Vielleicht war es Schicksal!? von LaLa (NamixRuffy abgeschlossen!!!) ================================================================================ Kapitel 23: Vielleicht war es Schicksal... ------------------------------------------ Soooo....nach langen Monaten ist das Kapitel endlich fertig. Mein Versprechen konnte ich ja leider nicht halten, da mir etwas sehr persönliches dazwischen gekommen ist und ich in der Zeit nicht fähig war etwas zu schreiben...doch dann habe ich mich drangesetzt und habe wie ihr seht beschlossen, den Rest als Finalkapitel zu schreiben. Ich habe nicht gedacht, dass es so viel sein würde (es sind 19 Seiten auf Word). Ihr wisst nicht, wie lange ich an diesem Kap geschrieben habe und ich war oft an einer Stelle, wo ich einfach nicht weitergekommen bin. Aber jetzt ist es fertig und meine liebe Betaleserin Pentragon hat es auch schon korrigiert. Ich hoffe das Finale wird euch gefallen. WICHTIG!!! Ich habe das Alter der Charas (außer bei Nico Robin) um drei Jahre erhöht. Nur dass es euch im Kap nicht komisch vorkommt, weil es erwähnt wird. Ps: Es werden wahrscheinlich manche Sachen im Kap sein, die euch nicht gefallen oder die ihr nicht versteht, deswegen habe ich am Ende des Kaps einige Erklärungen zu möglichen Fragen geschrieben. Ich möchte, dass ihr meine Beweggründe versteht, warum ich manche Sachen so geschrieben habe. Wenn noch Unklarheiten sind, dann fragt mich bitte. Viel Spaß: Kapitel 23- Vielleicht war es Schicksal!? ~Rückblick aus Kapitel 22~ „Und trotzdem hast du schon Menschen das Leben genommen.“ „Wenn ich es mache, geht es schnell und fast schmerzlos. Es ist ein Unterschied, Filcis, zu verteidigen oder selbst anzugreifen.“ Genervt stöhnte Filcis auf und machte eine lästige Handbewegung. „Du immer mit deinen Klugscheißerein. Du hasst mein handeln, meine Taten, so wie ich bin. Kurz: Du hasst mich einfach! Das ist mir in den Jahren nicht entgangen. Auch weiß ich, dass du oft Pläne geschmiedet hast, die wahrscheinlich nicht zu meinen Gunsten waren. Doch da du mein Freund warst und nie etwas wirklich Offensichtliches gegen mich gemacht hast, habe ich bis jetzt immer darüber hinweggesehen.“ Tasu schnaubte verächtlich. „Oh, wie überaus großzügig von dir. Du hättest das kleine Stück Großzügigkeit, was du wohl tatsächlich besitzt, für bessere Anlässe aufheben sollen!“ „Für dein kleines Flittchen vielleicht, welches leider schon so früh das Zeitliche gesegnet hat?“, seine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus, doch sein Gesichtsausdruck war unschuldig, so als könne er niemanden etwas anhaben. Tasu ballte seine Hände zu Fäusten. Es machte ihn rasend, ER machte ihn rasend! „Lass sie daraus und wage es ja nie wieder sie ein Flittchen zu nennen.“, knurrte er gefährlich. Doch Filcis kümmerte sich nicht um die Drohung seiner Worte. „Sonst was? Willst du mich vielleicht töten? Hängst du diesem kleinen Flittchen etwa immer noch so hinterher? Keine Sorge.“, sagte er gehässig und zog langsam eine Pistole aus seiner Hose. Sein Lauf zeigte direkt auf Tasus Herz. „Ihr werdet bald glückliches Wiedersehen feiern.“ Ein lauter Schuss ertönte, nachdem Filcis auf den Abzug gedrückt hatte. Fies grinsend steckte er die Pistole wieder weg. ~Rückblick aus Kapitel 22 ende~ Wenn du den Tod direkt vor Augen hast, ist dein Kopf wie leergefegt. Du kannst keinen klaren Gedanken mehr fassen. In solch einen Moment handelst du nur noch instinktiv. Und wenn eine Person die dir nahe steht, den Tod vor den Augen hat, dann ist diese Person das einzige, was noch in deinem Kopf herrscht. Du willst sie beschützen und dein Körper bewegt sich nach einer Schrecksekunde automatisch. Doch du weißt, dass es bereits zu spät ist. Diese Schrecksekunde war lange genug, um zu verhindern, dass du rechtzeitig reagieren konntest. Du siehst, dass es zu spät ist und bleibst mit aufgerissenen Augen und schnellem Atem stehen. Die Realität und die Wucht des Schmerzes krachen so plötzlich über dich hinein, dass du dich nicht mehr auf den Beinen halten kannst und zusammensackst. Und nur noch eine einzige Frage herrscht in deinen Kopf herum: Warum? Es ging alles viel zu schnell. Ehe Nami reagieren konnte, traf die Kugel mit voller Wucht in den Oberkörper ein. Die Augen waren weit aufgerissen und beim Husten wurde ein wenig Blut mit ausgespuckt. Die Hand krallte sich in die offene Wunde. Sie nahm nichts mehr um sich herum war. Sie hörte nichts mehr, nicht einen Mucks. Noch nicht einmal das Wellenrauschen nahm sie war. Es war, als hätte man auf Stummfilm umgeschaltet. Der Körper fiel...und fiel… ~Rückblick~ „Tasu?“ Vorsichtig lugte sie mit dem Kopf in das Zelt hinein. Sie fing an zu lächeln, als sie sah, dass er noch mit einer Lampe am Tisch saß. Vor ihm war ein Buch aufgeschlagen und in seiner rechten Hand hielt er eine Feder, die noch Tintenreste aufwies. „Ich wusste nicht, ob du schon schläfst.“ Schnell und leise betrat die Orangenhaarige den Raum. „Selbst wenn. Du weißt doch, Nami, dass du mich jederzeit wecken kannst, wenn dir was auf den Herzen liegt.“ Er legte die Feder zu Seite und klappte das Buch zu. „Hast du wieder geschrieben?“, fragte sie, während sie sich auf das Bett, der gegenüber des Tisches stand, setzte. „Ja.“, seufzte er schwer und rieb sich die Augen. „Es ist so viel in den letzten Tagen passiert und ich bin noch gar nicht dazu gekommen alles aufzuschreiben. Das wollte ich heute nachholen.“ Tasu versuchte sie leicht anzulächeln, aber es gelang ihm nicht wirklich. Es wirkte eher gequält. Kein Wunder. Die letzten Tage waren hart gewesen. Müdigkeit und Schlafmangel waren da die kleinsten Übel gewesen. „Ich habe an Ruffy gedacht.“, sagte Nami plötzlich. >Das war klar.<, dachte Tasu. >Sie hat die Sache mit ihm immer noch nicht vergessen.< Erst vor einer Woche noch hatten sie Ruffy vor dem sicheren Tod bewahrt. Es war ein schwieriges und gefährliches Unterfangen gewesen. Wäre ihnen auch nur ein kleiner Fehler unterlaufen, hätten sie ihn teuer bezahlen müssen. Aber zum Glück war ja alles gut gelaufen. Doch Tasu wäre es lieber, sie würde nicht all zu viel an ihn denken. Es würde ihr nur unnötig wehtun, denn sie hatte selbst gesagt, dass sie ihn, zu seiner eigenen Sicherheit, nie mehr wieder sehen wollte. Doch Erinnerungen schmerzten und sich immer das vor Augen zu halten, was man einmal hatte, war das Schlimmste, was man sich selbst antun konnte. Allerdings konnte man nicht anders, man musste immer an das denken, was man für immer verloren hatte, Tasu konnte das wohl am besten nachvollziehen. Schließlich kämpfte er damit ja auch jeden Tag. Es war immer wieder ein Kampf sich nicht in den Erinnerungen zu verlieren und in die Realität zurückzukehren. Er schüttelte den Kopf, um die Gedanken loszuwerden und konzentrierte sich vollends wieder auf Nami. „Und an was genau hast du dich erinnert?“, fragte er und schaute sie abwartend an. „Ich habe noch mal an unsere ganzen Abenteuer gedacht und da ist mir etwas aufgefallen. Etwas, was mir nicht mehr aus den Kopf geht…“ ~Rückblick Ende~ Ein dumpfes Geräusch ertönte, als er auf den Boden aufschlug und holte Nami unweigerlich in die Realität zurück. Sie verließ ein kurzen, fassungslos gekeuchtes „Nein!“ verlauten. „TASU!!“, sie schmiss sich zu ihm auf den Boden. Dabei schrabbte sie sich ihre Knie auf, doch es war ihr momentan egal. Sie spürte den Schmerz kaum und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Hilflos und überfordert wusste sie nicht, was sie tun sollte. Ein dicker Kloß breitete sich in ihrem Hals aus und machte es ihr schwer zu schlucken. Ihre eine Hand drückte sie schließlich auf Tasus Hand, die die Wunde verdeckte. Sofort quoll Blut über diese, doch sie achtete da gar nicht drauf. Wichtig war jetzt nur ihm zu helfen. Mit der anderen Hand umfasste sie sein Genick, sodass sie seinen Kopf stützen konnte. Lautlos formte sie mit ihren Lippen seinen Namen. Er schaute sie an und versuchte ein leichtes Lächeln, was ihm aber kläglich misslang. Stattdessen endete der Versuch in einen kurzen Hustenfall, wo weiteres Blut seinen Mund verließ. „K-Keine Angst, Tasu…d-das…das…“, sie schluckte einmal hart und lächelte zittrig. „…bekommen wir schon wieder hin…“ Krampfhaft versuchte sie ihn aufmunternd anzusehen. Doch er schüttelte nur leicht seinen Kopf. „Ne-in.“, keuchte er leise und ein Blutrinsal lief seinen Mundwinkel hinab. „Es ist zu…“, er musste husten, wobei wieder ein wenig Blut seinen Mund verließ. „…sp-spät…“ Nami fing unkontrolliert an zu zittern. „Was redest du denn da? Wir schaffen das, wir haben bis jetzt immer alles geschafft! Hörst du? Du darfst nur nicht aufgeben!“, versuchte sie wohl mehr sich einzureden. Ihre Stimme war bei jedem ihrer Worte etwas lauter geworden, die Verzweiflung, welche sie spürte, war deutlich herauszuhören. Sie kniff ihre Augen zusammen, um der Realität zu entgehen. Das durfte einfach nicht Wahrsein…warum ihn? Das fragte sie sich die ganze Zeit, während sie anfing zu schluchzen. Sie wollte es nicht wahrhaben, aber sie wusste, dass es hoffnungslos war. Filcis traf seine Opfer immer mit einem tödlichen Schuss, allerdings so, dass sie noch ein paar Minuten zu leben hatten. Dass war das Grausamste an ihm. Und Nami hasste ihn im diesen Augenblick mehr denn je. Und das Schlimmste war, dass sie nichts tun konnte, um zu verhindern, dass er ein weiteres Mal siegte. Er wusste ganz genau, was er tat und wie weh es ihr wehtun würde. Tasu würde sterben und somit ginge auch ihr letzter Halt, ihre Stütze verloren…doch das Schlimmste war, dass sie ihn in ihren Armen hielt und dennoch nicht das Geringste ausrichten konnte. Das Leben würde aus seinem Körper verschwinden und sie würde daneben sitzen und Händchen halten… „Nami…“, flüsterte Tasu. Man merkte es ihm deutlich an, dass es ihn sehr viel Kraft kostete die Worte klar auszusprechen. Aber die Orangenhaarige schüttelte nur leicht ihren Kopf, während stumme Tränen aus ihren zusammengekniffenen Augenwinkeln ihre Wangen hinunterliefen. Sie wollte seine Stimme nicht hören und sie wollte auch ihn nicht sehen…diese Endgültigkeit…sie könnte die Erkenntnis nicht ertragen. „S-Schau…mich bitte an.