber zerstören, als es ihren Feinden zu überlassen. Als schließlich neben dem Heim das Flugschiff aus der Versenkung auftauchte, ließ er das Fernglas sinken und der Wind hielt für einige Sekunden inne, ließ die langen Haarsträhnen wieder über sein rechtes Auge fallen.
 

Nicht mehr als ein leises Seufzen entkam dem Jungen, als das Flugschiff sich in Bewegung setzte und wenig später eine Schar Raketen in das Heim einschlug, die das Flugschiff abgesetzt hatte. Jener Seufzer ging in der Explosion völlig unter und der Wind wurde stärker, sodass sich der Junge und auch die drei Gestalten, die nicht weit entfernt standen, gegen die Druckwelle der Explosion lehnen mussten. Dann kehrte endlich wieder Stille ein. Die Stille des Todes.
 

Einige Minuten vergingen noch, in denen der blonde Al Bhed, der gerade einmal 16 sein mochte, noch regungslos da stand, einen Fuß auf einen Felsen gestützt und in die Ferne blickte, wo bis vor Kurzem noch sein Zuhause gewesen war. In einer routinierten Bewegung verstaute er das Fernglas in der Tasche an seinem Gürtel, der diagonal über seiner Hüfte hing, ließ im gleichen Atemzug die Hand nach oben wandern und aktivierte den Knopf, der in seinem goldenen Ohrring integriert war, woraufhin ein oranges Visier vor seinen Augen erschien, welches sein empfindliches rechtes Auge vor Sonne und Sand schützte und ihm Daten über Entfernungen, Gegner und anderes gab.
 

Er mochte erst 16 sein, aber er war ein Al Bhed... Er war mit der Technik aufgewachsen, verstand sie, wie kein Zweiter in dem Quartett, zu dem er gehörte. Und ebenso wenig konnte jemand ihn verstehen... nicht völlig... Mit einer Hand fuhr er sich durch die etwa nackenlangen Haare, die von einem Stirnband gebändigt wurden, als ihm jemand eine Hand auf die Schulter legte.
 

"Gip..."
 

Er wandte den Kopf, sah denJungen mit den silbernen Haaren und den rehbraunen Augen einen Moment lang stumm an, ehe er nickte, durch die Bewegung seines Kopfes die unscheinbare Silberkette leise klirren ließ. Er hatte verstanden... Es waren keine Worte notwendig. Der etwa 2 Jahre ältere Junge wandte sich wieder um, ging wieder zu den anderen beiden, die noch immer einige Meter entfernt mit vier Chocobos warteten und sagte einige Sätze zu ihnen, die der Blonde nicht hörte.
 

Gippel wandte nur noch einmal den Blick zum ehemaligen Heim, spürte die Sonnenstrahlen auf seinem Gesicht, die auch von der Schnalle des Lederriemens reflektiert wurden, welcher sich an seinen Hals schmiegte. Er hob eine Hand wie zum Gruß und drehte sich dann um.
 

Eine Hand, bekleidet mit einem schwarzen, fingerlosen Lederhandschuh, der in einen ebenfalls ledernen Unterarmschutz überging griff sich die Bazooka, die der Al Bhed neben sich in den Sand gerammt hatte, schulterte sie und schloss ihren Riemen über seiner mit einem weißen, bauchfreien Shirt aus dickem Stoff - bei dem man wohl die Ärmel abgerissen hatte - bekleideten Brust.
 

Nur langsam setzte er sich in Bewegung, wobei die etlichen Waffen, Granaten und Werkzeuge, die an diversen Halterungen an seinen weiten schwarzen Chaps befestigt waren, die er über der nachtblauen, engen Hose trug, leise schepperten. Die Lederriemen, die unter dem Shirt verliefen und mit einem weiteren Gürtel an der Hose verbunden waren, drückten sich beim Gehen in seine fast goldene Haut, während die beiden Waffen, die in Halftern an ihnen auf seinem Rücken befestigt waren, durch die Sonne immer mehr aufgeheizt wurden, ein unangenehmes Gefühl auf der nackten Haut hinterließen, welche sie berührten. Seine mit Metallschienen und Lederriemen unterstützten, fast kniehohen Stiefel hinterließen tiefe Löcher im weichen Sand, denn mit all seiner Ausrüstung wog er sicher noch einmal drei Viertel seines eigenen Körpergewichtes zusätzlich. Dennoch meckerte er nicht, er hatte einen Auftrag zu erfüllen...Sein Volk zählte auf ihn... Er war kein Kind mehr...
 

Denn das Alles tat er mit einer Selbstverständlichkeit... einer Gleichgültigkeit, die man einem Jungen in seinem Alter nie zugetraut hätte. Nein, wirklich nicht. Man sah ihm sein Alter auf den ersten Blick nicht an, wenn man all die Waffen sah, die er bei sich trug. Besonders dann nicht, wenn man auch noch sah, wie er mit ihnen, geschweige denn Technik aller Art umzugehen wusste.
 

Wenig später hatte Gippel die Gruppe erreicht, nahm dem einzigen Mädchen der Gruppe die Zügel von einem der Chocobos aus der Hand und schwang sich auf dessen Rücken. Die andern drei taten es i/m gleich, gaben den gelben Laufvögeln die Sporen und sie verschwanden von diesem Ort, hinterließen nur eine Staubwolke...

Straight forward to Bevelle!

So, hier nun endlich mal das erste Kapitel, ich faules Stück XD
 

@Hika: So, du wolltest sie, jetzt hast du sie XD Also gib Ruhe XDD
 

@ Kazu: Ich hab dir schonmal so auf den Kommi geantwortet und dir erklärt warums so ist, aber gut, ich geb mir mühe es in Zukunft mehr zu fächern ^^
 

@ Dark-Rikku17: Danke für deinen Kommi, wie du siehst hab ich weiter geschrieben... aber das solltest du bei Memories auch >.<
 

So, genug gelabert XD Viel Spaß
 

Ach ja... nur noch zur Info, ich hab ab hier unterschiedliche Zeiten. Alles was normal geschrieben ist, ist Gegenwart, kursives spielt in der Vergangenheit.
 

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Langsam geht ein junger Mann durch die hohen Gänge des riesigen Tempels von Bevelle, gefolgt von einer nur wenig jünger wirkendenden Frau. Sie beide gehen langsam, sehen sich fast schon ehrfürchtig, aber dennoch neugierig um.
 

~Hier hat sich nichts verändert...~, stellt der junge Mann fest und bleibt verwundert stehen, als er bemerkt, dass die Frau ihm nicht mehr folgt. Er dreht den Kopf, um sie anzusehen, sieht ihren unsicheren Blick. Mit einem Schmunzeln hält er ihr die Hand hin, welche sie schließlich mit einem Lächeln nimmt und sich von ihm weiter ziehen lässt...
 

Das Quartett war schneller vorangekommen, als die vier es erwartet hatten. Sie waren schon auf einem Schnellboot nach Bevelle, auch wenn Gippel nicht wusste warum. Der Junge mit den silbernen Haaren stand an der Reling und genoss den Fahrtwind, als er schwere Schritte hinter sich hörte und lächelte sanft, auch wenn er sich nicht umdrehte und seine untere Gesichtshälfte von dem hohen Kragen der Jacke aus schwarzen und nachtblauen, glänzendem Stoff verborgen war, deren Nähte mit goldenem Faden genäht waren. So war es seinen Gegenübern immer nur schwer möglich zu wissen, was grade in ihm vorging.
 

"Na Gippel, was treibt dich zu mir?", fragte er freundlich und drehte sich nun doch zu seinem blonden Kameraden um, der inzwischen neben ihm stand und wie er die Arme auf die Reling stützte. "Warum fahren wir nach Bevelle?", fragte der Angesprochene, sah dabei aber nicht auf, fokussierte mit seinen geheimnisvollen, tiefgrünen Augen die Wasseroberfläche. Als er jedoch ein leises Seufzen von dem Silberhaarigen vernahm, sah er auf, blickte ihn fragend an.
 

"Dieser Seymor von den Guado will das angehende Medium Yuna heiraten... Ich vermute das Cid und seine Leute das aber zu verhindern versuchen... Nooj ist der Meinung, dass der dadurch entstehende Trubel eine gute Gelegenheit für uns sei, uns das mal anzusehen, weil wir da nicht so auffallen und unbemerkt ein paar Dinge erledigen können...", erklärte er ruhig und blickte nun auch wieder aufs Meer hinaus, spürte wie der Jüngere ihn musterte, störte sich aber nicht weiter daran.
 

Wieder einmal fiel Gippel auf, wie bunt gemischt ihre Truppe eigentlich war. Denn im Gegensatz zu ihm, der er dem technikorientiertem Volk der Al Bhed angehörte, war sein Mitstreiter ein Priester, eher schon ein angehendes Medium von Yevon und müsste somit - rein theoretisch - gegen die Technik der Al Bhed, besser gesagt gegen die Al Bhed im Allgemeinen sein. Aber wider Erwarten war der dunkelhäutige Junge, dessen silberne Haare einen solchen Kontrast zu seiner Haut bildeten, alles andere als ein strenggläubiger Yevoniter.
 

Ebenso war es mit den anderen beiden in ihrem Team. Sie hatten alle unterschiedliche Motive für ihre Reise und in vielen Dingen waren sie sich nicht einig, aber wenn es um ihr Hauptziel ging, dann waren sie meist alle der gleichen Meinung. Dennoch war er sich hier nicht so sicher. War es eine gute Idee?
 

"Baralai? Meinst du, es ist eine gute Idee, nach Bevelle zu gehen? Ich meine, du bist immerhin...", begann der blonde Al Bhed wieder, wurde aber von einem Funkeln aus den rehbraunen Augen des Älteren dazu gebracht inne zu halten und zu schweigen. Aber dann entspannten sich Baralais Gesichtszüge und er hob einen Arm, ließ die Hand an dessen Mittelfinger mit einem Ring das Ende eines weiten Ärmels befestigt war in das dichte blonde Haar wandern, strich kurz eine Strähne aus dem Gesicht und ließ schließlich die Hand an der Wange des Al Bhed liegen. "Mach dir um mich keine Gedanken... I'll be fine...", erklärte der Priester mit einem Lächeln, zog die Hand zurück und wandte sich ab, um unter Deck zu gehen, nicht ohne dem Jüngeren noch einmal zuzunicken.
 

Und so blieb Gippel allein an Deck des Schiffes zurück, erklomm aber nach einiger Zeit den Mast eines der Solaris-Segel, welche die Energie für das Schiff lieferten und lehnte sich an, ließ Biene und Seele baumeln. Und während sie nun dem Sonnenuntergang entgegen fuhren drifteten seine Gedanken immer mehr ab, zu dem, was er vor einigen Stunden gesehen hatte. Das Heim... sein Zuhause... seine Zuflucht... zerstört... auch wenn er seit sicher mehr als einem Jahr nicht mehr zu Hause gewesen war, so tat es ihm doch weh, dass er niemals zurückkehren würde. Aber er durfte das jetzt nicht zeigen, er durfte nicht schwach sein, das würde ihre Mission behindern...
 

