Wolfsmond von Steinbock (Eine abenteuerliche Reise) ================================================================================ Kapitel 1: Die Welpen --------------------- Her nun also das erste Kapitel meiner neuen ff. Ich habe geplant, dass sie etwas länger wird, aber vielleicht ändert sich das auch noch. Ihr werdet es ja sehen^^ Aber nun viel Spaß! Kapitel 1 Die Welpen Es regnete. Alles im Wald war ruhig, nur das dumpfe Prasseln des Regens erklang. In dieser Nacht wurde, wie schon in vielen Nächten vor hunderten von Jahren, neues Leben geboren. Eine Wölfin lag in ihrem Bau, einer Erdkuhle, gut geschützt vor Regen und Wind. Neben ihr lagen drei neugeborene Junge. Welpen, die eines Tages ihren festen Platz im Rudel haben würden. Begierig saugten die Jungen die warme Muttermilch. Niemand hatte es ihnen zeigen müssen, sie wussten es einfach. Es war der uralte Trieb de Überlebens, der auch in ihren Adern floss. Zärtlich leckte die Wölfin immer wieder ihre drei Jungen ab. Dabei kam ein leises Fiepen vonseiten der Welpen. Die Mutterwölfin brauchte sich nicht um das leben ihrer Jungen und ihr eigenes Leben zu sorgen. Ihr Gefährte saß vor der Höhle und würde sie Tag und Nacht bewachen. Das Rudel würde sich genauso um die Sicherheit der Neugeborenen kümmern und Nahrung für die Mutter besorgen. In dem Leitwolf, der vor der Höhle geduldig wartete, machte sich Unruhe breit. Auch er wollte seine Jungen sehen. Es gab sein Rudel noch nicht lang. Dies waren die ersten Welpen die hier geboren wurden. In jedem Rudelmitglied machte sich Unruhe breit. Ein jeder wünschte sich, dass es allen, sowohl Mutter als auch Jungen, gut ergehen möge. Nach einer Weile streckte der Leitwolf den Kopf in die Höhle. Ein leises Grollen entklang seiner Kehle, als er um Einlass gewährte. Es dauerte eine Weile, bis die Mutterwölfin ein Wiefen von sich gab, was dem Leitwolf bestätigte, dass er eintreten dürfe. Sein Schweif zuckte vor Erregung als er in die kleine Höhle eintrat. Er leckte glücklich seiner Gefährtin über die Schnauze, was diese zärtlich erwiderte. Dann warf er einen prüfenden Blick auf seine Jungen. Noch immer lagen sie an den Zitzen der Mutter, noch blind und taub ermöglichte ihnen nur die Nase etwas von ihrer Umwelt mitzubekommen. Doch selbst dieser Sinn war noch nicht soweit ausgeprägt, als das sie hätten Freund von Feind unterscheiden können. Alles was sie wissen mussten war der vertraute Geruch der Mutter, welchen sie in sich behalten würden, bis sie ihren letzten Atemzug täten. Der junge Leitwolf schnüffelte nun vorsichtig an den kleinen Fellbündeln, prägte sich ihren Geruch ein. Die drei Jungen wirkten kräftig genug, um die ersten, so gefährlichen Wochen, ihres Lebens zu überstehen. Zwei der Welpen waren dunkel und fielen kaum auf, nur einer leuchtete nahezu mit seinem glänzend weißen Fell heraus. Dieser Welpe würde der Einzige sein, der seiner Mutter vom Äußerlichen ähneln würde, wenn er erwachsen wäre. Die anderen würden wohl mehr nach dem Vater, einem stattlichen Wolf, mit einem Fell so schwarz wie die Nacht, geraten. Aber egal wie sie eines Tages aussehen würden, die stolzen Eltern würde es nicht interessieren, solange sie nur gesund wären. "Ich bin sehr stolz auf unsere Jungen und danke dir für einen so prächtigen Wurf, meine Gefährtin", meinte der Leitwolf und leckte die Leitwölfin dabei liebevoll. Die Sprache der Wölfe bestand nicht nur aus Tönen, nein, kleinste Bewegungen, Blicke oder Geräusche, die ein Mensch kaum wahrnehmen könnte, machten einen Großteil ihrer Sprache aus. Die junge Wölfin, Aki, blickte stolz auf ihren Wurf. "Ich bin genau so stolz wie du, über unseren Wurf, Kite. Aus jenem Grund habe ich mir auch Gedanken über die Namen unserer Jungen gemacht.", gab Aki zurück. Kite sah sie an. Mit der Schnauze fuhr Aki über die kleinen Geschöpfe. Bei einem der beiden dunklen Welpen hielt sie inne. "Dieser soll Kato heißen, auf das er so mutig werde wie einst dein Vater." Kurz blickte Kite den Welpen, der dieselbe Farbe wie er und einst auch sein Vater trug, an. Sein Vater war ein starker Wolf