“ Schwerfällig versuchte Tasu seine Hand zu heben. Es gelang ihm nur langsam und zittrig, doch schließlich schaffte er es diese leicht an Namis Wange zu drücken. Diese Berührung brach die letzten Dämme in Nami. Ihr ganzer Körper schüttelte sich unter den Tränen, die sie vergoss, hart schluchzte sie auf. Sie löste ihre eine Hand von Tasus Wunde und legte sie auf die Hand an ihrer Wange. „Verlass mich bitte nicht….oh bitte…i-ich…brauche dich doch.“, flehte sie ihn weinend an. „N-Nein, tust du nicht…“, wisperte Tasu und lächelte leicht gequält. Verwirrt blickte Nami ihn an. „Was redest du denn da? Natürlich brauche ich dich, habe es die ganzen Jahre lang und werde es immer tun.“ Wieder musste Tasu husten und spuckte Blut aus seinem Mund. Es ging ihm zusehends schlechter und es brach Nami das Herz ihn so zu sehen. „Wenn du Filcis besiegt hast…“, er flüsterte es so leise, dass nur Nami ihn verstehen konnte. Sie beugte sich weiter nach vorne, um auch jedes Wort mitzubekommen und nicht eines zu verpassen. „…wirst…du…mich nicht…nicht mehr brauchen.“ Beide schauten sich in die Augen. Während Namis voller Trauer waren, waren Tasu wie immer mit wärme gefüllt, welche aber manchmal durch den Schmerz überschattet wurden. „Das ist nicht wahr und das weißt du!“, wisperte Nami ebenso leise. „Ich werde dich immer brauchen, egal ob ich gegen Filcis gewinne oder nicht. Und deswegen will ich nicht auch nicht verlieren, Tasu. Hörst du?“ Ihre Augen waren schon gerötet von den ganzen Tränen, aber dennoch hörte sie einfach nicht auf zu weinen. Teilweise verschwamm die Sicht vor ihren Augen. „Bleib bei mir…verlass mich bitte nicht.“ „Nami…“, Tasus Augen füllten sich mit Schmerz, doch diesmal waren es keine körperlichen. Wieder bebte Namis Körper unkontrolliert. Sie konnte diesen Anblick kaum ertragen. Es bereitete es ihr selbst Schmerzen ihn so zu sehen. „Halt mich…bitte…n-nicht fest…lass mich gehen, Nami…“ Überrascht keuchte Nami auf. „Nein!“, rief sie entsetzt und schüttelte ihren Kopf. „Tu mir das nicht an! Bitte! Verlange das nicht von mir…ich kann nicht…“ Sanft strich Tasu mit seinen Fingern über ihre Wange. Wie oft hatte er es getan, wenn sie traurig oder aufgebracht gewesen war? Dabei hatte er sie immer so frech und warm angelächelt, aber wenn sie jetzt in seine Augen sah, war dort nichts davon zu sehen. Nur das Flehen ihn endlich gehen zu lassen sah sie in seinen Seelenspiegel. „I-Ich…“, sie schaffte es nicht weiter zusprechen. „Ich h-habe dich fast nie…um etwas….gebeten, Nami. Aber bitte…halt mich nicht fest….lass mich endlich…wieder zu…Taya.“, verzweifelt verstärkte sich sein Druck an ihrer Wange. „Ich habe so lange gewartet…“ Seine Stimme glich nur noch einen leisen wispern, doch Nami hatte trotzdem jedes Wort verstanden. Gequält schloss sie ihre Augen. „Denk an das…was ich dir…gesagt habe…“ Ihre Hand verkrampfte sich kurz bevor sie die Augen wieder öffnete. Ihr Blick wirkte entschlossen. „Ich werde das Versprechen einlösen.“ Tasus Seelenspiegel zeigten kurze Zeit Verwirrung, bevor der Schmerz wieder die Überhand übernahm. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Namis Lippen. „Weißt du nicht mehr? Es war ein Jahr bevor Filcis für so lange Zeit verschwunden ist. In einer Sommernacht haben wir uns was versprochen…“ Erkenntnis zeigte sich nun auf dem Gesicht des Arztes und ein Lachen kam seinen Brustkorb hoch, das jedoch nur als unverständliches Husten herauskam. Mit Mühe brachte er ein angedeutetes Lächeln auf die Lippen. Er konnte nichts mehr sagen, aber Nami verstand ihn auch so. „Werde glücklich…dann werde ich es auch sein.“ Es fiel ihr sehr schwer dies zu sagen, aber sie meinte es ehrlich so. Sie beugte sich nach vorne und küsste sanft seine Stirn. Ihre Augen waren geschlossen und sie wusste, dass genau in diesen Moment auch seine Augen sich schließen würden…für immer… Langsam stand sie auf. Ihre Beine waren zittrig und sie hatte Angst, dass sie gleich wieder umkippen würde. Sie schaute hoch und sah Filcis an. Die ganze Zeit hatte sie ihre Umgebung ganz vergessen und auch in welcher Situation sie sich befand. Wenn sie jetzt nichts unternahm würde Tasu nicht der einzige sein, der ihr heute genommen werden würde. Das Gesicht Filcis’ spiegelte Abscheu wider, die dem nun leblosen Körper des jungen Arztes galt. „Er sollte mir dankbar sein, dass ich ihn umgebracht habe. Jetzt ist er dann wieder mit seiner kleinen Tussi zusammen. Eine Strafe, wenn du mich fragst.“, er schnaubte selbstgefällig. „Er ist ein miserabler Feigling und Verräter und hat es nicht anders verdient als für das zu büßen.“ Nami war sprachlos und konnte es nicht fassen, was sie da gerade hörte. Tasu war einmal sein bester Freund gewesen und hatte immer zu ihm gehalten. Selbst, als Filcis seine Geliebte umgebracht hatte, war er geblieben und hatte nach einer Möglichkeit gesucht ihm zu helfen. Und wie dankte er es ihm? Mit Abscheu. Er würdigte kein Stück, was Tasu alles für ihn geopfert hatte. Unglaublicher Hass loderte in ihrem Körper hoch, wenn sie daran dachte. Sie war blind vor Wut. Mit schnellen Handgriffen holte sie ihre Pistole heraus und richtete sie mit ihren mit Blut beschmierten Händen auf Filcis Brust. Dieser zog allerdings nur kurz erstaunt seine Augenbraue hoch und fing dann an schallend zu lachen. „Was ist? Habe ich deinen kleinen Verräterfreund etwa beleidigt? Willst du dich jetzt für ihn bei mir rächen?“ Seine Ausstrahlung zeigte pure Arroganz und Nami empfand nur noch mehr Hass für ihn. „Na los, dann versuch es doch.“, amüsierte sich Filcis weiter und breitete seine Arme einladend aus. Er war sich seiner Sache sehr sicher, schließlich konnte ihn keine Kugel treffen, wegen seiner Teufelskräfte. Doch nicht nur deswegen war er so selbstsicher, auch wusste er, dass Nami niemals auf ihn schießen würde. Und wie es schien hatte er recht mit dieser Annahme, denn die Hände der orangenhaarigen zitterten stark, sodass sie kaum zielen konnte. Hinzu kam, dass ihre Arme allmählich etwas zu schwer wurden für ihren geschwächten Körper. Deswegen ließ sie schließlich ihre Arme sinken. Ihr Blick war starr auf den Boden gerichtet. Wütend biss sie sich in die Oberlippe. Sie konnte es einfach nicht, wie sehr sie es auch wollte. Warum das so war, konnte sie beim besten Willen nicht sagen und es ärgerte sie selbst. Und dadurch, dass sie so wütend auf sich selbst war, fing ihr Körper an unkontrolliert zu beben. Sie brauchte nicht nach oben schauen, um zu wissen, dass Filcis ein kaltes und selbstgefälliges Grinsen auf dem Gesicht hatte. >Tasu, du lagst falsch…ich bin nicht stark genug.< Ihre Hand um die Pistole schloss sich zu einer Faust. Sie wollte es nicht wahrhaben. >Am Ende…bin ich der Feigling.< Immer noch mit dem abfälligen Grinsen im Gesicht drehte sich Filcis so impulsiv um, als wären sie gerade auf einer amüsanten Feier und nicht auf einem Schlachtfeld. „Nun, denn. Seht ihr? Nami würde niemals auf mich schießen, selbst wenn das irgendwas nützen würde. Sie wird mir schon verzeihen, dass ihr den Verräter umgebracht habe.“, seine Stimme strotze nur so von Arroganz und Selbstüberzeugung. Für ihn gab es keinen, der stärker oder besser als er war. „Aber nun zu dir, ich war ja noch gar nicht fertig.“ Mit kalten Augen sah er wieder zu Ruffy hoch, welcher immer noch in der Luft hing und das was gerade passiert war nicht richtig begreifen konnte. Für ihn war es unmissverständlich, dass jemand einfachen seinen Vizen, der ihn so lange begleitet hatte, umbringen konnte. Ruffy würde so etwas nie in den Sinn kommen, waren seine Freunde ihm doch viel wichtiger als sein eigenes Leben. Schließlich bemühte er sich immer wieder stärker zu werden, damit er sie beschützen könne. Aber das jemand der, wie er selbst Käptain war, einfach einen seiner engsten Freunde umbringen konnte, grenzte an Hochverrat und war nach Ruffys Meinung etwas Ungeheuerliches. „Wie konntest du nur? Er war dein Vize, verdammt!“, warf er Filcis schließlich vor, nachdem er sich etwas gefangen hatte. „Er war ein Verräter.“, meinte dieser jedoch nur gelassen und redete sofort weiter, als er sah, dass der Strohhut abermals Protest einlegen wollte. „Aber lass uns nicht mehr von den alten Geschichten reden. Um dich selbst würde ich mit eher Gedanken machen. Denn wie es im Moment aussieht wirst du ihm bald Gesellschaft leisten.“ Ruffy konnte es nicht fassen, dieser Mann vor ihm mit dem hasserfüllten Blick redete von dem Tod seines Vizen, als wäre es Jahre her. Es machte ihn wütend, mehr als das und nicht zum ersten Mal wünschte er sich, er könnt endlich frei kämpfen. Er zerrte an den Fesseln aus Wasser und versuchte krampfhaft sich loszumachen. Das Wasser machte ihn müde und zerrte sehr an seinen Kräften. Er wusste, dass er, sollte er noch länger so gefangen bleiben, keine Chance mehr haben würde Filcis zu besiegen. „Lass mich sofort runter, du Arschloch, und lass uns kämpfen wie richtige Männer. Du bist es gar nicht wert dich einen Käptain zu nennen.“ Ruffys Gesicht war von Wut verzerrt. Er wollte schon Weiterschreien, doch ruckartig spürte er eine kalte Hand an seiner Kehle. Fest drückte sie zu. „Pass auf was du sagst.