Die untergehende Sonne tauchte ihn in warmes rotoranges Licht und er genoss die letzten warmen Strahlen auf der freien Haut, bemerkte nicht gleich wie jemand wieder an Deck kam und sich nach ihm umsah. Er hatte die Kette von seinem Hals genommen, hielt sie vor sich und betrachtete den orangeschwarz gemusterten Edelstein, der in ein kleines Amulett eingebettet war nachdenklich. Es war alles was ihm geblieben war, sein einziger Anhaltspunkt auf seiner Suche...
 

Rote Augen suchten aufmerksam die Umgebung ihres Besitzers ab, fanden schließlich das Gesuchte. "HEY! Blondie! Komm runter, Nooj will den Ablauf für Morgen mit uns beim Essen besprechen...", rief eine weibliche Stimme im Befehlston, riss damit den jungen Al Bhed aus seinen Gedanken. Gippel wandte den Blick nach unten, aber das Mädchen war schon wieder verschwunden und so rutschte er an den Segeln herunter, landete auf sicheren Beinen an Deck und folgte ihr ins Innere des Schiffes.
 

Wenig später saßen die vier beim Essen, schwiegen aber noch. Alle waren sich bewusst in welche Gefahr sie sich begeben würden, wussten aber auch, dass sie eine solche Gelegenheit nicht so schnell wieder bekommen würden. "Baralai... wie lange wirst du im Tempel brauchen?", fragte Nooj schließlich, sah den Priester fragend an, der seine Gabel zur Seite legte und sich auf seinem Stuhl zurücklehnte. Auch die Blicke der beiden jüngsten Gruppenmitglieder ruhten auf ihm. "Nun, ich kann's noch nicht genau sagen, je nachdem wie lange ich für die Hallen der Prüfung brauche. Aber das größere Problem wird sein, erst einmal in den Tempel reinzukommen...", gab Baralai zurück, seufzte leise.
 

Nooj nickte, wobei einige Strähnen in sein Gesicht fielen und seine Brille auf der Nase etwas nach unten rutschte, sodass er sie wieder hoch schieben musste. Der Älteste der vier wusste sehr wohl davon, dass am Tempel von Bevelle Machinas und Roboter eingesetzt wurden, um Feinde abzuhalten. Natürlich gesegnet und nach Willen Yevons, wie es hieß, um das zu legalisieren. "Okay, Kurzer, du begleitest Baralai. Paine, du kommst mit mir, wir beschaffen Informationen...", legte der braunhaarige Mann fest und strich seine langen Haare zurück, die offen über seine Schulter hingen und jetzt geschmeidig über seinen Rücken fielen, der von einem dunklen Overall verdeckt wurde.
 

Von Gippel kam nur ein leises Grummeln. Nooj hatte ihn wieder 'Kurzer' genannt... Der Blonde hasste das und Nooj wusste es, liebte es, ihn damit aufzuziehen. Und das sah man ihm auch jetzt an, denn ein Grinsen umspielte die Lippen des Ältesten, aber Baralai schenkte ihm ein sanftes Lächeln, hatte den Kragen etwas herunter gezogen zum essen. Dieses Lächeln wirkte oft Wunder. Nicht nur auf den jungen Al Bhed, sondern auf alle in der Gruppe. Und da Gippel eh müde war, beließ er es dabei. Der Tag war hart gewesen und er war aufgewühlt von den Ereignissen, wollte im Grunde nur noch schlafen, um das alles zu verarbeiten.
 

Dieser Meinung waren auch die anderen und so verschwanden sie alle in die Kajüten. Und auch wenn das junge Mädchen es sich nicht eingestehen wollte, sie war wenigstens genauso müde wie ihr gleichaltriger Mitstreiter, von dem sie im allgemeinen recht wenig hielt, was aber auf Gegenseitigkeit beruhte. Trotz allem waren die beiden älteren froh, das die Jüngeren mal so müde waren, denn so stritten sie abends immerhin nicht mehr, sondern krabbelten mehr oder minder friedlich in ihre Hängematten und bald schon hörte man ruhigen Atem, der avon zeugte das die beiden schliefen. Mit einem erleichterten Seufzen schwang sich auch der Silberhaarige in seine Hängematte, nachdem er das Licht gelöscht hatte und zog die Decke um sich fest. Sie hatten nicht mehr viel Zeit, denn Mission Bevelle würde in wenigen Stunden starten...

First Sight…

Gippel erwachte durch sanftes Rütteln an seiner Schulter. Müde schlug er die Augen auf und blickte in Baralais Gesicht. Der Priester stand neben der Hängematte. „Guten Morgen... Mach dich fertig, wir sind bald da...“, erklärte der Silberhaarige in sanftem Tonfall, wandte sich dann aber ab, um auch Paine zu wecken. Der blonde Al Bhed blieb aber lieber noch einige Momente liegen, drehte sich auf den Bauch und streckte sich wie eine Katze, ehe er sich bequemte aus der Hängematte zu klettern.
 

Noch immer etwas verschlafen rieb er sich über die Augen, schlurfte langsam Richtung Deck. Dort angekommen kniff er die Augen gleich wieder zusammen, griff schon aus Gewohnheit zu seinem linken Ohr und aktivierte das orange Visier, entspannte wieder ein wenig, als kühler Morgenwind ihm einige Strähnen über das empfindliche Auge wehte und das Visier wieder seine schützende Funktion übernommen hatte. Langsam ging er zur Reling, konnte in der Ferne schon die hohen Türme von St. Bevelle erkennen. Wenig später hörte er Schritte hinter sich und die andern drei traten neben ihn.
 

„Everybody’s ready?“, fragte Nooj ohne den Blick von der vor ihnen liegenden Stadt zu nehmen. „Yes. Sir!“, kam es von den andern Dreien gleichzeitig, nur von Baralai etwas leiser. Sie ankerten etwas entfernt von Bevelle, mussten also noch ein paar Kilometer laufen, aber alles andere würde nur ihren Plan unnötig in Gefahr bringen.
 

Noch ein letztes Mal überprüfte Gippel seine Waffen, schulterte dann die schwere Bazooka und trat neben Baralai. „Wollen wir dann?“, fragte er und sah in die Richtung in die sie mussten. Die Gruppe würde sich schon hier trennen, um nicht all zu sehr aufzufallen. Baralai antwortete nicht auf die Frage, sondern setzte sich stattdessen in Bewegung. Weder der Silberhaarige noch der Al Bhed drehten sich noch einmal um, gingen zielstrebig in Richtung Stadt, die sie auch ziemlich schnell erreicht hatten. Die beiden tauchten in der Menge unter, huschten im Schatten der Häuser umher oder sprangen in vollem Lauf von Dach zu Dach. Je näher sie dem Tempel kamen, umso mehr Wachleute mussten sie umgehen.
 

Sie bezogen Position auf einem hohen Gebäude und der Blonde holte das Fernglas aus der Tasche an seinem Gürtel, visierte das Geschehen auf dem Hauptplatz vor dem großen Tempel an .“Da ist sie.“, erklärte er und reichte das Fernglas an seinen silberhaarigen Begleiter weiter. Yuna – soweit Gippel sich noch an den Namen erinnern konnte, den er gestern gehört hatte – wurde einen langen Weg entlang geführt, hin zum Altar vor dem Tempel. Seymor kam von der anderen Seite.
 

„Wie gehen wir vor?“, fragte der Blonde und nahm das Fernglas entgegen, das sein Begleiter ihm gerade zurück gereicht hatte und nun einen Moment schwieg, nachzudenken schien. „Nooj meint, wir sollen auf deine Leute warten. Sobald sie hier auftauchen, gibt es unter Garantie einen ziemlichen Trubel den wir ausnutzen sollten... Und eine andere Idee habe ich im Moment auch nicht, also hoffen wir, dass die Al Bhed wirklich hier auftauchen und das möglichst bald...“, bekam der Blonde schließlich noch eine Antwort und nickte, verstaute in diesem Moment das Fernglas wieder in der Tasche.
 

Sie verharrten in ihrem Versteck noch einige Minuten, dann aber erkannte Gippel das vertraute Rauschen des Flugschiffes und die beiden schwangen sich von dem Gebäude. Ab jetzt zählte jede Sekunde und das war ihnen beiden klar. Nooj sollte Recht behalten, denn die Al Bhed und ihr Flugschiff sorgten tatsächlich für einen ziemlichen Aufruhr, den die beiden nutzten. Wieselflink bahnten sich die beiden einen Weg durch die Menge an Menschen, hatten sogar Glück, denn sie begegneten nur wenigen Wachen, die sie mit einem schnellen Angriff ausschalten konnten, ehe die Alarm schlagen konnten und ohne, dass es jemanden besonders aufgefallen wäre. Schließlich hatten sie es geschafft, sie waren irgendwie hinter die Mauer aus Priestern gelangt. Durch die Leute aus dem Flugschiff abgelenkt bemerkte auch keiner der Priester, wie sie im Tempel verschwanden und sich erst hier eine kurze Verschnaufpause gönnten.
 

Die metallenen Waffen klirrten leise als Gippel sich kurz auf die Knie stützte und die Augen schloss um seinen Atem wieder auf eine normale Frequenz zu bringen. Als ein kühler Windhauch aus dem Innern des Tempels ihn streifte erschauderte er kurz. Ihm war dieser Tempel nicht so ganz geheuer, aber das war nicht von Belang. Eine warme Hand legte sich auf seine Schulter, was ihn aufsehen und Baralai anblicken ließ. „Los, bringen wir’s hinter uns...“, murmelte dieser in seinen Kragen, während er den Blick des Jüngeren mied, aber trotzdem nicht verbergen konnte, dass auch er sich hier nicht ganz Wohl in seiner Haut fühlte.
 

Der Al Bhed nickte nur. Er konnte gut verstehen, wie Baralai jetzt fühlte. Immerhin beging auch der Priester gerade so etwas wie Hochverrat an seinem Orden, so wie er, Gippel, sein Volk mehr oder weniger verraten hatte, als er sich dieser Gruppe angeschlossen hatte. Aber er wusste, dass er das richtige getan hatte. Man hatte den jungen Al Bhed gelehrt, immer für das einzutreten, woran sie glaubten. Nun, normalerweise sollten die Al Bhed an das unantastbare Recht ihres Volkes und das Bestehen auf die Machinas glauben. Es war nicht so, dass er das nicht tat, aber er glaubte eben auch an etwas anderes. Und das würde er nicht auf dem Weg erreichen können, den die Al Bhed einschlugen. Davon abgesehen hatte er in persönlicher Sache noch etwas zu erledigen und diese Gruppierung war der beste Weg, sein Ziel zu erreichen.
 