gewesen. Es wäre ein guter Name für einen seiner Nachkommen. Ein Grollen Kites bestätigte, dass er mit diesem Namen für seinen Sohn einverstanden sei. Aki fuhr nun mit der Schnauze über den zweiten dunklen Welpen, dessen Fell ein dunkles Grau trug, was an einigen Stellen silbern glänzte. "Sie ist die Jüngste. Schon jetzt sehe ich ihre Zurückhaltung, deshalb soll ihr Name Shy sein." Aufmerksam betrachtete Kite den grauen Welpen. Wieder grollte er leise. Seine Tochter würde also Shy heißen. Aber wie sollte der letzte der drei Welpen heißen, dessen Fellfarbe so der seiner Mutter glich? Fragend sah Kite seine Gefährtin an. Auch den letzten Welpen berührte Aki sanft mit der Schnauze. "Tief in meinem Herzen spüre ich, dass dieser, unserer Tochter etwas Großes vorbestimmt ist. Sie ist in einer Regennacht geboren wurden und so soll auch ihr Name lauten: Ama." Ama, das bedeutete Regen. Gewiss war es ein guter Name für den Welpen mit dem strahlend weißen Fell. Doch egal, was ihm noch in seinem Leben widerfahren würde, momentan war er nichts weiter, als ein schutzbedürftiger, kleiner Welpe. Und so vergingen die Tage. Einige Wochen zogen ins Land. Wochen, in denen sich die drei Welpen prächtig entwickelten. An einem wunderschönen Morgen, die Sonne sandte gerade ihre ersten sanften Strahlen durch die Baumwipfel, lugte eine kleine Schnauze aus der sicheren Erdhöhle hinaus. Die Nase schnupperte. Es schien keine Gefahr zu drohen. Der Welpe wollte bereits übermütig raus rennen, als er fest gehalten wurde. Enttäuscht sah sich das Wölfchen um. Seine Mutter hielt es am Schweif fest. Mit aller Kraft versuchte sich der Welpe zu befreien, doch es gelang ihm nicht, gegen die Kraft seiner Mutter kam das Jungtier noch nicht an. Aus diesem Grund gab es auf, kroch zu der Mutter zurück und berührte diese sanft mit der Schnauze. Das kleine Schwänzchen wedelte dabei wild. Dann setzte sich der Welpe mit einem tiefen Ausatmen hin. Nach einer Weile drängte sich der Welpe zu seinen Geschwistern. Diese forderte er wild zum Spiel auf. Einer der beiden ging darauf ein, während der andere sitzen blieb. Es war Shy, die sich eng an ihre Mutter kuschelte und dem wilden Spiel ihrer Geschwister lieber mit einem gewissen Abstand zusah. Sie kippte zur Seite, als ihre Mutter aufstand und zum Ausgang der Höhle ging. Vorsichtig ging sie hinaus und sah sich um. Kite saß etwas oberhalb der Höhle und heilt Ausschau nach Gefahr. Doch alles war ruhig und friedlich. Trotz allem war jedes Rudelmitglied hellwach, achtete auf das kleinste Zeichen, dass Gefahr bedeuten könnte. Kurz streckte sich Aki, dann wuffte sie leicht in Richtung der Höhle. So schnell sie konnten rannten Ama und Kato aus der Höhle. Den Schluss bildete Shy. Schnell kroch sie wieder zu ihrer Mutter, suchte nach Sicherheit. Aki leckte ihrer Tochter beruhigend über das Gesicht. "Es droht dir keine Gefahr. Geh und spiel mit deinen Geschwistern", gab sie ihr damit sanft zu verstehen. Kurz winselte Shy etwas ängstlich, doch dann rannte auch sie ihren Geschwistern hinterher. Ama und Kato rauften sich bereits wieder. Sie knurrten dabei und bissen sich sanft in den Pelz. Der ein oder andere Biss war jedoch etwas stärker und ein kurzes Aufjaulen war zu hören. Doch jeglicher Schmerz war bald vergessen und die Rauferei ging weiter. Nach einer Weile bezwang Ama ihren Bruder. Triumphierend stand sie über ihrem Bruder, wobei ihr Schwänzchen wedelte. Noch war alles nur ein Spiel für die Welpen, doch schnell würde die Zeit vergehen und die Kämpfe gegen andere Wölfe, um die Rangordnung, würden zur Realität werden. Shy stand noch immer neben ihren Geschwistern, nicht ohne Abstand. Ama sah ihre Schwester, die das genaue Gegenteil von ihr war. Sie ließ von ihrem Bruder ab und rannte auf sie zu. Vorsichtig zog sie ihr an den Ohren, forderte sie zum Spiel heraus. Zurückhaltend ging Shy darauf ein und schon bald rauften alle drei Welpen miteinander. Bald jedoch wurden die Welpen des Spielens müde und gingen zum sicheren Höhleneingang, um sich auszuruhen. Nur Ama wollte noch spielen. Ihre Geschwister