“, zischte Filcis. „Ansonsten könnte das sehr, sehr unangenehm für dich werden, Kleiner.“ Er nahm seine Hand weg und trat einen Schritt zurück. „Du strapazierst meine Geduld und ich bin wohl gezwungen dem jetzt ein Ende zu setzten, ansonsten könnte ich mich vergessen. Und darauf wollen wir es doch nicht ankommen lassen, nicht wahr!?“, seine Stimme war trügerlich freundlich und gefährlich. Nicht wenige hatten eine Gänsehaut bekommen. Filcis bückte sich und hob ein langes Schwert auf. „Machen wir es auf die altertümliche Weise. Deine Teufelskraft ist zwar praktisch, aber bei Schwertern vollkommen nutzlos. Verabschiede dich schon mal von deinen Freunden.“ Drohend hielt er das Schwert hoch über seinen Kopf und ließ es direkt auf Ruffys Kehle zusausen. Ein lauter Knall ertönte und ließ die Zeit für einen kurzen Moment anhalten. ~Rückblick~ „Spuck’s aus!“ Tasu stand auf und setzte sich zu Nami auf das Bett. Er war neugierig auf das, was Nami ihn zu berichten hatte. Wenn es sie nicht losließ, könnte es eventuell nützlich sein. „Also, ich bin noch mal alle Gegner durchgegangen, die wir hatten.“, sie machte bewusst eine Pause. „Nami, darüber…“, wollte Tasu seufzend anfangen, doch die orangenhaarige ließ ihn gar nicht weiterreden. „Jaja, ich weiß doch. Kein Gegner kann so stark wie Filcis gewesen sein und hätte es mit ihm aufnehmen können. Aber das meinte ich doch gar nicht. Denn ich bin immer bei einem Gegner hängen geblieben. Wir waren gerade mit Vivi in Alabasta, um ihr Volk vor Sir Crocodil zu retten und ein paar von uns wurden in einem Gäfig eingeschlossen. Dabei war auch unser ständiger Gegner Smoker und genau bei ihm bleibe ich immer stehen.“, sie machte noch eine Pause und achtete darauf, dass Tasu ihr wirklich genau zuhören würde. „Weißt du, er hatte so einen komischen Stab an dessen Ende etwas dran war, ich habe absolut keine Ahnung, was es war, aber Fakt ist, dass es die Teufelskräfte aufhob. Denn Ruffy ging es total schlecht, als er dieses Teil berührt hat, auch die Gitterstäbe waren aus diesem Zeugs. Ich glaube es war irgendetwas aus dem Meer, aber das ist jetzt nicht so wichtig. Was ich meine ist, dass wenn wie so etwas auftreiben könnten und es zum Beispiel in einer Kugel Mitreinbringen könnten…das wäre unsere Chance Filcis zu besiegen. Er ist zwar gegen das Wasser im Meer immun, aber gegen dieses kann er es nicht sein, da es schließlich nicht aus Wasser besteht, sondern einfach nur aus dem Meer kommt.“ Es herrschte eine kurze Stille im Raum. Tasu dachte angestrengt über die Theorie von Nami nach und suchte nach Vor- und Nachteilen. Es würde schwer sein, das Material zu besorgen. Er hatte schon davon gehört, aber soweit er wusste hatte es nur die Marine. Und sie bewachten es sehr gut, da sie dadurch einen Vorteil gegenüber den Piraten hatten. Das war Problem Nummer eins. Zum anderen aber wusste er nicht, aus was für ein Material die ‚Wunderwaffe’ der Marine war. Er konnte also noch nicht sagen, ob er es zu Pulver verarbeiten konnte, damit er dies in eine neunmilimeter Kugel tun konnte… ~Rückblick ende~ Taumelnd drehte sich Filcis langsam um und schaute Nami mit aufgerissenen Augen an. Er konnte die Situation nicht ganz fassen. Reflexartig legte er eine seiner Hand auf die offene Wunde. Als er das Blut über seine Hand laufen spürte, schaute er nach unten. Wieder taumelte er etwas. Seine Beine zitterten stark und gaben schließlich nach. Er sank auf die Knie. Er hob seinen Kopf und starrte abermals zu Nami, die immer noch mit erhobener Waffe dastand. Ihr Atem ging schwer und Tränen benebelten ihre Augen. Sie blinzelte, wobei eine Träne ihre Wange hinabfloss. „Du hast mir schon alles genommen.“, hauchte sie verzweifelt. „Nur dieses eine ist mir geblieben….und ich lasse nicht zu, dass du es mir auch noch nimmst.“ Sie senkte ihren Arm und die Waffe fiel mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden. „Nami.“, es war nur ein leises Flüstern, aber deutlich zu hören bei der Stille, die sich über den Platz gelegt hatte. Alle hatten ihren Atem angehalten und trauten sich nicht auch nur ein einziges Geräusch zu machen. Es war Filcis, der ihren Namen gerufen hatte. Er streckte eine Hand aus, als wollte er sie erreichen, doch war dies unmöglich, da sie einige Meter auseinander standen. Kurz flackerte Schmerz in seinen Augen auf, bevor in sich zusammensackte und regungslos liegen blieb. Kraftlos sank Nami zu Boden. Ihre Hand presste sie auf ihren Mund und ihrer Nase, sodass möglichst nichts zu hören war, als sie ungehalten anfing zu schluchzen. Sie fühlte sich so schmutzig und wünschte augenblicklich, dass es anfing zu regnen, damit die Tropfen den Schmutz von ihr waschen konnte. Doch dieser Wunsch wurde ihr nicht erfüllt und sie musste den Schmerz ertragen, der sie überrollte wie eine Welle…. Langsam ging sie in das Meer hinein, solange bis das Wasser ihre Hüfte erreicht hatte. Ein leichter Wind kam auf und ließ sie frösteln. Die Fackel in ihrer Hand begann zu flackern. Zu ihrer rechten und linken schwamm jeweils ein Boot. Sie nahm eine andere Fackel aus dem Boot zu ihrer linken und entzündete diese. Auf ihrem Gesicht sah man noch die Tränenspuren, die nur sehr langsam trockneten. Mit einem letzten Blick legte sie die Fackel in das Boot. Das Stroh innen drinnen fing schnell Feuer, deswegen stieß sie es ein wenig an, sodass es von den Wellen ins Meer getragen wurde. Jetzt wandte sie sich dem anderen Boot zu. Mit wehmütigen, traurigen Augen ließ sie den Blick noch mal über den darin liegenden Körper wandern. Ein letztes Mal wollte sie ihn berühren…für den Abschied. Seine Haut war eiskalt und blass gewesen. Er hatte anders ausgesehen, doch irgendwie wirkter er immer noch, wie er selbst. Wie das vorige Boot war seines auch schnell in Flammen aufgegangen. Eine Weile hatte sie noch im Wasser gestanden und nachgedacht. Sie hatte beschlossen, dass sie so beerdigt werden sollten, wie sie es bei Taya damals gemacht hatten. Sie hatte gewusst, dass Tasu es gefreut hätte. Vielleicht war es nicht richtig gewesen Filcis die gleiche Ehre teilhaben zu lassen. Wenn Tasu hier jetzt gestanden hätte, hätte er sie bestimmt angelächelt und gemeint sie wäre zu gut gewesen. Doch sie hatte genau gewusst, dass es Tasu genauso gemacht hätte, wenn er noch am leben gewesen wäre... Sie mochte diesen Gedanken nicht, weil er zu schmerzvoll gewesen war. Aus diesem Grund war sie dann aus dem Wasser gegangen, um dem Schmerz zu entfliehen, obwohl sie ganz genau gewusst hatte, dass dies nicht möglich sei. Als sie dann am Ufer angekommen war, wurde sie der ganzen Blicke bewusst, die nun auf ihr lagen. Filcis und Tasu waren tot….jetzt war sie der Käptain einer Bande, die sie verabscheute. Sie hatte es nicht gewollt. Sie hatte niemals vorgehabt Käptain zu werden und schon gar nicht von so einer Bande, wo sie doch alles daran erinnerte…Und so hatte sie der wartenden Bande auch gesagt, dass sie niemals ihr Käptain sein würde…ihr einziger Befehl an sie wäre zu verschwinden und dafür zu sorgen, dass sie ihr nie wieder unter die Augen treten würden…vielleicht war das ein wenig zu hart gewesen, aber in diesen Moment hatte sie nicht anders gekonnt…sie hatte es so als richtig empfunden… ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Wie, als hätte sie es das erste Mal gesehen, strich sie über den kleinen, sauberen Schreibtisch. Es erschien ihr alles so unwirklich. Noch vor ein paar Stunden war alles noch anders gewesen…noch vor ein paar Stunden wusste sie vor Verzweiflung nicht weiter und hätte sich nie träumen lassen, dass sie es einmal schaffen würde Filcis z besiegen. Und jetzt…sie konnte gar nicht wirklich beschreiben wie sie sich fühlte. Sie war traurig und unglücklich. Tasu…es schmerzte an ihn zu denken, aber gleichzeitig wusste sie, dass er glücklich war. Jetzt war er endlich wieder mit Taya zusammen, auf die er all die Jahre hatte verzichten müssen. Damals, kurz nach ihrem Tod, hatte Tasu einen Satz zu ihr gesagt, der sich tief in ihr eingebrannt hatte und den sie nie hatte vergessen können. Der Tod kann uns zwar von dem Menschen, die zu uns gehörten, trennen, aber er kann uns niemals das wegnehmen, was uns mit ihm verbindet. Wie Recht er doch hatte. Tasu würde immer zu einem großen Teil ihres Lebens gehören und sie würde ihn auf ihre Art immer lieben. Er war immer für die da gewesen, ohne Rücksicht auf Verluste und das würde sie niemals vergessen. Seufzend ließ sie sich auf den Stuhl fallen. Wie oft hatte sie Tasu hier sitzen sehen…Es prasselten dauernd irgendwelche Erinnerungen auf sie ein. Es schien, als wenn jeder Gegenstand in diesem Raum sie an etwas bestimmtes Erinnern konnte. Was auch kein Wunder war, schließlich hatte sie sehr viel in diesem Raum erlebt. Oft war sie hier hergekommen, wenn es ihr schlecht ging oder wenn sie reden wollte. Oder sie war einfach nur so hier hergekommen, einfach weil sie wusste, dass Tasu hier war. Er hatte ihr so viel gegeben und oftmals hatte sie sich geschämt dafür, dass sie ihm nur so wenig zurückgeben konnte. Es war ihr einfach nicht fair vorgekommen, doch trotzdem hatte sie den Drang nicht unterdrücken können immer und immer wieder zu ihm zu kommen. Sie hatte ihn gebraucht. Wie von selbst fanden ihre Hände den Weg zu einer kleinen Schublade ganz unten am Schreibtisch, leicht zu übersehen. Es war Zeit die Geheimnisse zu lüften und in die weite Tiefe von Tasus Gedanken und Gefühlen zu gehen. Er wollte es so…er hatte es ihr einst hinterlassen, an diesem Tag. Ihre Finger fingen an zu zittern, als sie über die Klappe des kleinen, alten Buches strich. Es war schon alt