Die beiden setzten also ihren Weg fort, blickten sich immer wieder um, ob sie verfolgt wurden, während sie die Treppen hinabstiegen um zu den Hallen der Prüfung zu gelangen. Das war zwar unwahrscheinlich aber immerhin im Bereich des möglichen. Außerdem war Vorsicht hier ohnehin besser als Nachsicht. Einige Minuten später waren sie unten angekommen, noch immer vorsichtig und darauf bedacht, nicht zu sehr aufzufallen. Auch wenn niemand außer ihnen hier unten war, so schlichen sie doch in den Schatten entlang bis sie schließlich das Tor zu den Hallen der Prüfung erreichten. Baralai blieb stehen und wandte sich zu dem Jüngeren um. „Du weißt, was hinter diesen Toren liegt?“, fragte er, wusste aber, dass es eigentlich unnötig war zu fragen. Jeder wusste, dass es in jedem Tempel die Hallen der Prüfung gab, in denen man sich beweisen musste, ehe man zur Kammer der Asthra kam. Der Blonde nickte nur. Er war zwar selbst noch nie in einer gewesen, aber er wusste, dass die Beschwörungen nötig waren, um ein Medium zu werden und Baralai würde sich hier zum Medium machen... wie auch immer das nun ablaufen sollte.
 

„Wir müssen zusammenbleiben!“, ermahnte der Silberhaarige den anderen noch einmal, als er das Tor durchschritt und sie sich in den Hallen der Prüfung wiederfanden. Beide machten erst einmal große Augen. Das hier war alles so... technisch... und doch magisch, man spürte die magische Kraft die in der Luft hing und einen erschaudern ließ. Im Stillen fragte sich Gippel, wie viel Energie benötigt wurde, um das alles hier in Gang zu halten, aber darüber konnte er sich jetzt keine Gedanken machen. Er musste sich beeilen um Baralai zu folgen, der mehr oder minder sicheren Schrittes auf das erste Bewegungsfeld trat, auf ihn wartete, ehe er es in Gang setzte und sie erst einmal hinab fuhren.
 

Das Ganze stellte sich als schwieriger heraus als sie gedacht hatten und sie brauchten erst einmal eine halbe Stunde, um sich ein grobes Bild von den Funktionen der verschiedenen Altäre zu machen. Aber schließlich schafften sie es doch endlich, die richtigen Sphäroiden an die richtigen Plätze zu bringen und gelangten nach einer weiteren Fahrt auf den selbstlaufenden Wegen in die Vorkammer der Asthra und verschnauften hier noch einen Moment.
 

Der Blonde beobachtete den Älteren aufmerksam, fragte sich, was in diesem Moment in ihm vorging. Er wirkte jetzt doch etwas unsicher. Aber er wollte ihn nicht fragen und damit aus der Konzentration bringen, also schwieg er, trat nur etwas näher heran und legte ihm aus einem Instinkt heraus eine Hand auf den Rücken, nickte lächelnd als Baralai fragend aufsah. Der Silberhaarige nickte nun auch als Antwort und straffte seine Schultern. „Wird schon schief gehen...“, sagte Gippel und kratze sich am Kopf. „Stimmt... Und du bist dann mein erster Guardian.“, stimmte Baralai lachend zu und sah dann zu der Tür, durch die er gleich schreiten und hoffentlich als Medium wieder herauskommen würde.
 

Nach einem tiefen Atemzug ging er schließlich durch die Tür die sich automatisch hinter ihm verschloss und ihn mit dem Lied der Asthra allein ließ, während Gippel draußen wartete und sich an eine der Säulen lehnte. Er wusste nicht genau, wie das mit der Beschwörung nun von sich ging, aber er wollte es vielleicht auch gar nicht wissen. Nachdenklich betrachtete er wieder einmal den Anhänger, der um seinen Hals hing, spürte die Wärme die von ihm ausging an seinen Fingern und lächelte leicht. Viel konnte ihm damit wirklich nicht passieren... Zumindest wenn der ihm Der Stein weiterhin wohlgesonnen war
 

Von dem, was währenddessen im Tempel vorging bekamen die beiden so nicht viel mit. Es war inzwischen eine halbe Stunde vergangen und langsam fragte der Al Bhed sich, ob mit seinem Kameraden alles in Ordnung war. Aber er hatte ja keine Ahnung, wie lange so was im Normalfall dauerte, also wartete er erst einmal lieber geduldig ab, was konnte da drinnen denn bitte schief gehen?
 

Als er Schritte vernahm blickte er sich sofort alarmiert um. /Scheiße... Baralai beeil dich!/, fluchte er in Gedanken und löste die Riemen an den Wurfdolchen, die an den Hosenbeinen befestigt waren, ging in Kampfposition und schickte noch immer Stoßgebete, der Priester möge doch bald fertig sein. Sein Gehör verriet ihm, dass es mehrere Leute waren, die den Weg zur Vorhalle entlang schritten, einige schneller als andere. Gerade als die ersten beiden – ein blonder Junge und ein brünettes Mädchen, beide auch noch ziemlich jung – die Halle erreichten, begann sich hinter ihm die Tür zur Kammer der Asthra zu öffnen und wieder einmal dankte der blonde Al Bhed wer immer dafür verantwortlich war.
 

Die Halle füllte sich, denn zusehends kamen mehr Leute hinein, erstarrten, als sie ihn sahen. Ein Blick nach hinten zeigte ihm, dass nun auch Baralai die andern bemerkt hatte, sofort die Erschöpfung zurückdrängte und sich in Bewegung setzte. Sie nutzten den Überraschungsmoment in dem ihre Gegenüber noch erstarrt waren und stürmten auf sie zu, scheuchten die vorderen vier mit gezielten Wurfdolchhieben, sowie Schlägen und Tritten auseinander und brachen so durch, sahen sich dann aber mit einem älteren, mit einem riesigen Schwert bewaffneten Mann konfrontiert. Es war reiner Instinkt, dass der Al Bhed nach hinten griff und den mit scharfen, klingenartigen Kanten versehenen Boomerang ergriff und in Richtung ihrer ’Gegner’ schleuderte- Der Mann wich zur Seite aus, gab den Blick auf ein blondes Mädchen frei, auf das die Waffe nun zuraste. Ihre Augen weiteten sich im Schreck und ganz kurz trafen sich ihre Blicke und die Zeit schien still zu stehen, ehe sie reagierte und den Kopf einzog, gerade so eben den scharfen Klingen entging.
 

Gippel hatte keine Zeit mehr die Waffe wieder einzusammeln, also rannten sie einfach so schnell sie konnten, erreichten wieder die Hallen der Prüfung und machten sich auf den Weg zurück. Erst als sie auf einem der Aufzüge nach oben standen, die ganze Zeit gerannt waren, erlaubte Gippel sich, über das geschehene nachzudenken. Das Mädchen... Eine Al Bhed?! Ihre Augen hatten den typischen Wirbel gehabt. Dann waren diese Leute also… „Lady Yuna und ihre Garde...“, murmelte Baralai in die Stille hinein, fast als hätte er Gippels Gedanken gelesen.
 

Der Jüngere nickte, war mit den Gedanken noch immer bei dem Mädchen. War sie das? War das Mädchen die gewesen, für die er sie gehalten hatte? Er schüttelte über sich selbst den Kopf, das konnte nicht sein. Neben sich hörte er Baralai erschöpft durchatmen, widmete dem so wieder seine Aufmerksamkeit und beugte sich besorgt zu ihm. „Alles okay? Ging alles glatt?“, fragte er nun, als ihm wieder bewusst war, weshalb sie hier waren. Baralai schluckte und wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn. „Yes... I’ve done it... “, kam eine gekeuchte Antwort, aber sie klang froh und erleichtert. Gippel nickte ebenfalls erleichtert. Jetzt mussten sie nur noch heile hier raus kommen und zum Treffpunkt gelangen, dann war ihre Mission erfolgreich abgeschlossen. Kurz bevor der Aufzug stoppte hatte Gippel die beiden Wurfdolche wieder ordnungsgemäß verstaut und gesichert und sie traten schließlich aus dem Aufzug. Baralai übernahm wieder die Führung und sie schlichen zu einem geheimen Ausgang aus dem Tempel, der sie zwar auch auf den langen Weg zum Tempel brachte, aber nicht direkt ins Hauptgeschehen. Baralai erhoffte sich dadurch weniger Schwierigkeiten.
 

Sie hatten das Signal abgesetzt, Nooj und Paine würden also schon am Treffpunkt warten, bereit zur Flucht. Und das war auch besser so, wie die beiden bald darauf feststellten. Der Tempel hatte das Wachaufgebot verstärkt und so brauchten sie eine Weile bis sie sich soweit erst mal durchgekämpft hatten, das sie den langen Weg erreichten, an dessen Seiten Kanäle entlang führten. Aber hinter ihnen tauchten bereits wieder Wachen auf, die sie lautstark zum stehen bleiben aufforderten. Baralai schlug dem Blonden auf den Rücken, gab ihm einen Schubs. „Lauf, ich halte sie einen Moment auf!“, befahl er dem Jüngeren und der zögerte nur kurz ehe er dem Befehl Folge leistete und so schnell lief wie er konnte. Hinter ihm hielt Baralai die Wachen mit einigen starken Zaubern auf, rannte ihm dann aber nach und holte bald auf, da Gippel stehen geblieben war und mit den Handfeuerwaffen Baralai den Rücken freihielt.
 

Als sie außer Reichweite der Wachen waren drehten sie sich beide wieder um und rannten weiter, bis im Kanal links von ihnen ein Boot auftauchte, auf dem sich Nooj und Paine befanden. Sie fuhren so nah wie möglich an die Kante heran und mit einem Hechtsprung retteten sich die beiden Laufenden auf das Boot, das daraufhin wieder Gas gab und die letzten Wachen, die sie noch verfolgten abhängte.
 

Schwer atmend ließen sich Gippel und Baralai einfach auf den Boden fallen, mussten erst einmal verschnaufen. Sie hatten es geschafft. Ihre Mission in Bevelle war erfolgreich verlaufen... jetzt konnte die Reise weitergehen...

Back to the Road!

Sooo... nach sehr langer Zeit endlich das neue Kapitel... Es ag schon Wochenlang auf meinem Schreibtisch rum, ich war nur immer zu faul zum abtippen *seufz* Aber jetzt hab ichs ja endlich mal auf die Reihe bekommen XD...
 

Allerdings kann ich mich nur für meine derzeit ziemlich grottige Rechtschreibung entschuldigen, hab zur Zeit keinen Betaleser u___u
 

Na ja, dann kann ich ja gleich mal Werbung machen... Also:
 

Betaleser gesucht!!! Dringend XD

Beschreibung des 'Aufgabenfeldes': Meine Rechtschreibung ertragen und verbessern, vielleicht auch inhaltliche Fehler anmerken (Nicht alles, was ich schriebe ist für Leser logisch, auch wenns für mich eindeutig ist ^^"), mir in regelmäßigen Abständen mal in den Arsch treten, dass ich weiter schreibe ... Ja das wars eigentlich auch schon...
 

Mal sehen, vielleicht ist ja wer Tough genug das zu ertragen XD
 

Aber jetzt genug gelabert^^ Viel Spaß mit einem mal wieder etwas längerem Kapitel!
 

