Wolfsmond von Steinbock (Eine abenteuerliche Reise) ================================================================================ Kapitel 2: Die Gefahr rückt näher --------------------------------- So, nach langer Zeit n neues Kapi zu meiner ff. Dankefür die lieben Kommis. Und nun Viel Spaß! Kapitel 2 Die Gefahr rückt näher Der folgende Morgen verlief wie jeder andere. Die Welpen hatten die Geräusche bereits wieder vergessen und tobten in der Höhle miteinander, aber der Rest des Rudels war unruhig. Sie schlichen um das Lager, gaben beim Jagen besondere Acht darauf, nicht aufzufallen, denn zu jenen Tagen drohte von überall Gefahr, niemand wusste, wo sie als nächstes auftauchen würde. Es wäre ein schöner Tag im Sommer gewesen, wenn da nicht die Unruhe in jedem Rudelmitglied gewesen wäre. Überall schienen sie Gefahr zu wittern. An allen Ecken des Reviers hielten Rudelmitglieder, erwachsene Rüden, die die Rangordnung befolgten und sich nicht mit Kite anlegten, Wache. Bemerkten schon das kleinste Geräusch. Das war eines der wenigen Dinge, die den Welpen auffielen. Sie spürten die Unruhe, der übrig gebliebenen Rudelmitglieder, die sich im Lager aufhielten und die Spannung, die ihre Körper betrat, wenn es in den Büschen raschelte. Die Welpen fanden keinen rechten Spaß am Spiel. Auch sie waren bedrückt, durch die Unruhe der einzelnen Rudelmitglieder. Immer wieder wiefte Aki nach den Welpen, nur um sicher zu sein, dass es ihnen gut ging und die Gefahr sie noch nicht ergriffen hatte. Kite bemerkte die Unruhe seiner Gefährtin. Auch seine Sorge war groß, aber das durfte er nicht zeigen. Er musste souverän bleiben, dem Rudel ein Vorbild sein. Trotz allem wollte er Aki entlasten. Krampfhaft suchte er nach einem Wolf, der die Jungen beaufsichtigen könnte. Sein Blick fiel auf den dunklen Jungwolf, vom vorherigen Tag. Er stellte sich auf und gab einen knurrend, bellenden Ton von sich. Sofort hörte der Jungwolf auf, wandte sich dem Leittier zu. Durch einige knurrende Geräusche machte Kite ihm klar, dass er auf die Jungen achten sollte. Der Jungwolf haftete seinen Blick auf die Welpen. Durch ein leises Grollen zeigte er Kite, dass er verstanden hatte. Aufmerksam hatten Ama, Shy und Kato die Gesten ihres Vaters verfolgt. Noch etwas unschlüssig wandten sich Shy und Kato an ihre Mutter, warteten auf ein Zeichen von ihr, während Ama bereits auf den Jungwolf zu rannte. Ihr Opfer ging auf das Spiel ein. Oberste Pflicht war es, die Jungen nicht spüren zu lassen, dass etwas nicht stimmte. Dies würde die kleinen nur noch mehr beunruhigen. Ama hatte bereits alles vergessen. Alles was sie wollte war spielen und der Jungwolf schien genau der richtige Partner für diese Spiele zu sein. Immer wieder zog sie ihn an den Ohren, forderte ihn zu wilderen Spielen auf, worauf der Jungwolf jedoch nicht zu sehr einging. Er befolgte die Gebote des Leitwolfes, aber er würde sich aufgrund dieses übermütigen Welpen nicht zu einem Welpen zurückentwickeln. Shy und Kato sahen ihrer Schwester nur unschlüssig zu. Der Jungwolf war ihnen längst nicht so vertraut wie ihre Eltern. Noch trauten sie ihm nicht ganz. Beide sahen ihre Schwester unschlüssig an, als sie sie durch ein paar bellende Laute dazu aufforderte mitzuspielen. Unsicher gingen sie auf den Jungwolf zu, der ruhig da lag und jeden Schritt der Welpen aufmerksam beobachtete, während seine Ohren nach Geräuschen hörten, die Gefahr bedeuten könnten. Es war merkwürdig still im Wald. Unruhig liefen die Wölfe über den Lagerplatz. Der tag wurde für die Wölfe unendlich lang. Die Unruhe machte sie alle aggressiv. Immer wieder knurrten sie einander an oder attackierten einander. Der Jungwolf hingegen blieb ruhig. Er kümmerte sich um die Welpen, die sich mittlerweile an ihn gewöhnt hatten. Immer wieder sah er bei dieser Arbeit zu Kite. Wie eine Statue saß er dort an seinem Platz, den Blick in die Ferne gerichtet. Es war nicht so, dass der Jungwolf aus lauter Nächstenliebe auf die Welpen aufpasste, doch er achtete Kite. In keinem anderen Rudel war er auf seiner Wanderschaft aufgenommen wurden. Immer wieder wurde er verjagt und dabei bösartig verwundet. Trotz seines geringen Alters war sein Körper übersäht