und hatte viel durchgemacht. Außerdem war sie sich sicher, dass es fast voll geschrieben war. Dementsprechend dick war es auch. Sie schlug es auf und sofort sprang ihr die feine, leicht verschnörkelte Schrift von Tasu entgegen. Er war schon immer für einen Mann sehr ordentlich gewesen. Nami musste leicht Lächeln, wenn sie daran dachte. Ordentlichkeit und Genauigkeit…das waren zwei Eigenschaften, die sie gemeinsam hatten. Beides war für eine Navigatorin wie sie sehr wichtig, denn Ungenauigkeit konnte auf hoher See tödlich sein. Deswegen legte sie sowohl beim navigieren, als auch beim Zeichnen der Seekarten sehr großen Wert auf diese Dinge. Und auch Tasu war ein kleiner Perfektionist gewesen. Es war zwar nicht so ausgeprägt, aber wenn man sich das recht ordentliche Zimmer mal ansah…Sie konzentrierte sich wieder auf die Seite vor ihr. Sie hatte einfach irgendeine aufgeschlagen und begann mitten auf der Seite an zu lesen. Ich hasse ihn…wie konnte er mir nur jemals so etwas antun? MIR! Seinem besten Freund! Ich habe immer zu ihm gehalten. Er hatte viel erlebt und deswegen viele Fehler gemacht, aber immer habe ich ihn in Schutz genommen. Habe ihn verteidigt, mit eingeredet, dass er nichts dafür könne. Aber dieses Mal ist er definitiv zu weit gegangen. Niemals werde ich ihm verzeihen können. Und ich glaube es ist ihm auch ganz egal…in mir brodelt es wieder, wenn ich nur daran denke, wie kaltblütig, wie skrupellos du sie einfach ungebracht hast. Ohne zu Zögern und ohne mir die Gelegenheit zu geben zu reagieren, hast du ihr einfach dein Schwert in den Bauch gerammt. Ich hasse dich so sehr! Mein Hass geht so tief wie meine Liebe zu Taya…ich hätte es niemals für möglich gehalten, dass ich einmal so einen tiefen Hass empfinden könnte. Aber du hast es mich gelehrt und eines Tages wirst du ihn zu spüren bekommen...es wird... Sie brach ab. Sie konnte und wollte nicht weiter lesen. Niemals hatte sie diesen starken Hass von Tasu mitbekommen. Sie hätte auch niemals gedacht, dass er so tief hassen konnte. Doch wahrscheinlich war das eine Seite, die Tasu ihr nicht unbedingt hatte zeigen wollen. Sie blätterte ein paar Seiten weiter und fing wieder an zu lesen. ...Es schmerzt mich, es schmerzt mich so sehr ihn jeden Tag sehen zu müssen. Sein selbstgefälliges Grinsen. Es bringt mich fast um jeden Tag neben dem Mörder meiner großen Liebe zu leben und nichts gegen ihn unternehmen zu können. Aber trotz allem habe ich meine Entscheidung nie bereut zurückzukommen. Ich habe es nie bereut meine Chance auf ein anderes, freies Leben genutzt zu haben. Wer weiß, ob es viel besser gewesen wäre... Wieder stoppte Nami und ihre Hände begannen abermals zu zittern. Da war sie, die Textstelle, die vielleicht endlich die Antwort auf die Frage beinhalten würde. Die Frage, die sie sich schon seit Jahren stellte: Warum war er damals zurückgekommen? ...Ich habe mich bewusst dazu entschieden wieder zurückzukommen. Als ich auf dem Schiff war, wusste ich plötzlich, dass ich Nami niemals alleine mit Filcis lassen könnte. Jedenfalls nicht mehr, seitdem er sich so stark verändert hatte. Mich hätte es nie mehr losgelassen mich zu fragen, was mit Nami alles passiert wäre, wäre ich nicht zurückgesegelt. Meine Entscheidung war richtig und ich weiß, dass Taya das auch so gewollt hätte. Nami hat wohl nie ganz verstanden, warum ich zurückgekommen bin. Ich konnte einfach nicht anders. Ich habe ihr schönes Gesicht vor meinen Augen gesehen, dass durch Filcis Fäuste leicht beschädigt wurde und wusste, dass wenn ich nicht bei ihr sein würde, dass es bald ihr ende bedeuten würde. Das konnte ich einfach nicht zulassen. Sie konnte so wenig für Filcis Skrupellosigkeit wie Taya. Und wenn ich schon Taya nicht retten konnte, wollte ich wenigstens Nami retten. Außerdem hätte ich dann eventuell Gelegenheit gehabt Filcis zurückzuzahlen, was er mir angetan hat. Dann würde ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen... Sie. Sie selbst war der Grund, warum er zurückgekehrt war. Wegen ihr musste er all dies erleiden. Wegen ihr musste er jeden Tag dem Mörder seiner Geliebten in die Augen sehen. Ihre Schuldgefühle wuchsen noch mehr und wieder bereute sie es, dass sie ihm nicht hatte mehr geben können. Wie gerne würde sie das jetzt machen…aber es war zu spät. Er war tot und sie konnte nichts mehr für ihn tun. Außer vielleicht auf diese Kostbarkeit aufzupassen, die er ihr anvertraut hatte. Abermals blätterte sie einige Seiten weiter und blieb bei irgendeiner stehen. ...Ich bin am verzweifeln, wie so oft, wenn ich alleine bin. Immer dann überkommt es mich und ich kann das Gefühl der Einsamkeit nicht mehr unterdrücken. Und die Trauer, die mich tagtäglich begleitet, wie einen Schatten, den man nie mehr loswird. Egal wie angestrengt man versucht ihn loszuwerden, man wird es nie schaffen. Denn der Schatten ist ein ständiger Begleiter, der nur in bestimmten Situationen sichtbar wird. Mein Schatten ist meine Trauer... Wenn ich nicht schlafen kann und alleine bin, fange ich an zu schreiben. Es lenkt mich ab und ich habe das irrsinnige Gefühl, dass die Worte, die ich aufschreibe meine Gefühle aufsaugen und meine Seele für einen Moment befreien. Mein Kopf wird frei, weil ich alle unliebsamen Gedanken beim schreiben freilassen kann. Ich muss zwar alles noch mal durchleben, aber wenigstens fresse ich so nicht alles in mich hinein. Es ist schon merkwürdig, dass Nami immer dann auftaucht, wenn es mir am schlechtesten geht und ich kurz vor dem Aufgeben bin, weil ich mein Ziel vor den Augen verloren habe. Vielleicht merkt sie es unbewusst und kommt dann zu mir. Sie nimmt mir meine Einsamkeit und immer wenn sie da ist, weiß ich wieder mein Ziel und es ist, als gebe sie mir die Kraft, die ich brauche. Sie gibt mir so viel und bekommt es noch nicht einmal mit. Es tut mir immer selbst weh, wenn ich sehe, wie ihr Körper und ihre Seele misshandelt wurden. Ich brauche sie zum Leben, genauso wie sie mich braucht. Wir beide halten uns gegenseitig aufrecht und helfen uns den schrecklichen Alltag zu überstehen. Wir denken nicht über die Zukunft nach, weil wir keine haben. Es gibt keine Möglichkeit zu fliehen, Filcis würde uns überall wieder finden. Nur der Tod könnte uns retten…aber ich höre auf so etwas zu denken. Ich habe mir zum Ziel gemacht, Nami eine Zukunft zu verschaffen. Denn wenn Filcis nicht mehr wäre, könnte sie vielleicht einmal in ihrem Leben es richtig genießen. Ich möchte, dass sie glücklich ist. Denn ich liebe sie und erst, wenn sie wieder befreit und ungezwungen lachen kann, bin auch ich glücklich. Und erst wenn ich das Ziel erreicht habe, kann ich zurück zu meiner Taya. Vorher könnte ich ihr nicht vor die Augen treten. Sie würde mich mit ihren wunderschönen Augen strafend anschauen und ich könnte es nicht ertragen. Deswegen muss ich noch so lange durchhalten, bis mein Ziel erreicht ist. Aber ich weiß, dass Nami mir helfen wird, denn sie ist MEIN LEBEN! Sie ist das einzige, was mich noch auf dieser düsteren Erde hält... ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ „Ich wusste, dass ich dich hier finden würde.“, hörte sie eine sanfte Stimme hinter sich sagen. Sie drehte ihren Kopf nach hinten. Ihre Arme hatte sie um ihre Knie geschlungen. Gedankenverloren hatte sie eine Zeit lang hier auf dem Felsen gesessen. Ihr Lieblingsplatz, den keiner außer ihr kannte…keiner außer Tasu und Ruffy. Letzterer war gerade gekommen und setzte sich neben sie auf den Boden. Sie schaute wieder auf ihre Knie. Es war ihr ein wenig unangenehm die Nähe ihres ehemaligen Käptains. Sie hatte absolut keine Ahnung, wie sie sich jetzt ihm gegenüber verhalten sollte. Schließlich war ihre letzte Begegnung nicht gerade die beste gewesen und sie wusste auch nicht, was Tasu ihm alles erzählt hatte, als er die Strohhutbande aufgesucht hatte. Er war nie dazu gekommen es ihr zu sagen und so wusste sie nicht, was der Schwarzhaarige alles wusste und worauf sie sich einstellen musste. So nahm sie sich vor einfach zu warten, bis Ruffy den Anfang machen würde. Doch dieser hatte wohl nicht vor möglichst bald ein Gespräch zu beginnen und so saßen sie erst einmal eine Weile schweigend da. „Hast du ihn geliebt?“ Die Frage kam so plötzlich, dass sie sich erst einmal kurz sammeln musste. „Wen?“, fragte sie verwirrt. Ruffy wandte seinen Blick zu ihr. Sie versuchte ihn zu deuten, aber es gelang ihr nicht. Sie wurde daraus einfach nicht schlau. „Filcis.“ Es war nur ein simpler Name, aber Nami zuckte unwirrkürlich zurück. Obwohl sie es nicht wollte, fühlte sie sich als wäre sie bei etwas erwischt worden. „Wie kommst du darauf?“ Es interessierte sie wirklich, warum er ausgerechnet diese Frage als erstes stellte, nachdem sie sich wieder gesehen hatten. „Du hast ihn geküsst, damals…und du hast gezögert, als du ihn umbringen wolltest.“, stellte der Käptain der Strohhutbande mit so einer Nüchternheit fest, dass es Nami fröstelte. Automatisch zog sie ihre Knie noch fester an ihren Körper, um mehr Wärme zu bekommen. Es waren Feststellungen gewesen und Nami konnte nicht anders als mit „Ja.“ zu antworten. Schließlich hatte sie ihn mal geliebt, aber das war nicht der Grund gewesen, warum sie ihn geküsst und gezögert hatte. Ob Ruffy verletz wegen ihrer Antwort war, konnte Nami wegen der Dunkelheit nicht sehen und ehrlich gesagt, wurmte sie es ein wenig. Denn so hätte sie die Situation besser einschätzen können. Doch so fühlte sie sich immer noch, wie ein Fisch auf dem Trockenen. „Ja, ich habe ihn geliebt, aber das tue ich seit Jahren nicht mehr.“, versuchte sie zu erklären, damit Ruffy keine falschen Gedanken bekam. „Wie lange hast du ihn schon gekannt?