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Es war schon Abend geworden als die kleine Gruppe schließlich irgendwo wieder an Land ging und sich einen Unterschlupf suchte, wo sie die Nacht über bleiben konnten. Sie hatten nur kurz über die Mission gesprochen und über das, was Paine und Nooj herausgefunden hatten. Aber dann waren sie ins Schweigen verfallen Nun ja, mehr oder weniger halt. Es gab die üblichen kleinen Zanke- und Neckereien... Das Mädchen mit den silbernen Haaren, die ihr bis unter die Schulterblätter reichten, wenn sie jene mal nicht hochgesteckt hatte, musterte den Al Bhed mit einem kritischen Blick, so wie sie es oft tat.
 

Man konnte wirklich nicht sagen, dass sie die besten Freunde waren, eher im Gegenteil. Ihr war der Junge ein Dorn im Auge. Sie wusste nicht genau wieso. Er war einfach... zu fröhlich für ihre Verhältnisse. Sie waren auf einer Reise mit ernstem Anlass, hatten schon viel durchmachen müssen - auch Gippel selbst - wie es ihr einfiel, als sie daran dachte, wie er vor wenigen Tagen auf dem Hang gestanden und zugesehen hatte, wie sein Zuhause vernichtet wurde. Sie hatte ihn nie zuvor so gesehen... Er war immer so auffallend gut gelaunt, immer für einen Spaß zu haben, aber in diesem Moment wirkte er so... beunruhigend anders.
 

Sie schüttelte innerlich den Kopf. Es war nicht ihr Problem. Außerdem war der Blonde inzwischen scheinbar wieder zu seiner alten Form zurückgekehrt, hielt zu ihrer großen Freude aber gerade mal den Mund, da er wohl doch ziemlich erschöpft war und Nooj ihn eben eh angefahren hatte. Nicht, dass Gippel sich daran groß zu stören schien. Er war es gewohnt. Er und Nooj kamen auch nicht immer gut miteinander aus, einfach aus dem Grund, dass sie beide sehr dominant waren und keiner sich gerne beugte.
 

Dennoch war Gippel meist gezwungen nachzugeben, weil Nooj ihn zu gerne damit aufzog, dass er ja das ’Küken’ sei und somit nichts zu melden hatte. Gut, Gippel war also der Jüngste von ihnen; zwar nur wenige Wochen jünger als sie selbst, aber dafür gleich mal zwei Köpfe größer und vor allem kräftiger. Das war zwar normal, dennoch wurmte es sie, dass sie ihm im Training oft unterlag, weil er noch dazu extrem schnell war und ihren Schwerthieben einfach die Kraft fehlte, wenn sie ihn dann mal traf, was ja eher selten war.
 

Aber was das Mädchen am meisten aufregte; er machte sich nicht einmal groß etwas aus diesem Erfolg, zog sie nur immer mal wieder damit auf, beschäftigte sich sonst aber lieber mit anderen Sachen, als mit dem eigenen Training. Und so gesellte sie selbst sich, wie so oft zu Nooj, und Gippel bleib meistens bei Baralai, mit dem er gut zurechtzukommen schien.
 

Baralai selbst fungierte oft als Streitschlichter zwischen Nooj und Gippel, nahm den Jüngeren wenn nötig auch in Schutz, da ihr Anführer manchmal wirklich etwas ungerecht zu sein schien, oder einfach übers Ziel hinausschoss. Gleichzeitig versuchte er dann immer den Al Bhed dazu zu bringen, den Älteren nicht immer zu provozieren, aber das lag wohl in seinem Blut. Und solange es solche Kleinigkeiten blieben, war das nicht weiter schlimm. Nur wenn es wirklich das Gruppenklima störte, dann griff er wirklich hart durch, scheute nicht davor zurück, der ganzen Gruppe eine Standpauke zu halten. Jedenfalls hatte Gippel ihn irgendwann einmal aufgrund so einer Reaktion zur ’Mama’ erklärt.
 

Die Streitereien zwischen den beiden jüngsten Mitgliedern der Gruppe beobachteten die Älteren meist amüsiert. Es war auch eher selten was ernstes und so war es einfach unterhaltsam, wie die beiden zankten, rauften und anschließend wenigstens einer schmollte.
 

Nooj selbst war sich nicht immer sicher. Er kannte die einzelnen Mitglieder der Gruppe gut genug, um sie einschätzen zu können, aber gerade Baralai und Gippel gaben ihm immer wieder mal Rätsel auf. Gut, Paine tat das auch, aber das war eher durchschaubar als das, was in den Köpfen der andern beiden vorging. Baralai war ein Denker und manchmal fragte er sich, worüber sich der Priester, besser gesagt das neue Medium, nun gerade wieder den Kopf zerbrach. Gippel schien ein ziemlich heiteres Gemüt zu haben und erweckte den Eindruck, dass er sich über die Zukunft oder sonst irgendwas nie groß Gedanken machte. Man konnte fast sagen, er war naiv. Aber das dachte man auch nur, wenn man ihn nicht kannte. Denn, was dieser Junge für sein Alter schon alles im Kopf hatte und leisten konnte, war... bewundernswert. Die Art, wie er mit seinen Waffen umging, oder Technik an sich handhabte, war schon erstaunlich.
 

Wenn etwas kaputt war, dann brauchte Gippel selten mehr als ein paar Minuten, um es wieder zu reparieren. Er traf seine Ziele auf 150 Meter genau. Gut, dass konnte auch an seinen Augen liegen, er wusste nur, dass es irgendetwas damit auf sich hatte. Und auch, wenn der Blonde Monster und - wenn nötig - Menschen tötete oder dabei zusah, ohne mit der Wimper zu zucken, nach außen hin fast immer fröhlich wirkte, so wusste Nooj, dass es in dessen Kopf arbeitete und der Junge mehr nachdachte, als man glauben mochte.
 

Und leider war das etwas, was ihn Nooj ein wenig suspekt machte. Er wusste, dass Al Bhed von Natur aus technikbegabt waren, dennoch hatte er das Gefühl, dass dieser hier noch etwas besonderes war. Er ließ sich nichts gefallen, konnte durchaus kratzbürstig werden, aber gleichzeitig konnte man ihm leider nie lange böse sein, dazu war er dann einfach zu fröhlich. Aber konnte man ihm trauen? Oder würde er ihnen irgendwann in den Rücken fallen? Gippel war zweifellos schlauer als er zugab zu sein, verfügte über ein bemerkenswertes räumliches Denken und wusste egal, wo man war, wo Norden war. Wie er das anstellte, war Nooj ein Rätsel, aber solange er diese Fähigkeit zu ihren Gunsten nutzte, war es ihm auch egal. Scheinbar verstanden die Al Bhed nicht nur von Technik etwas, sondern wussten auch viel über die Natur und was sie einem bot.
 

Nun ja, er würde im Laufe ihrer Reise vielleicht noch etwas mehr über den Jungen herausfinden, ebenso wie über die andern beiden, und vielleicht auch über sich selbst, man würde es sehen. Erst einmal jedenfalls mussten sie endlich einen Unterschlupf finden, denn wenn man Gippels Aussagen über das Wetter glaubte - was sie meistens taten, denn sie bewahrheiteten sich fast immer - dann würde es in dieser Nacht ein ziemliches Gewitter geben.
 

Vom Strand aus waren sie in einen unauffälligen Wald gekommen. Es war ein ganz gewöhnlicher Wald ohne jegliche Ausstrahlung. Aber er war dicht bewachsen und bot ihnen so guten Schutz. Nur ab und zu blitzte der Himmel durch die Kronen der Bäume.
 

„Wir sollten uns beeilen, die Vögel beginnen sich zu verstecken und die Insekten setzen sich unter die Blätter...“, merkte der Al Bhed an, ohne vom Boden aufzusehen, denn sie mussten hier ziemlich aufpassen wo sie entlang liefen. Nebenbei sammelte er immer wieder mal einen Ast auf, hatte nun auch schon einen Arm voller Feuerholz, ebenso wie Baralai, der sich immer wieder umsah, ob sie verfolgt wurden. Aber das war natürlich quatsch. In diesem Wald würde sie so schnell keiner finden, zumindest nicht bei einsetzender Dämmerung und Regen.
 

„Da vorne ist eine Höhle!“, rief Paine ihnen zu, die etwas vorrausgegangen war. Die drei anderen sahen sich kurz an, nickten sich zu, ehe sie dorthin folgten, von wo der Ruf gekommen war. Und tatsächlich, das Mädchen stand vor dem Eingang einer Höhle, die ihnen für die Nacht Schutz bieten würde.
 

Wieder einmal bewahrheitete sich Gippels Prognose, denn schon kurze Zeit, nachdem sie die Höhle betreten hatten, begann es in Strömen zu Regnen. „Fast als würde die Welt untergehen...", seufzte Baralai der am Eingang stand und in den grauen Himmel blickte. „Vielleicht tut sie das?“, gab der Al Bhed in amüsierten Tonfall zurück, blickte nicht von dem kleinen Feuer auf, das er gerade erst entzündet hatte und nun zu stabilisieren versuchte.
 

"Hör auf über die Sache mit Sin, Witze zu reißen. Das ist nicht komisch!", maulte der Silberhaarige zurück und kam zum Feuer zurück, setzte sich. „Wieso? Ist doch wahr...", pflichtete Paine dem Jüngeren ausnahmsweise mal bei. „Wenn nicht bald etwas geschieht, sind wir wirklich alle tot...“, fügte sie noch hinzu, wurde aber von Nooj mit einem strengen Blick unterbrochen, der von seinem Buch aufblickte. „Deshalb sind wir ja auf unserer Reise!“, ermahnte er und vertiefte sich wieder.
 

Sie wussten alle, dass er Recht hatte. Nur deshalb waren sie überhaupt hier. Ihr Ziel war es, die sinnlosen Opfer der Medien zu unterbinden. Wenn ein Medium es schaffte, ihn zu besiegen, hatte man ein paar Jahre Ruhe, aber er kam immer wieder. So würde das noch ewig weiter gehen. Die Menschen waren einfach zu leichtgläubig, wenn sie dachten, irgendwann würde ihre Buße genug sein, für die Sünden, welche die Menschen und besonders die Al Bhed vor vielen Jahrhunderten begangen haben sollten. Das war logisch betrachtet natürlich lachhaft, denn an den Machinas war im Grunde nichts schlechtes, nichts was es zu verfluchen galt, sondern wirklich nur etwas, was den Menschen vieles leichter und angenehmer gemacht hatte.
 

Deshalb musste Sin ein für alle Mal ein Ende gemacht werden. Die Mihenoffensive war ein kompletter Reinfall gewesen. Selbst die Waffen der Al Bhed konnten nichts gegen ihn ausrichten. Ein weiteres Opfer eines Mediums sollte es nicht auch noch geben. Deshalb bereisten sie nun ganz Spira, um Kräfte und Erfahrung zu sammeln, ebenso wie sie nach Hinweisen suchten, die ihre Ahnen versteckt hatten, wie man Sin vielleicht beikommen könnte. Es musste einen Weg geben. Irgendwie war Sin entstanden; man musste ihn auch wieder vernichten können. Irgendwas musste hinter dem Geheimnis seiner Unsterblichkeit liegen. Und genau das wollten sie herausfinden!
 

