Verschwunden von Kaira-sama ================================================================================ Verschwunden ------------ Auf einer kleinen bequemen Couch saß ich und starrte mit leerem Blick auf die gegenüberliegende Wand. Ich machte mir furchtbare Sorgen. So lange war sie noch nie fort. Tränen bildeten sich in meinen Augen und rannen über meine zarten Wangen. Mein Atem ging nur stoßweise und ich versuchte ihn zu beruhigen. Meine Nackenhaare stellten sich bei dem Gedanken, dass ihr etwas zugestoßen sein könnte, auf. Leicht zitterte mein Körper. Verdammt, ich durfte die Hoffnung nicht aufgeben! Ich streckte meine Arme und trat an das große Fenster vor mir. Meine Hände legte ich auf die glatte Scheibe und presste mein Gesicht dicht daneben. Mit meinen Augen suchte ich verzweifelt die Umgebung ab, auf der Suche nach ihr. Ich vermisste ihr süßes Lächeln und ihre strahlenden Augen. Wo war sie nur? Ob sie sich verirrt hatte? Oder wollte sie nicht zurück kommen? Noch lange machte ich mir Gedanken darüber, bis mich ein Geräusch an der Tür aufschrecken ließ. Da war doch jemand. Ob sie endlich zurückgekehrt war? Hastig eilte ich zur Tür und riss sie weit auf. Mit meinen Blicken begutachtete ich die Umgebung. Schaute in jede Ecke, doch da war niemand. Das Einzige was ich hören konnte war das Heulen des Windes. Abermals schossen Tränen aus meinen Augen und zitternd sank ich zu Boden. Meine Beine trugen mich einfach nicht mehr. Lange Zeit verharrte ich so. Vor meinen Augen verschwamm alles und leise find ich an zu schluchzen. Immer wieder schlug ich mit meiner rechten Hand auf die Erde und Blut lief entlang der Knöchel und tropfte runter. Es war einfach schrecklich diese Ungewissheit. Wo war sie nur? Was war geschehen? Die Kälte von draußen umfasste mich und ich fror unglaublich . So richtete ich mich auf und griff schwermütig nach meiner Jacke, die gleich neben der Tür hang, schlang sie über meine Schultern und schnappte schließlich noch meinen Schlüssel. Die Tür fiel mit einem lauten Krachen hinter mir ins Schloss und ich machte mich auf den Weg durch die leeren Straßen. Die Abenddämmerung breitete sich aus und es wurde immer schwieriger für mich noch etwas zu erkennen. Trotzdem wollte ich nicht aufgeben. Also lief ich weiter. Suchte Winkel für Winkel ab. Ab und zu gingen vereinzelt ein paar Leute an mir vorbei, doch war zu dieser Tageszeit kaum noch jemand anzutreffen. Ein Nebelschleier legte sich über die Stadt und eine tödliche Stille ließ auch die letzten Geräusche verstummen. Mir wurde etwas mulmig hier draußen, so beschleunigte ich meine Schritte, doch es war vergebens. Nirgends konnte ich sie finden. All die Tage, die ich sie schon suchte. Entmutigt ließ ich mich auf einer der vielen Bänke nieder und meine Augen vielen mir sogleich zu. Ich rollte mich auf der Bank ein und schlief nach kurzer Zeit tief und fest. Die Kälte der Nacht schien mich nicht mehr zu stören. © by Christin Flehmke Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)