“ Sie fühlte sich mehr und mehr unwohler. Klar war ihr bewusst gewesen, dass Ruffy früher oder später Antworten haben wollte. Aber dass es so früh sein würde, hätte sie nicht gedacht. „Länger. Ich habe ihn ein paar Jahre vor dir kennen gelernt.“ „Und dich in ihn verliebt.“ Es war wieder eine Feststellung, aber sie antwortete trotzdem mit einem leisen „Ja.“. Abermals herrschte Schweigen. Nami hatte keine Ahnung, was Ruffy damit bezwecken wollte. Sein ganzes Verhalten war ihr ein einziges Rätsel, welches sie nicht zu lösen wusste. „Warum hast du mir nie von ihm erzählt?“, wie sein Blick vorher konnte sie nun seine Stimme nicht deuten. Sie konnte nicht sagen, ob sie traurig, normal oder neutral klang. Es war zum Haare ausreißen. War das die Frage, die Ruffy eigentlich beschäftigt hatte? Worauf der hinaus wollte? Vielleicht. Es war sogar wahrscheinlich. Nami seufzte leise. Es war nicht einfach für sie darüber zu sprechen, nicht jetzt, nicht wo alles noch so frisch war. „Ich hatte ihn vergessen wollen.“ Sie wollte Ruffy in die Augen schauen, doch sein Gesicht war nach geradeaus gerichtet. Ihr Blick richtete sich auf seine Hände, die sich leicht in den Stoff seiner Hose verkrampft hatten. „Und warum…hast du mir auch noch nichts von ihm erzählt, als er wieder da war? Da hattest du ihn ja auch schlecht vergessen können.“, diese Frage war bissiger gestellt als die anderen. Nami spürte, dass er seine unterdrückte Wut versuchte zu bändigen. „Ich wollte dich schützen.“ Der schwarzhaarige schnaufte ungehalten. „Ach ja?“, fragte er verbittert. Wütend stand er auf. „Hast du wirklich so wenig Vertrauen zu mir?“ Nami blinzelte. Hatte sie das gerade richtig verstanden? Zweifelte Ruffy an ihrem Vertrauen? Eigentlich hätte sie das nicht wundern sollen, aber trotzdem schockte sie es, so etwas aus seinem Mund zu hören. „Nein.“, rief sie deswegen entsetzt und stand ebenfalls auf. „Natürlich vertraue ich dir, Ruffy.“ Angesprochener biss sich auf die Zähne und ballte seine Fäuste. „Tatsächlich? Und warum hast du mir dann nicht von Anfang an die Wahrheit gesagt?“, schrie er. Jetzt da sie sich so nahe standen, konnte Nami seinen verletzen Gesichtsausdruck sehen. „Ruffy.“, seufzte sie leise. „Weißt du, Nami.“, fing er wieder etwas beruhigter an zu reden. „Damals bei Arlong habe ich es ja noch nachvollziehen können. Wir kannten uns noch nicht so lange und wusstest noch nicht, wie stark ich bin. Aber jetzt nach drei Jahren…wir haben schon so viel erlebt und es waren echt heftige Gegner dabei. Bei keinem hast du je an mir gezweifelt. Niemals, nicht mal ein kleines bisschen. Du hast mir wie die anderen voll und ganz vertraut. Und plötzlich ist alles Vertrauen weg, nur wegen diesem Filcis.“ Er spuckte seinen Namen voller Hass und Abscheu aus. Es verwunderte Nami, doch sie sagte nichts, da Ruffy schon weiterredete. „Du hast die ganze Zeit gezweifelt und warst dir so sicher, dass ich verlieren würde. Es stimmt beim ersten Mal habe ich verloren, aber das habe ich bei Sir Crocodil auch! Und dieses Mal war ich vorbereitet. Aber du hast mir nicht genug vertraut. Ich dachte…ich dachte wirklich…“, er brach ab und schob seinen Strohhut tief ins Gesicht. Er wandte sich von ihr ab und ging ein paar Schritte Richtung Wald, bevor er nochmals stehen blieb. „Du hast mir gesagt, dass du nicht mehr meine Freundin bist und auch nicht mehr zu der Strohhutbande gehörst. Ich habe dich versucht zu überzeugen, damals als wir genau hier standen. Erinnerst du dich? Ich habe dir meinen Strohhut gegeben, aber du hast ihn mir wieder zurückgegeben. Nicht auf der Flying Lamp, wie wir es verabredet haben. Es bedeutet für mich, dass ich dich nicht umstimmen konnte und ich akzeptiere deine Entscheidung…wie gesagt es war deine Entscheidung…“ Er ging und ließ eine verzweifelte Nami zurück. Nun hatte sie endgültig alles verloren. Eine leise Träne floss ihr Gesicht hinab und ihre Beine gaben nach… ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ ~Zwischenspiel~ Seufzend legte er die Blätter für einen Moment beiseite. Ja, dieser Moment, er erinnerte sich noch genau daran, hatte sich in sein Gehirn eingebrannt. Es war…kompliziert. Er wusste, dass er ihr damit sehr wehgetan hatte. Und er bereute es. Aber zu dem Zeitpunkt war er selber so wütend, so verletzt gewesen, dass er in dem Augenblick einfach nicht realisiert hatte, wie sehr er sie damit verletzte. Das war wohl genau der Fehler gewesen, denn seit dem hatte er sie nicht mehr gesehen. Nur der Brief hier war ihm geblieben. Er war fast fertig, es fehlte nur noch eine Seite. Eine einzige Seite von einem ellenlangen Brief. Wie lange hatte er gebraucht, um ihn zu lesen? Ein paar Tage? Eine ganze Woche? Er wusste es nicht. Ununterbrochen hatte er gelesen, damit er endlich alles erfahren konnte und hatte somit die Zeit vollkommen um sich vergessen. Er hatte die ganze Wahrheit gewollt. Und jetzt da er fast am Ende war, hatte er plötzlich Angst. Er wusste nicht, was geschehen würde, wenn er den Brief zu Ende gelesen hatte. Was würde am Ende stehen? Würde er dann endlich erfahren, was mit Nami geschehen war und wo sie sich jetzt befand? Oder würde sie weiter verschwunden sein? Diese ganzen Fragen machten ihn nervös und er raufte sich verzweifelt die Haare. ~Rückblick~ Er konnte sich noch genau daran erinnern, wie enttäuscht und sauer seine Freunde gewesen waren, als sie das Zelt von Nami am nächsten Morgen vollkommen leer vorfanden. Sie hatte all ihre Sachen mitgenommen und sich ein Boot geschnappt. Nach Ruffys Vermutung war sie kurz nach ihrem Gespräch abgehauen. Die Mannschaft war frustriert. Sie hatten gedacht, jetzt da Filcis besiegt war, würde alles wieder so werden wie früher. Nur Ruffy hatte gewusst, dass dem nicht so war…Man konnte die Zeit nicht zurückdrehen und alles ungeschehen machen. Das wusste auch Nami. Er brauchte einfach Zeit. Filcis war tot und Nami frei, aber er verstand das alles noch nicht. Was für eine Verbindung hatten die beiden gehabt? Wer war Tasu wirklich gewesen? Ehrlich gesagt wusste Ruffy immer noch nicht, ob er nun wirklich Namis Freund gewesen war. Aber es deutete alles daraufhin. Schließlich hatte er den weiten Weg auf sich genommen, um ihn zu finden und um Hilfe zu bitten. Außerdem hatte Nami um ihn geweint, als er fiel. Doch trotz der Tatsachen, trotz des Offensichtlichen, ging Ruffy ihre erste Begegnung mit ihm nicht aus dem Kopf. Nami schien damals alles andere als begeistert zu sein, ihn wieder zu sehen. Und warum hatten sie sich seit so langer Zeit nicht mehr gesehen, wenn Tasu wirklich Namis Freund war? Er schreckte aus seinen Gedanken hoch, als er eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahrnahm. „Ruffy?“ Er drehte sich um. „Wir sind startklar. Wohin sollen wir fahren?“ Ruffy schaute sich noch einmal in dem leeren Zelt von Nami um und atmete schließlich tief ein. Gerade als er sagen wollte, dass sie weiter fahren würden, kamen die anderen rein. „Ruffy, wir müssen nach Kokos!“ ~Rückblick ende~ Als sie dort ankamen, wurden sie freudig begrüßt. Es wussten noch alle Bewohner genau, was sie damals geleistet hatten und sie waren ihnen noch genauso dankbar, wie vor drei Jahren. Bei Namis altem Zuhause bei den Orangenfeldern, warteten bereits Nojiko und Genzo auf sie. Beide hatten sich kaum verändert. Sanji war bei dem Anblick von Nojiko natürlich wieder völlig begeistert gewesen und hatte wie immer Herzchen Augen bekommen. Sie wurden nach drinnen eingeladen, wo sie frischer Orangensaft und Kaffee erwartete. Ruffy hatte sich währenddessen unauffällig nach Nami umgeschaut. Er hatte gedacht, dass sie hier wäre, aber das war nicht der Fall gewesen. Wie Nojiko nachher erklärte, war Nami vor ein paar Tagen angekommen und gestern wieder gegangen. Nur einen Brief hatte sie dagelassen. Einen Brief für IHN. Die letzte Seite. Bedächtig strich er darüber und beschloss dann weiter zu lesen. Irgendwann musste er es ja zu Ende bringen, lieber früher als später. Denn seine Angst ruhte nicht nur daher, dass er nicht wusste, was am Schluss des Briefes stand. Er wusste auch nicht, was es für Konsequenzen haben würde. Vielleicht war es ja schon zu spät…und er hoffte, dass es nicht soweit kommen würde. ~Zwischenspiel ende~ ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Wie du mit Sicherheit weißt, bin ich noch nach unserem Gespräch weggefahren. Es war eine Kurzschlussreaktion. Ich war so verletzt und wollte einfach nur noch weg von dieser Insel, mit der ich solch schlimme Erinnerungen teilte. Ich hielt es einfach keine Sekunde länger dort aus. Und ich habe endlich ein wenig durchatmen und die Geschehnisse der letzten Stunden richtig realisieren und verarbeiten können. Es ging alles viel zu schnell und ich hatte zu wenig Zeit. Ich brauchte sie einfach und ich glaube auch du wirst deine Zeit brauchen, um das alles, was du nun erfahren hast, richtig zu verarbeiten. Aber ich hoffe sehr, dass du mich jetzt verstehen wirst. Die Zeit, die ich auf dem kleinen Boot verbracht habe, habe ich genutzt um diesen Brief zu schreiben. Du kannst dir denken, wie lange ich gebraucht habe. Allerdings hatte ich ja auch knapp zwei Wochen Zeit dazu. Doch ich brauchte die zwei Wochen dringend, wie ich gemerkt habe, denn oft musste ich beim Schreiben innehalten, weil meine Hand zu sehr gezittert hatte oder ich einfach nicht mehr konnte. Die Idee kam mir, als ich mir Tasus Buch noch mal angesehen habe. Du musst wissen, Tasu hat es kurz vor Tayas Tod angefangen. Er wollte seine Erlebnisse und Abenteuer genau und detailliert aufschreiben, damit seine Kinder nachher sich alles genau vorstellen können, was