So hatte sich ihre Gruppe zusammen geschlossen. Baralai war der erste gewesen, der beschlossen hatte, Nooj zu begleiten. Zwar war er ein Priester von Jevon, aber der junge Mann glaubte, dass im Orden nicht alles mit rechten Dingen zuging. Er hatte sich erst betrogen gefühlt, hatte dann aber beschlossen, den Orden nach seiner Ausbildung als Medium zu verlassen und selbst etwas zu tun. Paine war die nächste gewesen, die sich ihnen angeschlossen hatte, wenn auch eher durch einen Zufall. Sie waren gerade irgendwo auf der Donnersteppe unterwegs gewesen und es hatte wie eigentlich immer geregnet und geblitzt. Und mitten im Regen hatten sie ein junges Mädchen entdeckt, das von unzähligen Monstern umzingelt und, obwohl sie sich mit ihren Schwert wacker hielt, schon so ziemlich am Ende ihrer Kräfte gewesen war. Natürlich hatten sie ihr geholfen. Im Reisebedarf hatten sie sich eine ganze Weile unterhalten, immerhin war die Donnersteppe nicht unbedingt die beste Gegend für ein junges Mädchen. Sie erklärte, dass sie ihre Familie verlassen hatte, um zu trainieren und der Bürgerwehr beizutreten. Das sei zwar nicht die optimale Lösung, aber allemal besser als zuhause zu bleiben, zu heiraten und als Hausfrau irgendwo zu versauern, um zu warten, dass die Welt von Sin zerstört wurde. Und da sie schnell merkten, das sie in ihr eine fähige Kämpferin hatten, fragten sie Paine, ob sie sich ihnen nicht anschließen wolle. Gippel war nun der letzte im Bunde. Und er hatte wohl den bemerkenswertesten Auftritt in zwei Akten...
 

Das erste Mal waren sie ihm in Luca begegnet. Und wenn man nach Baralai ging, konnte man durchaus sagen, dass es eine Begegnung war, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte. Das ganze hatte sich nämlich folgendermaßen zugetragen:

Nooj, Baralai und Paine hatten gerade mit einem Schiff nach Luca übergesetzt und verließen den Hafen. Das alljährliche Blitzballturnier würde bald beginnen und an jenem Tag waren schon einige der Mannschaften angekommen, unter anderem auch die Al Bhed Psyches, aber die Spieler waren nicht von Belang. Eher jemand, der als blinder Passagier auch auf dem Schiff angekommen war: Gippel.
 

Es war nicht leicht gewesen, aber schließlich hatte der Blonde es doch geschafft zu entkommen und hatte sich auf das Schiff geschlichen und auch die Überfahrt unbemerkt überstanden. Allerdings waren seine Verfolger ihm gleich gefolgt, deshalb war sein Vorsprung nur minimal. Und so kam es auch, dass kaum hatte er Luca erreicht, auch seine Verfolger anlegten und dann ging es erst richtig los. Wie von der Tarantel gestochen, war der Blonde über die Piers gehastet. Er war ihnen doch nicht entkommen, um sich jetzt wieder einfangen zu lassen! Er durfte sich nicht wieder schnappen lassen. Er musste jemanden suchen und er würde nicht zurückkehren, ehe er diese Person gefunden hatte.
 

Der blonde Junge hatte das Glück, dass er trotz der großen Tasche, die er mit sich führte, noch schnell war und gut durch die ganzen Menschen kam, während seine bewaffneten Verfolger durch Wachen immer wieder aufgehalten wurden. So ergatterte er sich einen kleinen Vorsprung, huschte um die Ecken und hielt sich im Schatten, wo immer das ging, tauchte in der Menschenmasse unter. Erst nachdem er eine Viertelstunde ohne Pause gerannt war, zog er sich in eine Gasse zurück, um umzupacken, denn die Tasche war schon unhandlich, hatte aber sein müssen, denn mit einer Bazooka wie der, die er jetzt aus der langgezogenen Tasche holte hätte man ihn sicher auch am Pier festgehalten. Mit sicheren Handgriffen verstaute er auch die anderen Waffen an den für sie vorgesehen Plätzen an seiner Kleidung und nahm schließlich die große Waffe am Riemen und zog ihn sich über den Kopf. Dann erst entsorgte er die Tasche und machte sich auf den Weg. Seine Verfolger müsste er eigentlich abgehängt haben vorhin...
 

Falsch gedacht, hinter ihm vernahm der Al Bhed seinen Namen und rannte gleich wieder los- War jetzt noch etwas schneller, da er die Waffen so wesentlich leichter transportieren konnte. Und erneut gewann er im Gewühl einen Vorsprung, kletterte eine Fassade hinauf und lief auf den breiten Simsen der Häuser entlang, sprang von einem zum anderen und gewann immer mehr Zeit und Vorsprung. Aber noch immer blickte er immer wieder fast panisch nach hinten. Aber hier waren weniger Menschen auf den Straßen und so sprang er wieder herunter um schneller zu sein, blickte aber gerade wieder mal nach hinten als er auf einen Platz kam und sah so nicht, dass da jemand seinen Weg kreuzte und schon war es passiert.
 

Baralai war selbst gerade in Gedanken als er plötzlich einen harten Schubs bekam und mit einem zusätzlichen Gewicht ziemlich unsanft auf dem Hintern landete, verwirrt den Kopf schüttelte und die Augen öffnete, einen blonden Jungen über sich kauern sah, der nicht minder durcheinander schien. Aber dann sprang der Blonde wieder auf und rannte in eine der angrenzenden Straßen, rief ihm noch ein „Cunno![Sorry!]“ zu, was Baralai die Stirn runzeln ließ, da er nicht verstand, was das heißen sollte.
 

Der Silberhaarige saß noch immer am Boden als eine Gruppe von bewaffneten Männern in ebenso seltsamer Kleidung wie der Junge eben auf den Platz stürmte und zu der kleinen Gruppe herüberkam. „Entschuldigt, habt ihr einen blonden Jungen gesehen? Bewaffnet, etwa 1,75 groß?“, fragte einer von ihnen mit einem deutlichen Akzent, der typisch für Al Bhed war, wenn sie die Sprache von Spira noch nicht wirklich beherrschten. Baralai nickte abwesend, deutete aber in eine andere Richtung als die, in die der Junge gelaufen war. Er wusste nicht einmal warum, aber er hatte das untrügliche Gefühl, dass es ein Fehler wäre, den Jungen zu verraten. Die Männer nickten und liefen in die angewiesene Richtung, während Baralai sich von Nooj hoch helfen ließ.
 

„Wieso hast du ihn nicht verraten?“, fragte Paine und sah ihn fragend an. Baralai zuckte nur die Schultern. „Ich weiß nicht, ich hatte das Gefühl, dass es ein Fehler wäre, ihn zu verraten...“, gestand der Priester, zuckte dann aber die Schultern. Wer wusste schon, warum diese Männer den Blonden verfolgten. Und so setzte man seine Reise fort und verließ Luca, nachdem man alles hier erledigt hatte.
 

Was die drei nicht bemerkt hatten, war, dass besagter Al Bhed aus der Ferne beobachtet hatte, dass der Priester seine Verfolger in die falsche Richtung geschickt hatte und er ihnen somit hoffentlich ein für alle Mal entkommen war. So kam es, dass auch Gippel sich auf machte, weiter zu ziehen, um seine Suche fortzusetzen oder eher zu beginnen. Und wie das Schicksal es eben so wollte, wählte auch er den Weg über die Mihenstraße, den auch die drei anderen nahmen. Und so sollte es zu jener zweiten Begegnung kommen, die sie letztlich zusammengeführt hatte. Sowohl Baralai als auch Gippel selbst dachten noch über den Zusammenprall und die Geschehnisse danach nach.
 

Baralai eher darüber, warum der Blonde verfolgt wurde und Gippel darüber, warum der Priester ihm geholfen hatte, wo er ihn nicht einmal kannte. Der 16-jährige verstand es nicht. Aber das konnte auch an seiner Herkunft liegen, denn eigentlich war er Zeit seines Lebens immer ziemlich gut behütet worden, war in der Wüste auf der Insel Bikanel aufgewachsen und hatte dort gelernt und abgesehen von Reisen, war das auch alles, was er zu sehen bekommen hatte.

Er kannte zwar andere Landschaften, aber keine anderen Menschen als sein eigenes Volk. Sein Vormund wollte das nicht, meinte, die Menschen seien nicht gut für ihn und würden ihn nur sein Ziel und seine Aufgabe aus den Augen verlieren lassen.
 

Aber das wollte Gippel alles nicht hören. Also machte er sich auf den Weg, blickte sich immer wieder um, als er die Mihenstraße erreichte. So viele Menschen... Angestrengt versuchte er zu verstehen, was diese sprachen, aber er musste feststellen, dass es nicht leicht war. Er hatte diese Sprache zwar auch gelernt, aber eigentlich nie angewendet. Das war jetzt allerdings ein Problem, denn auf andere Al Bhed konnte er sich jetzt und hier nicht verlassen.
 

Er würde es schon wieder lernen, dachte er sich und setzte erst einmal seinen Weg fort, folgte einfach immer der Straße und hatte auch keine größeren Probleme mit Monstern, die ihm begegneten. Seine Aufmerksamkeit wurde erst wieder geweckt, als er hinter einer Abzweigung Schreie vernahm. Er begann zu laufen, erklomm den Hügel, der ihm die Sicht versperrte, um sich ein Bild von der Situation zu machen. Oben angekommen erstarrte er erst einmal, denn so was hatte er noch nie gesehen. Ein ziemlich großes Monster bedrohte eine Gruppe Reisende. Er blinzelte. Das waren doch die drei von vorhin?! Und sie versuchten dem Monster den Zugang zu einer Herde Chocobos zu versperren. Der Blonde aktivierte das Visier, ließ die Analyse laufen. Er brauchte Infos über das Wesen, das den drei immer mehr auf die Pelle rückte. Aber ihn hatte man noch nicht bemerkt, umso besser für ihn...
 

Es war also soweit. Das, was er jahrelang geübt hatte, würde heute zum ersten Mal im Ernstfall Einsatz finden. Er grinste. Na dann, auf in den Kampf! Er nahm die Bazooka von der Schulter und lud sie und visierte bereits sein Ziel an, ehe er einen gellenden Pfiff ertönen ließ, der alle beteiligten, einschließlich dem Monster auf sich aufmerksam machte. Gerade als der Chocobo-Gourme – so hieß das Wesen laut Angaben seiner Datenbank - sich umdrehte, schoss der Al Bhed und traf voll ins Schwarze, schulterte dann aber sofort die Waffe und setzte sich in Bewegung, denn nun ging dieses Viech auf ihn los.
 

Baralai sah geschockt zu, was nun passierte, Der Junge von vorhin war aufgetaucht und legte sich jetzt allein mit dem Gourmet an, hatte sie erst einmal gerettet, denn lange hätte seine Magie sie nicht mehr geschützt. „Der Junge will sterben. Sich allein mit so einem Vieh anzulegen...“, meinte Nooj nur abfällig, sah aber doch gebannt zu, was auch besser war, denn was dann geschah war unglaublich, wenn man es nicht mit eigenen Augen gesehen hatte.
 

