Bela Farin Rod - Die Ärzte - Die Beste Band der Welt von Lena_Jones (Ein kleines FFchen über Die Ärzte, abgeschlossen, 15 Kapitel) ================================================================================ Kapitel 1: Morgen Bela! ----------------------- Die Ärzte - Eine Band auf Tour Morgens wache ich meist nicht so gut auf, vor allem wenn wir am Vorabend noch was trinken waren. Farin hatte wie immer nichts getrunken, deshalb höre ich ihn auch schon in der Tourbusküche Kaffee kochen. Mein Schädel brummt. Ich weiß nicht mehr wie wir zurück zum Tourbus gekommen sind und wie viel ich überhaupt getrunken habe. War wohl ziemlich viel. Farins Stimme dröhnt in meinem Kopf, wie er mir sagt, dass es doch genug sei. Er pfeift ein Lied... Ich kann nicht erkennen welches es ist. Mein Kopf schmerzt zu sehr. Jetzt höre ich auch wie Rod aus der Dusche kommt. Was die wohl so früh aus dem Bett treibt. Vielleicht sollte ich mal auf die Uhr schauen. Ist doch erst - WAS? Schon 13 Uhr? Und jetzt? Farins Schritte kommen näher. Ich hab die Augen noch geschlossen, doch ich spüre wie er den Vorhang meiner Koje beiseite zieht. Wie lang will er mich noch ansehen? Jetzt streicht er mir sanft über die Wange. Mein ganzer Körper erzittert unter seiner Berührung. Seine Hände sind arschkalt. Ich öffne langsam die Augen und sehe sein strahlendes Lächeln. "Wat is?", frag ich nur murmelnd. "Guten Morgen! Ick dacht ick weck dir mal! Is ja schon spät. Vielleicht sollteste mal duschen. Wir wollten noch in die Stadt", sagt er mit ziemlich fröhlicher Stimme, das zieht mich nur noch mehr runter. Jedes Wort ein weiteres Pochen in meinem Kopf. "Ick hab keen Bock. Jeht ma schön alleene. Ick penn nochn bisschen", ich dreh mich auf die andere Seite. Farin drückt mich zurück. "Los steh uff! Ick hab keen Bock druff wenn du d'n janzen Tach im Bett liegen tust", sagt er kurz angebunden und verschwindet wieder. Mühsam quäle ich mich aus der Koje und verschwinde mit einem Brummen im Bad. Immer säuft er so viel. Er muss das lassen, er ist immer so mies gelaunt. Rod trinkt Kaffee. Den bekommt man besser aus der Koje. Bela ist da immer was mürrisch. "Na Rod? Wie jehts dir so?", frage ich ihn während ich mir ein Brötchen mit Frischkäse schmiere. "Kopfschmerzen", sagt der nur. Im Bad geht die Dusche an. Wenigstens ist er jetzt aufgestanden. Mir geht die ganze Zeit "Mach die Augen zu" durch den Kopf und summ es auch. Ich kann es bald nicht mehr mit ansehen, dass die beiden sich so zulaufen lassen. Die Dusche geht aus. Ein Aufschrei, kurz gefolgt von einem Fluchen ertönt aus dem Bad. Bela kommt humpelnd aus dem Bad und schaut mich wütend an. "Wat is?", frag ich ihn. Er setzt sich murmelnd neben mich und starrt verschlafen auf den Tisch. Keine Antwort. Ich hasse das! Er quält mich immer. "Hast jestern ziemlich viel jetrunken wa?" "Leiser", sagt er nur und hält sich den Kopf. Sein Blick sagt alles. Dennoch wird ihn das nicht abhalten heute Abend wieder zu trinken. "Wie wärs wenn du aufhören würdest so viel zu trinken?", schlage ich ihm vor, doch er wirft mir einen Blick zu, der aussagt, dass er im Moment nicht darüber reden will. "Kaffee?", ich stell ihm ne Tasse vor die Nase. Er packt den Becher und nippt kurz daran. Farin versucht Bela wach zu bekommen. Ich kann Bela verstehen. Er hat noch mehr getrunken als ich. Warum das gestern so ausgeartet ist. Ich weiß es nicht. Ich nehme mal noch einen Schluck Kaffee. Vielleicht geht das schmerzhafte Stechen an meiner Schläfe noch weg, bevor wir in die Stadt gehen. Am liebsten hätte ich noch länger geschlafen. Bela wirft mir einen vielsagenden Blick zu. Ich nicke nur leicht, so weit dies meine Kopfschmerzen zulassen. Ich will Farin eine reinhauen, wenn er doch mal das Gepfeife lassen könnte. Ich stehe auf und geh zurück ins Bad. Im Schrank finde ich Tabletten und nehme direkt eine. Gehe zurück in die Küche und leg Bela eine vor das Gesicht. Nimmt er direkt und murmelt leise "Danke". "Also los Jungs!", sagt Farin überschwänglich und viel zu laut. Schmerzensstich an der Schläfe. Ich werfe Farin einen vorwurfsvollen Blick zu und beginne langsam meine Jacke anzuziehen. Bela ist auf dem Küchentisch weggepennt. Farin tritt ihn in die Seite und wirft ihm seine Jacke entgegen. Mir geht's sofort besser, wenn ich mir Bela anschaue, er ist echt kaputt. Danke, dass ihr euch meine FF antut XD Ich hoffe mal auf Kommis und würde mich auch darauf freuen, wenn ihr mir sagen würdet, ob ihr mehr davon lesen wölltet. Eures Lenchen Kapitel 2: Geld - Macht auch mich glücklich... ---------------------------------------------- Und das nächste Kapi XD Ich hoffe es gefällt euch... Ich kann euch versprechen, dass es mit dem 6. Kapi auch langsam längere Kapitel gibt... Ich hab nämlich schon ziemlich weit geschrieben, und natürlich wird es im Gesamten auch interessanter, aber irgendwie muss es ja anfangen >.< Danke, für die lieben Kommis nochmal, die für das 1. Kap reingeschwirrt sind, daköö XD *alle kommischreiber mal umknuffz* So, jetzt will ich euch nicht länger aufhalten... hier das 2. Kap: ******************************************************************************** Bin ziemlich froh, dass es Rod auch schlecht geht. Die Tablette hat schon was geholfen. Danke Rod... Ich kann nicht reden. Mein Hals ist trocken. Ich ziehe mir mühsam die Jacke an und folge Farin und Rod nach draußen. Farin atmet demonstrativ tief ein. Ich will ihn verprügeln. Hab mittlerweile rausgefunden, was er pfeift. "Mach die Augen zu". Ich will ihn krankenhausreif schlagen, würde ich auch machen, wenn mein Kopf nicht so weh tun würde, aber wenn mein Kopf nicht so weh tun würde, würde es mich wohl auch nicht mal stören. Aber im Moment will ich ihn blutend sehen. Oh ich liebe es wenn ich so sadistisch drauf bin. "So Jungens! Wo is hier ein Einkaufszentrum?", Farin starrt uns fragend an. "Wat fragste uns dit!", sage ich genervt und starre mürrisch auf den Boden. "Ich glaub hier ganz in der Nähe eins gesehen zu haben." Ich mag es, dass Rod nicht so berlinert wie wir, das hebt ihn ab von uns und macht ihn auch total individuell. Und Farin mit seinen ganzen Fachbegriffen. Ach es ist schon geil in dieser Band, obwohl wir uns auch manchmal nicht ganz so einig sind. Bela ist sicher wütend auf mich, ich weiß aber nicht wie ich seine Laune jetzt verbessern kann. Vielleicht wenn ich ihm was schönes kauf? "Bela? Wollen wir dir wat schönet kaufen? Wolltest doch schon länger mal ein neues Schlagzeug oder nich?", vielleicht heitert ihn das auf. Bela grinst leicht, das freut mich. Vielleicht ist sein Groll auf mich bis zum Abend abgeklungen. Wir gehen durch die Stadt. Die beiden folgen mir blind. Ich glaub ihr Köpfe schmerzen immer noch. Also zu erst eine Apotheke suchen. Oh da ist eine. Ich drücke den beiden die Tabletten in die Hand, sie schauen mich überrascht und dankend an. Im Musikgeschäft scheint es Bela wieder gut zu gehen, er tobt sich was aus und entscheidet sich für ein großes schwarzes Yamaha-Schlagzeug und ein paar Paiste-Becken. Die mag er am meisten. Er grinst. "Danke Farin. Mir jehtet auch schon besser!" Rod schaut trotzdem noch ziemlich mürrisch drein. "Und jetzt noch mal nach Saturn!", sagt er ruhig. "Wie?" "Saturn!", sage ich noch einmal auf Farins Frage hin. Ich wollte mir mal wieder eine Kiss-CD kaufen. Oder etwas ähnliches. Bela grinst mich wissend an. "Was grinst du so doof?", sein Lächeln wird immer breiter. "Ick weeß warum du in den Saturn willst!", sagt Farin, der nun ebenfalls grinst, so wie er es immer macht, dieses riesige, breite Grinsen. Ich muss auch grinsen. Es geht einfach nicht anders, wenn Farin diesen Blick aufsetzt. "Ach ja? Warum denn?" Ich muss gleich laut losprusten. Manchmal ist es einfach nicht auszuhalten mit den beiden. Egal wie mies man gelaunt ist. Immer kommt einer an und macht irgendwas, worüber man so sehr lachen muss, dass man einfach auch nicht mehr böse sein kann. Wir gehen zu Saturn. Ich kaufe mir eine Kiss CD. Ziemlich alt. Habe ich schon die ganze Zeit nach gesucht. Bela reißt sie mir direkt aus der Hand und muss einen fachmännischen Blick darauf werfen. "Dit is ja geil!" sagt er und grinst mich an. "Die jibbet nich mehr soooo oft!" Ich muss auch wieder grinsen. Mir geht es auch besser. Meine Kopfschmerzen sind weg. Ich hoffe mal, dass das Konzert heut Abend geil wird. Es muss, sonst wär der Tag im Arsch. Kopfschmerzen - scheiß Konzert - alle sind miesgelaunt und sauer auf Farin, das käme alles nicht so gut. Kapitel 3: Bela, wat is los? ---------------------------- Hier nun das 3. Kapitel, ich bedanke mich bei allen, die sich bis hier durchgequält haben, besondere Grüße an Gwein, tab-talatawie, alexa_gonzalez, Fabsi_B, Klaine, Kruemel63, MiKu-san und ans Zitronen-Eistee, die auch fleißig Kommis geschrieben haben. very special kisses at Gwein & Tab viel Spaß beim Lesen des 3. kappis!! eures Lenchen *kiss* ********************************************************************************** Wir sind aus dem Saturn raus. Mein Magen knurrt. Farin zieht mich zu einer Pommesbude und kauft mir eine Currywurst. Ich esse die genüsslich und grinse Farin an. Nein, ich bin nicht mehr sauer auf ihn. Er hat wohl recht. Ich darf nicht mehr so viel trinken und auch mal eher aufstehen. Der Tag verläuft so an sich noch ziemlich gut. Eine halbe Stunde vor Konzertbeginn. Yentzi stürmt in die Garderobe. "Bela? LOS! Mach hin! Deine Haare. Noch eine halbe Stunde", dann stockt er. Ich sitze fertig gestylt und auch schon das geilste Outfit, das mein Schrank aufzuweisen hat an, auf dem Stuhl und schaue betrübt in den Spiegel. "Is jut... Yentzi - ick bin fertig!" sag ich leise. Meine Stimme zittert, ich will das nicht. Ich sehe leicht abgewrackt aus. Tiefe Augenränder zeichnen sich unter meinen Augen ab. "Allet in Ordnung?" fragt Yentzi leise. "Jo passt scho... ick hab was Kopfschmerzen... nich so schlimm" ich grinse ihn an. Er schließt die Tür hinter sich. Ich schaue wieder in den Spiegel. Ich bin in letzter Zeit nicht so gut anzusprechen, vor allem vor Konzerten. Mir geht es nie so richtig gut. Mir tut alles weh und wenn ich an meine nun Ex-Freundin denk wird mir nur noch schlechter. Die Jungs und auch alle wissen noch nicht, dass ich mit ihr Schluss gemacht habe. Sie war wirklich ein zauberhaftes Mädchen, wenn da nur nicht dieser andere gewesen wäre. Das ist doch das schlimmste was einem passieren kann. Yentzi hat mir gerade gesagt, dass Bela ziemlich betrübt ausgesehen hat, deswegen bin ich jetzt auf dem Weg zu seiner Garderobe. Ich stehe davor und klopfe an. Von drinnen ertönt ein "Herein" ich trete ein und schau Bela in die Augen. Er sieht wirklich ziemlich betrübt aus. "Wat is los mit dir?" Er schüttelt nur den Kopf und springt auf. Er lächelt mich gequält an. Ich merke direkt, dass da irgendetwas nicht stimmt. Aber wenn er irgendwelche Probleme hat kann er mir die doch erzählen, ich bin doch sein bester Freund. Sein Blick schweift des öfteren auf das Bild seiner Freundin. Plötzlich geht mir doch ein Licht auf. Ich pack ihn und zieh ihn hoch. "Dit tut mir furchtbar leid für dir Bela!" Sein ganzer Körper zittert. "Wat is passiert?" frag ich ihn und drück ihn an mich. "Sie hat mich betrogen! Ick hab sie erwischt... dieses Flittchen!" Bela drückt sich von mir weg und schaut das Foto an. Dann packt er es und wirft es mit voller Wucht auf den Boden. "Dit wird schon wieder", sage ich aufmunternd. Er lächelt mich an. "Also lets Rock!" seine Augen funkeln diabolisch. Ich liebe das, wenn er so schaut. Ich muss unwillkürlich lachen. Auch sein Gesicht formt sich zu einem Lachen. Wieder mal wir zwei Bekloppten. Stehen in Belas Garderobe und sind einfach nur am Lachen ohne so richtig zu wissen warum wir das eigentlich machen. Das ist immer so geil. Rod kommt ins Zimmer und schaut uns verwirrt an. Sein Blick sagt alles. "Ihr scheint ja gut drauf zu sein." Ich schaue auf den Zimmerboden und sehe das kaputte Bild von Belas Freundin, dann schau ich zu den beiden auf. "Und deswegen lacht ihr?" Ich verstehe gar nichts mehr. Sie lachen, weil Bela mit seiner Freundin Schluss gemacht hat oder ist es einfach nur, weil sie Lust hatten einfach zu lachen? "Nee ick lach, weil Bela wieder so geil diabolisch geschaut hat!", sagt Farin und unterdrückt einen weiteren Lachschwall. Bela schiebt mit dem Fuß das kaputte Bild beiseite. "Die is Jeschichte, dumme Schlampe!" Bela fängt an zu lachen. Ich muss automatisch mitlachen. Ich gehe zu den Beiden hin. Bela ist auch schon gestylt. Ich schau auf meine Uhr, es sind nur noch fünf Minuten bis zur Show. Ob wir schon hinter die Bühne gehen sollten? Ich sag lieber erst mal nichts. Das macht Farin für mich. Ich muss wieder grinsen. "Lasset uns anpacken", sagt Farin gebieterisch und zieht uns hinter die Bühne. Ich schau Bela an. Er schaut Farin an. Farin schaut mich an. Dann kommt die Vorband hinter die Bühne. Es wird still bei den Fans. Eine Stimme ertönt. "Jungs macht eu-" Yentzi sieht uns verwirrt an und verschwindet dann wieder im Backstagebereich. Mein Roadie Lüde hebt den Daumen und zwinkert mir noch mal aufmunternd zu. Ich sehe wie Mattn Farin die schwarze Cyan in die Hand drückt und ihm noch was sagt. Brian drückt Bela ein paar Sticks in die Hand und klopft ihm aufbauend auf die Schulter. Wir treten auf die dunkle Bühne, man kann uns nur erahnen, die Fans in den ersten Reihen grölen lauthals und rufen unsere Namen. Farin springt ans Mikro, spielt an und beginnt "Wie am ersten Tag" zu spielen, wie er es seit einigen Konzerten doch immer wieder schafft es an den Anfang der Setlist zu bringen. Wir spielen das Lied ohne Komplikationen. Das Publikum ist richtig gut drauf. Farin schreit: "HALLO HAMBURG! WIR SIND DIE ÄRZTE!" "Aus Berlin!" sagt Bela ruhig. Ich werfe "Auuuuuuus Berlin" hinterher ins Mikro und das Publikum geht völlig ab. Kapitel 4: Eine lange Nacht? ---------------------------- Hier ist endlich das 4. Kapitel, ich hoffe, dass die ganzen lieben Menschen, die es sich bisher angetan haben auch weiterhin diese FF lesen... Ich danke euch allen ganz lieb *umknuddel* Viel Spaß beim Lesen Lenchen ******************************************************************************** Das Konzert läuft gut. Ich hab schon lange nicht mehr ein so gutes Konzert unsererseits mitbekommen. Ich geh von der Bühne, das Publikum ist noch unruhig und beginnt die Halle zu verlassen. Ich setze mich auf einen Stuhl in meiner Garderobe und schaue einfach nur starr auf den Boden, auf dem schon Spuren der Zeit abgetragen sind. Verschüttete Säfte oder auch alkoholische Getränke lassen den Boden ekelhaft klebrig wirken. Der Schmutz klebt auf dem Boden. Farin knallt die Tür auf. "Los Bela! Lass uns jehn! Wir müssen mal wat eher schlafen jehn!" Ich stimme Farin zu und folge ihm leicht schlaff in den Tourbus. Es war doch klar, dass wir noch nicht schlafen gehen würden. Wir sitzen am Tourbustisch, trinken noch ein paar Bier und unterhalten uns über ein paar Fans, die uns in den ersten Reihen besonders aufgefallen sind. Nachdem Farin und Rod sich eine geschlagene halbe Stunde über eine wohl siebzehnjährige mit kurzen schwarzen Haaren unterhalten haben schweift die Unterhaltung auf ein wahrscheinlich vierzehnjähriges Mädchen mit schwarz-blauen Haaren, die ein T-Shirt an hatte auf dem "Fick mich Farin" stand. Farin kann es nicht unterlassen zu behaupten, dass diese Kinder immer früher anfangen mit solchen Sachen, wir können uns zum Glück darauf einigen, dass es an unserem Einfluss liegen muss und mir geht es dadurch nicht viel besser, aber ich kann lachen. Ich muss an ihr Lachen denken. An ihre Augen, an ihre Lippen, wie sie zart über meine Haut glitten. Ich schüttle meinen Kopf um von den Gedanken los zu kommen. Doch ich sehe nur ihr Haar, wie es im Wind tänzelt. Wie sie sich mit den Blättern bewegt und wie die Sonne auf ihre zarte Haut scheint. Ich weiß nicht ob ich eine bessere, eine andere wie sie finde. Farin klopft mir auf die Schulter. Ich schrecke auf. "Ist alles in Ordnung?" fragt Rod. Ich stehe auf. "Ick jeh wohl besser schlafen" dann verschwinde ich einfach und leg mich in die Koje. Ich denke mal, dass Bela vorhin so geistesabwesend war liegt daran, dass er immer noch die ganze Zeit an seine Ex denken muss. Ist doch total verständlich. Er hat sie ja total geliebt, ist doch klar, dass er enttäuscht und frustriert ist. Ich muss an meine Schwester denken, als sie mal mit Liebeskummer nach Hause kam. Ich springe auf und mach direkt einen warmen Früchtetee und bringe die Tasse Bela. "Bela?" frag ich langsam. Ein Brummen ertönt. Er ist also noch wach. "Willste nen Tee? Ick hab een jemacht" Ich reiche ihm die Tasse in seine Koje. Er nimmt sie entgegen und zieht den Vorhang noch etwas beiseite. Ich höre wie er schluckt und dann leise atmet. Ich hoffe, dass es ihm doch bald wieder besser geht. Ich setze mich wieder zu Rod. Der schaut mich fragend an. "Er muss wohl immer noch an sie denken?", fragt er mich flüsternd. "Ja. Denk schon" Ich schütte mir noch etwas Vollmilch in mein Glas und trinke es dann aus. Im Tourbus ist das Licht aus. Ich schaue aus dem Fenster und sehe ein paar streunende Katzen. Sie erinnern mich an Bela und an mich. Ich kann nicht sagen warum, aber es sieht ein bisschen so aus, als würden sie nur lachen und Unsinn machen. Darüber, also über diese Gedanken, muss ich lachen und Rod sieht wieder verwirrt zu mir herüber. Dann winkt er ab und gibt mir zu verstehen, dass er es gar nicht wissen will. Bela geht es wohl echt mieser als wir dachten und als er es sagt. Aber warum sagt er uns denn überhaupt nichts. Farin scheint schon leicht übermüdet, denn er lacht wieder mal scheinbar ohne Grund. Ich sage ihm, dass er schlafen gehen soll, das macht er auch. Ich stehe auf und hole mir noch ein Bier aus dem Kühlschrank. Ich setze mich an den Tisch und schaue aus dem Fenster. Ich liebe es, wenn es so still ist. Nur ein leises Röcheln dringt aus Farins Koje, was sich als leichtes Schnarchen entpuppt. Er ist in letzter Zeit etwas erkältet. Ich verüble es ihm nicht, das Wetter ist wirklich grauenvoll. Aber er muss sich schonen, denn er singt ja wohl die meisten Lieder von uns. Morgen ist ja zum Glück mal ein Off-Tag, da kann er ausschlafen. Draußen auf der Straße spielen zwei Katzen miteinander. Ich muss sofort an Farin und Bela denken und lache leicht. Meine Augenlider werden langsam schwer und ich nehme noch einen Schluck aus der Bierflasche. Es ist einfach zu dunkel und zu gemütlich.... Kapitel 5: Eine lange Nacht? 