passiert ist. Und damit sie…damit sie stolz auf ihren Vater sein können. Nun, wie du dir denken kannst, war der Zweck des Buches nach Tayas Tod nicht mehr der, der er einmal war. Aber Taus hat es genutzt, um die Ereignisse und grausamen Erinnerungen zu verarbeiten, die wir bei Filcis erfahren haben. Wir hatten beide ziemliche Probleme, jedoch hat er lieber mir zugehört und mir geholfen, als sich nicht mit seinen eigenen Problemen zu beschäftigen. Erst wenn er in das Buch schrieb, erlaubte er es sich seinen wahren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Vieles hat er gut vor mir versteckt, ich denke er wollte mich damit einfach nicht belasten. Wenn man sich das ganze Buch anschaut sieht man, dass fast jeder Tag genau beschrieben ist und es versetzt mir eine Gänsehaut bei manchen Stellen, da ich noch genau weiß, wie es war. Und ich wollte einfach, dass du auch einen genauen Einblick in das bekommst, was geschehen ist. Der Brief war wohl die beste Möglichkeit dazu. So kann dir wirklich alles detailliert und ohne zu stocken erzählen. Außerdem hast du danach Zeit über alles nachzudenken. Und ich denke auch für mich war es das Beste. Tasu hatte Recht, das Aufschreiben ändert zwar nichts an der Situation, aber man hat das Gefühl, als wenn es einem besser geht, weil man es nicht alles nur in sich hineinfrisst. Nach zwei Wochen war ich also in Kokos angekommen. Keiner bemerkte meine Rückkehr, denn ich war nicht in der Stimmung für großes Aufsehen... Eine Kapuze bedeckte ihren Kopf, sodass keiner ihr Gesicht sehen konnte. Sie hatte einfach keine Lust von allen Seiten mit Fragen bombardiert zu werden. Eigentlich wollte sie am liebsten Schlafen, einfach nur Schlafen. Wenn ihre Berechnungen richtig waren, müsste die Strohhutbande ungefähr zwei bis drei Tage später hier ankommen. Also noch genug Zeit sich etwas auszuruhen. Sie hatte Glück gehabt, nicht nur dass das Wetter super mitgespielt hatte, dadurch, dass das Boot kleiner war, kam sie auch viel besser voran und konnte schnellere Strömungen nehmen. Außerdem hatte die Flying Lamp momentan keinen Navigator, wodurch sie nochmals Zeit verlieren würden. Wie gesagt, zwei oder drei Tage Unterschied. Wenn die denn überhaupt kommen würden… Kokos hatte sich kaum verändert. Sie war drei Jahre nicht mehr hier gewesen und erinnerte sich noch genau, wie viele Häuser zerstört gewesen waren, als sie die Insel verlassen hatte. Die Trümmer waren neu aufgebaut worden und vieles wurde renoviert, aber dennoch sah es noch genauso aus, wie Nami es in Erinnerung hatte. Aus besseren Zeiten…bevor Arlong gekommen war. Sie seufzte und setzte ihren Weg unbeirrt fort. Gleich würde sie die Orangenplantagen erreichen und sie wurde ein wenig nervös. Sie sah schon den aufsteigenden Rauch und das Dach des Hauses. Ihrem alten zu Hause. Hier war sie aufgewachsen. Und hatte hier sowohl gute als auch schlechte Zeiten erlebt. Als sie das letzte Mal hier her gekommen war, hatte sie die Strohhutbande verlassen. Sie wollte sie schützen. Schließlich herrschte hier Arlong und er galt als beinahe unbesiegbar. Sie wollte ihre gewonnenen Freunde nicht in Gefahr wissen, die sie verursacht hatte. Doch sie waren ihr hinterher gesegelt und hatten alle Strapazen auf sich genommen, um sie zurück zu gewinnen. Selbst den Arlongpark hatte sie zerstört. Und jetzt…sie hatte wieder die Strohhutbande verlassen. Allerdings nicht wegen der Gefahr, denn diese war schon vorüber, sondern wegen ihren eigenen Fehlern. Sie hatte einiges zu erklären und das wusste sie auch. Die Frage war nur, würde die Strohhutbande wieder kommen, um sie zurückzufordern? Sie hatte nun ihr Ziel erreicht und stand vor der Haustür ihres ehemaligen Heims. Ohne zu zögern klopfte sie und schon gleich hörte sie, wie ein Stuhl zurückgeschoben wurde und sich Schritte der Tür näherten. Als die Tür geöffnet wurde, schob sie langsam ihre Kapuze zurück. „Guten Abend, Genzo, lange nicht gesehen.“ Nojiko und Genzo waren gerade am Essen gewesen, als Nami sie mit ihren unangekündigten Besuch überrascht hatte. Sie wunderten sich zwar, warum Nami alleine gekommen war, dich stellten sie vorerst keine Fragen. Sie genossen es einfach mal wieder alle zusammen zu sitzen und zu essen, wie in alten Zeiten. Nachdem sie jedoch gegessen und gespült hatten, ließen sich einige Fragen nicht vermeiden. Nami hatte sich schon darauf vorbereitet und es wunderte sie demnach nicht, als Nojiko anfing zu sprechen. „Was ist los, Nami? Warum bist du allein gekommen? Wo sind die Strohhutpiraten?“, fragte sie mit ihrer warmen und weichen Stimme. „Haben sie dir etwas getan? Dich verletzt?“, rief Genzo sofort dazwischen und war sich gerade am aufregen, als ihn Nami unterbrach. „Nein, nein sie haben mir nichts getan. Es heißt wohl eher, was ich ihnen getan habe.“, sie seufzte schwer und legte ihre Hand auf die Stirn. Genzo beruhigte sich ein wenig und war erleichtert, dass der Strohhutjunge sein Versprechen nicht gebrochen hatte. Er setzte sich still hin und wartete darauf, dass Nami etwas sagte. Nojiko und er wussten, dass wenn Nami etwas erzählen wollte, sie von alleine anfing und man sie nicht bedrängen sollte. „Tasu ist tot. Filcis hat ihn umgebracht.“, brach es schließlich aus ihr heraus und sie blickte mit einem emotionslosen Blick in die leicht geweiteten Augen ihrer Schwester. Nojiko, aber auch Genzo, wussten genau, was dies bedeutete. Du kannst dir vorstellen, wie geschockt sie waren, als sie dies gehört haben. Du musst wissen, dass die beiden natürlich über Filcis Bescheid wussten. Schließlich war ich einmal ganz verliebt in ihn gewesen und wollte ihn unbedingt meine Schwester vorstellen. Ich bin immer noch froh, dass ich es nie gemacht habe. Nojiko kannte Filcis zwar nicht persönlich, aber ich erzählte ihr immer alles genau, schließlich hatten wir uns mal versprochen uns alles zu erzählen. Ich ging nicht ins Detail und erzählte ihnen nur grob, was geschehen ist. Es war immer noch schwer für mich, aber es tat auch gut über dies zu sprechen. Ich war fertig und sehr froh, dass sie keine Fragen stellten und ich einfach ins Bett konnte. Seit dem sind zwei Tage vergangen. Ich werde nun abreisen und Nojiko bitten diesen Brief dir, und zwar ausschließlich dir, zu geben. Falls du mich also suchen solltest, und bei ihr vorbeischaust. Wie ich am Anfang noch mal betont habe, wollte ich das alles nicht und ich hoffe du kannst mich jetzt ein wenig verstehen. Ich weiß, dass es falsch war dir nicht zu vertrauen, aber ich hatte solche Angst. Ich hätte es mir niemals verzeihen können, wenn du gestorben wärst. Auch wenn es nicht so rüber kam, aber ich wollte dich nur beschützen. So sehr ich es auch will, ich kann die Vergangenheit nicht Rückgängig machen. Und ich akzeptiere deine Entscheidung, auch wenn es mir schwer fällt. Ich habe damals unbedingt gewollt, dass du mich nicht mehr als Teil deiner Mannschaft ansiehst, damit du mir nicht mehr hinterher segelst und womöglich auf Filcis triffst. Ich habe alles Mögliche getan und jetzt muss ich mit den Konsequenzen leben. Ich habe es mir selbst zuzuschreiben. Doch musst du mir bitte glauben, dass ich es nie bereut habe, dass ich mich dir angeschlossen habe. Ihr…DU werdet immer in meinem Herzen bleiben. Es ist so schwer zu verstehen, dass wir uns nie mehr wieder sehen werden. Ich würde alles tun um das zu verhindern, aber ich weiß, dass es vorbei ist. Ich will zurück zu dir, aber ich weiß, dass es längst zu spät ist. Es gibt kein Zurück mehr. Ich werde dich und die anderen vermissen und ich danke euch so für die tolle Zeit, die ich mit euch hatte. Bitte richte es den anderen aus. Und es tut mir leid, was ich getan habe. Werde Piratenkönig, Ruffy! Ich weiß du wirst es schaffen! Nami ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Der Brief fiel aus seinen Händen und segelte auf den Boden, wo er unbeachtet liegen blieb. So schnell er konnte stürmte er nach draußen. Es regnete in Strömen und er war innerhalb von wenigen Minuten klitschnass, jedoch war ihm das relativ egal. Sein einziger Impuls war Nami. Auch wenn es schier unmöglich schien sie noch zu finden, da er den Brief vor ein paar Tagen bekommen hatte und sie damit viel zu vielen Vorsprung hatte, wollte er es unbedingt versuchen. Musste es versuchen. Seine Beine trugen ihn runter zum Hafen, wo er an den Schiffen entlang lief und ihren Namen rief. Immer und immer wieder. Er blieb stehen und keuchte schwer. Verzweifelt schaute er auf das wütende Meer hinaus. Er hatte das letzte Schiff erreicht und das Boot von Nami hatte er nicht gesehen. Sie war fort…und er konnte sie nicht mehr aufhalten. Die Erkenntnis sickerte langsam in sein Bewusstsein ein und hinterließ ein bitteres Gefühl. Langsam machte er kehrt und ging mit hängendem Kopf durch das Dorf. Er zog seinen Strohhut tiefer in sein Gesicht. Zum Glück war durch den starken Regen niemand auf den Straßen, sodass es beinahe wie ausgestorben wirkte. Er wollte jetzt mit niemanden sprechen. Er blieb vor der Hütte von Nojiko unschlüssig stehen, aber er hatte keine Lust auf Fragen. Sie alle waren ziemlich überrascht gewesen, als Ruffy so fluchtartig das Haus verlassen hatte und sie warteten bestimmt gebannt darauf, um ihn ausfragen zu können. Er drehte sich um und ging weiter den Berg herauf. Vor drei Jahren hatte er sich auf der großen Feier hierher verlaufen. Damals war er auf Genzo getroffen, der ihm das Versprechen abgenommen hatte, sich gut um Nami zu kümmern. Hier war das Grab von Namis Stiefmutter. Es war, als trugen ihn seine Füße von ganz alleine dorthin, sein Gehirn war im Moment nicht richtig aufnahmefähig, nur ein Gedanke existierte und hallte immer und immer wieder in seinem Kopf wieder. Nami war fort und er würde sie nie mehr wieder sehen. Er fing an zu sprinten, um vor seinen Gedanken zu flüchten, da aber die Erde vom Regen aufgeweicht war, rutsche er dauernd aus und fiel hin, wobei er sich mit Schlamm bedeckte. Aber auch das war ihm egal. Mehr rutschend als laufend kam er dann endlich oben an. Obwohl es nur einige Minuten gedauert hatte, kam es ihm wie mehrere Stunden vor. Während der Regen immer noch auf ihn niederprasselte, ging er langsam auf den Abhang zu. Und plötzlich, dort hinten konnte er eine verschwommene Silhouette an der Klippe, hinter dem Grab von Bellmeer ausmachen. Er traute seinen Augen nicht. Konnte es vielleicht sein? Spielten ihm seine Augen einen Streich oder sah er wirklich diese Silhouette mit orangenfarbigen Haaren vor sich. „NAMI!