Gippel spielte fangen mit dem Monster, rettete sich immer wieder durch waghalsige Sprünge und Hakenschlagen aus den Klauen seines Verfolgers. Die drei anderen waren ihnen gefolgt und mussten nun erkennen, dass der Blonde in eine Sackgasse gerannt war, sich jetzt nicht mehr so leichtfertig wie zuvor noch aus der Affäre ziehen konnte und wohl auch nicht weiter wusste. „Idiot, er wird sterben, wenn wir ihm nicht helfen...“, erfasste Nooj die Lage, wurde aber von Baralai zurück gehalten, der in Richtung des Al Bhed deutete, als er sich in Bewegung setzen wollte. Verwirrt sahen nun auch Paine und Nooj dorthin.
 

Nach dem ersten Schock über seine Lage hatte Gippel sich gefasst und sich auf das besonnen, was ihm als eine der wenigen Erinnerungen an die Person, die er suchte, im Gedächtnis geblieben war. Er schloss die Augen, sah eine blonde, junge Frau, fast noch ein Mädchen, welche ihm eine Kette umlegte und ihm sagte, sie würde ihn immer beschützen. Jene Kette; die er jetzt in beide Hände nahm und sich konzentrierte. Der Anhänger begann zu leuchten und noch einmal atmete er tief durch, ehe er die Worte sprach, die ihn retten sollten. „Guahekeh tan Xiymah, kafyana sen Karuan iht Clridw, cae sen wi Teahcdah eh tnyahkahtan Hud...Aurea Nox(1) Anclraeha !!![Koenigin der Qualen, gewaere mir Gehoer und Schutz, sei mir zu Diensten in draengender Not... Aurea Nox Erscheine!!!]“
 

Das Monster hatte ob des Lichts erst einmal inne gehalten, setzte sich jetzt aber wieder in Bewegung, schrie Sekunden später gepeinigt auf, denn aus dem Lichtkreis, der immer größer geworden war und der den Al Bhed schon fast verschlungen hatte, schoss etwas orange-rötliches hervor, das den Gourmet mit voller Wucht traf und zurücksprang, neben dem Blonden landete. Das gleißende Licht erlosch langsam und nun sah man, dass eine große Qualkönigin neben Gippel stand und den Gourmet anfauchte und sich schützend vor den Al Bhed stellte, der nun etwas im Arm hielt.
 

Die drei Zuschauer konnten noch gar nicht realisieren, was geschah, denn ein Blaster-Angriff des Quals brachte das Monster dazu, rückwärts zu taumeln. Der Rest ging dann ganz schnell. Der Blonde lief los, unaufhaltsam auf den Chocobo-Gourmet zu, nutzte dessen momentane Verwirrung, um etwas aus seiner Tasche zu ziehen und den kleinen, aber mit scharfen Widerhaken besetzten Gegenstand in die Haut des Monsters zu drücken, nutzte dieses dann auch gleich als Sprungbrett, katapultierte sich hoch über den Gourmet in die Höhe, drehte sich dort und hing so kopfüber in der Luft, griff nach hinten und zog die beiden Pistolen aus den Halterungen und ließ einen Kugelhagel auf das Monster niedergehen. In seiner Panik begann das Monster wild um sich zu schlagen, um sich vor dem Hagel aus Blei und anderen Metallen zu schützen.
 

So musste Gippel beim Aufkommen gleich einem der Hiebe ausweichen, dabei aber auch noch aufpassen, dass er das Bündel nicht verlor, das unsichtbar zitternd auf seinem Rücken, eher seinen Schultern hockte, sich festkrallte. Mit einem Satz war nun die Qualkönigin wieder bei dem Blonden, welcher sich auf ihren Rücken schwang und so von der Raubkatze aus der Gefahrenzone gebracht wurde, auf einer erhöhten Ebene in sicherem Abstand abgesetzt wurde und triumphierend grinsend einen stiftähnlichen Gegenstand zwischen den Fingern herumwirbeln ließ. Sekunden vergingen, bis sein Gegner ihn erblickt hatte und auf diesen Moment hatte der Junge gewartet. Der Linke Arm– in dessen Hand er den kleinen Gegenstand hielt- streckte sich nach oben und dort angekommen drückte Gippel den Knopf an dessen Spitze. Es handelte sich hierbei um den Auslöser, des Sprengsatzes, den er vorher an dem Monster befestigt hatte und so gab es anschließend eine laute Explosion.

Der aufgewirbelte Staub hatte sich noch nicht gelegt, aber man hörte, wie dieses grässliche Vieh schrie und sich zurückzog, scheinbar erst einmal genug hatte.
 

Mit einem erleichterten Seufzen sank Gippels Arm schließlich wieder herunter, aber er lächelte als die Qualkönigin dicht neben ihn trat und ihn anblickte. Er nickte, schwang sich auf ihren Rücken und ließ sich von ihr wieder auf den Boden bringen, wo die große Katze vor den anderen dreien zum Stehen kam und ihn absteigen ließ. Lobend klopfte der Blonde ihr die Flanke, ehe er sich zu den andern dreien wandte und sah, dass die noch immer erstarrt dastanden, dann aber etwas zurückwichen. Die Raubkatze war ihnen nicht geheuer. Jeder in Spira wusste, dass Quale dazu neigten, Menschen anzugreifen, schließlich sahen sie diese als ihre schlimmsten Feinde an. Und dieser Junge... befehligte einen und hatte– wie man jetzt sah– die Zeit über ein Qualjunges bei sich gehabt, hielt es nun sicher im Arm, streichelte über das weiße Fell mit den blaugrünen Streifen und musterte sie, schien sich zu fragen, was in ihnen vorging.
 

Aber dann ging dem Al Bhed ein Licht auf und er kratzte sich verlegen am Kopf, setzte das Kätzchen– mehr war es im Moment wirklich noch nicht– auf den Boden, wo es noch etwas tollpatschig zu der Qualkönigin– seiner Mutter– herübertapste, die es mit einem liebevollen Fauchen empfing. Gippel drehte sich zu den beiden Katzen um, neigte kurz den Kopf und murmelte dann ein: „Wear telr winialg...“.[ Zieh dich zurueck...] Kurz sah man wieder das gleißende Licht, das die beiden Raubkatzen in sich einschloss und schließlich so schnell wie es gekommen war, in der Kette verschwand, die beiden Quale mit sich nahm, ehe Gippel sich wieder umdrehte.
 

Eine ganze Weile herrschte nun Schweigen. Man musterte sich kritisch, versuchte sich ein Bild von der jeweils anderen Partei zu machen. Letztendlich war es dann doch der Blonde, der das Schweigen brach, dies aber aus Reflex in seiner Muttersprache tat: „Caet ern ugyo? elr fummda selr vün junreh patyhgah, ern rypd sen tah Ynclr kanaddad...“ [Seid ihr okay? Ich wollte mich für vorhin bedanken, ihr habt mir den Arsch gerettet...]. Die drei anderen blickten ihn nur fragend an, hatten kein Wort verstanden. Gippel blinzelte, dann lachte er. Aus reiner Gewohnheit stieg er von einem Bein aufs andere, blieb immer irgendwie in Bewegung, untermalte damit ohne es zu wissen Paines Klischee, dass Al Bhed nicht stillstehen oder sitzen konnten, überlegte einen Moment, um das, was er sagen wollte, zu übersetzen. „Uh... tut mir Leid...Ich... treffe nicht oft... andere... Ich will mich... äh... bedanken...? Heißt das so? I’m not sure... Jedenfalls... Danke für... vorhin”, kam es nun etwas stockender, unsicherer, weil er diese Sprache einfach nicht gewohnt war.
 

Baralai hörte zu, lächelte dann und winkte ab. Es war ja eher Reflex gewesen. „Wer bist du überhaupt?“, mischte Nooj sich nun ein, trat etwas vor und musterte den Blonden mit einem kritischen Blick. „Ein Al Bhed?“, kam es nach kurzer Pause fast amüsiert von diesem. Paine rollte die Augen. „Ach ne? Wie heißt du und warum bist du vorhin geflohen?“, warf das Mädchen nun ein. Gippel zögerte etwas. Sollte er ihnen das sagen? Nun ja, sie waren Fremde, viel konnte ihm dabei eigentlich nicht passieren. „Ich bin Gippel... Und ich bin vor... äh... meinen ‚Aufpassern’... ge-... ehm... geflohen...“, antwortete er schließlich. Nooj zog eine Augenbraue in die Höhe. „Aufpasser?“, hakte er nach. Gippel nickte leicht, seufzte. „Ja... Ich muss... jemanden finden... aber mit denen auf den Fersen... geht das nicht...“, erklärte der Blonde.
 

Baralai nickte verstehend. Das erklärte wohl einiges. Nur nicht, warum der Junge nun Aufpasser hatte, aber er wollte auch nicht weiter nachfragen, nach wem er suchte und warum die Aufpasser und überhaupt. Kurz blickte er zu Nooj, der zu überlegen schien. „Reist du ganz allein?“, fragte ihr Anführer, brachte den Blonden zum Stutzen. Aber nach kurzer Zeit nickte Gippel. „Ja... ich konnte keine anderen Al Bhed mitnehmen... zu auffällig...“, fügte er dann noch etwas verwirrt an. Der Silberhaarige und Nooj blickten sich an. War das eine gute Idee? Der Blonde konnte auf jeden Fall kämpfen, das sprach für ihn und sicher hatte er auch technisches Know-how, zumindest sagte man das allen Al Bhed nach. Und so kamen die beiden stumm überein.
 

„Nun, was hältst du davon, dich uns anzuschließen? Allein reisen ist immer ein Risiko und wir suchen noch fähige Kämpfer, wenn wir was gegen Sin tun wollen...“, fragte Nooj an den Blonden gewandt, der nun aufmerkte. „Sin? Ihr wollt wirklich was gegen dieses Monster untenehmen?“, fragte Gippel erstaunt, aber doch positiv überrascht. Nach allem, was er wusste, hatte Sin auch etwas mit dem Verschwinden der Person zu tun, die er suchte. Auf die Frage hin nickten die anderen drei. Einen Moment wog der Al Bhed noch Für und Wider des Angebots ab, aber dann streckte er Nooj eine Hand hin. „Allright. Ich bin dabei!“, sagte er und grinste als Nooj seine Hand ergriff.
 

Tja, so war das gewesen. Zu viert hatten sie die Reise fortgesetzt, hatten sich im Laufe des Weges immer mehr ausgetauscht, kennen gelernt und mehr über die jeweils anderen erfahren. Mit dem Al Bhed hatte sich auch das Klima in der Gruppe verändert- Manches positiv, manches negativ. Sie hatten zueinander unterschiedliche Beziehungen aufgebaut. Zum einen waren da die drei, die sich schon etwas länger kannten und dann der Al Bhed, als der Neue. Auf der anderen Seite war der Blonde scheinbar ein Charakter, der sich schnell an neue Leute gewöhnte, sich seinen Platz suchte und sich anfreundete. Zumindest mit Baralai hatte er sehr schnell einen gemeinsamen Nenner gefunden. Und nun saßen sie alle in dieser Höhle um das Feuer herum und hingen ihren Gedanken nach, während draußen das Gewitter wütete.
 

