Der Kristall des Lebens von DarcAngel ================================================================================ Kapitel 32: Offenbarungen ------------------------- Huhu. 200 Kommentare? Unglaublich. Damit hätte ich nicht gerechnet. Danke, danke, danke. Mir fehlen die Worte... Trotzdem muss ich wohl kurz anmerken, dass sich die FF langsam ihrem Ende nähert, was ja auch die Prozentzahlen sagen. Wie immer wünsche ich euch dennoch viel Spaß mit dem nächsten Teil, der wohl einige eurer Fragen beantworten wird. Wenn nicht, fragt mich einfach ;). lg Darc Angel 32. Offenbarungen Zwei Tage später, während der Draco viel nachgedacht, und Hermine und er kaum mit einander gesprochen hatten, setzte der Blonde sich abends auf die Bettkante ihres Bettes. Ohne Vorwarnung begann er ihr zu erzählen, was los war. „Erinnerst du dich noch an den Tag, nachdem Wiesel dir… du weißt schon?...“ ~Flashback~ Es klackerte am Fenster des Slytherin Gemeinschaftsraums und eine große, graue Eule saß draußen. Der Brief, den sie bei sich trug, war für Draco Malfoy bestimmt. Fragend betrachtete er die Schrift, bevor er zögernd den Umschlag umdrehte und das Wappen im Wachs, als das seiner Familie, erkannte. „Wo gehst du hin, Draco?“, wollte Tracey wissen, als der Blonde sich erhob. „Den Brief in Ruhe lesen.“, entgegnete er knapp und verzog sich in seinen Schlafsaal. Mit zitternden Fingern öffnete er den Umschlag und zog ein Stück Pergament hervor. „Sohn, es wird Zeit. Weihnachten warst du schon verhindert, nun komm in den Osterferien. Der Meister erwartet dich. Und sei dir bewusst, dass es eine Ehre ist in seine Dienste zu treten. Eine Ehre, die nur den wenigsten zu Teil wird. Du wirst deiner Familie keine Schande bereiten! Ich erwarte dich am 7.April in London. Lucius Malfoy“ Geschockt las er die kurze Nachricht mehrere Male, bis sie sich wie Feuer in sein Gehirn gebrannt hatte. Seine Eingeweide zogen sich zusammen. Angst durchfuhr ihn, wie sie es schon Monate zuvor getan hatte. Seit der dunkle Lord vor zwei Jahren zurückgekehrt war, hatte Draco gewusst, dass der Augenblick irgendwann kommen würde. Der Augenblick, wo auch er gekennzeichnet und in den Kreis der Todesser aufgenommen werden würde. Als sein Vater vor einem halben Jahr nach Azkaban geschickt worden war, hatte er gewusst, dass sich dadurch jener Augenblick nur für kurze Zeit nach hinten verschieben würde. Er hatte gewusst, dass sobald sein Vater wieder frei sein würde, seine Zeit gekommen war. Vor Weihnachten hatte er denselben Brief bekommen, doch damals hatte sich vorerst alles noch mal zum Guten gewandt, dadurch, dass niemand in den Weihnachtsferien nach Hause durfte. Aber jetzt?! Er hatte den Zeitpunkt gefürchtet und jetzt, wo er da war, sehnte er sich in die Vergangenheit zurück. Denn Draco hatte seit einigen Monaten begriffen, dass er kein Todesser werden wollte. Er wollte kein Sklave des Dunklen Lords sein, er wollte nicht durch das Dunkle Mal gezeichnet sein als das Eigentum jenes Schwarzmagiers, er wollte frei sein. Doch er wurde nicht gefragt. Er hatte, als der Sohn seines Vaters, als der einzige Nachkomme einer reinblütigen Familie, die auf der Seite des Dunklen Lords stand, ein Todesser zu werden, ob er wollte, interessierte niemanden, am wenigsten seinen eigenen Vater. Er hatte Angst vor den Schmerzen, die er würde erleiden müssen. Er hatte Angst, die Aufgaben, die ihm auferlegt werden würden nicht zu bestehen. Er hatte Angst zu sterben. Doch er war hilflos. Er hatte Angst vor dem Dunklen Lord und auch vor seinem eigenen Vater. Er konnte sich nicht widersetzen, denn