“, schrie er und rannte los, auf die Person zu, die sich erschrocken umdrehte. In dem jungen Käptain machte sich Wut breit, riesige Wut. Sie hatte ihn in dem Glauben lassen wollen, dass er sie nie wieder sehen würde. Dass sie schon längst über alle Berge wäre. Was wäre gewesen, wenn er nicht zufällig hier her gekommen wäre? Dann hätte er sie womöglich wirklich nie mehr wieder gesehen. Er packte sie an den Schultern und schaute ihr fest in die verwirrten Augen. „Das ist nicht fair!!“, schrie er so laut, dass Nami zusammenzuckte. „Du machst es dir ja schön einfach!!! Willst einfach verschwinden, ohne dass ich mich zu der Sache äußern könnte!! Das ist nicht fair, weißt du das!?!?!“ Tränen traten der orangenhaarigen in die Augen, die man bei dem vielen Regen allerdings nicht sehen konnte. „Ruffy, hör mal…“, fing sie an, jedoch wurde sie unterbrochen. „Nein! Jetzt rede ich! Warum? WARUM wolltest du mich nie mehr wieder sehen? Hattest du Angst? Dachtest du ich würde dich hassen?“ Er redete sich so in Rage, dass er gar nicht bemerkte, wie die orangenhaarige vor ihm immer schwerer zu atmen anfing. Sie wollte noch etwas sagen, ihn warnen, doch es war bereits zu spät. Ihr wurde schwarz vor Augen und sie kippte vor seinen Augen auf den Boden um. Ruffy blinzelte verwirrt. Er hatte immer noch seine Arme erhoben und realisierte noch gar nicht, was gerade passiert war. Langsam senkte er den Blick und sah die zerbrechliche Gestalt Namis auf den schlammig-nassen Boden und erst da kehrte er in die Wirklichkeit zurück. Sofort ließ er sich auf die Knie fallen und hob sanft den Oberkörper von seiner ehemaligen Navigatorin an. „Nami? Hey Nami.“, sagte er sanft und strich ihr eine ihrer nassen Strähnen aus dem Gesicht. „Nami?“, fragte er noch mal und wurde immer besorgter, als sie keine Reaktion zeigte. So schnell er konnte rappelte er sich, mit Nami auf dem Arm, auf und rannte in Richtung Dorf. Dies stellte sich als schwieriger als gedacht dar, denn durch den immer noch andauernden Regen war der Boden entsprechend voller Schlamm und rutschig. „Trink doch einen Tee oder einen Kaffee, das würde dir gut tun.“, sagte Nojiko sanft und hielt ihm auffordern eine Tasse entgegen. Er seufzte lautlos, nahm sie aber schließlich entgegen. Er hatte nun wirklich keine Lust auf eine Diskussion und er wusste, dass Nojiko sowieso keine Ruhe geben würde, bis er etwas getrunken hatte. Gestern Abend hatte er Nami hier her gebracht. Sie waren beide klitschnass gewesen und nachdem man ihm Nami abgenommen hatte, wurde Ruffy erst einmal ins Bad gedrängt, damit er duschen konnte. Schließlich war er auch voller Schlamm gewesen und sie wollten nicht riskieren, dass ihr Käptain eine Erkältung bekam. Chopper hatte währenddessen seine Freundin untersucht und festgestellt, dass sie „nur“ eine Grippe hatte. Sie musste schon länger in dem Regen gestanden haben und die Kälte hatte ihren Rest getan. Sie war einfach nur aus Erschöpfung umgekippt. Jetzt lag sie ruhig schlafend in ihrem Bett. Ruffy wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Er wusste, dass er ein wenig überreagiert hatte, aber dennoch konnte er die leichte Wut nicht unterdrücken. Sie hatte einfach abhauen wollen, ohne dass er sich in irgendeiner Weise zu den Geschehnissen hätte äußern können. Er stand auf und betrat das kleine Zimmer. Auf dem Bett lag schlafend Nami. Er beobachtete sie eine Weile, bevor er wieder raus ging. Ohne auf die anderen zu achten, machte er sich auf den Berg hinauf zu Bellmeers Grab. Er setzte sich an dem Abhang und schaute zur Sonne. Sie war schon fast untergegangen, nur noch der obere Teil war zu sehen. „Solltest du nicht im Bett sein?“ Ein paar Meter hinter ihm, blieb sie stehen. „Ja, wahrscheinlich sollte ich das.“, war ihr einziger Kommentar dazu. „Und warum bist du dann nicht dort?“ Sie rollte genervt mit den Augen, was er natürlich nicht sehen konnte. Das war jetzt wirklich das letzte, worüber sie reden wollte. „Meinst du nicht, es gibt wichtigeres als sich darüber zu unterhalten, ob ich im Bett liegen sollte oder nicht?“ Sie überwand den restlichen Abstand und setzte sich neben ihn. „Chopper würde es mir übel nehmen, wenn du noch kränker wirst.“ Er hatte sie noch nicht einmal angesehen, bemerkte die Orangenhaarige. Sein Blick war stur geradeaus gerichtet. „Ich verstehe ja, warum du wütend bist.“ Jetzt erst drehte er seinen Kopf in ihre Richtung und sah sie an. Eine Weile herrschte Schweigen, bis der Schwarzhaarige es wieder brach. „Warum warst du noch hier? Du wolltest mich doch nie wieder sehen.“ Sie hatte gewusst, dass diese Frage kommen würde, aber ihr graute es davor. „I-Ich konnte…einfach nicht. Ich weiß auch nicht wieso, doch ich wollte dich unbedingt noch einmal sehen, schauen wie du reagieren würdest.“ Ihre Hand krallte sich in das Gras. Sie war nervös und konnte die Situation nicht einschätzen. Und sie hasste es, wenn man eine Situation nicht einschätzen konnte. Ruffys Augen gaben keinen Anhaltspunkt auf seinen momentanen Gefühlzustand an. Ein einziges Chaos herrschte in den schönen schwarzen Augen, allerdings war das auch schon alles, was sie sagen konnte. „Und was hättest du getan, wenn ich nicht zufällig hier vorbei gekommen wäre? Wärst du dann einfach still und heimlich abgehauen, ohne mir die Chance zu geben, etwas zu dem geschriebenen zu sagen? So wie du es ursprünglich vorgehabt hattest?“, seine Stimme war wütend und verletzt. Sie konnte es nicht ertragen und schaute nach unten. Er verstand. Langsam stand er auf und ging ein paar Schritte. Er blieb stehen und schaute noch mal über seine Schulter auf die Orangenhaarige. „Weißt du, als ich dir damals gesagt habe das es deine Entscheidung war, uns zu verlassen hatte ich gehofft, dass du mir vielleicht widersprechen würdest. Ich hatte gehofft, dass du es mir an dem Abend oder wenigstens am nächsten Morgen gesagt hättest, das du deine Entscheidung geändert hast und dass du wieder zu uns gehören willst…Doch das hast du nicht getan und ich sage es dir ganz ehrlich…hätten die anderen nicht darauf bestanden, wäre ich nicht hier her gesegelt, um nach dir zu suchen. Ich wollte dich nicht bedrängen…jetzt ist es an dir, es ist deine letzte Chance. Ich möchte gerne übermorgen weiterfahren. Die anderen würden sich bestimmt sehr freuen.“ Und was ist mit dir, würdest du dich auch freuen, wollte Nami am liebsten Fragen, doch sie traute sich nicht. Stattdessen hörte sie zu, wie seine Schritte immer leise wurden, bis sie diese schließlich nicht mehr hören konnte. Als sie den Raum betrat waren schon alle am Frühstücken. „Naa~mi!“, rief Sanji begeistert aus. „Ich habe ein super leckeres Frühstück gemacht, extra nur für dich.“ Er wedelte mit einem Teller herum und hatte wieder seine berühmten Herzchenaugen. „Danke.“, sagte sie ein wenig verlegen und setzte sich zu den anderen. Sie alle sagten nichts und benahmen sich völlig normal. Sie schielte zu Ruffy, der jedoch mit seinem Essen beschäftigt war und sie gar nicht beachtete. Ein lautloser Seufzer kam über ihre Lippen, bevor sie anfing zu essen. „Und?“, begann Nojiko nach einer kurzen Zeit. „Fährst du wieder mit den Strohhüten aufs Meer hinaus?“ Plötzlich war es still im Raum und jeder schaute sie erwartungsvoll an. Jeder außer Ruffy, der als einziger seelenruhig sein Essen weiter aß. Sie warf ihm einen Seitenblick zu, aber er beachtete sie immer noch nicht. Die neugierigen Gesichter bedrängten sie ein bisschen und sie wusste nicht genau, was sie jetzt machen sollte. Sie hatte nichts mit Ruffy abgesprochen, doch dann erinnerte sie sich wieder an seine Worte: „Es ist deine Entscheidung.“ Und sie fasste einen Entschluss. „Ja, ich werde wieder dabei sein.“, sagte sie und lächelte leicht. Sofort brach Jubel aus und Chopper, Sanji und Lysop veranstalteten einen kleinen Freudentanz. Sie bemerkte, dass Ruffy sie ruhig anschaute und erwiderte seinen Blick. Wenn er sich freute, zeigte er es nicht. „Wir fahren morgen früh weiter.“, war Ruffys einziger Kommentar dazu. Es war wie ein Stich ins Herz, dass er nicht zeigte, dass es ihm vielleicht auch wichtig war, dass sie wieder dabei war. „Na, wenn das so ist.“, sagte Nojiko fröhlich und enthusiastisch. „Müssen wir heute Abend eine Feier veranstalten.“ Ächzend stellte sie den Koffer ab. Er war doch schwerer gewesen, als sie gedacht hatte. Zwar hatte sie die Jungs fragen können, ob einer von ihnen freundlicherweise ihn in ihr Zimmer bringen könnte, allerdings wollte sie noch einmal alleine sein und ihre Ruhe haben, bevor morgen auf See wieder das Chaos losbrach. Jetzt waren alle noch auf Kokos und bereiten mit die Feier vor. Tief atmete sie noch mal durch, irgendwie war sie ein wenig nervös. Warum wusste sie nicht. Sie griff nach der Klinke und öffnete die Tür. Sie griff nach ihrem Koffer und ging zur Mitte in ihr Zimmer, bevor sie wie angewurzelt stehen blieb. „Es tut mir leid, ich hatte es noch aufräumen wollen, bevor du es betrittst. Ich wusste nicht, dass du heute schon deinen Koffer hier hin bringen würdest.