mit Narben. Das mindeste was er tun konnte, war Aki und Kite zu entlasten und auf die Welpen zu achten. Diese Aufgabe erhöhte auch seinen Platz in der Rangordnung. Als einziger Jährling stand nur das Omegatier, ein alter Wolf, mit zerlumpten Pelz und getrübten Augen, unter ihm. So konnte das nicht auf ewig weitergehen. Gerade wollte der Jungwolf wieder auf ein Spiel mit den Welpen eingehen, als ein Schuss ertönte. Näher als der am vorherigen Tag, verschreckte er die Wölfe noch mehr. Kites Lefzen zuckten nervös, Aki winselte und rief so die Jungen zu sich, die ängstlich die Schnauze ihrer Mutter berührten. Jeglicher Muskel, eines jeden Wolfes war bis auf Äußerste angespannt. Bereit im Moment der Gefahr blitzschnell zu fliehen. Aber das Fliehen wäre eine der letzten Lösungen für die Wölfe. Zwar waren die Welpen schon seit einer Weile entwöhnt von der Muttermilch, fraßen schon die ersten Brocken Fleisch, aber auch wenn sie noch so gut entwickelt waren, die jungen Läufe hatten noch zu wenig Muskelkraft, einen längeren Sprint oder einen tagelangen Marsch würden sie nicht überleben. Im Wald herrschte eine Totenstille. Der Jungwolf versetzte sich in eine Lauerstellung, stets zum Angriff bereit, wie seine Rudelmitglieder. Trotzdem blieben alle ganz still. Das leiseste Geräusch hätte Gefahr für das ganze Rudel den Tod bringen können. Auf einmal kamen Schritte schnell näher. Die Büsche raschelten. Das Rudel hielt es kaum mehr vor Anspannung aus. Mit einem Mal erschien eine Gestalt aus den Sträuchern. Keuchend kam das Geschöpf näher und brach dann erschöpft vor dem Rudel zusammen. Neugierde wollte Ama aus der sicheren Höhle treiben, doch Aki hielt sie sofort zurück. Sie würde das Leben ihrer Welpen nicht gefährden. Sie würde mit ihnen erst wieder aus der Höhle kommen, wenn es sicher war oder es keinen anderen Ausweg mehr gäbe. Kite sprang von seinem Platz und ging auf die Gestalt zu. Es war eines der Rudelmitglieder, die an den Reviergrenzen Wache hielten. Der Wolf mit dem dunklen, grauen Fell, das von einigen schwarz gefärbten Haaren durchzogen war, war am rechten Hinterlauf angeschossen. Sein Atem ging schwer. "Was ist passiert, Ryo?", fragte ihn Kite. Ryo fiel es schwer die Augen zu öffnen. "Sie kommen näher", brachte er heraus, "Bald werden sie uns alle haben. Wir müssen fort gehen." Kite betrachtete seinen Freund. Seit jeher vertraute er ihm, wenn es darum ging, wie das Rudel zu führen war. Und jetzt lag er da und schien zu wissen, was auf das Rudel zukam. Aber zum ersten Mal seit langem spürte Kite Unsicherheit in sich aufkeimen. Nicht dieselbe, wie die, die ihm beim Geräusch des Schusses überkommen hatte, nein, er wusste einfach nicht mehr weiter. Sicher war das Leben des Rudels wichtig, kein einziges war zu entbehren. Aber wenn sie sich ein neues Revier suchen würden, dann müsste er die Welpen zurücklassen. Es würde ihm gleichermaßen das Herz brechen, wie das seiner Gefährtin. Die Blicke aller Rudelmitglieder waren auf ihn gerichtet. Eine Entscheidung musste getroffen werden. Während eine Wölfin aus dem Rudel, Kira, sich um die Wunde an Ryo Hinterlauf kümmerte, dachte Kite angestrengt nach. Er war aufgewühlt und fühlte sich völlig überfordert. Bald würde die Nacht über den Wald hereinbrechen und eine Entscheidung musste so schnell wie möglich stattfinden. Wenn möglich noch in derselben Nacht. Mit den Blicken aller auf sich ruhend, ging er auf seinen Platz. Er war sich sicher, dass Aki alles gehört hatte. Gern wäre er jetzt zu ihr gegangen. Doch Vorsicht war geboten und er würde Wache halten, die ganze Nacht, wenn es sein musste. Zur selben Zeit drückte Aki in ihrer Höhle die Welpen an sich. Sie waren noch zu jung, um zu verstehen, dass es hier um ihr Schicksal ging. Ob sie die Chance auf ein Leben bekämen oder sterben müssten, hing einzig und allein von Kite ab. Ama kuschelte sich in das seidige Fell ihrer Mutter und fragte wiefend: "Was ist passiert? Warum hast du solche Angst? Etwa wegen dem Schuss?" Gerührt davon, dass Ama sich um sie sorgte, leckte sie ihrer Tochter über die Schnauze. "Es ist nichts, mach dir keine Sorgen, mein Kleines.", meinte sie nur. Die Nacht war schon weit vorangeschritten, als Kite