2 ------------------------------ Danke, dass ihr euch hierher schleppt und das 5. Kapitel lesen wollt ;) Ich rede auch nich lang! Viel Spaß beim lesen Lenchen ******************************************************************************** Es ist dunkel. Ich kann einfach nicht schlafen. Ich habe gehört wie Farin in seine Koje gekrochen ist und jetzt schnarcht er leicht. Seine Erkältung macht ihm schon zu schaffen. Zum Glück ist morgen ein Off-Tag. Ich kann einfach nicht schlafen. Rod sitz wohl noch in der Küche. Ich bemühe mich so leise wie möglich aus der Koje zu kriechen. Rod liegt mit dem Kopf auf dem Tisch und atmet ruhig. Ist wohl eingeschlafen. Ich stupse ihn an. Jep, eingeschlafen. Ich zieh mir eine Jacke über und geh nach draußen. Es toben zwei Kätzchen vorbei. Irgendwie erinnern sie mich an Farin und mich. Wie sie so Unsinn machen. Ich weiß auch nicht. Ich muss mal was klaren Kopf bekommen und laufe ziellos durch die Straßen. Vielleicht hat irgendwo noch eine Kneipe offen oder was weiß ich schon. Irgendeine Bar halt. Hamburg ist Nachts nicht so ausgestorben, wie es hier in diesem Viertel ist. Ich höre Straßenlärm von weiter entfernt. Ich kenne mich hier etwas aus. Ich laufe auf eine mir bekannte Kneipe zu. Geschlossen. Ich trete gegen die Tür. Ich bin einfach wütend. Ich muss es auslassen, aber wie? Da ist noch ne Kneipe offen. Ich betrete die Kneipe und setze mich an den Tresen. Ich wache am nächsten Morgen auf. Rod liegt schlafend auf der Küchenbank mit dem Kopf auf dem Tisch. In einer Hand hält er eine Bierflasche. Ich schubse ihn an. Er schreckt hoch und schaut mich verschlafen an. Kaffee ist im oberen Fach des linken Hängeschrankes. Etwas Wasser ansetzen. Kaffee in den Beutel und Beutel in die Kaffeemaschine. Diese klackert seltsam. Sie ist schon etwas kaputt. Macht eigentlich auch furchtbaren Kaffee, aber besser solches Gesöff, als morgens gar nicht wach zu werden. Ich warte bis das Zeug durchgelaufen ist, schütte mir was in einen Becher und auch für Rod und Bela habe ich Tassen hingestellt. Ich kippe mir das Zeug in einem Zug rein. Einfach den ekligen Untergeschmack verdrängen. Den hab ich jetzt wieder den ganzen Tag im Mund. Ich lasse Bela ausschlafen. Rod ist duschen gegangen. So wie das klingt will er sich ersäufen. Die Dusche geht aus. Also kein Ersäufungsakt. Ich schau mal wie es Bela geht. Ich schleiche unbeabsichtigt. Ich muss das nicht, aber egal. Ich ziehe den Vorhang von Belas Koje beiseite. NEIN! Wo ist er? "ROD?" rufe ich durch die Badtür. Ein Gluckern ertönt, dann ein genuscheltes "Ja?". "Weeßte wo Bela is?" frage ich hastig. Rod kommt aus der Badtür. Er schaut mich fassungslos an. "Nee... Warum? Ist er nicht in seiner Koje?" Rod überzeugt sich selbst davon, dann schaut er verwirrt aus dem Bus. Wo könnte er nur sein? Ich werfe Farin seine Jacke entgegen. Es ist doch viel zu früh für Bela um unterwegs zu sein, außer er hat sich gestern Nacht noch davongeschlichen. Da stimmt was nicht. Ich gehe nach draußen, die Kälte trifft mich Mitten im Gesicht. Mist, wo kann Bela nur sein? Ich schaue die Straßen entlang, sonst war es immer Bela, der uns durch Hamburg führt. Farin folgt mir ein Stück die Straße entlang, dann biegt er in eine Seitengasse ab, ich folge ihm unbewusst. Er läuft an einigen Türen vorbei. Er sieht eine Kneipe. "Denkst du?" frag ich kurz. Er hat die Hände in den Taschen und seinen Schal fast um den ganzen Kopf gewickelt. Er nickt nur leicht. Dann gehen wir auf die Kneipe zu. Sie hat offen. So früh? Oder immer noch? Wir betreten die Kneipe. Ein Windstoß schlägt die Tür gegen einen Balken. Ich schließe die Tür hinter uns. Wohlige Wärme. Da hockt er. Farin stürmt auf ihn zu und rüttelt an ihm. Keine Reaktion. Der Wirt sagt uns, dass er seit gestern Nacht hier wäre. "Wat solln dit?" fragt Farin, "Wie viel hat er jetrunken?" "Nich viel" sagt der Wirt und verschwindet kurzzeitig hinten in der Kneipe mit einem Tablett voller Bier. "Los! Lass ihn uns zurück bringen!" sag ich knapp und packe Bela unter den Armen. Farin bezahlt die Rechnung von Bela und hilft mir dann ihn aus der Kneipe zum Bus zurück zu tragen. Kapitel 6: Off-Tag ------------------ Hallo Leuds! Danke, dass ihr euch wieder ransetzt und nun das 6. Kapi vor euch liegen habt ;) ... Naja... Viel Spaß beim Lesen und Kommis (!!!) schreiben Lenchen ******************************************************************************** Ich wache auf. Meine Augen geschlossen. Shit. Wo bin ich? Ich drehe mich und merke, dass ich in meiner Koje liege - Wie hab ich das denn geschafft? Ich steh auf. Das erste was ich zu sehen bekomme ist Farins Grinsen. Ich halte meinen Kopf. "Moin", sage ich so laut ich kann. Meine Stimme ist kratzig. "Ick würd Mittag sagen... aber wenn du willst. Bela, es ist halb eins nachmittags!" er lacht. "Wat? Wat is passiert?" Ich setze mich an den Küchentisch. Farin erzählt mir seine Version, ich dichte mir den Rest, den ich so noch mitbekommen habe, bevor ich auf dem Tresen eingeschlafen bin. Das darf doch nicht wahr sein. Naja, ich habe aber nicht so viel getrunken, darüber bin ich auch noch stolz. Ich nehme einen Schluck Kaffee. Ich muss die Nacht schlafen, damit ich morgen fit bin für das nächste Konzert. Der Bus ist schon in voller Fahrt. Wir sind auf dem Weg nach... "Farin? Wo is eigentlich dit nächste Konzert?" frage ich und starre auf die Straßenpfeiler, die immer schneller vorbeihuschen. Rod sitzt neben Farin und liest Zeitung. Ab und zu wirft er einige Blicke zu mir. "Köln" nuschelt Farin in Gedanken versunken und starrt auf den Tisch. Warum Off-Tage immer so langweilig sind? Ich will jetzt unbedingt spielen. Ich will auf die Bühne! Will einfach meine Gedanken verdrängen. Ich sehe die ganze Zeit ihr Gesicht vor mir. Dieses Miststück. Erst betrügt sie mich und dann geht sie mir nicht mal mehr aus dem Kopf. Ich hasse sie dafür. Ich kann einfach nicht mehr. Ich stehe auf und gehe erst mal kalt duschen. Aber eiskalt! Egal. Mein Körper zittert unter den Tropfen der Dusche. Ersäufen, das würde ich mich schon. Einfach nur nicht mehr an sie denken. Wenn wir in Köln sind muss ich mich ablenken gehen. Wer weiß... vielleicht treffe ich ja ein nettes Mädel. Ach Bela träum weiter. Ich muss das aber irgendwie überwinden. Das Telefon klingelt. Es ist mein Handy. Ich hatte Farin erlaubt dran zu gehen falls es wichtig ist und ich beschäftigt bin. Das Klingeln stoppt. Ich spüre die Kälte der Dusche schon nicht mehr. "Ja?" höre ich Farins Stimme durch die Tür dringen. "Nein, er ist beschäftigt. Ich weiß nich, ich kann ihm... Wichtig? Was ist wichtig, was du ihm sagen könntest?" Nein... das darf nicht wahr sein... Ich lege einfach auf. So dreist. Es ist wohl besser für Bela. Er kommt aus der Dusche. Sein Blick ist furchtbar leer. Oh nein. Er hat wohl mitbekommen wer es war. "Bela?" sage ich leise. "Allet in Ordnung?" Keine Antwort. Er packt sein Handy und starrt darauf. "Waret sie?" Seine Stimme zittert furchtbar. Es macht ihn immer noch zu schaffen. "Ja" Seine Augen wirken kalt, leer und furchtbar traurig zugleich. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Besser ich sage nichts. Rod sitzt neben mir. Er hat das alles ruhig beobachtet. Jetzt legt er die Zeitung beiseite. "Bela? Vielleicht solltest du mal mit ihr reden", sagt Rod ruhig. Ich werfe Rod einen warnenden Blick zu. Der zuckt nur leicht mit den Schultern. "Ick weeß ja och nich..." plötzlich klingelt das Handy wieder. Sie ist es. Ich sehe es direkt in Belas Blick. Er wirkt irgendwie starr und gelähmt. "Bela" sag ich. Meine Stimme zittert ebenfalls ziemlich unbegründet. "Jeh doch ran! Red mit ihr! Vielleicht jehts dir dann besser?" "Ick weeß nich" Er bekommt die Wörter kaum zustande. Dann geht er doch ran. "Wat is?" sagt er ziemlich ruhig. Man hört ihre Stimme leise rumzetern. "Nee... Ick weeß ja och nich. Aber dieser Typ - Unterbrich mir nit! Ick... wat? Nee- Hey! Süße... Lass dit. Wat? Lass mir- Brauchst nich so zu schreien, ick hör dir janz jut... Hör uff zu flenn!" Ich bin starr. Rod stupst mich an. "Hey! Ick hab hier niemanden betrogen... ick war ja treu- wat?" Bela wird nun lauter. Ihr Geschluchze ist so laut, dass selbst ich es hören kann. "Halt ma die Klappe! Schlampe! Jetzt biste ruhig wa? Ick hab keen Bock druff, von dir betrojen zu wern. Wie lang läuft dit schon mit euch?... Wat?" Jetzt hat er aufgelegt. Ruhe. Er springt auf und verschwindet wieder im Bad. Rod und ich tauschen verwirrte Blicke. Als Bela wieder auftaucht hat er ein breites Grinsen im Gesicht. Ich muss automatisch mitgrinsen. Rod auch. Wir spielen noch was Skat. Können wir zwar alle nicht, aber es ist doch ganz lustig. Mittlerweile 16 Uhr. Bela geht es seit dem Anruf viel besser. Nein... Sein Handy klingelt nun schon das dritte Mal. Er geht ran. "Ick hab keen Bock mit dir zu labern... Vor allem nich wenn du heulst!... Nee lass dit... Ick hab aber keen Bock dir zuzuhören. Wa?" Bela fängt an zu lachen. Farin und ich tauschen wieder wirre Blicke. "Na danke! Und er hat dir verlassen?... Nee kann ick doch nich globen!... Dit is deine eijene Schuld. Wa?... Hör uff mir anzurufen. Es is Schluss!" Wieder legt er auf. Aber er grinst. "Allet in Ordnung?" fragt Farin zögernd. "Jep, wer is dran?" Er wirkt auf einmal so glücklich. Dann legt er ein paar Karten auf den Tisch. "Fullhouse!" "Gibbet dit überhaupt bei Skat?" fragt Farin verwirrt. "Ejal. Ick hab jewonne!" Bela grinst und nimmt die ganzen Karten zu sich. Wir fangen alle an zu lachen. Es ist schön, dass es ihm wieder besser geht. So ein Off-Tag hat auch seine Vorteile! Sie ruft nicht mehr an. Der Tag wird noch richtig schön. Auch als wir in Köln ankommen, mittlerweile 17 Uhr 15 oder so. Aber wir bleiben noch was im Bus und spielen unser Stümper-Skat. Nun gesellen sich noch Lüde, Yentzi, Jörg und Olaf dazu. Tja, und morgen den ganzen Tag wieder auf das Konzert vorbereiten. Köln-Arena. Ich freue mich schon richtig auf die Show morgen. Bela geht es gut. Farin ist wie immer - scheiß gut gelaunt und ich bin auch happy. Der Abend verläuft an sich noch ziemlich gut. Wir hatten selten einen so unterhaltsamen Off-Tag. Abends noch etwas fernsehen, auch wenn Farin nicht so viel davon hält, aber auf MTV kommt ein Special. Von wem sonst, von uns. So was schauen wir uns auch gern mal an. Es ist MTV-Masters gefolgt von einem Konzert. Dem Hurricane-Festival. Der Abend klingt mit viel Gelache und endlichem Schlafen gehen aus. Kapitel 7: Chris - Miststück - verschwinde endlich! --------------------------------------------------- Jahaa XD Endlich ist dann auch das 7. Kapitel online... *räusper* Ich weiß nie was ich so sagen soll... hmm... alle die mit Bela Mitleid haben es wird bal zu Ende sein ;) Für alle, die immer noch auf eine richtige Handlung warten - das wird wohl nie was XD Ich sag doch, dass die Handlung ist: "DÄ auf Tour" und mehr scheint da auch nich zu kommen, hmmm das 11. Kapitel is auch schön am rumgammeln <,< und nich fertig werden, aber ich werd mich bald wieder ran setzen, denn jetzt sind ja gleich Ferien (10.4. - 21.4.) Da wird sich sicher ein Fünckchen Zeit finden wo ich mal wieder ne Nacht durchmach und ein paar Kapis schreib... soooooo Jetzt lass ich euch aber einfach mal lesen Viel Spaß, euret Lenchen ******************************************************************************** Wieder ein neuer Tag. Ich bin als erster wach. Was für ein Wunder. Ich mache mal Kaffee, auch wenn die Kaffeemaschine im Arsch ist. So ein scheiß Teil. Wir müssen wohl demnächst mal eine neue kaufen. Warum wir nicht schon längst eine haben ist mir ein Rätsel. Ich schaue aus dem Fenster und sehe zuerst den Kölner-Dom. Nur an diesem Dom erkenne ich, dass wir wirklich in Köln sind. Sonst sieht es hier doch aus wie überall. Ich höre Rod und Farin. Farin ist unter der Dusche, Rod schläft noch. Er atmet sehr schwer. Farin kommt aus der Dusche. "Morgen! Wat treibt dir so früh ausse Bett?" fragt er mich verwundert. "Ach, ick weeß och nich, hatte irjendwie dit Verlangen!" Natürlich kann ich mir bei Farins Blick ein Grinsen nicht verkneifen. Plötzlich klopft es am Bus. Farin geht zur Tür, während ich Kaffeepulver in die Kaffeetüte schütte. So nach Maß irgendwie halt. "Bela?" höre ich Farins Stimme. Ich gehe zur Tourbustür. Christin - Da steht sie. Verheult wie sonst was. Nicht jetzt. "Jeh wech!" sage ich forsch. Was macht sie hier? Was fällt ihr eigentlich ein? "Ick muss mit dir reden!" sagt sie mit zittriger Stimme. Ich lasse sie nicht rein! Vergiss es, das ist es doch nur, was sie will. "Ick bin doch extra noch mit dem letzten Zug jefahren, nur um dir zu sehen!" Sie wirkt irgendwie verzweifelt. Ich genieße es, sie so zu sehen. Ich denke nur, dass sie es verdient hat. Sie zittert am ganzen Körper und starrt mich fassungslos an. Nein, ich darf jetzt nicht schwach werden oder so. Ich muss stark bleiben. Sie schaut mich mit ihren geilen Augen an. Wie der Wind ihr die Haare übers Gesicht wehen lässt. Nein! Nicht jetzt! Es darf nicht wahr sein. Was fällt ihr ein? Ich stehe regungslos daneben und weiß absolut nicht, was ich davon halten soll. "Bela! Ick lieb dir doch!" sagt Chris. Wie dreist kann ein Mensch eigentlich sein? Sie ist zumindest ziemlich dreist! Bela fängt an zu lachen. "Deswejen betrügste mir wa?" Er grinst. Ein ziemlich fieses Grinsen. Wenn ich sie wär, würde ich abhauen. Macht sie aber nicht. Sie heult los. Ich werfe einen kurzen Blick zu Bela. Sein Grinsen ist unsicher geworden und er schaut leicht verzweifelt drein. Sein Blick huscht wirr hin und her. Seine Augen sind leer. "Lass dit! Ick will nich dat du heulst! Warum nervste mir so? Und wenn du mich doch liebst, eh? Warum betrügste mich?" Seine Stimme zittert nun ebenfalls. Ich ziehe mich zurück. Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Ich gehe erst mal ins Bad und halte mein Genick unter den kalten Wasserstrahl. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ein Husten vor der Badtür. Rods Husten. Ich gehe aus dem Bad und lasse Rod rein. Ich setze mich einfach auf die Küchenbank. Vor dem Bus höre ich Bela und dieses Miststück streiten. Bela klingt verzweifelt, sie klingt angespannt und verheult. Die Tourbustür geht auf. Bela kommt herein. Sie folgt ihm zittrig und setzt sich mir gegenüber. Ich werfe Bela einen leicht genervten Blick zu. Er zuckt kurz mit den Schultern und setzt sich dann neben mich. Totenstille. Na toll. Jetzt weiß ich erst recht nicht was ich sagen soll. "Ick weeß doch nich wie dit passieren konnte... Bela, mir tut dit ja so leid" sagt sie ruhig. Was erwartet sie eigentlich? Von dem was ich mitbekommen habe, ist sie es nicht Wert ihr einfach zu verzeihen. Bela sieht bedrückt auf den Tisch. "Und ick weeß nich wat du von mir willst. Vorhin sachste noch, dit du schon länger mit dem zusammen bist" "Nich zusammen! Wir haben uns halt ab und zu jetroffen, weil ick mich so jut mit dem verstanden hab. Und an dem einen Abend hab ick halt wat mehr jetrunken, als er bei mir war..." "Und dachtest, ach warum nich, den leg ich flach!" "So hab ick dit nich jemeint. Aber irjendwie hab ick dir halt vermisst. Weeßte dit is nich so leicht wie du denkst. Wenn du die janze Zeit auf Tour bist!" "Denkste für mir is dit so einfach wenn ick dir nich sehen kann? Und außerdem, du wusstest doch, dit icke an dem Abend wieder komm, oder nich?" "Dit war mir entfallen... Ick war zu betrunken und da hab ick nich mehr nachjedacht und mich ihm hinjegeben..." "Und denn bin ick uffjetaucht wa?" Ich zittere. Manchmal bin ich recht froh, dass ich keine Freundin im Moment habe. Denn genau auf so etwas kann ich gut und gerne verzichten. Belas Blick wandert über ihr Gesicht. Er liebt sie. Was ich jetzt machen kann weiß ich nicht, ohne mich zu sehr einzumischen. Ich habe eine Mädchenstimme gehört. Ich gehe aus dem Bad in die Küche. Da sitzen sie. Bela, Farin und Chris. Sie sieht sehr verheult aus. Bela zittert und wirkt unruhig und nervös. Farin zittert ebenfalls. Ich setze etwas Wasser an. "Noch jemand Tee?" Bela und Farin nicken leicht. Chris fängt an zu reden, mit einem Zittern in der Stimme, als würde sie gleich wegklappen. "Bela... Mir tut dit so leid. Ick weeß ja och nich was ick machen könnt, dit du mir verzeihst" "Und wenn ick dir jar nisch verzeihen will?" Bela redet laut, um das Zittern in seiner Stimme zu unterdrücken, zusätzlich schlägt er hart mit der Faust auf den Tisch. Ich schrecke leicht hoch und verschütte heißes Wasser über meiner Hand. Ich lasse mir nichts anmerken. Ich stelle Farin und Bela eine Tasse Tee hin, dann setze ich mich neben Bela. Farin rutscht etwas weiter. Bela auch. "Bela?" Sie sieht so aus, als würde sie gleich wieder losheulen. Yentzi kommt in den Bus. "Leute! Wir müssen noch Soundcheck machen! Ick weeß, dat ihr keen Bock druff habt, aber dit muss sein in der großen Arena! Hi... Chris? Wat machst du denn hier?" Yentzi sieht in die starren Gesichter und nuschelt etwas unverständliches, dann verlässt er den Bus. "Was willst du eigentlich noch? Verschwinde doch einfach!" sage ich schroff und starre Chris wütend an. Bela sagt gar nichts mehr. "Ick weeß och nich, was dich hertreibt! Merkst du nich, dass du hier nich erwünscht bist?" Farin hat wohl seine Stimme wiedergefunden und benutzt diese sogleich sehr lautstark. Kapitel 8: Ein geiles Konzert ----------------------------- Tag auch! Ich bin mal wieder mit einem neuen Kapitel da... Das is bisher mein liebstes Kapitel... dann kamen das 9. und das 10. es ist jetzt vom Beliebtheitsgrad bei mir das 3. beste Kapitel ;) Ich sag einfach mir gefällts! *eigenlobstink* XD Also viel Spaß beim Lesen Eures Lenchen ******************************************************************************** Ich bin ziemlich dankbar, dass Rod und Farin etwas zu der Angelegenheit sagen. Ich darf jetzt nicht nachgeben. Ich will heut vielleicht noch ein Konzert spielen, da brauche ich ihre Probleme nicht auch noch! "Verpiss dir! Ick will dir nich mehr sehn!" Meine Stimme klingt so hasserfüllt. Farin und Rod sehen sie wütend an. Dann steht sie endlich auf und verlässt heulend den Bus. Ich weiß nicht wie lange ich noch so sitzen kann ohne zusammenzubrechen. Farin nippt an seinem Tee. Er legt einen Arm um mich und drückt mich leicht an sich heran. "Dit wird schon! Heut Abend wird ein geilet Konzert jespielt und dit passt scho!" Ich danke ihm, dass er das Konzert erwähnt. "Los Leute, wir müssen noch den Soundcheck durchmachen!" sagt Rod überschwänglich und zieht uns aus dem Bus. Wir folgen ihm in die große Halle. Als wir auf der Bühne stehen durchströmt mich ein Gefühl der Erleichterung. Ich stelle mich ans Schlagzeug. Farin schrämmelt was auf seiner Gitarre. Gitarrensound gecheckt. Rod zupft kurz an seinem Bass. Basssound gecheckt. Ich hämmere auf mein Schlagzeug. Schlagzeugsound gecheckt. Wir spielen "Wie am ersten Tag" an. Dann sind wir fertig für das Konzert. Wir machen uns auf in den Backstagebereich. Wir lassen uns alle auf ein Sofa fallen. Olaf, Jörg, Lüde, Mattn und Brian sitzen ebenfalls dort. Wir beginnen wieder mit unserem Chaoten-Skat oder Stümper-Skat, wie Rod es nennt. Regeln gibt es wirklich nicht. Ich gewinne schon wieder, wegen eines Fullhouse. Gibt es das bei Skat? Ich weiß es immer noch nicht. Keiner weiß das. Farin bringt den Halma-Witz: Spielen zwei Skat, sagt der eine MauMau, darauf der andere, Hey, beim Halma gibt es keinen Elfmeter. Sparwitz, wenn man mich fragt. Macht man aber nicht. Nur Farin lacht. Ich muss lachen, weil Farin lacht, Rod muss lachen, weil ich lache. Die anderen schauen uns verzweifelt an, in der Hoffnung etwas davon zu verstehen. Wir spielen noch bis die Show anfängt. Farin gewinnt zweimal, weil er drei Joker hatte. Wo kommen die her? Darf man beim Skat Joker benutzen? Keine Ahnung. Egal. Wir verschwinden kurz in den Garderoben. Ziehen uns um und stylen uns, dann treffen wir uns hinter der Bühne. Die Vorband kommt von der Bühne. Wir betreten die Dunkelheit. Etwas Gegröle von Seiten der Fans. Farin springt ans Mikro und spielt "Wie am ersten Tag" an. Er schafft es auch immer wieder es an den Anfang der Setlist zu bringen. Warum eigentlich nicht? Es bringt Stimmung in die Menge. Schon fliegen Stofftiere und die ersten BHs auf die Bühne. Nach dem Lied wird es still. "So ruhig?" sagt Rod leise ins Mikro. Ein paar Schreie sind zu hören. "Naja Rod, die müssen erst mal verkraften, dass es dann doch nur wieder die Ärzte waren", sagt Farin unbekümmert. Rod legt sich gleich wieder hin vor Lachen. Auch ein paar Lacher aus dem Publikum dröhnen auf die Bühne. "Tja Farin. Wir hätten die Vorband wohl doch später spielen lassen. Nach zwei Liedern von uns wird die Halle leer sein!" sage ich zittrig. Ich spüre, dass es ein geiles Konzert wird. "Guten Abend Köln!" schreit Farin in sein Mikro. "GUTEN ABEND FARIN!" schrei ich, dann ruhiger:"Ich denke nicht, dass unsere Fans schon taub sind" "Nein? Aber ich denke sie werden es nach diesem Konzert sein" lächelt Farin. Dann grinst er. Dieses Grinsen, dass mich an einige Fan-Briefe