“ Abrupt drehte sie sich um und schaute direkt in die schwarzen Augen ihres Käptains. Sie war für einen Moment sprachlos und wusste nicht, was sie sagen sollte. „Was? Wie?“, stammelte sie umständlich. Auch Ruffy machte nun einen Schritt nach vorne, sodass er ebenfalls im Zimmer stand, aber noch weit genug von seiner Navigatorin entfernt. „Ich habe…“, Ruffy stockte. Es war ihm etwas unangenehm und er wusste nicht, wie Nami darauf reagieren würde. Eigentlich hatte er gehofft, dass er es schaffen würde das Zimmer wieder in einen Top Zustand zu versetzen, bevor sie wieder aufs Schiff kam. So hätte er unangenehme Fragen vermeiden können. Aber nun musste er Stellung nehmen, völlig unvorbereitet und überrascht. Er seufzte lautlos: „Ich war fast jede Minute in diesem Zimmer während deiner Abwesenheit.“ Sprachlos schaute sie ihn an. Sie war unfähig etwas zu sagen, aber das große Fragezeichen in ihrem Gesicht erübrigte dies. „Du fragst dich bestimmt warum.“, sagte er langsam. „Das ist nicht so einfach zu erklären…Ich hatte Angst. Angst zu vergessen. Ich war jeden Tag in deinem Zimmer, um mir jede Einzelheit einzuprägen, um dich nicht zu vergessen. Ich habe jeden Tag an deinen Kissen gerochen, weil ich Angst hatte deinen Geruch zu vergessen und damit auch den Rest. Außerdem hatte ich so das Gefühl dir irgendwie nahe zu sein.“ Er stand mittlerweile vor dem kleinen Fenster und hatte die Arme über der Brust verschränkt. Nami war ihm schweigend mit den Augen gefolgt und schaute nun auf seine Rückseite. „Nichts desto trotz ändert das nichts an der Tatsache, dass ich dir nicht mehr vollends vertrauen kann. Ich verstehe ja, dass du die Vergangenheit nicht aufwirbeln wolltest, aber spätestens nachdem Tasu bei uns war, hättest du mir davon erzählen müssen. Es wäre vieles anders gekommen. Ich bin nicht wie die anderen Nami. Ich kann nicht behaupten, dass ich total froh darüber bin, dass du wieder da bist und alles, was passiert ist einfach so vergesse. Ich weiß alles über dich und Filcis, die anderen nicht. Für sie ist es leicht, darüber hinweg zusehen. Ich sage dir das, weil ich dich nicht anlügen möchte. Vielleicht kannst du etwas ändern, wenn du die genauen Fakten weißt. Es wird niemals so wie früher sein, aber du könnest vielleicht…“ Er drehte sich um und schaute seiner Navigatorin genau in die Augen. „Das, was damals zwischen uns war…wenn du mein vollstes Vertrauen wieder haben willst, Nami, dann musst du dafür kämpfen. Ich werde es dir nicht einfach so wiedergeben können, selbst, wenn ich es wollte.“ Nami versuchte ein Lächeln, doch es wirkte eher gequält. „Ich werde kämpfen, Ruffy. Verlass dich drauf!“ Einen kurzen Moment sahen sie sich noch in die Augen, bevor Ruffy kurz nickte und sich zum gehen wandte. Als er gerade an der Tür war, richtete Nami noch mal ihr Wort an ihm. „Als ich klein war, habe ich mir mal heimlich Nojikos Lieblingskleid ausgeliehen. Am Strand geriet ich in einen Streit mit einem Jungen und wir fingen uns an zu prügeln. Dabei bin ich mit dem Kleid an einen Stein hängen geblieben und es ist zerrissen. Aus Angst vor Nojikos Reaktion habe ich das dreckige und kaputte Kleid ins Meer geworfen. Ich habe mich nie getraut irgendjemanden davon zu erzählen. Mir war es unsagbar peinlich.“ Sie standen beide mit den Rücken zu einander und konnte so den Gesichtsausdruck des anderen nicht sehen. Und so bemerkte Nami auch nicht das kleine Lächeln auf Ruffys Gesicht, als er endgültig ging. Das große Fest war ein voller Erfolg. Die Leute tanzten, lachten und tranken ausgelassen miteinander und vergasen alles Schlechte der letzten Zeit. Die Strohhutbande war überall verteilt. Lysop erzählte wieder seine Heldengeschichten, Sanji rannte jeden weiblichen Wesen hinterher, Zorro trank mit irgendjemandem um die Wette, Chopper bewunderte Lysop und feuerte ihn an. Und Nico Robin saß an einem Tisch und betrachtete belustigt die Leute. Ruffy dagegen war nicht in so einer ausgelassenen Stimmung. Er hatte wie seiner Tradition folgend erst einmal alles aufgefuttert, was er bekommen konnte. Doch jetzt war er voll gefressen und er saß mit einer Bierflasche in der Hand in einer Gasse. Melancholisch betrachtete er die tanzende Meute. Er wusste auch nicht so genau, was mit ihm los war und was ihn störte. Wo Nami war, wusste er nicht und eigentlich wollte er das momentan auch gar nicht wissen. Wahrscheinlich amüsierte sie sich gerade prächtig. Bei dem Gedanken drehte sich sein Magen um. Trotz allem was vorgefallen war, konnte er seine Gefühle eben nicht einfach so abstellen. Warum hatte es nur soweit kommen können? Es war alles so schnell gegangen. Er hatte gar keine Zeit gehabt zu reagieren. Und plötzlich war das etwas zwischen ihnen. Er wünschte er könnte dieses etwas überwinden, aber er schaffte es nicht aus eigener Kraft. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er einen Druck an seinem Handgelenk spürte, der ihn mit sich zerrte. Als er wieder stand, war er inmitten der tanzenden Mengen. Verblüfft schaute er sich um und sah direkt in das wunderschön, lächelnde Gesicht seiner Navigatorin. Er öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, aber da hatte sich schon ein Finger auf seine Lippen gelegt. „Shh…“, machte Nami leise. „Wir haben für heute genug geredet, ich möchte nur mit dir tanzen.“ Sie nahm ihren Finger wieder von seinen Lippen und schlang ihre Arme um seinen Hals. Er musste schmunzeln. Diese Situation erinnerte ihn stark an eine sehr ähnliche Begebenheit. Sanft packte er sie an den Hüften und zog sie zu sich. Sie sahen sich einige Minuten in die Augen, bevor sie eng umschlungen weiter tanzten. Wie damals kümmerte es sie nicht welche Musik gerade gespielt wurde. Für sie zählte nur der Augenblick. >Ja…<, dachte Ruffy. >…es wird nie mehr so sein wie es früher einmal war…es wird besser…< ENDE Jetzt ist es also vorbei und ich bin ein wenig traurig, denn diese FF liegt mir wirlich am Herzen. Ich hoffe es hat euch gefallen und es war Finalwürdig ^^ Aber keine Sorge sooo leicht werdet ihr mich nicht los, ich habe schon seit längeren eine Idee für eine neue FF, allerdings werde ich mich erst mal auf meine Inuyasha FF konzentrieren, die in letzter Zeit etwas zu kurz kam. Aber ich werde euch bescheid sagen, wenn ich eine neue FF hochlade ^^ Vielen vielen Dank für eure tolle Unterstützung, ohne euch hätte ich das niemals geschafft, denn ihr seid es, die mich zum schreiben animieren. Ich weiß ich habe manchmal etwas länger gebraucht, aber ich hoffe trotzdem, dass es sich gelohnt hat zu warten. Ich danke euch vielmals, ihr seid so tolle Kommischreiber *analleeineFlascheSektausteilundsieumarme* HEL eure Caro =) Erklärungen: Warum musste Tasu sterben? Ja, ich bin mir sicher, dass viele von euch das nicht wirklich gerecht fanden. Ich kann es verstehen, aber es hat einen ganz bestimmten Grund, warum Tasu sterben musste: Wie ihr im Kap erfahren habt, hat er nur für Nami gelebt, um sie soweit es ihm möglich war vor Filcis zu beschützen und ihr beizustehen. Jetzt da Filcis Tod eigentlich schon fast klar war, wegen der Geheimwaffe von ihnen, hat er einfach keinen Grund mehr gesehen weiterzuleben, da es für ihn fast schon eine Qual und Strafe war so lange von Taya getrennt zu sein. Er wusste, Nami würde es bei Ruffy gut gehen und er brauchte sich nicht mehr um sie zu kümmern. Er freute sich sogar beinahe darauf zu sterben, da er Taya endlich wiedersehen würde. Er hätte keine Zukunft gehabt. Selbst wenn er der Strohhutbande beigetreten wäre, wäre er nicht glücklich gewesen, was aus den Bucheintragen von ihm hervorgeht. Nami zu beschützen und sein Hass auf Filcis waren das einzige, was ihm am Leben erhalten hat. Beides war nach Filcis Tod überflüssig und das was ihm am Leben gehalten hat wäre weg. Warum hat Nami Filcis besiegt und nicht Ruffy? Ich fand einfach, dass es Namis Sache war. Es war ihre Vergangenheit, mit der sie selber hatte abschließen müssen und das hat sie damit getan. Ruffy kann sie nicht vor allem beschützen und ihr alles abnehmen. Und so zeigt sie auch nochmal, dass es ihre eigene Entscheidung war. Filcis war sozusagen Namis eigener Dämon und nur sie konnte ihn besiegen. Warum hat Ruffy so reagiert? Das ist ganz einfach: Ich fand anders wäre es unrealistisch und der Story nicht gerecht geworden. Es ist doch klar, dass Ruffy Nami nicht einfach so verzeichen konnte und einen auf Fried Freude Eierkuchen gemacht hat. Es ist einfach zu viel passiert und ihr müsst auch bedenken, dass er vorher gar nicht, dass Wissen hatte, warum Nami das alles gemacht hat. Das hatte er erst nachher und da hat er langsam angefangen zu verstehen. Aber nichts desto trotz ist sein Vertrauen nicht so wie früher, was auch verständlich ist. Und mal ganz ehrlich, wie hättet ihr es gefunden, wenn ich geschrieben hätte: Und nachdem Filcis endlich besiegt war, umarmten sich Ruffy und Nami lange und küssten sich glücklich...und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute *sarkastischkling* Sorry, aber das Ende wäre dann so dermaßen blöd gewesen, dass ich mir das ganze vorher auch hätte sparen können. Warum wollte Nami abhauen? Sie hat eingesehen, dass sie einen großen Fehler gemacht hat und sie dachte, dass es zu spät sei, um ihn wieder zu korrigieren. Außerdem hatte sie so eine Angst vor einer Zurückweisung, dass sie es gar nicht erst probieren wollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)