dösten bereits, so schnell würden sie auch nicht mehr aufwachen. Auch ihre Mutter ruhte sich aus, genau wie alle anderen Rudelmitglieder. Da musste sie wohl irgendjemanden von ihnen wecken müssen. Übermütig rannte Ama auf ein schlafendes Rudelmitglied zu. Ein Jährling mit dunklem Fell, der überhaupt keine Lust auf ein Spiel mit dem übermütigen Welpen hatte. Vergebens versuchte er den Welpen abzuwimmeln. Ama war ausdauernd, wenn sie etwas wollte, bekam sie das in den meisten Fällen auch. Da er keine andere Wahl hatte ging der Jungwolf auf das Spiel ein. Spielerisch nahm er die schnauze des Welpen in die seine und knurrte drohend, wenn sich Ama zu viel herausnahm. Das Drohen wurde jedoch bald deutlicher, aggressiver und Ama verstand, dass es jetzt an der Zeit war, aufzuhören. In diesem Moment raschelte etwas im Gras. Eine Maus huschte an Ama vorbei. Spielerisch knurrte Ama das Tierchen an und versuchte es zu fangen. Es gab wirklich ein drolliges Bild ab, wie Ama das "Jagen" versuchte. Dies jedoch ohne Erfolg. Enttäuscht rannte Ama zurück zu ihrer Familie. Noch immer hatte sich nicht viel bei ihrer Mutter und ihren Geschwistern getan. Sie dösten noch immer in der Sonne. Nur einer ihrer Familie war wach. Die Ohren gespitzt und den Blick in die Ferne gerichtet, hielt ihr Vater Wache. Es war die oberste Pflicht des Alphamännchens, sich um die Sicherheit seines Rudels zu kümmern. Aber egal, was Kite da oben nun tat oder nicht, Ama interessierte das wenig. Fakt war, dass er nicht schlief und somit Zeit hatte mit Ama zu spielen. Schnell erklomm sie den kleinen Felsen, auf dem ihr Vater saß und begrüßte ihn. Zwar war er ihr Vater, aber dem Rudelführer hatte man wenigstens etwas Respekt entgegen zu bringen. Sanft berührte sie mit der Nase seine Lefzen. Kite ließ es ohne Reaktion einfach geschehen. Er war diese Begrüßungsform, die Demut anzeigte, gewohnt, wusste, dass er nicht groß darauf eingehen musste. Und doch erwiderte er nach kurzer Zeit die Liebkosungen seiner Tochter, welche sich dadurch erhoffte, ihn dazu bewegen zu können, mit ihr zu spielen. Vorsichtig biss sie ihm ins Ohr, worauf Kite sich schüttelte. Doch wie bereits erwähnt, war Ama ausdauernd und spielte übermütig weiter mit dem Alphatier. Biss ihm ins Fell, zerrte an seinem Schweif. Kite ließ es über sich ergehen, knurrte nur ab und an. Aki öffnete ein Auge und beobachtete glücklich, wie sich ihr Gefährte um ihre Tochter kümmerte. Wie stolz konnte sie doch auf ihn sein. Immer hatte er sie beschütz und versorgt, als sie trächtig wurde. Nie hätte sie das alles ohne ihn geschafft. Sie war froh, gerade zu ihm gestoßen zu sein. Gerade hatte Kite seine Tochter etwas abgeschüttelt, als ein Schuss die friedliche Stille zerriss. Sofort war das ganze Rudel hellwach. Dieses Geräusch gehörte nicht in den Wald und bedeutete höchste Gefahr. Die Welpen spürten die Unruhe, der erwachsenen Rudelmitglieder. Ängstlich begannen sie zu winseln, Ama verkroch sich im schützenden Fell ihres Vaters. Dieser leckte sie beruhigend und schubste sie sanft zu Aki und den anderen Welpen. Aki wusste was zu tun war. Die Welpen waren zu schützen, wenn es sein müsste mit dem Leben. Schnell drängte sie die Jungen in die Höhle und schmiegte innen schützend ihren Körper um die kleinen Geschöpfe. Unruhig suchten die Kleinen die Nähe der Mutter, leckten an ihrer Schnauze, verkrochen sich in den weichen Pelz. Wimmernd lag Shy zwischen den schützenden Vorderpfoten ihrer Mutter. Doch Aki gab sich nicht große Mühe beim Beruhigen des Welpen. Sie hatte Angst, denn wenn die Schüsse näher kämen, würde dem ganzen Rudel große Gefahr drohen. Es war diese Art Gefahr, die plötzlich kam. Die Gefahr, die ihnen ihre Nahrung stahl und sie, die sonst kaum Feinde in diesen Wäldern hatten, jagten und töteten. Aki spürte, genau wie die anderen Rudelmitglieder, und vor allem Kite, dass diese Gefahr näher kommen würde. So, das war also das erste Kapi. Ich hoffe es hat euch gefallen. Über Kommis würde ich mich wie immer sehr freun. Ciao euer Steinbock^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)