erinnert, in denen doch ausführlich beschrieben wird, dass man behaupte, dass Farins Grinsen Farin unter sich begräbt. Ich lache. "So wie ich dann wieder nach dieser Nacht" kontere ich ruhig. "Wichse ich zu laut?" "Nein... Rod wird so schreien" Rod versucht sich zu beruhigen. Farin lacht jetzt. "KÖLN! Wisst ihr wer diese drei Idioten da auf der Bühne sind, die euch mit Müll zutexten?" Farin redet wohl immer so laut. "Farin? Kannst du auch leise mit unseren Fans reden? Ich denke, dass sie vielleicht doch etwas von dem Konzert mitbekommen wollen." "Das letzte Lied hören sie eh nich mehr! - Taub!" Farin grinst mich an. Ich lächele leicht. "Deswegen spielen wir zuletzt immer "Zu Spät", will eh keiner mehr hören. So...und jetzt für alle, die es wissen - oder auch wieder vergessen haben! Wir sind die Ärzte aus Berlin!" "Auuuuus Berlin", sagen Rod und Farin gleichzeitig. Farin kann sich nicht verkneifen leise: "Bald Berlin Altersheim" zu sagen. Man hört Rods Lachen durch die Boxen und somit durch die ganze Halle schallen. "Wollt ihr taub werden?" Ich merke schon jetzt, dass dies ein geiles Konzert wird. Die Fans erheben ein Stimmengewirr. "Ich verstehe euch nicht. KÖLN? Wollt ihr taub werden?" Das Stimmengewirr erhebt sich zu einem Chor, der "Ja" brüllt. "Ihr wolltet es ja so" sagt Bela knapp und schlägt den Takt zu "Yoko Ono" an. "Du~ hast mir nichts als Pech gebracht, du hast mich nur belogen, du hast mich lächerlich gemacht!" "Das tut mir Leid Farin" Ich drehe mich zu Bela. Gehe langsam auf ihn zu. "Wat ist los Farin? Die Leute wollen Musik hören!" Ich springe zurück ans Mikro. "Mein Konto überzogen!" Ich mag dieses Lied. Beeindruckend. Die ganze Halle springt. Die Bühne bebt unter meinen Füßen. Das Lied ist vorbei. Jetzt kommt "Richtig schön evil". Zwischen den Liedern herrscht Stille. Ich will sie durchbrechen, aber Bela fängt schon an. Ich spiele mit. Rod setzt ein. Bela beginnt zu singen. Es ist ein perfekter Augenblick. Jeden Abend, den ich auf der Bühne verbringen darf, ist ein Glück, dass ich nicht oft verspüre und dann schon wieder zu oft. Ich liebe es auf der Bühne zu stehen. Bela singt den letzten Refrain. "Hey, Bela, Farin" Rod sieht zu uns herüber. "Wisst ihr noch letztens, als-" "Nee, danke Rod, ich will da jetzt auch nich dran denken!" sagt Bela angewidert. "Du weißt doch gar nicht was ich sagen wollte" "Doch mir ist schon klar" "Ach ja und was?" "Ich weiß nicht" "Toll" "Jep" "Ich will ja eure verbalen Ergüsse nicht unterbrechen, aber eigentlich schon!" sage ich ruhig. "Farin, nur darauf haben wir gewartet" sagt Bela und kommt hinter seinem Schlagzeug hervor. "Ich wusste es, deswegen habe ich euch einfach unterbrochen... Natürlich ist euer Gespräch von existenzieller Wichtigkeit" "Nein Farin unterbrich uns ruhig" Bela kommt immer näher. Er lehnt sich an mich. "Bin ick irjendwie n Lehn-Tresen oder so?" "Nö warum?" "Okay, dann bilde ick mir dit nur ein, dit du an mir lehnen tust wa?" "Jep" "Jungs" Wir schauen beide zu Rod. Der deutet ins Publikum. Ich schaue ins Publikum, die sind am Grinsen. "Wer verteilt da Drogen im Publikum, dass die alle so am Grinsen sind?" "Rod was wolltest du sagen?" fragt Bela. "Musik" sagt er nur. Das Publikum grölt. "Merkste dit nich? Die grölen, die wollen keene Musik hören wa?" Bela stellt sich an den Bühnenrand und wirft seine Sticks in die Menge. Das Publikum buht. "Hey, wir sind nich mehr anjesacht, die buhen uns aus!" sage ich verwirrt. "Hört auf zu buhen!" "MUSIK" brüllt ein Fan. Bela lacht und deutet auf denjenigen. "Lustig" sage ich und spiele die ersten Takte zu "Geld". Belas Lied. Bela singt. Rod zupft auf seinem Bass. Das Publikum geht völlig ab und singt mit. Ein schöner Abend, denke ich und schaue grinsend und ab und zu eine Augenbraue hebend in das Publikum. Wir sind die Beste Band der Welt - nicht unbedingt, aber eins ist sicher, wir haben die besten Fans der Welt. Wir spielen die nächsten zehn Lieder ruhig durch. Zwischendurch ein paar nicht erwähnenswerte Witze. "So Köln. Wir sind hier um euch zu verblöden" "Farin, das stimmt nicht ganz" "Ach ja?" "Ja!" "Und warum?" "Frag das nicht mich!" "Okay... Rod?" "Ich wusste noch nie was Bela von mir will" "Rod... ich will dich ficken!" "Ich wusste doch dass du mich betrügst!" sage ich gespielt beleidigt. "Aber Farin Schatz! Ich betrüge dich doch nicht... Du weißt doch, dass ich manchmal dieses Verlangen habe Rod zu vergewaltigen" "Ach was... du betrügst mich!" "Komm mir nicht mit diesem Thema" Bela wirkt nun leicht angespannt. Scheiße... ich habe nicht aufgepasst was ich rede. "Ich..." stammle ich mit zittriger Stimme. "Na los sag schon!" "Ja... Ähmm Jungs!" Wieder sehen wir zu Rod. Der sitzt gelangweilt auf dem Bühnenboden. "Stimmt. Bela hat sich wieder mal... nein warte, Bela wollte nun nicht nur in Hamburg und in Berlin und in all den anderen Städten, in denen wir schon waren ein Coming-Out machen, nein er wollte es auch hier in Köln. Los Bela" "Ich liebe es wenn du meinen Namen sagst" "Bela" "Nein nicht den..." "Los?" "Ja... noch mal!" "Los..." "So schüchtern?" "L-los..." "Halts Maul und spiel!" ich bin aufgesprungen und stehe am Mikro. Bela lacht. Ich zähle ein. "Rod? Weißt du eigentlich wie schwul das wirkt, wenn du vor diesem Lied einzählst?" sagt Farin ruhig. "Okay... ich lass es" "Besser ist das" sagt Bela laut. Bela und Farin spielen ein, ich spiele mit. Bela singt. "Glaubst du an die Liebe auf den ersten Blick?...." Es ist ein geiles Konzert. Die Fans sind gut drauf. Wir sind gut drauf. "Farin ich will dich ficken, denn ich hab Rodrigo langsam satt Ich will dich ficken, weil Rodrigo keine Lust mehr hat Ich will dich ficken, komm schon Farin sei so nett Ich will nur mit dir ins Bett ohohoho Ich will doch nur mit dir ins Bett!" Wie die beiden doch am meisten dieses Lied verunstalten... Kann man es verunstalten nennen? Eher Ausbesserungsarbeit... Wie auch immer, bei den Fans kommt es immer gut an. Egal wie sehr der Text immer und immer wieder geändert wird. Es ist ihnen egal. Das liebe ich an ihnen. Und es sind unsere Fans. Wir haben tatsächlich die besten Fans der Welt. Dieses Konzert verläuft so gut, wie... Wie ein gutes Konzert halt verläuft, aber viel besser. Ein paar Lieder, ein paar duzend BHs und ein paar Lachattacken später. "Rod? Allet klar bei dir? Du bist so ruhig" sagt Farin in sein Mirko und schaut mich lässig und breit grinsend an. "Ja... Alles klar" sage ich nur. "Farin, bei Rod ist es so kurz vor Konzert-Schluss doch immer alles klar" "Ach ja? Warum?" "Weil er weiß, dass wir dann noch ficken gehen!" "Wie... dass WIR ficken gehen?" fragt Farin. "Jep... Ihm geht es gut wenn er das weiß, das bedeutet für ihn, dass er heut nicht mit mir ficken muss" Bela grinst breit. Was würden sie nur machen, wenn sie mich nicht die ganze Zeit fertig machen könnten und ich dabei die ganze Zeit unter tödlichen Lachkrämpfen leide. Das Publikum ist leicht angeheitert, leicht depressiv, leicht übermüdet. Doch jetzt kommt das letzte Lied: "Zu Spät"... "Könnt ihr den Text?" schreit Farin. "JAH" schreit das Publikum. "Wollt ihr überhaupt singen?" frage ich. "NEIN" schreit der größte Teil der Fans. Bela lacht. Farin zieht eine Augenbraue hoch. "Dann verpisst euch doch!", sagt Farin mürrisch. Dann spielen wir das Lied. Alle, aber auch wirklich alle singen mit. Ich kann jede einzelne Stimme hören. Farin lässt kurzzeitig das Publikum singen. Dann lacht er und setzt an die 2. Strophe. Nach dem Lied finden wir uns alle drei am Bühnenrand zusammen. Bela in der Mitte, rechts von Bela steht Farin und links stehe ich. Wir halten uns an den Händen und verbeugen uns. "Das war die - na ja - sagen wir mal beste Band der Welt!" sagt Bela laut über sein Headset. Wir gehen hinter die Bühne. Unruhe aus der Fan-Menge. Die Fans beginnen die Halle zu verlassen. Wir finden uns mit unseren Roadies und mit noch ein paar Leuten aus der Crew zusammen. Ich lasse mich auf dem Sofa im Backstagebereich fallen. "Skat?" ruft Bela zögerlich über die Köpfe der Crew Farin hinterher, der gerade in seiner Garderobe verschwinden will. "Okay! Aber einen Moment bitte!" ruft Farin zurück über die Köpfe hinweg. Dann verschwindet er kurzeitig in seiner Garderobe, danach lässt er sich neben Bela auf das Sofa fallen. Wir beginnen wieder Skat zu spielen. "Geiles Konzert" sagt Lui im vorbeigehen, während er ein paar Scheinwerferfolien in einen Karton packt. Kapitel 9: Ein Spiel namens Skat -------------------------------- Ahoi ^^ Ich bin wieder da und es hat sich sehr viel im Verlauf der FF getan ^^ 14. Kapi is zum jetzigen Zeitpunkt (19.4. 18:40 Uhr) fertig... *froi* Und ich setz mich auch nachher noch ans 15. ^^ Bin richtig im Schreibwahn... O_o' Aber nun etwas zu dem vorligenden 9. Kapitel... Es ist eher ein reinstes Spaß-Kapitel was nicht wirklich zum Fortlauf der Story beiträgt, aber es ist doch recht gut ;) Ich hoffe es gefällt euch *flausch* Sende von hier noch nen schönen Gruß an alle, die bisher fleißig am Kommischreiben waren *flausch* Nun viel Spaß mit dem 9. Kapitel Lenchen PS: *sich verbeug* tut mir leid, dass Rod am Schluss vom 8. sein "remember..." nich gebracht hat ******************************************************************************** Heut war es wirklich geil. Das Konzert mein ich natürlich. Jetzt noch etwas Skat. Ich merke schon, das wird das Spiel der Tour. Skat-wie-es-eigentlich-kein-Mensch-spielt-und-nie-wieder-spielen-wird-da-es-zu-sinnlos-ist. So nennen Farin und ich es. Rod sagt immer noch nur Stümper-Skat, was die Sache eigentlich spezifiziert ohne sich dabei die Zunge brechen zu müssen. Unglaublich wozu man alles in der Lage ist. Egal wie oft wir unser "Skat" spielen, wir verstehen die Regeln nicht. Und jedes mal sind die Regeln anders. Rod behauptete letzte Runde doch schon lautstark, dass es sich hierbei nicht um Skat handeln kann, weil alle Karten mit der Oberseite nach unten auf dem Tisch lagen und wir eher ein Memorie-ähnliches Spiel gespielt haben. Wir nennen es liebevoll - Skat - Es ist unsere einzige Hoffnung, der Verblödung fern zu bleiben. Warte... Verblödung? "Mau, Mau!" "Bela wir spielen Skat" "Oh entschuldige... Schach Matt" "Bela!" "Uno, Uno" "Bela, jetzt reicht es" "Ick weeß nich was ick noch sagen kann, damit ick dir zu verstehen jeben kann, dit icke jewonnen habe" "Du hast nich jewonnen, du hast die meisten Karten auf der Hand" "Is dit nich jut?" "Nee... beim Skat jehts doch irjendwie darum die Karten loszuwerden. Oder nich?" "Da frachste den Falschen, wa? Ick hab da keene Ahnung von" "Rod?" "Was ist?" "Lies mal nach... Wie spielt man Skat...?" "Keine Lust" "Halma" "Bela!" "Romme, Romme" "Bela!" "Wat?" "Lass dit" "Aber ick-" "Klappe!" "Mensch ärgere dich nicht" "Bela" sagt Farin nun zum wiederholten Mal, seine Stimme hat schon Überdreher im Ton. Ich muss lachen. Irgendwie mag ich es ihn auf die Palme zu bringen. "Dame" "Bela, du hast immer noch die meisten Karten auf der Hand" Ich drücke Farin meinen Stapel Karten in die Hand. "Halma Mau Uno Matt" Farin schlägt seine Hand gegen den Kopf. "Ich gebs auf." "Ick hab jewonne" ich springe auf und buhe Farin aus. "LOSER" "Neue Runde", sagt Rod kurz und laut. Ich setze mich wieder. Noch während Rod die Karten verteilt rufe ich: "Abseits!" "Bela... wollen wir jetzt vernünftig spielen oder was?" "Farin... schau mal, Rod verteilt die Karten schon wieder anders als letzte Runde" Rod teilt nun jedem von uns so viel Karten zu, bis der Stapel leer ist. Ich lege ein Herz-Ass. Rod legt einen Karo-Buben darauf. "Ich wünsche mir... Kreuz" "Bei Skat ist der Bube kein Wünscher" "Doch" "Nein" "Doch" "Nein" Farin legt in der Zwischenzeit eine Herz-Dame. "Farin, dafür musst du jetzt eine Runde aussetzen" sage ich wissend. "Warum?" frage ich leicht verwirrt. "Du hast die Kombination Karo-Bube und Herz-Dame gespielt. Aber da wird der Herz-Bube eifersüchtig!" Bela legt den Herz-Buben. Rod legt eine 2, eine Pik-2 "Rod!" "Was?" "Hör auf ständig andere Farben zu legen!" "Ich mache das gar nicht ständig, wenn ich das ständig machen würde sähe das so aus" Er legt einen Herz-König auf die Pik-2, dann eine Karo-4, eine Kreuz-9, einen Karo-König, einen Joker. "Hey! Wo kommt der her?" frage ich aufgebracht. "Den habe ich mir aus dem Ärmel gezaubert" sagt Rod lachend. "Rod!" sagt Bela und fällt vor ihm auf die Knie. "Du bist der Allmächtige" Ich muss lachen und werfe Bela eine Herz-8 zu. "Was soll das?" "Ich weiß nicht" "Dafür setzt du noch mal - sagen wir - 5 Runden aus" "Darf ich gar nicht mehr mitspielen?" "Nö" "Danke" "Bitte" Rod legt währenddessen seine ganzen Karten ab, aber in einer Reihenfolge, dass nie die selbe Zahl oder die selbe Farbe aufeinander liegen. "Rod! Du schummelst ja" sage ich genervt. "Wenn ich dadurch gewinne soll es mir recht sein!" "Oh armet Farin!" Bela pattet mir auf den Kopf. "Na Bela, du kannst dich ja glücklich schätzen, wenn du einfach mal so Aussetzen verdonnerst" "Jep, kann ich" Bela grinst mich an. "Für diesen Kommentar, 3 weiter Runden für dich!" "Ein unwahrscheinlich böser, böser Fluch soll dir treffen" Bela lacht los. "MIKADO!" ruft Rod. Wir schauen beide zu Rod. Er hat keine Karten mehr in der Hand, hat unbemerkt unsere ebenfalls auf dem Stapel aufgelegt. "Na toll" sage ich genervt. "Nur weil du mal wieder Mister-ich-weiß-alles-besser spielen musstest, hat Rod gewonnen!" "Aber du weißt doch wie gern ich das spiele" "Was?" "Na das was du eben gesagt hast" "Wat hab ick jesacht?" "Ick weeß nich" Rod zieht die ganzen Karten zu sich und beginnt die Augen zusammen zu zählen. "Warum weeßte dit nich?" "Du hast dit doch jesacht" "Na und? Muss dit unbedingt heißen, dit ick mir och zuhör?" "Nö... Moment, wat haste grad jesacht?" "Vergiss es..." "Na toll" Wir schauen beide wieder zu Rod. "Jetzt darf ich von vorn anfangen, weil ich mich verzählt habe" "Rod.... es is schon klar, dit du jewonnen hast" sage ich und klopfe ihm mitfühlend auf die Schulter. Er grinst mich breit an. "Wat?" Er drückt mir den Stapel in die Hand. "Du gibst" Genervt verleiere ich die Augen. Dann teile ich jedem 4 Karten aus. Danach vor jeden zwei aufgedeckte. "Hey, warum machst du dit", fragt Bela Farin. "Ick hab meine janz individuelle Art und Weise Karten zu verteilen" "Jenau dit is unser Problem, Farin! Dadurch bekommen wir keene festen Spielregeln!" "Wer braucht schon Regeln, sind doch eh nur da um jebrochen zu werden" "Muh..." "Die Rod-Kuh" "Cool" Ich langweile mich und starre meine Karten an. "Na und? Ich habe hier ein Kreuz-Ass, einen Herz-Buben, eine Karo-Dame und eine Karo-Sieben... und was bringt mir das jetzt?" "Nix... Mir bringt es bessere Karten" Bela packt meine Karten und drückt mir seine in die Hand. "Na toll... jetzt habe ich eine Kreuz-2, ein Herz-Ass, eine Pik-Fünf und eine Kreuz-Fünf" "Rod... Du darfst nich jedem verraten, wat du für Karten hast, dadurch jewinnste nie!" "Schaff ich schon irgendwie" "Stimmt" Farin grinst, dann wirft eine seine Karten auf den Tisch. Drei Asse und ein König. "Eine Straße... ick hab jewonnen" "Ma janz abjesehn davon dit, dit jar keene Straße is, kann man bei Skat nich damit jewinnen wa?" Bela klopft Farin auf die Schulter. Nun ist es 4 Uhr Nachts. Morgen wird ein anstrengender Tag. 4 Interviews und 2 Autogrammstunden. Ich sehe jetzt schon meine Hand abfallen. "Ick jeh ma penn" sagt Farin und springt auf. Er nimmt sich noch ein Glas Vollmilch, trink es in einem Zug leer und verschwindet dann in seiner Koje. Bela und ich beschließen ebenfalls schlafen zu gehen und machen uns auf in unsere Kojen. Kapitel 10: Spex – EMP - Deutschrock ------------------------------------ Ich könnt mir so in den Arsch treten... mist... Naja... ihr müsst das jetz nich so verstehen *Bonn tret* egal... Ich lass hier mal ne Info fallen: Es wird noch 5 Wochen dauern, dann habt ihr den Schluss, d.h. 15. Kapitel ist fertig und der Schluss. Die FF is abgeschlossen... und eine neue is in Planung, nur der Name macht dem armen Lenchen noch zu schaffen... ich rede wieder über unwichtiges Zeug. Najut... Nach dem euch hoffentlich das 9. Kaps gefallen hat ist hier das 10. Kapitel und mit diesem Kapitel beginnt ein Tag in dieser FF, der sich bis zum 14. durchzieht Für einige hoffe ich auf euren Höhepunkt... also noch nich in dem Kaps... aber bis zum Schluss halt... *mich auf nen Stuhl setz* Fangt an... ^^ ich laber eh nur Mist... viel Spaß, Lenchen ******************************************************************************** Heute würde, obwohl wir kein Konzert geben ein extrem stressiger Tag. Wir geben 4 Interviews. Und dann noch 2 Autogrammstunden. Interviews mit Spex, mit EMP, mit Deutschrock und mit zwei Fans, die für eine Regionale Zeitung einen Konzert-Bericht schreiben oder so was irgendwie halt. Autogrammstunden im Hyatt und im InterContinental Hotel. Es wird zwar stressig, aber es ist doch auch mal schön, für seine Fans da zu sein, ohne dass man auf der Bühne steht und sich um 10.000 Leute gleichzeitig kümmern muss. Wir sitzen im Taxi und fahren quer durch die ganze Stadt. Drei Interviews sind im Hyatt. Wir sind auch direkt auf dem Weg dort hin. Das Interview mit Autoren des Spex, mit Leuten von der EMP und mit Leuten von Deutschrock. Schon als wir im Hyatt ankommen – und es ist 8 Uhr Morgens. WARUM BITTE SO FRÜH??? Wir werden von einer Empfangsdame in ein Zimmer geleitet. Da warten wir... „Wie lang soll dit noch dauern?“, fragt Farin schon genervt. Ich lächle ihn an. „Na Farin, die müssen nur für dir die richtige Raumtemperatur erzeugen wa?“ „Jaja... aber du mit deinen Sonderwünschen in Bezug auf Licht, Essen, Trinken und Luftfeuchtigkeit“ „Hey, wer wollte denn die Erdbeeren aus Spanien“ „Rod!“ „Stimmt... Rod, es ist nur deine Schuld, dit wir hier warten müssen“ „Was?“ Rod war aus seinen Tagträumen aufgewacht. „Wir müssen so lang warten, weil sie deine Erdbeeren aus Spanien noch in einem weiblichen Baby-Darm nach Deutschland schmuggeln müssen“ Rod winkt ab, stützt sich wieder auf seinen Arm und schließt die Augen. Ich schaue mich im Raum um. An der Decke sind Lampen angebracht, die ich nicht mal meiner Mutter schenken würde... furchtbar, grässlich, abscheulich, widerlich, mehr fällt mir nicht ein. Dann öffnet sich eine Tür und ein anzugtragender Mann betritt den Raum. „Die Herren? Ich bitte Sie mir zu folgen“ Farin und ich springen auf. Farin zerrt Rod auf. Yentzi ist auch mitgekommen – natürlich, er ist doch unser Band-Kümmerer. Wir folgen dem Anzugträger in ein kleineres Zimmer. Die Temperatur ist wohlig angenehm. Das Licht ist perfekt. Auf einem Tischchen stehen Getränke – oh Bier... und Essbares... Erdbeeren... Rod grinst beim Anblick der Erdbeeren. Um das Tischchen stehen drei Stühle... Sehen die bequem aus! Davor ein weniger bequemer Stuhl. Wir setzen uns jeder auf einen Stuhl, Yentzi nimmt sich einen, der in einer Ecke steht und setzt sich etwas abseits. Ich bemerke, dass die Luftfeuchtigkeit einen Hauch zu feucht ist... Nein, alles ist perfekt. Kaum sitzen wir kommt auch schon ein Reporter herein, der Reporter des Spex, und lässt sich auf den kleinen Stuhl vor dem Tischchen nieder. Er gibt uns die Hand und sagt Hallo. „Ich bin froh, dass Sie Zeit für mich finden konnten“ „Kein Problem“ sage ich „Aber lass das Siezen... Wir sind nicht sooo alt, dass wir gesiezt werden müssen“ Der Reporter grinst mich verlegen an. Er wirkt sehr nervös. Sein Blick huscht hektisch über sein Notiz-Block bis hin zu unseren Getränken und zurück zu seinem Kuli. Er scheint sehr jung zu sein. Ein paar Minuten später betritt ein älterer Reporter den Raum, nimmt einen Stuhl und setzt sich damit neben den Jüngeren. „Entschuldigt die kleine Verspätung Jungs“ sagt er lässig und grinst breit. Farin muss automatisch ebenfalls grinsen. „Lars? Du kannst anfangen“ „Okay“ sagt der Junge namens Lars zittrig und schaut seinen Chef an. Farin hebt die Augenbraue... Ich weiß was er denkt: nicht nur ein nerviges Interview, nein auch noch ein Neuling. Lars beginnt zittrig einen Zettel aus der Tasche zu kramen und wirft uns flüchtige Blicke zu. „Was hat Sie dazu bewegt Musik zu machen?