es hätte keinen Zweck. Er würde nur bestraft werden und nachher doch ein Todesser werden. Tränen stiegen ihm in die Augen, während er vor Angst zitterte. Als Dumbledore ihnen offenbarte, dass sie die Osterferien nicht nach Hause zurückkehren würden, konnte er es nicht fassen. Er dachte, es wäre zu schön, um wahr zu sein. Doch kurz darauf platze seine Freude wie eine Seifenblase, als der Schulleiter ihn als einzigen in sein Büro orderte. Zitternd und ängstlich ging er hinter dem großen, weisen Mann her. Noch nie war er in dem Büro des Schulleiters gewesen. Doch in dem Moment interessierte ihn nicht, wo er war. Er nahm die ganzen Geräte um ihn herum nicht wahr. Er blickte nur in das Gesicht seines Direktors. „Ich denke, du weißt, dass dein Vater unbedingt will, dass du über die Ferien nach Hause kommst?“, begann Dumbledore und blickte in das bleiche Gesicht des veränderten Teenagers. Es war ihm schon seit längerem aufgefallen, dass der junge Malfoy sich verändert hatte. Er verhielt sich zwar immer noch arrogant und abweisend anderen gegenüber, doch seine Zielstrebigkeit und sein schier grenzenloses Selbstvertrauen verschwanden immer mehr. Dumbledore machte sich Sorgen um seinen Schüler. Er hatte gehofft, dass der Umgang mit Hermine ihn vielleicht wieder aufbauen würde, er hatte auf Hermines Fähigkeiten vertraut, doch scheinbar hatten sie nicht gereicht. Er hatte die Aufgaben so bearbeitet, dass die beiden sich näher kommen mussten, hatte getan, was er tun konnte. Aber Dracos Zustand war weiterhin schlechter geworden. Jetzt konnte er nur noch agieren, wenn der Schüler seine Hilfe wollte. Der Blonde nickte schwerfällig. „Ich habe ihm jedoch erzählt, dass das unmöglich wäre. Woraufhin er mir drohte, mich anzuklagen.“, Albus schmunzelte, „das macht mir jedoch nichts aus. Aber es ist deine Entscheidung, Draco. Möchtest du nach Hause?“, fragte er ihn und blickte ihm offen in die Augen. Der 16-Jährige starrte ihn ungläubig und irritiert an. „Falls du nicht möchtest, sei unbesorgt. Ich werde deinem Vater weder sagen, dass es deine Entscheidung war, noch wo du dich aufhältst. Noch dazu werde ich besonders für deine und Miss Grangers Sicherheit sorgen. Es würde euch nichts geschehen! Die Zauberstäbe von allen Schülern sind so verzaubert, dass sie in Anwesenheit eines Todessers sofort benutzbar sind und dann könnt ihr euch den Portschlüssel per Zauber holen. Der Portschlüssel würde euch sofort wieder hier hin zurückbringen, in Sicherheit. Das werde ich morgen auch noch mal allen sagen!“, warf Dumbledore ein und sah den Jüngeren unbekümmert an. „Warum tun Sie das für mich?“, wollte Draco verwundert wissen, „Sie wissen doch genau, was passiert, wenn ich nach Hause gehe?!“ „Ja, das weiß ich, Draco.“, stimmte Dumbledore ihm zu, „ich könnte dich hier behalten, auch gegen deinen Willen, aber das möchte ich nicht. Ich bin der Meinung, dass jeder Schüler dieser Schule das Recht hat selbst über sein Leben zu entscheiden. Das einzige, das ich tun kann, ist dir Schutz zu bieten, falls du dich gegen deine Familie richtest.“ Draco nickte dennoch ungläubig. „Ich möchte nicht gehen.“, gab Draco nach einigem Überlegen schließlich zu, „ich will hier bleiben.“ Dumbledore nickte lächelnd. „Ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal sagen würde, aber danke, Sir.“, sagte Draco und blickte Dumbledore ehrfürchtig in die Augen, bevor er in Gedanken hinzufügte ‚Ich wüsste nicht, was ich ohne Sie machen würde.’ „Ist schon in Ordnung. Ich freue mich, wenn ich dir helfen konnte.“, sagte er lächelnd. Draco nickte. „Das haben Sie wirklich.