Lächelnd wartet der junge Mann auf das Mädchen, legt ihr liebevoll einen Arm um die Schultern, zieht sie an sich, um ihr einen Kuss auf die Stirn zu drücken. „I love you!“, wispert er sanft in ihr Ohr, hebt dann aber eine Hand und klopft an die große, edel verzierte Tür vor der die beiden stehen...
 

~Authors Note~

(1) 'Aurea Nox' = lat. etw. 'goldene Nacht'

Sunnyboy's Secret

So, nach langem meld ich mich mal wieder mit dieser Story XD Ich habe im Moment leider nicht viel Zeit zum Schreiben. Gerade jetzt wo es auch ans Abitur geht... Aber ich wollte euch dennoch mit diesem Kapitel 'beglücken' XDD
 

Vielen Dank auf jeden Fall an all die lieben Kommentare. Ich freue mich wirklich über jeden einzelnen. *smile* Anyway... ich hoffe euch gefällt das neue Kapitel XD
 

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Der Morgen war angebrochen und der Regen schwächte langsam ab. Bis auf einen schliefen noch alle in der Höhle. Gippel stand am Eingang und blickte in den Regen. Er hatte die Nacht über nicht wirklich gut geschlafen, war unruhig gewesen und hatte viel zu viel nachgedacht für seine Verhältnisse. Die Anderen hätte dieser Anblick sicherlich verwirrt. Sie kannten ihn nicht so nachdenklich und das sollte auch so bleiben. Die Reise war so schon schwer genug, er wollte ihnen nicht noch zur Last fallen.
 

Es herrschte noch Dämmerlicht, so musste er das Visier nicht aktivieren. Dennoch hatte er wie immer zumindest die Strähnen über dem rechten Auge. Sein rechtes Auge... Manchmal wusste er nicht, ob es ein Geschenk oder ein Fluch war. Er wusste nicht, wie es kam, aber es ermöglichte ihm auch bei Dunkelheit zu sehen wie am Tage. Zusätzlich zeigte es ihm immer die Realität. Er hatte eher zufällig gemerkt, dass es auch Illusionen durchschauen konnte. Außerdem konnte er damit alle möglichen Kleinigkeiten wahrnehmen, die dem normalen Auge nicht auffielen und sich auch noch daran erinnern. Aber dieses Auge war auch der Grund, warum man ihn immer so behütet hatte. Die Al Bhed, die im Auftrag seines Großvaters auf ihn aufgepasst und ihn ausgebildet hatten, hatten immer gesagt, ihm sei eine große Zukunft bestimmt. Dass es damit noch mehr auf sich hatte, war ihm zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht so bewusst und das war wohl auch besser so, andernfalls würde er sich wohl wesentlich mehr Gedanken machen.
 

Jedenfalls bemerkte Gippel so in seinen Gedanken verloren nicht, dass Baralai erwachte und sich etwas verschlafen umsah. Als er den Jüngeren erblickte, stutzte er zunächst, rappelte sich dann aber auf und trat leise an den Blonden heran, hatte irgendwie das Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung war. Also legte er eine Hand auf die Schulter des Al Bheds, was diesen aus seinen Gedanken riss.
 

„Alles okay bei dir?“, fragte der Priester leise um die anderen nicht zu wecken, musterte seinen gegenüber genau. Der Jüngere schien erschöpft, hatte offensichtlich nicht viel geschlafen, wenn überhaupt. In Gippel arbeitete es. Baralai anzulügen war ziemlich sinnlos, der kam einem eh auf die Schliche. „Geht schon, mach dir keine Gedanken.“, gab er zurück, wollte zumindest nicht zur Last fallen. Warum machte er sich überhaupt Gedanken? Das brachte doch eh nichts, zumal ihm eh keiner helfen konnte. Er war was und wer er war und würde nie etwas anderes sein. Dunkle Ahnungen, die er hatte, auszusprechen, war vielleicht keine gute Idee.
 

„Hmm, dafür siehst du zu ernst aus... Also los, was hast du auf dem Herzen?“, fragte das Medium mit ruhiger Stimme und sah jetzt zum ersten Mal bewusst in Gippels rechtes Auge, als er vorsichtig eine Hand an dessen Wange legte und so unbewusst die Strähnen zur Seite schob. Es war ein seltsames Gefühl und ein ebenso seltsamer Anblick. Er hatte sich nie gefragt, wie das andere Auge aussah. Die für Al Bhed typische Spirale auf der Pupille verlief genau entgegengesetzt zu der im linken Auge, außerdem war sie nicht dunkelgrün, wie sie hätte sein sollen, sondern fast perlmuttfarbig mit einem Schimmer, der ins Silber überging. Der Rest der Pupille war grün wie die andere auch. Es vergingen nur Sekundenbruchteile ehe der Blonde den Kopf abwandte, sich zu schämen schien oder zumindest Unbehagen verspürte.
 

„Warum schaust du weg? Tut dir das Auge weh?“, fragte der Ältere mit sanfter Stimme, sah Gippel ruhig an. „Nein... Aber die Menschen haben Angst vor diesem Auge... Sie glauben, ich würde sie manipulieren oder sonst was...“, gab der Angesprochene zurück. Baralai runzelte die Stirn, musterte das jugendliche Gesicht vor sich eindringlicher. „Das ist doch Schwachsinn, es ist etwas Besonderes... Es ist ein Teil von dir, den du nicht ändern kannst... Die Menschen glauben eh so viel, wenn der Tag lang ist!“, sprach er auf den Blonden ein und sah ihn ernst an. Zögerlich hob Gippel den Blick. Solche Worte war er nicht gewohnt. Auf der anderen Seite wusste Baralai ja auch nicht, was es alles mit diesem Auge auf sich hatte, schien den Braten aber zu wittern, denn er sprach ihn genau darauf an, jedoch ohne ihn zu drängen. Erneut wandte der Blonde sich ab, blickte wieder in den nun schwachen Regen.
 

„Das lässt sich nicht so leicht erklären... Es ist seltsam, aber dieses Auge durchschaut Illusionen und scheint besondere Reize an mein Bewusstsein zu senden... Manchmal fühlt es sich an, als würde es mein Gehirn als einen übergroßen Sphäro benutzten und alle möglichen Kleinigkeiten abspeichern, die völlig unwichtig sind... Klar ich kann dadurch auch bei Nacht sehen, besser zielen, besser räumlich denken, Zeichen der Natur eher deuten und mehr wahrnehmen als andere, aber das wiegt nicht mal zur Hälfte den Ärger auf, den ich deshalb schon hatte.“, sagte der Al Bhed leise und seufzte. „Weißt du... manchmal würde ich am liebsten einfach ein Messer nehmen und es ausstechen, aber irgendetwas hält mich immer zurück...“, fuhr er fort und fing mit der Hand ein paar Regentropfen auf. Baralai stellte sich neben ihn und streckte ebenfalls eine Hand aus, ließ einige Regentropfen über seiner Handfläche schweben. „Das solltest du auch nicht mal denken... Alles hat einen Sinn, nur sind die Menschen meist nicht in der Lage ihn zu erkennen...“, erklärte er ruhig und lächelte als Gippel ihn nun wieder ansah.
 

„Hab einfach ein wenig Geduld... Du wirst schon noch erkennen, dass das alles einen Sinn hat und bis dahin mach das Beste draus...“, meinte Baralai noch freundlich, wuschelte dem Jüngeren dann kurz durch die Blonden Haare. Der Al Bhed hielt dabei den Kopf gesenkt, nickte aber. Baralai hatte schon Recht, er sollte es wohl wirklich mal so sehen, es zumindest versuchen. Kurz darauf folgte er dem Medium in die Höhle, um die anderen zu wecken. Von dem melancholischen, nachdenklichen Jungen von eben war nichts mehr da, unbewusst war er sofort wieder in seine Rolle als fröhliches, quietschfideles Kerlchen geschlüpft und so neckte er die ’Langschläfer’, sorgte so dafür, dass diese sehr schnell munter wurden.
 

Während sie dann von ihren Vorräten frühstückten, legte Nooj eine Karte zwischen sie. „Also? Wohin als nächstes?“, fragte er und blickte dabei Baralai an. Als Medium sollte er eben herumreisen, außerdem schien Baralai ein gutes Gefühl für die Ereignisse zu haben, die ihnen nützlich sein konnten. Einen Moment blickte der Silberhaarige auf die Karte, deutete dann mit einem Finger auf eine Stelle. „Kilika! Das Dorf wurde von Sin attackiert, wir sollten sehen, ob wir dort nicht noch irgendwelche Spuren oder Hinweise finden...“, erklärte er und blickte dabei auch Gippel und Paine an. Das Mädchen hatte ein Talent dafür Infos aus den Menschen herauszuquetschen und Gippel fand dort vielleicht auch noch irgendwelche Spuren oder Hinweise über Sin, die ihnen nützlich sein konnten. Er selbst würde zum Tempel gehen -und Nooj?- Ja, der würde sich wohl wieder absetzen und später auf geheimnisvolle Weise mit neuen Vorräten und vielleicht neuen Begleitern wieder auftauchen, man konnte nie wissen.
 

Somit war ihr Ziel beschlossene Sache und wie immer war Gippel Feuer und Flamme, stachelte alle an, sie sollten sich doch beeilen, damit sie endlich loskamen. Baralai schmunzelte; der Tatendrang hatte den Al Bhed wieder. Während sie den Wald durchquerten, lief der Blonde immer wieder ein Stück vor, drehte sich um sich selbst, um sich neu zu orientieren und sie sicher in die richtige Richtung zu führen. Der Al Bhed schien also Baralais Ratschlag beherzigt zu haben. Nooj blickte den Priester fragend an. So aufgedreht war der Blonde doch sonst auch nicht. Aber der Silberhaarige lächelte nur, zuckte die Schultern, würde sicher nichts sagen. Und so blieb auch Nooj nicht viel mehr, als den Kopf zu schütteln und sich zu beeilen, um mit Baralai zu den beiden Jüngsten aufzuschließen, die etwas vorgelaufen waren, denn das Ende des Waldes war in Sicht gekommen.
 

Die kleine Gruppe verließ das Dickicht und blieb erst einmal stehen, um den Anblick aufzunehmen, der sich ihnen bot. Der Regen hatte aufgehört und nun schien die Sonne, ließ einen Regenbogen am Horizont erscheinen. Der Priester trat neben Gippel, der das rechte Auge geschlossen hielt, denn das würde dieses Naturspiel ja nicht erkennen. Aber so grinste der Blonde, stemmte eine Hand in die Seite.
 