“ Ich verleiere die Augen. „Ich sagte zwar eben, dass du uns nicht siezen musst...“ „Bela! Jetzt lass den Jungen doch mal seine Arbeit machen“ „Farin! Ich habe nur erwähnt, dass ich bemerkt habe, dass er mir nicht zugehört hat“ „Er ist doch nervös“, Farins Bemerkung macht den Jungen nur noch nervöser und er lässt direkt seinen Kuli fallen. Hastig hebt er ihn auf. Rod stopft in der Zwischenzeit ein paar Erdbeeren in seinen Mund. Wieder beginnt der Kleine vergeblich sein Interview zu führen. „Ich habe gehört, dass Sie bald aufhören wollen, stimmt das?“ Ich muss auf diese Frage nicht antworten, der siezt mich ja immer noch! „Wer behauptet denn diesen Schwachsinn?“ sagt Farin prompt. „Wir lieben Musik und können es uns gar nicht mehr vorstellen ohne unsere Fans und ohne die ganzen Konzerte, wir sind nun wieder auf Tour und ich merke immer wieder, dass ich es nie missen will!“ „Mir gehtsch da ähnlisch“ nuschelt Rod durch seinen mit Erdbeeren vollgestopften Mund. Dann schluckt er hinunter. „Ich werde auf jeden Fall weiterhin Musik machen wollen. Und natürlich am liebsten auch mit Bela und Farin.“ Der Junge macht ein paar Notizen. „Nach nunmehr mehr als zwanzig Jahren seit die Band besteht schreiben Sie alle Texte allein, gehen Ihnen nie die Ideen aus?“ „Immer wieder trifft man auf Situationen im Leben, über die man schreiben kann. Sicher hat man Denkblockaden und auch Phasen, in denen man nie einen Text zustande bekommen würde, doch ich denke, dass ich immer wieder etwas finden könnte worüber ich schreiben werde, selbst wenn es nur ein Brotkrumen ist“ Rod lacht. Bela meldet sich auch endlich zu Wort... „Ich weiß nicht so genau. Ich hatte eh nie gute Ideen, deswegen hab ich meine persönlichen Schreiberlinge, die mir meine Texte schreiben...“ Er überlegt kurz. „Nein, ernsthaft, mir geht es in dieser Situation ähnlich wie Farin, denn man erfährt ja Tag für Tag neue Ereignisse, selbst wenn es Situationen der Langeweile sind, aber man könnte wirklich über alles schreiben. Mittlerweile sind die Ärzte auf einem Niveau angekommen, an dem man endlich auch von Niveau sprechen kann. Das Geräusch-Album ist nunmehr viel anspruchsvoller als, sagen wir... hmmm zum Beispiel „Die Bestie in Menschengestalt“ oder auch „Le Frisur“ aber natürlich könnten wir immer noch über Brotkrumen schreiben und es würde gut ankommen“ „Ich bin da anders als die beiden, ich brauche wirklich einen kreativen Anstoß, bevor ich ein Lied schreibe. Ein extremes Gefühl. Ein Fuß, der mir in den Hintern tritt und sagt: „Schreib ein Lied über Zombies“ oder was auch immer“ sagt Rod eher beiläufig als gewollt. Ich muss lachen. Dann stopft er sich eine weitere Erdbeere in den Mund. „Wie wichtig ist Ihnen der Kontakt mit den Fans?“ „Sehr“ sagt Bela knapp. Ich bin verdutzt. „Haben die Konzerte nach so vielen Jahren immer noch einen bestimmten Einfluss auf Sie?“ „Natürlich“ Bela grinst. „Hey das gefällt mir, nächste Frage!“ „Moment!“, donnere ich dazwischen. „Natürlich versuchen wir den Kontakt mit unseren Fans gut zu pflegen. Ich zum Beispiel versuche zumindest jede E-Mail, die mein Postfach erreicht zu beantworten und davon erreichen mich viele, vor allem wenn ich wieder allein auf Tour bin treffen Tag für Tag Hunderte von Mails ein. Auch heute haben wir noch zwei Autogrammstunden und ein Interview mit zwei Fans“ „Na los nächste Frage!“, drängt Bela. „Warte noch... Und die Frage wegen der Konzerte... Wie Bela schon sagte, natürlich, denn immer wieder passieren Situationen auf der Bühne, mit denen man selten rechnen würde. In jeder Stadt sind die Fans auch ein bisschen anders und das bemerke ich auch wenn ich allein unterwegs bin, denn meine Solokonzerte verlaufen immer wieder anders als bei Die-Ärzte-Konzerten. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie vielseitig so eine Tour, wie vielseitig Konzerte sein können“ Bela trommelt genervt mit den Fingern auf seiner Armlehne. „Ich mag unschere Fansch und unschere Konzscherte“ sagt Rod nuschelig. „Rod!“ „Wasch?“ „Schluck hinter, bevor du antwortest, was macht das denn für einen Eindruck“ sage ich mahnend. Rod sieht mich reuevoll an. Der junge Reporter räuspert sich. „Na los! Frag die nächste Frage!“, sagt Bela nun wieder irgendwie kindisch. Es ist manchmal echt grausam mit ihm... „Auf die Frage hin, wegen der Liedtexte, werden wir uns also auf neue Alben freuen können?“ „Auf jeden Fall! Nächste!“ Bela wirkt hektisch und unkonzentriert, immer muss ich solche Interviews fast allein durchziehen. „Sicher doch!“ sagt Rod, ich bin leicht verwirrt. „Wir haben schon zum größten Teil unsere Demobänder ins Studio geschafft. Bald werden wir uns zusammen setzen und die besten Lieder heraussuchen, die auf den Demobändern sind. Bei Farin ist dies nie leicht, da er immer mindestens 5 Kassetten anbringt, auf denen fast nur gutes Material ist. Bei Bela sind es 2 oder 3 und ich habe meistens nur eine, die nicht mal ganz voll ist“ „Okay. Auf jeden Fall werden wir ein neues Album machen, da es ja auch nicht schön ist, ständig mit den selben Liedern und den somit fast identischen Setlists Konzerte zu geben. Daher ist es für uns auch ein Vorteil ein neues Album zu machen. Natürlich haben wir bemerkt, dass die Konzerte von Tour zu Tour immer länger werden – jetzt schon teilweise bis zu 5 Stunden, aber ich denke wir sollten unseren Fans, wenn wir nach dieser Tour wieder auf Tour gehen etwas neues bieten und dazu gehört nicht die 500. Abwandlung von Rock Rendezvous oder das 20.000ste Jubiläum von „Zu Spät“ Denn irgendwann sind auch wir es Leid immer wieder das selbe zu spielen“, Belas ausschweifende Antwort überrascht mich leicht. „Dazu ist nichts hinzuzufügen“ sage ich knapp und lächele den Reporter an. „Welche Musik hören Sie privat?“ Farin und Bela beginnen zu lachen. Ich stopf mir lieber noch eine Erdbeere in den Mund. Man sind die lecker. Ich könnte ein Dutzend Haufen davon verdrücken. Große Haufen. Lecker! Farin antwortet irgendwas... „Ich mag sehr gern einen Künstler, den leider nicht jeder kennt. Frank Zappa. Dann mag ich noch so Slayer, Bad Brains und ähnliches und die Musik von einer bestimmten Berliner Band, mit der wir quasi befreundet sind, mag ich auch ganz gern“ „Quasi befreundet. Ich sage gern, dass es Kommerzschweine von uns sind. Naja und wie viele natürlich wissen sind Rod und ich totale Kiss-Fans. Ich mag sie halt total und es war für mich eine große Ehre mit ihnen auch einmal auf Tour zu gehen, da waren wir-“ „Bela! Das interessiert hier nicht!“ Die Stimmen der Jungs entfernen sich immer weiter, ich kann gar nicht mehr zu hören. Hmm... Erdbeeren... Ich singe eine Hymne auf die Erdbeere. „Du bist rot und lecker, schade, dich gibt’s nicht beim Bäcker, aber du bist klein und gesund und ich steck dich gern in den Mund“ Und noch eine Erdbeere landet in meinem Mund. Oh wie lecker! Oder um Bela zu zitieren: LECKAAAAA. Ich grinse vor mich hin. Farin rüttelt mich aus meiner Trance. „Rod? Ist alles in Ordnung?“ „Ja! Erdbeeren!“ Bela und Farin brechen in einen Lachanfall aus, was den jungen Reporter total verwirrt. Er wirft wirre Blicke zu seinem Chef. Der Chef nuschelt ihm etwas ins Ohr. Dann grinst der Kleine. Ich esse noch eine Erdbeere. Boah, ich liebe Interviews.... Erdbeeren. „Wusstet ihr, dass das geschmuggelte Erdbeeren aus Spanien sind?“ sagt Farin lachend. „Geschmuggelt in einem weiblichen Baby-Darm“ Bela prustet los. Nun wirkt der Kleine wieder verwirrt. Er räuspert sich. Dann stellt er noch ein paar Fragen. Das restliche Interview verläuft ganz friedlich und gesittet – ich schmatze auch nicht... Erdbeeren. Als die beiden Spex-Reporter sich bedanken und den Raum verlassen, werfen Farin und Bela mir böse Blicke zu. „Was soll das?“ „Was soll was?“ „Na du und deine Erdbeeren!“ sagt Farin aufgebracht. „Ich möchte sie heiraten!“ „Merk ich schon“ Bela nimmt einen Schluck von seinem Bier. Ich stopf mir noch eine Erdbeere in den Mund und Farin nimmt einen Schluck seiner – wie sollte es auch anders sein – Vollmilch. Noch eine Erdbeere, noch eine Erdbeere, noch eine Erdbeere. Zehn Erdbeeren später öffnet sich wieder die Tür. Eine junge Frau mit rot-blonden, glänzenden Haaren betritt den Raum. Sie ist sehr hübsch. Ihr Blick ist ruhig. Ihre Klamotten sind schick, aber nicht zu sehr aufgetakelt. Ihr Gang ist elegant. Bela fällt der Mund auf. Farin klappt diesen zu, bevor dies noch irgendwer mitbekommt. „Hallo, ich bin Susan“ sagt die Rot-Blonde Schönheit. Ich stopf noch eine Erdbeere in meinen Mund. Sie gibt jedem von uns die Hand und setzt sich dann auf den Stuhl uns gegenüber. Sie beginnt ihr Interview. Wir antworten... Bela fragt sie ab und zu etwas wie: „Wo wohnst du?“ oder „Wie alt bist du?“, „Hast du einen Freund?“, „Magst du Schlagzeuger?“ Jedes Mal antwortet sie auf Belas Fragen nur mit einem Lächeln und widmet sich dann wieder ganz ihrem Interview mit uns. „Was die Leser natürlich brennend interessiert“ sagt sie knapp. „Haben die drei Typen aus Berlin eine Freundin?“ Bela bleibt der Atem weg. Farin zuckt kurz mit dem Auge und ich verschlucke mich an meiner geliebten Erdbeere. Wirkt bestimmt lustig, wie wir auf diese Frage reagieren. Bela legt seine Stirn in Falten und starrt mit leerem Blick auf Susan. Farin hat die Augenbraue gehoben und sein linkes Auge zuckt nun unwillkürlich. Ich huste immer noch. Hust... hust... na ihr wisst schon... ich hab mich doch, ach vergesst es... Erdbeere... „Erdbeere“ keuche ich. Susan sieht mich an und hebt eine Augenbraue. „Erdbeere?“ frag sie leicht verwirrt. Dann merkt sie, dass ich mich verschluckt habe und reicht mir hastig ein Glas Wasser. „Ich... Also, darüber reden wir nicht zu gern, aber ich bin im Moment solo“ sagt Farin glatt. „Bei mir kommt es ganz auf sie an Süße!“ sagt Bela knapp. Ich antworte gar nicht. Ist mir recht so. Nach dem Interview verlässt Susan den Raum mit einem Zettel, auf dem Belas Handynummer steht. Bela grinst einen Zettel an, auf der ihre Handynummer steht. Die Leute von Deutschrock betreten den Raum... zwei jüngere Herren, die wohl eine Sichtweise über das Leben haben, die ich nicht so ganz verstehe, denn direkt als der eine den Raum betritt dreht er sich auf dem Absatz um und verschwindet für geschlagene fünf Minuten. Sein Kumpel meint, er würde Erdbeeren nicht essen, geschweige denn riechen oder sehen können, davon würde ihm schlecht. Also mussten die Erdbeeren weg. Was soll das? Meine Schatzüs... An sich verläuft das Interview auch recht gut. Ist halt bei jedem Interview fast das selbe. ERDBEEREN! Kapitel 11: Ein Klingeln – Ein Tinitus – Ein bisschen Qualm ----------------------------------------------------------- Lenchen hat wieder den Mittwoch verpasst -.-' sogar den Donnerstag -.-' Deswegen erst Freitag... sorry! *auf knie fall* aber hier ist es, das 11. das einzige in dem alle POVs aufs Wort gleich lang sind ^^ genau 555 Wörter pro POV ^^ hehe... ahso... Dieses Kap ist Miku-san gewidmet, da ohne sie die drei nich da gelandet wären, wo sie jetzt sind. Danke Miku für deine Inspiration, sonst wäre ich nicht weiter gekommen und würde vielleicht immer noch am 11. Kaps hocken ^^ viel Spaß beim Lesen! lg, Lenchen ******************************************************************************** Wir wurden ziemlich genervt in ein größeres Zimmer gebracht. Die Autogrammstunde im Hyatt verlief an sich ganz normal. Dann wurden wir in ein Taxi geschoben und in Richtung InterContinental gefahren. Nun war es 13.15 Uhr. Die Autogrammstunde im InterContinental würde bis 16.45 Uhr gehen. Hunger schreit mein Magen. Farin lacht los, als er meinen Magenknurren hört. „Ick finde dit janz und jar nich witzig! Ick verhungere“ sage ich beleidigt. Das bringt Farin nur dazu in einen noch größeren Lachschwall zu fallen. Rod schüttelt nur den Kopf. „Wat is Rod? Vermisste deine Erdbeeren?” frage ich. Farin lacht sich kaputt. Rod schaut mich mit großen Hundeaugen und einer Schmolllippe an. Dann stammelt er leise vor sich hin. Niemand versteht ein Wort oder weiß wie man ihm helfen kann. Endlich kommen wir am InterContinental an, um auszusteigen, von einem Portier in einen kleinen Raum gesperrt zu werden und wieder zu warten... und zu warten... und zu warten... und zu warten... Nun war es doch schon 13.30 Uhr. Die Autogrammstunde sollte eigentlich 13.15 Uhr beginnen und bis 16.45 Uhr gehen. „Wat is los? Ick will den Tach auch irjendwie vorbei kriegen” sagt Farin halb müde, halb wütend. Plötzlich ertönt über uns ein lauter Pfeifton, der zu einem schrillen Klingeln wird, aus einem Lautsprecher und weckt uns aus einer Art Trance, die sich mittlerweile 14 Uhr eingestellt hatte. Yentzi springt auf. „Wartet hier Jungs“ sagt er knapp und verlässt wütend den Raum. Das Klingen dröhnt in meinem Kopf, wie die Kugel einer Schusswaffe... eine Schrotflinte vielleicht oder eine Uzi... Eine große Uzi... eine mit Schnellfeuerfunktion. Aber ohne Schalldämpfer, denn es muss einem ja das Gehör wegplatzen, bevor das Gehirn platzt. Es macht einen wahnsinnig. Diese beschissene Klingel. Dieses mistige, blöde, scheiß- „Es reicht!“, schreit Farin, der nun aufgesprungen ist, den Lautsprecher an. „Hör auf uns zu quälen du scheiß Miststück! Wat haben wir dir jetan?“ Farins Gebrülle versucht vergeblich die Lautstärke des Klingelns zu übertönen und es somit vielleicht zum Stillschweigen zu bringen. Rod steht auf und bewegt sich langsam auf die Tür zu. Er lauscht kurz, dann schnuppert er. „Riecht ihr das?“ schreit er über das dröhnende Klingeln. Wir sehen ihn verwirrt an. „Wat solln wa riechen?“ schreie ich zurück. Vergeblich. Rod sieht mich verwirrt an. Ich gehe auf ihn zu. „Wat solln wa riechen?“ schreie ich noch einmal. Das Klingeln hört einfach nicht auf. So können wir nicht ruhig klären, was denn los ist. Farin springt plötzlich panisch zur Tür. Er reißt sie auf. Rod und ich drücken fast direkt, nach dem die Tür offen ist, diese sogleich wieder zu, denn es hat sich versucht eine graue Rauchschwade durch die Ritze zu drücken. Wir sehen uns über das Klingeln, was zu einem festen Ton in unseren Ohren geworden ist, sodass wir ihn schon fast gar nicht mehr wahr nehmen, an. „Es brennt!“ schreit Farin panisch. Er sieht sich verwirrt in dem kleinen Raum um. Zu allem Übel kommt noch hinzu, dass ich furchtbaren Hunger verspüre. Farin packt mich. Ich bekomme fast keine Luft und keuche. „Wat machen wa nur?“ schreit Farin. Das Schreien kommt wie das Überhören des Klingelns ganz automatisch. Plötzlich klingelt ein Handy. Mein Handy. Ich stürze mich auf meine Jacke und fische das Handy aus der Innentasche. YENTZI!! „Hol uns hier raus!“ schreie ich in das Ding. „Hol uns endlich raus“ Ich bin am Verzweifeln! Als Bela auflegt, sinkt mir bei seinem Blick das Herz in die Hose. Wir sind verloren. „Wir sind verloren!“ sagt Bela matt. Das Klingeln bohrt sich immer noch in meinen Kopf. „Hey! Das Klingeln hat aufgehört“ sagt Rod übertrieben fröhlich. „Ick hab wohl nen Tinitus“ sagt Bela und bohrt in sein Ohr. Ich höre das Klingeln auch noch, aber es scheint abzuflauen. Wieder dröhnt es in meinem Kopf. Wir hören Sirenen. Sehr weit, weit, weit, weit.... Na ihr könnt euch ja denken wie das weiter geht. „Hey! Ick hör Sirenen! Von sehr, weit, weit, wei-“ „Bela! Ick hatt dit grad erst in meen Kopf, is okay!“ Bela schaute mich verwirrt an. Dann lacht er. „Naja, wenigstens kommt scheinbar eine Feuerwehr“ sagte Rod nun etwas gelassener. „Wie kannste eijentlich so jelassen bleim, wenn wa doch glei verbrenn?“ sagte Bela hysterisch. „Wir verbrennen schon nicht“, sagt er immer noch ganz gelassen, doch sein Blick schweift kurzzeitig besorgt zur Tür, hinter der man bedrohliches Knistern und Rauschen hören kann. „DOCH! Wir werden hilflos verbrennen!“, Bela schreit nun übertrieben laut und rennt wie irre im Kreis. Es verdrängt für kurze Zeit das Klingeln, was sich wie ein schreckliches Lied, ohrwurmähnlich in meinen Kopf gebohrt hat. Langsam steigt auch in mir die Panik. Wir werden es doch nicht schaffen! Es ist zwecklos... „Leute! Die Feuerwehr ist da draußen! Die werden uns schon nicht verbrennen lassen“, sagt Rod nun auch sichtlich angespannt. Ich schaue mich nun verwirrt im Raum um. Unter einem Stuhl sehe ich ein kleines Loch im Boden. Ich werfe den Stuhl beiseite und stecke meinen Finger unüberlegt in das Loch, mit so derber Wucht, dass ich gegen einen widerstandsfähigen Gegenstand stoße und mein Finger nun schmerzt. „Fuck...“ ich ziehe am Teppich. Plötzlich tut sich eine Klappe auf. „Huch... wo kommt dit denn her?“ „Oh... Farin, immer musste allet kaputt machen!“ sagt Bela ironisch. „Was ist das? Ne Falltür?“ fragt Rod überrascht. „Ick weeß nich... lass uns ma runter jehn!“ Ich gehe die ersten Schritte die schmale Treppe hinunter. „Ein Loch im Boden, ich werde verrückt“ sagt Rod und lacht leicht. Ich gehe noch ein paar Stufen, dann rutsche ich und falle die Treppe hinunter. SCHMERZ! „Farin?“ höre ich Belas Stimme an mein Ohr dringen, „Allet in Ordnung?“ „Jah“ stöhne ich vor Schmerz. „Passt uf, da is rutschig...“ „Ah, isch bin so geil – fickschst du auch so gern?“ „Wat?“ frage ich verwirrt. Ich sehe eine Gestalt vor mir stehen, die Bela sehr ähnelt. Er zuckt die Schultern und reicht mir seine Hand. Ich packe diese und ziehe mich an ihm hoch. Ich putze mir den Schmutz von der Kleidung und schaue mich in der Dunkelheit um... „Ganz schön dunkel hier... wa?“ sage ich und kratze mich am Kopf. „Tja... sieht aus wie ein dunkler Tunnel“ sagt Rod eher beiläufig. „Ja... der is... dunkel“ sagt Bela, geht ein paar Schritte und stößt sich den Kopf „AU!“ „Und niedrig?“ „Na toll... wenn Bela sich schon stößt, wat soll ick denn dann machen?“ frage ich leicht verzweifelt. „Also... ein dunkler, kleiner Tunnel... fällt wem noch was ein?“ „Rutschig!“ „Ah genau... klein, dunkel, rutschig... Hey... Bela, die Beschreibung passt auf dich“ „Rutschig?“ „Wer weiß“ „Ah jah... toll... ick bin klein” Bela räuspert sich. „Rutschig... also das Dunkel versteh ich ja noch... bah... das rutschig is sehr zweideutig!“ Rod fängt lauthals an zu Lachen. Wir sind in einem engen, kleinen, rutschigen, dunklen Gang und ich sterbe mal wieder fast vor Lachen! Toll. Von oben hören wir ein Knacken, dann das Rauschen der Flammen. Plötzlich steigt eine Rauchwolke zu uns hinab. „Los lauft Jungs! Der Qualm kommt durch!“ sage ich hektisch und schiebe Farin und Bela den Gang entlang. Wir sind dem Rauch entkommen und gehen nun durch die Gänge. „Au... au... au... au...“ „Farin! Es reicht!“ „Aber ich stoße mich ständig!“ „Wie wär es mit Kopf einziehen?“ „Oh...“ Bela lacht los. Farin fällt auf die Knie. „Was soll dit schon wieder?“ „Wenn ick die janze Zeit den Kopf einzieh tut mir irjendwann dit Jenick weh... Warum nit direkt uff d’n Knien krabbeln...“ „Klar... klingt logisch!“ sagt Bela sarkastisch. Ich falle ebenfalls auf die Knie. Bela lacht los. „Is schon doof wenn man so groß is, wa?“ „Du Zwerg!“ „Hey ick bin ja och nur vier Zentimeter kleener als Rod!“ „Dit is och nich meen Problem“ sagt Farin und krabbelt nun los. „Und wat is mit euren Hosen? Die werden denn dreckig!“ „Na und? Soll doch unser Problem sein, wa?“ Farin tapst noch ein paar Schritte vor. „Ihh... bah... ick hab in wat nasset... eklig klebriges jepackt...“ „Haha...“ Bela geht noch ein paar Schritte und versucht sich durch die Dunkelheit zu tasten. Ich bin wieder aufgestanden, will mir das doch nicht antun. Farin steht ebenfalls neben mir und duckt sich so weit dies für ihn möglich ist. „Ick fühle mir manchmal echt bestraft mit dir, Bela!