“, sagte er und verließ erleichtert das Büro. ‚Hat er meine Gedanken gelesen?’ ~Flashbackend~ Hermine setzte sich auf und schlang ihre Arme um seinen zitternden Körper. Zuerst verspannte er sich, doch dann drückte er sie an sich, klammerte sich förmlich an sie. Er war während der Erzählung erblasst, seine Hand, die sie in ihre genommen hatte, war eiskalt und seine Augen hatten den Schmerz und das Leid, das er in seinem ganzen Leben erfahren hatte, gegen seinen Willen wieder gespiegelt. Hermine streichelte ihm zärtlich über den Rücken und mit der Zeit entspannte er sich. Beide genossen die die Umarmung und die Wärme des anderen. Für keinen war es einfach gewesen und auch die Zukunft würde nicht leichter werden, doch durch diese Umarmung sagte sie einander, dass sie für einander da sein würden, dass sie nicht alleine sein würden. Ein Gefühl, das Draco noch nie verspürt hatte. Er hatte nicht gedacht, dass es so etwas überhaupt gab. Bei niemand anderem hatte er sich je so sicher gefühlt. Obwohl das eigentlich totaler Blödsinn war, wie konnte er sich bei einem Mädchen sicher fühlen? Er war stark und er konnte kämpfen, er konnte sich alleine verteidigen. Aber es war schön zu wissen, dass dort jemand war, der ihm den Rücken frei hielt, denn er hatte bereits gesehen, dass Hermine ebenfalls kämpfen konnte und außerdem bot sie ihm auch in anderer Weise Sicherheit an. Eine Sicherheit, die er nie zu spüren geglaubt hatte. Nach einigen Minuten sanken sie gemeinsam zurück auf das Bett. „Vertrau mir.“, flüsterte Hermine und lächelte ihn an, bevor sie vorsichtig den obersten Knopf seines Hemdes öffnete. „Das tue ich.“, hauchte er in ihr Ohr, bevor er ihren Lippen versiegelte und sie durch einem langen Kuss miteinander verschmolzen. Die letzten Tage verbrachten die beiden die ganze Zeit zusammen. Sie kuschelten und redeten über alles Mögliche, etwas das für Draco neu war. „Weißt du noch, als ich dir damals erzählt habe, dass ich mich mit Ron zerstritten habe?“, fragte Hermine, die an Dracos Brust lehnte. Der Blonde nickte. „Das war die Nacht, als wir in der Heulenden Hütte geschlafen haben.“, erinnerte der Slytherin sich. „Genau. Ich hab dir aber damals nicht alles erzählt.“, gab sie zu. Irritiert blickte er sie an. „Es war nicht nur ein einfacher Streit.“, gestand sie, „zwischen Ron und mir war es schon die ganzen letzten Jahre, wie soll ich sagen, es war am knistern. Harry ist mein bester Freund. Das mit Ron war anders. Er war mir nicht unwichtiger, eher das Gegenteil. Meine Gefühle für ihn waren, besonders letztes Jahr, stärker für ihn, als für Harry. Ich glaube, dass auch er mich mehr als mochte. Aber dann haben wir uns immer mehr gestritten. Wir sind uns zu ähnlich, befürchte ich. Damals hat es geknallt. Er hat das Fass, wie man sagt, zum Überlaufen gebracht, und dann ist mir der Kragen geplatzt und ihm wohl auch. Wir haben uns durch den ganzen Gemeinschaftsraum angeschrieen. Ich habe mich dazu entschieden, dass ich nicht mehr als Freundschaft mit Ron haben wollte. Das hab ich ihm dann auch gesagt, dass wir keine Zukunft haben. Er hat mich beschimpft und ist vollkommen ausgerastet. Schließlich hat Harry ihn zurückgehalten, es schien, als wollte er gleich auf mich losgehen, und ich bin abgehauen.“, erzählte sie traurig. Draco schloss die Augen und seufzte. „Und ich habe die ganze Zeit gedacht, du und Potter.“, gab der Blonde zu. Hermine schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein, da war niemals etwas.“, beruhigte sie ihn und gab ihm einen zärtlichen Kuss. Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)