„Na dann, auf nach Kilika!“, rief er und lief dann los, den Hügel herunter auf dem sie standen, immer dem Horizont entgegen. Paine schrak auf, rannte los, um ihm laut er solle warten zurufend, zu folgen. Die beiden Älteren blieben noch kurz stehen um sich anzusehen, grinsend die Köpfe zu schütteln und dann eilig den Beiden zu folgen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (20)
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Von: abgemeldet
2006-12-09T12:05:58+00:00 09.12.2006 13:05
Hi du :)

Es ist etwas irritierend, dass es bei dir nur kursiven Text gibt. Vielleicht wäre es umgekehrt besser. Das, was momentan passiert kursiv geschrieben und das was passiert ist normal. Dadurch ist es nicht so ... verwirrend. Oder kommt bei dir noch richtig viele Ereignisse in der Gegenwart, weil momentan läuft ja die ganze Story in der Vergangenheit ab (eigentlich)

Ansonsten hat mir das Kapitel sehr sehr gut gefallen
*gippel anhimmel*
*sfz*
Ich wünsche dir ganz viel Glück beim Abitur
*dir die Daumen drück*
*wink*

Yin-Yang
Von: abgemeldet
2006-12-03T16:56:13+00:00 03.12.2006 17:56
Uuuhhhiiiiuuuhhiiiiuu ... mit der Länge dieses Kapitels hast du mich extrem überfordert *umkipp* Bei langen Kapiteln verlier ich immer so schnell den Faden und kenn mich dann hinten und vorne nicht mehr aus x.x Aber ich musste einfach weiterlesen, da es so toll geschrieben ist!!!

Also fallst du noch einen brauchst würde ich mich als Betaleser zur Verfügung stellen, aber ich kann dir nicht versprechen, dass ich alles immer sofort lese, da ich vor allem momentan viele Klausuren habe. Aber ich würd das schon gerne machen ^^

Gippel das Küken ... Ich stell mir gerade ein violettes Küken mit Augenklappe und Gips Frisur vor ... oh mann, manchmal geht meine Fantasie mit mir durch ...
„Wir sollten uns beeilen, die Vögel beginnen sich zu verstecken und die Insekten setzen sich unter die Blätter...“ *ggg* Den satz finde ich klasse. So richtig Methaphorisch gesprochen ...

Das was ich mir jedoch noch immer schwer vostellen kann ist Gippel mit 16 ... eine Teenie ... ? Aber naja, jeder war mal jung *gg*
Man merkt echt, dass du Gippel voll magst, was ich natürlich nur zu gut verstehen kann.
Sag mal, vor was für einer Tür stehen die beiden *neugierig bin*

Ich kanns kaum noch erwarten wie es weitergeht. Bitte bitte bitte schreib mir nee ENS, wenn es weitergeht ... ich will es unbedingt wissen!!!!!

Bye
Yin-Yang
Von: abgemeldet
2006-12-03T16:48:59+00:00 03.12.2006 17:48
Ich bins wieder
*knuddl*

Weißte was ich seltsam finde? Dass du immer weniger Kommentare bekommst. Das check ich nicht, denn schließlich ist doch deine Story so cool *nick nick* Das müsste man mit gaaaaanz vielen Kommentaren belohnen!! Von mir kriegste jetzt auf jedenfall eines (man was für nee Weisheit, denn schließlich ist das Kommi schon gepostet *mit den Augen roll*)

Gippel dreht sich auf den Bauch in einer Hängematte. Na das ist nee Vorstellung *lach* Sieht sicher super aus ... *breit grins* Wäre mal nee gute Idee für ein Bild *grübel*
Ich finde das mit dem Visir klasse, vor allem weil noch nicht wirklich klar ist, was eigentlich mit seinem Auge los ist. Das einzige was man weiß, dass es kein Licht verträgt. Das ist nee super Idee (erinnert mich immer an Dragonball an die ... Sayajin oder so ...)

Es ist wirklich faszinierend mal die Geschehnisse von FF X aus der Sicht von Gippel zu 'erleben' Ich wäre nie drauf gekommen, dass er Yuna und die anderen schon mal gesehen hatte oder besser gesagt ihnen öfter über den Weg gelaufen ist.

Im Punkte Spannung gebe ich Idhren recht. Du solltest darauf achten, dass das Ende "offen" ist. Dadurch wird dann mehr Spannung erzeugt und man möchte unbedingt wissen wie es weitergeht ... ich will das zwar so oder so, aber wir sind ja nicht alle so wie ich *gg*

Gut, das wars dann auch schon ... ich husch jetzt schnell weiter zum nächsten Kapitel *gg*

Bye
Yin-Yang
Von: abgemeldet
2006-12-03T16:42:23+00:00 03.12.2006 17:42
Und jetzt bin ich also bei Kapitel 1 angekommen und somit auch bei Kommentar Nummer *mal überleg* Nummer 2, denn schließlich gab es ja einen Prolog *rumlach* Aber genug gescherzt, jetzt kommt erstmal dein wohl verdientes Kommentar :)

Das war ein ganz tolles Kapitel, aber ich will natürlich etwas konstruktive Kritik üben, was mir bei dir wirklich nicht leicht fällt. Ganz und gar nicht. Das was du aber vielleicht ändern solltest sind die ganzen Leerzeilen. Das wird offiziel (also in Büchern) eigentlich nur bei Ortswechsel und/oder Zeitsprüngen gemacht, oder aber wenn du mit einer ganz anderen Gruppe/Person weiterschreibst, die nicht bei der momentan sprechenden Gruppe dabei ist (hoffentlich war jetzt das verständlich).
Wenn du mit einer Gruppe schreibst, dann beginn immer nur eine neue Zeile nach etwas gesprochenen, oder wenn es mit einer anderen Person aus der Gruppe weitergeht. Dadurch wird alles ein bisschen übersichtlicher.
Das wars jetzt aber auch schon mit meiner Kritik. Ich sag ja, du machst es mir nicht leicht *sfz*

Die Stelle wo Gippel "Kurzer" genannt wurde finde ich genial. Er mag es nicht so angesprochen zu werden, aber selbst zu Rikku immer "little Girl" sagen. Das haben wir ja wieder gerne *ggg*

Alles in allem (eigentlich war es nur perfekt) ein sehr schönes Kapitel. Ich freu mich jetzt schon direkt auf weiterlesen ^^

Yin-Yang
Von: abgemeldet
2006-12-03T16:34:02+00:00 03.12.2006 17:34
Hallo du
*knuddl*

Ich bin beeindruckt und zwar aufs extreme. Es ist lange her, dass ich so einen guten Prolog gelessen habe. Eine so detalierte Beschreibung eines Charakters ist beeindruckend. Hier auf animexx habe ich wohl noch nie einen solchen Prolog gelesen. Er war unvermittelt. So als ob man einfach nur in die Gesichte reingeworfen wird. Man weiß zwar durch das Spiel was in etwa passiert, aber so toll ist es noch nie beschrieben worden *immer noch staun*

Eine Gesichte, aus Gippeles Sicht gibt es sowieso viel zu selten. Leider. Ich bin ja selbst ein rießiger Fan und versuch mich immer wieder an Storys, doch mit deiner können sie bei weitem nicht mithalten. Die Beschreibung aus der Sicht des Al Bhed, wie das Heim zerstört wird ist mal etwas völlig neues. Sein Aussehen, seine Gefühle ... alles kann man sich irgendwie so richtig vorstellen.

Ein ganz großes Lob also an dich. Ich werd jetzt auch gleich weiterlesen *es kaum noch erwarten kann*
Wenn die Gesichte so gut bleibt wie der Prolog verspricht ... dann wirklich Respekt :)

Mach auf jedenfall weiter so ^^
Yin-Yang
Von:  Kim_Seokjin
2006-09-01T12:34:09+00:00 01.09.2006 14:34
Wow, das war nun ein ganz schön langes Kapi im Gegensatz zu den anderen. du steigerst dich von einem zu nächsten. XD
Ich mag deinen Stil und ich bin gespannt, wie es weiter geht mit Gippel und dem Truppe und wie er alles um sich herum mitkriegt.
Die Aktion mit der Qualköninigin war allerdings ziemlich cool. Im Spiel habe ich sie immer gehasst. *schauder*
Von:  Tyra-Leonar
2006-08-13T11:19:10+00:00 13.08.2006 13:19
Ich kriegs nimmer... ich könnte mich todlachen über den Ausdruck "Mutter"... Oh my Goddess, das ist hart *Tränen in den Augen hat* Das ist so urkomisch. Vor allem weil es so gut rüberkommt ^.^ Ich könnt mich auf dem Bodenwälzen, nur schade, dass das meine Erziehung nicht erlaubt. *Tränen wegwischt* Zudem ist das Kapitel schön lang. Wenn du nämlich, diese Story irgendwann mal rausbringen willst, dann wirst du nur mit langen Kapiteln bei den Verlagen landen. Kapitel über zwei Seiten sind eher nicht üblich und nur die Ausnahme. Hier bei Mexx liest sich das allerdings eher besser... >.> *ihr Blue Eyes betrachte* u.u *seufz* Bei mir läuft das eher aus dem Ruder und keiner will es lesen, weil es für Mexx eben nicht angebracht ist. Aber mir gefallen die Kapitel so wie sie sind, deine und meine ;). Immer weiter so. Das mit der Frau am Ende ist genial und die Qual-Königin auch. Vor allem, als du das Qual-Baby miteingebracht hast. Das gibt dem ganzen noch so ein Extra. Wie ein Bananensplit auf das man die Kirsche setzt (nur auf einem wahren Bananensplit ist eine Kirsche, das Originalrezept sieht das so vor, macht nur heute leider keiner mehr)
Von:  Lichtkatze
2006-08-11T11:04:24+00:00 11.08.2006 13:04
Kaum zu glauben des ich mir wirklich ohne das mir jemand gesagt hat des des kap on ist alles gleich durchgelesen ahbe.uû
Obwohls so vile war.XD
und yeha du ahsts endlcihg eschafft udn mexx auch.XD
*rumhibbelt*
nyaaan am anfang fand ichs kruzzeitig voms atzbau verwirrend ging dann aber dne rest der Fanfic.
Und man merkt wieder wie lieb du Gippel hast.XDDDDD
(im rpg haste siene kampf szenen auch imemr so toll beschrieben.XDDDD)
Jahaaa war toll udn fließend zu lesen:X3
mal sehen wie lange ich auf des nächste kap wartne muss.XD
und da is die Qual-königing.XDDDD
*grisnt*
´Da muss es abe rauhc nochn Piepmatz irgendwann geben.uû
Von:  Tyra-Leonar
2006-05-22T16:37:20+00:00 22.05.2006 18:37
boah... boah... boah.... BOAH XD *sich nicht mehr einkriegt*
was habt ihr nur alle... dieser schreibstil... boah, die details... ich kriegs nicht mehr gerafft... Das ist doch super tüten affen Geil!! Immer weiter soooo ^.^ Bin nur etwas enttäuscht, weil ich nicht wusste, dass ein neues Kapitel on ist und ich schon so lang wart, dass eins kommt... dabei war ja eins da... ihr versteht... ^.^ Naja... Immer weiter, weiter... mag noch meeeeeeeeeeeehr davon lesen. Großes dickes fettes Lob
Von:  Idhren
2006-05-18T12:26:58+00:00 18.05.2006 14:26
Gute Story, aber du solltest darauf Achten, dass dein Schreibstil nicht zu - wie soll ich sagen - alltäglich wird. Die Spannung sollte man sich nicht mit langatmigkeit versauen, verstehst du? Nun ja, alles in allem aber eine wirklich sehr gelungene Story! Respekt.


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