“ „Danke“ Bela lacht wieder. Dann sind wir ruhig und laufen Bela hinterher. Wo auch immer dieser Gang uns hinführen mag, aber es wird immer dunkler. Und dunkler... „Jeht dit eijentlich dunkler, als dit hier schon is?“ fragt Farin und bleibt kurz stehen. Ich knalle von hinten auf ihn drauf. „Oh, sorry...“ sage ich kurz und trete einen Schritt zurück. „aber ich hab nichts gesehen...“ „Schon gut Rod. Ick seh ja och nischt“ „Jungs... hier is ne Sackgasse“ sagt Bela beiläufig. „Ne Sackgasse? Jeht dit?“ fragt Farin und lehnt sich gegen die Wand. „Naja... sieht wohl so aus...“ sage ich ruhig. „Du meenst wohl, fühlt sich so an... weil sehn tu ick nischt“ lacht Bela und wirft mir ein Steinchen an den Kopf. „Bela!“ „Oh sorry... hab ich dir echt jetroffen? Ick hab doch nischt jesehn... sorry Rod“ „Jaja... das kann dann jeder sagen!“ sage ich mürrisch und kratze mich am Kopf. „Ey... mir tut dit echt leid!“ „Ja, ich verzeih dir...“ „Echt jetz? Cool!“ Ich höre Etwas im Dreck scharren. „Bela?“ fragt Farin in die Dunkelheit. „Moment Farin... ick bete jerade Rod an“ „Was machst du?“ Plötzlich spüre ich zwei Hände, die meine Füße berühren. Ich schrecke ein Stück zurück. „Bela... du bist doch krank!“ „Du hast mir verzeiht! Du bist der grandiose Rod! Darf ick dir ned anbeten?“ sagt Bela mit devotem Unterton in der Stimme. „Oh, knie nieder mein Sklave“ sage ich lachend und tätschele Bela den Kopf. „Lasst ma den Scheiß!“ „Du bist doch nur neidisch, weil er nicht dich anbetet“ „Stimmt“ „Sklave? Ich befehle dir Farin anzubeten!“ „Okay...“ Wieder höre ich ein Scharren über den Boden. „Oh, du großer, du einzigartiger, du blonder Riese! Du Farin du! Lass mich dich anbeten...“ Dann war kurze Stille. „Okay... du kannst aufhören meine Schuhe zu küssen, Bela!“ „Aber ich liebe dir, mein Meister!“ Kapitel 12: Ein gigantischer Gitarrist denkt nach ------------------------------------------------- Hmmm... heut ist Dienstag, warum lädt Lenchen schon so früh? Tja, das ist mal eine interessante Frage, leicht zu beantworten: 1. Ich hab bei dem 10. und 11. so lang getrödelt und den Termin immer verpasst... also eine kleine Entschuldigung 2. Mexx is gut drauf XD Muss man ausnutzen ^^'' Übrigens: DANKE FÜR 100 KOMMIS, da wo die Charabeschreibungen sind, ist ein Dankeschön-Bild, weil mexx das leider nich zu den FAs reintun wollte, also dort bei den Charabeschreibungen ^^ nun viel Spaß beim 12. sehr entscheidenten Kaps ^^ Übrigens: FÜR ANNI, dieses Kaps is für Das_Anni! Schöne Nacht wars *weglach* viel Spaß beim lesen, lg, Lenchen ******************************************************************************** Ich knie vor Farin. Irgendwie muss ich die ganze Zeit lachen. Ich schüttle den Kopf und erhebe mich, in dem ich mich an Farins Hand nach oben ziehe. „Ach? Warum haste aufjehört? War doch grad so schön!“ sagt Farin lachend. „Du wirst wohl jern anjebetet, wa?“ „Klar... und vor allem von dir!“ Farin bricht in schallendes Gelächter aus. „Lasst uns mal versuchen irgendwie weiter zu gehen!“ sagt Rod leicht genervt. „Ich hab kein Bock mehr in einem engen, kleinen, rutschigen und dunklen Gang rum zu laufen!“ Plötzlich klingelt mein Handy. Ich ziehe es hektisch aus der Jackentasche. „Ja? Yentzi?“ Yentzi ruft an... frag mich nur was er hat. Am anderen Ende ertönt seine Stimme: „Puh! Euch geht’s gut! Ick hab mir schon jefragt wo ihr seid... die haben den Raum erreicht aber niemand war drin... nur een Loch im Boden und ick hoff, dit ihr dadurch abjehaun seid!“ „Jep... sind wir... aber wir wünschen dit nich jemacht zu haben“ „Warum?“ „Weil dit hier scheiße is... Yentzi wir haben uns verlaufen und wollen wieder raus!“ „Is da nich irjendwo Kanalisation?“ „Keene Ahnung... ick hab nischt dergleichen jesehn...“ „Ach ihr werdet schon nen Ausgang finden!“ Dann hör ich nur noch ein Piepen. „Aufjelegt“ sage ich verwirrt zu Farin und Rod. „Die haben den Raum aufjerissen und nur dit Loch jefunden... aber haben wohl keen Hilfstrupp losjeschickt...“ „Miese Ratten!“ sagt Rod. „Was?“ „Na, dass die uns hier einfach versauern lassen“ „Ach was... ick wusst ja schon immer, dit die uns los werden wollen!“ „Vor allem Yentzi! Son...“ Farin grummelt leicht. Wir gehen aus der Sackgasse und biegen in einen anderen Gang. „Scheiß man is dit hier dunkel“ „Au... ick bin wo hängen jeblieben“ „Jaja Farin, wir wissen, dit du hängen jeblieben bist“ ich lache kurz. „Blabla... red du nur Bela... aber ick hab hier irjendwie nen Hebel oder wat jefunden!“ „Das willst du nicht wirklich machen, oder Farin?“ fragt Rod entgeistert. „Wer weiß was dahinter ist“ Dann drückt Farin den Hebel herunter und zieht eine schwere Metalltür beiseite. Plötzlich strahlt uns eine Flut aus Helligkeit entgegen. „Oh fuck...“ sagt Rod und blinzelt, um etwas sehen zu können. „WIR SIND FREI!“ rufe ich und springe Farin an. „Du hast uns gerettet, Meister“ ich grinse ihn an. Irgendwie wird er rot. Was hat er denn? Ach was, das is wohl nix. Ich grinse ihn an und werfe mich wieder zu seinen Füßen. „Oh... dit jefällt mir“ sagt Farin und starrt auf mich. Ich grinse nur und stehe wieder auf. Wir stürmen nach draußen in... „Och nee... ein Abflusskanal.“ „Na toll.... das hast du ja super gemacht Farin“ sage ich gespielt gereizt. Er lacht los. „Ach, wir müssen doch nur nach da oben klettern“ er deutet auf einen Gullideckel. „Okay“ sagt Rod und geht ein paar Schritte. Er springt über den kleinen Kanal, dann klettert er die kleinen Metallstufen empor. Ich folge ihm auf dem selben Weg. Hinter uns hören wir ein Platschen und sehen, als wir uns umdrehen einen Farin, der bis zur Hüfte in dem Kanal steht. „Bah! Farin, du Sau! Wenn du jetzt den ganzen Tag stinkst“ Rod hält sich die Nase zu. Ich muss einfach nur lachen. „Jaja... ick find dit jar nisch witzig Jungs!“ „Ich finde das auch nicht witzig, sondern eklig“ sagt Rod und verpasst mir einen kurzen Schlag auf den Hinterkopf, damit ich aufhöre zu Lachen. „Hey!“ sage ich gereizt und dränge mich an Rod vorbei nach oben. Ich hebe den Deckel an und schaue vorsichtig nach draußen. „Hmm... hier scheint allet friedlich“ WUM. Ich stolpere rückwärts und lande neben Farin im Kanal. Rod sieht mich verwirrt an. „Ähm, okay? Was war das?“ „Autos... janz viele... Ick glob wir müssen nen anderen Ausgang finden“ Ich ziehe mich aus dem Kanal und helfe dann Farin, indem ich ihm meine Hand reiche und ihm nach oben helfe. „Okay! Dann mal los wa?“ sagt Farin und grinst, als er an sich herunter sieht. „Mann, Jungs... das ist abartig!“ „Du könntst ja och noch reinjehn, denn würd dit nisch so uffallen!“ „Nein, danke! Ich verzichte sehr gern nach Scheiße zu stinken!“ Farin und ich lachen los. „Das ihr so was wieder witzig findet... typisch“ Rod schüttelt den Kopf und marschiert los, an der Wand entlang, um nicht in den Kanal zu fallen. Ich lache immer noch leicht und folge Rod auf dem schmalen Absatz entlang. „Ick hab echt keen Bock mehr durch die Kanalisation zu loofen... sach ick euch“ „Dit wissen wa Farin... aber uns bleibt wohl och nischt andres übrig, wa?“ sagt Bela und piekst mir in den Rücken. „Ey, kannste dit ma sein lassen? Ick hab och keen Bock druff, noch mal in dem Kanal zu hocken“ Bela nähert sich mir von hinten. Man is das warm hier. Er flüstert mir ins Ohr. „Nich du... aber wat is mit Rod?“ Okay... ich hab es ja lang genug in mein Unterbewusstsein zurückgedrängt, aber es geht einfach nicht mehr... Soll ich es in meinen Kopf lassen? Ja! Es stimmt... ich muss es mir endlich eingestehen. Ich erzittere unter jeder Berührung einer bestimmten Person. Ich erbebe und pulsiere unter ihrem Atem und unter jedem Blick. Das einzige Problem was sich dabei aufwirft ist, dass ich sie, also diese Person, über alles liebe... ich spüre jeden einzelnen Stich Eifersucht, so bald, deren Blick auf jemandem anderen ruht. Sobald diese Person jemanden anderen süß anlächelt, sobald diese Person flirtet, was sie am liebsten macht... Ich liebe sie und um wieder auf das Problem zurück zu kommen was sich aufwirft... diese Person ist so ca. dreizehn Zentimeter kleiner als ich... und sie hat auch um genau zu sein, die gegensätzlichere Haarfarbe meiner... nämlich Schwarz... und sie ist ganz zufällig mein Schlagzeuger. Ja... ich hab es zugelassen zu denken, dass ich Bela liebe... Jetzt ist eh alles zu spät. Wenn irgendjemand jetzt meine Gedanken hier lesen würde, dann würde ich folgendes sagen: JA! Glaubt es mir! Ich liebe ihn... und ich weiß dies seit Anfang der Tour ziemlich genau. So war ich auch insgeheim ziemlich erleichtert über die Trennung von Chris und Bela. Bela piekst mich immer noch. Mit jedem Piekser macht mein Herz einen Sprung in erstaunliche Höhen. „Bela, hör endlich auf“ Bela lacht los und springt mir auf den Rücken „Trage mich! Mein geliebter Meister!“ Hitze steigt mir in den Kopf. Er quält mich einfach. Er quält mich und weiß nichts davon. Ich schubse Bela von meinem Rücken. „Verhalt dir doch ma nit immer so kindisch“ Ich drehe mich zu Bela und sehe ihn vorwurfsvoll an. Bela setzt eine schuldbewusste Miene auf. Er ist so süß... „Jetzt sei doch ma keen Spielverderber“ Er wirft mir einen bösen Blick zu, aber er grinst evil. Ich würde dahinschmelzen, doch ich denke das fällt ein wenig auf. Also lass ich es lieber. „Ihr zwei Turteltäubchen! Falls ihr es schon vergessen habt! Wir versuchen aus diesem Loch von Kanalisation wieder raus zu kommen!“ Hat... hat Rod gerade Turteltäubchen gesagt? Ich kann es einfach nicht mehr lange ertragen und so weitermachen kann und werde und will ich nicht. Irgendwann muss sich etwas ändern. Bela hat sich wieder beruhigt und wir laufen nun schon wieder so fünf Minuten. Immer noch kein Ausgang in Sicht. Bela meldet sich wieder zu Wort. „Denkt ihr... Susan wird mich mal anrufen?“ „Nein“ sagt Rod und lacht. Ich muss leicht schmunzeln, doch sticht es mich auch diese Worte von Bela zu hören. „Sie war schon furchtbar süß, oder? Denkt ihr sie fand mich toll? Sie machte schon derb den Eindruck. Habt ihr gesehen wie sie ihre Haare zurück geworfen hat? Das sah schon furchtbar sexy aus, oder? Und ihre langen Beine. Mann, diese Frau macht mich wahnsinnig. Ihre Haare waren auch wunderschön! Am liebsten wäre ich aufgesprungen und hätte daran gerochen! Ich wäre beinahe verzweifelt. Diese wunderschönen Augen und ihre zarte Haut und-“ „Bela!“ „Farin?“ „Halt einfach die Klappe... okay?“ Ich kann das einfach nicht mehr ertragen. Kann er nicht einmal von seinem Gitarristen schwärmen: Er ist so verdammt groß. So riesig, habt ihr das gesehen? Der ragt bis in den Himmel! Und noch viel weiter und bis in die Unendlichkeit! Habt ihr das gesehn? Habt ihr gesehen wie er Gitarre spielt? Habt ihr gesehen? Dieses riesige Grinsen? Habt ihr das gesehen? Das ist schon furchtbar umwerfend. Das begräbt ihn schon fast unter sich so riesig ist das! Und diese furchtbar großen muskulösen Arme! Boah ich bin fast umgefallen als ich die gesehen hab! Habt ihr das auch gesehen? Habt ihr? Er ist so sexy! Sein Grinsen ist auch wirklich riesig, also schon wirklich geil! Jaja... und die Haare! Die passen ja furchtbar gut zu seinem Auftreten, dieses geile Blond. Habt ihr das gesehen? Und dieser Blick, diese Augen, einfach zum Dahinschmelzen! Nein, so was wird nie aus Belas Mund dringen. Auch ein „Ich liebe dich“ wird nie aus seinem vorlauten Mund den Weg an mein Ohr finden. Nie... und daran zerbreche ich. Ich mag nach außen stärker wirken als ein Elefant. Ich bin aber nichts weiter als ein kleines Mäuschen. Ein Mäuschen, was sich vor seinen Gefühlen versteckt. Aber wie sieht das denn auch aus: Der große Farin Urlaub... Mädchenschwarm verliebt sich in seinen Schlagzeuger. Ich sehe schon die Schlagzeilen in der Bravo. Das wird gruselig. Aber wir müssen das ja auch nicht an die Oberfläche sickern lassen. Bela scheint seinen Liebeskummer überwunden und hat einen neuen Stern am Himmel. „Es tut mir Leid Farin...“ „Was?“ „Sie sieht so geil aus! Ich muss sie einfach wieder sehen!“ Sticht! Es sticht! Soll ich sterben mein Freund? Soll ich auf die Knie fallen und sterben? Lass mich nicht sterben Bela! Lass es nicht zu! Wenn du es zu lässt, dann werden dich viele Fans hassen! Lass mich nicht sterben! Ich könnt echt mal heulen! Ich seufze leicht. „Also ehrlich Bela! Du kannst doch Farin nicht so verletzen!“ Ich schaue ruckartig auf. Was meint Rod damit? „Wie meinen?“ lacht Bela. „Ach kommt, ihr braucht euch gar nicht zu verstecken! Ich weiß doch, dass ihr ein Verhältnis habt“ Oh, seid ihr tolle Freunde! Stecht weiter auf mein kleines Gitarristenherz ein! Was hab ich euch getan? Bela drängt sich langsam auf mich zu und packt nach meiner Hand. „Stimmt auch wieder. Wir wären ja tatsächlich das perfekte Paar!“ Wenn ich nur wüsste was sich unser kleines Schlagzeugerlein manchmal in seinem Köpfchen nur ausdenkt... Ich habe das Gefühl, dass meine Hand gleich wegexplodiert... Nein, noch besser! Sie implodiert! Das sähe auch an sich viel cooler aus. ‚Was ist denn mit deiner Hand passiert... sieht so aus als wäre sie in deinem Arm verschwunden’ Ich muss leicht lachen ‚Ja sie ist implodiert, als mein Schlagzeuger meine Hand gehalten hat’ Oh, verdammt. Er packt mir an den Po. „Bela? Was soll das?“ „Ich versuche doch nur Rod etwas auf die Palme zu bringen! Warum spielst du nicht einfach mit?“ Mitspielen. Ha! Der hat ja echt mal leicht reden! Ich schüttle den Kopf und flüstere. „Ich denke nicht, dass das so eine gute Idee ist!“ „Hey! Jungs! Was seid ihr so lahm?“ Rod dreht sich zu uns um. Bela grinst hämisch, packt mich im Genick und drückt mir einen Kuss auf die Lippen. Ich reiße die Augen auf und stoße Bela von mir. Er landet unter lautem Platschen in dem Kanal. Er hat mich schon oft einfach geküsst, aber nie hatte ich so reagiert. Also wenn ich hier geküsst sage, dann nur Lippen auf Lippen, nichts mit Zunge. Es hat mich auch nicht weiter gestört. Es war nur ein Spaß Rod damit aufzuziehen... ich weiß nicht warum ich so reagiert habe... Was ist denn mit den beiden los? Bela küsst Farin... hmmm nichts neues, aber seit wann schubst Farin ihn daraufhin so grob weg? Seit wann, Farin? Was hat er denn? Er verhält sich, seit wir hier in diesem Kanal sind eh sehr merkwürdig. Bela schaut nicht weniger verdutzt als ich. „Was jeht denn mit dir ab?“ fragt Bela aufgebracht. „Ick... ick weeß och nich wat los ist...“ „Farin! Du hast doch sonst nie so reagiert, wenn Bela dir nen Kuss aufgedrückt hat. Is doch nur ein Kuss“ „Und nicht mal mit Zunge! Wat is los?“ „Ick weeß doch nich! Ick weeß nich... Mir war dit im Moment wohl n bissl viel“ Irgendetwas stimmt mit unserem großen Freund nicht. Bela und ich tauschen verwirrte Blicke. „Na toll... jetzt bin ich wieder extra nass und stinke bis zum Himmel“ „Das ist der Geruch der Verlierer, Bela... nichts weiter!“ sage ich und lache los. Farin starrt gedankenverloren auf Bela hinab. Sein Blick wirkt furchtbar leer. Ich gehe auf ihn zu. „Alles in Ordnung?“ flüstere ich, so dass Bela mich nicht hören kann. Farin schüttelt leicht den Kopf. Ich schaue ihn besorgt an. Er hebt die Hand, um mir zu bedeuten, dass er darüber jetzt nicht sprechen will. Er wirft mir einen kurzen Blick zu, quetscht sich dann an mir vorbei und läuft weiter den Gang entlang. Ich helfe in der Zwischenzeit Bela aus dem Kanal. „Den Gestank wirst du sicher nicht mehr los!“ lache ich und Bela verzieht das Gesicht. „Was hat unser Süßer denn?“ fragt Bela leise und nickt in Richtung von Farin. Ich zucke nur die Schultern nach oben. Die nächsten Minuten sind quälend... quälend still. Bela und ich trotten besorgt hinter Farin her, der keinen Laut von sich gibt. „Farin?“ Wirklich kein Laut. „Farin wat is los? Komm! Uns kannste dit doch sagen wa?“ sagt Bela und geht ein paar Schritte schneller, um nun direkt hinter Farin zu stehen. „Ick weeß doch och nisch, wa?“ schreit Farin, der sich nun ruckartig auf dem Absatz umgedreht hat und Bela von oben her mustert. Bela muss schnell abbremsen, um nicht gegen unseren blonden Riesen zu knallen. „Is ja jut... ick wollt ja nur wissen...“ „Ick weeß nich! Also kannst du och nich wissen!“ mit diesen Worten dreht Farin sich wieder weg und marschiert starr weiter. Was auch immer im Kopf des Blondschopfes vor sich gehen mag, es ist sehr mysteriös. Bela dreht sich zu mir. Ich kann nur wieder mit den Schultern zucken, denn ich bin sichtlich verwirrt über das plötzliche Auftreten Farins. Wir laufen ihm weiter hinterher. Er stoppt bei einem weiteren Gullideckel. „Ick jeh zuerscht“ Wir trauen uns nicht ihm zu widersprechen. Vielleicht trifft uns dann die Rache des kleinen Gitarristen... na ja eher die Rache des gigantischen Gitarristen. Bela kratzt sich am Kopf. Farin hebt den Deckel an. „Hier scheint allet klar zu sein!“ Er schiebt den Deckel ganz beiseite und klettert nach oben. Bela folgt ihm als erster, danach ich. Als ich an die Oberfläche komme muss ich blinzeln, um etwas sehen zu können. Augen! Manchmal hasse ich sie, wenn sie sich nicht schnell genug an die Helligkeit gewöhnen können. „Also... wo sind wir hier?“ frage ich verwirrt. „Also ick würd sachen... wir sind noch in Köln!“ Ich piekse Bela. Pieks, pieks und kann mir ein Lachen nicht verkneifen. „Wat jeht mit dir ab?“ Ich lache nur noch mehr. Farin sieht sich um. „Ick würd sagen nach da!“ Farin deutet in eine wohl zufällig gewählte Richtung. „Warum?“ fragen Bela und ich, wie aus einem Mund. „Naja... ick würd sachen, da kommt der Qualm her. Da brennts!“ „Sehr schlau!“ sagt Bela und packt Farin auf die Schulter. Dieser sieht verwirrt auf Bela und lächelt kurz. Ich kann nur den Kopf schütteln. Ich wüsste nur zu gern was mit ihm los ist! Und wieder sind wir am Laufen. Wenn das mal verfilmt wird. Der Zuschauer würde einschlafen und so was sagen wie: ‚Man, ständig sind die am Laufen! Das is doch langweilig!’ ... Tja, so ist es nun mal, aber dass Filme ja spannend bleiben sollen... Oh, da ist ein Haufen Sperrmüll. Bela brüllt plötzlich vergnügt: „EINE SCHLAMMPFÜTZE!“ Ich breche in Lachen aus. Auch Farin, der sich in der letzten halben Stunde sehr ruhig verhalten hat muss nun lachen. Ein Stuhl neben einer Schlammpfütze, ich werd verrückt. So was sieht man auch nicht alle Tage. Und ein Breitbildfernseher. Der ist aber kaputt. Sieht aus, als hätte jemand auf ihn eingeschlagen. Bela... „NEIN“ schreit Farin, doch zu spät. Bela steht mit beiden Beinen tief im Schlamm. Dieser ist, als sich der kleine Schwarzhaarige mit Anlauf in die Pfütze gestürzt hat, nach allen Seiten weggespritzt. „Jetzt sieh dir mal deine Hose an!“ sage ich nur grinsend. „Jep! Ick wollt eh ne neue“ „Du warst vorhin auch schon in dem stinkenden Abwasser...“ sage ich ruhig. „Oh... mist... ach, siehste? Dit reicht als Grund, dit ick mir ne neue Hose kaufen kann!“ „Du weeßt schon dit es och so wat wie Waschmaschinen jibt wa?“ sagt Farin und nähert sich sacht dem Szenario. „Mist...“ Nachdem wir das geklärt hatten gehen wir weiter. Nach einiger Zeit haben wir dann auch endlich das in Flammen stehende, na ja eher abgebrannte InterContinental erreicht. Yentzi sieht uns von weitem und stürmt uns entgegen. „Jungs! Da seid ihr ja! Bela, Farin? Wie seht ihr denn aus? Habt ihr im Abwasser gebadet?“ „So ähnlich“ sage ich lachend. Yentzi wirft mir einen verwirrten Blick zu. „Lass uns zurück zum Tourbus jehn, wa?