laut hörbar zu heulen begann. Es war eine sternenklare Nacht und der Mond stand in seiner ganzen Pracht am Himmel. Kites Hören ging einem jeden durch Mark und Bein. Alle Rudelmitglieder verstanden sofort, dass sie sich zu ersammeln hatten. Kite stand auf seinem gewohnten Platz und wartete, bis alle erschienen waren. Auch Aki erschien mit den Welpen an der Oberfläche. Noch einmal heulte Kite, um aller Aufmerksamkeit zu bekommen. Jeder Blick war auf ihn gerichtet. Die Welpen wagten noch nicht einmal, an das Spielen miteinander zu denken. Instinktiv spürten sie, dass sie sich still zu verhalten hatten. Für einen Moment betrachtete Kite sein Rudel. Die Wölfe und Wölfinnen vertrauten ihm. Er musste eine Entscheidung treffen, die positiv für sie alle war. Sein Blick fiel auf seine Gefährtin, in ihren Augen sah er ihre Besorgnis. Auch die Jungen schienen es zu spüren, sollte er diese kleinen, kräftigen Geschöpfe wirklich einfach so ihrem Schicksal überlassen? Er brummte ein kurzes Mal, dann begann er zu sprechen: "Wie ihr alle wisst, ist am heutigen tage ein Rudelmitglied angeschossen wurden. Ryo geht es trotz aller Umstände gut, was wohl viel an seiner Stärke und der Pflege Kiras liegt." Für einen Moment hielt er inne und betrachtete die beiden. Sie schienen gut zusammen zu passen. "Aber das wird den Menschen nicht genügen. Jetzt, wo sie einen von uns erwischt haben, wenn auch nicht lebensgefährlich, werden sie uns jagen. Ihre Hunde werden unser Blut erschnuppern und uns zu Tode hetzen. Ich weiß, dass es meine Pflicht ist, euch zu schützen, aber zum ersten Mal, seit Gründung unseres Rudels haben wir Nachwuchs erhalten. Alle drei haben es geschafft und sind gut entwickelt, einen weiten Marsch würden sie jedoch nicht überleben. Sie sind zu jung." Treuherzig sahen ihn die drei Kleinen an. Sie verstanden die Worte ihres Vaters nicht ganz. Er atmete hörbar aus, um dann seine Entscheidung kund zu tun: "Ich habe nicht vor, von euch zu verlangen, hier zu bleiben. Es steht mir nicht zu, euch in den Tod zu schicken, aus fast schon egoistischen Gründen. Ich habe mich dafür entschieden hier zu bleiben. Ich kann es Aki nicht antun, die Welpen zurück zu lassen und ich kann meine Kinder genauso wenig sterben lassen. Deshalb werde ich hier bleiben. Ihr habt die freie Wahl, ob ihr zusammenbleibt und euch in Sicherheit bringt oder ob ihr hier bleibt. Wenn ihr gehen solltet, was ich gut verstehen könnte, so soll Ryo euer neuer Anführer sein." Kite verstummte. Aufmerksam betrachtete er die Reaktionen der einzelnen Rudelmitglieder. Grollen, winseln, kläffen, alle möglichen Geräusche gingen durch das Rudel. Steifbeinig stand dann jedoch Ryo auf, ging ein Stück auf Kite zu, sodass er aus der Masse hervortrat und meinte: "Ich danke dir, für diese Ehre. Aber ich werde bei dir bleiben. Wir sind seit jeher Freunde, fast schon wie Brüder und nie habe ich an dir gezweifelt und dir mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Ich werde dich jetzt nicht allein lassen, wo du auf Aki und die Jungen achten musst. Wenn die Jäger kommen, so werde ich an deiner Seite bleiben, und Aki und die Welpen, wenn es ein muss, mit meinem Leben beschützen. Ich bin es dir schuldig." Ryo sah dem Rudelführer dabei fest in die Augen. Auch ohne Worte hätten die beiden sich verstanden. "Ich danke dir, Ryo", grollte Kite, und meinte dann, na das Rudel gewandt: "Wie habt ihr euch nun entschieden? Wollt ihr gehen und der Gefahr entrinnen oder wollt ihr euer Leben riskieren und mir zur Seite stehen?" Von allen Seiten kamen Bemerkungen wie "Natürlich bleiben wir hier" oder "Nichts anderes würde uns einfallen, als an deiner Seite zu bleiben." "Dann ist es entschieden", meinte Kite und hob zu einem Geheul an, in das sich nach und nach jeder der Wölfe einbrachte. Noch ahnte niemand, wie nahe die Gefahr wirklich wahr und wie sehr nur ein paar Stunden das Leben aller verändern würde. So, dass wars mal wieder. Ich hoffe euch hats gefallen. Mit dem nächsten Kapi werde ich mich auch etwas mehr beeilen, ich versuchs zumindest (Stress lässt grüßen) Über Kommis würd ich mich wie immer sehr freuen. Ciao euer Steínbock Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)