“ sagt Farin und klingt dabei sehr erschöpft. So machen wir uns mal wieder auf den Weg um zu laufen und um es uns dann im Bus bequem zu machen. Im Bus streiten sich Farin und Bela erst mal um die Vormacht auf eine ausgedehnte Dusche. Ich amüsiere mich köstlich. „Tja, is schon praktisch, wenn man den Kontakt mit Abwasser meidet“ ich breche in einen Lachanfall aus. Bela und Farin einigen sich darauf, dass Farin zuerst duschen darf. Es hat mit einer Rangelei begonnen und geendet mit einem großen, blonden Etwas, das ein kleineres, schwarzhaariges Etwas beiseite geschoben hat und lachend im Bad verschwunden ist. Nun bietet sich mir ein Schauspiel, der etwas anderen Art. Bela klopft und trommelt gegen die Badetür und fängt an alte Phudislieder zu singen. Aus dem Bad ertönen gespielt, angsterfüllte Schmerzensschreie. Und ich kann wieder nur lachen. Kapitel 13: Ein gigantischer Gitarrist mit ein paar Problemen ------------------------------------------------------------- *mich mal wieder tret* ich hoffe ihr hasst mich mal ^^'' Hab wieder den Ladetermin verpasst... *durchatme* naja... hauptsache ich lads überhaupt wa? *grins* *umfall* Also wieder lange Rede kurzer Sinn... viel Spaß, wie immer gern gesehen sind Kommis ^^ ******************************************************************************** Farin ist mal was komisch drauf! Ich weiß erst mal gar nicht wie ich das erklären soll. Was soll ich darüber denken? Der is ja völlig verdreht seit wir in dem Kanal waren. Vielleicht hat er sich irgendeine Vergiftung geholt, oder was weiß ich, aber so wie der sich verhält, das is doch nich normal. Aber wenn ich recht darüber nachdenke läuft das schon länger so. Nicht erst seit der Kanal-Sache heute. Wenn wir nebeneinander auf dem Sofa sitzen, dann rutscht er nur nervös hin und her. Wenn ich versuche Rod auf die Palme zu bringen und ihm wieder Liebeleien vorspielen will mit Farin, dreht nicht Rod sondern Farin völlig am Rad. Vielleicht ist er verliebt! GANZ SICHER! Das muss es sein. Aber in wen? In Susan? Hoffentlich nicht, die Kleine gehört mir! Die lass ich mir nicht von meinem Gitarristen wegschnappen. Ihre Haare, ich könnte sterben für dieses Mädchen. Obwohl... ich lass es lieber. Wer weiß was für Ärger Farin und Rod dann bekommen. Hmmm... aber in wen könnte Farin sich verliebt haben? Während ich hier gemütlich über die Probleme meines Gitarristen nachdenke, stehe ich unter einer schönen warmen Dusche und beginne mir endlich dieses eklige Abwasser vom Körper zu spülen. Ich hoffe nur, dass dieser Gestank mich irgendwann los lässt. Ich höre Rods Lache durch die Badtür schallen. Farin schreit irgendwas. Rod verstummt. Was geht da wieder ab? Ich halt das nicht aus. Ich drehe die Dusche ab und gehe triefendnass aus der Dusche. Ich wickle mir ein Handtuch um die Hüften und gehe in die Tourbusküche. Da sitz Rod und sieht mich verwirrt an. „Wat is los?“ „Ich weiß nich... Ich hab ihn aufgezogen, wegen der Kuss-Sache im Kanal und dann hat er was unverständliches geschrieen und ist weggelaufen“ Rod zuckt mit der Schulter. „Wo wollte er hin?“ „Ich weiß es nicht...“ Ich schüttle den Kopf, renne durch den Bus, suche mir ein paar Klamotten zusammen und verlasse den Bus mit total nassen Haaren. Egal – ich muss jetzt erst mal Farin finden. Was ist denn los mit ihm? Erst mal laufe ich quer über den Platz. Hey! Da ist er ja! Er sitzt auf einer kleinen Parkbank. Das Gesicht in den Händen vergraben. Heult er? Was ist los mit ihm? Ich gehe langsam auf ihn zu. Er schluchzt leise. Ich setze mich neben ihn und starre in die Ferne auf den Rhein. Farin sieht kurz auf und wischt sich hektisch die Tränen weg. „Was is los?“ frage ich und schaue weiterhin auf das Wasser. Keine Antwort. Er sieht mich an. Ich schaue ihm nun in die Augen. „Was hat unser großer, blonder Schönling denn?“ „Deine Haare sind ja total nass...“ Er wuschelt mir durchs Haar. „... du wirst noch krank“ „Ach was... so ne kleine Erkältung kann nicht schlimmer sein, als das was dir auf dem Herzen liegt“ „Nichts...“ „Deswejen biste och hier am Heulen, wa?“ Wieder wischt er sich hektisch ein paar Tränen weg. Ich mustere ihn. „Wat is los? Rod meint, du wärst ausjerastet, als er die Kuss-Sache in dem Kanal erwähnt hat... Ick hab mir Jedanken jemacht...“ Farin lacht leicht. „Ick hab echt nischt...“ „Jaja, dit kannste einem toten Kaninchen erzählen, aber nich mir... Ick hab mir überlegt, dit du wohl verliebt bist“ Ich schaue wieder auf den Rhein, doch ich spüre Farins geschockten Blick auf mir ruhen. Ich lasse mir ganz ruhig den Wind über das Gesicht gleiten. Farin schaut selbst nach fünf weiteren Minuten immer noch verblüfft auf mich. Dann sehe ich ihn wieder an und lächle. „Stimmt also?“ Ich lache leicht und streiche ihm über die Wange. „Ich...“ beginnt er. „Aber uns kannste dit doch sagen! Wir sind doch deinen besten Kumpels. Selbst wenn du mir nich sagen willst in wen, aber kannst doch wenigstens erwähnen, dann nehm ick wat mehr Rücksicht uf dir“ Farin lächelt nun leicht. „Danke“ nuschelt er. „Und? Sachste mir wer die Glückliche is?“ „Der...“ sagt Farin fast unverständlich. „Was?“ frage ich und blicke nun leicht neugierig zu Farin. „Wat haste jesacht? Ick hab dit nich so verstanden.“ „Ne... is... is nich so wichtig“ sagt er und starrt nun auf seine Schuhe. Ich lege einen Finger an sein Kinn und hebe seinen Kopf an, um ihm in die Augen sehen zu können. „Farin, entweder du sachst mir allet oder nischt... aber mit Kleinigkeiten geb ick mir nich zufrieden!“ Er schweigt und starrt auf das vorbeiziehende Wasser. Okay, er will es mir nicht sagen. Ist er sich noch nicht sicher? Oder ist es ihm sogar peinlich? Aber ihm ist doch sonst nichts peinlich... Ich wüsste einfach nur zu gern was mit ihm los ist. Immerhin ist es mein Recht als sein bester Kumpel mir Sorgen um ihn zu machen. Da kommt mir ein gruseliger Gedanke... wenn er es uns nicht sagen kann, weil er vielleicht schwul geworden ist? ... oh... Darüber will ich lieber nicht nachdenken. Ich würde es so akzeptieren wie es ist, immerhin ist er mein bester Freund, ich hab bisher jede Macke an ihm toleriert, da würde es mich doch kein bisschen stören, wenn er schwul wäre, doch würde sich dann wohl einiges bei uns ändern. Farin seufzt kurz. Ich schaue ihn mit angehobener Augenbraue an. Will er etwas sagen? „Bela?“ „Ja..?“ „Denkst du... man kann sich in jemanden verlieben, von dem man dachte, dass es nie möglich wäre?“ „Wie lange kennst du sie?“ „Mir scheint... ewig...“ Er hat kurz gezögert. Ich frage mich immer noch was das ganze soll. „Ich weiß es nicht, mir ist dies noch nicht passiert, aber warum denn nicht? Vielleicht fällt einem erst nach Wochen oder Monaten...“ „... oder Jahren“ ich lächle. „Oder nach Jahren auf, wie sehr man diese Person liebt“ Wieder seufzt er leicht und starrt auf den Dreck, den er sacht mit seinen Schuhen durchwühlt. „Aus Freundschaft wird Liebe...“ nuschelt Farin. „Was?“ „Ach... nich so wichtig“ „Wenns nach dir ging wär ja jar nischt wichtig“ Er schaut mich aus seinen grün-braunen Augen an. „Aber wenn du dit mal aus meiner Sicht sehen würdest... mein bester Kumpel hat irjendwelche seelischen Probleme und will mir nischt erzählen“ Er hat ja Recht. Aber es geht einfach nicht. Wie sieht das denn aus, wenn ich mich so vor Bela stelle: ‚Hey Bela, ick weeß nich ob dus wusstest, aber ick lieb dir’ Wie wirkt das denn erst auf ihn? „Ick weeß ja... aber des geht einfach nich...“ Er sieht mich mitfühlend an. Er legt einen Arm auf meine Schulter und zieht mich dann in eine Umarmung. Mein Herz rast mir bis zum Hals und die Hitze steigt mir in den Kopf. Ich bin bestimmt knallrot. Ich versuche mich zu beruhigen, damit Bela das nicht mitbekommt. „Ach Jan... Wat och immer du hast, wir bekomm dit schon wieder hin“ Er drückt mich leicht von ihm weg, um mir in die Augen zu sehen. Ich zittere am ganzen Körper. „Du bist ja total am Zittern...“ „Jeht dit mit dem Verlieben auch...“ Wie soll ich mich ausdrücken. Oh, am liebsten würde ich ihn in meine Arme schließen und in einen zärtlichen Kuss ziehen. Doch dann würde ich wohl das Verhältnis in der Band sehr auf die Probe stellen... „Ja?“ „Wenn dit eine Person ist, von der man janz jenau weiß, dass es nie auf Gegenseitigkeit beruhen wird? Wenn man jenau weiß, dit man nie eine Chance hat?“ Bela lächelt. Dieses unglaublich umwerfende Lächeln. „Sag niemals nie... ach lass doch bitte den Kopf nich so hängen. Ick frag mir die janze Zeit wat mein dauergrinsender Jitarrist plötzlich hat. Keen Grinsen mehr? Farin, warum sachste nich einfach wat los is, wenn man verliebt is, sollte man da nich total glücklich sein? Du wirkst eher deprimiert...“ „Ick weeß ja... aber dit liegt wohl daran, in wen ick mir verguckt hab“ „Und dit willste mir einfach nich sagen...“ „Nee... lieber nich, könn wa dit Thema bitte wechseln? Ick bekomm gleich nen Kollaps...“ Bela sieht mich erschrocken an. „Klar... Und wat haste sonst so auf dem Herzen?“ „Der Jestank jeht nisch wech“ Bela lächelt leicht. „Na wenn dit deen einziges Problem is“ Er springt auf, packt mich an der Hüfte und zieht mich von der Bank. Ein Kribbeln stößt durch meinen ganzen Körper. Ich versuche es zu verdrängen und muss einfach lachen. „ER LACHT! HAHA!“ schreit Bela triumphierend, dann zerrt er mich Richtung Bus. „Bela? Wat soll dit?“ „Du wirst noch mal jeduscht!“ Er zieht mich in den Bus, reißt mir das T-Shirt vom Leib. Dann hält er inne und mustert mich. Er tritt einen Schritt zurück. „Tschuldigung...“ Ich explodiere gleich... Jede seiner Berührungen auf meiner Haut lösen ein weiteres Feuerwerk in mir aus. Er sieht mich schuldbewusst an. Was ist denn plötzlich mit ihm los. „Ick wollt doch mehr Rücksicht uf dein Problem nehmen...“ Rod hat uns beobachtet, wie Bela mich hier rein- und ausgezogen hat. Er lacht schon wieder. „So zimperlich bin ick och nich...“ Hat er was mitbekommen? Oh bitte nicht... Wenn er es weiß? Wie soll ich mich dann ihm gegenüber verhalten? Dann setzt er eines seiner diabolischsten Lächeln auf. Einfach nur zum dahinschmelzen. Ich sehe ihn mit einer Augenbraue nach oben gezogen an. „Wat jetz?“ Er packt mich wieder und zerrt mich in das kleine Bad. Er schubst mich mit samt Hose unter die Dusche. „Bela! Moment!“ „Ach ja... deine Hose“ er grinst wieder. Ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Kopf einer überreifen Tomate gleichen muss. Er fängt an, an meiner Hose herumzufummeln. „Ick bekomm dit och alleene hin!“ „Nene! Ick mach dit jetz“ er lacht. Ich schubse ihn von mir weg. Er sieht mich aus weitaufgerissenen Augen an. „Wat hast du denn für Probleme“ „Vielleicht will ick jar nisch, dit du mir ständig am Ausziehen bist!“ Er steht auf und setzt einen zuckersüßen es-tut-mir-furchtbar-leid Blick auf... Dem ich wieder mal nicht widerstehen könnte, wenn ich denn jetzt klar denken könnte. Seine Hände an meiner Hose und mein Magen dreht sich mir im Bauch und mein Herz springt und pocht mir gegen den Brustkorb. „Mir tuts leid...“ sagt Bela, erhebt sich und verlässt das Bad. Ich sinke an den Fließen herunter. Plötzlich geht die Dusche an und lässt kaltes Wasser auf mich herabregnen. Bin wohl beim Runterrutschen an den Hebel zum Wasseraufdrehen gekommen. Ich lasse es nur ungern zu, doch die Tränen sickern mir aus den Augen, rollen über meine Wangen, tropfen dann von meinem Kinn und versinken in dem Rauschen des Duschwassers. Wird es irgendwann so weit sein, dass ich es einfach zulassen kann, dass Bela mich auszieht, wir vielleicht in einer Schraubstockumarmung liegen und uns... küssen, ohne den schrecklichen Hintergedanken Rod zu quälen?... Wann wird es so weit sein. Ich spüre die Nässe bis auf die Knochen. Meine Hose ist innerhalb von Sekunden völlig durchgeweicht und klebt an meiner Haut. Ich weiß nicht wie lange ich hier schon so sitze. Von draußen ertönt ein Klopfen und Rods besorgt klingende Stimme. „Farin? Wie lange willst du noch duschen? Wenn du dich ersäufst wird der Gestank trotzdem nicht von deinem Körper gehen! Im Gegenteil! Du verwest! Und stinkst noch viel mehr!“ Ich muss leicht grinsen. Rod schafft es doch immer wieder einem den Kopf zu heben. Doch irgendwie will ich nicht unter der Dusche weg. „Farin! Ich wette, dass es auf keinen Fall gesund ist, wenn man zwei Stunden lang duscht“ Ich mache langsam meine Augen auf. „Zwei Stunden?“ frage ich laut. Ich drücke den Duschknopf, das Wasser versiegt. „Ja... na ja Zwei und eine halbe Stunde schon fast... darf ich reinkommen?“ Ich schaue kurz auf... „Ja...“ dann öffnet sich die Tür und Rod sieht mich an. „Und das ist mit Sicherheit erst recht nicht gesund... Hast du mit Hose geduscht?“ „Naja... eher unbeabsichtigt...“ „Bela hat mir erzählt was los war...“ Rod kniet sich neben die Dusche. Ich starre eine Fließe an. Sie hat einen kleinen Riss an einer Kante, der sich kaum merklich durch die ganze Fließe zieht. „Hat wohl n bisschen wat damit zu tun, dit ick mit Hose jeduscht hab...“ Rod sieht mich neugierig an. „Ach ja?“ Er dreht sich zu der Tür und schließt sie leise. „ Dann erzähl mal“ Ich werfe Rod einen vorwurfsvollen Blick zu. „Was hat Bela denn schon erzählt?“ „Dass du verliebt bist, in jemanden den du schon lange kennst und du denkst, dass du sie nie erreichen wirst... du gehst seltsam auf Distanz zu Bela und zu jeglichen gespielten Liebeleien... Du.... Moment ich muss kurz überlegen... Du willst ihm aber nich sagen wer es is, in die du verliebt bist...“ „Da... da würde es schon anfangen“ „Hmm?“ Was meint er wohl damit? Ich sage ihm lieber nicht, was Bela mir noch gesagt hat. Bela hat einen leichten Verdacht, dass Farin schwul sein könnte. Ich werde einfach mit ihm reden, mal sehen was sich herausstellt. „Ich... Ich kann euch das nicht erzählen. Ihr würdet lachen... ihr würdet sehr lachen und das würde mich noch mehr verletzen...“ Farin ist triefend nass. „Willst du dir erst mal was Trockenes anziehen? Dann reden wir darüber okay?“ Er nickt stumm, packt ein Handtuch und beginnt sich abzureiben. Ich lass ihn erst mal allein und gehe in die Küche. Eine Zigarette anzünden. Als Farin mit trockenen Sachen sich mir gegenübersetzt, drücke ich die Zigarette aus. Ich weiß ja wie sehr er es hasst, wenn in seiner Gegenwart geraucht wird. „Also?“ frage ich leise. „Wo ist Bela?“ „Der wollte ne Runde frische Luft schnappen gehen. Ihm geht wohl auch einiges im Kopf rum, wo er sich drüber im Klaren werden muss...“ Farin sieht mich unschlüssig an. „Ich weiß, dass ich euch immer alles erzählen kann und ihr meine Meinung respektiert habt... diesmal fällt es mir sehr schwer, weil sich dadurch alles verändern könnte...“ „Ach was sollte sich schon verändern?“ „Alles... der Zusammenhalt in der Band, das Verhältnis in der Band... ich weiß es nicht, einfach alles...“ Es herrscht kurze Stille. Ich stehe auf und setze etwas Wasser auf den Wasserkocher. Stelle Farin und mir jeweils eine Tasse hin mit Teebeuteln. Dann kippe ich das heiße Wasser darüber. Farin bedankt sich murmelnd. Er nippt kurz daran. „Echt so schlimm?“ frage ich endlich... und sehe in die grün-braunen Augen. Er nickt leicht. „Ich weiß nicht mal wie ich anfangen soll, es zu erklären... sogar vor dir hab ich Angst...“ „Du hast Angst davor es zu erzählen?“ „Ja... und obwohl du wohl der toleranteste Mensch bist den ich kenne... fällt es mir regelrecht schwer es über meine Lippen zu bringen, aber irgendwo muss ich anfangen, um überhaupt weiter zu kommen.“ „Einsicht ist schon mal ein guter Anfang“ Farin verleiert die Augen. „Ist doch wahr...“ „Diese dummen Sprüche helfen mir auch nicht sehr...“ „Entschuldige... ich versuche dir es etwas leichter zu machen...“ Er wirkt furchtbar angespannt. Ich spüre seine Angst. Sie verstreut sich meterdick im Raum. Ich habe irgendwie das Verlangen ein Messer aus der Schublade zu holen und zu schauen ob man Farins Angst in Scheiben schneiden kann. „Ich... es scheint für euch Alles in dem Kanal angefangen zu haben...“ Er mustert mich mit bedacht nichts Falsches zu sagen. Ich nicke kurz. „Es hat eigentlich alles am Anfang der Tour begonnen, doch vorhin... ist mir alles erst richtig klar geworden... Da habe ich diese Gedanken, die sich in meinem Unterbewusstsein herumgetrieben haben erst richtig realisiert.“ Ich traue mich kein Wort zu sagen. „Ich musste mir etwas eingestehen, was sich schwer auf die Zukunft meiner besten Freunde und auf meine eigene noch viel mehr, auswirken würde.“ Er senkt den Blick auf den Boden seiner Teetasse. Er nimmt noch einen Schluck. Dann seufzt er leicht und sieht mich mit feuchten Augen an. Ich greife nach seiner Hand. „Ganz ruhig... ist doch gut... das wird schon, beruhig dich etwas und dann erzähl weiter...“ Ich möchte doch nur wissen was unserem Blonden auf dem Herzen lastet. „Ich...“ fährt er fort. „... brauche wohl noch Zeit, um mich selbst daran zu gewöhnen... Denn es ist sehr ungewohnt.“ Ich nippe ebenfalls einmal an meinem Tee. Mein Herz beginnt leicht zu rasen, es ist mir leicht unangenehm, ich frage was mich erwartet. Was wird der blonde Riese mir gleich offenbaren? Wird sich vielleicht sogar Belas Vermutung bewahrheiten? Diese Spannung zerreißt mich. „Ich liebe... ich kann das nicht.“ Farin rollt eine Träne über die Wange. „Du liebst? Jetzt hast du schon so weit gemacht... Farin! Ich verspreche dir, dass ich so weit dies mir möglich erscheint, dir bei deinem Problem zu helfen...“ „Ich ... ich“ er murmelt etwas unverständliches. „Was?“ Farin sieht mich an. Mit einem kurzen Blick nach draußen und einem Lächeln, blickt er nun wieder zu mir. „Man soll zu seiner Liebe stehen, nicht wahr? Wenn man nicht zu seiner Liebe steht, dann ist das ganze Leben sinnlos!“ Ich sehe ihn verwirrt an... „Jahh...“ sage ich zaghaft und ziehe meine Hand zu meiner Teetasse zurück. „Ich liebe Bela...“ sagt er ruhig und lächelt zaghaft. Er... er liebt also Bela. Hmm... Ich lächle sanft. Farin sieht mich erwartungsvoll an. „Hast du nicht gehört was ich gesagt hab?“ „Doch... ich muss nur schnell meine Gedanken ordnen...“ Farin lacht los. Ich hebe nur eine Augenbraue... „Was ist so witzig?“ „Ich hätte mit einer völlig anderen Reaktion gerechnet...“ Es herrscht kurz eine Stille, in der man nur ein leises Schlürfen von Farins Seite hört, der an seiner Teetasse nippt. „Ernsthaft?“ frage ich. Farin schaut auf. Er war gerade wohl in seinen Gedanken versunken und hatte aus dem Fenster geschaut. „Hmm?“ „Meinst du das ernst?“ Farin lacht gekünstelt. „Klar...“ er sieht mich zögernd an. „Ich liebe ihn... Wenn er mich berührt, dann sprüht meine Haut, als würden sich darauf Funken eines Lagerfeuers sammeln. Wenn er mir etwas ins Ohr flüstert und ich seinen Atem auf meiner Haut spüre... dann durchfährt mich ein Kribbeln, welches unaufhaltsam ist. Ich kann es einfach schwer beschreiben...“ „Das... klingt verdammt verliebt... ich muss mich wohl kurz an den Gedanken gewöhnen, dass du hierbei jedoch von dem kleinen, schwarzhaarigen Etwas redest, welches auch als unser Schlagzeuger bekannt ist, redest...“ „Ich liebe... ich liebe ihn nun mal!“ sagt Farin etwas sicherer in der Stimme. Ich lächle ihn an. „Das freut mich, dass du eine neue große Liebe hast...“ Wie tolerant kann ich eigentlich sein? Das ist ja furchtbar! „Ja... Ich danke dir Rod, dass du so darauf reagierst!“ „Ich weiß ehrlich gesagt gerade gar nicht, was ich dazu sagen soll, da es doch etwas schnell scheint...“ „Ich habe darüber nachgedacht! Ich habe wirklich darüber nachgedacht und immer wenn er auf mich zu kam, bin ich innerlich explodiert...“ Ich lächle nur noch. Es ist wirklich süß, welcher Zauber sich auf sein Gesicht legt. Er lächelt jetzt wieder. Er hat sein Dauergrinsen wieder drauf. Ich muss ihm wohl oder übel glauben, dass dies nicht wieder einer seiner Scherze ist. „Und wann sagst du es Bela?“ Farin sieht mich aus großen Augen an, während er noch einen kleinen Schluck aus seiner Tasse nimmt. „Ich weiß nicht...“ sein Blick senkt sich wieder auf die Tischplatte. In diesem Moment öffnet sich die Tourbustür und unser Schlagzeuger steht mit geröteten Wangen und einem Grinsen auf den Lippen neben Farin. Farin grinst leicht. „Was ist los Jungs? Wollt ihr was mit raus kommen? Is schön kalt draußen!“ „Sieht man an deinen Wangen“ Bela packt sich an die Wangen. Er grinst. “Is doch nich kalt.“ Er packt Farin und drückt seine Kalte an Farins sich nun vor Scham rötende Wange. Kapitel 14: Eine harte Probe der Gefühle ---------------------------------------- Es tut mir so furchtbar leid, dass das 14. Kapitel jetzt erst reinschwirrt, aber mein PC ist kaputt, da tut sich gar nichts mehr und jetzt hab ich erstmal vorrübergehend einen anderen... naja deswegen lad ich das jetz hoch... *räusper* Hoffe ihr könnt mir verzeihen... naja also das vorletzte Kapitel... Ich wünsche euch viel Spaß... das Kapitel der Kapitel in dem Farin Bela sagt, was er empfindet XD viel spaß wünscht das Lenchen ******************************************************************************** Als ich meine Wange gegen Farins drücke zucke ich kurz darauf wieder zurück. „Du brennst ja vor Hitze!“ sage ich überrascht. „Du wirst dir doch wohl keine Krankheit eingefangen haben?“ Er sieht mich aus seinen grün-braunen Augen an. Er lächelt verlegen. „Bela?“ sagt er gelassen, doch mit einer gewissen Unruhe in der Stimme. „Farin?“ Er wirft einen Blick zu Rod. Der nickt kurz, erhebt sich dann und verlässt den Bus, ohne mir vorher nicht noch auf die Schulter zu klopfen. Ich sehe ihm nach und setze mich auf den Stuhl, den Rod gerade leer zurückgelassen hat. Ich sehe in die unklaren Augen meines Gitarristen. Was er wohl wieder hat? „Rod hab ich schon erzählt was... was los ist...“ Er senkt den Blick in eine Tasse. Wahrscheinlich mit Tee. Was trinkt er sonst, außer Vollmilch, die er aber immer in Gläsern hat. Ich fasele hier über Milch und Tee und mein Gitarrist will endlich sagen was mit ihm los ist... Es gibt echt mal bessere Gelegenheiten um über Tee und Milch nachzudenken... „Ja?“ frage ich dann zögernd. „Du weißt schon, dass ich mich neu... na ja, dass ich mich verliebt habe“ Seine Stimme klingt um einiges fester, als vorhin auf der Bank. Er scheint wohl neuen Mut getankt zu haben, als er es Rod erzählt hat. Ich schaue ihn neugierig an. Er hebt seinen Stuhl und setzt diesen direkt neben meinen. Nun wird mir ein bisschen unwohl bei der ganzen Sache. Er sieht mich an. „Ich ... Bela, entweder ich sage es dir so, aber aussprechen werde ich es dir gegenüber nie können... deswegen verzeihe mir!“ Was hat er- OH MEIN GOTT! Farin hat mich im Genick gepackt und zieht mich zu sich in einen Kuss. Er... er... ich...Ich sehe ihn nur mit weit aufgerissenen Augen an. Er löst sich langsam und senkt den Blick. Ich kann mich keinen Millimeter bewegen. Was war das? Ich sehe ihn immer noch mit großen Augen an. „Es tut mir leid“ Sein Blick ruht auf seinen Schuhen. Er erhebt sich. Was soll ich nur machen. VERDAMMT! Bela, beweg dich! Ich kann mich aus der Starre lösen und sehe meinen Gitarristen mitleidig an. „Farin...“ bekomme ich gerade so zustande. Was soll ich denken? Ich kann nicht denken und spüre immer noch die heißen, brennenden Lippen des Blonden auf meinen. Sie fühlen sich weich an. Sehr weich. Ich... bin... verwirrt! Wenn so etwas mal passieren sollte, dachte ich immer, dass ich extrem abweisend reagieren würde, doch irgendwo in mir schreit ein kleines Männchen nach MEHR! Er dreht sich weg. Ich muss es einfach wissen! ICH MUSS ES WISSEN! Ich packe die Hand des Blonden und ziehe ihn zu mir, um ihm in die Augen zu sehen, kurz zu zögern und ihm dann meine Lippen auf seine zu drücken. Es fühlt sich... Er stößt mich von sich und sieht mich verwirrt an. „Bela...“ haucht er... „Was soll das? Spiel nicht mit meinen Gefühlen“ Ich schüttle kurz den Kopf, dann lasse ich meine Finger durch seine blonden Strähnen gleiten. Ich ziehe ihn wieder zu mir herunter und verlange mehr! Den Einlass mit der Zunge in seinen Mund. Dieser unglaubliche Gitarrist! Wie er mir die Sinne vernebelt. Was ist plötzlich los. Ich bin nicht schwul, nein! Aber... aber... ich lieb- NEIN! Ich öffne die Augen leicht. DOCH! Ich liebe diesen blonden Schönling! Unsere Zungen umschlingen sich spielerisch. Was mache ich hier eigentlich? Dann stoße ich Farin von mir. Er wirft mir einen verwirrten Blick zu. „Ich kann... nicht...“ Langsam füllen sich Tränen in seine Augen. „Du sollst nicht mit mir spielen!“ schreit er. Er richtet sich wütend auf und verlässt aufbrausend den Bus. Was habe ich getan?! Ich habe... ich habe meinen Gitarristen beinahe missbraucht. Das... war... so dumm... Langsam verzweifle ich in dieser Band. Ich seufze auf. Na ja... wenigstens weiß ich jetzt was er hat... Ich stehe auf und hole mir ein Bier aus dem Kühlschrank. Ein Flaschenöffner in der linken Schublade. Ich setze an und trinke die Flasche bis zur Hälfte in einem Zug aus. Rod betritt den Bus, als ich mich gerade wieder auf den Stuhl fallen lasse. Er zieht eine Augenbraue hoch. „Was hast du gemacht?“ „Wie? Wat hab ick jemacht?“ „Farin kam gerade total verheult aus dem Bus gerannt...“ „Ja... dit is wohl meene Schuld...“ „Was is passiert?“ Rod setzt sich mir gegenüber. Ich nehme einen weiteren Schluck. Ich erzähle ihm in einer Kurzfassung was passiert ist und wie ich mich dabei gefühlt habe. Er sieht mich verwirrt und verständnisvoll gleichzeitig an. So etwas kann auch nur Rod. „Klingt... verwirrend...“ „Na hör mal, von Jetzt auf Sofort steht mein Jitarrist auf mir, vor mir und küsst mir“ „Ja... das ist schon ein etwas größeres Problem...“ „Ick würd sagen... dit is ma dit größte Problem was wir je hatten!“ „Stimmt... und deine Gefühle? Alles im Klaren?“ „Nee... jar nischt is klar...“ Ich liebe ihn wohl, eher wie ein bester Kumpel seinen besten Kumpel lieben kann. Das kann ich einfach nicht glauben, dass es mehr sein könnte! Er ist und bleibt mein bester Kumpel! Was soll ich nur machen? Ich habe seine Gefühle furchtbar verletzt. Vielleicht sollte ich wirklich erst mal mit meinen eigenen Gefühlen im Klaren sein, bevor ich mich wieder zu Farin trauen kann... „Ich suche ihn und rede mit ihm“ ich nicke Rod nur zu, der steht auf und macht sich auf den Weg. Ich schaue ihm kurz nach. Vielleicht wenn ich jetzt etwas dusche? Ich springe auf, gehe ins Bad... hier hatte er mich vorhin noch von sich gestoßen... aus jetziger Sicht der Dinge wirkt es nur verständlich. Ich streife mir die Sachen vom Leib. Drehe die Dusche auf eine kältere Temperatur, stelle mich unter den leicht rieselnden Strahl und schließe die Augen. Meine Gedanken kämpfen einen Kampf, den keiner meiner Gedanken gewinnen kann. Einerseits stehe ich total auf schöne Frauen. Ihre Rundungen... die klaren, zarten Augen... Die weiche Haut... und andererseits werde ich das umwerfende Gefühl des Kusses meines Gitarristen nicht mehr los. Es war eine Welle aus Gefühlen, die ich nicht kontrollieren konnte, als er seine Lippen auf meine drückte. Was mach ich denn jetzt? Ich öffne die Augen kurz, stelle das Wasser ein wenig kälter, schließe die Augen wieder und denke an Nichts. Ich stehe einfach unter der Dusche, den kalten Strahl abwechselnd ins Gesicht und ins Genick fließen lassen... und keinen Gedanken durch meinen Kopf jagen... Stille... Totale Stille. Und ich bin froh weg zu sein! Weg von den grünen Augen, die mich überall hin verfolgen... einfach weg von den pechschwarzen Haaren. Ich höre leise Schritte. „Farin?“ Rods Stimme... zum Glück.... „Jah... hier...“ sage ich zaghaft. Dann taucht Rods Gesicht vor meinem auf. Er kauert sich mir gegenüber. Ich habe mich neben einen kleineren Steg an den Rhein gesetzt. „Alles in Ordnung...? Ich weiß... ist eigentlich eine dumme Frage“ „Sehr dumm... aber mir gehts einigermaßen jut...“ „Freut mich zu hören...“ er lächelt mich ruhig an. „Bela geht es scheiße... um es mal untertrieben auszudrücken...“ „Scheiße? Warum?“ „Seine Gefühle spielen gerade völlig verrückt... er hat mir erzählt was los war...“ Seine braunen Augen ruhen ruhig auf mir. „Er fühlt sich zwar sichtlich zu Frauen hingezogen, doch dein Kuss hat ihn nicht weniger beeindruckt. Er... meint er hätte wirklich für Sekunden geglaubt dich zu lieben... er weiß nicht ob er dich liebt, er muss seine Gedanken auch erst mal ordnen... ich... weiß nicht genau, wie er das gemeint hat, aber er sagte: ‚Wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich ihn lieben’“ Ich grinse leicht. „Das hat er ernsthaft gesagt?“ „Ja... hat er... Nur, wie gesagt, weiß ich nicht genau, was er damit ausdrücken will...“ „Ich schon und das reicht mir“ Ich kann mir ein Grinsen nun wirklich nicht mehr verkneifen. Bela hat tatsächlich ein Zitat aus unserer früheren Zeit gebracht... er hat mich zitiert. Ich sagte einmal zu ihm, als ich mit einer zusammen war, die... die ich zu sehr liebte ... na ja ich sagte ‚Wenn ich es mir aussuchen könne, dann würde ich lieber einen Mann lieben’ Bela fragte mich was ich damit meine und als ich es ihm erklärte, deutete er auf einen Schauspieler, den ich zu dieser Zeit recht gut fand. Ich sagte nur: ‚Wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich ihn lieben’ Das rührt mich jetzt aber ungemein. Rod sieht mich verwirrt an. „Is schon jut, Rod... Er is nur so unglaublich süß...“ Rod lächelt verlegen. „Aber was wir jetzt machen können ist wohl am Wenigsten klar, oder?“ „Alles unklar... Wahrscheinlich hasst er mich jetzt... Ich habe ihn einfach geküsst...“ „Hat er aber auch!“ „Aber... ich hab damit angefangen...“ „Trotzdem hat er dich geküsst! Irgendwo in ihm liebt er dich wahrscheinlich doch! Ist deine Chance also doch nicht so abwegig...“ Ich lächle kurz und blicke auf den sandigen Boden. Dort sind kleine Kritzelein. Herzchen... ja, ich geben zu von mir. Ich verwische die Spuren im Sand. „Ich scheine eine realistischere Chance zu haben, als ich am Anfang dachte...“ „Bist du froh? Ich meine, bist du froh, dass wir es wissen? Du weißt, du kannst mit deinen Problemen und Gefühlen immer zu uns kommen...“ „Jah... ich muss wohl oder übel noch einmal mit ihm reden!“ sage ich entschlossen. Klar muss ich mit ihm reden, so wie Alles jetzt steht, kann es auf keinen Fall bleiben. Dafür liebe ich ihn zu sehr, dafür ist er, wie mir scheint, noch viel zu sehr im Unklaren mit sich. Ich wollte ihn nicht verwirren... ich wollte sogar im Gegenteil bei mir Klarheit schaffen... nun weiß ich, dass ich ihn wirklich liebe! Ich lache auf. Rod sieht mich mit blassen Augen an. Ich lächle. Ein kleines Lächeln umspielt ebenfalls seine Lippen. Ich liebe meinen Schlagzeuger... mein Bassist steht mir mit Rat und Tat zur Seite und mein Schlagzeuger ist jetzt zwar leicht verwirrt, aber nicht völlig ausgerastet. Sie haben es gelassener aufgenommen, als ich selbst vermutet habe. Sehr gelassen... und Bela hat erst mal seltsam auf meinen Kuss reagiert.... sehr seltsam. Rod erhebt sich. Ich sehe nach oben. „Los... ich gehe auch mit wenn du magst, mir wäre es nur lieber, wenn wir das heute noch geklärt bekommen, sonst kann ich diese Nacht kein Auge zu bekommen...“ „Ja, mir wird es ebenfalls so gehen, aber wahrscheinlich auch, selbst wenn ich jetzt mit ihm rede“ „Aber um so länger du es vor dir herschiebst, um so weiter kann Bela verdrängen, dass er dich vielleicht liebt!“ „Klingt auch nur logisch...“ ich packe nach Rods Hand, die er mir hingehalten hat und erhebe mich. Er drückt mich kurz an sich. „Das wird schon alles wieder! Und wir hassen oder verachten dich deswegen ja nicht!“ „Ich weiß... danke“ Rod lächelt. So machen wir uns auf den Weg zum Tourbus. Als wir dort ankommen und uns in die Küche setzen, hören wir ein Rauschen aus dem Bad. Rod wirft mir einen kurzen Blick zu. „BELA?“ brüllt er durch die Tür. Das Rauschen verstummt. „Ja?“ höre ich Belas Stimme... er hat schon eine verdammt sexy Stimme. „Können wir mit dir reden?“ „Wir?“ „Ja... Farin ist auch noch da!“ „Ah... gut... Einen Moment bitte...“ Kurz darauf erscheint Bela hinter der Badtür und grinst uns beide verlegen an. Sein Grinsen macht mich wieder ganz wuschig und unsicher. Er setzt sich zaghaft. „Wie sieht es mit deinen Gedanken aus?“ fragt Rod gelassen. Sein Blick ist klar, ruhig und wissend. Manchmal beeindruckt er mich immer wieder von neuem, wie verständnisvoll er ist. „Chaos...“ „Aber wir müssen das klären!“ sage ich bestimmt. Bela schreckt leicht zusammen, als ich mich zu Wort melde. Er sieht mich mit einem gewissen nebligen Blick an. „Ja schon... aber ich weiß nicht was ich denken soll! Du machst mich wahnsinnig!“ „Und du mich erst“ Bela grinst... „So war das von mir aber nicht gemeint... Ich meinte eher... wirklich wahnsinnig... Ich steh doch auf Frauen! Aber... dieser Kuss...“ „Es gibt auch Menschen, die bisexuell sind...“ „Und du meinst ich gehöre dazu?“ „Wenn du auf Frauen stehst, dich der Kuss eines Mannes aber verwirrt...“ Ich hebe eine Augebraue. Rod schmunzelt leicht über uns. „Und Susan?“ „Ach hör mir doch mit dieser Schlampe auf!“ „Bist du etwa eifersüchtig?“ lacht Bela. „Ja! Und ich gebe das auch zu...“ Belas Blick erstarrt in einem diabolischen Lächeln. Das mag nichts Gutes verheißen... „Bela... ich sage es so! Ich habe mich bis über beide Ohren in dich verliebt und es sticht mir furchtbar im Herz wenn du von Susan sprichst...“ Ich senke den Blick leicht. Belas Lächeln ist von einer zur anderen Sekunde verblasst. „Farin...“ Ich schüttle nur den Kopf. „Weißt du... es ist zu spät, sich jetzt noch zu entschuldigen, denn verletzt hast du mich schon längst! Eigentlich hast du alles durch...“ Farin lächelt sanftmütig. „Du hast mich eifersüchtig gemacht... du hast mich auf Wolke sieben schweben lassen, du hast mich geküsst, benutzt, verletzt, missbraucht und du hast mit meinen Gefühlen gespielt... Wenn du noch etwas vor hast, dann mach das bitte jetzt... denn sonst werde ich es nicht mehr überstehen“ Seine Augen glänzen und ein Träne rollt einsam über seine Wange langsam bis hin zu seiner Lippe. Sie wirkt wie ein kleines Lebewesen, was in Farins Auge geboren wurde, auf dem Weg über seine Wange ein ganzes Leben durchlebt und zum Schluss auf seiner Lippe stirbt. Und seine Augen wirken leer, vollkommen auf Bela fixiert, lächelnd und doch leer... „Farin...“ Belas Stimme zittert... er sieht ihn mit flackerndem Blick an. Er schüttelt sacht den Kopf. „Es muss wohl sein, wie es ist!“ Farin sieht auf. „Wie?“ „Wahrscheinlich können wir nicht mehr mit oder nicht mehr ohne einander... und ihr beide scheint zu erwarten, dass ich mich jetzt auf der Stelle entscheiden soll... Hängt das Alles von unserer Zukunft ab? Und bevor ihr darauf antwortet... KLAR!“ Bela schlägt mit der Faust auf den Tisch. Farin und ich zucken zurück. „Klar... klar hängt das Alles an unserer Zukunft. Wenn ich Farin nicht so lieben kann, so lieben kann wie er mich liebt, wird die Band zerbrechen! Wenn ich Farin liebe... dann wird sich einer verdammt ausgeschlossen fühlen... Danke, dass ihr mich vor eine Wahl setzt: ‚Hey Bela! Du kannst dich entscheiden: Willst du Die Ärzte auflösen oder willst du Die Ärzte auflösen?’ Das klingt sehr logisch oder? Und du Farin hör auf zu heulen! Du Schwuchtel!“ DAS war zu viel. Farin springt auf, holt aus und pfeffert Bela eine gewaltige Ohrfeige entgegen. „Du bist so unsensibel“ schreit Farin. „Wir versuchen hier zu reden... zu reden, um eine Lösung zu finden, die NICHT mit dem Aus von Die Ärzte zusammenhängt!“ „Dann werd gefälligst wieder normal!“ „So wie ich jetzt bin, das ist der normalste Zustand den ich aufbringen kann!“ „Verdammt Farin! Ich meine, du sollst aufhören mich zu lieben“ „Man kann seine Gefühle nicht unterdrücken! Du solltest das von uns hier am besten wissen!“ „Ach ja?“ „Ja! Wer konnte denn vorhin seine Gefühle nicht unterdrücken und ihnen nachgeben und mich küssen?“ Bela ist ruhig... Farin setzt sich wieder. Ich weiß erst recht nicht was ich sagen soll, es geht mich zwar sehr wohl etwas an, doch scheint mir dieses Gespräch einfach zu privat. Bela schielt zu mir. „Dann sag doch auch mal was dazu, Rod!“ Ich zittere leicht. „Ich bin ausnahmsweise einmal sprachlos...“ „Rod ist sprachlos... Farin is am Heulen...“ „Und Bela mutiert zum größten Arschloch der Welt“ wirft Farin ein. „Die Beste Band der Welt im Wandel der Zeit... haben wir ja toll hinbekommen...“ Farin und Bela funkeln sich böse an. „Liebst du mich immer noch?“ „Ja!“ Belas blick wandelt sich zeitlupenmäßig von wütend zu verwundert. „Man kann nicht einfach aufhören zu lieben! Selbst wenn man sich streitet! Und ich werde dich immer lieben! Auch wenn du dich jetzt erhebst, diesen Bus verlässt und nie wieder kommen wirst... meine Gefühle zu dir werden nie verblassen!“ Bela starrt nervös auf einen Fleck auf dem Küchentisch. Ein paar Minuten herrscht Totenstille. Die Anspannung ist zum zerreißen. „Würdest du mich auch noch lieben, wenn ich...“ „... Es wäre egal was du machen würdest...“ Bela steht auf. Farin sieht ihn neugierig an. Er beugt sich über den Tisch, greift nach Farins Kinn, haucht ihm einen leichten Kuss auf die Lippen. Farin hat den Mund leicht offen. Sein Blick wird plötzlich seltsam verschleiert. Wenn ich jetzt nur wüsste was in dem Blondschopf vor sich geht... „Warum?“ lässt er seufzend über seine Lippen gleiten. Bela lächelt. Er richtet sich auf, kramt etwas in seiner Tasche und legt es vor Farin. „Wenn du weißt was das ist, dann weißt du auch... wo du mich gleich finden wirst!“ sagt Bela mit einem letzten Lächeln in Richtung des total verwirrten Farins und verlässt dann den Bus. „Langsam hab ich es leid, dass hier ständig alle am Abhauen sind!“ „Das tut mir leid, Rod...“ Farin starrt auf den Gegenstand in seiner Hand. Dann lächelt er. „Was ist das?“ „So... das besitzt er also auch noch?“ „Was ist das?“ „Ein Bootsticket... vor ein paar Jahren, da waren wir hier in Köln, ohne dich, wir zwei hatten einen Termin. Wir mussten warten, sehr lange. Also haben wir diese kleine Bootsrundfahrt mitgemacht... mit einem Boote dessen Name uns furchtbar angesprochen hat...“ dann lächelt Farin. Er steht auf, lächelt auf das Ticket und lässt es auf den Tisch gleiten. Während mein Blick gespannt auf das Stück Papier geheftet ist, rennt Farin nach draußen. Ich nehme das Ticket und folge Farin. Ich halte mich weit hinter ihm, damit er mich nicht bemerkt. An einem kleinen Steg sehe ich Bela stehen. Die beiden fallen sich in die Arme und versinken in einem innigen Kuss. Ein Schauer überfliegt mich. Ich hebe das Ticket und lese die Worte die sich darauf verschlingen und es verzieren und da steht auch der Bootsname: „San Rodrigo“ Ich schaue auf die Beiden und wische mir sacht eine Träne aus dem Auge. Langsam gehe ich auf die Zwei zu. Sie haben sich aus dem Kuss gelöst. Als ich neben ihnen stehe, sehen sie mich lächelnd an. „Ich fühle mich geehrt...“ „Wegen dem Bootsnamen?“ sagt Farin, der überglücklich dreinschaut. „Ja...“ „Tja... du bist halt unser Bassist! Und du gehörst auch zu unserem Leben!“ „Und deswegen wird es mich nicht stören, wenn ihr zusammen seid“ sage ich ruhig. „Und so bald ich mich ausgeschlossen fühle... dann werfe ich mich halt schreiend auf den Boden, um nach Aufmerksamkeit zu betteln“ „Das würdest du echt machen?“ „Klar...“ „Cool... Los Bela! Lass uns ihn ignorieren!“ „Hey! So war das nich geplant!“ „Hörst du was Farin? Also ick kann nischt hörn...“ Ich lächle leicht. Die Beiden gehen Arm in Arm davon. „Ihr habt es ja so gewollt!“ sage ich grinsend, lasse mich auf den Boden fallen, schreie wie ein kleines Kind, was seine Lieblingssüßigkeiten nicht bekommt und schlage mit Beinen und Armen um mich. „Oh, der Arme! Hat totalen Ausschlag!“ Farin prustet los. Ich schaue zu ihnen auf. „Steh auf Rod... das is ja peinlich...“ sagt Bela und schaut sich gekünstelt peinlich berührt um. „Jaja! HAHA! Ich hab es euch gezeigt!“ Ich springe auf und laufe hinter den Beiden her. „Oh, jetzt hab ich furchtbare Angst“ sagt Farin mit so extremer Ironie in der Stimme, dass Bela losprustet. Auch er grinst von einem zum anderen Ohr. „Bela? Du wirkst glücklich“ sagt Farin. „Bin ich auch... du denn nicht?“ „Doch...“ Kapitel 15: Lovesong -------------------- T-T Jah... da geht es dahin... das letzte Kapitel. Hier möchte ich mich bei allen nochmal herzlich bedanken. Danke für eure Unterstützung und Kommentare. Ihr wisst wer ihr seid! *Luftküsse verteil* Ich heul gleich los... is irgendwie schade... hab dann nichts mehr zum regelmäßig hochladen... Ich hoffe euch gefällt das letzte Kapitel und ihr seid nicht zu schockiert über den extremst schnulzigen schluss... Besonderer Dank an Gwein, tab-talatawie, für die, diese FF immer noch ist... Danke an alle... *sich nun genug bedankt hat* lg, Lenchen... viel Spaß ******************************************************************************** Der gestrige Tag war... nun ja er war angefüllt mit vielen Sachen, die manche nicht in zehn Jahren erleben. Der gestrige Tag ist ein Beweis dafür, dass man eigentlich viel zu lange lebt. Man erlebt innerhalb eines Tages ein Gefühlschaos pur. Um zu rekapitulieren: wir hatten drei Interviews, eins davon mit einer wirklich bezaubernden Dame, wir hatten eine Autogrammstunde im Hyatt und beinahe eine im InterContinental... wenn es da nicht gebrannt hätte! Wir sind durch ein Loch im Boden, ich werd verrückt, geflohen und in einem Abwasserkanal gelandet. Unser Gitarrist hatte plötzlich seltsame Verhaltensweisen vorgezeigt, die mehr als seltsam waren. Ich bin in eine Schlammpfütze gesprungen neben der ein Stuhl stand. Wir haben geduscht... Rod hat mit Farin geredet. Dann hat Farin versucht mit mir zu reden, hat mich dabei geküsst. Ich bin durchgedreht und hab ihn geküsst. Dann wurde mir klar was ich eigentlich tue und dann ging das Chaos los. Ich hab noch mal geduscht. Rod hat noch mal mit Farin geredet, dann haben wir alle zu dritt geredet. Mir ist klar geworden, dass ich Farin liebe und wie ernst er seine Aussage, dass er mich liebt eigentlich meint. Ich habe ein Bootsticket gezogen es Farin vor die Nase gelegt. Farin ist mir gefolgt, wir haben uns geküsst und sind jetzt zusammen. Rod ist uns gefolgt und war sichtlich ergriffen von dem Namen des Bootes. Wir haben unseren Bassisten ignoriert, der daraufhin sich in den Dreck geworfen hat und wie ein Kleinkind wild um sich geschlagen... gibt es noch was zu erzählen? Ach ja... und jetzt liege ich hier mit offenen Augen, starre an den Boden der Koje über mir, in der Farin liegt... na ja... er liegt nicht wirklich darin, denn er liegt neben mir und umklammert meinen Arm. An Schlaf ist nicht wirklich zu denken. Es ist mittlerweile sechs Uhr morgens. Ich habe diese Nacht nur selten meine Augen wirklich geschlossen und geschlafen. Farin hingegen hat geschlafen wie ein Murmeltier. Süß ist er, wenn er so da liegt, sich an mich klammert und im Schlaf redet. Es ist mehrmals mein Name gefallen. Ich drehe meinen Kopf zu dem Blondschopf und fahre ihm sacht über die Schläfe. Es ist einfach immer noch zu seltsam, zu frisch und zu unwirklich. Und dennoch kann ich sagen, dass ich ihn liebe! Dafür dass ich das erst seit gestern weiß, geht es mir erstaunlich gut... Ich löse mich vorsichtig aus Farins Umklammerung. Er fängt an zu brabbeln und schlingt meinen Arm fester an sich. „Jan...“ flüstere ich sanft... Er öffnet verschleiert die Augen und grinst verlegen. Ich habe nach langer Zeit mal wieder Jan zu ihm gesagt... das kommt bei mir immer ganz nach Stimmung, sonst nenne ich ihn doch Farin. Doch irgendwie überkommt mich jetzt dieses Gefühl ihn lieber Jan zu nennen. „Jahh?“ haucht er. „Ich würde gern aufstehen und mal kurz im Bad verschwinden.“ Widerwillig lässt er mich los. Ich erhebe mich und drehe mich noch einmal zu ihm. Er hat sich mein Kissen gekrallt und drückt seine Nase tief hinein und grinst. Er kuschelt das Kissen immer fester an sich, entspannt sich dann und schläft wieder ein. Ich gehe in die Küche, setze eine Kanne Kaffee an und verschwinde dann im Bad. Nach dem ich mich schnell geduscht und ein paar Boxershorts und ein weites Shirt angezogen habe sitze ich nun in der Küche und schlürfe an brühfrischem Kaffee. Eklig, wie unsere Kaffeemaschine es nicht anders auf die Reihe bekommt. Aber ich trinke eben lieber dieses Zeug, als mich mit einem kaffeefreien Morgen zu begnügen. Ich spüre wie mir die Brühe den Hals hinunter läuft. Schrecklicher Tag heute? Draußen regnet es, ich weiß auch nicht wie Axel sich das denkt, was wir mit der Autogrammstunde machen, die gestern ausgefallen ist. Auch das Interview mit den beiden Fans wird wohl nachgeholt werden müssen. Morgen Abend müssen wir jedoch schon in Siegen ein Konzert geben. Da frage ich mich, wie wir das hinbekommen sollen. Wahrscheinlich wird das dann Alles an den Schluss der Tour gesetzt. Ich schwenke den Kaffee in der Tasse und starre betrübt auf die regenverschleierten Tourbusfenster. Eine kalte Brise zieht über meine nackten Waden und mir fährt ein Schauer über den Rücken. Ich nehme einen Schluck meines Kaffees, der mir direkt ein wärmeres Gefühl durch den Körper schickt. Hinter mir höre ich einen Vorhang, der beiseite geschoben wird. Ich drehe mich um und sehe einen verschlafenen Farin aus der Koje zu mir herüber schielen. „Du bist ja früh wach“ murmelt er nur. Ich lächle sanft. Er quält sich aus der Koje und taumelt langsam in meine Richtung, bei seiner Größe wirkt er dadurch sehr zombieähnlich. Er setzt sich mir gegenüber. „Is noch Kaffee da, wenn du magst.“ Er schüttelt den Kopf und sieht mich mit glasigen Augen an. „Was treibt dich so früh aus dem Bett?“ „Schlaflosigkeit“ „So schlimm?“ „Ja! Du hast mir ständig die Decke weggezogen“ Er grinst verschlafen, was verdammt süß aussieht. „Das tut mir leid“ Er beugt sich über den Tisch und haucht mir einen Kuss auf die Lippen. „Ach was, das kann dann jeder sagen“ sage ich grinsend. Ich erhebe mich, lasse mich auf Farins Schoß nieder, beuge mich über den Tisch, ziehe meinen Becher zu mir und nippe kurz daran. Farin schließt seine Arme um meinen Bauch und lehnt seinen Kopf an meinen Rücken mit dem Blick nach draußen. „Is ja furchtbar...“ „Ja... aber wir fahren heut ja eh nach Siegen“ „Stimmt... trotzdem is doof, wenn wir wieder den janzen Tach in unseren Kojen rumlungern“ „Warum?“ ich lächle Farin an. „Heute könnte es doch spannend werden“ Er setzt sein breites, für ihn so typisches Grinsen auf, dann wuschelt er mir durch mein, vom Duschen halb nasses Haar. Er lehnt seinen Kopf wieder an mich. Ich halte seine Arme um meinen Bauch. So sitzen wir dann eine zeitlang da und starren auf die Tropfen, die Muster auf der Scheibe hinterlassen. Bis uns ein Räuspern aufschrecken lässt. Da steht er unser Bassist, mit halboffenen Augen und verwuschelten Haaren. „Sagt mir bitte, dass ihr genauso schlecht geschlafen habt wie ich!“ Bela hebt eine Augenbraue und kratzt sich am Bein. Ja, mir fällt jede seiner Bewegungen auf, denn jede seiner Bewegungen lässt ein neues Feuerwerk in mir entfachen. Ich klammere mich unbemerkt immer fester an den Kleinen. Er streicht mir sanft über meine Arme. Eine kleine Gänsehaut bildet sich auf meiner Haut. Ich lächele zu Rod. „Also ich hab seit Tagen nicht besser geschlafen“ „Ich hab nich geschlafen, na ja... Ich sag mal, ich hab wenig geschlafen“ sagt Bela, dabei wirkt er leicht frustriert. „Gegensätzlich wie eh und je“ lacht Rod und setzt sich auf den Stuhl, auf dem Bela vorhin noch saß. Belas Hand entfernt sich von meinem Arm, wandert nach hinten an meine Hüfte und dann abwärts an meinen Po. Ich spüre wie die Hitze wieder in mir aufsteigt. Er steht wieder auf, dreht sich zu mir um und setzt sich breitbeinig auf meinen Schoß. Er legt seine Arme um meinen Hals und legt seine Lippen sacht auf meine. Ich schließe die Augen und genieße den Kuss. Mit sanfter Gewalt gleitet seine Zunge in meinen Mund und umspielt sacht meine. Ich drücke ihn am mich. Es fühlt sich gut und richtig an. Ich könnte in diesem Kuss dahinschmelzen und total versinken. Am liebsten möchte ich mich nie wieder aus diesem Kuss lösen. Wenn dies ein Film wäre, dann könnte man sehr gut den Schluss hier setzen: Und so lebten sie bis an ihr Lebensende glücklich, friedlich und liebend zusammen. Ich öffne kurz die Augen und sehe, dass Rod zu uns herüber schielt und lächelt, dann schweift sein Blick nach draußen. „Mieses Wetter“ sagt er kurz. Bela löst sich aus dem Kuss. Ich sehe seinen Lippen sehnsüchtig nach. Ein Lächeln umspielt diese. „Ja richtig mies“ sagt er. Er legt eine Hand in mein Genick und krault mich sanft. Ich lächle zaghaft und blicke ihm in die Augen. Unser Blick bleibt für Minuten so erhalten. „Soll ich was fürs Frühstück holen? Brötchen oder was?“ sagt Rod um die Stille zu durchbrechen. „Klar gern“ Rod steht auf, verschwindet kurz weiter hinten im Bus und kommt vollkommen bekleidet wieder. „Kann was dauern... ich muss erst mal nen Bäcker finden“ „Hol uns das totale Brötchen“ sagt Bela lachend. Rod und ich verfallen ebenfalls in Gelächter. Rod zieht sich eine Jacke über und schnappt sich einen halb kaputten Regenschirm, der in der Ecke steht und verlässt den Bus. Wir sehen ihm nach. Bela verbeißt sich plötzlich in meinem Hals. „Machst du jetzt einen auf Vampir?“ „Nein...“ sagt er ruhig und sieht mich dann mit verschleierten Augen an. „Weißt... weißt du worauf ich jetzt Lust hätte?“ Ich hebe eine Augenbraue. „Aber... wir sind gerade mal einen Tag zusammen“ „Man muss sich lieben und vertrauen, oder?“ „Ja...“ „Tust du das denn nicht?“ „Ich liebe dich über Alles und vertrauen... ich vertraue dir blind...“ „Das sollte doch reichen oder?“ Dieser kleine Sexteufel. Ich kann ihn nur angrinsen. Er hebt seinen Po von meinen Knien und zieht mich an den Armen nach oben und in Richtung der Kojen. Er drückt mich in eine der unteren, in die man nicht erst hineinklettern muss. Ich ziehe ihm das T-Shirt über den Kopf und küsse ihn am Schlüsselbein. Er setzt sich breitbeinig auf mich und drückt mir einen Zungenkuss auf. Seine Finger gleiten sanft über meine Haut. Die Hitze und Erregung steigen in mir auf. Unsere Hände suchen immer wieder die Nähe des anderen und scheinen jeden einzelnen Zentimeter des Körpers des anderen erforschen zu wollen. „Seltsam...“ keucht Bela leise. „Was?“ „Wir...“ Ich lache leicht. „Verliebt würde ich sagen“ „Seltsam“ dann küsst er abwärts, an meinem Hals und weiterhin zu meinen Brustwarzen. Er knabbert und leckt spielerisch darüber, als würde er den Geschmack genau analysieren wollen. Ich ziehe ihn zu mir, denn ich kann nicht mehr ohne seine Küsse und ziehe ihn direkt wieder in einen Leidenschaftlichen. Unsere heißen, bebenden Körper liegen dicht beieinander und unsre Haut klebt am Anderen. Ich grinse leicht in dem Kuss und fahre zärtlich durch sein Haar. So liegen wir lang aufeinander und küssen uns. Seine Hand fährt nun sacht unter meine Boxershorts und streift meine Errektion. Mich durchfährt ein Schütteln, was mich nicht mehr loslassen will. Er streicht mir vorsichtig an der Errektion vorbei zu meinen Oberschenkeln. „Erst so schnell und dann so langsam?“ sage ich leicht keuchend. „Ich will dich so richtig schön verrückt machen“ „Machst du auch ohne mich so zu quälen“ ich kann nur leicht lachen. Seine Finger umschließen nun langsam mein Glied und drücken sacht zu. Meinem Mund entrinnt ein Stöhnen und ich sehe nur Belas leichtes, diabolisches Lächeln kurz bevor er mich wieder in einen Kuss zwingt. Naja... zwingt, ich lasse es ja gern zu. Plötzlich hören wir die Bustür, wie sie geöffnet wird. „JUNGS?“ hören wir Rods stimmte. Bela löst sich aus dem Kuss und schaut mir in die Augen. „Und nu?“ flüstert er. Ich zucke mit den Schultern, so weit mir dies möglich ist und sehe ihn verwirrt an. „Müssen wir unser Stelldichein wohl verschieben“ ich grinse leicht. Er drückt mir einen Kuss auf die Wange, streift sich sein Shirt wieder über und kriecht aus der Koje. „Rod? Das ging aber schnell“ höre ich ihn sagen. „Wo kommst du denn hergekrochen?“ „Aus der Koje“ „Ja, das seh ich ja... und wo ist Farin?“ Ein Räuspern von Seiten Belas ertönt. Ich krieche ebenfalls aus der Koje. Dann lachen Bela und ich bei Rods Blick los. Er hat eine Augenbraue nach oben gezogen und sieht mich verwirrt an. „Hier bin ich“ sage ich grinsend uns stelle mich neben Bela. „Ich hab Brötchen“ sagt Rod, sichtlich um das Thema wechseln zu können und hebt eine Tüte mit dem Abdruck einer Brezel hoch. „Dann können wir ja endlich frühstücken“ Bela schlurft zur Kaffeemaschine, holt noch zwei Tassen aus dem Schrank und kippt den Kaffee in die Tassen. Ich gehe auf ihn zu, packe die Tassen und stelle sie auf den Tisch, während er schon Teller aus den Schränken holt. Ich bücke mich unter seinen Armen hindurch, um aus dem Kühlschrank Marmelade, Käse und etwas Wurst zu holen. Ich stelle die Sachen auf der Arbeitsfläche ab. Bela packt sie zusammen mit den Tellern und stellt alles auf den Tisch, dann nehme ich noch Butter heraus und Bela und ich setzen uns gleichzeitig auf unsere Stühle. Rod hat dies alles beobachtet. „Ihr seid unglaublich“ Farin und Bela sehen zu mir auf. Ich setze mich und stelle die Brötchentüte auf den Tisch. Den Beiden steht ein Fragezeichen ins Gesicht geschrieben. „Ich meine... ihr ergänzt euch total, gerade als ihr den Tisch hingeräumt habt... das war unglaublich, so was hab ich bisher nur in Filmen gesehen“ Die zwei grinsen breit und werfen sich liebevolle Blicke zu. Aber was sie gemacht haben, bevor ich sie bei was-auch-immer gestört habe, kann ich mir ansatzweise denken, aber ich will es mir nicht vorstellen und ich will es gar nicht wissen! Was ich mich aber nun wirklich frage... Wie wird das weiter gehen? Hoffentlich funktioniert das alles. Ich denke mal schon, ich lass mich deswegen auch nicht aus der Band vertreiben, nur weil die beiden jetzt zusammen sind. „Ich habe auch eine Zeitung mitgebracht“ sage ich kurz angebunden. Farin hält direkt die Hand über den Tisch. „Her damit!“ Ich reiche ihm die Zeitung und kurz darauf verschwindet er hinter dieser. Bela sieht ihn mit einer Schmolllippe an. Farin blickt kurz auf, raschelt mit der Zeitung und reicht ihm dann die Kinderseite. Bela setzt sein breitestes Grinsen auf und verschwindet ebenfalls hinter der Zeitung. Ab und zu hört man hinter der Zeitungswand nur jemanden an seinem Kaffee trinken oder von seinem Brötchen abbeißen und die Zeitung rascheln. Neben diesen Geräuschen hört man auch ein leises Rauschen, was vom Regen erzeugt wird, der gegen das Fenster tropft. Ich grinse nur. Einfach unglaublich diese Zwei. Man denkt eigentlich, dass man sie nun einigermaßen kennt... und dann passiert etwas völlig unvorhergesehenes. Etwas... etwas womit wohl niemand gerechnet hätte... vor allem wenn man den Song „Rock Rendezvous“ betrachtet, der nun absolut ironisch gemeint war... ein reiner Spaß-Song... Einfach unfassbar, dass sie jetzt hier sitzen und... na ja und ein Paar darstellen sollen. „Farin?“ höre ich Belas Stimme hinter der Zeitung. Ich schaue auf, während ich von meinem Brötchen abbeiße und kurz darauf einen Schluck von dem ekligen Kaffee trinke, wie ihn nur unsere Kaffeemaschine hinbekommt. Einfach eklig... aber es ist ja immer noch besser dieses Zeug, als gar kein Kaffee am Morgen. Obwohl wir den auch wo anders herbekommen könnten. Bei McDonalds oder so... wer weiß wo man überall Kaffee herbekommt, auf jeden Fall, kann er nicht schlechter sein als dieser hier. „Bela?“ Farin legt seine Zeitung nieder und sieht Bela an. Bela legt ebenfalls seine Zeitung auf den Tisch. „Jetzt ändert sich alles, oder?“ Der Kleine hat einen sehr ernsten Blick aufgelegt. „Ja... wahrscheinlich... Aber wir lassen es sich nicht zum Schlechteren ändern“ „Das lass ich auch nicht zu“ sage ich. Bei dem Thema hab ich wohl auch noch was mitzureden. Immerhin würde dies auch meine Zukunft betreffen. „Was soll sich eigentlich groß ändern? Außer, dass ihr jetzt zusammen seid...“ Farin und Bela sehen mich verwirrt an. „Rod? Alles in Ordnung?“ „Ich weiß nicht... ich hab wohl ein bisschen Angst davor, dass sich zu viel ändert...“ Ich schüttle den Kopf. „Es wird sich alles nur so ändern, so weit wir das auch wollen Rod... und Angst brauchst du auch nich haben...“ „Und wenn sich die Band... nun ja...“ „Wir werden in keinster Weise auseinanderbrechen“ „Und wenn ihr euch trennt?“ Farin wirft einen kurzen Blick zu Bela. Bela starrt auf seinen Teller. Farin setzt einen leicht verzweifelten Blick auf. „Du liebst mich doch oder?“ „Ich...“ sagt Bela leise... Dann fällt sein Blick auf Farin. „Natürlich liebe ich dich... Nur habe ich ebenfalls ein bisschen Angst davor, dass wir uns trennen, denn dann wird sicher nichts mehr so sein wie früher und Die Ärzte wird es wohl auch nicht mehr geben.“ „Ach was! Jetzt hört doch mal auf mit dem Scheiß... Bela! Ich liebe dich!“ Farin sieht Bela direkt in die Augen. „Ich liebe dich auch...“ sagt er leise. Farin haucht ihm einen Kuss auf die Lippen. „Es gibt keinen Grund zur Sorge... ich lasse unseren lieben Bela hier nicht so schnell fallen“ Bela grinst und streicht Farin über das Genick. „So was würde mir auch nie im Traum einfallen... ich finde es zwar immer noch recht seltsam, aber ich glaube, dass das eine sehr schöne Beziehung wird“ Ich lache los. Die Beiden sehen mich an. „Was is los?“ fragt Farin. „Wenn ihr euch so reden hören könntet...“ ich halte mir den Bauch vor Lachen. „Verdammt... was is los?“ fragt Bela. „Das klingt ja so schnulzig“ Bela und Farin starren sich entsetzt an. „Nein oder?“ „Doch...“ ich fliege gleich vom Stuhl. „Wenn ihr jemanden anderen so reden hört, dann regt ihr euch immer total auf“ Ich wische mir die Lachtränen aus den Augenwinkeln. Farin schüttelt nur den Kopf. Er schaltet das Radio ein. Ich kann mich auch langsam wieder beruhigen. Dann wird es still. Eine Stille in der man wieder nur das Rauschen des Regens und das Rascheln der Zeitungen. Die Musik, halblaut, schallt durch den Raum. Lovesongs... ist das Zufall? Es läuft gerade „Maps“... mir persönlich gefällt das sehr gut. Die Worte der Sängerin dringen in meinen Kopf: ‚Wait, they don’t love you like I love you... Wait, they don’t love you like I love you’ Ich starre in die Tasse. Es ist doch irgendwie schön. Das Frühstück, die Musik, der Regen... ‚Made off - Don't stray - My kinds your kind - I'll stay the same’ Mit den Lippen an der warmen Tasse, ab und zu kurz daran nippend sehe ich nach draußen. Mein Blick verfängt sich im Regen. Ich genieße es hier sitzen zu dürfen... mit den Jungs. Ich lächle leicht. Farin blickt über seine Zeitung. „Dir scheints gut zu gehen oder?“ Ich blicke auf. ‚They don’t love you like I love you’ „Bestens“ sage ich leise und lächle. Bela sieht von seiner Zeitung auf und starrt nach draußen. „Wisst ihr was jetzt schön wäre?“ sagt er leise, während im Radio die letzten Zeilen des Liedes verklingen. „Was?“ fragt Farin. Bela lächelt diabolisch. Springt hektisch auf. Kramt ein paar Sachen, zieht sich schnell an, wirft Farin ein paar Klamotten zu. „Zieh dich an Schatz“ „Aber warum?“ „Mach einfach“ Während Bela unter verwirrten Blicken meinerseits und von Farin nach draußen stürmt und im Regen herumrennt. Ich hebe eine Augenbraue. Farin zögert nicht lang bis auch er angezogen ist und nach draußen rennt. Die Beiden stürmen durch den Regen, drehen sich gemeinsam im Kreis. Ich sehe nach draußen. Sie fallen sich in die Arme und küssen sich, während der Regen ihre Kleider durchnässt. Der Sprecher im Radio kündigt das nächste Lied an: „Ein Lied, was vielen unter Euch wohl nah ans Herz gehen mag... Und nun können alle einsamen Herzen sich ein Mal gehen lassen...“ Ich höre die ersten Akkorde an mein Ohr dringen und grinse leicht... und eine mir bekannte Stimme kurz darauf: ‚Ich weiß du wirst mich vermissen – Auch wenn du jetzt gehen musst’ ******************************************************************************** ~Abschlusswort~ Adieu! *snif* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)